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V-Mann mit noch mehr Musik

Der von der Berliner Polizei enttarnte Spitzel des brandenburgischen Verfassungsschutzes, Toni S., war offenbar tiefer in Vertrieb und Produktion rechtsextremer Hass-CDs verstrickt als bisher bekannt. Dies hätte schon Ende 2000 zur Abschaltung des V-Manns führen müssen, schreibt die Märkische Allgemeine. S. soll nach Informationen des Blattes an der Herstellung der CD „Ran an den Feind“ der Nazi-Band „Landser“ beteiligt gewesen sein. Gegen deren Mitglieder ermittelt der Generalbundesanwalt in Karlsruhe wegen der Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung. Im November 2000 soll S. anderen Neonazis angeboten haben, den Vertrieb einer großen Stückzahl der verbotenen Landser-CD zu übernehmen. Der brandenburgische Verfassungsschutz soll zu jenem Zeitpunkt erwogen haben, S. als Quelle abzuschalten. Doch nach Rücksprache mit dem Bundesamt für Verfassungsschutz seien beide Behörden übereingekommen, S. zu benutzen, um einen Einblick in das geheime, weit verzweigte Vertriebsnetz von „Landser“ zu erhalten. DDP

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