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Gut, dass H. Wolf eine Ehefrau hat

betr.: „Der Fluch der guten Taten“, Interview mit Harald Wolf, taz vom 7. 8. 02

Wie gut, dass Harald Wolf eine Ehefrau hat, die zudem noch Unternehmerin (auf dem zweiten Arbeitsmarkt) ist! Sonst wären Frauen, wenn auch nur vertreten durch diese eine und besondere, überhaupt nicht vorgekommen in einem Interview, in dem es immerhin darum ging herauszufinden, mit welchen Kompetenzen Wolf ausgestattet ist, um die Nachfolge von Gregor Gysi anzutreten.

Zur Erinnerung: Das zu besetzende Amt heißt vollständig „SenatorIn für Wirtschaft, Arbeit und Frauen“. Schon zu Gysis Amtszeit war es seit dessen Blumentour am 8. März sehr ruhig geworden um den geschlechterpolitischen Teil seiner Aufgaben. Jedenfalls merkte die interessierte ZeitgenossIn bisher wenig bis gar nichts von der uns damals als besonders innovativ verkauften Lösung, das Ressort Frauenpolitik dem Senat für Wirtschaft anzugliedern. Umso mehr ein Grund, jetzt nicht nur die geschlechterpolitische Kompetenz des designierten PDS-Wirtschaftssenators zu prüfen, sondern auch, ihn nach seinen Vorstellungen für eine innovative geschlechtergerechte Arbeits- und Wirtschaftspolitik zu befragen. Dass das offensichtlich schon in den Überlegungen der PDS bei der Kandidatenauswahl keine Rolle spielte, ist skandalös genug, sollte jedoch für die taz nicht Anlass sein, diese Fragen vollständig auszusparen. Jedenfalls wünscht sich die Abonnentin, dass der taz-eigene geschlechterpolitische Anspruch wenn schon nicht immer, so doch immer öfter auch von ihr selbst ernst genommen wird. SABINE HARK, Neukölln

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