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Kuckuck klebt am Justizministerium

BRÜSSEL dpa ■ In Belgiens Justizministerium ist ein Gerichtsvollzieher seiner Arbeit nachgegangen. Philippe Mormal konfiszierte Radio- und Fernsehgeräte, Büromöbel und einige Kunstgegenstände, wie Medien gestern berichteten. Hintergrund ist ein vom Ministerium verlorener Prozess. Mit dem Gerichtsurteil vom Mai war der Staat, vertreten durch Justizminister Marc Verwilghen, zur Einstellung von mehr Psychiatern für eine soziale Einrichtung nahe Lüttich verpflichtet worden. Für jeden Tag der Nichterfüllung wurde ein Zwangsgeld von 500 Euro gegen den Justizminister festgesetzt. Dieses Geld will ein Anwalt jetzt eintreiben lassen, weil sich seit dem Urteil nichts getan habe. „Wenn das Ministerium sich nicht fügt und auch keine gütliche Einigung erfolgt, werden die Dinge am 18. September verkauft“, drohte der Gerichtsvollzieher. Sein Vorgehen gegen eine Staatsbehörde sei übrigens gar nicht ungewöhnlich.

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