piwik no script img

… und sonst?

Echt engagiert: In der Kulturbrauerei steigt am 7. September ein Benefizfestival zugunsten der Flutopfer. Zehn Euro pro Nase fließen komplett an ein Hilfsprojekt. Auch das Berliner Sinfonie-Orchester hat was für Flutopfer übrig: Ein Teil der Einnahmen aus dem ersten Konzert der Spielzeit schwappt in die Sanierung der beschädigten Dresdner Musikhochschule.

Gut gemeint: der Einsatz von Agens e. V., dem „Verein zur Umsetzung der Forderungen der Lokalen Agenda 21“ in Zehlendorf. Mit anderen Umweltbewegten überzeugte er zu Sommerbeginn das Bezirksamt davon, alle Papierkörbe an Schlachtensee und Krummer Lanke abzuschrauben – die Leute sollten ihren Dreck doch zu Hause entsorgen. „Der neue Hit, der Müll kommt mit“ – so richtig schlug das bei den Seebummlern nicht ein. Angesichts der Vermüllung von Uferbrennpunkten montierte das Amt die Eimer jetzt flugs wieder an.

Auch Gerichte können ganz schön nerven: Der Bundesverband Sexuelle Dienstleistungen e. V. (BSD) sucht dringend Mitglieder. Dem ersten deutschen Prostituiertenberufsverband legt das Amtsgericht Charlottenburg immer wieder Stolpersteine in den Weg zum sicheren Platz im Vereinsregister. Jetzt müssen „300–500“ Mitglieder her, um weiter „Bundesverband“ heißen zu dürfen. Aber wie die BSD-Vorsitzenden selbst sagen: „Nichts funktioniert reibungslos in der Prostitution.“

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen