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lokalkoloratur

Blicke sagen mehr als tausend Worte. Erschrocken starren sie in die Leere, Lider senken sich über der Hoffnungslosigkeit und heben sich im Anblick von erneutem Grauen. Und dann erklingt die besänftigende Stimme von Rolf Becker.

„Erst kam der Regen und dann kam die Flut“, singt der Schauspieler und jeder denkt, es sei Rolf Zukowski, der da singt. Aber nein, für Kinder ist es ja nicht, das Wasser im Dresdner Zwinger und in der Semper-Oper, die überschwemmten Häuser, die gebrochenen Deiche. „Danke, dass Sie nicht weggeschaut haben. Danke, dass Sie geholfen haben. Danke, Deutschland.“ Und ein letztes Mal schließen sich die Augen, diesmal aber mit einem Hoffnungsschimmer. „Danke Deutschland“ heißt die Aktion, mit der sich Dresdens Oberbürgermeister Ingolf Rossmann stellvertretend für alle Flutopfer für das „beherzte Zupacken“ der Menschen in seiner Partnerstadt bedanken will. Die Kampagne wird von den „Hamburger Freunden“, einem Zusammenschluss verschiedener Hamburger Agenturen und Unternehmen, unterstützt. Die traurigen Augen und Beckers beruhigende Stimme wollen in einer Print-Anzeige, in einem Funk- und TV-Spot und auf einer Internetseite (www.DankeDeutschland.com) Danke sagen. „Die wichtigsten Augen sind allerdings Ihre Augen“, so Rossmann gestern bei der Präsentation im Atlantic Hotel. Denn die Augen der Journalisten hätten das Elend gesehen und mit ihren Berichten ebenso geholfen wie die Sandsackschlepper. Und deshalb gibt es auf der Pressekonferenz einen kleinen Spiegel für jeden. Als kleines Dankeschön. BUB

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