: was macht eigentlich... der harte Kerl?
Tanken gehen
Wer sich fühlen will wie die Men in Black Tommy Lee Jones und Will Smith auf Alien-Jagd, der sollte mal in Wedding tanken. In der Usedomer Straße 24, raffiniert versteckt auf einem alten Busbahnhof der BVG, steht die futuristischste Zapfsäule Berlins. Kein Dieselrußpartikel und kein Benzolring klebt hier auf der ersten Berliner Wasserstofftankstellein der Luft. Es riecht geheimnisvoll nach – nichts. Der Begriff Zapfpistole verharmlost das, was Joachim Wolf vom Anlagenbauer Linde in die Hand nimmt um einen geliehenen Brennstoffzellen-Opel mit flüssigem H2 zu betanken.
Der Stutzen gleicht einer Strahlenwaffe, mit der die Agenten Jones und Smith sonst Außerirdische atomisieren. Knöpfe, Hebel, blinkende Lampen und Ventile. Da hinten dampft es aus einer vereisten Leitung. „Das sieht noch etwas labormäßig aus“, kommentiert Wolf, als er den Wasserstoffspender mit zwei Händen auf die Treibstoffschleuse des Opels steckt. Zwei Hebel ziehen, zwei Knöpfe drücken, dann bohrt sich der „kalte Finger“ ins Wageninnere und der minus 253 Grad kalte Treibstoff jagt mit Hochdruck in ein Art übergroße Thermoskanne.
Bis Wasserstofffahrzeuge in Serie gehen, werde sich bei der Handhabung noch einiges tun, sagt Wolf. „Schade“, finden Waffenfetischisten. Beruhigen wird sie die Statistik: Momentan kommt auf eine Wasserstofftankstelle in Berlin genau ein Wasserstoffbus der BVG. Das Verhältnis ändert sich bald. Dann kann der Bus auch am Messedamm tanken. CUS FOTO: ARCHIV
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