: Erster Index für Pressefreiheit
BERLIN taz ■ Die internationale Journalisten-Organisation Reporter ohne Grenzen hat gestern ihren ersten Index für Pressefreiheit vorgestellt, der 139 Staaten umfasst. Ergebnis: Die Pressefreiheit gerät in allen Erdteilen – auch in Nordamerika und Europa – unter Druck. Der Index plaziert die USA hinter Costa Rica und Italien hinter das zentralafrikanische Benin. Spitzenreiter der Liste sind Finnland, Island, Norwegen und die Niederlande, die Schlusslichter heißen Nord Korea, China, Birma, Turkmenistan und Bhutan.
„Die Beispiele Costa Rica and Benin zeigen, dass das Entstehen einer freien Presse nicht nur vom materiellen Wohlstand eines Landes abhängt“, heißt es in dem Bericht. Für den Index mussten Journalisten, Wissenschaftler und Rechtsexperten 50 Fragen zur Situation der freien Presse in ihren Ländern beantworten.
Das schlechte Abschneiden der USA auf Rang 17 wird mit der hohen Zahl festgenommener bzw. inhaftierter Journalisten begründet. Italien liegt wegen der repressiv-monopolistischen Medienpolitik von MinisterpräsidentSilvio Berlusconi auf Rang 40, Deutschland gleich auf mit Portugal und Schweden auf Platz sieben. „In den am schlechtesten bewerteten Ländern ist Pressefreiheit ein Unwort.
Unabhängige Zeitungen existieren nicht, die Medien werden vollständig von den Regierungen kontrolliert“, schreibt die Organisation (www.rsf.org), auch internationale Medien würden in mehr und mehr Ländern ausgeschlossen oder streng überwacht. STG
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