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Froh, nicht mehr Spitze zu sein

Nach dem 1:3 gegen Frankfurt hat sich der VfB Lübeck endgültig aus der Spitzengruppe verabschiedet. VfB-Trainer Dieter Hecking darf endlich gegen den Abstieg kämpfen.

Viele Erkenntnisse brachte die Heimniederlage gegen Eintracht Frankfurt dem Trainer des VfB Lübeck nicht. Eher eine Bestätigung nach den wochenlangen Warnungen infolge eines unheimlich positiv anmutenden Start in die 2. Liga. „Frankfurt ist eine Spitzenmannschaft und wir nicht“, resümierte Hecking.

Die hervorragende Frankfurter Offensive mit Rolf-Christel Guié-Mien und Pawel Kryszalowicz verwirbelte die Defensiv-Sinne der Gastgeber und die Eintracht verwertete eiskalt ihre ersten beiden Möglichkeiten. „Die frühen Tore haben unser Konzept kaputt gemacht“, klagte VfB-Mittelfeldspieler Rainer Plaßhenrich. In der Tat brachte der Aufsteiger bis zum Pausenpfiff keinen durchdachten Angriff zu Stande. Auch die Vorstöße über die Außenbahnen, zu Beginn der Saison noch berauschend vorgetragen, blieben aus. „Ich habe die Jungs aufgebaut und gedacht, wir könnten noch was bewegen“, erinnerte sich Hecking an seine Halbzeitansprache.

Keine 60 Sekunden nach Wiederanpfiff musste der Trainer jedoch die Lübecker Marschroute zum Motto „Jetzt bloß mit Anstand verlieren“ umwandeln. Frankfurts Torjäger Guié-Mien bedankte sich nach einem Steilpass bei VfB-Keeper Maik Wilde für dessen zögerliches Eingreifen mit seinem neunten Saisontor. Mit der neuen Marschroute konnten sich die Lübecker Spieler besser identifizieren. Das zwischenzeitlich befürchtete Desaster wurde verhindert.

Nach den Niederlagen gegen die aufstiegsinspirierten Teams aus Köln, Freiburg und jetzt Frankfurt schien Hecking froh darüber zu sein, dass nunmehr niemand mehr Lübeck zu eben diesen zählen wird. Denn der Lübecker Trainer hatte „den Blick für die Realität nie verloren“, auch nicht nach der zwischenzeitlichen Tabellenführung. „Wir brauchen uns nichts vorzumachen, 40 Punkte heißt das Ziel.“ TORSTEN HOPPE

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