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Kühe und Grasberger Käse

„He has expanded the horizons of Ausländerliteratur“: Der indische Autor Anant Kumar, heute Abend in Bremen

Nur der Name des Autoren passt nicht in diese satt-deutsche Klimax: Der Wiesenburgverlag aus Schweinfurt bringt das Buch „Die galoppierende Kuhherde“ heraus. Anant Kumar, der 33-jährige Inder, hat natürlich kein Buch nach dem Motto „deutsches Gras für deutsche Kühe“ geschrieben, sondern wieder einen Essay-Band voller multikultureller Brücher vorgelegt. Heute stellt er ihn in den Räumen der Bremer ESG vor.

„He has expanded the horizons of Ausländerliteratur“, schrieb die „World Literature Today“ schon vor dem Auftritt der Kuhherde. Kumar, der „indische Schriftsteller deutscher Zunge“, wie er sich selbst nennt, hat unter anderem „Fremde Frau – Fremder Mann“ veröffentlicht und das Kinderbuch „... und ein Stück für Dich“, das in vielfältigen Varianten zweisprachig erschienen ist: Deutsch-Türkisch, Deutsch-Polnisch und etliches mehr.

Viele seiner Geschichten spielen im deutschen Alltag, und den kennt Kumar seit 1991 – seit er als 22-Jähriger nach Kassel kam, um Germanistik zu studieren. Wie der Text „Die Käseplatte von Grasberg“, entstanden nach einer Lesung im Bremer Umland vor zweieinhalb Jahren, bei der Kumar bei verschiedenen Lehrerfamilien zu Gast war.

Natürlich spielt auch in Kumars neuem Buch der Indien-Europa-Spagat eine Rolle. Das spiegelt sich etwa im „Sandershäuser Frühling und der indische Monsum um die Jahrtausendwende“ – und klingt so: „Wiederum war es kein deutsches, anhaltendes Nieseln, sonder es fielen Schauerblöcke ...“ taz

Kumar liest heute ab 20 Uhr in der ESG (Ev. StudentInnengemeinde) in der Parkstraße 107 sowie am 25. November in der VHS Verden

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