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Artig für die Niederlage bedankt

Auch Frankfurt Lions-Coach Nethery gratuliert den Hamburg Freezers artig zum 4:2-Erfolg und empfindet Siege und die Atmosphäre bei den Freezers als positiv für das deutsche Eishockey. Die taz sucht Hamburgs Fanpoeten

Das Ritual dürfte sich noch oft wiederholen, wenn auch die anderen DEL-Teams nach und nach Eishockey in der Color Line Arena kennenlernen dürfen. Artig gratulierte also der Frankfurter Coach Lance Nethery dem Gastgeber nach dem Spiel zur „sehr schönen Halle“, lobte das begeisterungsfähige Publikum und vergaß auch nicht den Hinweis, dass der Auftritt der Hamburg Freezers „positiv für Eishockey in Deutschland“ sei.

Nicht ganz so artig hatten seine robusten Lions zuvor in einer buchstäblich hart umkämpften Partie die Punkte in Hamburg gelassen. Bereits in der 7. Minute gab es die erste kleine Keilerei, wozu die Budenzauber-Regie immer gern den alten Troogs-Heuler „Wild Thing“ einspielte. Am Ende standen für beide Teams je 22 Minuten Strafzeit zu Buche, was Freezers-Coach Sean Simpson zu der Beobachtung brachte, die Schiedsrichter hätten „das Spiel aus dem Rhythmus gebracht“. Der wurde dementsprechend von vielen Überzahlphasen geprägt, die aber nur das Heimteam nutzen konnte: Greg Andrusek vollendete im zweiten Drittel zum 2:1 für die Freezers, als nur drei Frankfurter auf dem Eis stehen durften.

Spätestens im letzten Drittel, nach dem 3:1 durch Neuzugang Jesse Belanger (45.), kontrollierten die Hamburger vor 9300 Zuschauern das Geschehen. Zurecht lobte Simpson das „hervorragende Unterzahlspiel“ seiner Mannschaft nicht nur in dieser Phase, während im eigentlich „funktionierenden“ Powerplay zu oft die letzte, entscheidende „Lücke“ gefehlt habe. So wurde es nur die letzten zwei Minuten noch einmal spannend, nachdem den Löwen der Anschlusstreffer gelungen war. Doch Freezers-Verteidiger Jeff Tory traf fast postwendend zum 4:2-Endstand ins leere Frankfurter Tor – natürlich hatten die Lions im Finale ihren Goalie vorzeitig auf die Bank geschickt. immerhin musste er nicht auf die Strafbank. Das Sonntagsspiel gegen Schwenningen war bei Redaktionsschluss nicht beendet.JÖRG FEYER

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