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meinhard rohr zu lage der nation im spiegel seines wissens

Die Zähne knirschen, die Molare mahlen: Die Watte des wohligen Wohlstands hatte lange unser Land, das Land der Deutschen, Deutschland, eingehüllt, gepolstert und auch abgeschirmt. Jetzt hat die globale Pleite die Paläste und auch die Hütten der Republik erreicht. Entlassung, Rauswurf, Kündigung drohen. Auch mir? Wäre ich noch einer jener Linken, zu denen ich mich früher – leider, leider! – auch mal zählen lassen musste, mein Arbeitsplatz wäre schon längst frei, vakant und zu besetzen – denn sinnlos wäre meine Analyse, irrelevant mein Geschreibsel, verquer meine Ansichten. Ein Glück für mich und auch für Deutschland ist jedoch: Ich habe mich gewandelt, habe umgedacht, bin ein anderer geworden. Und kann nun mahnen die Linken im Land: Haltet ein! Hört auf! Macht nicht so weiter! Allein, sie schlagen all mein Warnen in den Wind. So treibt die Nation auch weiterhin zwar keineswegs steuer-, aber doch ruderlos durch den temporalen Ozean, den Atlantik der Geschichte.

Diese Kolumne erscheint in loser, aber leider häufiger Folge.

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