: Griff in die Mottenkiste
„Böse will Bundeswehr“, taz bremen vom 30.11.2002
Alle Jahre wieder kommt nicht nur das Christuskind, sondern auch der Vorschlag auf, die Bundeswehr im Inneren Deutschlands über den Katastrophenschutz hinaus einzusetzen. Diesmal hat Bremens Innensenator Böse (CDU) den Griff in die politische Mottenkiste getan. Die rot-grüne Bundesregierung versperrt sich dem Vorschlag zum Glück. Noch jedenfalls, und ich hoffe, sie bleibt dabei, was ja nicht gerade selbstverständlich ist. Ein Einsatz der Bundeswehr in Deutschland zum Beispiel im Objektschutz wäre ein Einstieg, der gewiss weitere Einsatzgebiete nach sich zöge. Man kennt das ja leider schon. So wurde die Bundeswehr scheibchenweise von der vom Grundgesetz vorgesehenen Verteidigungsarmee zur Angriffstruppe umgebaut, was auch erst ganz harmlos anfing. Deshalb gilt es, bei Bundeswehreinsätzen in Deutschland den Anfängen zu wehren. Wenn es nach mir ginge, würde die Bundeswehr weder innerhalb noch außerhalb Deutschlands eingesetzt, sondern abgeschafft.
Joachim „Bommel“ Fischer, Bremen
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