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die wahrheitKomische Koalition

Der Comedy-Star Dieter Nuhr ist das neue Gesicht einer Werbekampagne der schwarz-gelben Bundesregierung. Unter dem Motto "Wir sind's nuhr"...

...soll in einer deutschlandweiten Plakataktion "für die Werte und Ziele der Koalition geworben werden", erklärte Regierungssprecher Steffen Seibert kürzlich auf einer Pressekonferenz. Nuhr sei dafür der ideale Kandidat gewesen. Zum einen genieße er ein positives Image, wofür es eigentlich überhaupt keinen Grund gebe. "Von dieser Gabe können wir uns schon mal eine große Scheibe abschneiden."

Zum anderen verbinde die Tatsache, "dass wir beide gar kein Programm haben - haha, kleiner Scherz", so Seibert. In Zeiten stabil schlechter Umfragewerte habe man eine allgemein beliebte Persönlichkeit gewonnen, die "unvoreingenommen an die Dinge herangeht" und komplizierte Sachverhalte "kurz und knackig auf den Punkt bringen kann".

Besonders durch seine Beiträge im Onlineportal Twitter sei man zu dieser Erkenntnis gekommen, sagte Kanzleramtschef Ronald Pofalla. "Sehr gut gefallen hat uns das Beispiel Steuerpolitik. Herr Nuhr twittert: ,Steuerkonzept der SPD ist da: 49 Prozent plus Soli plus Reichensteuer ergibt 54,68 Spitzensteuersatz + Vermögenssteuer. Gute Idee! Hoffentlich bleibt allerdings der eine oder andere im Land, der das dann auch zahlen möchte.' Das ist doch einfach genial! Herr Nuhr liefert die Texte gleich frei Haus, da sparen wir uns immense Kosten für die teuren Werbeagenturen und das ganze Drum und Dran."

Das Layout der Kampagne habe man ganz bewusst sehr puristisch gehalten, sagte Pofalla. "Nur ein lustiges Foto von Herrn Nuhr mit einem Zitat, fertig."

Der Hinweis www.bundesregierung.de falle kaum auf - das sei sehr wichtig, damit "Betrachter nicht sofort wieder abgeschreckt werden". Auch "sehr schön" sei Nuhrs Twittertext zur Debatte über die angeblich einseitige Lastenverteilung: " ,Zehn Prozent Bestverdiener zahlen 60 Prozent der Steuern. Untere 50 Prozent zahlen 3,6 Prozent der Steuern. Gut! Aber wo bleibt da die Ungerechtigkeit?' Das liegt genau auf unserer Linie!", begeistert sich Pofalla. "Die Tatsache, dass die reichsten zehn Prozent der Bevölkerung mehr als 60 Prozent des vorhandenen Vermögens besitzen, lässt er einfach weg. Zu viele Zahlen verwirren die Leute ja auch. Und das muss nicht sein."

Thematisch sei die Kampagne aber breit aufgestellt. Zur Volksabstimmung über Stuttgart 21 gebe es den Slogan " ,Nuhr so ne Idee' ", sagte Seibert, "und dazu den Satz: ,Sollte man nicht noch ein AKW um den Bahnhof bauen, damit der Aufstand nicht ganz so absurd wirkt?' " Herr Nuhr habe verstanden, dass Politik sich eben nicht danach ausrichten könne, "wie viele Menschen gerade auf der Straße stehen", erklärte Seibert.

Dieter Nuhr selbst sieht durch das Engagement seine hauptberufliche Tätigkeit nicht beeinträchtigt: "Ich bin eben der ultimative Ratgeber für alles, warum nicht auch für die Bundesregierung? Was kann man schon damit erreichen, wenn man sich über Angela Merkel aufregt? Das war vielleicht früher subversiv, heute ist das populistisch." Sein Hauptanliegen, sich für die Regierung einzusetzen, sei die Verbreitung einer positiven Botschaft: "Ich kann die ganzen nörgelnden Blödmänner um mich herum nicht mehr ertragen und versuche deshalb, die Volkszufriedenheit zu heben."

Politikwissenschaftler Jürgen Nachtfalter erkennt in der Verpflichtung Nuhrs einen folgerichtigen "Synergieeffekt": "Einerseits sinkt das allgemeine Zutrauen in die Lösungskompetenz der Politik. Andererseits beeinflussen Menschen wie Dieter Nuhr längst die öffentliche Meinung. Es ist eben ein Unterschied, ob die Kanzlerin sagt: ,Deutschland hat eine hohe Wettbewerbsfähigkeit, Wachstum und wenig Arbeitslosigkeit. Das sind Dinge, um die andere Länder Deutschland nur beneiden können.' Oder ob Dieter Nuhr sagt: ,Deutschland blüht und gedeiht. Wir haben ein Gesellschafts-, Wirtschafts- und ein Sozialsystem, um die uns fast die ganze Welt beneidet.' Das ist zwar dasselbe, klingt aber doch ganz anders. Insofern ist es nur vernünftig, dass sich die Politik dieses Talent zu eigen macht."

Die ARD-Vorsitzende Monika Piel pflichtet Nachtfalter bei: "Die Zeiten, in denen Kabarettisten oder Moderatoren den Missbrauch von Macht anprangern, sind glücklicherweise längst vorbei, das ist doch Dieter-Hildebrandt-Geschwätz von gestern. Sie übernehmen heutzutage andere, versöhnende Aufgaben. Das erleben wir in unseren eigenen Talkshows oder beim sogenannten ,Satire-Gipfel', den Herr Nuhr sehr erfolgreich moderiert." Piel sagte, der Comedy-Star agiere sogar vorbildlich: "Politik und Medien, das ist heutzutage ein Geben und Nehmen. Wir sind ja schließlich nicht bei der Heilsarmee."

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39 Kommentare

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  • HM
    HU mbug

    Das sind sie doch, die Sternstunden des Journalismus: 39 Kommentare! Wenn eins da mal nachts im Suff nen steinöden kulturpessimistischen Text reindrückt, egal ob passend oder nicht, fällts wenigstens kaum auf. Warum auch, schließlich ist es doch nur Internet! Wenn man bedenkt, wie viele Gesetzesbeschlüsse gerade der letzten Zeit vom Verfassungsgericht kassiert wurden, wirds langsam Zeit für Berufsverbot im Bundestag gemäß des Radikalenerlasses von anno 72! So muß Satire sein, der Stoff, aus dem die kleinkarierten Träume sind: Tweed! Weshalb sich gerne durch der Wahrheit Garn las und liest: HU (Dessen letzte fünf Einkommenssteuer-Erklärungen alle einen Null-Euro-Steuerbescheid erbrachten. Ist nicht viel, aber die Stabilität der Eurozone ist mir das wert.)

  • CE
    Cogito ergo sum

    Da soll es doch in der DDR so eine ähnliche Plakataktion der Stasi gegeben haben.

     

    Erich Milke mit herablasendem Blick und dem Schriftzug:

    "kOMMEN sIE ZU UNS - bEVOR WIR ZU iHNEN KOMMEN!"

     

    Ein paar Jahre später hat er es noch mal mit "Ich liebe Euch doch alle!" versucht.

     

    Manchmal fällt es mir bei einer sich anbahnenden Ahnung richtig leicht, einfach nuhr den Schnabel zu halten und einen Knopf zu drücken. Das macht mir Spaß - nuhr lachen kann ich dann erst Mal nicht.

     

    Also allen noch viel Spaß

  • M
    Mir

    Für die ganz ernsten Kommentatoren:

     

    http://taz.de/1/wahrheit/selbstdarstellung/

     

    Jedoch: Die hier angeführten Tweets entstammen tatsächlich der Tastatur Dieter Nuhrs...

  • JV
    Joachim Voigt

    Eine an die Zeit angepasste "Marsmenschen"-Ente. Peinlich, peinlich, wie sich hier manche Leser outen, haben doch glatt den "Achtung-Satire-Holzhammer" bei der Aussage von Frau Pielk nicht verstanden - auaaua. Allerdings, so verwunderlich ja auch wieder nicht.

  • E
    Egbelino

    Leute, ist das lustig... Die Satire selbst ist gut, aber manche Kommentare sind einfach noch besser. Der Knaller ist von "Umdenker": "Anstatt also kritisch hinterfragen oder falsche Aussagen einfach zu ignorieren, soll der jetzt die Propaganda auch noch lustisch und farbenfroh ans Volk bringen oder wie?"

     

    Hinterfragt doch mal kritisch, wieviele Zeichen ein Tweed hat und dann zählt mal die Zeichen der beiden angeblichen Tweeds von Nuhr im Artikel.

  • DM
    Dieter Müller

    Der Inhalt ist kaum zu glauben:

    Die Zusammenarbeit mit dem Hof zu Berlin ist zu akzeptieren; Herrscher hatten immer ihre Gaukler, nur müssten sie heute aus der richtigen Quelle bezahlt werden!

    Frau Piel überrascht mit diesen Äußerungen. Anscheinend hat sie zu viel RTL etc. oder die ARD-Talkshow-Flut im neuen Niveau gesehen.

  • MV
    Morla von Falkenstein

    skandalös! Dieter Hildebrandt als schwätzer zu bezeichnen. deutlicher kann nicht zum ausdruck gebracht werden, wes geistes kind man ist. leute wie G. Schramm,Schmickler,Pispers,Pelzig,Priol, Hildebrandt sprechen aus, was viele nicht einmal zu denken wagen. chapeau!

     

    p.s. beinahe hätte ich´s vergessen: es sind genau diese männer, die uns die wahrheit näher bringen. soll aber auch idioten geben, die ebendiese für narren halten...

     

    p.p.s lieber Dieter Nuhr, ich schätze ihren freien, blitzgescheiten geist. ich bin sicher, sie werden eine wichtige erfahrung machen. aber das wissen sie natürlich längst selbst. erlauben sie mir noch eine bitte: bleiben sie bei sich... da ist es nämlich schön!

  • P
    pidder

    sacht mal, fast alle hier,ihr lest sie nicht so oft, die wahrheit, oder? :)

  • M
    MIFF_T

    An von Vogel

    "Super, das riecht sehr nach DDR , aber das möchten sie ja wieder, eigentlich trefft ihr euch ganz oben mit der braunen Pest und verbrüdert euch, gegen Israel , gegen die USA und am Ende gegen die Freiheit ."

     

    Klasse Totschlagargumente am Stück!

    Ich habe von Hildebrand und Schramm noch keine Israel-Kritik gehört, obwohl zu Waffenlieferungen und Gaza-Krieg sowie Piraterie etliches zu kritisieren wäre!

    Hier im Blog ebenso nichts.

    Da sind wohl Ihre Vorurteile mit Ihnen durchgegangen!

     

    Wer in Sachen Freiheit unterwegs ist, ist wohl auch unumstritten das "echte" Kabarett im Gegensatz zu unseren Trojaner-Regierungen, Korruptios-Gesetz-Vereitlern und GG-Ignorierern.

    Genau die gleichen, die seit Gründung der Bundesrepublik mit der braunen Pest gekuschelt und gemeinsam die reimportierten Gelder aus Südamerika angelegt haben!

    Vielleicht sollte man Ihnen gratulieren?

     

    Nuhr der geniale "In Fragesteller", der alles mies machen kann, was er will, ist sicher nicht einseitig.

    Dass er aber platte und falsche NWO- oder Regierungspositionen nacherzählt, ist eine Selbstdisqualifikation.

    Vielleicht auch ein wenig Größenwahn, dass er sich nie in die Anstalt hat einliefern lassen.

     

    Vielleicht gehort er doch in die Riege der aufgehängten Bilder?

  • N
    Nordwind

    "Die Zeiten, in denen Kabarettisten oder Moderatoren den Missbrauch von Macht anprangern, sind glücklicherweise längst vorbei, das ist doch Dieter-Hildebrandt-Geschwätz von gestern."

     

    Wer im Presseclub dem Meinhard Miegel(bezüglich einer kritischen Zuschaueranmerkung zur Finanzierung seines Instituts) schützend die Hand vor den Arsch hält wie Frau Piel darf auch solche Sätze sagen.

  • D
    destatis

    Für das oberste Prozent klinge die Werte sogar noch schöner. Diese tragen sogar 25% zur Einkommenssteuer bei.

     

    Man sollte natürlich auch erwähnen, dass dieses erste Prozent mit 13,1% der Einkünfte fast genau so viel Einkommen erzielt, wie die unteren 50% der Skala mit 14,3%.

  • BM
    Bianca Müller

    Da kann einem nur noch schlecht werden. Seitdem dieser Kaspar den Satiregipfel übernommen hat, habe ich ihn nur noch ein einziges Mal gesehen und das hat mir gereicht. Wo der witzig ist, bleibt mir zudem auch schleierhaft.

  • H
    haha

    danke, taz.

    immer wieder ein traum, unter solchen artikeln die kommentare jener zu lesen, die nur darauf warten sich endlich wieder aufregen zu koennen.

  • I
    Ijk

    Nuhr doof, nuhr korrupt, huhr panne.

    die Ard-P***y sollte man gleich an die Luft setzen.

    die hat doch vollständig ihren job nicht begriffen, am besten gleich entsorgen und sie zu dem kampa-team der cdu katapultieren. Frechheit.

  • HK
    Herle King

    Fast wia im richtigen Leben ! - Eine sehr gelungene Satire der Artikel - So natürlich, so glaubhaft und soo nahe an der Wirkichkeit - wie fast alles in den Medien, heutzutage ..

  • P
    Pleifel

    Nuhr ist doch kein gesellschaftskritischer Kabarettist!

     

    Zitiere:

    Die ARD-Vorsitzende Monika Piel pflichtet Nachtfalter bei: "Die Zeiten, in denen Kabarettisten oder Moderatoren den Missbrauch von Macht anprangern, sind glücklicherweise längst vorbei, das ist doch Dieter-Hildebrandt-Geschwätz von gestern."

     

    Hat sie das wirklich so gesagt?

     

    Wenn ja, wie weit sind wir dann in Deutschland gekommen, wenn unsere Öffentlich-rechtlichen von solch "geistigen Tieffliegern" geleitet werden? Wie kann eine solche Person für kritische Mediengestaltung sorgen!

     

     

    Es ist schon bedauerlich genug, dass Nuhr im WDR neben Größen wie Pispers und Schmickler, seine "Weisheiten" verbreiten kann. Hier kann man aber wenigstens Alternativen wählen.

  • PC
    paul c.

    Nuhr karikiert sich konsequent selbst. Motto: vom einst hörenswerten Kabarettisten zum gesichtslosen Passepartout. Sobald das Geld im Kasten klingt, der Nuhr vom Satirehimmel in die weichgespülte Medienhölle springt. Nuhr noch Schrott eben. Hoffentlich bleiben Schramm, Schmickler und andere Anstaltsinsassen noch eine Weile standhaft!

  • DN
    Dieter Nuhr

    Gar keine schlechte Idee, das Ganze. Werd´ gleich mal den Seibert antwittern, ob wir was in der Richtung machen können. Mit dem Satiregipfel bin ich ja in kürzester Zeit fertig geworden. Als meinen Nachfolger werde ich Mario Barth vorschlagen - der wird den eingeschlagenen Kurs in meinem Sinne fortsetzen.

  • R
    Rainer

    http://www.wdr.de/radio/home/podcasts/channelausspielung.phtml?channel=wdr2kabarett

     

    Montag, Dienstag, Mittwoch und Freitag lohnt es sich dort reinzuhören.

     

    Donnerstag nicht. Da spare ich mir die Seite. Nuhr jetzt am Donnerstag um den Link zu setzen.

     

    ;-)

  • M
    MarcoM

    @Vogel: verorte ich Sie richtig bei den so genannten Antideutschen? Aber egal, das Soloprogramm vom Herrn Nuhr kenne ich jetzt nicht. Ich persönlich finde Nuhr teilweise recht lustig - als Comedian, wie all die anderen Comedians, mit denen man gerade ja bei den privaten Sendeanstalten "beglückt" wird. Im direkten Vergleich mit anderen Comedians ist Nuhr teilweise echt witzig und intelligent. Aber als politischer Kabarettist? Einfach nur unerträglich! Ein (politischer) Kabarettist sollte meiner Meinung nach Gesellschaftskritik üben, und nicht leicht entlarvbare Propaganda verbreiten, die auch direkt von Guido Westerwelles Redenschreiber stammen könnte.

  • P
    Piepmatz

    spätestens nachdem mich ein Nuhr-Anhänger verpetzt hat und mir ne nuhrsche Sentenze hinterherrief, weil ich Engländer als ein mit Inzucht beschlagenes Völkchen befand, ist mir dieser ewig verschmitzt dreinblickende Schwiegervogel noch mehr zu wider als sowieso ohnehin bereits von vornherein immer schon

  • F
    Frank

    "Zehn Prozent Bestverdiener zahlen 60 Prozent der Steuern. Untere 50 Prozent zahlen 3,6 Prozent der Steuern." - Natürlich ist hier die Einkommenssteuer gemeint; die Verbrauchssteuern tragen jedoch weitaus mehr zum Steueraufkommen bei.Und wenn die unteren 50% "nur" 3,6% zur Einkommensteuer beitragen (können), dann sieht man ja, wie miserabel die Masse(auch Qualifizierte) oftmals entlohnt werden.Einfach mal Etwas weglassen -Herr Nuhr- damit die Propaganda stimmig bleibt, das hat bei den Neoliberalen System!

  • IP
    ich persönlich

    Bitte, es ist Satire, ja? Nicht echt oder? Nuhr lässt sich nicht vor unsere Tigerentenkoalition spannen, oder? Nicht das ich den Mann mag und es mir nicht vorstellen könnte, aber in meiner naiven Weltsicht dachte ich, dass man als Kabarettist diese Grenze nicht überschreiten würde. Oder ist er gar keiner? Wenn doch, wäre er eine Beleidigung für jeden Kabarettisten. Sollen die nicht Kritik an den Herrschenden mit spitzer Zunge dem Volke vortragen, anstatt deren Politik zu vermitteln, auf das man sie toll findet? Dann ist Seibert auch Kabarettist, so wie die Henkels und Raffelhüschens (nicht der Bäcker auf Sylt) dieser Welt mit ihren Soloprogrammen oder als Talkshowinsassen. Ja nee, ist klar....

  • U
    Umdenker

    Mir kommt das ganze auch wie ein Aprilscherz vor. Besonders die letzte Aussage der ARD Vorsitzenden. Meint die ernst, was sie da sagt? Ist ihr die Definition von Kabarett überhaupt bewusst (wobei, natürlich könnte man politisches Kabarett und andere Formen differenzieren).

     

    Anstatt also kritisch hinterfragen oder falsche Aussagen einfach zu ignorieren, soll der jetzt die Propaganda auch noch lustisch und farbenfroh ans Volk bringen oder wie? Ich will zwar nu echt nicht mit so dumpfen Platitüden kommen, aber unsere Mutti sollte mal ihre Erfahrungen aus der FDJ Zeit nicht in aktuelle politische Handlungen einbauen.

  • N
    nachdenk

    Tja, peinlich für den "Kabarettisten" Dieter Nuhr, wenn man selbst zum Satire-Gespött wird.

  • L
    Lars

    Dieter Nuhr ist einfach nur peinlich. Lebt wahrscheinlich auch in seiner Parellwelt, wo alle Menschen Häuser besitzen, ganz viel Geld besitzen und somit keinen Kontakt mehr zu Leuten haben, die wenig bis gar nichts haben.

     

    Nur als Beispiel Herr Nuhr:

     

    Was ist denn daran Pessisismus, wenn man durchschaut hat, das die Arbeitslosenzahlen reine Statistikfälschungen sind.

    Das ist keim Jammern, sondern kritisches Denken über die Wirklichkeit.

    Als Kabarettist hat er die Pflicht darüber aufzuklären und nicht kritisch alles von der Regierung nachzuerzählen.

     

    Meiner Freundin hat man dieses Jahr um 10% den Lohn gekürzt. In der Versicherungsbranche!!!

    Was meinen sie, was sie denkt, wenn sie im Fernsehen vom Aufschwung XXL liest?

     

     

    Aber wie gesagt, solche Leute kennt Herr Nuhr ja nicht mehr. Und dann geht auch jegliche Empathie und kritisches Denken verloren.

  • F
    Frank

    Die einzigste Satire ist wohl die ARD-Vorsitzende Monika Piel!

    Da sieht man wohin uns die Frauenquote bringt!!!

     

    @Vögelchen, van der Vogel oder so...

    ...der Kindergarten ist um die Ecke.

  • H
    hajomueller

    Schade, dass man aus der ARD nicht austreten kann.

  • B
    Berlingonaut

    Wunderschöne Satire! Oder etwa nicht?.......

  • D
    daweed

    man lügt und wird dafür noch belohnt, sehr christlich!

    "Zehn Prozent Bestverdiener zahlen 60 Prozent der Steuern. Untere 50 Prozent zahlen 3,6 Prozent der Steuern. Gut! Aber wo bleibt da die Ungerechtigkeit?"

     

    dass der DeutschenUnion das gefällt ist natürlich verständlich, aber warum wird man für seine Unwissenheit noch belohnt?

    Das frag ich mich auch weil gestern der EFSF gestern von den Blockparteien erweitert wurde, eine Hilfe für spekulierende Banken...

     

    Die SPD hat übrigens die Wahl zwischen Mario Barth und Dieter Bohlen.

     

    Die Linke hat schon gewählt, Sie wird vertreten von Georg Schramm und Dieter Hildebrandt. Das ist Kabaret!

  • K
    Kalle

    "Die ARD-Vorsitzende Monika Piel pflichtet Nachtfalter bei: "Die Zeiten, in denen Kabarettisten oder Moderatoren den Missbrauch von Macht anprangern, sind glücklicherweise längst vorbei, das ist doch Dieter-Hildebrandt-Geschwätz von gestern."

     

    Aha, dann ist das auch kein Kabarett sondern schlicht eine Werbeveranstaltung für Neoliberale Politik!

  • T
    Thomas

    Nuhr ist einfach nur noch ekelhaft. Damit hat er den Überresten des einstigen Scheibenwischers, dem Satiregipfel den endgültigen Fangschuss versetzt. Ernsthafte Kabarettisten sollten sich gut überlegen ob sie mit diesem Mann auf der Bühne gesehen werden wollen. Hildebrandt hat mit seinem Besuch in der Anstalt letztens, deutlich klar gemacht welches Format noch Biss hat.

     

    Und für Herrn Nuhr habe ich auch noch einen Tipp: Statt Regierungspropaganda nachzuplappern, wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Fresse halten.

  • HT
    Hans Torbin

    Man findet immer einen Käuflichen, der gerne PR-Arbeit übernimmt. Und wer so gerne dummes Zeuch labert wie der Herr Nuhr, der läßt sich auch vor einen PR Auftrag spannen.

  • HM
    Helge Mannteuffel

    Wie die Firma Schlecker halten auch Politiker ihre "Kunden" für blöd. "Bespaßt sie, damit sie nicht auf den Gedanken kommen, daß nicht "nuhr" sie von nichts eine Ahnung haben!"

     

    "Nuhr" daß sich für Politiker Nichtwissen nicht schädlich bemerkbar macht, weil es für jeden Abnicker ein weiches Kissen gibt.

  • BF
    B. Figge

    Ernsthaft: Ist das ne Glosse? (ich hoffe)

  • C
    Christoph

    Gut geschrieben, leider näher an der Realität, als man es sich wünscht...

  • HM
    HU mbug

    Hej, recht gut gemacht, Tanja! Aber ich hab noch nen besseren drauf: Ne Ostblock-Fregatte (Fregatten sind meine liebsten Schiffe), im streng kommunistischen Glauben erzogene Pyknikerin verzeihung Physikerin steht jetzt nach der Schulung durchs kleine 1x1 der Mao-Bibel im sich an die Macht bringen da, umringt von so rechtschaffenen Leuten wie Herrn Sarkozy (Büttel des Großkapitals, schon immer) sowie Herrn Berlusconi (Büttel seiner Großmannssucht und seiner ehrenwerten Geschäftspartner), und, während sie nach Herrn Ackermanns Pfeife tanzt, muß sie zum Schein so tun als wäre sie imstande, die Auswüchse des Turbokapitalismus bändigen zu können. Armes Mädchen. Hat ihr die rot-grüne Schröder-Regierung eingebrockt. Wir wissen ja, wo Herr ich-will-in-die-haute-volée-hinein Schröder jetzt arbeitet. Herumgesprochen hat sich auch, daß Griechenland kein armes Land ist. Der Klüngel hat das Geld ja nur steuerfrei beiseite geschafft!

    Da gilt dann wieder das Bankgeheimnis des Herrn Ackermann et al. Nur möchte ich die satirische Ebene gerne noch ein wenig weiter verfolgen: zurzeit säuft Thailand ab. Vor 30 Jahren habe ich beschlossen, keinen Nachwuchs zu zeugen. Meine Fresse, dachte ich mir, ihr seid ganz schön in Arsch gekniffen. Also lernt langsam, Menschen essen zu können. Deutschland ist ein Nahrungsmittel-Importeur. Das wird alles sehr interessant werden. Damals hatte ich gehofft, die Menschen würden klüger! Sie sind leider genauso dumm geblieben. Eigentlich dümmer geworden, aber das liegt am Informationszeitalter: man erfährt mehr. Wäre ich sardonisch, würde ich sagen: Habt fett Spaß, an der Nahrungsmittelbörse euren Reichtum zu vergrößern durch Verhungern anderer. Der Herr "das weiß ich gerade nicht" Seibert mag vielleicht der Meinung sein, daß ihm seine erschwindelte Pension irgendwann mal zur Verfügung stehen wird. Das`n jungscher Kerl, ich glaub da eher nicht dran. Warten wir´s ab.

  • V
    Vogel

    Freiheit für die taz, wie Super , weil jemand nicht eure Meinung vertritt, versucht ihr ihn zu diffamieren. Wir waren gerade in seinem soloprogramm, da hat jeder sein fett weg bekommen, am meisten nazis und die Regierung , was soll das also?

    Ist das die Linke Retourkutsche für jemanden der sagt was er denkt?

    Super, das riecht sehr nach DDR , aber das möchten sie ja wieder, eigentlich trefft ihr euch ganz oben mit der braunen Pest und verbrüdert euch, gegen Israel , gegen die USA und am Ende gegen die Freiheit .

    Ich gratuliere.

  • AH
    Axel Hegmann

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