piwik no script img

Youtube bietet Gesichts-VerpixelungAnonyme Aktivisten

Aktivisten aus aller Welt nutzen Youtube, um nachrichtliche Amateurvideos hochzuladen. Um sie besser zu schützen, kann man auf dem Videodienst neuerdings Gesichter unkenntlich machen.

Videoaufnahmen können für die Dargestellten gefährlich werden: Amateurvideo aus Syrien. Bild: reuters

SAN FRANCISCO afp | Wer Filme auf dem Videoportal Youtube hochlädt, kann Gesichter darin künftig unkenntlich machen. Dies sei „mit nur einem Klick“ möglich, teilte Youtube mit. Youtube-Managerin Amanda Conway begründete die neue Funktion mit der neuen Rolle der Internetnutzer weltweit: „Sie produzieren Nachrichten und Videos zum Thema Menschenrechte.“ Youtube stelle ihnen daher die Werkzeuge zur Verfügung, die ihnen dabei helfen sollen.

Conway warnte, die neue Funktion sei noch nicht perfekt: Abhängig von Einstellung, Licht und der Qualität des Videos würden manchmal nicht alle Gesichter erkannt. Wer Gesichter unkenntlich mache, bekomme das Video aber zunächst noch einmal gezeigt und könne dann entscheiden, ob er es endgültig auf Youtube hochlade.

Laut einer vor wenigen Tagen veröffentlichten Studie des Pew-Forschungszentrums wird Youtube als Nachrichtenlieferant immer wichtiger. Während des Untersuchungszeitraums von 15 Monaten in den Jahren 2011 und 2012 hätten die Nutzer dort mehr Informationen gesucht als Unterhaltung. Youtube hoffe, dass die neue Funktion dazu beitrage, dass noch mehr Filme dort eingestellt werden, erklärte Conway. Dank der „visuellen Anonymität“ könnten sich auch Menschen mitteilen, die dies sonst nicht wagen würden.

Youtube gehört zum Internetkonzern Google. Nach Angaben des Konzerns werden jede Minute 72 Stunden Filmmaterial auf Youtube hochgeladen. Vier Milliarden Videos werden demnach jeden Tag angeklickt.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!