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Verteidigungsminister ausgebuht„Deutschland ist Scheiße“

Thomas de Maizière wollte an der Berliner Humboldt-Universität eine Rede zum Thema „Armee der Einheit“ halten. Dazu kam der Verteidigungsminister nicht.

Humboldt Uni: Klare Botschaft an den Verteidigungsminister. Bild: dpa

BERLIN dpa | Mehrere Dutzend Studenten haben am Mittwochabend an der Humboldt-Universität in Berlin eine Veranstaltung mit Verteidigungsminister Thomas de Maizière gesprengt. Der CDU-Politiker verließ die Hochschule nach etwa einer halben Stunde wieder, weil er wegen lauter Klatsch- und Sprechchöre nicht zu Wort kommen konnte.

Ursprünglich hätte de Maizière einen Vortrag zum Thema „Armee der Einheit – Der Beitrag der Bundeswehr zum gesellschaftlichen Zusammenhalt“ halten sollen. Mehrere Gruppen hatten in den vergangenen Tagen übers Internet zum Protest aufgerufen.

Zu Beginn wurde der Minister in dem mit etwa 300 Studenten besetzten Hörsaal nur mit rhythmischem Klatschen und Sprechchören wie „Thomas, wir lieben Dich“ am Reden gehindert. Nach einiger Zeit gab es jedoch praktisch nur noch Parolen wie „Nie wieder Deutschland“, „Deutschland ist Scheiße“ und „Nie wieder Krieg“.

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De Maizière versuchte dann, mit den Studenten ins Gespräch zu kommen, indem er auf einem Computer schrieb: „Wer hat Angst davor, ein Argument zu hören?“ Das blieb jedoch ebenso ohne Erfolg wie die Bitten von Universitätspräsident Jan-Hendrik Olbertz. Schließlich verabschiedete sich der Minister wieder.

Beim Herausgehen sagte de Maizière der Nachrichtenagentur dpa: „Ich finde, es ist kein Zeichen von Stärke, einer solche Diskussion zu verhindern. Das hat keinen Zweck.“ Trotzdem wolle er weiterhin auch an Universitäten auftreten. „Ich mache das gern weiter. Berlin ist nicht überall.“ Proteste hatte es auch schon bei anderen Auftritten an Universitäten gegeben. Bislang war de Maizière jedoch immer zu Wort gekommen.

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113 Kommentare

 / 
Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • W
    Wolfgang

    Ein EU-Großdeutschland der real herrschenden deutschen Finanz- und Monopolbourgeoisie, deren Energie- und Rüstungsindustrie, der Spekulanten und beauftragten Allparteien-Administration ist Scheiße!

     

    Lenin: "Wir geben den Massen keinerlei wirklich lebendige Vorstellung davon, wie der Krieg hereinbrechen kann und hereinbrechen wird ... Man muss den Leuten die reale Situation erläutern: wie groß das Geheimnis ist, in dem der Krieg geboren wird." -

     

    Diese Mahnung gab Lenin der sowjetischen Delegation zur internationalen Friedenskonferenz 1922 mit auf den Weg. Sie ist von brennender Aktualität.

  • F
    franz

    Wenn die StudentInnen und der Verteidigungsminister

    wirklich auf kulturvollen Niveau hätten argumentativ

    streiten können,

    dann wäre die Uni und vor allem die vorgelagerten

    Schulen ob ihres Diskursniveaus wirklich zu beglückwünschen.

    Niedermachen, Wortabschneiden- das sind

    Mobbingverhaltensweisen aus dem Kindergarten und

    gänzlich undemokratisch.

    An einer sogenannten Humboldtuni hätte ich mir

    gelebte Demokratie erwartet,

    ABER auch keine Podiumsdiskussion, wo der kleine

    Student nachher über die Professoren durch überschwere Prüfungen fertiggemacht wird.

    Wenn der Saal der Befürworter und Ablehner

    in sachlichen Ton ihre Argumente Pro und Contra

    vorgetragen und gemeinsam zusammengefasst hätten,

    wäre die Veranstaltung nicht vergebens gewesen,

    auch bei einem eventuell ausfallenden Endresumee.

    Das war wieder Postdemokratie, genauso wie

    die hochaggressiven und massendiktatorischen

    68er Rechtsauffassungsverzerrungen die

    Menschen in diese Vereinsamungs-und Totalliberalisierungsspirale hineinzwangen.

    Auch diese "Flower-Powergeneration"

    war gewalttätig, selbstzerstörerisch und verlogen

    hinsichtlich der freien Liebe und der anschließen

    megakapitalistischen Lebensausrichtung!

    Demokratisch mieses Niveau-

    vor allem für sogenannte MedizinerInnen und

    PsychologInnen und GeisteswissenschaftlerInnen,

    die hier irgendwo sich ihres Berufsstandes

    als unwürdig erwiesen haben! Unter solchen

    CharakterIdiotInnen

    werden zukünftige Untergebene stark zu leiden haben,

    weil sie Avantgardmainstream sind und Gegner

    niederwalzen, anstatt für Einsichten und Lösungen,

    Motive und Szenarien wirklich im Sinne aller offen zu sein. Die Themen waren wirklich diskurswürdig,

    aber sie hätte auch von Seiten der StudentInnen

    vorbereitet werden müssen. Eine Uni ist ein

    Ort der Kommunikation! Allerdings

    hätten die Gespräche auch in die Mitte der Gesellschaft, an alle die es betreffen könnte

    gerichtet werden müssen und nicht nur an die, die

    als letztes in die Kriegshandlungen mit

    einbezogen werden.

  • FB
    Franz Beer

    Es gab mal den Satz...Niiiewieder soll von deutschem Boden ein Krieg ausgehen. Fak ist. Deutschland spielt auf fast jeden Kriegschauplatz eine Rolle. Aktiv. Afghanistan. indirekt . Waffen ,Waffen ,Waffen. .Und das nach soviel Leid aus 2 Weltkriegen. Dumm nix dazugelernt.

  • L
    Lilly

    Einfach nur peinlich was sich die Studenten da von sich gegeben haben. Das sollen die Menschen von morgen sein; unsozial, respektlos und niveaulos. Kann ja verstehen das man auch lautstark seinem Unmut oder seine Meinung vertritt; aber dem anderen die Möglichkeit zu nehmen zu Wort zu kommen zeugt für mich einfach nur von Unreife.Offenbar war da zu viel Angst vor der gewünschten Diskussion; den in einer Diskussion gehört es auch dazu andere Sichtweisen zu akzeptieren und vor allem seine Diskussionspartner aussprechen zu lassen.

  • F
    Freu

    Ich freu mich auf den Staatsbankrott, dann werden die sehen was S***** ist.

     

    Gegen die Kriege bin ich auch, aber ich bin auch bereit nicht etabliert zu wählen.

     

    also: Maziere hat das Recht zu reden, und wir haben das Recht andere Parteien zu wählen.

     

    Ich sehe das Problem nicht.

  • N

    ich finds gut!

  • N
    nonome

    Da 2+2 immernoch nicht 5 ist bleibt es dabei:

    "Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen."

  • N
    neubau

    @corvin: Haargenau, weil alle Nationalstaaten scheiße sind. Weil Nationalstaatendenken ein Denken aus dem 19. Jahrhundert ist, überholt und den Herausforderungen menschlichen Zusammenlebens nicht angemessen.

     

    Wozu diese bescheuerten Staaten führen, kann man z.B. derzeit in der EU sehen: Da setzt der Staat Deutschland, personifiziert von Angela Merkel, seine Interessen gegenüber den anderen Staaten durch. Ohne Rücksicht auf die Menschen werden hier knallharte Geschäfte unter dem Deckmantel der "Krisenbewältigung" gemacht.

     

    Wie bescheuert das sonst so ist, kann man an derzeit geführten Kriegen ablesen. Und auf dem Balkan in den 1990ern konnte man eindrucksvoll sehen, wozu nationalstaatliches Denken führen kann.

     

    Insofern geht es ganz eindeutig darum, den Nationalstaat als Konzept zu überwinden. Das ist radikale linke Politik, und das ist ein durchaus moderner Standpunkt - nicht umsonst ist der Wahlspruch schon lange "Hoch die INTERNATIONALE Solidarität!"

  • 1
    1%

    1% der Uni wird gehätschelt weil sie ticken wie 90% der Unileitung. Nicht umsonst steht im Eingang der Uni kein Spruch des Humanisten Humbold sondern eine ziemlich dummer von Karl Marx. Man könnte bei Widerspruch ziemlich schnell die Uni verlassen, deshalb schweigen die Leute. Aus Angst. Wie zu vielen Theman das ganze Land besser schweigt. Wir leben längst in einem verstecktem aufkeimenden Faschismus, nur nennt man ihn nicht so weil er von Links kommt. Der neue Faschismus wird nicht sagen: "Ich bin der Faschismus." Er wird sagen: "Ich bin der Antifaschismus." Er tut es bereits wenn er auch noch nicht die absolute Macht hat. Seine Macht liegt in den alten Medien. Das ändert sich durch die neuen Medien und das macht Hoffnung. Die HU wird einer der letzten Orte der freien Rede sein.

  • U
    Uhupardo.wordpress.com

    Wunderbare Aktion! Mehr davon, bitte. Wird Zeit, dass die Deutschen ein Zehntel von dem Protestpotential der Spanier entwickeln.

  • H
    Hans

    Eine Militarisierung der Gesellschaft kann nicht gut sein. Wohin das geführt hat, sieht man an zwei Weltkriegen. Wehret den Anfängen! Eine Werbeveranstaltung der Bundeswehr an der Uni kann nicht gut sein für Deutschland. Wir sind das Land der Dichter und Denker. Wir wollen keine schleichende Militarisierung!

  • HH
    hier hier ich

    zu RedHead

     

    jopp, propaganda fressen wird gerne mit diskutieren verwechselt

  • MN
    Mein Name sei Quantenschwein

    Als ob so einer wie de Maizière einsichtig und nachdenklich auf Diskussionen reagieren würde - ha ha ha!

     

    Niederschreien sollte man das ganze Politikergesox - hier und anderswo!

    Nieder mit diesem Ausbeutersystem!

     

    Die brocken uns eine Sch..ße nach der anderen ein und fast alle lassen sich alles gefallen! Keiner muckt hier auf - immer schön unauffällig bleiben und obrigkeitshörig - igitt-bäh!

     

    Aber das ist den Doitschen wichtig: ORDNUNG MUSS SEIN - ORDNUNG IST DAS HALBE LEBEN!

    NACH OBEN BUCKELN, NACH UNTEN TRETEN!

     

    Von doitschem Boden darf nie wieder Krieg ausgehen! Aber es ist Krieg: zwischen Arm und Reich - hier und anderswo, für die Rüstungsindustrie, Energiekonzerne, Genmafia u.a. - von Politikern angezettelt, forciert und unterstützt!

     

    Macht nur weiter so mit eurer Denke - es ist sowieso alles verloren!

  • S
    Sebastian

    Ob übertrieben oder nicht, die Aktion hat es, hingegen aller anderen Proteste gegen de Maiziere, in einen Artikel der TAZ geschafft. Proteste sollen keine direkte Diskussion sein, sie sollen sie auslösen und die allgemeine Aufmerksamkeit der Bevölkerung auf das Thema des Protests ziehen.

    Ich würde sagen, dass es ihnen gelungen ist.

  • A
    Aletheia

    Tortes @ "diese Aktion war einfach nur schäbig ! (...) Zur besagten Diskursfähigkeit gehört es eben auch, nicht gelittene Meinungen und Standpunkte anzuhören und dann im Rahmen einer gepflegten und von gegenseitigem Respekt geprägten Debatte auszudiskutieren."

     

     

     

    VIELLEICHT (was aber nicht wünschenswert ist) wäre eine "Debatte" entstanden, wenn AUCH die Kinder de Maizières (und am besten gleich alle drei!) "unsere Freiheit am Hindukusch verteidigen" würden?

  • A
    Aletheia

    Für den Fall, dass mit "unseren" Kriegseinsätzen kein Geld in die Deutsche Rüstungsindustrie fließt, so kann es für diese "Verteidigung der Freiheit" nur EINEN (logischen) Grund geben.

    So ist absehbar, dass sich irgendwann ein Opfer (dessen Familie und/oder Freunde "von uns" weggebombt worden sind) mit Schmerz, Verzweiflung, Wut und Hass nach DOItschland aufmachen wird, um sich als "Terrorist" zu rächen.

    Denkt man weiter an Schäuble, der bereits Anfang der 90er den "Bundeseinsatz im Inneren" gefordert hat, so bedarf es keiner Phantasie, sich (sorry, ist sicher zieml. eklig) die vielen feuchten Hosenschritte von "Experten" vorzustellen, die nach einem erfolgten "Terroranschlag" endl. von der Leine gelassen werden können. - Freilich dann, um "unsere Innere Sicherheit zu schützen".

    Verliert man zudem die gigantische Umververteilung (von unten nach oben) nicht aus dem Auge, so kann es auch hier freilich nur eine Frage der Zeit sein, bis etliche BürgerInnen zu Sozialprotesten zusammen kommen werden.

    Der Titel von de Maizières (verhinderter) Rede, nämlich "Armee der Einheit – Der Beitrag der Bundeswehr zum gesellschaftlichen Zusammenhalt", ist da mitnichten abwegig.

    > http://brdakut.wordpress.com/2013/03/27/aufstande-in-deutschland-schnoggersburg-heimatschutzkommandos-und-homeland-security/

    > http://www.ag-friedensforschung.de/themen/Standorte/guez5.html

  • A
    Argumentativ

    Bevor jetzt alle erstmal ihren Sozialneid auf Studenten ausleben: Um an einer solchen Veranstaltung keineswegs Student sein.

    Aber erst zuhören und dann argumentativ zerlegen, wäre die bessere Methode gewesen, unanhängig von der Struktur des Publikums. Was die Bundeswehr zur Deutschen Einheit beigetragen hat, würde mich schon mal interessieren.

  • G
    goofy3

    peinlich für drei seiten.

    peinlich für die UNI leitung solche propaganda zuzulassen.

    peinlich für die politik mit dieser billigen propaganda sogar in die allgemeinen schulen geht.

    peinlich für die studenten die art, da wäre ein allgemeiner, kompletter boykott die weit bessere lösung gewesen, wenn man schon nicht mehr in der lage ist es sachlich zu zerpflücken.

    dann wäre vielleicht endlich einmal rübergekommen, das kriegsdienstwerbung in schulen und UNIs nichts zu suchen hat, wenn nicht einmal die andere seite zu wort kommen kann (DFG usw.), es reicht doch schon die billig werbung in bravo und co.

    nichts ist für politiker peinlicher, als vor einem leeren podium zu stehen.

  • HH
    Herr Hobbit

    Der Senatssaal der HU ist wohl der denkbar dümmste Ort für einen Bundeswehrmarketing-Vortrag - insofern ein Affront, der zurecht niedergebrüllt wird. "Argumentationen" oder "Debatten" gab es dort sowieso nicht zu erwarten. Mich amüsieren allerdings die langen Gesichter der BWLer, die - pünktlich erschienen - auf ihren Sitzplätzen nun Kulisse für eine andere Show sind.

     

    Die Kommentare in Richtung "macht Platz für echte deutsche Studenten", "ihr könnt ja gehen", "antideutsche Spinner" etc. finde ich beschämend. Ihre Urheber haben nichts verstanden.

  • T
    @Tucholsky

    Der deutsche Wald ist zu 99% Park und Plantage und die nächste Strasse mit röhrenden, klimakillenden Vergasern ist auch nicht weit, aber das konntest Du damals ja nicht ahnen.

    Erst nach deinem Tod führten die Nazis Lampenzwang für Fahrräder ein (,um den Verkauf des Käfers anzuschieben).

  • J
    Johnny

    Gute Aktion! Genauso wie man nicht mit NPD'ler diskutieren braucht, genausowenig muss man so eine Propagandaveranstaltung an seiner Uni ertragen.

     

    Und es ist das gute Recht Deutschland Scheisse zu finden. Für alles was es getan hat, gerade macht oder vermutlich bald wieder machen wird.

     

    Es ist aber auch wirklich schwierig für die jungen Menschen heutzutage. Wenn sie ihre politische Meinung kundtun, dann sollen sie (nach dem Willen einiger Kommentatoren hier) ihren Studienplatz verlieren, wenn sie es nicht tun, dann sind sie Drückeberger ("Schaut mal nach Frankreich, da gibts sofort Nationalstreiks").

     

    Von mir aus dürfen gerne alle Menschen hierbleiben, selbst die Spinner mit ihrer (rechts) konservativen "Love-it or Leave-it"-Mentalität. Meinungspluralität ist wichtig, aber das heisst auch nicht jede Meinung zu ertragen.

  • N
    nochmal

    Solange diese Aktionen nur in Berlin passieren, sind sie bedeutungslos. Erst in München, Frankfurt, Karlsruhe oder Stuttgart könnten sie etwas bewirken: Wasserwerfer, Schläge, U-Haft usw....

  • H
    Helmut

    "Es gibt genug tüchtige Studienanwärter, die keinen Studienplatz bekommen haben."

    Da fehlt es dann aber an der Intelligenz !

  • G
    George

    Wer entscheidet denn eigentlich, welche Inhalte an einer Uni nicht ausgesprochen werden dürfen, welche Themen dort nicht diskutiert werden dürfen? Die Gedankenpolizei oder das Wahrheitsministerium. Immer wieder faszinierend wie exakt und wahrheitsgetreu Orwell in seinem als Fiktion verpackten Roman das schreckliche Wesen des Menschen dargestellt hat.

  • M
    Marcy

    Schön wie sich alle ins Hemd machen, nur weil eine Werbeveranstaltung für unser tolle, nicht mit unserer Verfassung zu vereinbarenden Angriffsarmee unterbunden wurde.

     

    Naja, so lange wir alle nur über genügend teutonischen Nationalstolz verfügen, so können wir uns auch den Tod von Unschuldiger und Soldaten in fernen, fernen Ländern als heldenhafte Tat für unsere Freiheit schönlügen.

  • T
    tom

    "muss niedergebrüllt werden" ... "diskutieren wäre zwecklos" ...

    was man hier von einigen wenigen liest (z.B. @mimi-kri), ist beschämend. man glaubt nicht, bei der taz, sondern bei bild oder beim stürmer zu sein.

     

    mangelnder intellekt, lässt dann noch nicht einmal erkennen, dass die meisten hier nicht die thesen des ministers verteidigen sondern das recht auf redefreiheit.

     

    "nie wieder drittes reich" schreibt der besagte forist dann noch. dem können sich wohl alle hier anschließen. die unfreiwillige ironie seiner aussage hat er wohl nicht erkannt: schließlich war es das niederbrüllen von andersdenkenden, womit begann, was im dritten reich zur systematischen vernichtung von andersdenkenden wurde. genau deswegen sind wahrscheinlich so viele taz leser schockiert über den vorfall.

     

    wehret den anfängen!!

  • T
    tanzmaus

    Ich verstehe die Aufregung über die heutigen Studenten nicht. Solche Formen des Protestes gab es auch schon in den 60ern. Nur schade, daß davon so wenig übriggeblieben ist.

    Kriegspropaganda hat an Universitäten und Schulen nichts verloren.

    Ich wünsche mir auch einen anderen Umgang miteinander, Austausch von Argumenten statt Bevormundung, aber wenn ich mir die politische Entwicklung der letzten 10 Jahre anschaue, in der alles "alternativlos" ist, kommen mir doch einige Zweifel.

  • A
    Aletheia

    Thomas de Maizière ist der Prototyp eines Zynikers, der (schon aufgrund seiner Menschenverachtung) aufgehalten werden MUSS.

     

    "Ethisch [sic] ist eine Waffe stets als neutral [sic] zu betrachten", so T. de Maizière bspw. bei seinem Versuch, den Einsatz von bewaffneten Drohnen absegnen zu lassen.

     

    Überhaupt sollte diese Figur nicht unterschätzt werden - schließlich fällt hin und wieder dessen biedere Maske.

     

    Bsp EINS: "Die bürgerliche Gesellschaft solle sich (...) Gedanken machen", so dieser christliche Demokrat nach dem Hardcore-Polizeieinsatz im Stuttgarter Schlosspark, denn, so der damalige Bundesinnenminister: "Was ist passiert, dass bürgerliche Menschen aus wohlbehüteten Familien plötzlich Lust am Aus-der-Reihe-Tanzen haben?"

    > http://www.youtube.com/watch?v=AlpPbgGSm4s

    ("Und tanz den Kommunismus - Und jetzt den Mussolini - Und jetzt den Adolf Hitler - Und jetzt den Jesus Christus - Und gehn in die Knie - Beweg deine Hüften - Klatsch in die Hände - Und tanz den Jesus Christus...)

     

    Bsp ZWEI: "Was mir Sorgen macht, ist die Senkung der Gewaltschwelle [sic] bei den Demonstranten [sic]". Wenn Tausende von 13 Jahre alten Schülern von ihren begüterten Eltern Krankschreibungen bekämen, um zu demonstrieren, dann sei das ein "Missbrauch des Demonstrationsrechts". Friedliche Demonstranten müssten sich von Gewaltgruppen lösen, damit die Polizei einschreiten könne. "Sie dürfen ihnen nicht noch Schutz bieten."

    > http://www.youtube.com/watch?v=nqJT0Qz0Vj4&feature=player_embedded

    > PM von Stuttgarter Eltern: "Es ist ein Skandal, dass Jugendlichen einerseits Politikverdrossenheit vorgeworfen wird und sie, wenn sie sich engagieren, durch die Staatsmacht mit Repressionen konfrontiert werden. (...) Die Schüler, die am 30.9.2010 gestreikt und demonstriert haben, haben das aus eigenem Entschluss und zum Teil mit großem Mut gegen angedrohte Repressalien von Schulleitern oder wie im Fall des Daimler-Gymnasiums gegen Polizeieinschüchterung getan. Im Übrigen weisen wir darauf hin, dass es für das Demonstrations- und Widerstandsrecht kein Mindestalter gibt."

     

    Kurzum: "No pasarán!"

    (allen ! Kriegstreibern)

     

     

     

    > http://www.spiegel.de/politik/ausland/augstein-kolumne-afghanistan-krieg-ist-sinnlos-und-nicht-zu-gewinnen-a-893044-druck.html

     

    > http://www.hintergrund.de/201303182484/politik/welt/phrasen-im-gepaeck-de-maiziere-in-mali/drucken.html

     

    > http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/bundeswehr-oberst-georg-klein-wird-brigadegeneral-11848212.html#Drucken

  • M
    Mishkine

    Viele, die hier das Vorgehen der Studierenden kritisieren, scheinen das Wesen der Meinungsfreiheit nicht verstanden zu haben.

    Die Meinungsfreiheit ist ein Abwehrrecht des Bürgers gegen den Staat und NICHT ein Abwehrrecht des Staates gegen den Bürger! Daher ist die Opferzelebrierung zugunsten De Maiziere und Kriegsministerium völlig fehlgeleitet.

     

    Dann wird gesagt: De Maiziere wollte diskutieren, doch die Studierenden sind diktatorisch.. Welch Schande für den Bildungsstandort Deutschland ...

    Prinzipiell: Zwischen Machtungleichen kann es keine Diskussion geben, schon gar nicht unter diesen Bedingungen (einseitiger Vortrag,anschließend ein paar Minuten für Fragen, auf die zu antworten sich De Maiziere in bester Politikermanier sowieso nicht verpflichtet fühlen muss).

    Hätte De Maiziere so etwas wie eine Diskussion mit den Studierenden gewollt, hätte er sie - und das ist das Mindeste! - an einen neutralen Ort geladen und eine Gesprächsrunde unter neutraler Moderation organisiert.

    Alles andere ist kriegsministerielle Propaganda in einer freien Bildungseinrichtung (siehe Art. 5 Abs. 3 S. 1 Grundgesetz, die nichts anderes verdient, als saftig weggebuht zu werden!

    Bravo Studierende!

  • W
    Wagoner

    "Wer Schwerter zu Pflugscharen macht

    wird für die pflügen

    die Schwerter haben."

  • J
    jbjb

    Das ist doch absurd, die Meinungsfreiheit von De Maziere zu verteidigen, weil er mal eine halbe Stunde lang zuhört, anstatt zu reden. Es gibt wenig Menschen, die so umfänglich die Möglichkeit haben, Ihre Meinung zu äußern, wie ein Bundesminister.

    Davon ab: So wie dargestellt, war die Veranstaltung nicht als Podiumsdiskussion, sondern als Vortrag geplant. Eine Diskussion auf Augenhöhe war von vornherein unerwünscht.

  • JV
    Jan van Berg

    Auch lärmend oder schreiend seine Meinung kundtun, ist Meinungfreiheit und ein Grundrecht!

     

    Wir sollten Menschen nicht vorschreiben, wie sie, wo, in welcher Form und in welcher Lautstärke ihre Meinung kundtun oder ihren Protest äußern!

     

    .

    Und dass "Deutschland ist Scheiße" eine pointierte METAPHER war, die sich auf die deutsche KRIEGSFÜHRUNG und MILITÄRPOLITIK bezog und nicht auf "den Deuschen" oder "das Deuschland", haben wohl nur die Dummen und ideologisch verblendeten nicht verstanden?!

     

    Also wieso versucht man diese einzelne Aussage unter hundert anderen hier (absichtlich?) falsch zu verstehen und hervorzuheben und tut so, als wäre dass das wortwörtliche Thema der Demo? Da versuchen interessierte Kreise und die Medien mal wieder alle Studenten pauschal zu diffamieren und in eine fundamentalistische Deuschlandhasser-Ecke zu drängen.

  • H
    Hannes

    Der Minister hat sich genau richtig verhalten - ruhig, sachlich, kompetent. Mir war gar nicht bewusst, dass er so gut ist. Werde mich mal etwas mit ihm befassen - schließlich wird er ja, wenn kein Wunder geschieht, 2015 Kanzler werden. Offenbar keine schlechte Wahl.

  • K
    keinName

    @Paul

    "Man kann sein Heimat- und Vater- und Mutterland auf vielfältige Weise verraten. Man kann auch behaupten, keines zu haben. Man kann also jederzeit seine Herkunft leugnen. Und die Leistungen dieses Landes aber gerne mitnehmen. Alles, alles easy heutzutage. Scheinbar."

     

    Sagt die kräftige Pfanze in einem Topf zur verkümmerten, welken Pflanze im anderen Topf, die im Schatten steht, ihre Erde viel weniger nährstoffreich ist und weniger gegossen wird: "Das kommt davon, wenn man sich nicht anstrengt!"

  • K
    keinName

    Immer dieser verunglückte Vorwurf "Sich von Deutschland (?) das Studium finanzieren lassen, aber >Nieder mit Deutschland< brüllen"... Zum einen finanziert mir als mögliche Bafög-Bezieherin nicht Deutschland als Nation mein Studium, sondern der Staat bzw. ein paar Millionen Menschen, die in einer ideellen geografischen Einfassung leben, die irgendjemand mal willkürlich um 350 tausend km² Sand, Erde und Lehm gezogen hat.

    Jetzt ist es ja nicht auch so, dass es unzählige Gründe gibt, einen Staat grundsätzlich in Frage zu stellen. Aber selbst wenn sich der Vorwurf der Selbstgegrechtigkeit daraus ergibt: Ja soll ich jetzt Fan von Vattenfall werden, weil dieses Unternehmen den Strom in meine Wohnung transportiert?

     

    Einem Kriegsminister keinen Raum zu geben und ihn aus der Uni zu befördern zeichnet eine Studierendenschaft in höchstem Maße aus, gerade wenn er dieser eine Werbeveranstaltung für seinen kriegstreiberischen Verein aufnötigen will. Immerhin wurde von dieser anscheinend niemand gefragt/rechtzeitig in Kenntnis gesetzt, dass solch ein Vortrag geplant ist

  • F
    Florian

    Liegt da im Video bei 0:25 (Kameraschwenk) jemand auf der Bühne am Boden?

  • FV
    franz vege

    linksfaschismus sollte genauso abgelehnt werden wie rechtsfaschismus

  • P
    pedro

    ..."Was hat der an m e i n e r Uni zu suchen?"

    ..."verteidigen i h r Alma Mater"

     

    Jeder Bundeswehrsoldat hat wahrscheinlich mehr dafür bezahlt (ja, das böse Geld) dass die Brüller dort studieren können, ohne groß vom Staat behelligt zu werden.

     

    Vielleicht sollten wir die Unis privatisieren? Dann kommt halt Ronald McDonald statt BMfV...

  • H
    Hannah

    De Maiziere will an den Unis Soldaten fischen, weil keiner Lust hat freiwillig nach Afghanistan zu ziehen. Warum sollen sich das junge Leute anhören? Ist doch eh bloß Propaganda. Soll er doch selbst gehen!

    Die Bundeswehr war ursprünglich zur VERTEIDIGUNG Deutschlands gedacht und nicht als Angriffsarmee in fernen Ländern.

    Es ist eine Sache ob ich mein Land im Angriffsfall verteidige, eine andere ob ich in anderen Ländern Bomben werfe und Zivilbevölkerung erschieße, wenn auch versehentlich, aber Kollateralschäden gehören ja bekanntlich dazu.

    Wundere mich über die Leserbriefe, die den armen Minister hier verteidigen und die bösen Studenten abwatschen, wenn auch ihre Wortwahl taktisch unklug war, aber das Problem ist doch nicht der Antinationalismus junger Studenten, sondern die Rolle der Bundeswehr, die offensichtlich Erklärungsnöte hat.

  • KS
    kleiner Spinner

    @Konrad:

    "Rosseau: 'Ich bin ganz und gar nicht ihrer Meinung! Aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass Sie sie weiterhin öffentlich aussprechen dürfen!'"

     

    Rousseau hin oder her, ich werd bestimmt nicht dafür sterben, dass der Herr Minister seine Propaganda vom Podium kübeln kann.

  • R
    Rainer

    Der Kommentator suggeriert, dass eine Diskussion auf Augenhöhe möglich oder gar von TDM gewünscht war. Wer Vorträge und Podiumsdiskussion kennt, weiß, dass es nur um symbolhaften Meinungsaustausch geht und nicht harte Diskussion. Allein bei den ersten deutlichen Protesten gleich noch mehr Sicherheitspersonal auflaufen zu lassen zeigt eindrucksvoll die Diskussionsbereitschaft und Argumentationsfülle des Herrn TDM. Wo Lüge zur Wahrheit wird, wird Widerstand zur Pflicht oder anders gesagt: Die Studenten haben TDM den Spiegel vorgehalten - danke dafür!

  • S
    Stefan

    Zumindest macht diese Universität klar, was für Absolventen von dort kommen. Ist doch fair, potentielle Arbeitgeber darauf einzustellen. Ob ich bei diesem Ruf dort studieren wollte? Schade für Berliner Studenten, die nicht in diese Richtung tendieren und hinterher nicht von H4 leben wollen.

  • CT
    Christophe T.

    der redet eh so viel - wenn der mal nicht zu wort kommt dann ist das auch nicht tragisch ...

  • IK
    Irma Kreiten

    @ super @ lars @ nassauer u. co.

    Wem es nicht passt, der kann gehen? Das haben Sie wohl noch aus den Zeiten der Sowjetunion. Ein tolles Verstaendnis von Demokratie und der gesellschaftlichen Funktion von Protest ist das. In einer demokratischen Gesellschaft muss fuer viele verschiedene Gruppen und Meinungen Platz sein. In Deutschland ist das leider immer weniger der Fall, es fehlt der Respekt vor und der Schutz von Minderheitenmeinungen. Ich habe die Konsequenzen gezogen und tatsaechlich das Land verlassen. Ich frage mich nur, ob Sie wirklich wollen, dass die Ungleichbehandlung und Repression nicht-rechtskonservativer, militaristischer Standpunkte zu einer allgemeinen Fluchtbewegung fuehrt, und Sie irgendwann mit Neo-, Altnazis und sonstigen kriegsbesessenen Eierkoeppen alleine dastehen.

  • T
    thommy

    Wie zu erwarten schreiben hier wohl wieder einige aus dem rechtspopulistischen PI-Fanblock. Jedoch den anderen hiesigen Kommentator_innen, die diese Aktion nicht verstehen, sei (verkürzt) erläutert:

    Der Slogan "Nie wieder Deutschland" beruht auf Antinationalismus, der sich explizit gegen Deutschland als Nation richtet. Nationalismus verstanden als Vorstellung eines ausgrenzenden, aufgewerteten Kollektivs, dass gegen andere Nationen gerichtet ist. In der Vergangenheit wurde mittels des Nationalismus die Deutsche Gesellschaft schon vor der Staatsgründung 1871 für Kriege und Genozide mobilisiert um dann zwei Weltkriege und Auschwitz zu ermöglichen. Deutscher Nationalismus geht einher mit Rassismus, Antisemitismus und Imperialismus. Nicht nur ein Wiederausgehen von Krieg und Genozid von Deutschland aus wird von vielen Linken befürchtet sondern eine zunehmende politische Dominanz (wie bspw. aktuell anhand deutscher EU/"Krisen"-politik zu beobachten ist). Grundsätzlich folgt die Verteidigungspolitik dieser nationalistischen Linie. De Maizières Rede wäre sicherlich ein Apell an die Nation, ausgeschmückt mit militaristischer, sogenannter sicherheitspolitischer, Rhetorik gewesen. Die Kritik an den protestierenden Studierenden kann ich nur eingeschränkt nachvollziehen. Klar ist die Aktion ein Eingriff in Diskurse. Inwieweit sind Diskurse denn aber frei und vielfältig? Wie steht es um die Machtverhältnisse? Wer kann/darf was sagen, wer nicht? Inwieweit können obige von mir erläuterte radikale (im Sinne auf die Ursache rückführend) Positionen in die Öffentlichkeit transportiert und somit in der Breite diskutiert werden? Dieser "Kindergartenzirkus" hat das Thema bzw. die Kritik zumindest in die Berichterstattung geschafft und wird hier nun diskutiert ...

  • P
    panisch

    Genial! Habe mir eine Menge dieser pro-nationalen Kommentare unter mehreren Online-Artikeln zu dieser Aktion durchgelesen und weiß endlich wieder, warum ich Nationen hasse. Ich kann mit Deutschland leben, aber nur, wenn es sich korrekt verhält! Die Regierung dieses Landes zieht kontinuierliche Scheiße durch und macht mir bewusst, dass sie mich nicht will. Mit den Institutionen dieses Landes nötigt und schikaniert man mich, nur aufgrund meiner Ideale, die keinem Menschen, sondern höchstens dem unkontrollierten Wachstum des Kapitalismus schaden. Dass so ein mieses Land eine Exekutive unterhält um sein mieses Verhalten gegenüber mir und Millionen weiterer Angehöriger von Minderheiten durchzusetzen halte ich ja für konform, denn jedes dumme Volk bekommt, was es wählt. Aber da Maizière sich erdreistet, seine proletarische "Armee der Einheit" an den letzten Oasen der deutschen Intellektualität zu bewerben, hahaha, da braucht sich niemand über den Hohn zu wundern. Diese Propaganda-Puppe hat dort nichts zu suchen!!!

  • R
    reorient

    @ Kimme

    "Die 68er waren da wesentlich geistreicher und haben ihre Gegenüber mit Argumenten ausmanövriert."

    Auch wenn die Aktion mit ihren Slogans etwas platt daherkommt - es waere sicher auch sachlicher gegangen: das Ausmanoevrieren des Gegenueber mit Argumenten setzt voraus, dass sich dieser Gegenueber an die Spielregeln des Argumentierens haelt. Die deutsche politische und gesellschaftliche Elite interessiert sich jedoch immer weniger fuer Argumente, Meinungsfreiheit, Autonomie der Lehre und Forschung, Schutz von Dissidenten/Whistleblowern und demokratische Meinungsbildung. Insofern ist der Frust der Studenten und eine gewisse trotzig-jugendliche Ueberreaktion doch ganz verstaendlich und jedenfalls gesuender als das Bestreben der Gegenseite, mittels Propaganda und sanfterem und weniger sanften Druck den sowieso schon beschlossenen Kurs der Bevoelkerung einzuimpfen.

  • KS
    Kai Straub

    Kein Grund zur Panik. Solche Leute hat es immer gegeben und wird es immer geben. Es handelt sich um eine verschwindend kleine Minderheit.

     

    Beschämend sind drei andere Dinge:

    1. Die Uni-Leitung ist unfähig, freie Meinungsäußerung in ihrem Hause durchzusetzen

    2. Die Mehrheit verhält sich passiv und lässt es zu, dass ihr von einer Minderheit das grundrecht auf freien Meinungsaustausch genommen wird

    3. Falls es Studenten waren, läuft an unseren Gymnasien etwas gewaltig schief

  • UA
    US Atomwaffen und Drohnen raus aus Deutschland

    US Atomwaffen und Drohnen raus aus Deutschland:

     

    Drohnenkrieg und Atomkrieg in Stuttgart gesteuert:

     

    EUCOM European Command, USA und AFRICOM African Command führt von Stuttgart einen dreckigen illegalen Drohnenkrieg und von der EUCOM in Stuttgart werden ALLE europäischen Atomwaffen aus abgefeuert.

     

    US Armee NEIN DANKE !!

     

    Illegaler US Drohnen Krieg von Deutschem Boden aus NEIN DANKE !!!

     

    Atomwaffen in Deutschland NEIN DANKE !!!

  • T
    @Tomatenmarx@Sophie

    Was hat ein Minister an der Uni zu suchen?

    Gegenfrage: Wer finanziert die Uni?

    Richtig, der deutsche Steuerzahler. Und die Mehrheit von denen hat nunmal ob es gefällt oder nicht demokratisch eine Regierung gewählt, der dieser Minister angehört. Wer also diesem Mann den Mund verbieten will, will eigentlich Millionen von deutschen Wählern den Mund verbieten und das ist das eigentlich beängstigende an der Sache.

  • R
    reorient

    De Maiziere ist gekommen, um in einer Rede zum x-ten Mal seine militaristische Linie anzupreisen, nicht, um den Studenten zuzuhoeren. Sein Standpunkt ist hinlaenglich bekannt und gibt Anlass zu wohlfundierter Kritik. Insofern waere es fuer ihn an der Zeit gewesen, sich in einer Diskussionsrunde den kritischen Fragen der Studenten zu stellen und seinerseits erst einmal den Vertretern anderer Standpunkte zuzuhoeren. Dann haette man allerdings eine Anhoerung, oder eine Frage-Antwort-Runde veranstalten muessen, nicht einen Vortrag. Von einer Verhinderung von Diskussion kann in diesem Sinne nicht die Rede sein. Wer nicht zuhoeren und sich der Kritik stellen will, sind de Maiziere und seine politischen Genossen. Er hoert sich offenbar am liebsten selber reden und kommt gar nicht auf die Idee eines Rollenwechsels, wie auch, ist er doch Minister und dekretiert. Wenn man sich dagegen wie die Studenten einer einsitigen politischen Propagandaveranstaltung verweigert, innerhalb derer alternative, konkurrierende Sichtweisen nur ganz am Rande haetten angedeutet werden koennen, ist man kein Diskursverweigerer.

  • SX
    Studentin XY

    Ein VORTRAG mit dem Titel „Armee der Einheit – Der Beitrag der Bundeswehr zum gesellschaftlichen Zusammenhalt“ sollte zu keinerlei Argumentationsaustausch führen. Schöne Aktion.

  • J
    Johnny

    Nur um kurz darauf hinzuweisen; ich denke das "Nie wieder Deutschland!" war als "Nie wieder, Deutschland!" im Sinne von, "Deutschland, führe bitte nie wieder Krieg" gemeint.

    Davon abgesehen finde ich das Verhalten der Beteiligten auch nicht besonders angemessen auch wenn ich sicherlich eine ähnliche Position vertrete. Vielleicht hätten es auch nur ein paar Einrufe aber dafür ein paar mehr Plakate mit anschließender Diskussion getan. Dass sich niemand so einer Propagandaveranstaltung unterziehen lassen möchte kann ich wiederum verstehen aber das schließt eine gescheite Diskussion ja nicht aus.

  • H
    Holzer

    Ich persönlich find ja solche gehirnamputierten Scheiße!Ohne da jemand im Speziellen....wegen Netiquette und so!Wenn Sie schon ihr Land hassen,Bürger welcher friedliebenden Nation wollen Sie denn alternativ werden?Wird ne lange Reise!!!

  • BF
    Ball flach

    Ich würde die Bälle etwas flacher halten. Nur weil eine winzig kleine Zahl von (wahrscheinlich geisteswissenschaftlichen) Studenten, die ehh keine Schlüsselpositionen in unserer Gesellschaft innehaben werden, laut schreiend ihr fehlendes Demokratieverständnis demonstriert, geht doch nicht gleich das Abendland unter.

    Natürlich könnte man argumentieren, dass selbst die Nazis mal als harmlose Schreihälse angefangen haben. Aber so pessimistisch wäre ich nicht.

  • A
    alf

    @viccy : Antinationale, Antipatriotische Parolen sind nicht rassistisch. Erstens gibt es keine Rassen, zweitens (kann mnesch logischeerweise eigentlich sparen) erst recht keine deutsche. "Nie wieder Deutschland" heißt, dass es kene Wiederholung der Geschichte geben darf. Lasst uns doch aus der geschichte dieses staates lernen. Wer sich über einen Nationalclub definieren muss, hat wohl sonst nichts an Charakter. Wie wärs mit einer Welt ohne Krieg und Nationen? Beide Konzepte sind überholt. Wir bringen Kindern doch auch bei, nett zueinander zu sein, auch wenn sie mit dem selben Spielzeug spielen wollen und verschieden aussehen. Dann müssen sie eben teilen. Das eine Kind darf aber dem anderen Kin nicht einfach mit Gewalt etwas wegnhemen. Das lernen sie bereits im Kindergarten. Klappt nur nicht immer...

  • H
    Hans

    @Alwin Bonn:

    bla bla, immer diese Linken, bla bla, sind doch auch nur Nazis, bla bla, Junge Freiheit-PI-Sarrazin-Springer-Meinung

     

    @viccy

    Muss leider zustimmen.

  • MH
    Michael Herrmann

    Die Studenten spielen sich als Hüter der Gewaltlosigkeit auf und wenden ihrerseits Gewalt an, in dem sie den Minister niederbrüllen und nicht zu Wort kommen lassen. Sie behaupten, keinen Krieg zu wollen, aber was sie im Audimax der Humboldt-Universität Berlin getan haben, ist nichts anderes als ein Krieg im kleinen. Schon mal was vom Grundrecht der freien Meinungsäußerung gehört? Meinungsfreiheit ist auch Redefreiheit, nämlich das subjektiv gewährleistete Recht auf freie Äußerung einer Meinung. Nicht nur den Studenten steht dieses Grundrecht zu, auch einem Minister muss es zugebilligt werden. Wenn die Leute, die den Minister niedergebrüllt haben, an der politischen Macht wären, wäre das Grundrecht auf freie Meinungsäußerung wohl nur noch Makulatur. Und was den Ausruf „Deutschland ist Scheiße“ betrifft: Keiner von den Rufern wird das „Scheißdeutschland“ verlassen, zu attraktiv sind die sozialen Wohltaten hierzulande. Die möchte man auf keinen Fall vermissen.

  • SM
    Stephan Mirwalt

    Sehr gut gemacht!

     

    Ich bin auch Pazifist und empfinde gegenüber den Kriegsbefürwortern nichts als Verachtung.

  • C
    Corvin

    Wenn Deutschland schon scheiße ist, wie ist dann der Großteil der anderen Staaten in der Welt zu beurteilen? Ein Blick in den neusten Amnesty International Bericht genügt. Die anderen Staaten sind dann absolute OBERSCHEISSE.

  • FT
    Fritzens Teufel

    @Fischers Fritze - "Wenn diese Studentenärsche Deutschland Scheiße finden, dann sollen die doch bitte ihren Studienplatz für meine Kinder räumen."

    Aha. Und wenn ihre Kinder dann die Studienplätze eingenommen haben - sind die dann auch Studentenärsche? ;)

  • V
    Voltaire

    Warum soll ein verhasster Minister nicht an einer Uni reden dürfen? Wenn sich eine Hochschule der Tradition der Aufklärung des 18. Jh. verpflichtet fühlt, sollte jeder (sei seine Meinung auch noch so verhasst) reden dürfen. Und wenn Studierende ein wenig Grips im Kopf haben, hören sie sich die Werbeveranstaltung des Ministers an und schalten ihn anschließend mit klugen Argumenten aus. Leider herrscht offenbar bei vielen Studierenden aus Mangel an Grips im Kopf Angst vorm argumentativen Duell und der Geeist der Aufklärung scheint auch im 21. Jh. noch nicht überall angekommen zu sein, wie man auch an einigen Beiträgen hier im Forum erkennt.

  • H
    Horsti

    Deutschland ist nicht scheiße. Kriege in Fernost und anderswo zu führen ist scheiße. Aber das wird Maziere nie begreifen.

  • A
    Anonym

    Bezüglich des Kommentars von viccy:

     

    Blödsinn zu glauben, der Slogan "Krieg dem Krieg" sei widersprüchlich. Die Spannweite exakter Definition des Wortes ist sehr weit und jeweils im Kontext zu sehen.

     

    Denke etwa an den Satz "Für den Frieden kämpfen"!

     

    Gute Aktion!

  • W
    Wolfgang

    Zu, u.a.: @ von "Konrad"

     

    Wir befinden uns in der realen (modifizierten) "Diktatur" des Finanz- und Monopolkapitals, der Banken-, Energie-, Rohstoff- und Rüstungskonzerne etc., der realen Herrschaft der "Armee der Einheit", der deutsch-europäischen Finanz- und Monopolbourgeoisie.

     

    Der BND-VS-NSU-BKA-MAD-Staatsschutz-, Gewalt-, Justiz-, Polizei-, Regierungs-, Parlaments-, Parteien- und Beamtenapparat, einschließlich die "Bundeswehr", ist nur ein kleiner Teil dieser "Scheiße" bzw. imperialistischen "Armee der Einheit", - im Herrschaftsinteresse der deutsch-europäischen Finanz- und Monopolbourgeoisie (und u. a. ihrer NATO-Administration etc.).

  • B
    Bernd

    "Nie wieder Deutschland"? Was soll denn dann an dessen Stelle treten? Cuba etwa, wie ich dort rechts im Bild sehe? Bei der Einstellung zur Redefreiheit würde das ja gut passen.

  • N
    Nachdenklich

    Wie ist das eigentlich, wenn ein Vertreter der SPD und der Grünen an die Humboldt-Uni kommt? Werden die auch niedergebrüllt? Es war ja wohl die SPD und die Grünen die als erste Truppen wieder in Kampfeinsätze geschickt haben.

  • N
    neubau

    Wie gut diese Aktion war und wie recht die Studenten haben, wenn sie "Nie wieder Deutschland!" fordern - das zeigen die zahlreichen Kommentare nationalistischer Prägung auf taz.de

     

    "Deutschland" ist dabei die Worthülse für einen Nationalstaat, der seine Interessen mithilfe der Armee durchsetzt. Weltweit, wozu die Bundeswehr nicht geplant war. Darum geht es den Studenten; die Parole mag verkürzt gewesen sein, mir ist aber sofort klar, wogegen hier protestiert wurde.

     

    Immer alles "politisch korrekt" auszudiskutieren, ist nicht die Lösung. Es ist gut, dass der VM seine Propagandarede für den Krieg nicht halten konnte. Da zieht der Geist vergangener Tage (1968) durch die Universität.

     

    Dass der VM tippen musste, die Studenten hätten "Angst vor Argumenten", zeigt seine ganze Borniertheit. Die Studenten haben ihr Argument doch deutlich vorgebracht: "Nie wieder Krieg" - und vor allem nicht mit deutscher Beteiligung! Das ist Fundamentalopposition zu seinem Denken, da nützt keine Diskussion mehr. Alles, was er noch gesagt hätte, wäre der Versuch gewesen, Pazifisten vom Krieg zu überzeugen. Und dass das nicht geht, haben diese glorreichen Studenten eindrucksvoll demonstriert.

  • D
    Demokrit

    @Sophie,

     

    Soldaten sind Bürger in Uniform, die auch Ihre Freiheit verteidigen im Dienste unserer GEWÄHLTEN Regierung. Das nennt man Übrigens DEMOKRATIE.

    Der Verteidigungsminister ist der Repräsentant dieser Bürger in Uniform...

  • U
    Uve

    "von n(n+1)/2:

    Diese Aktion ist bedeutungslos, solange sie in Berlin passiert. Anders wäre es,wenn so etwas in München oder Frankfurt,Karlsruhe oder Stuttgart passieren würde. Aber dort ist die freiwillige Gehirnwäsche schon soweit fortgeschritten ....."

     

    Nee, da wird das Geld verdient was in Berlin verbraten wird......

  • P
    P.Haller

    @Nassauer, Raul, Alwin Bonn usw.

    Ist schon ganz schön bescheuert, dass es die DDR nicht mehr gibt, wa ! Jetz könnt ihr nicht mehr euren Spruch anbringen "dann geht doch nach drüben", wenn euch irgendwelche Leute nicht in den Kram passen.

    Ausserdem, wer hat denn gesagt, dass das nur Linke sein müssen, welche gegen Krieg sind ?

    Ich jedenfalls bin froh, dass es in D. wenigstens noch ein paar junge Leute gibt, die nicht so ein schäbiges Weltbild haben, wie die meisten der "Kommentatoren" hier.

  • H
    Hausmeister

    Studenten, die „Deutschland ist Scheiße“ skandierten sofort exmatrikulieren!

    Es gibt genug tüchtige Studienanwärter, die keinen Studienplatz bekommen haben.

  • Z
    Zusel

    Debatten an der UNI!

     

    Wie kann jemand auf die bekloppte Idee kommen, dass sowas mit den heutigen Studenten, die lieber ihren Ballerspielen am heimischen PC fröhnen, noch irgendwie möglich ist.

  • S
    Student

    Hätten diese Kids auch nur einen Funken von Intelligenz, hätten Sie den Minister reden lassen und anschließend seine Kriegstreiberei mit scharfen Argumenten bloß gestellt. Die Aktion zeugt von Dummheit und lässt den Minister gut aussehen. Denn: wer kann schon falsch liegen, wenn die Gegenseite nicht mal zur Argumentation fähig ist.

  • P
    Paul

    Man kann sein Heimat- und Vater- und Mutterland auf vielfältige Weise verraten. Man kann auch behaupten, keines zu haben. Man kann also jederzeit seine Herkunft leugnen. Und die Leistungen dieses Landes aber gerne mitnehmen. Alles, alles easy heutzutage. Scheinbar.

     

    Vom Niederbrüllen bis zum Knüppel ist es kein allzu weiter Weg.

     

    In der DDR sind mal mutige Menschen auf der Straße gewesen mit der Losung:Freiheit ist immer auch die Freiheit der Andersdenkenden.

     

    Vor solchen "Studenten" kann einem denn wirklich Angst und Bange werden.

  • F
    Felix

    Es ist zwar kein guter Stil, jemanden nicht zu Wort kommen zu lassen und argumentativ zu schlagen, aber das ist es, was Politik und Wirtschaft uns tagtäglich vormachen. Die haben nur das übernommen, was Politiker, Manager und Bankster tagtäglich praktizieren.

     

    Ich gehöre zur "Generation Kohl", Kohl hat es vorgemacht, Probleme nicht zu lösen, sondern auszusitzen. Kohl war es, der begann politische Entscheidungen nicht mehr im Dialog zu erreichen, sondern per Gerichtsbeschluss verordnen zu lassen.

     

    Deutschland ist schon lange nicht mehr unser Land, sondern nur noch das Land einer Hand voll Superreicher, ihren Konzernen und Lobbyisten! Die kaufen sich Politiker, wie sie gebraucht werden und die Masse des Restvolks hat als willige Arbeitssklaven zu dienen. Das ich NICHT mehr mein Deutschland!

     

    Was die Studierenden da gemacht haben ist nichts anderes, als sie von Politikern und Wirtschaftsbossen gelernt haben!

  • R
    RedHead

    Ich bin ja geneigt, dem zuzustimmen, dass auch unerwünschte Meinungen geäußert werden dürfen sollten, aber hier geht es nicht um eine wohlüberlegte private Meinung von irgendwem, sondern um eine militaristische Propagandaveranstaltung. Es ist richtig diese zu stören, es ist ja nicht so, dass de Maizière deswegen gar nicht mehr zu Wort kommen würde. Und beim besten Willen „Armee der Einheit – Der Beitrag der Bundeswehr zum gesellschaftlichen Zusammenhalt“ - gehts noch?

  • T
    Tucholsky

    „Im Patriotismus lassen wir uns von jedem übertreffen – wir fühlen international. In der Heimatliebe von niemand – nicht einmal von jenen, auf deren Namen das Land grundbuchlich eingetragen ist. Unser ist es. Und so widerwärtig mir jene sind, die – umgekehrte Nationalisten – nun überhaupt nichts mehr Gutes an diesem Lande lassen, kein gutes Haar, keinen Wald, keinen Himmel, keine Welle – so scharf verwahren wir uns dagegen, nun etwa ins Vaterländische umzufallen. Wir pfeifen auf die Fahnen – aber wir lieben dieses Land. Und so wie die nationalen Verbände über die Wege trommeln – mit dem gleichen Recht, mit genau demselben Recht nehmen wir, wir, die wir hier geboren sind, wir, die wir besser deutsch schreiben und sprechen als die Mehrzahl der nationalen Esel – mit genau demselben Recht nehmen wir Fluß und Wald in Beschlag, Strand und Haus, Lichtung und Wiese: es ist unser Land. [...] Deutschland ist ein gespaltenes Land. Ein Teil von ihm sind wir. Und in allen Gegensätzen steht – unerschütterlich, ohne Fahne, ohne Leierkasten, ohne Sentimentalität und ohne gezücktes Schwert – die stille Liebe zu unserer Heimat.“ (Kurt Tucholsky: Heimat. In: Stephan Reinhardt (Hrsg.): Die Schriftsteller und die Weimarer Republik. Ein Lesebuch. Verlag Klaus Wagenbach, Berlin 1992, ISBN 3-8031-2208-2, S. 170f.)

  • M
    mimi-kri

    Wenn jemand einen Vortrag mit dem Titel "Armee der Einheit" halten will, dann MUSS er niedergebrüllt werden!

     

    So einer darf nicht zu Wort kommen - diskutieren wäre zwecklos!

     

    Entsetzlich, was von D-land aus schon wieder losgeht und die meisten hier unterstützen das auch noch! Merkt ihr eigentlich noch was? Macht ihr Urlaub im Ausland? Habt ihr schon bemerkt, das die Deutschen nicht beliebter geworden sind?

     

    Nie wieder Deutschland = nie wieder drittes Reich (auch kein viertes)!

  • H
    Holzer

    Ist da eine Wahlveranstaltung der PDS aus dem Ruder gelaufen?Jeder der sein Kreuz bei einer der nicht genannten Parteien gemacht hat...!Aber das wisst's ja eh!Außerdem sollten sich die lieben Studenten mal im Klaren darüber sein das die Bundeswehr das einzige Kontingent stellt das erst angegriffen werden muß bevor Waffengewalt....nicht das einer der edlen Taliban,quasi aus Versehen,was dann wieder eine Anklage in der Heimat...und das ist nun wirklich crazy!

  • V
    viccy

    "Krieg ist scheiße" hätte vollkommen genügt. Schade, dass die Studis sich mit der pauschal-platt-rassistischen Parole selbst ins Knie geschossen haben.

  • J
    Jojo

    Sieht ganz nach einem Uni-Experiment aus: Wie entstehen totalitäre Systeme und Meinungsdiktatur:

    1) die eigene Meinung wird in den Köpfen festbetoniert; die Welt funktioniert einfach: "wir gut, anderer böse!"

    2) die Meinungsäußerung des anders Denkenden wird nicht zugelassen (sei es durch einen Polizeieinsatz wie z.B. in Russland oder durch eine dauerbrüllende Studentenschat in Berlin)

    3) der Rest schweigt mehr oder weniger betreten und lässt dem Mob freien Lauf.

     

    Redefreiheit ist ein kostbares Gut. Das sollten jene Studenten bedenken, auch wenn sie grundlegend anderer Meinung als der Verteidigungsminister sind.

  • D
    Deutschland

    "Nie wieder Deutschland", das zeigt doch schon die gesamte Dummheit hinter dieser Brüllerei. Ob sie es wollen oder nicht: In dem Moment, in dem sie deutsche Infrastruktur und deutsche Steuergelder für ihr Studium in Anspruch nehmen, sind auch sie Deutschland. Da frag ich mich also: Was wollen die? Sich selbst abschaffen?

  • K
    Konni

    Was für eine Art von Diskussion oder Diskurs hätte denn dort stattfinden sollen?

     

    Das war eine lächerliche Werbeveranstaltung des BMfV, das würde ich mir an meiner Uni auch nicht gefallen lassen. Ein fruchtbarer Diskurs setzt doch eine Art von Kompromissfindung voraus, sonst kann man ihn sich gleich schenken. Wer denkt, dass das BMfV auch nur einen Milimeter von seiner bisherigen Linie abgewichen wäre, auf Grund des "Diskurse" an der Humboldt-Uni, der muss auch irgendwie bekloppt sein.

     

    Insofern: Werbeveranstaltung wurde abgesagt, gute Sache!

  • H
    Hans

    Mein Dank für das Engagement der Studierendenschaft.

     

    @Fisch:

    Ich bin zwar auch kein Anhänger von solch holen Slogans.

     

    Die Meinung des Ministers in allen militärischen Ehren, doch was soll das an der Uni. Wen interessiert den dieses Thema. Das ist nur Werbung fürs Militär und die militaristische Position der Regierung. Wozu brauchen wir denn die Bundeswehr?

     

    Kein Applaus für Scheiße!

     

    @Fischers Fritze:

    Damit die dann so opportune Claqueure werden wie Sie? Besser nicht.

  • O
    Oberlehrer

    Ich vermute ganz stark, dass das keine Studenten waren. Irgendwelche Kids, die sich schonmal für die 1. Mai - Randale warmbrüllen, wahrscheinlich. Ich kann und will einfach nicht glauben, dass es Menschen mit Abitur (HochschulREIFE!!!) in der Tasche waren. Falls doch, sollten wir uns wirklich sehr ernste Gedanken über die Qualität unserer Gymnasialausbildung machen.

    Kontroverse Meinungen zur Bundeswehr sind sehr zu begrüßen. Aber Angst vor einem Argumentationsaustausch zu diesem Thema gehört nicht an eine Hochschule. Das ist Hauptschulniveau.

  • S
    Sophie

    Ich finde es beschämend, dass die FU Leitung den Mann überhaupt eine Bühne gegeben hat.

  • C
    Claudia

    Die Meinung des anderen passt mir nicht ins Bild, also halte ich mir die Ohren zu oder brülle ihn einfach nieder. Das ist Kindergartenniveau und hat an einer Universität eigentlich nichts verloren. Peinlich! Wenn ich mir vorstelle, dass Studenten mit so einem Demokratieverständnis die künftige Elite sein sollen, wird mir schlecht. Sollten solche Leute irgendwann mal Macht in ihren Händen haben, ginge es Andersdenkenden sicher so, wie es ihnen schon in anderen Epochen der deutschen Geschichte ergangen ist. Da bin ich doch sehr froh, dass die meisten von denen nach 15 Semestern Soziologie und Politikwissenschaften als Taxifahrer enden oder "irgendwas mit Medien" machen. Schade nur ums viele Geld, das das Land, das so "Scheiße" ist bis dahin in deren Hintern geblasen haben wird.

  • H
    hupe

    Ich weiß nicht, was es mit de maizière zu diskutieren gibt?

    Vielleicht, ob die BW an Schulen Infomaterial verteilen darf?

  • T
    toniturek

    Nun mal mit der Ruhe,

     

    die Demokratie ist nicht wirklich in Gefahr, wenn ein paar Studierende ihre Alma Mater vor politischer Einflussnahme schützen wollen, sondern sie tun recht daran.

    Was will ein Verteidigungsminister denn anderes als Propaganda betreiben? Er wäre in meinen Augen eher Forschungsgegenstand als jemand, der zum Wissensgewinn beitragen kann.

    Und damit hat er an einer wissenschaftlichen Hochschule kein Podium verdient. Ich lasse ja auch keine Laborratte reden.

     

    Hört sich altmodisch an. Ist aber so....

  • K
    Kimme

    Eine Universität lebt von der Diskussionskultur, die wiederumj beinhaltet andere ausreden zu lassen. Ergo haben die Störer an einer Universität nichts zu suchen.

    Die 68er waren da wesentlich geistreicher und haben ihre Gegenüber mit Argumenten ausmanövriert.

     

    Das Mundtot-Machen ungeliebter Personen durch das Brüllen von platten Parolen kennt man noch von den Nazis. Die beteiligten Studenten sollten sich wirklich überlegen, ob sie mit denen in einer Linie genannte werden wollen.

    Aber leider ist es bei vielen Linken Mode geworden andere einfach mit Polemik mundtot zu machen - siehe Buschkowski.

  • T
    Tomatenmarx

    Der abschließende Kommentar des Herrn Maiziere, es zeuge "nicht von Stärke eine solche Veranstaltung zu verhindern" spricht Bände. Darum "Stärke zu zeigen" (wenn auch keine geistig-moralische) geht es bei der deutschen Außen- und Wirtschaftspolitik, sowie diesem ganzen verkommenen Scheißsystem, nicht aber in einer Bildungseinrichtung; jedenfalls sollte das so sein, wenn dem Begriff "Bildung" noch irgendeine reale Bedeutung beigemessen wird. Aber was sollte davon schon ein deutscher Minister verstehen, und was haben folglich deutsche Minister in Bildungseinrichtungen zu suchen? Genau. Nichts.

  • M
    Margit

    Weshalb schickt Fischers Fritze seine Kinder nicht nach Afganisthan oder Afrika oder in Zukunft Japan und Korea. Dort werden teutsche Soldaten auch bald sein. Hat er seine Kinder zu dem Thema mal gefragt?

    Ich bin froh das es solche intelligente junge Menschen in Deutschland noch gibt. Auch mir graut bei diesen Parlamentarieren undMinistern vor der nahen Zukunft. Danke! Menschen

  • S
    super

    „Deutschland ist Scheiße“

     

    Niemand wird gezwungen hier zu leben. Und Tschüss!

  • D
    dillinger

    Natürlich ist Deutschland Scheiße. Genau wie alles, was dort her kommt. Ich bin Scheiße. Die Taz ist Scheiße. Die Antifa ist Scheiße. Kurt Tucholsky ist Scheiße. Die Studenten der Humboldt-Universität, die "Deutschland ist Scheiße" rufen, sind Scheiße.

  • CS
    chri s meinName

    Schön! Die negativen Kommentare sind ja echt bierernst. So pubertär finde ich die Aktion nicht und wenn Deutschland Scheisse ist, dann kann es ja auch besser werden...

  • J
    Joba

    AUch wenn mir so schwammige Begriffe wie "Nationalgefühl" und dergleichen fremd sind, halte ich dennoch Parolen, wie das auf dem Plakat zu sehende "Nie wieder Deutschland!" für wenig intelligent, denn unter dem Motto "Krieg dem Krieg", kann unter der Prämisse, "Deutschland" bedeute per se Krieg, "Frankreich", "Syrien" oder "Russland" jedoch nicht, nur der Aufruf an die anderen Länder verstanden werden, eine Atombombe auf "Deutschland" zu werfen und der ewige "Friede" bricht an. Was machen die Schreihälse dann noch hier? Wollen sie selbst vernichtet werden, damit endlich Ruhe herrscht? Oder haben sie herausgefunden, wie es gehen kann, als Deutsche in der Bundesrepublik nicht "Deutschland" zu sein?

    Tatsache ist: Vor bald 74 Jahren hat das Naziregime, das sich selbst mit "Deutschland" gleich und über alles setzte einen schrecklichen Krieg vom Zaun gebrochen und heute sind wieder deutsche SoldatInnen im Auslandseinsatz, was man wegen ersterem für falsch halten kann. Zu bedenken bleibt aber, dass in der Gegenwart, die Initiative zu Kriegseinsätzen gerade nicht von "Deutschland" ausging. Zu Ende gedacht ist "Deutschland" im Sinne der Diskussionsverweigerer überall, wo eine Ideologie oder Lebensweise mit Waffengewalt durchgesetzt werden soll.(Das betrifft in gleicher Weise die Taliban wie dei GI's) Indem die ProtestlerInnen sich Argumenten, die sie ja widerlegen könnten, kategorisch verweigern und die Wahrheit gepachtet zu haben glauben, sind sie gegen ihren Willen selbst mehr "Deutschland", als ihnen lieb sein kann.

  • L
    Lars

    Wer Deutschland scheiße findet, kann gerne verschwinden. Antideutsche Spinner braucht keiner. Diese Trottel glauben vermutlich, einen Sieg davon getragen zu haben.

  • T
    Tim

    Semesterferienrevolutionäre und Freizeitaktivisten brüllen "Nie wieder Deutschland", lassen sich aber wie selbstverständlich von Deutschland ihr Studium und Bafög finanzieren. Das ist einfach nur dumm. Denn es spielt den Menschen in die Karten, die noch höhere Studiengebühren fordern. In deren Augen wimmelt es nämlich an unseren Unis von unfähigen Faulenzern, die sich eine nette Zeit machen, an Bildung aber wenig Interesse haben. Die Aktion zeigt, es gibt sie tatsächlich. Aber!! Sie sind eine Minderheit und schaden mit solchen Aktionen der großen Mehrheit von echten Studenten, die lernen wollen und auf staatlich finanzierte Bildung angewiesen sind.

  • M
    Mat

    Der Akademiker von Morgen. Bloß keine Diskussion über andere Meinung zulassen.

  • K
    Konrad

    Also man kann links sein, oder rechts, aber jemanden niederbrüllen und nicht diskutieren wollen... Das ist unterste Schublade, das ist Diktatur. Darüber kann es keine 2 Meinungen geben. Jeder aufrechte Demokrat und Humanist muss ein solches Verhalten missbilligen!

     

    Rosseau: "Ich bin ganz und gar nicht ihrer Meinung! Aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass Sie sie weiterhin öffentlich aussprechen dürfen!"

  • J
    JanzRot

    "Deutschland ist Scheiße" würde ich nicht sagen, aber das verstehe ich, inhaltlich.

     

    Aber "Nie wieder Deutschland?" verstehe ich nicht, was genau soll denn damit gemeint sein? - Deutschland existiert doch noch, oder hab ich was verpasst?

  • T
    Tortes

    Man mag von der Bundeswehr, oder militärischen Kräften, grundsätzlich halten was man will, aber diese Aktion war einfach nur schäbig !

    Ich frage mich dann doch, ob die Initiatoren und Mitläufer dieser Schreihals-Aktion überhaupt wissen, was es bedeutet, ein Student d.h. ein Anwärter auf eine akademische Stellung zu sein.

    Denn diese Aktion lässt doch ernsthaft an der akademischen Diskursfähigkeit der Diskussionsverhinderer zweifeln.

    Zur besagten Diskursfähigkeit gehört es eben auch, nicht gelittene Meinungen und Standpunkte anzuhören und dann im Rahmen einer gepflegten und von gegenseitigem Respekt geprägten Debatte auszudiskutieren.

    Hat man es als Inhaber des vermeintlich besseren Arguments wirklich nötig, einen "Meinungsgegner" derart billig und prolletenhaft aus dem Saal "hinauszukomplimentieren" ?

    Das stärkere Argument zeigt sich im gepflegten Diskurs, und eben nicht auf dem rhetorischen Chaotenschlachtfeld.

    Ich hätte es mir an Stelle dieser Chaoten nicht nehmen lassen, De Maiziere in einer geordneten Debatte zu besiegen, mit guter Rhetorik und gut platzierten Argumenten gegen seinen Standpunk.

    Das wirkt letztendlich nachhaltiger, als der hier veranstaltete "Kindergartenzirkus".

  • N
    n(n+1)/2

    Diese Aktion ist bedeutungslos, solange sie in Berlin passiert. Anders wäre es,wenn so etwas in München oder Frankfurt,Karlsruhe oder Stuttgart passieren würde. Aber dort ist die freiwillige Gehirnwäsche schon soweit fortgeschritten .....

  • R
    Rumsel

    Naja, nicht überbewerten. 300 unter 200.000 Studenten, die mal gegen "die da oben" stänkern wollen, andere Meinungen aus Prinzip nicht dulden und sich abends bei der Bionade auf die größte Heldentat ihres Lebens auf die Schultern klopfen. Sehr kindisch, aber so sind Studenten halt. Dabei gibt's genug sachliche Argumente gegen die Einsätze in Afghanistan etc. Aber das kann ein Erstsemester wohl noch nicht wissen. Schade nur, dass nun andere sich mit diesen gewaltsam durchgesetzten Meinungsverboten bestätigt fühlen werden. Ich sehe schon die "Auschwitz wurde nicht von Pazifisten befreit"-Parolen.

  • N
    Nassauer

    Keiner wird gezwungen, hierzubleiben...

  • R
    Raul

    Da lese ich "Deutschland ist Scheiße", sehe auf dem Foto im Hintergrund ein T-Shirt mit Cuba-Flagge und muss kräftig schmunzeln. Vielleicht sollten diese Kids zum studieren nach Cuba gehen und mal austesten, was dort passiert, wenn man in einem Hörsaal ein Regierungsmitglied niederbrüllt.

  • AB
    Alwin Bonn

    Toleranz und Respekt vor anderer Meinung war noch nie eine Stärke der Linken. Was einem nicht in den Kram passt wird niedergebrüllt. Ich würde ein Auslandsstudium in Nordkorea empfehlen.

  • Q
    quer-ulantin

    „Armee der Einheit – Der Beitrag der Bundeswehr zum gesellschaftlichen Zusammenhalt“

     

    Mir wird gleich schlecht!

    So eine gequirlte Kacke muss man sich erst mal ausdenken!

  • I
    Imam

    So ein Kriegsminister hat es auch nicht leicht. Einer seiner vielen Vorgänger könnte es nicht glauben, "wie weit weg" doch deutsche Soldaten in fernen Ländern Kriege führen. Ein Verdienst als Verteidigungsminister ist das nicht! Bei mir weckt das böse Erinnerungen und lässt nichts Gutes für die Zukunft erahnen.

  • FF
    Fischers Fritze

    Wenn diese Studentenärsche Deutschland Scheiße finden, dann sollen die doch bitte ihren Studienplatz für meine Kinder räumen.

  • F
    Fisch

    Was für ein Sch****aktion!

     

    Auch solche Aktionen schaden der Demokratie und der Meinungsfreiheit! Es ist feige und sinnlos, Leute am Reden zu hindern. Was soll das? Es bringt doch nichts, die Augen und Ohren vor der Tatsache zu verschließen, dass andere Leute andere Meinungen haben, dass es eine Armee gibt dass diese Armee - zum Glück - Teil dieser Gesellschaft ist.

     

    Außerdem wird durch solche Aktionen kein Krieg verhindert, kein Menschenleben gerettet und niemand wird durch derartige Intoleranz plötzlich zum Pazifisten!

     

    Wenn es Zustand der Linken ist, dass andere Meinungen nicht einmal zugelassen werden, dann sind sie eine Gefahr für die Demokratie. Dann schäme ich mich dafür.

  • M
    menschenfreund

    De Maizière hin oder her, das ist vergleichsweise unerheblich. Ich bin mit seiner Amtsführung auch nicht einverstanden.

    Entscheidend ist das Verhalten. Wenn Deutschland "Scheiße" ist, haben jene, die das in der vorliegenden Form Äußern, ihr gerüttelt Maß an Beteiligung daran. Ansonsten - so erinnere ich mich - hat "Abitur" etwas mit "Reife" zu tun, "Reife" mit der die diese Leute offenbar noch keine Berührung haben...