USA - Portugal (Gruppe G): Kampf in der Waschküche
Gegen verletzungsgebeutelte Portugiesen erkämpfen sich die USA ein Unentschieden. Klinsmanns Mannschaft reicht jetzt ein Punkt gegen Deutschland.
Die Startbedingungen: In der Waschküche von Manaus können die USA nach dem glücklichen Sieg gegen Ghana das Achtelfinale klarmachen, der verletzte Stürmer Altidore kann ihnen dabei jedoch nicht helfen. Bei den Portugiesen ist nach dem 0:4-Desaster gegen Deutschland eine erhebliche Steigerung nötig, um die Chance aufs Weiterkommen zu wahren – allerdings müssen sie den gesperrten Pepe sowie die verletzten Coentrao, Torwart Rui Patricio und Hugo Almeida ersetzen.
Das Spiel: Schon wieder ein frühes Tor: Eine eher harmlose Flanke von halblinks wird von Geoff Cameron unglücklich abgelenkt, Nani steht frei vor Howard, der setzt sich zu früh auf den Hintern, der Portugiese verwandelt sicher. Die Amerikaner erholen sich schnell von dem Schock und sind in der Folge das deutlich aktivere Team. Sie schalten schnell um, zu klaren Torchancen kommen sie allerdings nicht. Die Portugiesen machen nicht mehr, als sie unbedingt müssen – oder können.
Zehn Minuten nach Wiederanpfiff wird Johnson steil geschickt, geht bis zur Grundlinie, spielt fein zurück, doch Bradley schießt den auf der Linie stehenden Ricardo Costa an. Neun Minuten später macht es Jermaine Jones besser: Eine schlecht abgewehrte Ecke jagt er aus gut 20 Metern in die Maschen. Jetzt müssen die Portugiesen kommen, doch die Amis kontern – und Dempsey schiebt eine Flanke in der 81. Minute mit dem Bauch über die Linie. Die US-Boys scheinen durch zu sein, doch in der letzten Minute der Nachspielzeit flankt Cristiano Ronaldo genau auf den Kopf von Varela. Ausgleich. Ein turbulentes Match.
Der entscheidende Moment: Das erste Bauchtor dieser WM bringt die USA in Führung. Zwei Tore in zehn Minuten, das ist für Portugal an diesem Abend nicht zu schaffen.
Spieler des Spiels: Auch wenn es nicht seine WM wird: CR7 spielt sehr mannschaftsdienlich und legt wunderbar für Varela zum 2:2 auf.
Die Pfeife des Spiels: Joker Eder muss schon in der 16. Minute für den verletzten Helder Postiga aufs Feld und bringt nichts: kein Antritt, keine Ballbehauptung, kein Abschluss, nichts. Eine traurige Gestalt.
Die Schlussfolgerung: Die Amerikaner kämpfen nicht nur, sondern spielen zeitweise auch einen ansehnlichen Fußball – gegen arg verletzungsgebeutelte Portugiesen.
Und sonst? Achtung, Gijon-Gefahr! Klinsmann und Löw reicht im letzten Gruppenspiel ein Remis fürs Erreichen des Achtelfinales.
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