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Amerika

Ticker US-Präsidentschaftswahl 2012 Obama appelliert an Einigkeit

Barack Obama verspricht, als ein noch entschlossenerer Präsident zurück ins Weiße Hause zu kehren und die Nation zu vereinen. Die Wahl-Nacht zum Nachlesen im Ticker.

Barack Obama beschwört bei seiner Siegesrede erneut die Einheit der Nation. Bild: reuters

08.00 Uhr: Konfetti und Goodbye

Es regnet Konfetti auf Obama und seine Familie, auf weitere vier Jahre im Weißen Haus. Damit verabschiedet sich der taz.de-Live-Ticker. Die Berichterstattung über die Wahl in den USA auf taz.de geht natürlich weiter mit Berichten, Analysen, Stimmen und Hintergründen.

07.57 Uhr: Hope - again

Obama sagt, er sei nie hoffnungsvoller gewesen als jetzt. Und er sagt, alle können es schaffen: Schwarze, Weiße, Latinos, Asiaten, amerikanische Ureinwohner, Schwule, Lesben – er will alle Gruppierungen in eine Nation integrieren. Obama möchte die Trennung von roten und blauen Staaten, also republikanisch und demokratisch aufheben. „We forever will be the United States of America.“ (hav)

07.46 Uhr: Kontroversen werden bleiben, Obama setzt auf Einigkeit

Obama spricht die weiten ideologischen Gräben an, die auch den zurückliegenden Wahlkampf so geprägt haben. Diese würden auch nach dieser Nacht nicht verschwinden, so der Präsident. Dennoch würden die meisten Landsleute einige zentrale Ideen für das Land teilen. Innovationen, Jobs, eine gute Zukunft für Kinder. Gleichheit, keine Staatsschulden und – Überraschung – keine Angst vor Klimaerwärmung. (hav)

07.44 Uhr: Kein zweiter Hund für die Kinder

In der langen Dankesrede fehlen weder der Vizepräsident, noch die freiwilligen Helfer und natürlich nicht die Kinder. Aber auf einen zweiten Hund können sie erst mal nicht hoffen. (hav)

07.38 Uhr: Obama dreht am großen Rad!

Obama beginnt seine Worte bei den Ursprüngen der Nation. „We rise or fall together as one nation.“ Große Worte von dem alten und neuen Präsidenten. Während die Reise auch lang gewesen sei, habe man sich den Weg zurückerkämpft und man wisse: Das Beste liege noch vor der Nation. Obama dankt allen, die gewählt haben. Gratulationen an den unterlegenen Romney bleiben natürlich auch nicht aus und die Versicherung, sich mit ihm zusammenzusetzen zu wollen, um auszuloten, wo man zusammen arbeiten könnte. Und dann: „Michelle, ich habe dich nie mehr geliebt als heute.“ (hav)

07.35 Uhr: Da ist er – mit Familie

Barack Obama betritt die Bühne! Ja, die taz-Expertinnen Dobmeier und Havertz sind aufgeregt, muss sein. Die taz-Experten Sander und Metzger geben sich abgebrüht, aber das ist doch nur Show! (hav)

07.30 Uhr: Kaffee kalt

So, der Kaffee in der Thermoskanne ist jetzt langsam noch nicht mal mehr lauwarm, die Brötchen waren auch schon mal frischer, von den taz-Kollegen mal ganz abgesehen. Draußen vor der Redaktion ist es hell, Autos und Busse machen Lärm, wie sonst auch und wir sind ziemlich platt. Einhellige Meinung: So schnell ist noch keine taz-Schicht vorbeigegangen. (sdo)

07.23 Uhr: Eilmeldung: HeidelDruck rutscht ins Minus

Wir sind sooo froh, dass sich Reuters auch um die wirklich wichtigen Nachrichten kümmert und an diesem Morgen folgende Eil-Meldung rausschickt: HeidelDruck rutscht trotz Umsatzplus tiefer in die Verluste. Wolf Blitzer, wo bist du? Wir brauchen eine Analyse und eine tolle CNN-Grafik zu den Quartalszahlen von HeidelDruck im Vergleich. (hav)

07.18 Uhr: Marihuana die 2.

In Massachusetts wurde Marihuana erstmals für den medizinischen Gebrauch zugelassen. Die Wähler stimmten mit 63 zu 37 Prozent dafür. Im nordwestlichen Bundesstaat Oregon hingegen fiel ein weiter gehender Gesetzesantrag durch, Haschisch wie Alkohol zu besteuern und zu verkaufen, so die Website Oregonlive.  Zur Behandlung von Krankheiten ist Marihuana in Oregon schon erlaubt, ein Haschlieferant für Kliniken hatte das Gesetz massiv unterstützt. Dafür ging es im Nachbarstaat Washington gut aus für die Freunde der grünen Blätter. Marihuana darf dort künftig legal „zu Erholungszwecken“ konsumiert werden. Ab dem 6. Dezember ist Besitz bis zu einer Unze (etwa 30 Gramm) legal, meldet die Seattle Times. Zusammen mit dem hier im Ticker schon früher gemeldeten Colorado ist Cannabis nun in zwei Bundesstaaten frei gegeben. Dies führt zu einem potentiellen Konflikt mit einem Bundesgesetz, dem Controlled Substances Act. (rem)

07.16 Uhr: Wolf Blitzer gibt auch nicht auf

Sehr, sehr bald werde der Präsident sprechen, vermeldet Wolf Blitzer. Und gibt an eine Reporterin ab, die sogar noch weiß, dass Obama das Hotel in Chicago bereits verlassen hat und auf dem Weg ist. (hav)

07.04 Uhr: Warten auf Obama

Immer wieder hört man Jubel, wenn CNN zu Obamas Bühne schaltet, aber der Gewinner der Nacht lässt sich noch nicht blicken. Traditionell spricht der Sieger nach dem Unterlegenen, aber da das passiert ist, könnte es jetzt mal losgehen. (hav)

06.59 Uhr: Romney glaubt an Amerika

Typische Rede eines amerikanischen Wahlverlierers. Romney glaubt weiter an seine Nation, die Amerikaner und die Werte des Landes. Er habe alles für die Kampagne getan, aber das Land habe anders entschieden und daher werde er für den Präsidenten und sein Land beten, so Romney. tax-Expertin und Ticker-Tante Rieke Havertz möchte an dieser Stelle nach zwei Monaten in Boston noch mal betonen: Man hätte vor ihm auch nicht Angst haben müssen. Aber der pragmatische Plastik-Mitt hätte es halt auch nicht gerissen für die USA. (hav)

06.55 Uhr: Romney gratuliert Obama

Romney tritt vor die Kameras und beginnt sein Eingeständnis der Niederlage mit den Worten, er habe gerade Barack Obama angerufen und ihm zum Sieg gratuliert. Dann gratuliert er Team Obama und seiner Familie, um sich dann bei seinem running mate Paul Ryan und seiner eigenen Familie zu bedanken. (hav)

06.50 Uhr: Erste offen lesbische Senatorin der USA

Während sich auf Bundesebene kaum etwas ändert, hat es in Wisconsin offenbar eine Sensation gegeben. Der Bundesstaat hat die erste offen lesbische Senatorin, Tammy Baldwin, gewählt. Dabei hatte Wisconsin 2004 mit überwältigender Mehrheit dafür gestimmt, nur die Heirat zwischen Mann und Frau anzuerkennen. (lrs)

06.43 Uhr: Trump entsetzt

Während Donald Trump fassungslos zurückbleibt und „This election is a total shame and a travesty. We are not a democracy!“ über twitter in die Welt schickt, denkt Marcel Pauly (‏@marcelpauly) schon weiter: So, dann kann ja jetzt der Troika-Bericht veröffentlicht werden. #election2012 (sdo)

06.36 Uhr: Hallo, noch jemand da?

Bis auf das Räumen der Reinigungskräfte ist grad nicht viel zu hören. Bis taz-Vize-Chefredakteur und Statistik-Freund Reiner Metzger aufmerkt und die ein oder andere Entscheidung, die neben der Präsidentschaftswahl gefallen ist, quer durch den Raum ruft. Marihuana in Colorado gewäht... Hallo, noch jemand da? Ja, ja, sind wir. Weiter geht's. Man wartet ja auch immer noch auf das Glückwunsch-Telegramm von Boston nach Chicago. (hav)

06.29 Uhr: Colorado kifft

Laut der Denver Post wurde in Colorado als erstem Staat der USA der Besitz von Marihuana in kleinen Mengen frei gegeben. Bisher war es dort nur für medizinische Zwecke erlaubt und in diesem Sinne an etwa 700 Menschen verschrieben. Nun ist der Verkauf und der Besitz für Erwachsene über 21 Jahren bis zu 2 Unzen (etwa 60 Gramm) frei. Die Wähler stimmten dem laut der Hochrechung mit 53 zu 47 Prozent zu, meldet die Denver Post. Unternehmer müssen dem offenen Rauchen in ihrem Betrieb nicht zustimmen. Kleines Problem am Rande: Ein Bundesgesetz steht diesem Landesgesetz entgegen. Es könnte also zu einem langen Rechtsstreit kommen. (rem)

06.14 Uhr: Ein Sieg, für den sich Romney nichts kaufen kann

Trotz aller Euphorie für Obamas Sieg: Bei der Gesamtzahl der Stimmen (den sogenannten „popular votes“) liegt Mitt Romney vorn. Aktuell bekam Obama laut der Huffington Post 49,1 Prozent der Stimmen, Romney 49,4 Prozen. (sdo)

06.11 Uhr: Romney gibt noch nicht auf

Laut CNN hat das Team Romney noch nicht seine Niederlage eingerstanden. Dafür sei das Rennen in Ohio noch zu knapp, wird der Berater von der Romney-Kampagne in Boston zitiert. Doch unsere Analysen, selbst ohne die 18 Wahlmänner in Ohio ist Obama uneinholbar vorn. (hav/lrs)

Das Warten auf Mitts Eingeständnis seiner Niederlage könnte daran liegen, dass Romney nur eine Siegesrede vorbereitet hat. Sein Presse- und Wahlkampfstab steht jedenfalls laut New York Times schon eine Weile mit betretenen Gesichtern im Ballroom in Boston, wo eigentlich die republikanische Siegesfeier sein sollte. (rem)

06.05 Uhr: Details zu Ohio

Der amtierende Präsident musste lange warten, bis endlich das Ergebnis aus Ohio kam – des in den vergangenen Jahrzehnten entscheidenden Staates. Was sagen die Umfragen zu den Ursachen für den Sieg? Die Wähler in den Wahllokalen schrieben ihm vor allem die Rettung der dort wichtigen Autoindustrie zu gute: Sechs von zehn begrüßten dies, nur drei von zehn tatsächlich Wählenden lehnten die staatliche Hilfe ab. Dies meldet die New York Times. Andere Medien hingegen schlagen Ohio noch keinem Kandidaten endgültig zu. (rem)

06.00 Uhr: Washington jubelt

Washington jubelt, nicht nur im Nellie. Vor dem Weißen Haus hat sich eine Menge versammelt, die den Präsidenten feiert, der gerade ganz woanders ist. Menschen schwenken Fahnen. Jemand klettert auf einen Baum. Manche Obama-Berater würden vor Freude weinen, sagt die NBC-Reporterin, während Obamas Menge in Chicago tobt. (gern)

05.57 Uhr: Hallo taz-Live-Ticker, hier schreibt die Kriegsreporterin

Ja, ja, ja, dies ist mein letzter Beitrag für diese Wahl-Event-Schlacht, denn das Ergebnis ist da. Und dann auch noch so ein feines! Wer wissen will, wie man gekonnt abloost, muss gar nicht zu den Republikanern gucken, ein Blick zum ZDF reicht, um zu lernen, wie man Stimmung kaputt macht. Der Sender, der die ganze Zeit mit der Verkündung der Stimmen rund fünf Minuten später dran war als alle anderen, zeigte auf den Großbildleinwänden bereits die Bilder der jubelnden Demokraten, hatte aber immer noch einen Stimmenstand, der die Verkündung eines Siegs nicht erlaubte. Das war wie an Silvester, wenn überall die Raketen in die Luft schießen, die Sektkorken knallen und man selbst steht mit seinem Freundesgrüppchen da, ohne Regung, weil die eigene Uhr erst Fünf vor Zwölf ist. Das ist schade, schade, schade, denn man hat ja nicht bis um 5 Uhr 25 hier rumgehangen, um frei jeder Emotion dem Happyend beizuwohnen.

Und dann erkläre mir mal bitte einer, warum Bettina Schausten jetzt in der Nachbesprechung ständig sagt, es sei so knapp gewesen, wo Obama doch 72 Stimmen mehr hat als Romney, was immerhin ein Viertel ausmacht. Kann man vielleicht einfach mal denken, bevor man den Mund öffnet? Oder nicht aus allem ein Drama machen wollen? Wobei beim ZDF auch jetzt noch Zahlen eintrudeln, die woanders schon da sind und nun 79 Stimmen Vorsprung vermeldet werden. Aber egal, wer will sich über die gedanklichen Schlampigkeiten aufregen, bei diesem schönen Ergebnis?! Ich nicht. Deswegen pack ich meinen Rechner jetzt ein und sehe zu, dass ich alsbald einen Zug finde, der nach Hamburg fährt. In diesem Sinne, lieber Live-Ticker, good night and good luck!

05.47 Uhr: Obama räumt ab

Ohio ist ausgezählt. Nach unserer Rechnung und der Rechnung mehrerer US-Medien hat Barack Obama inzwischen mehr als 270 Stimmen sicher. (lrs)

05.44 Uhr: Letzte Wahlnachts-Worte der Chefredakteurin

Puuuuuhhhhhj

05.34 Uhr: Obama twittert – Romney schweigt

Während Barack Obama quasi mit den ersten Eilmeldungen „Four more years“ inklusive einem Bild von sich und seiner Gattin in inniger Umarmung twitterte, kommt von dem unterlegenen Mitt Romney schon seit Stunden nichts mehr über Twitter. Das Bild von Obama wurde innerhalb von 20 Minuten mehr als 230.000 Mal weiterverbreitet. (hav/sdo)

05.28 Uhr: Nur einer hat was zu meckern

Das Team vom taz.de-Live-Ticker ist angemessen begeistert. Und erleichtert, dass es so ein eindeutiges Ergebnis ist. Nur einer ist unzufrieden: taz-Grafik-Experte Lalon Sander: „Nächstes Mal hätte ich meine Tabellen besser vorbereitet.“ (hav)

05.18 Uhr: War's das – jetzt wirklich?

MSNBC, der linke US-Sender, sagt Barack Obama bleibt Präsident. Nun folgen andere Sender. Es gewinnt Obama. Das war's! (hav)

05.14 Uhr: Jetzt mal einen Kracher.

Kurz nach 5 Uhr, jetzt könnte Florida mal ausgezählt werden. Team taz.de-Live-Ticker braucht den nächsten Kick. Sich ewig an lustigen Agenturen und wunderlichen Fernseh-Übertragungen hochzuhalten bringt's auch nicht. Ach, jetzt will Wolf Blitzer wie aufs Stichwort den Spannungsbogen wieder aufbauen: Obama käme der magischen Zahl von 270 Wahlmännern „näher und näher und näher“. (hav)

05.10 Uhr: Demokraten halten Senats-Mehrheit

Die Demokraten behalten auch weiterhin die Mehrheit im US-Senat. Mehrheitsführer bleibt demnach Senator Harry Reid (US-Bundesstaat Nevada). An den Machtverhältnissen würde sich damit nichts ändern, weil die Republikaner wohl das Repräsentantenhaus beherrschen. Es droht wie schon in den vergangenen beiden Jahren eine Blockade, die entscheidenden Einfluss darauf haben dürfte, wie effektiv im Weißen Haus regieret werden kann. (dpa)

05.07 Uhr: Schon getwittert?

Schon getwittert? Wer war's? Die Wahlen in den USA sind das bisher meistdiskutierte politische Ereignis im Internet-Dienst Twitter: Der Betreiber zählte am Dienstag mehr als 20 Millionen Äußerungen zum Rennen zwischen Präsident Barack Obama und seinem Herausforderer Mitt Romney sowie den weiteren Abstimmungen.

Kurz vor Schließung der Wahllokale twitterte Amtsinhaber Barack Obama einen letzten Wahlkampfaufruf: „Lasst uns das jetzt gewinnen!“ - von seinen Anhängern wurde das mehr als 4000 Mal „favorisiert“ und rund 19.000 Mal weiterverbreitet. Deutlich weniger Resonanz fand sein republikanischer Herausforderer Mitt Romney mit einem Foto bei seiner Stimmabgabe und der mitreißenden Feststellung: „Das war's, stellt sicher, dass ihr heute wählt.“ (mar)

05.05 Uhr: Wer hat denn nun was?

Spannend bleibt die Wahl in Florida und Ohio, zwei sogenannten „Swing States“, die gemeinsam 47 Wahlleute stellen. In Florida führt Obama mit ca. 45.000 Stimmen, in Ohio mit 75.000 Stimmen.

Außerdem sind folgende Staaten noch unsicher. Obama führt derzeit in Iowa, New Mexico, Colorado und wir erwarten, dass er auch in Washington, Oregon, California und Hawaii gewinnen wird. Romney wird vermutlich in Idaho und Alaska gewinnen. Offen ist auch noch der Swing State Nevada mit sechs Stimmen. (lrs)

05.00 Uhr: Neue Prognosen

Kalifornien, Washington und Hawaii an den Präsidenten – wenig überraschend. Damit hätte Obama 228 Wahlmänner und wäre 42 vom Sieg entfernt. (hav)

04.57 Uhr: Stolperstein für Romney

Gary E. Johnson, kaum beachteter dritter Kandidat bei der US-Präsidentschaftswahl, könnte zum Stolperstein für den Republikaner Mitt Romney werden. Der Kandidat der libertären Partei hat in Florida mehrere Zehntausend Stimmen gewonnen. Das ist bei mehr als 19 Millionen Einwohnern zwar nur eine Marginalie – aber genau diese Stimmen könnten Romney am Ende für einen Sieg in dem wichtigen Swing State fehlen. (dpa)

04.55 Uhr: Hallo taz-Live-Ticker, hier schreibt die Kriegsreporterin

So, ich habe mich entschieden, ich bleibe beim ZDF und laufe nicht mehr zu RTL rüber. Zu viel Regen, zu viel überschminkte Frauen vor Ort. Hier beim zweiten deutschen Schlaffernsehen wird es langsam gemütlich. Der harte Kern rückt zusammen, Frank-Walter Steinmeier sitzt wieder auf dem Sofa und Bettina Schausten sagt, jetzt sei die Zeit, wo man nicht weiß, ob es nun früh oder recht spät sei. Und obschon sie das nicht weiß, entscheide sie sich für früh und erweckt Steinmeier mit der Frage, ob der amerikanische Wahlkampf auf Deutschland übertragbar sei. Ja, die Zeit muss rumgebracht werden. Da ist man froh, wenn neue Zahlen kommen und wenn Obama die Wahlleute auf seiner Seite hat, dann ist man noch froher, weil dann der Saal laut wird und das jubelnde Geklatsche einen für ein paar Sekunden aus der Halbschlafstarre reißt.

Ach, taz-Live-Ticker, sei mir nicht böse, wenn meine Zeilen jetzt so fad werden wie der Seitenscheitel Romneys, aber langsam passiert hier, um nach 4.30 Uhr, so gar nichts Interessantes mehr. Aber ich bleibe hart, bleibe dran und melde mich wieder!

04.48 Uhr: Warren schlägt Brown in Massachusetts

Die Demokratin Elizabeth Warren hat im umkämpften Bundesstaat Massachusetts gegen den unabhängigen Sentaor Scott Brown ein gewonnen und wird an seiner Stelle in den Senat einziehen. Der Sitz gilt als einer der Schlüsselsitze für die Mehrheiten dort. Mit Warren zieht eine ideologische Demokratin in den Kongress ein. Scott, der sich im Wahlkampf als unabhäniger Kandidat mit viel Sympathie für die Demokraten inszenierte, stimmte in entscheidenden Fragen jedoch immer für die Republikaner. (hav)

04.44 Uhr: Auch noch da – Sarah Palin

Wäre es schlecht gelaufen, würde Sarah Palin heute Nacht eine größere Rolle spielen. So gibt es nur eine Frage, die man stellt. Die Frisur? Ernsthaft? (hav)

04.39 Uhr: Unverheiratete Frauen – alle brüllen

Die wichtigsten Wählergruppen für Obama werden auf NBC gezeigt. Schwarze. Ein Schwarzer jubelt. Latinos. Ein paar Leute stimmen ein. Unverheiratete Frauen. Alle brüllen. Ansonsten stagniert die Stimmung im Nellie ein wenig. Abwarten. Die Frau am Nachbartisch vertreibt sich die Zeit mit a. Blackberry, b. iPhone und c. Laptop, darauf die Grafiken der New York Times, Facebook, Twitter. (gern)

04.31 Uhr: Knie-Schuss für die Republikaner

Die Republikaner haben sich selbst ins Knie geschossen. Hatten sie gehofft, den Senatssitz von Claire McCaskill in Missouri zu erobern, hat ihnen die Tea Party einen Strich durch die Rechnung gemacht. Die sorgte dafür, dass in den Vorwahlen ihr Liebling Todd Akin zum Kandidaten gekürt wurde. Der verschwand auch dann nicht, als ihn nach seinem Kommentar über „legitimate rape“ („echte Vergewaltigung“) auch die gesamte republikanische Führung dazu aufforderte. Jetzt hat er die Senatswahl krachend gegen die demokratische Amtsinhaberin verloren. Und in Indiana, wo der alte moderate Republikaner Richard Lugar seinen Senatssitz ohne Probleme hätte verteidigen können, brachte die Tea Party den Radikalkonservativen Richard Mourdock an die Kandidatur. Auch der musste sich zum Thema Vergewaltigung äußern – auch eine daraus entstehende Schwangerschaft sei ein Gottesgeschenk. Jetzt hat er die Wahl verloren, und ein weiterer Senatssitz geht an die Demokraten. (pkt)

04.30 Uhr: Schlagzeilen-Brainstorming

Die Kollegen überlegen sich schon mal die Sieger-Überschrift. Kurz kommt Suchwort-Kompatibilität ins Spiel, aber nur kurz. Kreative Höchstleistungen sind jedoch um 4.30 Uhr nicht mehr zu erwarten. Aber noch ist ja etwas Zeit. (hav)

04.27 Uhr: Was sonst noch so los ist

Aus der Rubrik „Was sonst noch so passiert in der Nachrichtenagentur-Welt“: dapd sendet einen Hintergrund über die Geschichte der Strandkörbe. Und dpa gratuliert dem Klinikum Uelzen zum 600-jährigen Bestehen. Muss sich ja nun wirklich nicht ALLES um die US-Wahlnacht drehen. (sdo)

04.25 Uhr: Die ARD legt nach

Das ist doch nicht zu fassen: ARD-Moderator sagt, das sind Dinge, die wir an America nicht so mögen und dann zeigen sie einen Todesknast. (ipo)

04.16 Uhr: Hallo taz-Live-Ticker, hier schreibt die Kriegsreporterin

Kann ich mich erinnern, wann ich zuletzt kurz vor vier auf einer Party war? Nein, kann ich nicht. Ich bin schon über 30. Und was muss ich über meine Mitfeiernden hier beim ZDF sagen? Sie bleiben eisern hier. Überraschenderweise laufen sie nicht fort. Wobei die über 30 natürlich schon weg sind. Beruhigend ist, dass auch andere Menschen mit verzweifelten Gesichtern herumlaufen, weil es mit dem Internetanschluss beim Hausherren Telekom nicht klappen will. Und bei manchem will nicht mal das Telefon läuten, weil das Netz überlastet ist. Aktuell ist Katja Kullman auf dem Kukident-Sender, man weiß nicht genau, warum. Weil sie in Amerika war. Ja, gut. Das war Cherno Jobatey sicherlich auch. Den ich leider nicht mehr angetroffen habe. Ehrlich gesagt, ich glaube, der ist weggelaufen. Er war auch gar nicht so erfreut, als ich zu ihm hingeflogen bin, um mich vorzustellen. Wie Ihr, liebe taz-Live-Ticker-Redaktion merkt, die Themen werden seichter, Burmester immer flauer. Ich hätte jetzt gern ein Ergebnis und ein Bett. Wobei mein Bett die Deutsche Bahn sein wird, so sieht es aus. Immerhin kommt jetzt raus, sollte Romney gewinnen, sind die Weißen schuld. Soll heißen, ich brauch das Bett SOFORT!

04.13 Uhr: Marihuana in Massachusetts

Es sieht gut aus für Medical Marihuana in Massachusetts. Und es sieht gut aus für Barack Obama in New Hampshire. Indianerjubel. Hände schlagen auf Münder. Die Zeit läuft, gleich schließen wieder ein paar Wahllokale. Nevada etwa. (gern)

04.08 Uhr: Weitere sichere Ergebnisse

Als sicher für Obama zählen wir: Vermont (3 Stimmen), Connecticut (7), Delaware (3), Washington DC (3), Illinois (20), Maryland (10), Massachusetts (11), Maine (4), Rhode Island (4), Michigan (16), New Jersey (14), New York (29), New Hampshire (4), Pennsylvania (20).

Als sicher für Romney zählen wir: Kansas (6), Texas (38), Mississippi (6), Indiana (11), Kentucky (8), South Carolina (9), Georgia (16), West Virginia (5), Oklahoma (7), Tennessee (11), Alabama (9), Louisiana (8), Nebraska (5), North Dakota (3), South Dakota (3), Wyoming (3), Utah (6). (lrs)

03.59 Uhr: Wir erinnern noch mal an die 47 Prozent

Die US-Zeitschrift Mother Jones legt noch mal nach. Der wohl entscheidende Schlag in Romneys Kontor war ja neben dem Hurrikan Sandy das Video, in dem er 47 Prozent der Wähler beleidigt hat. Wer es in Gänze mit abgetipptem Text lesen oder sehen will – Mother Jones hat es zur Feier des Tages ins Netz gestellt. (rem)

03.54 Uhr: Hallo taz-Live-Ticker, hier schreibt die Kriegsreporterin

Jetzt geht die Party richtig los, trallali und trallalaaa! Bin zum ZDF geeilt, wo es nach Popcorn riecht. Immerhin nicht nach alten Männern, das ist ja schon mal was. Hier sitzen die Größen dieses Landes auf dem Sofa, Frank-Walter Steinmeier, der Chefredakteur des leider handwerklich oft traurig stimmenden Tagesspiegels, andere Leute und Birgit Schausten. Jetzt kann man erleben, wie so eine Live-Sendung funktioniert: durcheinander. Mal hier, mal da. Mal Steinmeier, mal Schausten, mal der lustige Live-Reporter, der vor einer Wand steht und gelbe Staaten erklärt. In diesem Moment erkennt die Regie, dass das nichts bringt und entschließt sich, die Band spielen zu lassen. Weil man die Zeit bis zur Band irgendwie füllen möchte, macht der lustige Mann vor der Wand Spiele mit seinem iPad und gibt ein was passiert, wenn er „Florida einfach mal an Obama gibt“. Ja, so einfach ist das beim ZDF. Einfach mal ein paar Staaten als gewonnen ins Programm eingeben und alles ist geritzt. Zumal, wenn man möchte, dass Obama gewinnt. Was ein Glück, das so ein öffentlich-rechtlicher Sender parteilos ist und keine Präferenzen hat. Und nun möchte ich wissen, wo es was mit Stoff gibt. Es ist schließlich spät in der Nacht, da kann man ja auch mal was fürs Durchhalten tun. Und damit zurück zu den Sesselsitzern des taz-Live-Tickers!

03.52 Uhr: Twitter twittert: der Drops ist gelutscht

Vielleicht etwas voreilig, aber auf Twitter machen erste „Obama sind durch“-Tweets die Runde. Wird üben uns in vornehmer Zurückhaltung. taz-Experte Lalon Sander hingegen sagt: „Das ist doch auch meine Analyse.“ (hav)

03.48 Uhr: Freunde von Freunden

Die Wahlparty in Chavy Chase, ganz oben im Nordwesten von Washington DC, ist denn doch nicht so groß wie angekündigt. Freunde von Freunden hatten uns eingeladen, aber dann sind irgendwie die eigentlichen Freunde der Einladenden nicht gekommen, und so gibt es jetzt sehr viel zu Essen und man kann in aller Ruhe vor dem Fernseher sitzen und diskutieren. Michigan, Yeah! Pennsylvania, Yeah! Die Zuversicht steigt. Einzig der Rückstand vom demokratischen Senator Tim Kaine gegen seinen republikanischen Herausforderer George Allen macht schlechte Laune bei dieser sympathischen Gruppe von Journalisten, PR-Leuten und NGO-Mitarbeitern, allesamt Demokraten, wie fast alle in Washington. Als aber alle Stationen die Nachricht verkünden, dass das Repräsentantenhaus republikanisch bleibt, stöhnt Mary nur auf: „That sucks!“ Sagt sie. Aber das war doch klar, oder? „I know, but it still sucks.“ (pkt)

03.46 Uhr: Man kann nicht nur über die Wahl reden

Der Onion – feinste Nachrichtenquelle Amerikas laut eigener Einschätzung, setzt mal wieder eigene Schwerpunkte: Man könne sich nicht nur mit der Wahl beschäftigen, so zitiert der Onion Barack Obama, deshalb habe er heute 200.000 Soldaten in den Iran geschickt. Außerdem: Live-Coverage der Wahl. So wie die schreiben ist mir klar, warum unser Wahrheits-Büro im vierten Stock verwaist ist ... (rem)

03.43 Uhr: Wir haben eine Stimme verloren

taz-Grafik-Experte Lalon Sander hat eine Stimme verloren. Auch noch für Obama. taz-Expertin Steffi Dobmeier zählt mit nach – alles wieder gut. Und: Unsere Grafik ist immer noch über die Hälfte blau. Ha! (hav)

03.40 Uhr: Spießige Welt in Weiß mit Nuss

Westerwelle: Okay, dann gibt es jetzt ne Tafel Schoki (Weiß mit Nuss). Die Musik ist eine spießige Zumutung. So stellt sich die ARD also die große Welt vor. (ipo)

03.34 Uhr: Nicht ungeduldig werden

Nicht ungeduldig werden. Auch wenn es in Florida noch keine Entscheidung gibt, es ist auch schon mal anders gelaufen: Ein Fernsehsender nach dem anderen könnte auf Basis von ausgefeilten Nachwahlbefragungen einen wichtigen Swing State für den Demokratischen Kandidaten werten. Alle anderen plappern es nach und der Mann aus dem Weißen Haus sieht wie der sichere Sieger aus. Bis dann am nächsten Morgen doch der andere Typ gewinnt. Alles schon passiert. (mar)

03.28 Uhr: Lieber einen Comic?

Für diejenigen unter uns, die es nicht so mit Text oder Zahlen haben, hat sich der britische Guardian ins Zeug gelegt: eine Grafic Novel zur US-Wahl, als Fortsetzungsroman. Bisschen ambitioniert, aber sehenswert. (rem)

03.25 Uhr: Nächste Ergebnisrunde im Nellie

Nächste Ergebnisrunde. Der Jubel wird jetzt lauter – und kleinteiliger. Er gilt nun auch Senatoren. Ausgebuht wird der Senator, der in Texas vorne liegt. Florida sieht gut aus für Obama, sagt der Moderator auf CNN, der unsere Tischnachbarn an einen Freund von einem Freund erinnert. Nicht gerade Partystimmung allerdings beim Nachbarpaar. Er: Sollen wir so um zehn gehen? Er: Hm. Jubel für den Demokraten, der wohl den Senatssitz in New Jersey gewinnt. NBC-Moderator Peter Alexander spaziert in Boston auf die leere Bühne zu, auf der Romney später sprechen wird. Stimmenunterschied in Florida gerade: 193.

Irgendwie scheint hier die Regel zu sein, dass man für die Staaten, die geografisch am nächsten liegen, am lautesten schreit. Riesenriesenjubel für Obama-Führung in Pennsylvania. Dabei ist da kaum was ausgezählt bisher. (gern)

03.20 Uhr: Die Sache ist durch

CNN erklärt: Von den Wählern über 65 müssten 60 Prozent Romney wählen, damit er gewinnt, er hat aber nur 58 Prozent. Taz-Demographie-Experte Felix Dachsel weiß: Damit ist die Sache durch. Ich gehe nach Hause. Im Feddersen Mansion werden die letzten Gläser geleert. Es war eine wilde Nacht. (mbr)

03.17 Uhr: Republikaner im Repräsentantenhaus

Die Republikaner haben ihre Mehrheit im US-Repräsentantenhaus verteidigt. Das ergab eine Hochrechnung des  Fernsehsenders CNN. (dapd)

03.12 Uhr: Knappes Höschen in Florida

Für Romney gelten als sicher: Kansas (6 Stimmen), Louisiana (8 ), Nebraska (5), North Dakota (3), South Dakota (3), Texas (38), Wyoming (3), Mississippi (6). Für Obama gelten als sicher: Michigan (16), New York (29), New Jersey (14). In Florida soll laut CNN Romney derzeit hauchzart vorn liegen. (lrs)

03.09 Uhr: Hallo taz-dingsbums-Redaktion, hier schreibt die Kriegsreporterin

Ich liiiiiebe RTL! Die haben Masseure ausgeschickt, die müden Gäste an der Schulter aufzulockern. Da waren die bei mir gerade richtig! Groß- groß- großartig! Dennoch, die Reihen leeren sich. Die Leute sind gelangweilt. Dann geh' ich doch mal schauen, ob beim ZDF die Mainzel noch auf den Tischen tanzen. Immerhin redet Peter Klöppel unablässig auf der Großbildleinwand. Aber weil man die Musik nicht leise dreht, kann keiner hören, was dort gesagt wird. Romney hat diverse Wahlleute, die erstaunlicherweise immer noch als „Wahlmänner“ bezeichnet werden. Nun, der Abend ist ja noch so jung wie ich. Also, ab zum ZDF, der alten Tante. Vielleicht wird dort jetzt Likörchen ausgeschenkt.

03.08 Uhr: Den Senat gibt's ja auch noch

Der Sieg des unabhängigen Kandidaten Angus King im US-Staat Maine hat den Kampf zwischen Demokraten und Republikaner um die Mehrheit im Senat noch spannender gemacht. Der frühere Demokrat äußerte sich bislang nicht, welcher Fraktion er sich anschließen wird. Seine Entscheidung könnte vom Ausgang des Präsidentschaftswahl und den endgültigen Mehrheitsverhältnissen im Senat abhängen. Zuvor wurde Maine im Senat von der Republikanerin Olympia Snowe vertreten. (dapd)

03.04 Uhr: Läster-Zeit

Ha – das Bullshit-Bingo ist eröffnet. Nachrichtenagentur dapd hat das Wort "Krimi" benutzt: „US-Wahl wird wie erwartet zum Krimi – Knappes Rennen in Ohio“. Und auch „Zitterpartie“: „US-Wahl wird für Obama zur Zitterpartie.“ Fehlen nur noch das „Kopf-an-Kopf-Rennen“, der „Erdrutsch-Sieg“ (später dann), „noch-ist-nichts-entscheiden“, „es-bleibt-spannend“. Herrlich. Lästern hält wach. (sdo)

03.00 Uhr: Neue Prognosen

CNN kommt mit neuen Prognosen raus. Romney vorn in Nebraska, North und South Dakota, Wyoming, Mississippi, Kansas, Louisiana und – natürlich – Texas. Aber: Swing-State Michigan geht an Obama. Außerdem New York und New Jersey. (hav)

02.55 Uhr: Die ZDF und Zahlen

Der ZDF-Zahlenmann will Szenarien vorrechnen. Falls die Technik mitspielt. Das ist ungefähr das Gegenteil von CNN, wo jedes County mit den letzten Ergebnissen der 2008er-Wahl verglichen werden kann. Der ZDF-Mann kriegt es dann doch irgendwie hin und rechnet den langen Weg vor, den Romney noch vor sich hat. Taz-Experte Jan Feddersen siegessicher: das ist etwa Konjunktiv 11. taz-Experte Felix Dachsel stimmt ein: das ist der Super-irreales. (mbr)

02.50 Uhr: Ein Deutscher mosert wieder

Ein deutscher Wahlbeobachter kritisiert die amerikansiche Präsidentschaftswahl. Muss die UN jetzt eingreifen? Wir sind gespannt. Jedenfalls hat Jürgen Klimke (CDU) beklagt, dass Vertreter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) in ihrer Arbeit eingeschränkt worden seien, teilte die Nachrichtenagentur AFP mit. Nach Angaben von Welt Online sagte er: „Wir durften nicht so agieren wie bei Wahlbeobachtungen in anderen Ländern.“

Der CDU-Politiker beklagte, dass den Wahlbeobachtern die zu besuchenden Wahllokale vorgegeben worden seien. Klimke monierte auch, dass in manchen Wahllokalen Bilder von Präsident Barack Obama hingen. „Das ist indirekte Wahlbeeinflussung“, sagte er. Auch die teils langen Warteschlangen vor den Wahllokalen seien unzumutbar. (mar)

02.45 Uhr: Was alles so nervt

Platz 3: Wer was so auf Twitter schreibt – man möchte vielen entfolgen, taz-Expertin Steffi Dobmeier hat die Hand schon an der Maus.

Platz 2: Die melodramatische Musik im Hintergund jeder Fernseh-Live-Übertragung.

Platz 1: Auch mehr Bier-Konsum führt nicht dazu, dass es in Florida eine eindeutige Tendenz gibt. Wahlergebnisse herbeisaufen - negativ. (hav)

02.43 Uhr: China wählt Obama

Könnten Volksrepublik-Chinesen den US-Präsidenten wählen, würden sie sich für Obama entscheiden. Das schreibt zumindest Jia Qingguo, prominenter Politologe an der Universität Peking. Auf einer aktuellen Umfrage beruht seine Einschätzung nicht. So etwas ist vor dem 18. Parteitag in China nicht erwünscht. China abgewatscht haben im Wahlkampf sowohl Obama als auch Romney. Das spiele aber keine Rolle, weil bisher jeder US-Präsident nach der Wahl mildere Töne gegenüber China angestimmt habe. Die Vermutung des Politologen beruht darauf, dass Chinesen konservativ denken – also für den Status Quo sind. Und den garantiert aus ihrer Sicht eher Obama. (lee)

02.34 Uhr: Werbung, durchatmen

Obama führt wieder in Florida. Man kriegt wirklich einen Zahlenschaden hier. George Allen 56, Tim Kaine irgendwas mit 40, schon wieder weg. Question 7. Worum ging's da noch mal? Ferrer 6. 1 Dollar für Theft Protection, Diebstahlschutz. Nelson 55, Mack 43. Manchin 60, Raese 36, in West Virginia. Del Potro 3, in London. Maryland Ben Carrin führt. Oder hieß der Cardin? Schon wieder weg. Oder liegt doch Romney in Florida vorn? Werbung. Durchatmen. (gern)

02.31 Uhr: Hallo taz-Live-Ticker, hier schreibt die Kriegsreporterin

Egal, wen man fragt, ob bei RTL oder ZDF, keiner weiß, wann es relevant wird, wann irgendwelche bedeutsamen Zahlen verkündet werden, also, warum er oder sie hier ist. Wobei Jo Groebel wohl schon gegangen ist. Alle tendeln durch die Räume, angeblich, weil gewählt wird. In Wahrheit aber, weil jeder noch so ernsthafte Anlass willkommen ist, so zu tun, als wäre Feiertag.

Hier, im RTL-Sausenhaus hat die Band begonnen zu spielen und sie spielen die Erkennungsmelodie von Roger Willemsens Sendung, Gott hab sie selig, was eigentlich ein guter Zeitpunkt wäre, die Flucht zu ergreifen. Da ich aber noch nichts gegessen habe, muss ich noch bleiben. Außerdem sind hier, wie gesagt, die Herren jung.

Ob diese Mitteilung jetzt rausgeht, kann ich nicht sagen, die Dame am Pressecounter kennt das Kennwort für den Wlan-Dings nicht und außerdem hat sie gehört, das Netz sei so überlastet, dass es eh nicht gehe. Aber nett ist sie! Und mit neuem Optimismus in Bezug darauf, dass diese Nacht noch der Hammer wird, gebe ich zurück zur taz-live-ticker-Redaktion!

02.27 Uhr: Print für Obama

In den USA ist es üblich, dass die Zeitungen eine offizielle Wahlempfehlung aussprechen. Laut dem Medienblog AdAge steht Obama dabei nicht mehr so gut da wie bei der letzten Wahl 2008. Zwölf Zeitungen hatten statt Obama diesmal seinen Gegner empfohlen. Außerdem haben sieben Ex-Obama-Zeitungen gar keine Empfehlung mehr ausgesprochen. Sie fürchten, ihre Leser zu verprellen und sind auch der Meinung, dass angesichts der verhärteten Fronten zwischen den Parteien ihre Empfehlungen kaum noch Auswirkungen haben. Von den größten Zeitungen des Landes unterstützen immer noch 41 Obama, nur 34 Romney. Das Verhältnis von zahlenden Lesern bei diesen Blättern liegt bei 10 zu 6,4 Millionen. (rem)

02.24 Uhr: Übersicht über die Staaten

Nach Auszählung von 15 der 50 US-Staaten hat Obama 64 Wahlmännerstimmen während Mitt Romney 56 hat. Für den Wahlsieg sind mindestens 270 Stimmen notwendig. Als entschieden für Obama gelten Connecticut (7 Stimmen), Delaware (3), Illinois (20), Maryland (10), Massachusetts (11), Maine (3), Rhode Island (4), Washington D.C. (3) und Vermont (3). Als entschieden für Romney gelten: Indiana (11), Kentucky (8), Oklahoma (7), Georgia (16), West Virginia (5) und South Carolina (9). (lrs)

02.16 Uhr: Evakuierungen in New York

Angesichts eines weiteren herannahenden Sturms in der bereits von Wirbelsturm „Sandy“ schwer getroffenen US-Metropole New York werden dort erneut mehrere Stadtteile evakuiert. Bestimmte am Wasser gelegene Stadtteile in den New Yorker Bezirken Queens und Staten Island sollten vorsichtshalber geräumt werden, sagte Bürgermeister Michael Bloomberg am Dienstag bei einer Pressekonferenz. Der nationale Wetterdienst sagt für Mittwoch und Donnerstag heftige Regenfälle und möglicherweise Schnee sowie starke Winde vorher. Zwar ist der neue Sturm lediglich halb so stark wie Hurrikan "Sandy", doch dürfte er eine Gefahr für bereits beschädigte Gebäude darstellen. Acht Tage nach "Sandy" sind bei niedrigen Temperaturen (null Grad Celsius diese Nacht) noch immer 91.000 Haushalte und Unternehmen in New York ohne Strom. Von den mehr als hundert Todesopfern an der US-Nordostküste starben allein 40 in New York. (afp)

02.13 Uhr: Neue Prognosen von CNN

Georgia für Romney, 16 Wahlmänner für ihn. Insgesamt 56 Romney. Obama hat 64 Wahlmänner. (hav)

02.10 Uhr: Hysterie am Ticker

taz-Expertin Rieke Havertz, die den Ticker hier führt und noch ein bisschen konzentrierter ist als wir anderen, wird zwischendurch ein wenig hysterisch. Vor allem dann, wenn wir die aktuellsten exit polls kommentieren. „Bitte, bitte nennt Namen, wenn ihr Zahlen durch die Gegend werft – ich werde hier irre!“ (sdo)

02.07 Uhr: Man muss auch gegen Fürth zu Hause gewinnen

Neue Staaten laufen ein. Obama siegt in Illinois, Maine, Connecticut. War ja klar? „Man muss auch gegen Greuther Fürth Zuhause gewinnen“, weiß taz-Experte Michael Brake.

02.06 Uhr: Jubel in DC

Dann: Erste Jubelstürme im Nellie in DC. Obama gewinnt Maryland, Illinois, DC. Davor herrschte erstaunliche Ruhe in der Nellie-Sportbar. Ein fast normaler Kneipenabend. Laute Gespräche, Bier, Burger. Nur eben auf allen Bildschirmen Wahl. Außer auf einem: Da läuft Tennis. Ferrer gegen Del Potro. Florida sieht irgendwie blau aus auf den Fernsehern. Ist Obama wirklich gerade dabei, Florida zu gewinnen? „Warum zeigen die diesen Tennis-Kanal?“, fragt die Live-Ticker-Kollegin vom Tagesspiegel. (gern)

02.00 Uhr: CNN prognostiziert: Viel für Obama

Illinois, Delaware, Maryland, DC, Connecticut, Massachusetts, Rhode Island, alles für Obama. Sagt CNN. Alles nicht wirkliche Swing-States, aber viele Wahlmänner für Obama. Wir sind neutral, wir erwähnen: Romney soll Oklahoma bekommen haben (und schon haben wir einen Ohrwurm...). (hav)

01.59 Uhr: Noch einen Tempranillo für den taz-Tisch

Bei der taz-Wahlparty Neukölln im Feddersen Mansion wird noch eine Flasche Tempranillo aufgemacht. Alle sind bestürzt über die öffentlich-rechtliche Berichterstattung: ARD zeigt deutsche Rock'n'Roll-Musiker, das ZDF einen Karikaturisten, den sie am Breitscheidplatz aufgelesen haben. Es wird auf CNN geschaltet. Taz-Experte Felix Dachsel verängstigt: Das ist alles so schnell und nervös. Alle anderen: Es ist wie das Internet. Das ist auch so schnell. Noch 1 Minute bis zu den nächsten Ergebnissen. (mbr)

01.52 Uhr: Hallo taz-Live-Ticker, hier schreibt die Kriegsreporterin

Auch nach Mitternacht stehen beim ZDF noch 15 Meter Leute an, um am großen ZDF-Wahl-Bums teilzuhaben. Die Frage ist, warum sie das wollen, bei dem schlechten Essen.

Bei RTL steht der „Offizielle Mobilitätspartner“ Mercedes Benz vor der Tür und wartet auf ... tja, auf wen wohl? Auf jeden Fall warten die diversen Fahrzeuge mit laufendem Motor. Man weiß ja nie, wer gleich aus dem Gebäude gesprungen kommt und nach Hause will. Und was ist schon Umweltschutz für jemanden wie Mercedes Benz!

Partystimmung will auch beim Bertelsmann-Sender nicht entstehen, obschon die Frauen hier deutlich schlanker und operierter sind. Auch gibt es weniger alte Männer, als beim ZDF, dafür erstaunlicherweise diverse Romney-Bekenner. Vielleicht ist das das neue Chic, hier in RTL-Mitte? Auch 600 Meter weiter in der Sendung von Markus Lanz sitzen die Verteidiger des Mormonen und loben sein Engagement, die Olympischen Spiele von Salt Lake City gerettet zu haben. Was ihn ohne weiteres für die Rettung Amerikas qualifiziert. Ich gebe zurück zur taz-Live-Ticker-Redaktion.

01.50 Uhr: Wenn man schon mal wach ist ...

Verschlafen, übermüdet - und dann dieses Geschrei. Eigentlich sollte es endlich mal eine ruhige Nacht werden für diesen Berliner Vater in Elternzeit, mit Kindchen auf dem Arm. Doch die Augenringe von unserem Kollegen Martin Kaul werden immer praller. Heute aber hat er Hoffnung: Statt müder Weltkriegsdokumentationen und Dauerwerbesendungen gibt es Live-Berichterstattung im Nachtfernsehen, wow. Zwar gibt es im deutschen Fernsehen kaum echte Experten, aber Frank-Walter Steinmeier hat die Haare schön. So weiß. Wie, jetzt schaltet er um? Zum „Schneekönig“? Das ist eine Doku über den Kokser von St. Pauli. Beides geil, denkt er: 70 Minuten Koks und dann noch so ein Weltgeschehen! Aber dann muss er an den Wickeltisch: Das Baby hat geschissen. (mk)

01.46 Uhr: Homer – ein Klassiker

Wie sich in Pennsylvania bereits gezeigt hat, gibt es auch 2012 Probleme mit Wahlmaschinen. Die gab es bereits 2008 in Springfield – in welchem Bundesstaat auch immer das liegt. (mar)

01.43 Uhr: Nichts wird verstanden, nichts!

Taz-Experte Felix Dachsel konsterniert: Was ist das für ein Wahlsystem? Ich verstehe nichts, nichts, nichts. Taz-Experte Michael Brake (mbr) verwirrt: Wer hat denn die Knoff-hoff-Band ins ZDF-Studio gelassen? Taz-Experte Jan Feddersen (ist glühender Obama-Freund): Clint Eastwood macht bestürzend gute Filme. Ich hätte jetzt so Bock in Amerika zu sein.

01.39 Uhr: For taz.de, the team

CNN, BBC, egal. Die englischen TV-Medien haben alle diese wahnsinnig nette Abmoderation am Ende jeder Schalte: „For CNN, Anderson Cooper live from Washington.“ Gut, auf Anderson warten wir immer noch. Aber sowas möchte man den Kollegen hier doch auch mal quer über den Schreibtisch zurufen. Aber Ego-Moderationen gibt es hier natürlich nicht, also: „For taz.de, the team.“ (hav)

01.35 Uhr: Wer hat die tollste Grafik?

Wir geben zu, in dem Bereich sind wir nicht ganz vorne mit dabei, aber dafür haben wir die besten Empfehlungen: Die großen US-Medien überschlagen sich mit ihren interaktiven Aufbereitungen der komplizierten Wahlnacht. Die coolsten Grafiken hat die New York Times, z.B.: Der Pfad zum Sieg - was kann passieren, wenn der oder der Staat verloren geht? Noch besser: Wie sich die Wahlergebnisse der Bundesstaaten durch die Jahrzehnte ranken. Oder hätten Sie gewussst, dass Washington D.C. meist über 90 Prozent demokratisch wählt – besser als die CSU im Bayerischen Wald? Hingegen Kalifornien früher ein solide republikanischer Staat war? (rem)

01.31 Uhr: Einer hat zwei, einer nur eine Rede

Während die Wähler noch anstehen, andere vor den Fernsehbildschirmen auf die ersten Ergebnisse warten und wieder andere auf Wahlpartys feiern, feilen die beiden Kandidaten im Kopf wohl noch an ihren Reden. Barack Obama hat zwei Texte vorbereitet: „Man hat immer zwei Reden, denn man sollte nichts für selbstverständlich nehmen“, sagte er einem Reporter von FOX31. Mitt Romney hingegen, ist da ein bisschen selbstsicherer (oder leidet an akuter Selbstüberschätzung). Er hat nur eine Siegesrede parat, erzählte er Journalisten. 1118 Worte habe die – aber sie sei noch nicht ganz fertig, denn noch müssten seine Freunde und Berater drüberlesen. (sdo)

01.28 Uhr: Kneipenwahl und Stimmengewirr

Kneipenwahl am Wahlabend in Washington. Gar nicht einfach. Die Bar Next Door, die neben dem berühmten Chilli-Hotdog-Laden Ben's liegt, hat uns zwar mit einer Einladung über die Seite barackobama.com geködert, wir haben sogar extra reserviert. Die Reservierung berechtigt aber nur zum Eintritt, wenn etwas frei ist. Ist aber nichts frei. Wird auch so schnell nichts frei. Wir gehen die U-Straße runter und landen in der schwul-lesbischen Sportbar Nellie. Viel besser. Wahlfernsehen, Sportfernsehen. Eh kaum ein Unterschied. Der NBC-Reporter heißt Peter Alexander. Da, wo sonst Baseball gespielt wird und Footbälle fliegen, schmeißen jetzt grauhaarige Männer mit Zahlen. Es ist gar nicht einfach, den Überblick zu behalten. Umfragen, Auszählungen, Wahlmänner, Staaten, Senatoren. „Alle vier Jahre wählt Ohio den mächtigsten Mann der Welt“, sagt jemand. „Das schlechteste politische System aller Zeiten?“ (gern)

01.17 Uhr: Indiana an Romney

Romney gewinnt auch Indiana – wie gedacht –  und hat damit 19 Wahlmännerstimmen. Bisher keine Überraschungen. (sdo)

01.14 Uhr: Hallo, taz-Live-Ticker, hier schreibt die Kriegsreporterin

Aktuell sitze ich beim ZDF auf dem Telekom-Sofa, nebenan versucht Markus Lanz eine Sendung zu machen und ärgere mich, dass ich nicht bei RTL geblieben bin. Hier sind die Gäste zwar steifer, schicker und haben offensichtlich mehr Geld, aber es gibt nichts ohne Fleisch zu essen. Außer einem Schälchen mit fünf kalten Fettkartoffelscheiben. Selbst die Brötchen sind mit Schinken belegt. Bei RTL kann man zwar schon am Geruch das Kulturverständnis des Landes erkennen, das heute wählt, es riecht nach Burger und Hot Dog, es laufen aber auch Damen mit fleischlosen Häppchen durch die Gegend. Ich meckere jetzt nicht, weil ich, wie so für freie Journalisten üblich, zum Essen hergekommen bin, sondern, weil ich um 16 Uhr in Hamburg zuletzt etwas gegessen habe und bis um sechs Uhr morgen früh durchhalten soll.

Aber zurück zu RTL. Dort ist es so billig, wie man sich das bei „RTL“ und „USA“ vorstellt. Viele Stars&Stripes-Luftballons, Frauen mit glitzernden USA-Hüten auf dem Kopf und schlecht gekleidete Gäste. Und es gibt Schwarze. Und einen Boxer, Axel Schulz. Jo Groebel und Friedrich Küppersbusch auf den Gängen und Haarspray auf dem Klo. Bei RTL habe ich auch den ersten und einzig echten Romney-Anhänger entdeckt. Zu erkennen am Badge. Auch der Kollege Jan Fleischhauer hat sich flugs einen angesteckt, als er mich sah, aber ich habe ja einen Helm und lasse mich von solch billigen Provokationen nicht aus der Reserve locken. Fleischhauer sitzt übrigens mit Bruce Danell auf dem Podium, was ich leider verpassen muss, weil ich ja hier bin, beim ZDF, weil ich annahm, beim ZDF wäre es langsam interessant. Ist es aber nicht. Da hätte ich lieber Bruce Darnell und Jan Fleischhauer zugehört, wenn sie das Für und Wider der Kandidaten über den Sitz des Anzugs und den Hüftschwung verhandeln. Aber, wie ich in meiner morgigen Kolumne schon sage: Man kann nicht alles haben!

Hoffend, Cherno in der Menge wiederzufinden, erstmal zurück in die taz-live-ticker-Redaktion!

01.09 Uhr: Fuck, es wird ernst

Die Kollegen hier schweigen, die Kollegen von draußen mailen Zitate rein wie „Fuck, es wird ernst.“ Aber wie immer gilt: Ruhe bewahren. Schließlich sind 538 Wahlmänner aufzuteilen. Also, durchatmen, Schlückchen Bier oder Mate –und weitermachen. (hav)

01.00 Uhr: Vermont geht an Obama, Kentucky an Romney

Die ersten Wahllokale sind zu. CNN-Prognose sieht einen Sieg von Obama in Vermont, Romney hingegen vorn in Kentucky. Das macht 3 Wahlmänner für Obama und 8 Wahlmänner für den Herausforderer. (hav)

00.58 Uhr: Wahlparty

Wahlparty im Neuköllner Gentrifizierungskiez Sonnenallee: Warten auf die ersten Hochrechnungen. Fehlanzeige. Dafūr Gayle Tufts, Wowereit, Lanz (!), Schausten und der US-Botschafter. Schön & gut – aber das sind keine Fakten. (jan)

 

00.52 Uhr: Öffentlich-Rechtliche unfassbar

Unfassbar: Bei den Öffentlich-Rechtlichen werden in einem Beitrag über übergewichtige Amerikaner nur Schwarze gezeigt, die USA als Steak und Claus Kleber – neben einem Hund mit Wahlsticker – wird nach seinem Bauchgefühl gefragt. Da interessiert doch nur noch: Wessen Haare sind nicht gefärbt? (ipo)

00.45 Uhr: Da war doch noch was

Zweite Frage hinter der Präsidentenwahl: Wer hat die Mehrheit im Senat, dem US-Oberhaus. Bisher liegen dort die Demokraten vorne mit 53 (inklusive unabhängiger Senatoren, die meist für die Demokraten stimmen) gegen 47 Stimmen der Rebublikaner. 33 der 100 Sitze im Senat stehen zur Wahl. Umfragen  sehen einen leichten Vorteil für die Demokraten – vor allem, weil teilweise sehr fundamentalistische Kandidaten der Republikaner gemäßigtere Wähler in den jeweiligen Bundesstaaten verschrecken. Die Wahlforscher tippen aktuell auf eine Mehrheit von 51 Sitzen für die Demokaten, 4 Sitze seien so eng beieinander, dass der Sieger nicht vorherzusagen ist. Endet es bei einem 50:50 Patt, dann kommt eine Sonderregelung der Verfassung zum Tragen: Die Stimme des US-Vizepräsidenten entscheidet. (rem) 

Das Gegenbeispiel eines unabhängigen Senatoren, der kein verkappter Demokrat ist: Scott Brown in Massachusetts. Brown brüstet sich damit, unabhängiger Senator zu sein und vielfach mit den Demokraten gestimmt zu haben. Doch der Teufel steckt im Detail: Kollege Brown verschweigt gern, dass er nur bei unwichtigen Entscheidungen mit den Demokraten gestimmt hat, bei entscheidenden Fragen aber die Republikaner unterstützt. Und dann macht er auch noch unglaubwürdigen Wahlkampf im Pick-Up. Die Wahl in Massachusetts könnte über die Mehrheit im Senat entscheiden. (hav)

00.34 Uhr: Die Kriegsreporterin legt los

Hallo taz-Live-Ticker!

Ich melde mich heute live von dort aus, wo man aus einer Wahl einen „Event“ macht. Politik war gestern. Entertainment regiert das ZDF und ebenso RTL und da die Knallerveranstaltungen in Berlin Mitte nicht weit voneinander entfernt liegen, hoppe ich mit meinem Party-Fahrrad von einem Fernsehsender zum anderen. Momentan allerdings bin ich etwas aufgeregt, habe ich doch so eben Cherno Jobatey entdeckt und endlich, endlich „Hallo!“ sagen können. Für weitere Annährungen war keine Zeit. Denn ich bin in Verzug. Das ZDF feiert zusammen mit dem Tagesspiegel, Google und Co. in den Räumen der Telekom, ein Unternehmen ähnlich schlimm wie Vodafone, und hier war es nun bislang nicht möglich, mir eine „vertrauenswürdige Verbindung“ aufzubauen. Sprich, mich mittels von Benutzer- und Kennwort online zu beamen. Ja, da freut man sich über die Kompetenz!

00.29 Uhr: Probleme in Pennsylvania

Und die ersten groben Probleme gibt es auch schon. Dieses Mal in Pennsylvania. Bei einer Wahlmaschine blinkte hartnäckig der Name des republikanischem Kandidaten Mitt Romney auf, obwohl der Wähler auf Barack Obama drückte. Die Wahlbehörden wurden bereits informiert. (sdo)

00.27 Uhr: Ohio könnte sich ziehen

Die Auszählung der provisorischen Stimmzettel im Swing-State Ohio wird länger dauern. Staatssekretär Jon Husted will das Ergebnis dieser Stimmzettel (die ausgestellt werden, wenn das aktive Wahlrecht von WählerInnen erst noch überprüft werden muss) erst am 17. November bekannt geben. Elf Tage nach der Wahl. Für den Fall, dass es es in Ohio wirklich knapp werden sollte, steht damit fest, dass es auch spät werden wird. (dora)

00.24 Uhr: Hier ist Peking

Morgengrauen in Peking: Mit 13 Stunden Zeitverschiebung zur US-Ostküste verfolgen auch viele Chinesen die US-Wahl, inklusive unserem Korrespondenten Felix Lee (flee). CNN ist im Netz ausnahmsweise mit Leichtigkeit abzurufen - und das trotz erhöhter Sicherheitsvorkehrungen und verschärfter Netzzensur einen Tag vor dem 18. Parteitag der regierenden Kommunisten, auf dem ebenfalls eine neue Führung bestimmt wird. (flee)

00.19 Uhr: Blöde Wahlmaschinen

Es ist heute richtig kalt geworden im Land. Und die MSNBC-Nachrichten sind voll mit Berichten über unglaublich lange Schlangen vor den Wahllokalen, teils wegen hoher Wahlbeteiligung, teils wegen Problemen mit den blöden Wahlmaschinen. Im benachbarten Maryland kann noch bis acht Uhr abends gewählt werden, also noch knapp zwei Stunden. In der Kälte möchte man aber nicht stehen. Und Maryland wählt eh demokratisch. (pkt)

00.15 Uhr: Wählen per Fax

Journalist und New York Times-Kolumnist David Carr twittert, er habe via Fax gewählt – und fühlte sich nicht so cool. Fühlt sich aber gleich danach priviligiert, zu wählen. Na dann. Das Kreuz an der richtigen Stelle wird er ja gemacht haben, hoffen wir. (hav)

00.11 Uhr: Börsen gehen nach oben - Kaufen!

Am Tag der Wahl haben sich zahlreiche Anleger an den New Yorker Börsen zum Einkauf entschlossen und die Kurse nach oben getrieben. Der Dow-Jones-Index gewann 1,0 Prozent auf 13.242 Punkte, nachdem er im Handelsverlauf zwischen 13.112 und 13.290 Zählern geschwankt hatte. Der breiter gefasste Standard & Poor's 500 stieg um 0,8 Prozent auf 1.428 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq gewann 0,4 Prozent auf 3.011 Punkte.

Auch die europäischen Börsen waren im Bann der US-Wahl. In Frankfurt ging der Dax 0,7 Prozent höher mit 7.377 Punkten aus dem Handel. Auf wen setzen die Aktienkäufer dabei? Rüstung und Energie ging nach oben, meldet die Nachrichtenagentur Reuters, obwohl Obama ja bei den letzten Umfragen besser da stand. Setzen die auf Öl- und Waffenfreund Mitt Romney oder denken sie sich unter Obama werden die beiden Sektoren auch nicht darben? Unklar. Klar ist allerdings, dass der Börsianer an sich vor allem eine Hängepartie fürchtet – wie damals bei der Wahl George W. Bush gegen Al Gore, als schließlich 573 zweifelhafte Stimmen mehr in Florida Bush Junior ins Amt hoben. Und für solche Szenarien sank mit den aktuellen Umfragen die Wahrscheinlichkeit. Also kaufen kaufen! (rem)

00.00 Uhr: Mitternacht und die Patt-Frage

CNN fragt: Was wäre bei einem Gleichstand? Und CNN informiert: Dann entscheidet der Kongress. (gern)

23.58 Uhr: Demokraten bei vorgezogenen Stimmabgaben vorn

Laut Infos der US-Gewerkschaften AFL-CIO haben die DemokratInnen bei den vorgezogenen Stimmabgaben (Briefwahl und persönliche Wahl vor dem Wahltermin) in Ohio, Florida, Iowa, Nevada und North Carolina gewonnen. In Colorado hingegen sollen die Republikaner mehr Stimmen in dem am Montagabend zuende gegangenen vorgezogenen Verfahren eingeholt haben. Die AFL-CIO unterstützt Präsident Obamas Wiederwahl. Die ersten offiziellen Ergebnisse für „early votes“ werden am Abend amerikanischer Zeit bekannt gegeben. (dora)

23.54 Uhr: Wann war noch mal die Wahl?

Die Nachrichtenagentur AP in den USA meldet, dass es ein Wahl-Büro in Florida gab, dass den Wählern in automatisierten „Robocalls“ sagte, die Wahl sei erst am Mittwoch. Laut der Zeitung Tampa Bay Times gab es hunderte von diesen Anrufen vom Band. Die Frage ist allerdings: Kann es ernsthaft irgendjemanden in den USA geben, der nach den Monaten des Wahlkampfs noch immer nicht mitbekommen hat, dass die Wahl heute ist? (sdo)

23.51 Uhr: Fox News und MSNBC zeitgleich

In einer halben Stunde schließen die ersten Wahllokale, und die ersten Prognosen werden über die Sender laufen. In Washington heißt das, sich langsam auf den Weg zu machen, um zu einer der unzähligen Wahlparties zu gelangen. Etliche Kneipen haben das organisiert, die Parteien, viele NGOs und noch mehr Privatleute. Im Irish Pub in China Town wird seit Tagen geworben: Election Watch – Fernseher auf der einen Seite des Pubs bringen das rechte Fox News, auf der anderen Seite das liberale MSNBC. (pkt)

23.48 Uhr: Chef von Goldman Sachs verzichtet aufs Wählen

Der Chef der berühmten Investmentbank Goldman Sachs, Lloyd Blankfein, hat auf die Wahl verzichtet. Es waren die widrigen Umstände. Dies berichtet der Fernsehsender Al Jazeera auf seiner Website. Der Vorstandsvorsitzende war schon sehr früh beim zuständigen Wahllokal, dem Sitz der christlichen Jugendorganisation YMCA in der West 63rd Street im sturmgebeutelten Manhattan aufgetaucht. Allerdings konnten die Wahlhelfer erst die Stimmzettel (ballot cards) nicht finden, dann arbeiteten die Scanner nicht richtig. Bis die Wahl losging, war Blankfein schon wieder weg. Der Mann muss auch wirklich dringend zur Arbeit, denn sein Gehalt wurde gekürzt: Für das Jahr 2011 lag er nur bei zwei Millionen Dollar Gehalt plus sieben Millionen Dollar in Gratiskatien. Im Jahr 2010 hatten sich diese beiden Gehaltsbausteine trotz Finanzkrise noch auf 19 Millionen Dollar addiert. (rem)

23.41 Uhr: Warum Wolf Blitzer und nicht Anderson Cooper?

CNN ist – natürlich – omnipräsent am Start. Aber warum nur mit dem nur schwer auszuhaltendem Wolf Blitzer und nicht mit dem so wahnsinnig charmanten Anderson Cooper? Auf den müssen wir wohl noch bis zur Wahl-Prime-Time warten. (hav)

23.29 Uhr: „Eure Probleme möchte ich haben“

Muss den ganzen Tag schon an meine iranische Freundin Roza denken mit der ich vor acht Jahren in Boston die Wiederwahl von Bush erlebt habe. Ihre Worte hallen bis heute nach: „Eure Probleme möcht' ich haben, denkt mal daran, was das für meine Heimat bedeutet.“ (ipo)

23.23 Uhr: Die Ehe hält

In der Library of Congress in Washington DC steht ein kleiner Mann mit „I-voted-Sticker“ am Revers. Er wählt anders als seine Frau. Seit vierzig Jahren. Die Ehe hält. Schon mittags sind 1.000 englische „I-voted-Sticker“ im Wahlbüro im Specialty Hospital Washington verteilt. Es gibt nur noch spanische. „Ziemlich hohe Wahlbeteiligung“, sagt eine Wahlhelferin. (gern)

23.21 Uhr: Schlafen – nur wann?

Zum Thema „Schlaf“: Noch hält sich der Stress in Grenzen, deswegen ist Zeit, sich zu überlegen, wie man den Schlafrhythmus morgen am besten taktet. Vormittags ein bisschen schlafen für die erste Müdigkeit nach ner durchgemachten Nacht? Oder doch lieber durchhalten und dann abends in einen komatösen Schlaf fallen? (sdo)

23.11 Uhr: Schalke und Dortmund weiter Gruppenführer

Der Pott regiert die Champions League. Zwar blieb es in beiden Partien der deutschen Bundesligisten beim 2:2 Endstand, sowohl Schalke als auch Dortmund führen ihre Gruppen jedoch mit 8 Punkten an. Hoffen wir, dass sich diesem Lauf auch Barack Obama anschließt. (hav)

23.09 Uhr: Was US-User so suchen

Auf der Website www.google.com/trends finden sich die meistbenutzten Suchsätze der US-User. Da sind offensichtliche Sachen drin wie „Wann öffnen die Wahllokale“ oder „Umfrageergebnisse“. Die Entwicklung eines Satzes allerdings lässt aufhorchen: „Wer kandidiert für die Präsidentschaft?“ („Who is running for president?“). Nach tausenden von Wahlspots und hunderttausenden von Berichten wird dieser Satz zweieinhalb mal öfter eingegeben als bei der vergangenen Wahl und dreimal öfter als bei der vorletzten. Am Geld für den Wahlkampf kann es nicht gelegen haben. Nach Berechnungen des Center for Responsive Politics dürfte das Werben um Stimmen bei der Präsidenten- und den Kongresswahlen so kostspielig gewesen sein wie nie zuvor: Mit 5,8 Milliarden Dollar (4,5 Milliarden Euro) verschlang der Wahlkampf sieben Prozent mehr als noch vor vier Jahren. (rem)

23.02 Uhr: Ergebnis tippen bei NPR

Die ersten Wahllokale schließen um 0 Uhr MEZ. Wer nicht so lange warten möchte, kann beim National Public Radio das Ergebnis tippen. Unter Swing State Scorecard kann man anklicken, welcher Kandidat welchen umkämpften Staat gewinnt – vorausgesetzt kein Gericht funkt dazwischen. Denn beide, Romney und Obama, haben ihre Anwaltschaften schon in Stellung gebracht, sollte es ein wirklich knappes Rennen werden, das die Gerichte entscheiden müssen. (mar)

22.50 Uhr: Schlange stehen und Robocalls

Schlange-Stehen für die Wahl: Offenbar zeichnet sich schon früh eine hohe Wahlbeteiligung ab. Experten gehen davon aus, dass das eigentlich dem amtierenden Präsidenten zugute kommt. Denn es sind Afro-Amerikaner, Latinos, junge Leute und Frauen, die mehrheitlich für Obama stimmen - und die gleichzeitig eher schwer motiviert werden können, wählen zu gehen. (sdo)

In mehreren „Swing-States“, darunter North Carolina, Nevada, Virginia und Colorado haben vor allem afro-amerikanische WählerInnen am Wahltag „Robocalls“ erhalten. Die Robocalls – Anrufe von einem Roboter mit einer vorab aufgezeichneten Botschaft – lieferten die natürlich falsche Information, dass sie ihre Stimme auch telefonisch abgeben könnten.

Nach Informationen des Fernsehsenders NBC, Channel 12, hat es auch in Arizona „Robocalls“ mit irreführenden Informationen an Wählerinnen gegeben. Die „Robocalls“ gingen am Tag vor der Wahl bei eingetragenen demokratischen Wählerinnen ein. Und „informierten“ die Wähler im Auftrag des Republikaners Jeff Flake darüber, dass sie ihre Stimme in einem anderen Wahllokal abgeben müssten. Flake, der sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem Demokraten Richard Carmona liefert, bestreitet jede böse Absicht. Er macht Fehler bei Wählerdaten verantwortlich. (dora)

22.43 Uhr: Haben die Deutschen keine anderen Sorgen?

Chefredakteurin Ines Pohl berichtet: ZDF-Wahlparty in Berlin total überbucht, die Leute stehen im Regen. Bei aller Liebe, das geht zu weit. Jetzt wird erstmal Freundinnen ein TV-Date organisiert.

Auch das noch: Ausgleich in Madrid. Özil-Freistoß in der 88. Minute. Und für Schalke-Fans: ebenfalls 2:2. (hav)

22.38 Uhr: Kurzer Service für Fußball-Fans

87. Minute in Madrid, Dortmund führt nach wie vor 2:1 gegen Real in der Vorrunde der Champions League. Jetzt aber zurück zur US-Wahl: Claus Kleber twittert aus den USA – da stellt sich dem Kollegen doch direkt die Frage: Was ist mit Gundula Gause? (hav)

22.25 Uhr: Los geht's mit den taz-Prognosen

Die ersten zehn Stimmen in den USA sind schon ausgezählt, sie sagen ein Patt zwischen Barack Obama und Mitt Romney voraus. Findige Kollegen von den Öffentlich-Rechtlichen sehen darin bereits ein richtungsweisendes Votum. Aha. (hav)

Wie stehen die Wahrscheinlichkeiten bei der Wahl? Die Obama-unterstütztende Huffington Post sieht dessen Siegchanchen nach den neuesten Umfragen bei 92 Prozent, deutlich höher als noch vor in paar Tagen. Die Chancen stehen so güngstig, obwohl in den US-weiten Umfragen Romney und Obama fast gleichauf sind: In den entscheidenden Swing-States liegt Obama nun vorne bis auf Florida, da ist Gleichstand bei den Umfragen. (rem)

Im taz-Newsroom in der Rudi-Dutschke-Straße war die Einschätzung ähnlich: 15 dachten um 18 Uhr MEZ dass Obama gewinnt, eine setzte auf Romney (das wären dann nur 6,25%, die Romney eine Chance geben). Noch krasser war die taz-Umfrage „Wen würden Sie wählen?“ Hier votierten alle 16 für Obama - taz-newsroom ist laaangweilig! (rem)

Die neueste Umfrage 22.25 Uhr unter den taz-Liveticker-Kollegen ist ähnlich eindeutig: Vier Stimmen für Obama, eine für die grüne Kandidatin Jill Stein (unser stellvertretender Chefredakteur Reiner Metzger trifft diese Aussage mit zwei Bier und einer Club Mate). Kollegin Rieke Havertz gibt zu Bedenken: Vor Romney muss man aber auch keine Angst haben. (Sie hat die letzten zweieinhalb Monate in Boston verbracht, das färbt ab.) (hav)

Den taz-Live-Ticker zur Wahl begleiten aus Ohio unsere USA-Korrespondentin Dorothea Hahn (dora), aus Washington DC unsere Redakteure Bernd Pickert (pkt) und Johannes Gernert (gern), aus Berlin die Kriegsreporterin Silke Burmester, Chefredakteurin Ines Pohl (ipo) und taz-Allzweckwaffe (Stichwort Eurovision Song Contest) Jan Feddersen (jan) und in der taz-Redaktion Steffi Dobmeier (sdo), Rieke Havertz (hav), Lalon Sander (lrs), Reiner Metzger (rem) und Marco Zschieck (mar). Mit Material von dpa,dapd,reuters,afp). Was wann in der Wahlnacht passiert, lesen Sie noch einmal hier.