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Teuerstes Wohnhaus der WeltEine Luxus-Ruine in Mumbai

Mukesh Ambani will nicht mehr. Nachdem er zwei Milliarden Euro für sein neues Haus ausgegeben hat, zieht er nun doch nicht ein. Schuld soll sein Aberglaube sein.

Sieht avantgardistisch aus und soll puren Luxus beinhalten: das Antilia-Haus (Bildmitte). Bild: reuters

NEU-DEHLI taz | Es gab Dinners mit erlesenen Speisen und Gästen, Filmabende im Luxus-Kino und Partys unter riesigen Kronleuchtern: Doch wenn die letzten Besucher das teuerste Wohnhaus des Welt verlassen haben, geht auch sein Besitzer.

Mukesh Ambani lebt lieber in der angestammten Familienresidenz "Sea Wind" in Colaba an der Südspitze von Mumbai. Seine über eine Milliarde teure Residenz Antilia an der Altamount Road steht dann leer. Niemand weiß so recht, wieso. Indiens reichster Mann äußert sich nicht zu Antilia.

Bereits der Bau des 27-stöckigen Hochhauses hatte für Schlagzeilen, Gerüchte und viel Kritik gesorgt. Ein fast zwei Milliarden Euro teures Haus für die Familie des indischen Unternehmers mitten in der 18-Millionen-Einwohner-Stadt, in der mehr als die Hälfte der Einwohner in Slums ohne Strom und Wasser leben - eine solch demonstrative Zurschaustellung von Reichtum schien vielen unappetitlich.

Das Aufsehen um das Haus war so groß, dass Ambani den Termin der Einweihungsfeier streng geheim hielt, um einem Großangriff von Neugierigen, Paparazzi und Kamerateams zu entgehen. Nur wenige der Gäste gaben etwas von den Geheimnissen des Inneren der 200 Meter hohen Residenz preis: Lüster, weiße Marmorböden, Spiegel und dicke Teppiche sorgten für ruhige Eleganz.

Zahlreiche Swimmingpools, drei Gärten, ein Vogelpark, ein Hindu-Tempel, eine Bibliothek und 600 Diener rundeten den Komfort ab. Dennoch - der Einzug der Ambani-Familie blieb aus.

Wohnkomplex nicht nach Vastu gebaut?

Die in Bombay erscheinende Zeitung DNA nährte die Gerüchte, dass Aberglaube die Ambanis abschreckt. Freunde der Familie wollen gesagt haben, dass das Haus nicht "Vastu"-konform ist und daher Unglück bringt. Vastu ist ähnlich wie Feng-Shui eine Harmonielehre, die vorschreibt, wie Raum und Licht zusammenwirken müssen, um spirituelle Kräfte optimal zu bündeln. Indische Tempel-Architektur folgt diesen Prinzipien.

Antilia soll gegen diese Grundlagen verstoßen und fürchte den negativen Einfluss des Wohnkomplexes. Doch der laut US-Magazin Forbes neuntreichste Mensch der Welt könnte auch ganz andere Gründe haben, seine neue Residenz verwahrlosen zu lassen: Den Chef von Reliance Industries, einem indischen Mischkonzern, soll der Wirbel um Antilia nerven.

Viele waren überrascht, dass ausgerechnet Mukesh Ambani das Wohnhaus der Superlative baute. Denn Mukesh stand bislang immer ein wenig im Schatten seines abenteuerlustigen Bruders Anil. Er galt als der stillere und zurückgezogenere der beiden Multimilliardäre und distanzierte sich gern von der ultrareichen indischen Elite.

Vielleicht bleibt er deshalb lieber in seinem alten Haus "Sea Wind" wohnen - mit seinen 14 Stockwerken dürfte es für die fünfköpfige Familie reichen. Der einzige Nachteil: Mukesh muss sich "Sea Wind" mit seinem verhassten Bruder teilen. Doch getrennte Fahrstühle für die beiden dürften helfen, unangenehme Begegnungen weitgehend zu vermeiden.

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35 Kommentare

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  • A
    [at]Atomos

    Sie müssen das in eine für wissenschaftlich unbedarfte JournalistenInnen verständliche Sprache kleiden. Die verstehen nichts von m^2! Das geht z.B. so:

     

    Das Grundstück müsste dann schon noch über 14 Fußballfelder groß sein.

     

    ... und wenn es mitten im Mumbai noch so große freie Baugrundstücke gäbe, würden die Grundstückpreise nicht so hoch sein...

     

    Also Frau Tandler: Es haben nicht einige Leser Zweifel angemeldet, sondern die Story ist offensichtlicher Murks und bleibt auch Murks! Selbst wenn die Grundstückspreise nochmal doppelt so hoch wären.

  • A
    Atomos

    Ok, Grundstückpreise...

     

    Dann rechnen wir mal:

     

    2*10^9 Euro entsprechen etwa 2.8*10^9 Dollar

     

    reine Baukosten (70*10^6 Dollar) abziehen:

     

    bleiben 2.73*10^9 Dollar

     

    durch Quadratmeterpreis (25000 Dollar) teilen:

     

    ergeben 109200 m^2, das ist ein Quadrat mit 330m Kantenlänge

     

    = immer noch sehr unglaubwürdig

  • AT
    Agnes Tandler

    Manche Leser haben Zweifel an der "Zwei-Milliarden"-Zahl geäußert. Hier eine kurze Erklärung:

    Grund für diese gigantische Summe sind die astronomisch hohen Immobilienpreise in Bombay (Mumbai). Altamont Road, wo Antilia steht, hat mit die teuersten Grundstücke der Welt: Der Kaufpreis pro

    Quadratmeter liegt bereits bei 25.000 US-Dollar. Die Zahlen zum Wert des Hauses beruhen auf Schätzungen, die auf den aktuellen Grundstückspreisen basieren. Hausbesitzer Mukesh Ambani selbst hat sich nie dazu geäußert. Das amerikanische "Forbes"-Magazin spricht von zwei Milliarden US-Dollar, andere Quellen reden bescheidener von einer Milliarde. Ein Sprecher des Reliance-Unternehmens gab 2008 für die "New York Times" die Kosten mit 50 bis 70 Millionen US-Dollar an - doch damit waren nur die reinen Baukosten gemeint.

     

    Agnes Tandler

  • F
    Fuenke

    Ob ein Redakteur hier auch mal die Kommentare liest? Schwach...

  • A
    [at]Danny

    Nein, du weißt immer noch nichts!

     

    Du weißt z.B. offenbar nicht, dass taz die Leserkommentare erst mit enormer Verzögerung freischaltet. Deshald war es "nötig", dass all diese Leute ihre Kommentare mit sich überschneidendem Inhalt gepostet haben, da der Eenzelne Schreiber die anderen Kommentare nicht sehen konnte. Alles entstanden zwischen dem Abend des 30.10. und dem Morgen des 31.10. Und am Montag morgen stand hier noch kein einziger Kommentar.

     

    Aber ob es wirklich "nötig ist" ...

     

    Offenbar bringt es jedenfalls nicht viel. Denn korrigiert wurde weiterhin nichts, dafür gibt es hier immer noch den "taz zahl ich"-Flattr-Button ...

  • L
    Loxia
  • B
    bildblog-leser

    Danny, das liegt daran, dass die taz kommentare offensichtlich nicht gleich freischaltet.

  • B
    BB-Leser

    Wer allen ernstes schreibt, das es ein Wohnhaus gibt das 2 Milliarden Euro gekostet hat der sollte nein der DARF KEINE ARTIKEL IN KEINER ZEITUNG MEHR SCHREIBEN! Das hat nichts mit falschem umrechnen zu tun, hier liegt totaler Realitätsverlust vor. Ich bin entsetzt das so jemand Artikel für eine deutsche Zeitung schreiben darf.

  • S
    Sven

    2 Milliarden Euro für ein Haus das 174 Meter hoch ist und dann hat der Burj Chalifa mit seinen 828 Metern höhe gerade mal runde 1,5 Milliarden Dollar gekostet, was umgerechnet in Euro in etwa 1,18 Milliarden entspricht. Woraus soll der sein kleines mini Hochhaus gebaut haben? Aus Gold und Diamanten oder wie.

    Einfach nur Peinlich was Journalisten für einen Schwachsinn verfasen, da kann man sich nur an den Kopf langen.

  • P
    Peter

    Schön, dass sich jetzt auch die TAZ mit dem Leben der Schönen und Reichen beschäftigt.

  • E
    Endstille

    aber macht natürlich sinn immer wieder und wieder und wieder den selben link zu posten....dadurch wird richtig nicht richtiger...nörgeln um des nörgelnswillen...so wie ich ;)

  • D
    Danny

    Ist es wirklich nötig, dass innerhalb von zwei Tagen soviele Leute mit dem gleichen Statement ankommen?

     

    Ich weiß es nun endlich : Ihr seid cool und lest bildblog.de.

  • M
    Martin

    Zwei Milliarden Euro oder Rupien?

     

    http://www.bildblog.de/25710/slumdog-billionaire/

     

    Elf Monate danach es immer noch falsch zu haben ist schon traurig.

  • WS
    Winston Smith

    Zwei Milliarden Euro? Mit etwas Grundwissen um Immobilienpreise müsste man sofort skeptisch werden.

    Dieses Haus war nicht so teuer, wie hier anggeben.

     

    Siehe http://www.bildblog.de/34470/obskurer-zahlen-glaube/

     

    Recherche ist halt Luxus, und den kann man sich beider TAZ offenbar nicht leisten.

     

    WS

  • R
    reblek

    "Nachdem er zwei Milliarden Euro für sein neues Haus ausgegeben hat..."

    "Seine über eine Milliarde teure Residenz Antilia..."

    "Ein fast zwei Milliarden Euro teures Haus für die Familie des indischen Unternehmers..."

    Die Aufregung um 55 Milliarden Euro bei HRE bzw. Bad Bank in Ehren - aber zwischen einer Milliarde und zwei Milliarden sollte die taz unterscheiden können, oder?

     

    "Antilia soll gegen diese Grundlagen verstoßen und fürchte den negativen Einfluss des Wohnkomplexes."

    Wie kann ein Haus, was Antilia ist, "negativen Einfluss fürchten"?

  • C
    Claas
  • BL
    BILDblog Leser

    Auch wenn Diekmann Genossenschaftsmitglied ist:

     

    Man könnte trotzdem mal auf BILDblog nachgucken ob an dem Käse den die BILD verzapft auch was dran ist, statt den Schwachfug einfach nachzuplappern ...

     

    Nein, das Haus ist wohl nicht das teuerste Wohnhaus der Welt und es hat mit ziemlicher Sicherheit keine 2 Milliarde Euro gekostet.

     

    Schauen Sie mal rein in "Obskurer Zahlen-Glaube" auf BILDblog.

  • AJ
    Ackbar Jones

    Das mit den zwei Milliarden Euro sollten Sie lieber nochmal überprüfen. Moment, das habe ich gerade gemacht:

     

    http://www.nytimes.com/2008/06/15/business/worldbusiness/15ambani.html?_r=1

     

    http://www.kobuk.at/2010/10/das-maerchen-vom-indischen-milliardenhaus/

     

    Gerade der 2. Link ist sehr vielsagend.

    Mit freundlichen Grüßen,

    Ackbar Jones

  • N
    notPoundFoolish

    das haus kostet nich 2 milliarden euro, sondern indische rupien, also etwa 50 millionen euro. http://www.bildblog.de/25710/slumdog-billionaire/

    http://www.bildblog.de/34470/obskurer-zahlen-glaube/

  • B
    bildblogleser

    auch tat-autorInnen sollten bildblog lesen. das haus kostete 2 mrd rupien, nicht euros: http://www.bildblog.de/34470/obskurer-zahlen-glaube/

  • A
    Anton

    Mukesh Ambani ist nach Forbes der neunt reichste Mensch der Welt, dies ist ein grober Fehler, hoffe Sie haben sich verschrieben.

  • AJ
    ach ja

    Top Recherche!

     

    zum Unterschied von 1 Milliarde Rupien und 1 Milliarde Euro siehe auch;

     

    http://www.bildblog.de/25710/slumdog-billionaire/

     

    und

     

    http://www.bildblog.de/34470/obskurer-zahlen-glaube/

  • OG
    Oliver Gorski
  • PS
    Peter Schmidt
  • O
    Ollum

    2 Milliarden Euro Baukosten? Als ob!

     

    http://de.wikipedia.org/wiki/Antilia_(Gebäude)#Baukosten

  • P
    paul

    dass hält man/frau ja im Kopf nicht aus, dass auch die TAZ den Scheiß mit dem Miliarden Haus einfach abschreibt. Zur Info:

     

    http://www.bildblog.de/34470/obskurer-zahlen-glaube/

  • AN
    Arno Nüm
  • H
    hopfen

    "Aberglaube"

     

    Fremde Weltanschauungen sind also Aberglauben?

  • H
    hubert

    ...schaut mal bei bildblog.de: da wird diese zeitungsente seit tagen klargestellt!

  • S
    Sebastian

    Ganz so teuer war es dann doch nicht.

    http://www.kobuk.at/2010/10/das-maerchen-vom-indischen-milliardenhaus/

     

    "50 Millionen Dollar entsprachen damals exakt zwei Milliarden … indischen Rupien."

  • H
    hubert

    ...schaut mal bei bildblog.de: da wird diese zeitungsente seit tagen klargestellt!

  • MV
    manfred vogel

    1 milliarde hat das so ungefähr gekostet, erstens. rupien, nicht euro, zweitens.

     

    nicht schlimm, passiert der hre auch öfter.

     

    zum nachlesen: https://www.nytimes.com/2008/06/15/business/worldbusiness/15ambani.html?pagewanted=1

  • RH
    Rainer Hohn

    Verehrte TAZ-Redaktion,

     

    die Geschichte um das "teuerste Wohnhaus der Welt" kursiert bereits seit geraumer Zeit im Internet sowie in diversen Print-Medien. Und seit ebenso geraumer Zeit ist bekannt, dass die mit jeder Nacherzählung größer werdende Zahl von mittlerweile 2 Milliarden Euro Baukosten völliger Blödsinn ist. Vielmehr lagen die Baukosten, wie "Bildblog" bereits vor gut einem Jahr darlegte, bei geschätzten 2 Milliarden indischen Rupien, was umgerechnet grob 50 Millionen Euro sind.

     

    Siehe http://www.bildblog.de/25710/slumdog-billionaire/

     

    Von der TAZ hätte ich etwa mehr Recherche erwartet.

  • A
    APE
  • B
    Beaucarigan