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Steuergeld für VolkskirchenGottes Milliarden vom Staat

Die evangelische und die katholische Glaubensgemeinschaft erhalten Jahr für Jahr Geld vom Staat. Grundlage ist eine Regelung, die das Heilige Römische Reich erlassen hat.

So manche Kirche wäre ohne Staatshilfe nicht renoviert worden. Bild: dpa

BERLIN taz | Es war eine Fleißarbeit - aber nach einer Woche Recherche im Archiv der Staatsbibliothek von Berlin waren die Zahlen zusammen: Die Humanistische Union, die sich selbst eine Bürgerrechtsorganisation nennt und seit 1961 für eine klare Trennung von Staat und Kirche eintritt, hat errechnet, wie viel Geld der Staat seit 1949 an die beiden großen Volkskirchen als sogenannte Staatsleistungen überwiesen hat. Sie kommt auf eine Summe von rund 14 Milliarden Euro.

Den Berechnungen zufolge erhielten die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) und die katholische Kirche allein im vergangenen Jahr zusammen etwa 460 Millionen Euro als Staatsleistungen von fast allen deutschen Bundesländern. Die Kirchenbaulasten der Länder sind darin noch nicht enthalten.

Die Staatsleistungen an die Kirche sind besonders umstritten, da sie im Wesentlichen auf zwei schon lange zurückliegenden Phänomen beruhen: Zum einen werden sie als Entschädigung gezahlt, nachdem die deutschen Länder im Jahr 1803 beim Reichsdeputationshauptschluss im Zuge der Säkularisation Kirchengüter erhielten. Zum anderen verpflichteten sich die deutschen Fürsten im Laufe des 19. Jahrhunderts immer wieder, die Geistlichen ihres Territoriums zu alimentieren - und das bis in die Kaiserzeit hinein.

Als nach der Revolution von 1918/19 das Bündnis zwischen Krone und Altar zerbrach und die Kirchen nun selbst für ihr Aufkommen sorgen sollten, erhielten sie zum Ausgleich die Staatsleistungen - allerdings mit der Vorgabe, dass dies nur vorübergehend und diese Regelung bald zu beenden sei. An eine Neuregelung machte sich aber weder die Politik der Weimarer Republik noch der Führer in der NS-Zeit noch die Bundesrepublik oder die DDR. Vielmehr wurde ins Grundgesetz bloß der entsprechende Passus der Weimarer Verfassung übernommen.

Die Humanistische Union nennt deshalb die weitere Zahlung der Staatsleistungen verfassungswidrig - und legte am Montag in Berlin einen Gesetzesentwurf vor, der die Grundsätze für ein Ende der Staatsleistungen festschreiben würde. Juristisch sei nur über eine Normenkontrollklage beim Bundesverfassungsgericht etwas zu erreichen. Dafür aber habe sich bisher keine Partei bereit gefunden, während Individualklagen nicht möglich seien, hieß es.

Der Sprecher der katholischen Bischofskonferenz wollte das Anliegen der Humanistischen Union am Montag nicht kommentieren. Der EKD-Ratsvorsitzende, Präses Nikolaus Schneider, hatte schon Ende vergangenen Jahres gesagt: "Wenn der Staat das ablösen will, dann können wir darüber reden." Dazu sei man bereit - "allerdings zu fairen Bedingungen".

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54 Kommentare

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  • B
    bastapapsta

    Diese Zahlungen an die Kirche sind schon ewig nicht bzw. nicht mehr gerechtfertigt. Die absolute Dreistigkeit dieser Sozialschmarotzer ( die Kirche) ist

    eine Farce. Sie zwingen Homo Paare mehr Steuern zahlen zu müssen als Hetero Paare und von diesem Geld bekommen Bischöfe/Bistümer Milliarden in Form von fürstlichen Gehältern und Finanzierung von Prunk wie die Perlen vor die Säue geworfen:

     

    http://www.queer.de/detail.php?article_id=14074

     

    Ungarn verbietet Ehe für Schwule und Lesben

     

    http://www.queer.de/detail.php?article_id=14082

     

    Da muss man sich auch nicht wundern, wenn mal ein Bischof eine Torte ins Gesicht bekommt. Die hat er s wirklich verdient

     

    http://www.queer.de/detail.php?article_id=14006

  • O
    Oberhart

    @ Matthias Brandt:

     

    Leider stimmen die im Artikel genannten Zahlen auch nicht. Laut Carsten Frerk, dem führenden Experten in Sachen Kirchenfinanzen, gehen in Deutschland JEDES JAHR 19 MILLIARDEN Euro an die Kirchen.

     

    Und das, obwohl z.B. Krankenhäuser, Schulen und Kindergärten unter kirchlicher Trägerschaft zu weit über 90% aus allgemeinen Steuermitteln finanziert werden. Die Kirchen beteiligen sich in der Regel nur an 3-7% der Kosten für diese Einrichtungen, bekommen aber den vollen Imagegewinn und dürfen auf Staatskosten auch noch die Angestellten unter Tarif (bzw. zu ihrem eigenen, niedrigeren Tarif) bezahlen, in diesen Einrichtungen die Kinder und Jugendlichen indoktrinieren und eigentlich grundgesetwidrig bei Einstellungen und der Vergabe von Plätzen Angehörige anderer Religionen und Konfessionslose benachteiligen.

     

    Und dafür soll der Staat zahlen?!? Das ist ein absolutes Unding und hat sofort aufzuhören!

  • W
    Wolfgang

    "Wer sich nicht über das Christentum empört, kennt es nicht!"

    Dr. Dr. Joachim Kahl

  • CI
    Christen in D

    Die taz würde das Geld lieber direkt an die Religion des Friedens überweisen.

     

    Danke der katholischen Kirche nochmal für die Universität. Ich bin froh das es sowas gibt.

     

    Danke auch an die Christen für Ihre Reformation, Modernität und Toleranz. Ihr seid eine sehr angenehme Religionsgruppe, die andere nicht verfolgt oder mit ihren Idealen nervt.

     

    Das Geld ist schon okay.

  • P
    PeterWolf

    Das Thema ist noch wesentlich verzwickter, als hier dargestellt.

    In vielen "gemeinnützigen" Bereichen gibt es hierzulande einen "Gottesstaat", die Bezeichnung ist allerdings schon blasphemisch, da "Gott" und "Amtskirche" kaum noch etwas miteinander gemein haben.

  • S
    Semilocon

    @Matthias Brandt: Stimmt, Kinder missbrauchen (und zwar sowohl körperlich als auch seelisch mit den Foltergeschichten und Höllenvorstellungen, die für eine so schwache Psyche verheerend sind!) ist natürlich eine förderungswürdige Leistung. Falsch, ist sie nicht! Und wirklich nützliche staatliche Hilfen wie die von Ihnen genannten will ja auch niemand abschaffen, nur die widerlichen der Kirche sollen weg.

     

    Obwohl die beiden großen christlichen Kirchen heute weniger als zwei Drittel der Bevölkerung organisieren, werden viele ihrer Belange durch die öffentliche Hand finanziert. Und das betrifft keineswegs nur Krankenhäuser oder Sozialstationen, die von der Allgemeinheit in Anspruch genommen werden können. Ob Bischofsgehälter, die Ausbildung kirchlichen Personals oder Missionswerke - konfessionslose und andersgläubige Bürgerinnen und Bürger zahlen kräftig mit. - Violettbuch Kirchenfinanzen, bestellbar bei amazon.de

  • FL
    fleißiger Leser

    Typisch was hier abläuft:

    Man beklagt sich über staatliche Gelder an Kirchen und fordert deren Abschaffung, während der Islam nun abermillionen Euro pro jahr für die Etablierung des Islam. Religionsunterrichts an Hochschulen erhält und man auch die Imame als Religionslehrer im nächsten Schritt bezahlen will. Bei den Großmoscheen, die von Land, Bund und EU bezuschusst werden, sieht es nicht anders aus.

    Hierüber schimpft aber kein Presseorgan und kein Wutbürger !

     

    Da die napoleonische ''Aufräumaktion'' gerade im Süddeutschland nicht mit rechten Dingen zuging, kann man ja als Schlusstrich die Besitztümer wieder an die Kirche zurückgeben. Diese würde vieles davon sofort wieder verkaufen wollen, weil es nur Zuschussgeschäft ist.

    Für das flache Land hat die Säkularisation und die in der Folge ausgebaute staatliche Zentralmacht nicht unbedingt nur positives gebracht: Denn die Selbstverwaltung- die heute so wichtig wäre- wurde damit abgeschafft.

    Beispielsweise gab es am kirchlichen Wald in unserer Gegend Nutzungsrechte der Bevölkerung, während im sich heute im Besitz des Freistaates Bayern befindlichen Wald riesige Planierraupen den Wald ausplündern, um das Holz über weite Strecken abzutransporieren, damit Pellets erzeugt werden, die man dann im Baumarkt wieder kaufen kann.

    Vor Ort bekommt man als Einheimischer nicht mal Holz.

    Da war amn doch früher viel selbständiger !

    Es kommt also nicht darauf an und daher ist das Ganze eine reine Neiddiskussion, wem was gehört, sondern das Augenmerk ist darauf zu richtem, wie es verwaltet und bewirtschaftet wird.

     

    Demnächst mal berichten, wie viel Steuern die Bürger schon seit 1949 bezahlt haben, und wo das Geld hingewandert ist und wie ein Staat eigentlich do dumm sein kann, bei derartigen Mengen 2 Billionen Schulden zu erzeugen. Denn Zinsen und ZInsabhängigkeit ist nicht nachhaltig und raubt heute das Geld für Zukunftsprojekte !

  • F
    Fritz

    Wir wissen ja bald nicht mehr, womit wir die Zuwanderung ins soziale Netz finanzieren können, die jedes(!) Jahr mehr als 14 Milliarden kostet. Da kämen die Kirchengelder gerade recht, immerhin etwa 3% der Kosten.

  • H
    Hafensängergehilfe

    14 Milliarden in über 60 Jahren. Um Gottes Willen! Da setzten sich Leute eine Woche ins Archiv um das rauszukriegen! Seid Ihr bescheuert, was das kostet? Jeder kann in Deutschland für so ziemlich jeden Mist irgendwie gefördert werden, warum nicht auch die Kirchen? Es muss ja keiner hingehen, zu den anderen staatlich geförderten was-weis-ich auch nicht; wenn dann alle Subventionen weg, na da wäre aber was los!

  • FK
    Fritz Katzfusz

    Nebenkosten nicht. Jedenfalls nicht bei evangelischen PfarrerInnen.

    Im übrigen sind pacta servanda. Aber ist ein Punkt, ich ärgere mich auch, dass ich die Rüstung mit bezahlen muss, obwohl ich Pazifist bin. Naja, das sind noch nicht mal 1 Million.

    Kirchensteuer ist was anderes, aber diese Entschädigung für die Enteignung, doch da könnte man einen Fonds, eine Stiftung auflegen.

    Die Güter der Kirche sind ihnen schließlich aus dem Privatvermögen vieler Gönner, Erbschaften, Grund und Boden, etc. zugeeignet worden, die nicht ohne Entschädigung enteignet werden dürfen.

    Das hat Napoleon durchaus eingesehen. Er war nicht Lenin. Das mag man bedauern, aber er hat dafür mehr Zukunft, denn mit Lenin ging's bergab, gerade erst wurde bekannt, dass er auch für Tschernobyl verantwortlich ist.

    Napoleons Idee des Rechtsstaats trägt dagegen gerade wieder neue Frucht.

  • FK
    Fritz Katzfusz

    Haben die Kirchen in der DDR die Kohle wirklich auch bekommen? Ich meine, Kirchensteuer gab´s ja nicht. Und der Staat gehörte offiziell zur Humanistischen Union. Die DDR konnte bewiesen, solange es sie gab, dass es Gott nicht gab. Tja, dumm gelaufen. Humanistische Union, das ist echt so was wie der real existierende Sozialismus. Was bitte schön, soll am Atheismus humanistisch sein? Der war oft genug noch nicht mal human.

  • T
    Tom

    @Matthias Brandt

    sehr schön, sehr schön-aber bitte Informieren, bevor man sich ergötzt.

    Nicht die Kirchen bezahlen die Jugendclubs, Familienhilfen oder ähnliches, sondern die Steuerzahler und zwar werden solche Einrichtungen über das SGB bezahlt. Diese Arbeit machen auch nicht konfessionelle Anbieter (ohne religiösen Beigeschmack).

    Glauben ist Privatsache und sollte auch privat finanziert werden. Kein anderer Verein hat solche Privilegien wie die Kirche und mischt sich so stark in das leben anderer ein.

    Zu den Besitztümern die sie zurückgeben wollen. Woher stammen die meisten ursprünglich? Ehrlich erworben, mit Gewalt genommen, ergaunert oder erschlichen? Sollte dann vielleicht erst einmal geklärt werden!

     

    beste Grüße von einem Konfessionslosen

  • MB
    Matthias Brandt

    Also 14 Milliarden seit 1949 (!!!) für beide großen Kirchen ist wohl nicht gerade sehr viel. Ausserdem leisten die Kirchen ja auch etwas für die Bürger. Priester sind Seelsorger und somit erfüllen sie auch eine gesellschaftliche Aufgabe. Wer das leugnet, der muss auch dafür sein, dass sämtliche Jugendclubs und Streetworkerstellen oder Familienhilfen eingestampft werden.

     

    Man kann auch fordern, dass die früher zwangsverstaatlichten Besitztümer wieder an die Kirche zurückgegeben werden, falls die Zahlungen eingestellt werden.

     

    Ich gebe lieber 14 Milliarden in 62 Jahren an die deutschen Kirchen, als 200 Milliarden in nur einem Jahr an Euro-Sünder die uns auch noch verachten dafür.

  • LW
    L.A. WOMAN

    Alles schon lange bekannt,

     

    siehe SPON von 2001:

    http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-20899199.html

     

    Jeder Theologe und Lehrstuhlinhaber für Theologie wird vom Staat bezahlt, und dann gibts auch noch die K-Steuer obendrauf, unerträglich. das!

    Über 30 Prozent der Steuerpflichtigen sind nicht Kirchenmitglied und müssen trotzdem die Talare und Ornate zahlen.

    Aus erster Hand weiß ich, dass die Pastoren auch noch frei wohnen inkl aller Nebenkosten, und noch vieles mehr.

    Und als Krönung darf auch noch der oberste Exorzist aka Papst Benedikt in unserem Parlament reden! Eine Klage ist daher lange überfällig.

  • D
    D.Vernunft

    Nur 14 Milliarden Euro, dass ist ja nichts im Vergleich was die BRD an Schulden angehäuft hat...es sind etwas mehr als 2000 Milliarden Euro. Diese 14 Millarden sind hingegen gut angelegtes Geld in Deutschen Grund und Boden. (Wersteigerung ist praktisch garantiert bei den Weltweit anlaufenden Quantitative easing Programmen). Es gibt eine natürliche Lösung für das globale Schulden-Problem, wenn Ihnen das Geld der anderen (Steuerzahler)definitiv ausgegangen ist dann erst ist ende Feuer mit umverteilen. Uberlegt bitte einmal, erst Dank den Kirchen und Kathedralen seit Ihr zum mehr Wohlstand gekommen..Kräutergärten, das Bier ;-) Büchereien mit unendlich wertvollem Wissen, und nicht vergessen, Krankenhäuser, div. Versicherungen und Sozialhilfe gab es damals noch nicht.

  • PM
    Peter Müller

    Die EU kostet uns jedes Jahr soviel, wie die Kirchen in 50 Jahren.

  • S
    silversurfer

    14 Milliarden in über 50 Jahren? Ist es die possibility? Was für ein Skandal und was für eine unglaubliche Summe – im Vergleich zum Beispiel zu den rund 200 Milliarden Euro, die unsere Politiker allein im letzten Jahr für unseriös wirtschaftende Pleiteländer wie Griechenland und Irland verballert haben.

     

    Ja, taz und Humanistische Union, da muss dringend gehandelt werden! Aber jetzt echt mal!

  • K
    Kreuzberg

    Was natürlich diese Rechnung auch verschweigt:

     

    davon werden z.B. kirchliche Einrichtungen finanziert, z.B. Kindergärten, oder Krippen

     

    Bei der Forderung nach kostenlosen Krippenplätzen sind die Linksgrünen ganz vorne mitdabei – aber wenn dann Kirchen derartiges finanzieren, dann will man den Kirchen das Geld dafür wegnehmen!

  • K
    Kreuzberg

    Das sind etwa 10 Millionen pro Kirche und Monat. Sprich für jeden deutschen sozialversicherungspflichtig Angestellten 30 Cent.

  • H
    hto

    Ja, kein Geld mehr für die Pfaffen! Vielleicht endet dann endlich die verblödende Verun(an)staltung dessen was ein wirklich-wahrhaftiges Christentum ausmachen würde?

     

    Allerdings glaube ich nicht an solch ein erkenntnisreiches Ereignis, denn Staat und Kirche arbeiten zusammen.

  • C
    Chessie

    14 Milliarden nochmals: seit 1949 – ein lächerliches Nichts

    wenn man daran denkt, daß unsere alternativlosen Politiker widerspruchslos allein 200 Milliarden für Griechenland, Irland, Portugal und andere Eurosünder ohne Gegenleistung zum Fenster rausgeballert haben – und das seit genau einem Jahr, von der restlichen Steuerverschwendung die letzten 60 Jahre ganz zu schweigen! Schämt euch, ihr linken Vögel!

     

    Die Gescheiterte Einwanderung allein von Türken hat uns schlappe 12 Milliarden in den letzten 20 jahren gekostet

    Kann man Erdo-Wahn ne Rechnung stellen ??

  • S
    spiritofbee

    Ist doch schon ganz schön lange erfolgreich, so ne Firma mit einem imaginären unsterblichen Chef, da können unsere kurzfristig denkenden Politiker noch was lernen....

  • HK
    Henner Kröper

    Ein ähnlicher, etwas besser recherchierter, Beitrag zu diesem Thema erschien schonam 21. August 2010 in der Zeitung "Neues Deutschland"

  • L
    Libertiner

    Wer glaubt heute noch an den Weihnachtsmann? Fürsten und Kirchen haben stets das Volk an der Kandare gehalten um selber in Saus und Braus zu leben. Kirchen waren stets der verlängerte Arm der Politik um Stabilität des Systems zu gewährleisten. Leute, die sich verkleiden müssen und Kirchenlatein reden um Ehrfurcht einzuflößen sind per se schon verdächtig.Heute haben wir Demokratie und "Volksgesetz"-also ist das ganze Spektakel längst überflüssig geworden. Die Gelder kann man woanders besser verwenden-, es sei denn, man verzockt sie wieder.

  • B
    Buerger__0815

    Die Humanistische Union? Das sind doch diese "Kinderfreunde", oder? Die haben also herausgefunden, das BEIDE christlichen Kirchen 14 Milliarden Euro vom Staat erhalten haben, in mehr als SECHZIG Jahren. Super Leistung! Und das sei nun also verfassungwidrig.

     

    Und wie siehts z.b. mit über 300 Milliarden in 2010 aus, die die Bundesbank plötzlich mehr an Forderungen in der Bilanz hat, sprich Geld das wirklich geflossen ist? Ist doch auch verfassungwidrig!

  • M
    Mauermer

    Faire Bedingunen sehen so aus, dass ab sofort auf alle staatlichen Leistungen verzichtet wird. Wo kommen wir denn dahin, wenn jeder Verein seinen gesamten Betrieb bis hin zu Auslandseinsätzen staatlich finanzieren ließe?

     

    Abschaffen das ganze, wer gläubig ist, soll selbst zum Erhalt seines Religionsvereins beitragen, der Rest der Bevölkerung hat damit nichts zu schaffen!

  • R
    Rod

    Erschreckend, wie weit diese Christensekte den Staat unterwandert hat. Ein Fall für den Sektenbeauftragten! Die sogenannten christlichen Kirchen haben ihre Reichtümer durch Ermordung sogenannter Ketzer sowie den Ablasshandel angehäuft. Ihre Länderreien müssen ersatzlos enteignet werden. Weiterhin muss jede Missionierung von Minderjährigen untersagt werden. Erst ab 18 sollte man Mitglied einer Sekte oder so genannten Kirche werden dürfen.

  • DG
    Dirk Gober

    Linke, linksextreme und "Gutmenschen"-Organisationen werden auch vom Staat (und damit auch jenen, die nicht die politische Linie dieser Veranstaltungen teilen) gefördert - na und? Das sollte in einer Demokratie wohl möglich sein, aber anders als die ewiggestrigen, populistischen Linken ereifern sich normale Menschen nicht so darüber, wie so manche Kommentatoren über die Zahlungen an die Kirchen.

    Während die Kirchen zum Lieblingsfeind der Linksfaschisten geworden sind, verstummen die Schreie nach Förderung von K-Gruppen und islamistischen Verbnden durch den verhassten Staat aus dem gleichen Lager nicht.

    Ob diese Stimmen in Staaten, in denen diese Lieblingsgruppen das Sagen hätten, wohl noch hörbar wären?

  • V
    vic

    Kirchen sollten sich über die Beiträge ihrer Schäflein finanzieren. Wenn sie damit nicht klar kommen, heißt es eben: Sparen.

    Ich erwarte nichts von der Kirche, und ich möchte ihr nichts geben. Und ich bin sicher nicht der Einzige der so denkt.

    Wäre schön, wenn sich die Regierung einmal darum kümmern würde.

  • D
    DCLXVI

    Merkel und Steinbrück haben dem deutschen Volk knapp 150 Milliarden € gestohlen, damit die HRE ihre Zock-Schulden bezahlen kann. Da sind die 14 Milliarden, über Jahrzehnte verteilt, doch nur Erdnüsse.

  • CR
    Claudius Roth

    Wer sich über Subventionszahlungen an die Kirche beschwert, muß sich ebenso Steuermilliarden für den "Kampf gegen rechts", die Homo-Lobby und Integrationsprojekte beklagen. Wer A sagt, muß auch B sagen. Subventionen sind eben deshalb so schädlich, weil sie abhängig machen - wie Alkohol...

  • S
    swami

    jawohl zu fairen >Bedinungen wie schon immer so auch in der Zukunft blo0 nit anderen Namen und wofür ? was hat der Bürger von diesen Leistungen ? soziale Dienswte ? und ja aber wie und was läift da ab Pfui die Kirchen sollen sich schämen

  • J
    Jessasna

    Kirchen sind unterwertig genutzte, aber gesellschaftlich überbewertete Gebäude. Die über ein geschätztes Vermögen von 1 Billion € verfügenden beiden "Staatskirchen" sollten deren baulichen Unterhalt nach Kündigung der verfassungswidrigen Konkordatverträge selbst leisten können - was allerdings einen göttlichen Willen voraussetzt.

    Es ist jedenfalls abstrus und gehört schnellstmöglich abgeschafft, dass die privilegierten Religionskonzerne sich jede Kerze und jeden Ornat vom Steuerzahler finanzieren lassen. "Mein Bischof hat keinen Cent dazubezahlt."

  • R
    Reichsdeputationshauptschluss

    Dass die katholische Kirche Geld vom Staat erhält, ist einigermaßen nachvollziehbar. Sie hatte ziemlich großen Grundbesitz und das Recht Steuern einzuziehen. Beim Reichsdeputationshauptschluss wurde die katholische Kirche enteignet, vielen Klöstern und Bistümern wurde der Besitz entzogen, dabei handelt es sich im Prinzip auch aus heutiger Sich noch um einen unrechtmäßigen Akt. Im Gegenzug verpflichtete sich der Staat zur Alimentierung. Natürlich ist das alles heute vermutlich längst "abgezahlt", aber das Unrecht bleibt doch. Die evangelische Kirche hingegen ist praktisch ohne Besitz gestartet, sie hing von Beginn an am Tropf der Landesherren. Diese haben sich dafür schon im Zuge der Reformation die ehemaligen Besitztümer der katholischen Kirche gekrallt. Da die evangelische Kirche nichts hatte, konnte sie auch nicht enteignet werden. Eine gerechte Lösung zu finden ist schwierig. Wie lässt sich der ehemalige Besitz der katholischen Kirche gerecht bewerten? Kann man diesen Besitz zurückgeben? Dann müsste die katholische Kirche jedoch die Ausgleichszahlungen, die sie empfangen hat, zurückzahlen. Dazu wäre sie aller Wahrscheinlichkeit nicht in der Lage. Wie soll mit der evangelischen Kirche vefahren werden? Wenn die katholische Kirche zurückzahlen müsste, dann auch die evangelische Kirche.

  • H
    hopfen

    "allerdings zu fairen Bedingungen"

     

    Die wollen also freiwillig die 14 Milliarden zurückzahlen?^^

  • A
    Anamnesis

    Ich verstehe diese Leute nicht. Eigentlich auch diesen Artikel nicht. Vielleicht habe ich schon zuviel Geschichte studiert, aber die Trennung zwischen Kirche und Staat als gesetzt zu betrachten, ist genauso wie an die volle Demokratie, soziale Gleichheit oder Freiheit für alle zu glauben. Das sind doch leere Phrasen. Und warum blödeln diese Leute mit solch einem Thema herum? Anstatt die soziale Schieflage in diesem Land anzugreifen, anstatt diese korrupte Wirtschaft anzugreifen. Es wird doch wieder nur ein Glaubenskampf sein, sie gegen einen anderen. Toll Humanistische Union, super Verein, braucht man nicht.

  • S
    Steffi

    Tax the churches!

  • O
    Osterhase

    Tja, dann schaffen wir doch gleich auch kirchlichen Feiertage ab! Wozu das Ganze dann noch? Und die Sonntage mit dazu. Die sind ja auch religiösen Ursprungs. Alles vom Staat aus religiösen Gründen geschützt.

    Wenn schon aufrechnen dann richtig.

    Kein Karfreitag, Ostermontag, Pfingstmontag, Himmelfahrt, Fronleichnam, Allerheiligen, 1.+ 2. Weihnachten und in einigen Bundesländern sogar noch weitere Feiertage...

    Im ganzen Jahr für alle nur noch 1. Mai und 3. Oktober frei - das klingt doch gut, oder?

     

    Gruß vom Osterhasen

  • SM
    Stephan Mirwalt

    Unseren täglichen kirchenfeindlichen Kommentar gib uns heute ...

  • E
    Egon

    14 Milliarden über 60 Jahre? Bei unseren jährlichen Ausgaben? Darüber regen sich Leute auf? Ich bin beeindruckt!

  • P
    Pip

    Ich finde, es wäre wichtig zu wissen, wofür das Geld eingesetzt wurde. Wenn dafür zum Beispiel Kirchen restauriert werden, ist das doch okay. Kirche ist ja nicht nur was abstraktes, sondern immerhin zu einem grossen Teil auch wieder Allgemeingut. Mozarts Requiem war einfach echt ein geiler Klang im Kirchenschiff.

  • G
    Gottlos

    Gesetze hin, Gesetze her. Das alles beruht doch auf der bislang nicht im Ansatz bewiesenen Existenz Gottes. Also Humbug.

  • S
    sinedi

    Man muss im Verhältnis zu den Kirchen die Gegenrechnung aufmachen: Was bekommt die Gesellschaft, der "Staat" im wahrsten Sinne des Wortes "zurück" - als Gegenleistung: an kulturellen Ressourcen durch die Pflege z.B. der Kirchenmusik, der Pflege der historischen Kirchenimmobilien, an Feiertagen und Festen, am sozialen-pädagogischen - heilenden Engagement (Schulen, Kinderkrippen, Jugendhäuser, Kliniken, Krankenhäuser, Altenheime, Ausbildungsstätten, Integration etc.), an wirtschaftlichen Know how allein der Kirchentage z.B.usw. - das alles sacken die Kirchen ja nicht allein für sich und ihren Mitgliedern ein - sondern sie zimmern da ja durchaus mit - am "Gemeinsinn" dieser Gesellschaft ...

  • MK
    Martin Korol

    "Lass die Juden, lass die Mohren", sagt Heinrich Heine in seinem Gedicht "Donna Clara" von 1824. Ich aber sage Euch: "Laizistinnen und Laizisten! Lasst die Katholiken, lasst die Protestanten!" Beide Volkskirchen sind am Ende und halten sich mit Kindergärten und Schulen über Wasser. Ihnen die letzten Privilegien zu nehmen, grenzt an Leichenschändung. Kleiner Tipp: Wie wäre es mit der Abschaffung des Beamtentums, das aus der Zeit des Absolutisamus stammt?! Da käme so viel Geld zusammen, dass Bund und Länder zur Hälfte saniert würden. Aber das fordern nur Mutige, und die sind unter den Humanisten fast so selten wie in den Kirchengemeinden.

    Martin Korol, Bremen

  • U
    Ungläubiger

    Seit 1803: das ist in der Tat eine lange Zeit.

    Das gibt eine gute Orientierung, wie lange wir den "Soli" noch zahlen dürfen...

  • JR
    Jan Reyberg

    Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, dann wollte in NRW mal jemand die Zuwendungen reduzieren. Die Kirche hat dann ausgerechnet, wieviele Schulen Sie dann schließen müsste und dann wurde nichts geändert....

  • S
    stefan

    ich finde das spanische Modell gut, in dem jeder, unabhängig von seiner Religion, bestimmen kann ob die Steuer an Kirchen oder Sozialverbände geht. Jeder muss zahlen, aber man könnte es dann auch nichtchristlichen Organisationen geben. => das soziale steht im Mittelpunkt nicht der Glaube.

  • F
    finnel

    das wird auch langsam einmal zeit.

    es ist ja nicht nur die kirchensteuer, die der staat bezahlt, sondern auch alle einrichtungen usw. da kommt noch eich einmal soviel zusammen und dieses bezahlen auch die, die keiner solcher instituion angehören.

    hoffentlich klappt das, deutschland braucht geld für wichtigere dinge...

  • P
    Psychater

    So ist das aber nicht ganz richtig, durch die Kirchensteuer beziehen die Evangelische und Katholische Kirche allein zusammen ca. 9 Mrd.€

    welche durch den Staat als Steuereinnahmen eingetrieben werden und zur Steuererlichterung gegegerechnet werden können...

     

    Im Jahr 2004 betrug das Kirchensteueraufkommen in Deutschland:

     

    * Katholische Kirche 4,158 Mrd. Euro

    * Evangelische Kirche 3,689 Mrd. Euro

    * Alt-Katholische Kirche 2,917 Mio. Euro

     

     

    https://secure.wikimedia.org/wikipedia/de/wiki/Kirchensteuer_(Deutschland)

     

    wenn schon rechnen dann richtig...

     

    hier noch ein Link zur besoldung von Priestern

     

    http://www.spart-euch-die-kirche.de/printable/besucherfragen/0327409d8c0cef501/index.html

     

    "Ein Pastoralreferent kostet das Erzbistum Bamberg in den ersten beiden Jahren seiner Tätigkeit knapp 2 500 Euro monatlich, nach der zweiten Dienstprüfung 4 900 Euro und nach dreizehn Dienstjahren 6 000 Euro. Das Einkommen eines Pastoralreferenten entspricht dann dem Bundesangestelltentarif (BAT) 1 b. Der Bruttolohn liegt je nach Familienstand, Alter, Kinderzahl, Ortszuschlägen und anderweitigen Vergütungen am Ende etwa bei 5 000 Euro, in einer Spannbreite zwischen 4 600 und 5 400 Euro."

     

    ...

  • G
    gundi

    ein update, denn so wirklich neu ist das nun nicht und die Fleißarbeit hat Carsten Frerk mit seinen Werken

    Finanzen und Vermögen der Kirchen in Deutschland, Aschaffenburg, Alibri Verlag, 2002. ISBN 3-932710-39-8 und

    Violettbuch Kirchenfinanzen: Wie der Staat die Kirchen finanziert, Aschaffenburg, Alibri Verlag, 2010 ISBN-10: 9783865690395 bereits vor Jahren geleistet - letzteres hatte er u.a. in einer Lesung der HU vorgestellt.

  • G
    gundi

    ein update, denn so wirklich neu ist das nun nicht und die Fleißarbeit hat Carsten Frerk mit seinem Werk

    Finanzen und Vermögen der Kirchen in Deutschland, Aschaffenburg, Alibri Verlag, 2002. ISBN 3-932710-39-8

    bereits vor Jahren geleistet -

  • SB
    St. Beryl

    Schön, endlich ein Beitrag, der wirklich was Neues bietet.

    Interessant, wirklich.

    Von Herrn Gessler bin ich ja üblicherweise wirklich schimmeres gewohnt

     

    Nur ein kleine Anmerkung:

    "Es war eine Fleißarbeit - aber nach einer Woche Recherche im Archiv der Staatsbibliothek von Berlin waren die Zahlen zusammen:..."

     

    Muß wirklcih extra hervorgehoben werden, dass der Autor fleissig gearbeitet und recherchiert hat?

    Wieso das denn? Gehört das normalerweise nicht zu seinen Gepflogenheiten?

     

    Mit Verlaub, aber genau das erwarte ich üblicherweise von einer Zeitung: Vernünftige Recherche. Und das so etwas auch mal etwas Zeit kostet (eine GANZE Woche! Welch unglaublicher Zeitaufwand!!!), finde ich vollkommen normal.

  • C
    Clair
  • M
    Marcus

    Rechtlic sind das doch Vertraglicheverpflichtungen die sich aus der Rechtsnacholge des deutschen Kaiserreichs ergeben. Somit währe die einzige möglichkeit da Juristisch sauber raus zu kommen die Rechtsnachfolge u bestreiten/ zu beenden. Dies hätte jodoch viel weitreichendere Konsequenzen. Nun hindert an sich nichts den Staat daran einfach nicht zu bezahlen. Doferweise würde das gegen solche Nebensächlichkeiten wie das Recht auf Eigentum Verstoßen. Dieses darf nur gegen angemessene Entschädigungen eingeschränkt werden und je nach Sichtweise ist der Wert der ehemaligen Kirchengüter beträchtlich. Eine Anrechnung der bereits gleisteten Zahlungen solte schwirig werden da diese ja als eine art dauernden entschädigung eher einer Mite Gleichen. Wollte man auf dieser Grundlage Rechnen so müsste man die Voraussichtlichen Zahlungen bis zum ender der Reechtsnachfolge des Kaisereiches zugrunde legen, was eine schwer zu treffende Voraussage seien solte.