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Sexistische, mächtige Männer wie DSKDie neue Risikogruppe

Die Staatsanwaltschaft in New York hat beantragt, das Verfahren gegen Dominique Strauss-Kahn einzustellen. Für Feministinnen ist das keine schlechte Nachricht.

Noch nie wurde dem aggressiv sexistischen Verhalten eines angesehenen und mächtigen Mannes so viel öffentliche Kritik zuteil wie im Falle DSK. Bild: dpa

Nach der gigantischen Medienschlacht nun dieses kleine laue Ende: Es wird nicht zur Anklage gegen Dominik Strauss-Kahn kommen. Noch nicht mal zur Anklage. Der Mann, der sich vor seiner Verdächtigung der versuchten Vergewaltigung anschickte, der neue französische Präsident zu werden, kann einer Gewalttat nicht überführt werden. Die New Yorker Staatsanwaltschaft, die alles daran setzte, DSK auch im buchstäblichen Sinn nicht davonkommen zu lassen, sie wird kein Verfahren eröffnen. Ist das nun eine weitere Folge in der Endlosserie "Sexismus siegt immer?" Nein. Im Gegenteil. Aus feministischer Sicht ist die Geschichte ziemlich gut gelaufen.

Gehen wir noch mal zurück auf Anfang: Eine Hotelangestellte, schwarz, unterprivilegiert, erstattet Anzeige gegen einen der mächtigsten Akteure in der internationalen Finanzwelt - und findet Gehör. Blitzschnell wird der Verdächtige in U-Haft genommen und mit allen in der amerikanischen Polizei üblichen Mitteln denunziert (Stichwort: Perp Walk). Weder seine Prominenz noch sein Geschlecht schützen ihn. Das klassische Szenario sieht anders aus: Frauen mit dem gleichen Anliegen werden von Polizisten verhöhnt, müssen demütigende medizinische Untersuchungen über sich ergehen lassen, ihre Anzeige versandet und ihr Ruf ist zerstört.

Schmierigen Gesellen sei Dank

Nichts dergleichen in New York im Jahr 2011: Genüsslich kramt die internationale Presse im Anschluss an die Verhaftung DSKs alle Geschichten aus, die den Verdächtigten als Mann zeigen, der sein Amt routinemäßig nutzt, um Sex zu bekommen. Dank schmieriger Gesellen wie Bernard-Henri Lévy, der feststellte, angesichts fehlender Toter sollten die Damen sich mal nicht so haben, bricht sich in Frankreich langsam eine Debatte über den ganz alltäglichen Sexismus Bahn, und nicht nur dort. Zugleich gerät die Presse-Vorführung von Delinquenten in die Kritik.

Das Verfahren

Dem ehemaligen IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn bleibt ein Strafprozess in den USA wegen Vergewaltigungsvorwürfen wohl erspart. Die Staatsanwaltschaft in New York beantragte am Montagabend die Einstellung des Verfahrens. Es wird damit gerechnet, dass der Richter dem Antrag bei einer für Dienstag angesetzten Anhörung nachkommen wird. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft hätten wiederholte Lügen die Glaubwürdigkeit der Hotelangestellten, das Strauss-Kahn der Vergewaltigung beschuldigt, erschüttert und damit die Aussicht auf einen erfolgreichen Prozess gegen Strauss-Kahn zerstört. Staatsanwalt Cyrus Vance beschreibt Nafissatou Diallo in seiner Begründung als "notorische Lügnerin". Strauss-Kahn war am 14. Mai kurz vor seinem Abflug nach Frankreich im Flugzeug verhaftet worden. (afp/dpa)

Natürlich hat die Denunziationsmaschine auch vor der Klägerin nicht Halt gemacht. Nachdem es publizistisch langweilig wurde, auf DSK einzuschlagen, nahm die Journaille sich der Alleinerziehenden mit Männerbekanntschaften an und stellte sie als Lügnerin dar, immerhin stimmten nicht alle Angaben in ihrem Asylantrag. (Er wäre wohl auch der erste vollständig wahrheitsgetreue gewesen). Danach kam das unvermeidlich Etikett "Prostituierte".

Die Presse hat wenig dafür getan, den Vorverurteilungen entgegenzutreten, in denen sich alle Welt bei Sex-und-Crime-Sachen so gerne ergeht. Das ist der eigentliche Skandal. Es wäre ihre vornehmste Aufgabe gewesen, das interessierte Publikum auf Geduld und Rechtsstaatlichkeit einzuschwören, heißt: einfach präzise über den Verlauf zu berichten. Stattdessen wurde wüst in alle Richtungen geurteilt und eine Öffentlichkeit geschaffen, die für die sorgsame Überprüfung der Vorwürfe denkbar ungünstig ist.

Steht Aussage gegen Aussage, und bei Vergewaltigungsfällen ist das meist so, muss die Glaubwürdigkeit der Involvierten überprüft werden. Das ist eine diffizile Angelegenheit, die man dem Stammtisch entziehen und Profis überlassen sollte.

Brutale Berichterstattung

Natürlich wissen wir nicht, ob hinter den Kulissen Geld floss, ob der Rechtsanwalt von Nafissatou Diallo dem Fall und dem Druck wirklich gewachsen war, ob sie mit einer anderen Vertretung weiter gekommen wäre. Doch dass die amerikanische Gesellschaft notorisch bereit sei, bei sexueller Gewalt gegen (nichtweiße) Frauen auf blind umzuschalten, dafür fehlen derzeit die Indizien. Wenn das kein Fortschritt ist!

Zugleich ist es inakzeptabel, dass im Verlauf der juristischen Prüfung die beruflichen Existenzen sowohl von Nafissatou Diallo als auch von DSK wenn nicht vernichtet, so doch massiv beschädigt wurden. Die Brutalität der vorverurteilenden Berichterstattung offenbart eine Hysterie in Sachen sexueller Gewalt, die dem Rechtsstaat schadet. Und damit auch allen Opfern von sexueller Gewalt.

Trotzdem lässt sich aus feministischer Sicht feststellen: Spätestens seit den Verfahren gegen Prominente wie Kachelmann, Assange und DSK dürften alle Akteure, die sich sexuelle Gewalt als Handlungsoption offenhalten, gewarnt sein: Noch nie zuvor gingen sie ein so hohes Risiko ein. Der Selbstverständlichkeit, mit der sich bestimmte Männer Sex als Belohnung nehmen, stehen in der Öffentlichkeit und in der Justiz mächtige Akteure gegenüber, die genau dieses Verhalten ahnden. Das heißt nicht, dass sexuelle Gewalt aus der Welt geschafft wäre. Der Fall DSK hat im Gegenteil ein Schlaglicht darauf geworfen, wie virulent das Problem ist. Doch noch nie wurde dem aggressiv sexistischen Verhalten eines angesehenen und mächtigen Mannes so viel öffentliche Kritik zuteil.

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24 Kommentare

 / 
  • SL
    Stefan L. Boludo

    Ich stimm voll zu, der Artikel ist mänerfeindlich. Die Mäner sind die Opfer heute. Die Jungen sind auch immer so schlecht in der Schule. Der Komentar von jajajajaj ist auch inteligent. Es gibt gar nicht so wenig inteligente Komentare.

  • B
    Bochumer

    Männer sind die Opfer in der westlichen gesellschaft, nicht Frauen.

    Im Beitrag wird wieder jedes realitätsferne Klische bedient, um hier das Sterotyp vom "bösen sexsüchtigen" zu kreieren.

     

    "Der Selbstverständlichkeit, mit der sich bestimmte Männer Sex als Belohnung nehmen, stehen in der Öffentlichkeit und in der Justiz mächtige Akteure gegenüber, die genau dieses Verhalten ahnden."

     

    Womit nimmt die Autorin das Recht zu dieser Behauptung. Der Artikel ist realitätsfern und obemndrein männerfeindlich. Das ist umso tragischer, da Jungen in Männer in der BRD in vielfacher Hinsicht , beispielsweise in familienrechtlichen Angelenheiten und in Bildungswesen benachteiligt sind, Probleme die wirklich mediale Aufmerksam verdient hätten.

  • SL
    Stefan L. Boludo

    @stefan & Boumedienne: Ich finde stefans Komentar auch inteligent. Wenn ich ein Mann wäre, fände ich es schrecklich, im Terrorregime der Feministen zu leben. Die Welt wird doch ohnehin von Feministen und Multikulturalisten beherrscht. Es braucht mehr so inteligente Komentare.

  • J
    jajajaj

    "Noch nie zuvor gingen sie ein so hohes Risiko ein."

     

    Stimmt, hohes Risiko sich auf ne Frau einzulassen.

    Den Frauen haben gelernt, einfach ne Story erfinden und das Leben des Ex ist ruiiniert, auch praktisch wenn es um Sorgerechtsstreitigkeiten geht.

     

    Folgen für Lügnerinnen: Bücher, Fernsehauftritte, Bunte und ein fester Platz in der Opferin-Hall of Fame der TAZ.

  • L
    lunaprojekt

    Der Artikel ist ärgerlich. Frau Kappes schreibt, die Presse hätte das mutmaßliche Opfer als Lügnerin dargestellt und denunziert. Fakt ist, dass es die Staatsanwaltschaft von New York war, die vor wenigen Wochen mit der Mitteilung an die Öffentlichkeit ging, Frau Diallo habe während der Ermittlungen mehrfach gelogen. Erst danach berichteten auch die Medien darüber.

     

    Es ging auch – anders als im Artikel suggeriert – nicht nur um falsche Angaben im Asylantrag. So hat das mutmaßliche Opfer auch in etlichen anderen Fällen nicht die Wahrheit gesagt. Beispielsweise in Bezug auf ihr Nachtatverhalten - und das auch noch vor der Grandjury was ein absolutes nogo ist. Weitere Fakten legen nahe, dass Frau Diallo in kriminelle Machenschaften verstrickt sein könnte und dass sie die Vorwürfe erhoben haben könnte, um DSK finanziell abzuzocken.

     

    Alles in allem: Die Staatsanwaltschaft hat die Einstellung des Verfahrens beantragt, weil das Gewinnen eines Prozesses angesichts der vielen Lügen des mutmaßlichen Opfers sowie ihrem kriminellen Umfeld, in dem sie sich bewegte, definitiv unmöglich geworden war.

  • R
    Riin

    Also ist es ein Sieg für den Feminismus, dass die Vorwürfe des Zimmermädchens überhaupt *registriert* wurden, auch wenn es wie immer mit einem Freispruch für den Mann endete? Was für eine deprimierende Sichtweise.

  • G
    Gast

    "Das klassische Szenario sieht anders aus: Frauen mit dem gleichen Anliegen werden von Polizisten verhöhnt, müssen demütigende medizinische Untersuchungen über sich ergehen lassen, ihre Anzeige versandet und ihr Ruf ist zerstört. " Meine eigene Erfahrung und die vieler Anderer, die ich kenne (meistens trifft Opfer auf andere Opfer) sieht genauso aus. Ich habe auch festgestellt, dass Menschen, die darin involviert sind wie Polizisten, Rechtsanwälte etc. sich manchmal regelrecht an den sexuellen Missbrauch aufgeilen und genau das geschieht auch in der Presse. Ich bin der Meinung, dass überwiegend der sexuelle Missbrauch bewusst willentlich und wissentlich gegenüber der Unterschicht stattfindet, weil die Täter genau wissen wie ausgeliefert diese Menschen oftmals sind. Außerdem habe ich beobachtet, dass Frauen aus gut situiertem Hause zwar auch missbraucht werden, damit aber anders umgegangen wird. Zugenommen hat der sexuelle Missbrauch an Jungs und das wird komischerweise gar nicht so ausgeschlachtet und thematisiert. Übrigens gibt es tatsächlich die Frauen, die Vergewaltigungen erfinden und diese gegen Männer verwenden. Diese Frauen sind aber in der Minderheit und werden von der Propaganda natürlich bewusst hoch gerechnet. Mich wundert nur immer wieder, dass gerade der Mann immer so darauf wert legt wie geistig und intellektuell er ist und die Frau nur auf das Körperliche reduziert. Der Mann aber beweist mit dem Denken und seinem Verhalten ständig,dass er weniger Geist und Intellekt besitzt als er glaubt und um vieles mehr rein körperlich ausgerichtet ist. Selbst der Vatikan hat das bezeugt. Ein bisschen mehr Selbstbewusstsein täte allen Menschen ganz gut.

  • M
    MissNorris

    @ Boumedienne:Sie haben ja eine echt hohe Meinung von Frauen!Na klar,wir tun nichts lieber,als uns erniedrigenden Verhören und Untersuchungen auszusetzen,nur um einem Ex eins auszuwischen...Und niederträchtig,dumm und verlogen sind wir ja sowieso,nicht wahr? Fakt ist,dass bei nachweislich vorgetäuschten Straftaten die Vergewaltigung seltener ist als beispielsweise der Einbruch oder der Diebstahl.Fakt ist auch,dass die meisten Vergewaltigungen garnicht zur Anzeige kommen.

    Und falls Ihre Mutter,Schwester,Partnerin oder Sie selber Opfer einer Vergewaltigung werden (was übrigens wahrscheinlicher ist als eine erfundene Beschuldigung eines Mannes,der Ihnen nahesteht) sollten,werden Sie den bööösen Feministinnen noch auf Knien dankbar sein,das Vergewaltigungsopfer (auch männliche)mittlerweile in Ansätzen wahr-und ernstgenommen werden.

  • I
    isomatte

    Hier wird mal wieder sehr schön offenbar, wie sehr sich die männlichen Leser auch dieser (einmal so fortschrittlichen Zeitung) an diesem Skandalträchtigen Thema aufgeilen, und zwar vor allem auf Kosten der sowieso sicherlich sehr gebeutelten Frau. Stefan, Knorz und Boumedienne: Dass ihr euch nicht schämt! Ich weiß nur, solange es auf dieser Welt Typen wie euch gibt, kommen wir weder zu einer Gleichberechtigung der Geschlechter, noch zu einer gerechten Welt. Denn eure Äußerungen zeugen nicht nur von tiefster Frauenverachtung, sondern nebenbei auch übelstem Rassismus. Denn für euch ist ganz klar: Eine Afrikanerin, noch dazu Aylantin, die in USA einem schlecht bezahlten Job nachgeht, kann nur eine Lügnerin und Prostituirte sein!

    Schämt euch was!!!!!

  • R
    reorient

    Warum wurde nur die Glaubwuerdigkeit des Zimmermaedchens thematisiert? DSK hat schliesslich dreist gelogen, als er zunaechst sagte, er sei zu der fraglichen Zeit in einem Restaurant essen gewesen. Warum graebt man nicht weiter in seiner Vergangenheit? Warum untersucht man nicht analog zum Vorgehen bei dem Zimmermaedchen die Geldbewegungen auf seinen Konten und hoert seine Gespraeche mit seinen Beratern mit? Hat er als Politiker nie gelogen? Ist es nicht absolut unglaubwuerdig, ein Sozialist zu sein, und gleichzeitig ein Leben in absoluter Verschwendung zu fuehren? Schliesslich ist es gerade ein solcher selbstherrlicher Lebensstil reicher Europaeer mit Macht und Einfluss, der dazu beitraegt, dass Leute wie Diallo nur in der Migration eine Chance sehen und durch die perfiden, unmenschlichen Regelungen der Einwandererstaaten in vielen Faellen praktisch gezwungen sind, in ihren Asylantraegen falsche Angaben zu machen.

  • H
    Hans

    Sieg des Feminismus? Sieg für die Frauen? Bei einer Klägerin, die der sehr frauenengagierte Staatsanwalt als "notorische Lügnerin" bezeichnet???

    Seltsam, was Frau Kappert hier zusammenkonstruiert. Was hängenbleibt ist das Gegenteil: nie war es einfacher, auch mächtige und einflußreiche Männer mit konstruierten Falschangaben zu denunzieren und gesellschaftlich zu zerstören! Politische Gegner, die Strauß-Kahn wie auch Assange zahllose haben, sind begeistert von solch herrlichen Denunziationsmöglichkeiten! Wie naiv hier im Artikel: "mächtige Kämpfer für Frauenrechte...". Auch der Staatsanwalt wollte sich schließlich nur politisch profilieren.

    Fazit: Frauen, die tatsächlich vergewaltigt wurden und ein Recht auf Bestrafung der Täter haben, werden es in Zukunft schwerer haben!

    Und: das Unrecht, das Frauen durch Vergewaltigung zugefügt wird, ist keine Rechtfertigung für allgemeine und allzu leicht gemachte Männerdenunziation! Die Freude von Frau Kappert ist hier völlig fehl am Platz!

  • S
    susanna

    Ich frage mich, wie sehr die Fälle Assange und DSK wirklich mit Vergewaltigungen ohne prominente Beteiligung zu vergleichen sind. Beide Männer hatten und haben mächtige Feinde, die an ihrem Niedergang interessiert sind. Dies scheint mir immer noch die naheliegendste Erklärung für das eher untypische Verhalten der Polizei im Fall DSK - unabhängig davon, was nun tatsächlich passiert ist. (Ich maße mir da kein Urteil an.) Insofern müssen nichtprominente Männer sich jetzt auch nicht fürchten und auch nicht in Klagen darüber ausbrechen, dass Frauen in diesem Land jetzt die Macht haben, ihren Ruf zu zerstören.

  • D
    DiversityAndEquality

    Jaja, die Speerspitzen im Kampf gegen Sexismus.

     

    Gleichzeitig wird auf allen Kanälen und auf allen Plätzen ein so aggressiver Sexismus inszeniert und zelebriert,

     

    erleben wir eine zunehmend reaktionäre sexistische Kleiderordnung in Fernsehen, Werbung und überall im öffentlichen Raum

     

    und einen totalen Rückfall in längst überwunden geglaubte, kommerziell produzierte geschlechtliche und sexuelle Rollenzuweisungen,

     

    ohne dass es die wortführenden "FeministInnen" im Geringsten zu stören scheint.

     

    Ist eben doch lukrativer, die vermeintliche sexuelle Macht, die die Gesellschaft Frauen im Sinne eines immer penetranteren (Hetero-) Sexismus zuschreibt, zu seinem bzw. ihren Vorteil zu nutzen und sich gewinnbringend am sexistischen Zirkus zu beteiligen, als "nervig-nörgelnd-frustriert" (so die üblichen Diffamierungen) diesen in Frage zu stellen, gell?

     

    Soviel Verlogenheit ist nur noch zum Schreien.

  • J
    JFSebastian

    Ich finde die Überlegungen im Artikel folgerichtig. Geanu darum kann es nur gehen, das Gewalt gegen Frauen unnachsichtig, aber dennoch mit rechtstaatlichen Mitteln, verfolgt werden, ohne Ansicht der Person. Das war mit Sicherheit nicht immer so. Alles andere, wie beispielsweise in der Folge des Kachelmann Prozesses von manchen gefordert, die Beweislast umzukehren, ist purer Unsinn.

    Was mich auch nervt ist die sensationsgeile, lüsterne Berichterstattung. Ich finde diese öbszön, da es im Wesentlichen darum geht, aus dieser vermeintlichen Straftat Kapital zu schlagen.

  • H
    Humanitas

    Der Analyse und den Konklusionen stimme ich zu, weil sie plausibel und überzeugend sind.

    Doch was bitte soll hier das Etikett Feminismus????

    Es hat weder einen Erklärungswert, noch vermag es eine bestimmte Sichtweise zu verdeutlichen.

    Bin ich ein Feminist, weil ich den Sachverhalt genauso sehe oder bin ich keiner, wenn ich ihn anders sehen würde? Was bringt derartiges Schubladendenken?

    Es geht bei Vergewaltigung um ein Symptom von Gewalt, das auch als Ausdruck mangelnder Triebkontrolle und damit mangelnder Freiheitsfähigkeit, Nicht-Emanzipation verstanden werden kann und dies ist ein Problem eines Verlustes von "Aufklärung", das ALLGEGENWÄRTIG, in unserer Gesellschaft ist. Vergewaltigung, Kindesmißbrauch usw. sind markante Erscheinungen dieser Dekadenz!

  • T
    tusnelda

    "Das klassische Szenario sieht anders aus: Frauen mit dem gleichen Anliegen werden von Polizisten verhöhnt, müssen demütigende medizinische Untersuchungen über sich ergehen lassen, ihre Anzeige versandet und ihr Ruf ist zerstört. "

    aus welcher schublade wurde das denn geholt? Anzeigen müssen bearbeitet werden und können rechtlich gar nicht versanden.... natürlich gibts es außergerichtliche einigungen (einigung zwischen 2 ! parteien)

    dieser artikel enthält mindestens 20 aussagen bei denen ich inständig hoffe, dass es sich um sarkasmus oder ironie handelt.

  • M
    Micky

    Wenn Antidemokratische Epochen und Personen,als Kulturgut verkauft und gefeiert werden ,kann kein Rechtsbewustsein enstehen .

    Weltweit werden Schlösser,Burgen ,Adelige Werke etc. mit steuergeldern wiederhergestellt ,doch leider nicht als Mahnmahl gegen Ausbeutung und autoritäre Machtstrukturen .

    Siehe Pückler der sich am Sklavenhandel bereicherte und nachweislich sogar Pädophile neigungen besaß ?

  • B
    Boumedienne

    @Stefan: Völlig deiner Meinung. Dein Kommentar ist der einzige, der von Intelligenz zeugt. Wenn die Söhne der Feministinnen irgendwann einem Mädel den Laufpass geben, und sich diese dafür dadurch revanchiert, dass sie ihn für eine erfundene Vergewaltigung einlochen lässt, ändern sich vielleicht die Meinungen...

  • K
    Knorz

    Glücklicherweise ist das so leicht durchschaubare Lügengebäude der "Klägerin" noch rechtzeitig zusammengebrochen. Unglaublich allerdings, wie leicht man den Ruf eines Mannes heutzutage zerstören kann. Der Leidtragende ist DSK.

  • M
    Marie

    Das ist ja nun die Argumentationsschiene "Freut euch, Mädels, der Typ ist gestraft genug" durch die öffentliche Debatte. Dem würde ich mich (wenn überhaupt) erst nach weiterer Beobachtung der Debatte in den Medien anschließen. Denn jetzt gilt DSK nunmal als unschuldig. Die Beurteilung von Glaubwürdigkeit wird übrigens in den USA nicht am Stammtisch, aber nun wirklich nicht durch Profis durchgeführt - denn es gibt dort das Jurysystem.Der Maßstab der Staatsanwaltschaft ist deshalb auch der der Durchschnittsjury, die "schwarzen ausländischen Lügnerinnen" eben nicht gerade offen gegenüberstehen dürften.

  • TQ
    Thomas Quesier

    Was soll hier für die Sache der Frauenrechte gut gelaufen sein? Der persönliche Hintergrund des mutmaßlichen Opfers, die unglaubwürdige Schilderung des "technischen" Ablaufes der angeblichen sexuellen Übergriffes sowie der nun folgende Versuch, auf zivilrechtlichem Wege Kapital aus dem Vorgang zu schlagen, läßt deutliche Rückschlüsse auf die Glaubwürdigkeit und die Motivation der Klägerin zu. Somit kann davon ausgegagen werden, dass es Frauen in ähnlichen Situationen zukünftig noch schwieriger haben werden, sich juristisch gegen sexuelle Übergriffe zu wehren. Im Übrigen sollte vielleicht auch noch die Frage gestellt werden, wem dieser "Skandal" politisch nützt und wer die Vorgänge, die zu einer - aus juristischer Sicht - Vorverurteilung von DSK geführt haben, beschleunigt und gefördert hat.

  • W
    Wenstruba

    Empörend, diese Berichterstattung!

     

    Warum sollten sich Feministinnen über sexuelle Gewalt freuen? Es ist geradezu widerlich, wie diese Berichterstattung zu lesen ist. Eine alleinerziehende Mutter wurde sexuell ausgebeutet und zwar nicht frei und willig, sondern gegen Bezahlung und danach um ihren Verdienst auch noch geprellt, also wurde sie sexuell nicht nur ausgebeutet sondern auch noch bestohlen. Diese Sichtweise fehlt hier völlig. Die Berichterstatterin sollte wenigstens das erwähnen, wenn sie schon über Medienschelte berichten möchte. Ihr sei das Buch ans Herz gelegt "Der Mutterschaftsbetrug" von Ch. Mulack, dort kann sie erfahren, wie es Frauen ergeht, wenn sie sich be- und klagen.

  • M
    Mat

    Ich glaube es hackt. Es ist für niemanden eine gute NAchricht, wenn Vergewaltiger mit ihrer Tat durchkommen, nur weil im Asylantrag ein paar falsche Aussagen steckten.

    Ich glaube auch nicht, daß Prozesse wie der KAchelmann-Prozess oder auch der gegen DSK gut für die Frauen verlaufen sind. Eher im Gegenteil.

    Noch deutlicher als früher kann es heute nur heißen: Wenn der Täter reich ist, dann klage nicht, denn der kommt mit einer Heerschar an Anwälten und gegebenenfalls mit einer Agentur zuum Prozess, die jeden Stein in deinem Leben umdreht und gegen dich verwendet. Und am Ende dieser Fälle ist die vergewaltigte Frau in der öffentlichen Sicht nicht mehr das Opfer, sondern die Täterin.

     

    Beschissener können Prozesse überhaupt nicht laufen. Weder für die Frauen, noch für den Feminismus.

  • S
    stefan

    "Frauen mit dem gleichen Anliegen werden von Polizisten verhöhnt, müssen demütigende medizinische Untersuchungen über sich ergehen lassen, ihre Anzeige versandet und ihr Ruf ist zerstört...Nichts dergleichen in New York im Jahr 2011..."

     

    Hallo, jemand zu Hause? Der Ruf des Zimmermädchens ist ja wohl definitiv zerstört ("Notorische Lügnerin" laut Staatsanwaltschaft), und aus der Anzeige wurde auch nichts. Zu Recht! Wir bekamen vorgeführt, wie hilflos selbst mächtige Männer gegenüber erfundenen Vergewaltigungsvorwürfen sein können - man stelle sich nur vor, das angebliche Opfer hätte sich nicht zuvor schon als notorische Lügnerin erwiesen und der angebliche Täter könnte sich keine teuren Anwälte leisten. Der Sieg des Feminimus der letzten Jahrzehnte, wenn es einer war, bestand darin, ein Terrorregime zu errichten, das es erlaubt, Männer per Aussage einer einzelnen Frau zu ruinieren. Glückwunsch.