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Schmerzensmann im NSU-GerichtssaalDas Kreuz bedroht alle Nicht-Christen

Jesus schaut auf die Beteiligten des NSU-Prozesses herab. Ein türkischer Abgeordneter kritisiert das Glaubenssymbol – was wiederum die CSU kritisiert.

An Händen und Füßen genagelt. Bild: dpa

BERLIN afp | Politiker der CSU haben die Forderung eines türkischer Prozessbeobachters nach einem Kruzifix-Verbot im Münchner NSU-Verfahren zurückgewiesen. Der CSU-Innenpolitiker Stephan Mayer sagte der Bild-Zeitung (Freitagsausgabe), natürlich gehöre ein Kruzifix in den Gerichtssaal.

„Religiöse Fragen haben aber deswegen natürlich keinen Einfluss auf den Ausgang des Prozesses.“ Auch der CSU-Innenexperte Hans-Peter Uhl betonte, es könne keine Sonderregeln für diesen Prozess geben. „Wenn in dem Gerichtssaal normalerweise ein Kruzifix hängt, dann muss das auch während des NSU-Prozesses dort hängen.“

Grünen-Fraktionschefin Renate Künast erklärte in Berlin, es führe nicht weiter, „wenn Nicht-Verfahrensbeteiligte Kommentare etwa zum Kruzifix im Gerichtssaal abgeben“. Künast verwies auf eine Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts von 1973, wonach der Zwang, in einem mit einem Kreuz ausgestatteten Gerichtssaal verhandeln zu müssen, das Grundrecht eines Prozessbeteiligten verletzen könne. „Also überlassen wir es den am Verfahren Beteiligten – zum Beispiel den Nebenklägern – zu entscheiden, ob und wie sie von ihren Rechten Gebrauch machen möchten“, unterstrich Künast.

Der türkische Parlamentsabgeordnete Mahmut Tanal hatte laut Presseberichten nach dem Auftakt des NSU-Prozesses am Montag das Oberlandesgericht München aufgefordert, das Kruzifix aus dem Verhandlungssaal zu entfernen. Das christliche Symbol stelle einen Verstoß gegen die Prinzipien des säkularen Rechtsstaats dar, wurde Tanal zitiert. Das Kreuz sei zudem eine „Bedrohung“ für alle Nichtchristen, sagte er mit Blick auf die muslimischen Angehörigen der türkischen NSU-Opfer. Tanal gehört der säkularen Oppositionspartei CHP an.

Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Aiman Mazyek, kritisierte Tamals Äußerungen. „Herr Tanal möchte sich mit seiner Belehrung der deutschen Justiz etwas zurückhalten“, sagte er der Bild.

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120 Kommentare

 / 
  • S
    Sabine

    @ Roderic

    Theoretisieren Sie nur weiter über die unfreundlichen Menschen in der ehemaligen DDR sowie über die DDR per se. Lesen Sie Ihre Bücher. Autoren setzen oftmals Akzente, um die Bücher publik zu machen und besser zu verkaufen.

    Ich gehe von dem aus, was ich mit eigenen Augen gesehen, gelesen und gehört habe und finde es schade, dass ein Stück Geschichte Ostdeutschlands annektiert wurde und in rasantem Tempo alles, was für die DDR stand, zunichte gemacht wurde.

    Es kann und soll jetzt nichts rückgängig gemacht werden, das ist klar. Aber im Nachhinein finde ich, dass Westdeutschland nicht gut mit Ostdeutschland umgegangen ist.

    Allerdings hängen heute mehr christliche Kreuze in Ostdeutschland als zu DDR-Zeiten.

  • R
    Roderic

    @ Rosenkohl

     

    Wer hätte gedacht, dass man sich ausgerechnet "unterm Kreuz" wiedertrifft?

     

    Der DDR-Komplex ist hier zwar 100 Prozent o.t.

    Aber doch zwei Bilanzen/Perspektiven, die der Sache nahekommen:

     

    Erzählung West: Friedrich Christian Delius, "Die Birnen von Ribbeck", 1991

     

    Sachbuch Ost: Siegfried Wenzel, "Was war die DDR wert?", 2000

  • R
    Rosenkohl

    Mit dem selben, seine Bürger "isolierenden" Staat DDR, gegen den sie "Widerstand leisteten", "identifizierten" sie sich gleichzeitig.

     

    Isolation bedeutete nicht nur Einschluß der Bürger, vor allem umgekehrt Ausschluss westlicher Waren und Arbeiter, und ermöglichte trotz rückständiger Technologie eine relativ größere Gleichstellung der DDR-Bürger.

     

    1990 löste sich die DDR in Länder auf, die der BRD beitraten. Die Staatsunternehmen wurden zerschlagen, Betriebe und Beschäftigte der freien Konkurrenz ausgesetzt. Auf dem Weltmarkt stehen Massen von Arbeitern für jeden Lohn bereit. Die Asylbewerber erschienen den Deutschen als Exemplare, denen man habhaft werden konnte.

     

    Die Ostdeutschen waren tatsächlich "Nichts" mehr, außer Bürger des sich mittels des Ius Sanguinis als im erweiterten Sinne "Verwandschaft" definierenden deutschen Staates.

     

    Bereits das romantisierende Bild versprochener "blühender Landschaften" enthielt ungenannt den Schatten des strengen Gärtners.

     

    Der territoriale Ausschluss dem deutschen Volk nicht "verwandter" Menschen wurde nach der Serie rassistischer Anschläge 1992 mit der Kassation des individuellen Grundrechtes auf Asyl real, und später mit dem Schengener Abkommen europaweit institutionalisiert.

  • S
    Sabine

    Was hier in der taz für hässliche Kommentare bezüglich einer realen Zeitgeschichte zwischen Ost- und Westdeutschland erscheinen dürfen, die die Isolierung von lieben Verwandten dokumentieren, ist wirklich bemerkenswert.

  • S
    Sabine

    @ Roderic

    Ich denke, Sie haben keine Geschichtskenntisse.

    Warum sind Sie eigentlich so aggressiv?

    Jeder Mensch, der nach dem Mauerbau Verwandte in der "Ostzone" resp. DDR (böse Zungen nennen sie heute Täterä) pflegen und Ihnen etwas Gutes tun wollte, hat Päckchen geschickt mit Kaffee, Apfelsinen und Kleidung in der Hauptsache. Ich glaube, Bücher durften nicht darin sein wegen der vermeintlichen Einflussnahme des Westens auf die DDR. Die Möglichkeiten waren begrenzt, aber was man tun konnte, weil man sich ja nicht sehen konnte, hat man getan. Und ich glaube, dass diese engen Verwandtschaften auch eine Rolle gespielt haben, um die Menschen in der DDR zu bewegen, Widerstand zu leisten gegen das Regime und gegen die Trennung von Ost und West.

    Meine Eltern haben einen umfangreichen Briefwechsel hinterlassen, der zwischen ihnen und den Freunden und Verwandten, die jenseits der Mauer bleiben mussten, entstanden ist. Das ist ein Stück Familiengeschichte und ein Stück deutscher Geschichte gleichermaßen. Vielleicht werden wir diese Briefe bearbeiten und veröffentlichen, denn sie sind eine Fundgrube für Archive und Institutionen, die sich mit der Geschichte der Kriegs- und Nachkriegszeit befassen.

    Zu meckern gibt es da eigentlich nichts bisher; sie sind der Erste, der das tut.

  • R
    Roderic

    @ Ossi

     

    Lassen Sie doch eine schöne deutsch-deutsche Tradition wieder aufleben: Sie schreiben selbstmitleidige Briefe an Sabine und legen Zeitungsausschnitte über Ausländer, die "fordern und fordern" bei und die revanchiert sich mit Geschichten vom Polen, der das Elternhaus verkommen läßt. Weihnachten schickt sie liebe Päckchen in die "Zone" und freut sich auf Ihren baldigen Besuch.

     

    Dann dürfte Ihre Welt ja wieder einigermaßen in Ordnung sein.

  • O
    Ossi

    @ Sabine

    Ich danke Ihnen für Ihre netten Worte! Sie haben völlig Recht, und es tut gut, dass die Ostdeutschen nicht immer auf das Schlagwort "Rassismus" reduziert werden. "City" finde ich auch erste Sahne.

     

    @ Roderic

    Sie sind ziemlich unfreundlich. Ich "greine" nicht (was für ein abwertendes Wort!), sondern beschreibe ein Stück Geschichte, das viele Menschen so erlebt haben wie ich.

    Leute mit Ihrem Unverstand und ahistorischem Denken sind die, die eine Gesellschaft nicht besser machen.

  • R
    Roderic

    @ Ossi

     

    Hören Sie auf zu greinen. Als DDR-Bürger war man misstrauisch und vorsichtig von Geburt an. Aber Sie wurden leichtgläubig, weil Sie es so wollten. Sie haben Ihre Freiheit (und die anderer) im Rausch gegen ein paar bunte Glasperlen eingetauscht und nun suchen Sie einen Schuldigen.

     

    Der Islam ist es nicht. Machen Sie die Sache nicht noch schlimmer.

  • S
    Sabine

    Liebe/r Ossi,

     

    Ihr Bericht berührt mich, und ich kann Sie ganz gut verstehen. Meine Eltern (Vater aus MeckPomm, Mutter aus dem eh. Sudetenland) haben in den 1950ern in Berlin studiert und sind kurz vor dem Mauerbau über die grüne Grenze geflohen. Sie haben aber immer so etwas wie Heimweh gehabt, nach etwas, das nicht mehr existiert. Es gabe rege Briefkorrespondenz und Weihnachtspäckchenaustausch mit den Verwandten in der DDR hin und her.

     

    Ich war kurz vor dem "Fall" der Mauer in der Lausitz, im Sorbengebiet. So etwas Schönes an Landschaft und so viel Freundlichkeit der Menschen habe ich selten erlebt. Man hat ihre Verbundenheit untereinander gespürt. Auf dieser Reise waren in der Tat einige Leute dabei, die sich über das Bier ("Köstritzer", das heute als Edelspezialität teuer vermarktet wird!), das einfache Essen (m. E. hervorragende Hausmannskost) und vieles mehr mokiert haben. Ich habe mich sehr für sie geschämt.

     

    Um auf die rechtsradikale Szene in Ostdeutschland einzugehen: Ich finde, aus dem, was Sie schildern, hätte man den Menschen dort viel mehr Zugeständnisse machen müssen, was Veränderungen in den dortigen Ortschaften betrifft, zum Beisoiel erst einmal weniger Schlüsselzuweisungen für Asylbewerber etc. Denn wer selbst in einer existenziellen Krise ist, kann alles Neue als sehr bedrohlich empfinden. Ich will damit nicht die mutmaßlichen Morde der NSU entschuldigen, aber vielleicht die Abneigung gegen Fremde im Osten Deutschlands ein winziges bisschen erklärbar machen.

     

    Liebe/r Ossi, eines ist geblieben von der DDR: die allerbeste Rockmusik, die schon in Datenbanken gesammelt im Internet steht. Ich selbst liiiieebe "CTIY" 's "Am Fenster" (Youtube). Das kann Ihnen niemand nehmen.

    Beste Grüße von einem Ostdeutschland-Fan!

  • O
    Ossi

    @ Roderic

     

    Ja, die meisten Ostdeutschen wollten, dass die Mauer fällt. Helmut Kohl versprach "blühende Landschaften", und niemandem sollte es schlechter gehen, den meisten sogar besser. Das wollten wir gerne glauben, und wir, die niemals reisen durften, wollten heraus aus dem Käfig und die Welt sehen, mitreden, selbst entscheiden, wo wir leben.

     

    Doch niemand hat je davon gesprochen, dass wir im gleichen Zuge uns im Zeitraffer an das Fremde in Ostdeutschland, das unser einziges Terrain war, das wir hatten,gewöhnen mussten. Wieder wurde uns etwas aufgedrückt, und damit kamen viele von uns nicht klar. Der Westen, seit den 50er Jahren nach Italien reisend, hatte Zeit, sich mit fremden Ländern, Sprachen und Menschen zu beschäftigen. Wir nicht, abgesehen vom gleichgeschalteten Osteuropa. Und noch schlimmer: Unsere Geschichte, unsere Produkte, unsere Firmen, unsere DDR-Kultur - vorher schon belächelt, alles wurde uns genommen. Wir waren ein NICHTS! Meine Tochte (1989 14 Jahre alt) kleidete sich von heute auf morgen schwarz und verkehrt bis heute nur noch in der Gothic-Szene. Sie sagt, dass sie nichts mehr hat, womit sie sich identifizieren kann, ist depressiv und suizidal.

    Eines Tages wird dieses Stück Geschichte der DDR zur Zeit des Mauerfall thematisiert, da bin ich sicher.

     

    Der Islam ist sicher nicht das eigentliche Thema, doch insofern wieder doch ein Thema, weil sich ein Nichtchrist an dem Kruzifix stört.

    Zum Thema Islam empfehle ich Ihnen den Artikel "Mit der Scharia zum Gottesstaat" von Heiner Boberski, erschienen am 8. Mai in der Wiener Zeitung.

  • R
    Roderic

    @ Ossi

    Ich war und bin selbst Ossi.

     

    Erlauben Sie deshalb ein paar Klarstellungen unter "Landsleuten":

     

    1. Der Islam ist weder eigentliches Thema des Textes, noch der ernstzunehmenden Kommentare.

     

    2. Um Befindlichkeiten im Osten der BRD geht's auch nicht.

     

    3. Türkische Einwanderer oder türkischstämmige Deutsche oder sonstirgendwelche Zuwanderer, Asylsuchende, Gastarbeiter usw. sind nicht verantwortlich für das Unrecht an Ostdeutschen. Sie sind selbst vielfach Opfer schwerer Benachteiligungen.

     

    4. Es sind nicht die Wessis schuld! Eine überwiegende Mehrheit der Ostdeutschen wollte eine schnellstmögliche "Vereinigung" ohne Rücksicht auf (eigene) Verluste und die Lebenschancen ihrer Kinder und ohne Kenntnis der staatsrechtlichen Grundlagen (etwa wie eine Blitzhochzeit in Las Vegas mit anschließendem Katzenjammer). Ich mutmaße jetzt einfach mal, dass Sie dazugehörten.

     

    5. Und bitte sprechen Sie als "Ossi" nicht für mich.

     

    PS: Ein religiöses Symbol hat selbstverständlich nichts in einem weltlichen Gericht zu suchen. Dort ist am besten auf jedwede Symbolik zu verzichten.

  • O
    Ossi

    Der Islam gehört nicht zu Deutschland, definitiv.

    Vor 40 Jahren kamen viele Türeken mit anhang in unser Lan und fordern und fordern.

    In der ehemaligen DDR, die keine Ausländer kannte, weil sie isoliert war, war es besonders schlimm für die Menschen, die nach dem fall der Mauer das Land überschwemmten. Ostdeutschland ist der Verlierer und die Menschen die überrollt worden vom Westen und von Ausländern, haben zuviel durchgemacht. Denkt ihr auch mal an die Ostdeutschen, ihr Multikultifreunde!

  • R
    Rosenkohl

    Eine bekannte Karikatur ähnlich der von Ahmet beschriebenen (Insekten im Gottesdienst vor Schuhfetisch) stammt von Martin Perscheid, wie mir freundlicherweise mitgeteilt wurde.

     

    Das Kreuz beinhaltet pathische Projektionen auf die Juden, durch Beschuldigung der Juden für die Ermordung Jesu', nicht zuletzt durch die ostentative körperliche Zurschaustellung des gedemütigten und ermordeten Juden Jesus.

     

    Der Kreuzfetisch ist offen für vielfältige Deutungen als Symbol sowohl für Auferstehung, Hoffnung, Trost und Versöhnung, als auch für Tod, Trauer, Empörung und Rache.

     

    Karl Marx stellte 1845 fest: "Der Staat erklärt, daß die Religion, wie die übrigen bürgerlichen Lebenselemente, erst in ihrem vollen Umfang zu existieren begonnen haben, sobald er sie für unpolitisch erklärt und daher sich selbst überläßt."

     

    Das Kreuzsymbol ist heute nicht mehr an die christlichen Kirchen gebunden, sondern zu einem allgemeinen gesellschaftlichen Fetisch geworden, der z.B. auch als genealogisches Zeichen für "gestorben" Verwendung findet.

     

    Z.B. nahmen die Angeklagten Wohlleben, Zschäpe, André E. und andere spätere Mitglieder und Unterstützer der Zwickauer Terrorzelle 1996 an Kreuzverbrennungen im Stil des Klu-Klux-Clan teil.

  • U
    urinstinkt

    worum ging es noch mal, um ein Kreuz im Gerichtsaal,

    sind wir nicht in der BRD ein christliches Land, ein Kreuz wo auch immer gehört zu unserer Kultur, diese Kultur ist über Jahrhunderte gewachsen,

    Wir Christen akzeptieren jede Glaubensrichtung und stellen sie nicht in Frage,

    alles was ich verlange, ist das unser Glaube akzeptiert wird und wir in Harmonie, Frieden und Freude ZUSAMMEN Leben

  • SM
    Soya. M.

    Ich finde, dass das Kreuz als religiöses Symbol bleiben soll, wo es ist. Weil es nämlich darauf hinweist, dass es für viele Gläubige, welcher Religion auch immer sie angehören, etwas Größeres im Leben gibt als das alltägliche Menschsein. Schön wäre es, sich auch darauf während des Prozesses zu konzentrieren und nicht immer nur zu fordern: "Wann geht es denn endlich richtig los mit den Urteilssprüchen?"

  • T
    treibsand

    Ach, Herr/Frau Gladys,

     

    ich dachte, ein bisschen würden Sie sich auskennen ...

     

    Jesu Schmähkritik an Heuchlern versus Beleidigung/Verletzen religiöser Gefühle anderer: Matthäus 23 a.a.O usw.

     

    Das sollte nun erst mal reichen.

  • G
    Gladys

    Herr/Frau Treibsand, Ihre christenfeindlichen Äußerungen machen einen wirklchen Austausch leider unmöglich. Ebenso sind sie auf dem falschen Dampfer, wenn Sie mir durch die Trockenblume eine politische Rechtslastigkeit unterstellen. Das ist billig.

  • T
    treibsand

    @ Gladys

     

    Mit der Beleidigung scheinheiliger Mitmenschen und anderer Heuchler steht Ahmet durchaus in der Tradition jenes Religionsstifters, um den er hier wohl ursprünglich ging (Quelle: Neues Testament).

     

    Was an seinen Äußerungen "rechts" sein soll, können wahrscheinlich nur Rechte nachvollziehen.

     

    Viel Spaß noch.

  • G
    Gladys

    Hallo Treibsand, Ahmet produziert sehr rechtes Gedankengut auf türkisch und beleidigt darüber hinaus andere Kommentatoren.

  • T
    treibsand

    Ahmet reproduziert wenigstens nicht endlos rechts-linkes Arschgewackel. Dass sein Stil nichts für zarte PI-Gemüter ist ... geschenkt.

     

    Vll. könnten die sich echauffierenden "Abokündiger" ihre Kommentare zusammenlegen. Die Masse macht's nicht immer.

  • GA
    goofy aus nürnberg

    Mannomann, was für ein Schmierentheater auf dieser Bühne ... Ich werde mein Abo unverzüglich kündigen.

    Vielleicht findet die taz ja mehr Moslems, die die Zeitung bestellen wollen, oder gleich Koranschulen. Ihnen wird das bestimmt gefallen, was manche Achmeds hier verbreiten.

  • S
    Störtebekker

    @ Ahmet:

     

    Darauf können Sie lange warten. Schon mal was von Aufklärung gehört???

    Voltaire ist ihnen höchstwahrscheinlich auch kein Begriff, stimmts!

    Kein Christ regt sich über Bemerkungen von primitiven Hirnen auf, Mitleid schon eher. Das ist eben Glaubenskultur. Aber das kennen Sie auch nicht, stimmt? Wir sind zu aufgeklärt.!!! Geschnallt? Bestimmt nicht! Oder? Erwarte ich auch nicht!

  • A
    aujau

    Schon bei der Gesetzesvorlage zu Kruzifixen in Schulen hat Bayern nicht nachgegeben. Daher wird auch jetzt das Abbild eines Folterinstruments haengenbleiben. Umgekehrt wuerde sich auch ein tuerkisches Gericht Einmischungen in seine Symbolpolitik verbitten.

    @ Ahmet: Weniger selbstgerechte Biodramatik koennte Ihre Kommentare verstaendlicher machen.

  • A
    Ahmet

    Zu eurem Chruzifix fällt mir ein genialer Cartoon ein, der wie bei Monty Phyton prima in die Reihe über Religionen und andere Beklopptheiten passt:

    Der Cartoonist von "The far side" Gary Larson zeichnete mal eine Kirche voller Kakerlaken, in der ein Kakerlakenpriester eine Predigt hielt. Und an der Kirchenwand hing ein riesiger Schuh mit einer zerquetschten Kakerlake als religiöses Symbol der Leiden Cakerlaki.

    Fand ich äusserst humorvoll und genial.

    Und nun geifert mal schön los, Ihr gewaltbereiten Christoliban aus dem 3. PI-Reich. :-)

  • E
    Einspruch

    Das kleine Holzkreuz muß nicht weg!

     

    Zur Erinnerung:

     

    Es geht im NSU-Prozeß um den verdammten, immer noch verbreiteten Nationalsozialismus und seine Motivation für die Mordserie und Schwerverletztenserie und nicht um religiöse Motivation.

     

    Die heimtückisch ermordeten Männer, alles fleißige Geschäftsleute, einschließlich eines Griechen, haben keine muslimischen Kopftücher getragen. Es hätte wg. ihres südländischen bzw. "fremdländischen" Aussehens und "fremdländischen" Geschäftetreibens auch Spanier, Italiener und Portugiesen oder Südfranzosen treffen können.

  • RM
    Reinhard Moysich

    Kruzifix im Gerichtssaal: rechtswidrig und unchristlich!

     

     

    Ein Kruzifix in einem Gerichtssaal in Deutschland ist:

     

    1. menschenrechtswidrig, da hierbei die christliche Religion bevorzugt wird;

     

    2. verfassungswidrig, da im Grundgesetz die Trennung von Kirche und Staat festgeschrieben ist;

     

    3. ein Verstoß gegenüber dem „Kruzifix-Urteil“ des Bundesverfassungsgerichts und deren Richtlinie, dass der deutsche Staat „weltanschauungsneutral“ sein muss, da nur dann Deutschland eine „Heimstatt“ für alle sein kann, egal welche religiöse oder nichtreligiöse Weltanschauung sie haben;

     

    4. ein Verstoß gegen die christliche Nächstenliebe, da der eigene Glaube bevorzugt wird (Bibel: „Liebe deinen Nächsten, denn was dir unlieb ist, tue ihm nicht“; wirkliche Christen würden also ein Kruzifix in einem Gerichtssaal vehement ablehnen, da es ihnen ja auch höchst „unlieb“ wäre, wenn es dort stattdessen z.B. einen Koranvers oder eine Buddha-Statue gäbe).

  • S
    Störtebekker

    @von vulkansturm:

    Ein kleines Zitat für Sie:

     

    „In Deutschland gilt derjenige, der auf den Schmutz hinweist, für viel gefährlicher als derjenige, der den Schmutz macht.“

    Kurt Tucholsky

     

    Es paßt so gut zu Ihrem Geschreibsel.

  • G
    Guido

    Ich verstehe die Aufregung nicht.

    Unser Staat ist religiös neutral.

    Also darf es keine Symbole einer Religion in einem Amtsgebäude geben.

    Bayern führt da verbohrte Rückzugsgefechte, aber allen anderen ist das klar. Und wenns wem nicht passt, muss das Symbol weg. Schlimm genug, dass andere das erst ansprechen müssen.

    Bezüge zu anderen Ländern sind ohne Belang, sonst haben wir hier auch bald wieder die Todesstrafe - Menschenrechte fangen zu Hause an. Dann kann man auch die anderen kritisieren, die dort Defizite haben.

  • J
    JadotA

    Der Beitrag namens « von @JadotA » um 11:30 ist definitiv nicht von mir. Wieso der Fälscher anonym bleiben wollte, ist branchenüblich, wenn auch feige. Ich verstehe ihn ganz gut. Vielleicht ist meine späte Antwort sogar „verjährt“.

  • E
    Einspruch

    @ Ivulkansturm:

     

    Sie mißverstehen mich! Ich prügele gar nicht auf alles, was türkisch ist, ein. Prügeln schon gar nicht! Diskriminierend auch nicht, aber sehr wohl kritisch diskutierend! Nach meinem derzeitigen Stand des Wissens und Erfahrens.

     

    Die türkische CHP kenne ich gar nicht. Sie hat sich noch nicht erlaubt bzw. erdreistet, wie der selbstherrliche Ministerpräsident Erdogan hier in Deutschland (Köln 2008! CeBit in Hannover!) türkischen Wahlkampf zu machen und die türkischstämmigen Deutschen gegen deutsche Lebensweisen aufzuhetzen, ihnen zu raten, sich nicht voll zu integrieren und voll zu assimilieren.

    Mich hat die Ausdrucksweise des CHP-Abgeordneten gestört und abgestoßen. Vielleicht bereut er heute schon seine fragwürdige Ausdrucksweise und Forderung? Er hat türkisches Temperament, was mich nicht besonders stört, da ich selbst für mein Temperament nicht garantieren kann.

     

    Klar fühle ich mich durch die sich verbreitende Islamisierung bedroht - wie ich mich auch durch den sich wieder verbreitenden verdammten (von mir jedenfalls streng verdammten) Nationalsozialismus bedroht fühle!

    Deshalb bin ich auch für ein Verbot der NPD, um ein längst fälliges Zeichen oder Signal gegen diese Denkrichtung zu setzen!

     

    Und jetzt "keks". Oder "rad" oder "baum" ...

  • E
    Einspruch

    Mondsichel und Stern sind religiöse Symbole, wie auch die Sonne!

     

    Die Menschheit ist nicht bereit oder nicht fähig, ohne religiöse Symbole im Alltag, in der Politik, in Kultur und Kunst p.p. zu leben.

     

    Vermutlich auch Wissenschaft und Forschung nicht.

  • MH
    Michael Herrmann

    Das Kreuz im Saal des Münchner Oberlandesgerichts wird von einem türkischen Abgeordneten kritisiert. Das christliche Symbol würde die im Sitzungssaal anwesenden Nichtchristen bedrohen. Wann kommt die nächste Forderung? Und wie sieht diese aus? Müssen bald die Kruzifixe aus den deutschen Klassenzimmern verschwinden? Müssen die Glocken schweigen an christlichen Kirchen? Muss der Pfarrer, wenn er auf die Straße geht, seinen weißen Kragen (Collar) ablegen, weil er damit die Moslems stört? In Heidelberg wurde vor wenigen Wochen eine Frau in der Straßenbahn von 3 jüngeren Männern angepöbelt, weil sie an einem Halskettchen ein Kreuz getragen hat. („Wir kriegen euch alle, verlass dich drauf!“). Wann endlich wachen unsere Politiker auf?

  • U
    urinstinkt

    ich empfinde einige Beiträge als unverschämt, ich als Christ beleidige oder beschimpfe keinen Andersgläubigen, jeder sollte an das glauben was er mag,mich stört auch kein Kreuz im Gerichtsaal, mich stört viel mehr das sich Leute, die in Ihrem eigenen Land gegen Menschenrechte verstoßen, sich darüber beschweren, das nächste ist dann die Farbe der Stühle oder der Teppich,

  • I
    ion

    @ vulkansturm & to all whom it may concern,

    würdet Ihr bitte die Lk-namen/-pseudonyme, an die Ihr repliziert, in Euren Lk-text copy-pasten, damit man alle Schweinerl per Suchfunktion zeitnah finden könnte (Ab-Schreibfehler).

     

    @ Störtebekker,

    "In einem christlichen Land gehört das Kreuz an die Wand!";

    "(....), denn Deutschland ist KEIN laizistischer Staat."

    Ah-ja‽ Da schau einer her; Entweder haben Sie den Schuss nicht gehört oder Sie haben einen.

  • E
    ennui

    @ Einspruch (10.05.2013 00:27)

     

    "Bayern ist ein überwiegend katholisch geprägtes Land und dementsprechend auch die bayerische Bevölkerung einschließlich des Oberlandesgerichts München."

    Bitte, was ist: "katholisch geprägtes Land"? Und DAS verändert die Menschen, die auf ihm Leben? Wäre da nicht endlich und sehr dringlich eine Boden-reform, -regeneration indiziert?

     

    "Sollen jetzt etwa alle katholischgläubigen Verfahrensbeteiligte für befangen erklärt werden, weil sie säkulares rechtsstaatliches Handeln aufgrund ihres Glauben gar nicht garantieren können?"

    Ein nicht nur für diesen Prozess sehr erwägenswerter Aspekt, zumindest inbezug auf Richter und Staatsanwälte.

  • V
    vulkansturm

    @Störtebecker

    Ein weiterer Tipp für Sie:

    Es gibt auch ausgezeichnete Psychotherapeuten, die sich mit Phobien und Angstneurosen aller Art beschäftigen.

  • V
    vulkansturm

    @Störtebecker

    Also Vollmond ist eigentlich bedrohlicher als Halbmond.

    Da passieren mehr Unfälle, die Leute drehen eher durch....

    Aber ein Tipp für Sie: Gehen sie bei Halbmond früher schlafen, dann kriegen Sie davon nichts mit!

  • S
    Störtebekker

    Ich muß mich auch ständig von Halbmonden im eigenen Land bedrohen lassen.

  • MA
    Marc Aber

    @Ahmet

     

    Vielen Dank fuer deinen Kommentar, besser als du selbst haette dich wohl niemand denunzieren koennen ;)

     

    Aber so dumm kann man doch nicht sein, ich werde das Gefuehl nicht los, dass dort ein Troll unterwegs ist?!

  • I
    Ingo

    Das Problem ist nicht, daß bei DIESEM Prozess in Bayern ein Kreuz im Gerichtssaal hängt, sondern daß bei JEDEM Prozess in Bayern ein Kreuz im Gerichtssaal hängt.

  • I
    ion

    Kompromiss-Vorschlag:

    Kippenbergers’ gekreuzigten Frosch («Zuerst die Füße» 1990) hängen.

     

    Foto:

    http://www.artberlin.de/ausstellung/martin-kippenberger-hamburger-bahnhof/

  • TE
    Thilo Ebert

    Also irgendwie gerät der Prozess zu einer Farce. Wenn es nicht schon eine ist. Es gibt so viele, die davon profitieren. Oder dies zumindest glauben.

     

    Fakt ist, es war und ist weder ein Aushängeschild unserer Demokratie noch habe ich Hoffnung, dass die Pläsirchen der (Un)Beteiligten ein Ergebnis zulassen, das der Tragweite des Prozesses halbwegs gerecht wird.

     

    Halbwegs, OLG München! Bitte!!!

  • V
    vulkansturm

    @von Andrea Podini

    Lesen mal den Abschnitt "Geschichte" in diesem Wikipedia-Beitrag über die türkische Flagge:

    http://de.wikipedia.org/wiki/T%C3%BCrkische_Flagge

    und ebenfalls den Abschnitt "Geschichte" aus dem Wikipedia-Beitrag über die Mondsichel:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Mondsichel

    Die Mondsichel ist ein antikes Symbol, der Stern kam als christliches Symbol hinzu. Beides wurde für Konstantinopel verwendet und später von den Osmanen übernommen.

  • I
    Ivulkansturm

    @von Einspruch

    Wenn Sie sich von Islamisierung bedroht fühlen, wieso regen Sie sich dann ausgerechnet über säkulare türkische Politiker auf, die die Trennung von Staat und Religion ernst nehmen, in der Türkei für die Beibehaltung des Kopftuchverbots für staatliche Bedienste, wie Z.B. für Richterinnen kämpfen.

    Die säkulare Partei CHP kämpft gegen die schleichende Islamisierung der Türkei. Also müssten Sie logischerweise diesen Abgeordneten in seinem Kampf gegen religiöse Symbole wie das Kopftuch oder das Kruzifix unterstützen. Aber anscheinend geht es Ihnen nur darum auf alles was türkisch ist, wahllos einzuprügeln.

  • J
    JadotA

    an @ Hagener1972

     

    « Es gibt bestimmt einen Fachredakteur, der den Unterschied zwischen "Kreuz" und "Kruzifix" erklären kann. »

     

    Stimmt, ich kann es auch. Ein Kreuz ist aalglatt, ein Kruzifix ist ramponiert. Er hat 3 Nägel, wo jemand dran hängt oder 3 Löcher nach seiner Abfahrt himmelwärts.

  • AP
    Andrea Podini

    @Ivulkansturm

     

    Schlagen Sie mal 'Hilal' nach. Und machen Sie eine Bildersuche nach 'Moschee' oder 'mosque' und sehen Sie, was oben auf den meisten Minaretten und Dachkuppeln angebracht ist.

  • E
    Einspruch

    Ich fühle mich durch das wieder aufblühende verdammte nationalsozialistische Gedankengut und Handeln und Morden bedroht!

    Es hätte auch mich in den letzten zehn Jahren beim Einkaufen, Speisen, Feiern und Fahren treffen können.

     

    Ich fühle mich aber auch zunehmend durch das sich verbreitende und ebenso verdammte islamistische Gedankengut und Predigen und Handeln und Morden bedroht!

    Es kann mich heute, morgen und zukünftig auch beim Einkaufen, Speisen, Feiern und Fahren treffen.

     

    B e i d e Weltanschauungen sind bedrohlich und unerträglich!

     

    Die Einmischung türkischer, zunehmend islamistischer Politik und die Einflußnahme türkischer, zunehmend islamistischer Politik auf die vielen türkischen Gemeinden hier in Deutschland und in Europa lehne ich strikt ab!

     

     

     

    Außerdem meine ich, daß die Diskussion über die "Frauenquote" auch in die vielen türkischen Gemeinden hier in Deutschland hineingetragen wird, damit sie dann von dort aus in die Türkei, in die türkische Gesellschaftspolitik und türkische Religionspolitik hineingetragen, diskutiert und integriert wird!

     

    Ich scheue mich nicht, meine Meinung dem türkischen Außenminister mitzuteilen. Natürlich werde ich keine Antwort erhalten.

  • A
    Ahmet

    @ alle germanischen Menschenhasser

     

    Zuerst einmal vielen Dank für eure geifernden Antworten. Und auch einen herzlichen Dank an die taz, dass sie es uns möglich macht, einen exzellenten Einblick in die tiefste und dunkle Seele des Deutschen zu bekommen, indem sie euch xenophobischen Menschenhassern eine kostenlose Plattform zum Ausgeifern zur Verfügung stellt. Andernfalls wüßte der Rest der Welt außerhalb eures armseligen PI-Universums doch nichts über eure armselige Existenz.

     

    Was jedoch eure extrem begrenzte Vorstellungskraft übersteigt und ihr euch deswegen auch immer völlig sinnlos die Galle ausgeifert, ist folgendes:

    All euer Gegeifer über den Islam, den Propheten (btw. es soll im Islam noch weitaus mehr als Mohamed geben - zB auch noch Jesus) etc. soll ja dazu dienen, uns Migranten, Muslime, Türken etc. zu beleidigen, damit wir euch eines Tages dafür betrafen.

    Euer primitives Denkmuster ist jedoch nicht fähig zu erkennen, dass Ihr das nicht schaffen könnt, denn nicht jeder Türke ist religiös oder glaubt an Allah, geschweige denn ist so gewaltbereit wie Ihr und das Sadogespann Merkle/Stürzenfürzenberger.

     

    Gleichwohl empfinde ich kein Mitleid mit euch germanischen Menschenhassern, obwohl ihr eindeutig krank seid und unter eurer eigenen Säure leidet. Vielmehr denke ich, es ist gut, wenn Ihr von innen heraus zerfressen werdet.

    Dann ist die Menschheit euch hoffentlich bald los.

  • I
    Ivulkansturm

    In der Türkei dürfen Richterinnen und weibliche Justizbedienstete kein Kopftuch tragen, weil dies als religiöses Symbol gilt und daher in einem säkularen Staat im Gercihtssaal nichts zu suchen hat. Die CHP kämpft für den Erhalt der säkularen Tradition Atatürks und gegen die schleichende Islamisierung.

    Die türkische Flagge mit Halbmond und Stern ist kein islamisches Symbol. Der Halbmond stand für die Jagdgöttin Artemis und wurde als Symbol für die Stadt Byzanz verwendet. Kaiser Konstantin widmete die Stadt der Jungfrau Maria. Damit kam der Stern als Symbol für die Jungfrau Maria hinzu. Die Osmanen übernahmen dann Halbmond und Stern, die Symbole der Stadt Konstantinopel nach der Eroberung dieser Stadt.

    Atatürk hätte diese Symbole mit Sicherheit nicht für die Flagge der neuen säkularen Republik übernommen, wenn er in Halbmond und Stern religiöse Symbole gesehen hätte.

  • PJ
    Papst Jesus Mohammed

    Da sich ja auch islamische Verbände berufen fühlen für die Opfer zu sprechen, wäre es doch mal interessant zu erfahren wie viele davon wirklich Moslems waren und wie viele Moslems es eigentlich so gibt, wie viele ihren Glauben praktizieren, etc.

  • DL
    dem lentz

    @Oliver Brode

    "Wer mag darin eine Bedrohung, eine Voreingenommenheit oder Diskrimminierung sehen?"

    handeltreibende z.b. wie die die in den ersten kirchen, den basiliken konstantins welche auch markthallen und steuerabgabestellen waren arbeiteten... oder eben jene für die dieses später eingeführte symbol für jene steht die in seinem nahmen handelten, und nicht für jene literarische figur in deren nahmen sie zu handeln vorgaben und damit dieses symbol nachhaltig beschmutzten, wie es auch den runen geschah, und über ein runenfries im gerichtssaalmüsste man im kontext dieses prozesses wohlkaum diskutieren.

  • D
    David

    Ich für meinen Teil finde es schon komisch, dass man in einem Gerichtssaal das Symbol derjenigen Religion aufhängt, deren Heilsfigur unter anderem dazu aufrief, keine Schadensersatzansprüche geltend zu machen (Matthäus 5, 39 - Trete dem Schädiger nicht entgegen) und vor Gericht auf Pfändungsfreigrenzen zu verzichten (Matthäus 5, 40 - Dem, der Dir vor Gericht den Mantel nehmen will, gib auch das Hemd), also ingesamt auf gerichtlichen Rechtsschutz zu verzichten. Klingt für mich nicht nach einem guten Vorbild für eine gerechte Justiz.

  • U
    @Ungläubiger

    Na, dann husch-husch nach Saudi-Arabien, wenn deutsche Justiz, CSU und Scharia keinen Unterschied machen, schließlich ist das Wetter dort besser.

     

    Merke: Unglaube schützt auch nicht immer davor, Stuss abzusondern.

     

    Kopfschütelnd

    D.J.

  • J
    @JadotA

    Es waren einige Dutzend Priester, und die sind häufig auch verurteilt worden (Sie scheinen Berichte darüber nicht wahrgenommen haben). Die meisten Taten waren aber verjährt, da die Justiz niemals Kenntnis davon bekam (das ist der Skandal, wie übrigens auch bei gewissen Reformschulen). Wieso Sie daraus nun einen Justizskandal konstruieren wollen, erschließt sich mir nicht.

  • H
    Hagener1972

    Es gibt doch bestimmt einen Fachredakteur für Religion und Kirche, der seinen Kolleginnen und Kollegen einmal den Unterschied zwischen "Kreuz" und "Kruzifix" erklären kann ... Im Münchener Gerichtssaal hängt ein Kreuz.

  • OB
    Oliver Brode

    Das Kreuz symbolisiert die Lehre des Propheten Jesus, dessen einziger überlieferter Gewaltakt die Vertreibung Handeltreibender aus einem Gotteshaus war (was alle Religionen unisono vereint, nicht spaltet).

    Nächstenliebe und gegenseitiger Respekt ist Jesu Lehre. Wer mag darin eine Bedrohung, eine Voreingenommenheit oder Diskrimminierung sehen?

    Geht es den Kritikern und Anklägern dieses Symboles in einem Deutschen Gerichtsaal nicht vielmehr darum, dass sie - wie von meinen aufgeweckten Vorredner umschrieben - das Kreuz gegen ein Symbol ihrer Wahl z.B. den Halbmond ersetzen möchten? Müssen wir Deutschen unsere Kultur gänzlich negieren und aufgeben für eine andere Kultur? Nein, es lebe die Vielfalt, aber bitte nicht die Unterdrückung. Auch wir haben einen Recht unsere Kultur und Wurzeln zu leben. Diese sind christlich. Vielmehr geht es jedoch auch um die vorgenannten durch das Kreuz symbolisierten Ideale, welche sich die Justiz mahnend an den Raum heftet. Gut so.

  • J
    JadotA

    „Das Kreuz hat kein Einfluß über die Justiz, wie umgekehrt auch, das BGB für die Kirche“ Beweis: Wieviel Priester u.ä. wurden wegen Kindermißbrauch vor unseren Richter geführt?

    Na, wieviel? …

    Lauter, ich höre sie nicht.

  • H
    hans

    Bayrische Verfassungsfeinde, die so grundsätzlich gegen die Trennung von Staat und Kirche verstoßen, sollen über rechtsextreme Verfassungsfeinde richten? Bayern hält sich nicht an das Grundgesetz, wieso wird ausgerechnet dort über eine ostdeutsche Terroristin verhandelt?

    Es wird Zeit, dass sich säkulare Demokraten weltweit zusammenschließen und für Verfassung und Laizismus eintreten.

  • H
    Hassso

    Was in Deutschland für eine Religion vorherrscht, müsste doch eigentlich auch dem "letzten Kahlschädel" bewusst sein.(Er kann sich als Prozessbeobachter ja die Augen verbinden oder Knoblauch mitnehmnen, wenn er das Kreuz nicht ansehen kann). Sollten wir hier vielleicht einen Krummsäbel als religiöses Symbol aufhängen? Oder sollten die deutschen Richter sich vor dem Gerichtstermin erst eine Pilgerreise nach Mekka gönnen? Man sollte erst einmal im eigenen Land aufräumen, bevor man andere kritisiert. Was ist mit den Christenmorden in der Türkei? Da ist immer noch nichts bei rausgekommen. Wenn hier unsere deutschen Politiker sich mehr um die Belange der deutschen Bürger kümmern würden, dann würde von der anderen Seite auch der Mund nicht so voll genommen.

  • B
    broxx

    LOL, ein Forderer untersagt einem anderen Forderer das fordern. Schon witzig...

    Und woll´n wir doch mal sehen ob Frau Zschärpe nicht freigesprochen wird...

  • J
    JadotA

    Das Kreuz mahnt: „Wer hier eintritt, wird aufs Kreuz gelegt.“ Das ist wie Tempolimit auf Autobahn vor der Radarfalle.

    Eigentlich etwas Fairneß seitens der mächtigen Herren des Hauses.

  • R
    RudiRatlos

    @ Einspruch

    Sie schreiben:

    "Bayern ist ein überwiegend katholisch geprägtes Land und dementsprechend auch die bayerische Bevölkerung einschließlich des Oberlandesgerichts München."

    Das trifft es bestimmt, ich bin auch ziemlich sicher, dass ein kürzlich in Bayern noch sehr wichtiger Herr Schmid mit seiner Frau und Kohorten regelmäßig sonntags oder zumindest zu Feiertagen den Kirchgang vollzog, um sich von der Kanzel Moral predigen zu lassen.

     

    @ Beate

    richtig

  • AP
    Andrea Podini

    Ich glaube nicht an Götter und denke, dass religiöse Symbole in Gerichten und Schulen zumindestens auf Wunsch eines Beteiligen abgehängt werden sollten. In diesem Falle werde ich aber den Verdacht nicht los, dass der betreffende Abgeordnete eine andere Modivation hat. Fast würde ich sagen: hängenlassen!

  • DL
    dem lentz

    die hier von einigen angeführten symbole halbmond (und stern)

    sind nicht die symbole mohameds sondern die der ishtar(astarte)

    sie sind so muslimisch wie eiersuchen christlich.

    das roemisch katholische vereinslogo (übergreifend-christlich währe das christogramm, oder zumindest das weglassen der bildlichen darstellung gottes wie bei dem ursprünglichen kreuz das in der reichskirche(bereits eine vereinigung die nicht mehr alle christlichen gemeinschaften umfasste) von den ikonoklasten einst eingeführt wurde.

    da allerdings festgelegt ist wert sich über die "Burgerpapst" resp "Mcjesus"werbung beschweren darf erübrigt sich die diskusion

  • U
    Ungläubiger

    Als Deutscher schäme ich mich dafür, wie das Oberlandesgericht München und die CSU im Namen unseres Landes handeln. Diese Leute sind kein Stück besser als jene, die anderen die Scharia aufzwingen wollen.

  • A
    alf

    Wie wärs mit einer großen Ganesha Statue ? Die mag jedeR !

  • S
    Sam

    Was ich dem taz-Team ja schon immer mal mitteilen wollte: Ihr habt meistens sehr gut gewählte Fotos zu euren Beiträgen :)

    Diesmal aber etwas daneben: Im Gerichtssaal hängt ein einfaches kleines Holzkreuz, kein Kruzifix (also keine Figur dran).

    @Ahmet: Vielleicht sollten Sie sich erstmal zumindest ein bisschen mit der christlichen Religion beschäftigen, bevor Sie darüber schreiben (wenn man keine Ahnung hat... naja Sie wissen schon). Nach dieser Lehre ist Jesus auferstanden (Ostern), also keine Leiche.

    Aber zugegeben: Ich habe mich auch schon immer gefragt, wieso zumindest in katholischen Gebieten immer die Figur des Gekreuzigten am Kreuz hängt... Ein leeres Kreuz wäre doch passender. Aber das ist ein anderes Thema und eigentlich auch nicht so wichtig...

    Es wäre schön, wenn man es vielleicht irgendwann mal schafft, sich auf den eigentlichen Prozess zu konzentrieren. Es geht immerhin um eine Terrorgruppe, die jahrelang mordend durch Deutschland zog und auf diese Weise ihren Rassenwahn auslebte.

  • H
    Holkan

    Mahmut Tanal will die Türkei nicht in der EU haben. Wenngleich ich seine Mittel nicht gutheiße, so ist dies doch der Fall bei seinem Ziel. Wir sollten über die Muslimfeindlichkeit in Deutschland diskutieren. Das wäre hilfreich, um einen EU-Beitritt der Türkei zu verhindern.

  • Z
    Zusammenfassung

    In 10 Jahren haben 2 Neonationalsozialisten 8 Türken ermordet, eine Deutsche und einen griechen ermordet. Die Täter sind tot. Jetzt wird ihrer direkten Helferin und Leuten die irgendwie mit der gruppe in Kontakt waren der Prozess gemacht.

    Dabei entstandene Skandale:

    1.Nicht alle Zeitungen passen in den Gerichtssaal und nur wer sich vor den anderen anmeldet darf live berichten. Der Rest muß über den Prozess außerhalb des Saals berichten. Das galt auch für türkische Zeitungen. Letzteres verstößt neuerdings irgendwie gegen die Verfassung wie von politischen Parteien unter schweren Proporzverteilungskämpfen aufgrund politischer Färbung eingesetzte Verfassungsschutzrichter meinten.

    2.Der Prozess findet nicht unter dem Halbmond auf dem Marktplatz von Ankara statt weil die Morde in Deutschland geschahen und die Täter Deutsche waren.

     

    P.S.: In den Jahren des Wirkens der neonazis wurden etwa 7500 Deutsche von Türken ermordet meist aus rassistischen Gründen. Unterstützung gab es für die hinterbliebenen keine, die taten wurden im Kleingedrucktem behandelt und den Rest erledigte meist die Erklärungsindistrie sowie die kulturell sensiblen Richter. Das ist allerdings medial kein Skandal, das sind Bereicherungskollateralschäden. Deshalb intersssiert die Prozessshow immer weniger Leute oder führt sogar dazu, daß man die Hintebliebenen nicht so ansieht wie sie es eigentlich verdienen. Es sind übrigens auch nicht die Hinterbkliebenen, die wegen eines kleinen Holzkreuzes in einem bayrischen gerichtssaal einen solchen Aufriß machen. Die wollen lieber wissen wie die Taten geschehen konnten und warum man die Täter so lange nicht fasste.

  • JT
    just thoughts

    Gott ist groß auf grüner flagge, wäre ganauso unangebracht.

    Wie ohm shanti.

    ein shalom oder jede andere religiöse Symbolik in einem Gericht, das den Anspruch eines "gerechten" Urteils erfüllen will.

    Aber da wir doch eigentlich genau wissen woran wir sind,

    Können wir doch den zerschredderten polit-verschwörungsthriller, einfach weiter genießen.

    Hängen wir uns doch nicht an Lapalien auf.

  • V
    viccy

    @ KeinKunde

     

    Das Kreuz erinnert an die Fehlbarkeit der Richter? Oha, dazu brauchen die also ein Kreuz ;-) ... aber im Ernst, mir ist diese Assoziation fremd, den allermeisten Zuschauern gewiss auch.

  • D
    D.J.

    Genau, @Ahmet,

     

    Religionen sind insgesamt bizarr. Andere sollen ja sogar an einen Propheten auf einem fliegend Pferd mit Menschengesicht glauben, an die reale Existenz von gläubigen und ungläubigen Dschinns (teils ziemlich lüstern, die Biester) oder daran, dass man seine Sklavinnen sexuell benutzen darf.

  • SM
    Stephan Mirwalt

    Für mich ist Jesus nur ein religiöser Spinner, der es nicht verdient, dass um ihn so ein Geschiss gemacht wird.

  • F
    Falmine

    Werte, geschätzte, tazler,

     

    wollt Ihr wirklich Qualitätsjournalismus unters Volk bringen? Dann hört endlich auf, mit Pillepallepipifax die Leserinnen und Leser ins Abseits zu führen!

     

    Wer auch immer aus dem In- und Ausland nach München reist, um einen Prozess zu beobachten, dem kann zugemutet werden, dass er sich zuvor mit der demokratischen Rechtsordnung und mit dem Umfeld des Prozesses vertraut macht. Aus.

  • A
    ama.dablam

    Wer das tatsächlich in Rede stehende Kruzifix sehen möchte, muss z.B. Bild lesen, darf sich jedoch nicht auf tendenziöse, interessengesteuerte Propaganda verlassen.

  • P
    pauli

    @strichpunkt zum thema laizismus in der türkei:

    den wikipedia-artikel hätten sie weiter kopieren und lesen müssen. stichwort DIB

  • S
    Störtebekker

    "Das Kreuz sei zudem eine „Bedrohung“ für alle Nichtchristen"

    Wer soetwas undiplomatisches sagt will alle Christen dieser Welt beleidigen.

    Umgekehrt würden jetzt Botschaften und Fahnen brennen.

    Allerdings sind Christen reformiert. Das ist eben der kleine Unterschied wie man sieht.

  • M
    Marco

    und die türkische Nationalflagge enthält einen Halbmond, das religiöse Symbol des Islams.

    Ist das eine Drohung an alle Nicht-Muslime?

     

    und ja religiöse Symbole sollten nicht in Gerichtsgebäuden etc. hängen

  • DJ
    de jure

    Die deutsche Rechtskultur entstammt der römischen. Wer sich auf selbige beruft, müsste den Reichsadler (Jupiter) aufhängen.

  • A
    Axel

    Religion sollte Privatsache sein und ein Gerichtssaal neutral. Kreuze, Halbmonde oder sonstige magische Runen haben da nicht's verloren.

  • S
    Störtebekker

    In einem christlichen Land gehört das Kreuz an die Wand!

    Wenn ich in der Türkei von Halbmonden stets umzingelt werde, darf mich das auch nicht stören. Und es tut es auch nicht. Wir müssen uns dafür nicht rechtfertigen, denn Deutschland ist KEIN laizistischer Staat.

  • DM
    Dr. Manhattan

    @RudiRatlos: In Brandenburg herscht keine Neutralität sondern Gottlosigkeit. Ob das jetzt als angenehm oder armselig empfunden wird, sei einmal dahingestellt.

  • J
    JadotA

    Uff! Bin beruhigt. Dachte schon das Kreuz sei ein Symbol für Ehrfurcht und Demut vor dem Gericht (dem vorletzten?), aber es ist nur Kitsch Deko ohne Sinn und Hintersinn dahinter. Es könnte auch ein andere Sponsor dort werben, ohne Einfluß auf die Justiz, wetten?

  • B
    bull

    Es stimmt.Das Kreuz hat in einem weltlichen Gerichtssaal nichts verloren.Wer will dass Er nach dem Kirchenrecht bestraft werden will kann ja gerne in den Vatikanstaat ziehen.Das Ding gehört sofort dort abgehängt.

  • M
    Marieluise

    Die türkische Flagge beinhaltet auch ein religiöses Symbol und wirkt nicht zuletzt dadurch und durch ihre dauernde Präsenz auf nichttürkischem Staatsgebiet auch für manche bedrohlich.

     

    Aber das ist selbstverständlich etwas GANZ ANDERES und darf keinesfalls kritisiert werden.

     

    P.S. Zu dem immer wieder geäußerten Quatsch, die Türkei sei ein laizistischer Staat und insofern fortschrittlicher als Deutschland, darf man wohl fragen, inwiefern ein Staat laizistisch ist, dessen größte Behörde das Religionsministerium ist, das sogar landesweit die Predigten in den Moscheen vorschreibt (übrigens qua Ableger Ditib auch hier in Deutschland). Ach ja, in der Türkei dürfen Christen (immerhin die ursprüngliche Bevölkerung der Türkei) kein hohes Staats- oder Militäramt innehaben - bis vor kurzem durften sie noch nicht einmal Abgeordnete sein. Soviel zur "fortschrittlichen" Türkei.

  • MM
    Michael Meyer

    Das ist typisch Deutschland, einerseits werden Lehrerinnen und in Hessen sogar auch Behördenmitarbeiterinnen rausgeschmissen weil ihre Kopftücher angeblich die staatliche Neutralität verletzen und auf der anderen Seite hängen Christenkreuze an der Wand eines Gerichtssaals, in dem die Neutralität doch das wichtigste sein sollte.

  • M4
    Moritz 453

    In dem Grichtssaal hängt, wie man auf den entsprechenden Fotos ohne weiteres sehen kann, gar kein Kruzifix mit "herabschauendem Jesus", sondern ein einfaches Kreuz aus zwei (Holz-)Stäben ohne jede Figur. Artikel und Diskussion gehen also weitgehend an der Sache vorbei.

  • E
    Einspruch

    Bayern ist ein überwiegend katholisch geprägtes Land und dementsprechend auch die bayerische Bevölkerung einschließlich des Oberlandesgerichts München. Nehmen wir an, daß nun durch diese gezielte Stichelei seitens türkischer Politik, die für mich zunehmend unerträglich wird (siehe auch neue türkische Verfassung und türkische Verkehrsregelung für türkische Parlamentarier einschließlich Diplomatenpässe auf Lebenszeit), das katholische Kruzifix aus dem Gerichtssaal entfernt wird, weil es alle Nicht-Christen "bedroht", so ist in den Köpfen der bayerischen Richter, Beisitzer etc. der katholische Glaube weiterhin vorhanden und wird mehr oder weniger gelebt.

     

    Die muslimischen Angehörigen und muslimischen Prozeßbesucher und Prozeßbeobachter sehen sich bestimmt nicht, wenn es ihnen jetzt nicht durch diese Forderungen und Äußerungen eingeflüstert wird, durch ein katholisches Kruzifix oder katholische Richter, katholische Beisitzer etc. bedroht, sondern durch das verdammte nationalsozialistische Denken und Handeln, durch das verdammte nationalsozialistische Verfolgen und Morden, um das es in diesem NSU-Prozeß geht!

     

    Sollen jetzt etwa alle katholischgläubigen Verfahrensbeteiligte für befangen erklärt werden, weil sie säkulares rechtsstaatliches Handeln aufgrund ihres Glauben gar nicht garantieren können?

  • B
    beate

    Es ist albern. Ein vermeintlicher Gott, egal aus welcher Windrichtung, hat sich in das deutsche Gesetz nicht einzumischen. Das sagt genau dieses deutsche Gesetz. Irgendwo in der tiefsten deutschen Provinz müssen irgendwelche Gralshüter dieses deutschen Rechts ebendieses jetzt anwenden und zwar unter internationaler Beobachtung, und es fällt ihnen nichts Besseres ein, als ein Symbol ihres höchstpersönlichen Überwesens an die Wand zu hängen. Der Rest Deutschlands versucht mit allen Mitteln, zahlreichen Kommissionen, gestriegelter Diplomatie und Mea-Culpa-Gesten die Welt zu beruhigen, wohl wissend, dass die eigene Schuld gravierend und die Eifersucht der konkurrierenden Gottheit gewaltig ist. Jeder normale Mensch würde deswegen dieses ästhetisch unterirdische und völlig überflüssige Kreuz einfach abhängen und frühestens dann wieder entstauben, wenn ein bayrischer Penner wegen Wilderei verurteilt werden soll. Nicht so der Götzl, der braucht das Ding im Rücken, sonst fehlt ihm die nötige Autorität. Es ist wirklich unglaublich albern.

  • H
    HUGO

    Dass der Zentralrat der Muslime hier beschwichtigt überrascht nicht wirklich. Zu viel Kritik an der stets bösen deutschen Gesellschaft würde schließlich die eigenen Forderungen auf brüchiges Terrain führen. Ohne Kruzifix im Gerichtssaal schließlich auch keine Lehrer mit Kopftuch. Nicht zu vergessen die Forderung nach Gebetsräumen in Schulen... Zu viel latenter Wahlkampf ist vermutlich auch schlecht fürs Geschäft... Wird dieser schließlich schon zu Genüge beim Thema Islamkonferenz betrieben...

  • ES
    einem Sozialdemokraten

    @ Hilmar:

     

    Danke für die klaren Worte!

  • A
    Ahmet

    Ich glaube, bei euch heißen solche Abgeordnete Norbert Geiß oder so ähnlich.

    Und die sprechen sicherlich auch immer für das ganze deutsche Volk, gell?

     

    Zwar ist mir die gesamttürkische Meinung jenes Abgeordneten egal, aber eins muss ich euch Germanen doch noch mitgeben:

    Ihr habt echt ne voll bizarre Religion! Wie kann man nur ne Leiche am Kreuz anbeten?

    Kennt Ihr keine Totenruhe bei euch Christen?

    *schauder!*

  • R
    RudiRatlos

    Frau Künast hat hier recht.

    Ich sitze und saß als Ehrenamtlicher Richter öfter mit in verschiedenen Gerichtssälen. Ich finde es sehr angenehm, dass in unserm Bundesland Brandenburg echte Neutralität herrscht und keinerlei ideologische Symbole hängen.

    Und die Forderungten aller wie auch gearteten Fundamentalisten sind zum Glück bei uns hoffentlich auch in Zukunft chancenlos.

  • S
    shvarzman

    Achja

     

    es handelt sich übrigens um ein Kreuz ohne Korpus, ich glaube der Begriff Schmerzensmann bezieht sich auf Kruzifixe. wie gesagt christophobe

  • S
    shvarzman

    Liebe Taz,

     

    die Wortwahl "Schaut auf jemanden Herab" ist wohl beabsichtigt leicht missverstaendlich. Lese ich hier etwa eine gewisse katholophobie heraus?

     

    Traut euch doch mal so eine Polemik bei anderen Gruppen, andererseits braeuchtet ihr dann wie Charlie Hebdo ein neues Büro

     

    AN Evgeniya:

    War ja auch ein unsereiner, der da aufgehaengt wurde.

     

    Zum Thema, hier macht sich ein Hinterbaenkler wichtig.

  • W
    Werner

    Kruzifixe befördern weder die Rechtsprechung noch verschlechtern sie diese.

     

    Wenn allerdings die Äußerung Hilmars XENOPHOBIE verraten sollte, dann darf doch zurückgefragt werden, ob die Äußerung des türkischen Abgeordneten nicht genau die XENOPHOBIE des Türken vor dem Fremden verrät.

     

    Der Unterschied ist der, dass Letzterer es in einem fremden Land tut. Ob er nun Abgeordneter, Minister oder sonst was ist, es ist ihm ein fremdes Land.

     

    Und jetzt tue ich mal das, was der Grüne gerne tut, ich schreie: "Das gehört sich nicht!"

  • A
    Ann

    Dann sollten auch keine Kopftücher erlaubt sein.

  • M
    Matthias

    Ist das nicht irgendwie christianophob, rassistisch und kulturunsensibel? Ich meine, Kritik am Christentum muss natürlich möglich sein, aber nur sachlich und respektvoll gegenüber dem religiösen Befinden und der Kultur der Gläubigen.

     

    Und: diese Kritik sollte aus der christlichen Community selbst kommen und dort intern diskutiert werden und nicht von irgendwelchen Aussenstehenden, die nur ihre Ressentiments gegenüber Angehörigen anderer Völker, Kulturen und Religionen mit ihrer angeblichen "Christen-Kritik" tarnen wollen.

     

    Für einen entsprechenden Dialog gäbe es als Ansprechpartner auch genug Verbände und Organisationen wie den Freundeskreis Maria Goretti oder die Pius-Bruderschaft. Sie pauschal als reaktionär, fundamentalistisch oder gar radikal zu diffamieren, tut jedenfalls der Sache des Zusammenlebens in einer vielfältigen Gesellschaft keinen Gefallen.

     

    Also: Ja zum kritischen Dialog mit dem Christentum - aber ein klares Nein den radikalen Aufklärungs-Fundamentalisten!

  • S
    Strichpunkt

    @ St. Walburga

     

    Die Stellung des Islams als Staatsreligion wurde im Jahr 1928 unter Staatsgründer Atatürk per Verfassungsänderung aufgehoben. Die Türkei sieht sich seither als laizistischen Staat an, der keine religiösen Präferenzen hat. So gilt die Scharia, anders als in vielen muslimischen Staaten, in der Türkei nicht.

     

    Deutschland ist ein säkularer Staat, da haben religiöse Symbole in staatlichen Einrichtungen eigentlich nichts verloren.

     

    @ Opa

     

    Wo lesen Sie, daß die deutsche Gerichtsbarkeit nicht anerkannt wird? Können Sie das irgendwie belegen?

  • D
    D.J.

    Rel. Symbole sollten in öff. Gebäuden nichts zu suchen zu haben.

    Die Praxis sollte aber mittelfristig geändert werden und nicht fallbezogen.

    Im Übrigen besteht m.W. schon jetzt die Möglichkeit, auf Entfernung zu drngen, aber nur als Prozessbeteiligte/r (!).

    Die Einmischung eines ausländischen Beobachters ist inakzeptabel, wie Mayzek zu Recht bemerkt, jedenfalls solange der Prozess rechtsstaatlich geführt wird.

    (Vergleich: Man stelle sich vor, nach dem Massaker von Luxor 1997 hätte ein deutscher oder schweizer Prozessbeobachter die Entfernung von Koranversen im Gerichtssaal gefordert).

    Die CHP ist säkularistisch, dafür aber stramm nationalistisch.

    Es geht nicht um die Opfer, sondern um parteipolitisch gefärbte Machtpolitik, u.a. Innenpolitik und Einfluss auf die Türken/Türkdeutschen in Deutschland.

    Solche Instrumentaliserungen sind geschmacklos, erfolgen aber auch hier von Links und von Rechts (siehe z.B. den pauschaliserenden ersten Kommentar hier unten).

    Es ist alles in allem eine ziemliche Schande.

  • J
    jarrak

    Was kommt als Nächstes ? Fühlen Sie die Anwesenden aufgrund von Schweins-Lederschuhen beleidigt?

  • G
    Georg

    Solange muslimische Gebetsräume in Schulen etc eingerichtet werden ist ja alles in Ordnung.

  • KK
    Kein Kunde

    Bevor das hier mal in Religionsbashing ausartet nur ein Hinweis zum Kruzifix.

     

    Es erinnert die Richter an ihre Fehlbarkeit, und das scheint mir in Anbetracht der bisherigen Ereignisse kein falscher Hinweis zu sein.

     

    Hoffentlich werden auch ein paar Kruzifixe beim BKA aufgehangen.

     

     

    Vielleicht würde es manchen eine Bereicherung sein Horvaths Jugend ohne Gott mal zu lesen.

     

     

    pS. Das jede Meldung zu diesem Prozess, egal wo, auch Sympathisanten der Angeklagten anlockt sollte uns weder wundern noch in lächerlicher Weise aufregen.

  • M
    matthias

    Das Kreuz erinnert alle Verfahrensbeteiligten sowie die Zuschauer und Berichterstatter daran, dass auch in diesem Gerichtssaal Fehler gemacht werden können und Gerechtigkeit mehr ist als Recht und Gesetz.

  • H
    Hubert

    Hilmar, welche Frechheit meinst du? Die Frechheit, sich von Naziterroristen erschießen zu lassen?

    Die eigentliche Frechheit ist, dass du hier solche xenophobe Pampe abladen kannst. Wie wär's wenn du selbst auswanderst? Ab in die Antarktis nach Neuschwabenland.

     

    Ein religiöses Symbol im Gerichtssaal, das ist doch albern. Neutralitätsgebot, kennste? Ich möchte nicht wissen, wie du schreien würdest, wenn's um einen Gerichtssaal in einem muslimisch geprägten Land ginge.

  • O
    Opa

    Wir erkennen die Deutsche Gerichtsbarkeit nicht an und wollen die Angeklagten nach Scharia, das islamische Recht verurteilt sehen.

     

    Gehts noch?

  • SW
    St. Walburga

    Wie wäre es, wenn sich der türkische Abgeordnete in seiner Heimat, wo der Islam Staatsreligion ist, dafür einsetzen würde, Religionsfreiheit als von der Verfassung verbrieftes Recht einzuführen anstatt sich anmaßend ins deutsche Justizwesen einzumischen?

    Zur Religionsfreiheit gehört es, religiös oder areligiös leben, seine Konfession wechseln oder ablegen und sich im Hinblick auf religiöse Traditionen frei äußern zu dürfen. Die Türkei könnte so zum Vorbild für andere mehrheitlich muslimische Staaten werden.

  • H
    @Hilmar

    Die Widerlichkeit ihres Kommentars kennt auch keine Grenzen.

  • M
    Magnus

    @Hilmar Haben Sie den Artikel überhaupt gelesen? Die "hier lebenden Türken" haben sich überhaupt nicht in dieser Richtung geäußert, sondern lediglich ein Abgeordneter aus der Türkei.

     

    Und am Ende können Sie sogar noch das schöne Zitat lesen: "Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Aiman Mazyek, kritisierte Tamals Äußerungen."

     

    Aber das interessiert Sie wahrscheinlich nicht. Das Wichtigste ist doch, dass Sie eine Gelegenheit haben zu hetzen.

     

    "Die Frechheit dieser Menschen kennt keine Grenzen."

     

    Da fassen Sie sich mal an die eigene Nase.

  • A
    Alltogether

    "Das Kreuz bedroht alle Nicht-Christen"

    und alle Christen.

     

    Der Religionskritiker Hubertus Mynarek hat das Symbol richtig definiert.

    "Die Kirchen-Oberen, so Mynarek, “stellen immerfort den malträtierten, misshandelten, gequälten, blutüberströmten Leichnam dar. Warum? Weil sie eine Religion des Todes und nicht des Lebens sind!"

     

    Ein besonders kunstvoll, schönes Jesus Exemplar hängt im Vatikan an einem Sendemast.

    "Der Sendemast von Radio Vatikan"

    http://www.dw.de/image/0,,1233024_4,00.jpg

    Auch Mutter Teresa erfreute sich an dem Todeskampf der anderen.

  • V
    viccy

    @ Hilmar

    Bist Du gegen Kopftücher bei Lehrerinnen? Ich schon. Deswegen bin ich auch gegen Kruzifixe in einem Gerichtssaal.

     

    Lächerlich finde ich, gegen Kreuze zu wettern, was das Zeug hält und zugleich für die muslimische Minderheit jedes erdenkliche Quentchen an Religionsfreiheit sichern zu wollen.

     

    Aber gegen Kopftücher zu wettern und zugleich Kreuze in den Gerichtssälen zu feiern, ist auch ein bisschen schräg. Weiß nicht, wie Du das so siehst.

  • H
    Horsti

    Ich fühle mich durch die schwarze Kleidung der Richter bedroht. Weiterhin durch die frontale Konfrontation mit Richtern und Anwälten. Und überhaupt mag ich Gerichtsgebäude gar nicht, weil da so viele böse Menschen rumlaufen.

  • K
    Katharina

    @ Hilmar: und die Intoleranz mancher Menschen kennt scheinbar auch keine Grenzen!

    Was haben dir diese "frechen" Menschen getan, dass du ihnen absprichst als in Deutschland lebende Bürger rechtmäßig Forderungen stellen zu dürfen - und zwar ziemlich nachvollziehbare, verfassungsrechtlich gerechtfertigte Forderungen!

    Wir leben im 21. Jahrhundert! Es gibt eine Trennung zwischen Staat und Kirche ;-) Der Staat ist säkular was Religion anbelangt, so ist es in unserer Verfassung geregelt ;-) und das schließt weder eine Befürwortung des Christentums noch eine Negation des Islams ein - er ist neutral und es hat deshalb auch bitteschön kein Kruzifix im Gerichtssaal zu hängen.

  • X
    xVegAnarchistx

    @Hilmar: Solltest du nicht eher die 'Deutsche Stimme' lesen, statt der taz?!

     

    b2t:

     

    Noch perverser als ein Staat an sich ist nur ein Staat der sich mit Sekten das Bett teilt.

  • U
    Unbequemer

    Unverschämt, aber wer sich zum Trottel machen läßt muß sich nicht wundern, wenn andere dies zu neuen unverschämten Forderungen anstachelt. Die Welt funktioniewr halt nicht so, wie es sich unsere Pseudogutmenschen vorstellen.

  • P
    pinocchio

    jederman, -frau, zugereister und auch abgeordneter hat das recht sich nach eigener fasson lächerlich zu machen

  • HH
    Helmut H

    ... am Ende des sehr erhellenden Beitrags sehen wir wieder: (streng) gläubige Menschen aller Religionen halten im "Ernstfall" zusammen. Sind wir ein "Gottesstaat", in dem nichtgläubige Normale nichts zu sagen oder einfach nur in der unbedeutenden Minderheit sind?

    Liebe Gläubige, wovor habt ihr Angst?

  • E
    Evgeniya

    "Das Kreuz sei zudem eine „Bedrohung“ für alle Nichtchristen"

     

    Dem muss ich wiedersprechen, ich hatte das Thema letztens in unserer Gemeinde angesprochen. Keiner hat sich von einem Kreuz bedroht gefühlt. Oder sind wir Juden einfach nur toleranter?

  • T
    Thomas

    Was haben denn CSU Politiker im Gerichtssaal verloren? Die sollen sich nicht in die Judikative einmischen, maximal auf der Anklagebank dürfen's Platz nehmen.

  • H
    Hilmar

    Ich schlage vor wir übergeben den hier lebenden Türken das deutsche Staatsgebiet zu Schnäppchenpreis und wandern aus nach....ja wohin denn??

    Die Frechheit dieser Menschen kennt keine Grenzen.