Salman Rushdie auf Facebook: "Sieg! Facebook hat nachgegeben!"
Mit seiner Namenspolitik hat das Online-Netzwerk Facebook schon zahlreiche Nutzer verärgert. Unter ihnen befindet sich nun auch der Schriftsteller Salman Rushdie.
Rushdie darf auf Facebook wieder Salman heißen. Bild: screenshot facebook
WASHINGTON afp | Der britische Schriftsteller Salman Rushdie hat bei Facebook durchgesetzt, dass er auf seiner Seite weiterhin seinen Autorennamen führen darf.
Wie der weltbekannte Autor der "Satanischen Verse" und "Mitternachtskinder" am Montag auf Twitter schrieb, hatte das Online-Netzwerk am Wochenende seine Facebook-Seite abgeschaltet, weil sie ihm nicht glauben wollte, dass er tatsächlich er selbst sei.
Demnach konnte er Facebook mit einer Kopie seines Passes zwar von seiner Identität überzeugen, doch das Unternehmen bestand darauf, dass er fortan auf der Seite seinen ersten Vornamen Ahmed verwende.
"Sie haben meine FB-Seite als Ahmed Rushdie reaktiviert, obwohl die ganze Welt mich als Salman kennt. Diese Idioten", schrieb der indisch-stämmige Autor, der eigenen Angaben nach den Namen Ahmed nie verwendet.
Rushdie forderte daraufhin auf Twitter den Facebook-Chef Mark Zuckerberg direkt auf, ihm seinen Vornamen zurückzugeben. Als er keine Antwort erhielt, schrieb er: "Wenn F. Scott Fitzgerald auf #Facebook wäre, würde man ihn auch zwingen, Francis Fitzgerald zu sein?".
Erst am Abend konnte er doch noch einen Erfolg vermelden: "Sieg! #Facebook hat nachgegeben! Ich bin wieder Salman Rushdie. Ich fühle mich SO viel besser. Eine Identitätkrise in meinem Alter ist kein Spaß. Danke Twitter!"
Leser*innenkommentare
Nico
Gast
@Jay
Facebook ist unbestreitbar nützlich, auf die verschiedensten Weisen. Das anzuzweifeln wäre absurd. Wird man also von facebook mit unsinnigen Regeln oder unzureichenden Privatsphäre-Einstellungen konfrontiert, bringt es einfach gar nichts fb zu boykottieren. Druck machen á la Rushdie ist da schon wirksamer.
Ganz ehrlich: Den facebook-Hatern gefällt doch ihre Rolle als arme, machtlose Bürger, deren Privatsphäre einfach ignoriert und übergangen wird.
Gleichzeitig sind die meisten dieser Personengruppe nicht einmal in der Lage, die Sichtbarkeit ihrer Beiträge einzuschränken.
Stattdessen - aufmerksamkeitsheischend und ach so rebellisch - boykottieren sie facbook lieber ganz.
T.V.
Gast
Und ich hab heute Schwarzbrot gefrühstückt.
k-inger
Gast
Was für eine naive Diskussion hier in der taz.
Eure Sparkasse weiss hundert mal mehr über Euch und Eure Gewohnheiten als FB je in der Lage wäre rauszukriegen.
Denkt dran, wenn Ihr das nächste Mal beim Feuerwehrfest den netten Bänker von nebenan trefft.
Jay
Gast
Lieber Herr Rushdie,
Warum haben Sie nicht aus Protest jegliche Aktivitäten auf Facebook _eingestellt_? Für immer! DAS wäre mal ein Zeichen.
Lächerlich, was sich die Menschen von diesem Netzwerk vorschreiben lassen und mit sich (und ihren Daten) machen lassen. Absolut lächerlich.
Jay
(Nicht auf Facebook. Niemals.)
ver Weigern
Gast
Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen. Eliminiert den FB-Button. FB braucht man wie ein Loch im Kopf
Rio Reiser
Gast
Lieber Geschichts-Buch, statt Gesichts-Buch!
Wer braucht überhaupt diesen Drecksladen?
nixbook
Gast
Da fällt mir doch mal wieder der bescheuerte "Gefällt mir " Knopf bei der TAZ auf.
Warum schafft nicht wenigstens ihr den Blödsinn ab?
Kein Verständnis dafür, sorry
Mark Zuckerberg
Gast
Facebook ist doof!
Hanno
Gast
@Sven
"ich habe nichts gegen FB kritik, im gegenteil, aber den möchtergernkritiker unterstelle ich angst, technisches unverständniss und ein krankhaft pädagogisches interesse"
Den Satz verstehe ich nicht. Wie definierst Du Kritik, die Du akzeptierst, wie Mochtegern-Kritik, die Du ablehnst?
to-pse
Gast
Das hier sagt eigentlich alles was man zu Facebook wissen muss:
http://i.imgur.com/WiOMq.jpg
sven
Gast
@Toby
so so, die ganze welt regt sich also über FB auf und will trotzdem dabei sein.
aber, nur weil die FB möchtergern-kritiker lauter rufen als alle anderen, bedeutet dass längst nicht, dass sie viele sind. und nur weil Sie viele in ihrem Umfeld kennen, die möchtergernkritisch FB gegenüber stehen, bedeutet das auch nicht dass das die ganze welt ist.
und, das problem an den möchtegernkritikern ist, das sie keine ahnung von FB haben, weil sie sich möchlichst weit davon fern halten und ihre kritik nur aus quellen beziehen auf die sie sich blind verlassen.
ich habe nichts gegen FB kritik, im gegenteil, aber den möchtergernkritiker unterstelle ich angst, technisches unverständniss und ein krankhaft pädagogisches interesse ihr eigenes weltbild anderen aufdrängen zu wollen, weil sie glauben, dass es das richige weltbild ist, und weil sie meinen die ganze welt vor sich selbst schützen zu müssen.
Tadeusz Kantor
Gast
alles sehr seltsam. Salman Rushdie will wohl wieder mal ein bisschen Werbung für sich machen??!
Toby
Gast
Wie kann man sich ernsthaft darüber aufregen und ernsthaft dort dabei sein wollen? Ich versteh das nicht. Alle Welt regt sich (zu Recht) darüber auf, was das für eine Verbrechertruppe ist, aber jeder will unbedingt bei ihnen mitkuscheln dürfen.
Wenn der Satz von den allerdümsten Kälbern, die ihre Schlächter selber wählen nicht schon so inflationär genutzt worden wäre...
Alle wandern sie freiwillig in die Mastboxen und sind dann stoltz, wie Bolle, wenn sie heroisch erstritten haben, daß sie dort ihre eigenen Prilblumen an die Gitterstäbe kleben dürfen.
Wow! Helden!
Gesichtsbuchschnecke
Gast
Was wäre wenn Jesus wiederkäme und sich mit seinem Namen beim Gesichtsbuch anmelden würde ?
müllers kuh
Gast
Identitätskrise weil fb den Vornamen nicht akzeptieren möchte? Früher hätte man einfach den Account gelöscht und gut ist. Aber heute existiert man wohl nicht ohne das Welt-EMA FaceBook. Ein weiteres Anzeichen für die Verblödung der Gesellschaft. Halleluja.
michaela
Gast
Super SAche!
Schluppen
Gast
FB den eigenen Ausweis in Kopie schicken? Da würde ich eher meinen Account aufgeben. Und außerdem ist die Regelung transphob. Nicht alle Menschen haben einen Ausweis, in dem ihr RICHTIGER Name steht.