piwik no script img

Pressefreiheit in der TürkeiDrei Fotojournalisten festgenommen

Drei deutsche Journalisten sind von türkischen Behörden unter dem Vorwurf der Spionage festgesetzt worden. Sie arbeiten unter anderem für die taz.

Über die kurdischen Proteste in Diyarbakir wollten die drei Journalisten berichten. Bild: reuters

ISTANBUL dpa | Im Südosten der Türkei sind drei freiberufliche Fotoreporter aus Deutschland festgenommen worden. Dies berichteten am Sonntag ihre Kollegen sowie das kurdische Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit e.V., Civaka Azad.

Demnach wurden Björn Kietzmann, Chris Grodotzki und Ruben Neugebauer am Samstagnachmittag von der türkischen Polizei in Diyarbakir festgenommen. Ihnen werde vorgeworfen, Spione und Provokateure zu sein.

Die drei Fotografen waren in der kurdisch geprägten Region, um über die Proteste gegen die von der Terrormiliz IS eingekesselte syrische Stadt Kobane zu berichten. Dabei waren im Südosten der Türkei in den vergangenen Tagen mehr als 30 Menschen getötet worden. In 35 der insgesamt 81 türkischen Provinzen war es zu Ausschreitungen gekommen.

Kietzmann, der als freiberuflicher Fotoreporter arbeitet, gehört dem Berufsverband Freelens an. Er schrieb am Samstag auf Twitter: „Zusammen mit 2 weiteren dt. Journalisten im türkischen #Diyarbakir festgenommen, weil wir über kurdische Proteste berichten wollten.“

Grodotzki gehört der Fotografen-Kooperative „Visual Rebellion“ an und gewann unter anderem 2013 den „dpa News Talent Award“. Neugebauer, ebenfalls von „Visual Rebellion“, hat unter anderem für die Süddeutsche Zeitung, den Spiegel sowie den Tagesspiegel und die taz gearbeitet.

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

0 Kommentare