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Pegida-Gegner in Dresden„Reaktionäre Verrohung Europas!“

Das Bündnis „Dresden für alle“ ist fragil. Die Pegida-Gegner setzen sich aus sehr verschiedenen gesellschaftlichen und politischen Gruppen zusammmen.

15. Dezember: „Dresden für alle“ auf dem Theaterplatz Bild: dpa

DRESDEN taz | Diesmal dominierten beim Protest „Dresden für alle“ auf dem Theaterplatz und bei einem Zug durch die Innenstadt junge Leute, die eher dem linken Spektrum zuzuordnen waren. Es kamen rund 5.500 Teilnehmer, um gegen gegen Pegida zu demonstrieren. Vor einer Woche hatte der Sternlauf für ein weltoffenes Dresden noch rund 9.000 Menschen aus ganz verschiedenen gesellschaftlichen und politischen Strömungen vereint.

Überwiegend mittlere und ältere Jahrgänge fanden sich zunächst in der Kreuzkirche ein. Für das wöchentliche Friedensgebet genügt sonst eine Seitenkapelle. An diesem Montag war das Kirchenschiff mit etwa 500 Besuchern gut gefüllt. Die Pegida-Demonstrationen hatten sie zum außergewöhnlichen Kirchenbesuch angeregt, wie sie vor dem Gebet äußerten. Deren Ängste hingen wohl eher „mit der mangelnden Courage zusammen, den eigenen Glauben und die eigenen Werte zu vertreten“, hieß es.

Diese Selbstvergewisserung, was denn die beschworene „christlich-jüdische Kultur des Abendlandes“ sei, suchen Gläubige im Gebet und nicht in der Abgrenzung gegenüber anderen. Mit den brisanten Friedensgebeten in der späten DDR aber möchte kaum jemand die Situation vergleichen. Damals ging es gegen ein System, nunmehr für etwas, betonten Kirchenbesucher. Vom Frieden als der „umarmenden Begegnung mit dem anderen“ war denn auch beim Gebet die Rede. Kontrastierend dazu blies auf dem Theaterplatz zunächst ein weit schärferer Wind.

Alex Elser von der Undogmatischen Radikalen Antifa rückte die CDU in die Nähe von Pegida. Sie stehe wie keine andere der etablierten Parteien für Fremdenfeindlichkeit, Ausgrenzung und Abschiebung. Sachsens Innenminister Markus Ulbig (CDU) und anderen sprach sie das Recht ab, sich bei den Demonstranten gegen Pegida einzureihen. Dessen neue Sonderkommission gegen Asylbewerber-Kriminaliät, die Verweigerung eines Winter-Abschiebestopps und seine Absicht, Tunesien als sicheren Drittstaat erklären zu lassen, offenbarten Heuchelei.

Die bürgerliche Mitte

Das spaltete, und vereinzelt wurden auch Buh-Rufe laut. Ungeteilten Beifall erhielt hingegen die Linken-Bundesvorsitzende Katja Kipping, die aus Dresden stammt. Sie holte weit aus, machte Rüstungskonzerne und Rüstungsexporte für die Weltkonflikte mitverantwortlich, die wiederum die gewaltigen Flüchtlingsströme auslösen. Pegida sei auch der Ausdruck eines reaktionären Kulturkampfes. „Zivilisatorische Errungenschaften wie humanistische Selbstverständlichkeiten oder die Gleichheit der Geschlechter sollen zurückgedreht werden“, rief die junge Linken-Vorsitzende.

Bogida

In Bonn blockierten laut Polizei mehr als 1.600 Menschen eine Pegida-Demonstration durch die Innenstadt. Ein Sprecher des lokalen Ablegers „Bonner gegen die Islamisierung des Abendlandes“ (Bogida) schätzte die Zahl der Anti-Islam-Demonstranten auf 300. Tatsächlich nahmen deutlich weniger Menschen teil.

Erschreckend sei, dass daran auch immer größere Teile der so genannten bürgerlichen Mitte beteiligt seien. „Es droht nicht eine Islamisierung des Abendlandes, sondern eine reaktionäre Verrohung Europas!“, schloss Kipping. Marko Schmidt vom Sächsischen Flüchtlingsrat plädierte für einen Dialog, aber zuerst mit den Flüchtlingen, den Hilfesuchenden selber. Solche aus dem Iran und aus Palästina kamen auf dem Lautsprecherwagen auch zu Wort und beklagten die Einschränkung ihrer Menschenrechte.

Aiman A. Mazyek, Vorsitzender des Zentralrats der Muslime in Deutschland, mahnte dringend, „Toleranz, Teilhabe und Menschlichkeit als hohe Güter einer funktionierenden Demokratie nicht zu zerstören“. Sozialneid und Ängste fußten auf Lügen und einer Verdummungspropaganda, die ein gemeinsames „Wir“ verhindern möchte. „Deutschland kann anders und ist anders!“, rief Mazyek. Auch die Ängste seiner muslimischen Glaubensbrüder sollten ernst genommen werden. Zugleich forderte er die Politiker auf, soziale Probleme konsequenter anzugehen.

Brandanschlag im Plattenbau-Stadtteil

Ängste lösen die Pegida-Demonstranten mittlerweile überall in Dresden aus, wo ausländische Mitbürger beschäftigt sind. Der Betreiber des bekannten Restaurants „Italienisches Dörfchen“ neben der Semperoper berichtet von solchen Befürchtungen seiner internationalen Mitarbeiter. Im Plattenbau-Stadtteil Gorbitz gab es einen Brandanschlag in einer Straße, wo Asylbewerber dezentral untergebracht sind.

Diesem Ungeist wollte eine ganzseitige Anzeige begegnen, die zum Wochenende in den Tageszeitungen erschien und die von mehreren hundert Akademikern, Künstlern, Unternehmern und anderen Persönlichkeiten finanziert und unterschrieben wurde. Sachsens scheidender Ausländerbeauftragter Martin Gillo (CDU) trat zum Schluss der Gegendemo, die eher Pro-Demo genannt werden wollte, mit einem Plakat auf. Es zeigte die Symbole der Weltreligionen und der Friedensbewegung nebeneinander und auf Augenhöhe vereint.

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22 Kommentare

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  • (VI) Linke sind vielleicht manchmal naiv und wollen "einen Tee trinken" und dann alles mal "bequatschen", aber Linke sagen auch: "Mach meinen Kumpel nicht an!", "Lass die Frau in Ruhe!", "Hörst Du, Du musst nicht, wenn Du nicht willst!". Linke machen Lichterketten und gründen Stadtteilzentren, Linke zeigen Nazis den Stinkefinger und geben ihnen manchmal auch auf's Maul. Linke geben den Outsider oder treten den "Marsch durch die Institutionen" an, werden Lehrer oder Sozialarbeiter, um "was an der Basis zu verändern". Ich wünschte, es gäbe mehr Linke und weniger Lifestyle, weniger Hipness, weniger "hochwertige Gene", weniger "es besser wissen" und "ironisch meinen". Dann wäre die Pegida eine weitere rechte Strömung, die zusammen mit den anderen, traditionellen oder neuen Rechten eines Tages wirklich eine Gefahr sein könnte.

    • @Natascha:

      Linke, oder besser gesagt viele Pseudolinke, haben nur ein Problem dabei. Sie denken, sie hätten das Weltverbessern für sich gepachtet. Sie können es nicht ertragen, wenn Grüne, SPDler, CSUler, CDUler, FDPler, Katholiken und Evangelen dies ebenfalls machen. Im Gegenteil, einigen von ihnen werfen Sie sogar unverschämterweise als Befürworter für der sozialen Marktwirtschaft für den ganzen Sch..., das "faschistoide kapitalistische" System verantwortlich zu sein. Und sobald es um die eigene Verantwortung der Linken für Diktaturhansel geht (DDR, China, ...) oder Antisemitismus in den eigenen Reihen (Israel) wird selbstgerecht auf die Fehler bei den anderen Parteien verwiesen.

       

      Linke mit klaren Kopf gerne, aber mehr verwirrte Fundamentalisten braucht es nicht.

  • (V) Und alle hatten sie in der Grundschule Probleme mit der deutschen Sprache, alle plagt das Gefühl, sich aber auch um jeden Preis "fremd" fühlen zu wollen. Alle sind sie irgendwie "benachteiligt. Alle, vor allem aber die Elite. Nur die ist ja auch selbstsicher genug, das "Benachteiligt-Sein" für sich einzufordern und kaltschnäuzig, skrupellos genug, anderen den "schwarzen Peter" zuzuweisen. Es war mal links, Deutschunterricht für Kinder mit Migrationshintergrund anzubieten, weil klar ist, dass, wer die Sprache nicht ganz oder sogar nur rudimentär versteht, dem Schulunterricht auch nicht folgen kann und wer dem Unterricht nicht folgen kann, auch schlechten Noten hat, weil klar war, dass es keine Sache der "Gene" ist, weil klar war, dass auch deutsche Kinder, die in deutsch nicht so fit sind, am Förderunterricht teilnehmen dürfen, weil klar war, dass sie sich deshalb nicht schlecht fühlen müssen, klar auch, dass das türkische Großmaul, dass bereits fließend in deutsch daherquasselt, in "für Ausländer" stört. Weil "Fördern" einmal bedeutet hat, ungleichen Startchancen etwas entgegenzusetzen, auszugleichen, dass es Ungerchtigkeit in der Welt gibt, nicht das Opfer zu mimen ("Ich habe so geheult, als mein Hamster starb"), obwohl man keines ist, weil man sich das dann erlauben kann, auch mal den Nazi zu geben, die Drecksau, die keine Rücksicht zu nehmen und nicht fair zu sein braucht, die auch mal "Verlierertypen" in den Arsch treten darf, die auch mal AfD und "Politically Incorrect" gut finden darf, auch mal sich gegen "Ausländer" Luft machen und 'ner Frau an den Busen grapschen oder mit Vergewaltigung drohen, auch mal Witze über 'nen "Behindi" machen, es weiß schließlich doch jeder dass man/frau das nicht so gemeint hat....Nein, es weiß nicht jeder und es findet auch nicht jeder cool. Und Nein, es ist nicht links, überhaupt gar nicht, nicht mal ein bisschen.

    • @Natascha:

      Den Bildungserfolg bei Migranten danach zu beurteilen ob die Impulse von "links" kommen ist dumm und geht eher nach hinten los.

       

      Ein Blick auf die Bildungsergebnisse zeigt: Die besten Ergebnisse bei den Sprachprüfungen wurden von Neuzuwanderern in den CDU regierten Bundesländern Thüringen und Sachsen (!) erzielt.

       

      Dort ist auch der Anteil der Gymnasiasten mit Migrationshintergrund besonders hoch – in Thüringen ist dieser sogar höher als bei Deutschen ohne Migrationshintergrund. Thüringen ist außerdem das Land mit der höchsten Erfolgsquote für Studierende mit Migrationshintergrund.

       

      http://mediendienst-integration.de/im-vergleich/bundeslaender.html

  • (IV) Jetzt kann man sich das wieder leisten. Hier im Forum, bei der TAZ, und sowieso in der neuen deutschen Linken, die keine wirkliche Linke mehr ist: Eigentlich haben alle zumindest einen schlesischen Opa, vielleicht aber auch jüdische Vorfahren. Sie sind's nicht gewesen. Damals. Das war der Plebs. Pöbel. Ja, sie können sich das leisten, auch mal mit dem rechten Rand zu schmusen. War doch nicht so gemeint. Oder "ironisch gemeint". Jeder weiss doch dass sie selbst..., also zumindest queer, das auf jeden Fall, da kann man doch gar nicht, ja wirklich, alle irgendwie queer. Da ist auch ein homophober Spruch zwischendrin mal nicht so schlimm. Man kann ihnen doch einfach nicht böse sein.... (Doch! Man kann!).

  • (III) Der "gute Eindruck" war nie links, der Dummkopf aus "bestem Hause", der glaubt, alles mit Hänseleien und "ironisch gemeint", wettzumachen, der lustlose "reiche Erbe", der RCDS-Heini, dessen Noten nicht für die leistungsbezogenen Konservativen reichten, war nie links. Das dumme Lieschen, das sich um seine "Fickbarkeit" sorgt und darum, ob sich seine fetten kleinen Patschfüsschen auch in Stilettos wohlfühlen, war nie feministisch. Die blöde Kuh, die dachte, dass "dick" ja "Hartz-IV-Empfänger" ist und es nicht einzusehen ist, dass dann sie streng Dauer-Diät leben muss, damit Größe 34 nicht kneift, deren einzige Sortge das ist, war nie links. Dass jetzt bestimmte Lebensstile, kulturelle Kapitale, Körpertypen, Ernährungsgewohnheiten, Soziolekte und Haarschnitte darüber entscheiden, was "links" ist und was "rechts", "homophob", "sexistisch", usw. war nie links. Linke wollten immer die Auseinandersetzung, Ratio, Vernunft, Differenzierung, Probleme lösen, möglichst gemeinsam, im Kollektiv, durch Kompromiss, nie Hysterie, emotionales Aufpeitschen, klirrende Fensterscheiben, Hexenjagden, "Sündenböcke" und den "gesunden Volkszorn".

  • (II) Ja, stimmt, "Hartz IV" ist ja auch irgendwie der Feind bzw. "Hartz-IV-Empfänger" sind es. Das klingt nach den Leuten, die meinen, "das Kleinbürgertum" und "das Lumpenproletariat" hätten den Nationalsozialismus auf dem Gewissen. Über soviel Dummheit und fehlende Geschichtskenntnisse würde ich eigentlich nur milde lächeln - wenn es nicht so ernst wäre. Nein, der NS war ein"Angebot" an alle Schichten, eine "Versöhnung" zwischen "Arbeiterklasse" und "Elite", sofern man dem Ideal des "deutschen Herrenmenschen" entsprach. Das Angebot wurde von allen sozialen Schichten begierig aufgegriffen. Und ebenso kam der Widerstand aus allen sozialen Schichten. Es waren nur insgesamt sehr viel weniger Menschen im Widerstand, als man nach 1945 hätte denken können. Ähnlich verhält es sich heute: Thilo Sarrazin ist kein Fürsprecher des "kleinen Mannes", des "ungebildeten Hartz-IV-Empfängers", der auf seine Chance wartet, seinen Platz in der Gesellschaft, den "die Moslems" halt im Moment besetzen und wären sie nicht, wäre alles gut. Thilo Sarrazin ist ein Fürsprecher der Elite. Die AfD vertritt die gleiche soziale Schicht. es geht um Menschen, die sich nicht nur als "Leistungsträger" sondern auch als "Träger hochwertiger Gene" empfinden möchten. Es geht um "Gebärprämien" für die entsprechenden Frauen. Es geht darum, dass Geburt alles ist, dass man da nichts machen kann, nicht jeder studieren muss, dass man sich das auch nicht bieten lassen muss, wenn die Enkelin eines Dienstmädchens "summa cum laude" macht und die eigenen Kinder, vollgepumpt mit Weed, Speed, Koka, Ecstasy und den allerbesten sozialen Beziehungen, die eigentlichen "Verlierertypen" sind, aber immerhin einen "guten Eindruck" machen.

  • @Rico Sack: Katja Kipping hat tatsächlich Recht: Es droht keine Islamisierung Europas. Ein Feindbild aber muss offensichtlich her: "der Islam" oder auch "die Evangelikalen". Beiden ist gemein, dass sie irgendwo anders auf der Welt tatsächlich politische Schlagkraft entwickelt haben und rechts-religiösen Unsinn verbreiten. Irgendwo anders. Nicht in Deutschland. Und natürlich ist nicht "der Muslime", selbst "der gläubige Muslime" nicht, die Gefahr, ebenso wenig wie es "der Christ", selbst der Gläubige, ist und wie es "der Jude" nie war. Eine Gefahr ist aber und war es in der Weimarer Republik schon, dass es an Alternativen fehlt, dass die politische Linke sich verzettelt hat, sich selbst nicht mehr ernst nimmt und irgendwie uncool, unglaubwürdig geworden ist, nicht mehr sie selbst jedenfalls. Ich merke das auch hier im Forum und habe es x-mal gelesen, so auch auf TAZ-Veranstaltungen gehört: Es sind die "schlichte(n) Gemüter", wie Du schreibst, Rico Sack, es ist "Sozialneid", das Wort hat Michael Bartsch gebraucht, es geht um "Unzufriedenheit" und "Hartz IV". So könnte man meinen.

  • Nun wo die ruinösen Ergebnisse neo liberaler Politik in Deutschland real zu besehen sind, die unglaublichen Zerstörungen der Nato Staaten im Maghreb, dem nahen und mittleren Osten, der Millität Junta in Ägypten, die Apartheid, die sich in Israel abzuzeichnen beginnt, die völlig zerstörte Weltökonomie - Deutschland und Europa ohne Zinsen, ohne Renten, ohne faire Gesundheitrsversorgung, gewaltige Einschnitte in die Sozialstaatorientierungen in allen EU Staaten und vor allem in Deutschland einen öffentlich rechtl. Rundfunk der seinen Verfassungs- und Staatsvertraglichen Berichterstattungen nicht mehr frei nachkommen kann oder will, zeigen, das die Ehe des Kapitalismus mit der Demokratie total gescheitert ist. In Belgien konnten die Gewerkschaften gestern einen Generalstreik gegen Sozialabbau und Rentenkürzung durchsetzen. Lapidarer Kommentar in den "Heute Nachrichten" " Die Gewerkschaften machen Generalstreik, aber was kann das schon bewirken ? Die Belg. Reg. wird sich doch durchsetzen, die Notwendigkeit für "Reformen" werden sie nicht verhindern können. Ideologische Einseitigkeit und Hetze in einer nie gekannten Brutalität mit Lügen und Verderhungen versuchen die öffentl. rechtl. Medien die Bankkrottpolitik der EU nach Russland abzulenken.Die Flüchtlingsströme sind auch eine Folge der Zerschlagung viele afrikanischer Staaten und Regierungen, ohne Konzept, wie sich das am Beispeil Syrien klar zu sehen sind. Das die EZB aus dem letzten Loch pfeift, Europa in eine Rezession verfällt und die Kriegsgefahr wg. der Ukraine nach wie vor nicht wirklich gebannt ist, ist den deut. üffentl. rechtl. Medien nur Meldungen wert, das es in Russland schwieriger wird. Japan ist pleite, keiner dort weiß wie das dort weitergehen kann ? Wir sind doch an den res publica interessierte Bürgerinnen und Bürger.

  • Das mit der abendländischen Tradition sollte doch vielleicht mal geklärt werden. Was soll darin stecken, was auch von den mulitikriminellen Anführern der Pegida an Werten geteilt wird?

     

    Es ist nach meinem Eindruck eine kämferische Gesinnung gegen die in unserer Verfassung verkankerte Freiheit der Religion und Weltanschauung.

     

    Einige Unionspolitiker freilich finden das gut. Die Freiheit anderer Religionen, der Atheisten, der Konfessionslosen, der Agnostiker und der bewusst religiös Gleichgültigen wollen sie entgegen ihrem Verfassungsauftrag nicht schützen.

     

    Dabei sollte auch den Politikern von Union und AfD mal zu denken geben, dass Hitler Katholik und Sacharow Atheist war.

    • @Celsus:

      Um ihnen mal genauso dumm zu antworten: Hitler war (National) Sozialist.

      • @Arcy Shtoink:

        "mal" ist gut . lol

        • @APOKALYPTIKER:

          *grins* was soll man sonst antworten auf solche Assoziationsblaster. Übrigens. Mussolini, der wer hats erfunden Faschist, war zuvor Sozialist. Wenn das man nicht eine Denksportaufgabe für die Politiker der "DIE PARTEI" ist.

  • Katja Kipping hat völlig recht. PEGIDA, das ist die nächste Eskalationsstufe der internationalen Verteilungskämpfe. Und die Skala ist nach oben offen.

     

    Die Aktionen der Ängstlichen und sich beleidigt Fühlenden rings um den Globus sind sich im Grunde sehr ähnlich: Abschottung, Ausgrenzung, Wut und Hass.

     

    Bücher und DVDs bestellen unsere hiesigen Wutbürger nach der Demo gerne wieder bei Jeff Bezos und jammern im selben Atemzug, dass die Arbeitsbedingungen für Minderqualifizierte hierzulande immer schlechter werden.

     

    Schlichte Gemüter kann man leider nur mit schlichten Parolen agitieren und aktivieren. Ein Denken in komplexeren Zusammenhängen fällt ihnen schwer.

     

    Das ist ein fatales Problem. Und eine große Chance für die internationalen Klassenkämpfer von oben.

  • Teil 2:

    Das und der WählerInnenwille in den beiden Häusern des Parlaments. Ausgedrückt durch die meistgewählten Ronaldo Caiado (Vorsitzender des gewalttätigen Arms der GrossgrundbesitzerInnen, „ideologisch“ am ehesten mit dem KKK verwandt, allerdings auf Indigene statt Afro-BrasilanerInnen „spezialisiert“), Marcos Feliciano (evangelikaler Pastor und Rassist und Schwulen/Lesben-Hasser), Luiz Carlos Heinze (eine Mischung aus den beiden Obgenannten), Jair Bolsonaro (Ex-Hauptmann des Militärs und nostalgischer Verteidiger der Diktatur)..., alle im – laut Euren „Korrespondenten“ „linken“ – Regierungslager, an Mama Dilma’s nach rechtsradikal so gross(zügig)er Brust.

    Unsre noch überlebenden und widerstehenden Indigene wissen, dass ihr Stündlein nun SCHLUSSendlich schlagen soll.

    Vom Frieden als der „umarmenden Begegnung mit dem anderen“ sind wir genozidweiter wie nie entfernt. Kurz vor Beginn der vierten „Links“regierung en suite. Aber dazu auch von taz-Seite: NICHTS. Es scheint, die „Inland"-Pegida-Krakeeler sind (in taz-Schreibart) gefährlicher, als die ausgewachsene „Ausland"-Massenmordbuben-AG, die die höchste brasilianische „Demokratie“sphäre besetzt und unter Kontrolle hat.

  • Teil 1:

    Die „bürgerliche Mitte“ und die Massenpartei #1 CDU als Schulterklopfer und Humusspender der zu Mainstream wuchernden Saat der Euro-Alt-Neos Haider & Le Pen. Mensch liest solch (Wieder-)„Aktuell-Europäisches“ mit Sorge. Nicht erst seit eben-taz-jetzt.

    Interessant bis völlig unverständlich („dazu“), dass unsere (südamerikanischen) xenophoben und rassistisch-möderischen Rechtsradikale benevolent ignoriert werden. Von den sogenannten „Korrespondenten“. Auch der taz. Wo stur und durch die Jahre und Gegenbeweise Lula, Dilma, Chaves, Evo & Co. als „linke“ (und ergo zu unterstützende) FührerInnen taxiert und hoffiert und Euch LeserInnen falsch (im vielschichtigsten) Sinne serviert werden.

    Oder hab ich übersehen, wie Eure BürojournalistInnen von – ein Beispiel bloss – der „reaktionären Verrohung“ auf Dilmabetreiben in Brasilien schrieben? Diese Präsidentin, so indertat-links wie Margaret Thatcher, hat gestern Kátia Abreu zu ihrer neuen Wirtschaftsministerin gemacht. Eine Senatorin weil/und Führerin der Grossgrundbesitzer. Und weiters Landusurpatorin, Umweltverbrecherin (mehrmals mit der „Goldenen Motorsäge“ „ausgezeichnet“), Freundin und Helferin der Sklavenarbeit und unermüdliche Anwältin des „Total-Aus“ für Indigene. Wie angegossen passend übrigens zu Dilma’s eigenem Monsanto- und Staudamm-über-alles-Fortschrittsdogma.

  • Für mich trat die von Frau Kipping festgestellte Verrohung (und Brasilianisierung Deutschlands) ein, als die Abgeordneten dem Volk Hartz IV, Lohndumping und Enteignungen bei Renten wie Pensionen verschrieben, während sie sich selbst Bundesrichterbezüge und ihrem Bundestagspräsidenten Ehrensold verordneten.

    • @Muck:

      Diese politischen Maßnahmen kann man ja nun wirklich nicht Kipping (Linke) anlasten. Da sollte man sich an Roth, Özdemir, Künast (alle Grüne) oder Steinmeier, Gabriel (SPD) halten - und im Hinterkopf behalten, dass SPD/Grüne eigentlich nur das durchgesetzt haben, was CDU/CSU und FDP sich nie wagten.

      • @Anton Gorodezky:

        Anton, niemand hat sie Frau Kipping (Linke) angelastet, lediglich, dass sie Verrohung selektiv verortet, laste ich ihr an.

  • 6G
    688 (Profil gelöscht)

    „Reaktionäre Verrohung Europas!“

     

    Europa hat eben seine Grenzen, gewachsen aus Kolonialisierung, Wirtschaftswunder und Globalisierungsgedanken.

  • Katja Kipping hat den Nagel mal wieder auf den Kopf getroffen!

  • Was die 'junge Linken-Vorsitzende' rief, war mal wieder so ein Dummsatz und ist einer ernstgemeinten gegenbewegung nicht gerade dienlich.