Krieg in Syrien: Luftangriff auf Schule in Aleppo
Bei dem Luftangriff auf eine Schule im syrischen Aleppo wurden mehrere Menschen schwer verletzt. Neun starben, darunter fünf Kinder.
BEIRUT afp | Im syrischen Aleppo sind Aktivisten zufolge bei einem Luftangriff der Streitkräfte auf eine Schule am Sonntag neun Menschen getötet worden, darunter fünf Kinder. „Die Luftwaffe hat eine Schule im Osten von Aleppo bombardiert und dabei fünf Kinder, drei Lehrerinnen und einen Mann getötet“, sagte Rami Abdel Rahman von der in Großbritannien ansässigen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Ein weiteres Kind sei bei einem Luftangriff im Viertel Tscheich Chodr getötet worden.
Da bei dem Angriff auf die Schule auch mehrere Menschen schwer verletzt wurden, sei ein weiterer Anstieg der Opferzahlen möglich, teilte die Beobachtungsstelle weiter mit. Viele Schulen in Aleppo mussten den Unterricht wegen der Kampfhandlungen schon vor Jahren einstellen, während einige in Kellern den Betrieb aufrecht erhalten.
Am Samstag waren in Aleppo nach Angaben der Beobachtungsstelle durch Luftangriffe der syrischen Streitkräfte sowie durch Beschuss der Rebellen mindestens 35 Zivilisten getötet worden. Durch Bombardements der Luftwaffe seien unter anderem auf einem Markt im von der Opposition kontrollierten Stadtteil al-Maadi 17 Menschen getötet worden. Granaten und Raketen der Rebellen fielen in Stadtteilen unter Kontrolle der Regierungstruppen 18 Menschen zum Opfer, darunter zwei Kinder, hieß es weiter.
Seit Beginn des Syrien-Konflikts im März 2011 sind laut der Beobachtungsstelle bislang mehr als 215.000 Menschen getötet worden. Aleppo, zweitgrößte Stadt und ehemaliges Wirtschaftszentrum des Landes, ist mittlerweile in einen von den Rebellen und einen von der Armee kontrollierten Teil gespalten. Beiden Konfliktparteien wurden bereits von Menschenrechtsgruppen wegen des rücksichtslosen Beschusses von Zivilisten kritisiert.
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