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Krebs durch GenmaisMonsanto unter Druck

Die Kritiker hätten die Studie wohl nicht gelesen: Der Molekularbiologe Séralini verteidigt seine Untersuchungen, bei denen er Ratten mit Genmais fütterte.

Das Leben als Laborratte: etwas eng, aber es wird nicht kalt. Bild: dpa

BERLIN taz | Tumore, kaputte Nieren und Lebern bei Laborratten – die Ergebnisse einer neuen Langzeitstudie zu gentechnisch verändertem Mais klingen alarmierend. Binnen Stunden nach Veröffentlichung der Untersuchung aus Frankreich warfen Wissenschaftler den Verfassern fehlerhafte Methoden vor. Hauptautor Gilles-Eric Séralini von der Universität Caen weist die Kritik im taz-Gespräch zurück.

Die Untersuchung könnte für die Industrie gefährlich werden, weil die Autoren so lange und detailliert wie kaum eine andere Forschergruppe eine Gentechpflanze an Versuchstieren getestet haben. Sie verfütterten den Mais NK603 des US-Herstellers Monsanto an Ratten während deren gesamten Lebensdauer von etwa zwei Jahren. Einige Tiere bekamen mit dem Mais auch das Monsanto-Pestizid RoundUp, gegen das die Pflanze durch Genveränderung widerstandsfähig gemacht wurde.

Frühere, meist nur 90 Tage dauernde Studien hatten entweder keine Gefahren nachgewiesen oder werden selbst von Kritikern der Technologie skeptisch gesehen. Nun erklärte die französische Regierung, sie erwäge, den für den Import in die EU zugelassenen Gentechmais zu verbieten. In Russland verhängte die staatliche Verbraucherschutzagentur einen Importstopp des Genmaises, bis die Vorwürfe der Studie geklärt seien.

Gentech-Befürworter bemängeln, dass Séralini nur zehn Ratten in der Kontrollgruppe gehalten habe, die konventionell gefüttert wurde. Diese Zahl sei zu niedrig, um zufällige Ergebnisse auszuschließen. „Der NK603-Mais wurde mit 10 Ratten genehmigt“, entgegnet Séralini, „das ist zu wenig für eine Krebsstudie. Aber eine Krebsstudie mit 50 Ratten kostet 20 Millionen Euro. Niemand hat das bisher gemacht mit Gentech-Pflanzen und RoundUp.“

Krebsanfälliger Rattenstamm

Allerdings habe er seine Tumorergebnisse kombiniert, etwa mit biochemischen Analysen, für die zehn Tiere ausreichten. Demnach litten die mit Genmais gefütterten Ratten besonders häufig auch an Nierenkrankheiten. Kritiker werfen Séralini auch vor, dass er den Rattenstamm „Sprague-Dawley“ benutzt hat, der natürlicherweise sehr anfällig für Krebserkrankungen ist.

„Sie haben den gleichen Stamm benutzt, um den NK603-Mais zu genehmigen“, antwortet der Molekularbiologe. Außerdem gehörten Séralini zufolge sämtliche Tiere in seinem Versuch diesem Stamm an. Alle entwickelten Tumoren, aber die Ratten mit Genmais und/oder RoundUp im Futter „hatten zwei- bis dreimal mehr – und sogar fünfmal mehr in einigen Gruppen“, sagt Séralini.

Monsanto wehrt sich unter anderem mithilfe von David Spiegelhalter, Statistiker an der Universität Cambridge. „Die Nur-Mais-Ernährung der Ratten ist zweifelhaft und unrealistisch“, kommentierte er die Studie laut einer Pressemitteilung des Unternehmens.

Ausgewogenes Standardfutter

Séralini kontert: „Wir haben ein ausgewogenes Standardfutter für Laborratten benutzt.“ Geliefert von dem Hersteller Safe, tauschten die Forscher den enthaltenen konventionellen Mais teilweise oder komplett gegen den transgenen Mais aus.

Monsanto kritisierte in einer Stellungnahme zudem: „Es ist unklar, ob alle Testfuttermittel die gleiche Menge Mais enthielten“. Falls die Ratten unterschiedlich viel Mais bekommen hätten, könnte das der Grund für die unterschiedlichen Symptome der Tiere sein.

„Jede Ratte hat die gleiche Menge Mais gefressen, und das reguläre Futter einer Ratte darf maximal 33 Prozent Mais enthalten“, stellt Séralini fest. In der Studie selbst heißt es, dass die Futtermittel „substantiell gleichwertig seien – mit Ausnahme des veränderten Gens“ in dem Monsanto-Mais. „Wer uns nun kritisiert, ist mit der Biotechnologie-Lobby verbunden. In Frankreich sind es auch die Leute, die den transgenen Mais NK603 genehmigt haben“, so Séralini.

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23 Kommentare

 / 
  • F
    Finder

    ... Neben Monsanto, sieht die Waffen SS wie eine illustre Trachtengruppe aus!

    Es gibt keine Lebensfeindlichere Organisation auf der Erde!

  • D
    Die

    Zahlenspielereien von Martin sind nichts als Irreführung.

     

    Sie zeigen eine Normalverteilung- aber keine statistische Auswertung.

     

    Was als statistisch signifikant gilt, dafür gibt es klare Regeln.

    Diese zu erläutern, führt hier zu weit, deshalb wurde vermutlich mein letzter Post nicht veröffentlicht.

     

    Diese Regeln wurden bei dem Experiment und dessen Auswertung eingehalten bw. erreicht, deshalb ist es reine Ideologie, daran zu zweifeln.

     

    Was nützen seriöse Versuche, wenn anschließend statistisch und mathematisch anerkannte Konventionen in Zweifel gezogen werden, aufgrund derer übrigens auch sämtliche Zulassungen für die Verbreitung Gentech-Lebewesen erteilt werden?

     

    Die massiven Angriffe auf die Versuchsergebnisse resultieren einzig und allein aus den massiven finanziellen Interessen und finanziellen Mitteln der Gentech- Lobby.

  • S
    Sabine

    Es wäre wunderbar, einen Labor-Test durchzuführen und klipp und klar und ehrlich - also unabhändig - vom Staat zu finanzieren und zu überwachen. Ohne Bestechung oder Drohungen irgendwelcher Lobbyisten. Das muss doch möglich sein!

    Und zwar, bevor Gen-Produkte zugelassen werden.

    Ist es nicht auch den Monsanto-Aktionären unheimlich Nahrungsmittel zu essen, die ihre Kinder entarten könnte? Oder sie selbst zu Opfern ihrer Produkte macht? Sie sind doch auch betroffen...

    Und dann sollten die Ergebnisse dieser Testreihe so dargelegt werden, dass auch Laien sie verstehen, die wir größtenteils sind.

    Im übrigen: Für manche Eintragungen - lest doch bitte

    Euer Geschreibsel vor dem Absenden noch mal auf Fehler und Verständlichkeit durch!

  • L
    libra12

    Martin,

    diese komische statistische Rechnerei ist doch ein bißchen komisch. Der gesunde Menschenverstand sagt mir jedenfalls, dass wenn nur die mit Genmais gefütterten Ratten öfter Krebs kriegen als die Ratten, die nicht mit Genmais gefüttert werden, so kann doch das wohl kein Zufall sein. Denn sonst müssten doch alle Ratten gleich oft Krebs kriegen, oder bin ich bekloppt, wenn ich das denke? Oder trifft das "Zufallsprinzip" immer die gleiche Gruppe?

  • B
    Buergerrechtler

    Monsanto& Co werden niemals Schäden am Erbgut

    und am Ökosystem reversibel machen können.

    Da durch finanzielle Entschädigungen-die Monsanto im Katastrophenfall

    auch nicht leisten könnte und vor denen

    die USA auch Monsanto ab einer gewissen

    Höhe auch schützen würde- eine

    beschädigte Zivilisation nicht

    mehr in Gang bringen können und diese

    Schäden sich von Generation zu Generation

    unbegrenzt fortsetzen oder zur Auslöschung

    bestimmter Spezies führen, ist bei noch

    so geringen Verdacht, der nicht zu 100%

    widerlegt wird, die Nutzung außerhalb

    von hermetisch gesicherten Hochsicherheitslabors

    ein Einsatz von Gentechnik kategorisch zu verbieten.

    Es gibt keine moderne Technologie, die uns

    nicht schon Katastrophen beschert hat.

    Die Risiken zur Unterwerfung, Auslöschung,

    Infertilisierung, Psychopharmaking,

    Krüppelgeburten, Euthanasie u.ä. sind zu hoch.

    Die Menschheit hat nicht den Faschismus

    überwunden, um Opfer einer

    politisch gesteuerten Genökonomie zu werden.

    Haltet die Lebensbausteine allen Lebens

    aus der Vermarktung heraus.

    Bisher wird jedes System, welches

    der Okonomie ausgeliefert wird

    zum Boom und Crash,Krieg, Finanzdiktaturentum,

    Finanzoligarchentum,

    Finanzelitentum geführt.

    Gentechnologisches Wissen kann bei

    Terraforming auf anderen Himmelskörpern,

    zur Wirkstoffentwicklung, zur

    Krankheitsvorsorge entscheidend sein.

    Es darf aber kein im Freilandversuch

    reproduzierbares Leben oder Viren

    entstehen!

    Entzieht den Gentechnikkonzernen

    ihre Patente und fördert das Wissen

    der Menschheit auf diesem Gebiet.

    Die natürliche Züchtungsanstrengungen ohne Pestizidproduktion reichen vollkommen aus!

    Schon heute könnte man die Menschheit ernähren,

    wenn man die Verteilungsprobleme ökonomisch

    gut steuern könnte.

    Dies ist ein ökonomisches und kein

    Ressourcenproblem!

    Damit ist der Sinn der Gentec-Pflanzenproduktion

    in Freilandanbau völlig

    unklar.

  • M
    Martin

    Das ist aus Achgut kopiert, stimmt aber trotzdem......

     

     

    Nach Angaben des Verbandes VBio sind die aufgetretenen Tumore typisch für den verwendeten Rattenstamm, zudem sei die Zahl der Versuchstiere viel zu klein gewesen. In einer älteren Studie mit 3000 dieser Ratten sei etwa die Hälfte innerhalb von zwei Jahren an einem Tumor oder einer anderen von Séralini genannten Krankheit gestorben.

    Zudem seien die Untergruppen von je nur zehn Tieren in der Studie zu klein für statistische Aussagen … siehe

    http://www.rp-online.de/gesundheit/news/biologenverband-kritisiert-genmais-studie-1.3002992

     

    Ratten zwei Jahre lang beobachtet

    Für die Untersuchung wurden 200 Ratten zwei Jahre (gleicher Zeitraum wie oben) lang beobachtet. Eine Gruppe wurde mit unbehandeltem Genmais der Sorte NK603 gefüttert, eine zweite mit diesem Genmais … siehe

    http://www.welt.de/gesundheit/article109325059/Mit-Genmais-gefuetterte-Ratten-sterben-viel-frueher.html

     

    Aus dem oben kriegen wir:

    Von 3000 Ratten (die Gruppe ist genügend groß) haben ohne sonstige Einflüsse die Hälfte nach 2 Jahren Krebs, d.h. die Wahrscheinlichkeit für Krebs nach 2 Jahren ist 50% oder Wahrscheinlichkeit p = 0,5.

    Der Genmais-Versuch wurde mit 200 Ratten aufgeteilt auf Zehnergruppen durchgeführt, das ergibt 20 Rattengruppen zu 10 Tieren. Die Versuchsdauer war genau wie oben.

     

    Erst mal: Statistisch folgt das Ganze einer Binomialverteilung B(k | p , n):

    http://de.wikipedia.org/wiki/Binomialverteilung

    Dabei ist für k,p und n einzusetzen:

    Wahrscheinlichkeit für Ereignis (hier Krebs) p=0,5

    Anzahl der Versuchstiere in einem Sample n=10

    Anzahl der eingetretenen Ereignisse (hier Krebsfälle) =k,

    da berechnen wir doch mal „alle“ von 0 Krebsfälle = keiner hat Krebs bis 10 Krebsfälle = alle haben Krebs, also:

     

    Der 3000-Ratten-Versch wurde ohne Differenzierung z.B. bzgl. des Futters durchgeführt, wie streut das schon mal bei absoluter Gleichbehandlung aller Ratten?

     

    Genau dafür berechnen wir mal die Binomialverteilung B(k | p , n) = B(k | 0,5 , 10)

    und k von 1 bis 10:

     

    0 Krebsfälle, Wahrscheinlichkeit B(0 | 0,5 , 10) = 0,0009765625 = 0,1%

    1 Krebsfälle, Wahrscheinlichkeit B(1 | 0,5 , 10) = 0,009765625 = 1%

    2 Krebsfälle, Wahrscheinlichkeit B(2 | 0,5 , 10) = 0,0439453125 = 4%

    3 Krebsfälle, Wahrscheinlichkeit B(3 | 0,5 , 10) = 0,1171875 = 12%

    4 Krebsfälle, Wahrscheinlichkeit B(4 | 0,5 , 10) = 0,205078125 = 20%

    5 Krebsfälle, Wahrscheinlichkeit B(5 | 0,5 , 10) = 0,24609375 = 25%

    6 Krebsfälle, Wahrscheinlichkeit B(6 | 0,5 , 10) = 0,205078125 = 20%

    7 Krebsfälle, Wahrscheinlichkeit B(7 | 0,5 , 10) = 0,1171875 = 12%

    8 Krebsfälle, Wahrscheinlichkeit B(8 | 0,5 , 10) = 0,0439453125 = 4%

    9 Krebsfälle, Wahrscheinlichkeit B(9 | 0,5 , 10) = 0,009765625 = 1%

    10 Krebsfälle, Wahrscheinlichkeit B(10 |0,5 , 10) = 0,0009765625 = 0,1%

     

    Wer zu faul ist, kann das da benutzen:

    http://www.arndt-bruenner.de/mathe/scripts/normalverteilung1.htm

    aber die Binominalverteilung nehmen.

     

    Bemerkung: Der Zufall will es, dass (im betrachteten Zeitraum) die Wahrscheinlichkeit für Krebs = 50% ist, das ist genau so wie wenn man eine Münze wirft, gleiche Wahrscheinlichkeit für Kopf oder Zahl hier gleiche Wahrscheinlichkeit für Krebs oder nicht Krebs.

    Dadurch sind die %-Zahlen, wenn man von 5 Krebsfällen (wahrscheinlichter Wert) nach oben und unten geht symmetrisch (nur mal zur Überprüfung).

     

    Das ist die Verteilung ohne Differenzierung des Futters!!!

     

    Da sehen wir, dass die Wahrscheinlichkeit für 3 Krebsfälle gleich der Wahrscheinlichkeit für 7 Krebsfälle ist, beides taucht gleich wahrscheinlich auf. Mache ich 20 Versuche (20 Rattengruppen) treten die beiden Fälle schon ohne Differenzierung des Futters statistisch jeweils öfter als zweimal auf. Und schon haben wir mal doppelt so viele Krebsfälle in einer Gruppe wie in der anderen, ohne irgendeine Differenzierung zwischen diesen Gruppen!

     

    Dasselbe gilt für 2 Krebsfälle und 8 Krebsfälle; der Fall zwei Krebsfälle ist genauso wahrscheinlich wie viermal mehr Krebsfälle und es ist wahrscheinlich, dass sie einmal auftreten bei 20 Gruppen, ohne irgendeine (Futter-) Differenzierung.

     

    Und da drüber legen manche Leute nun ihre Versuche, variieren (z.B. Futter), messen und machen statistische Auswertung …. mit Effekten in derselben Größenordnung ?!!! 

  • FF
    @ fafner

    Hirn?

     

    Nach Ihrer "Logik" gibt es auch keine Panzer, keine Atomwaffen, etc... , weil die Rüstungskonzerne längst Pleite sind.

    Waffen kann ja keiner produzieren, denn im Krieg leben möchte ja schließlich niemand.

     

    Oder ist für Sie "Frieden" vielleicht doch Nonsens?

     

     

    Netter Versuch, von der Interessen- und Einflusslage abzulenken, die den Markt steuert.

  • F
    fafner

    Monsanto unter Druck?

     

    Nicht wirklich, wenn man sich den Aktienkurs anschaut. Aber müßte der nicht schon längst nahe bei Null sein? Bei Millionen klagewütiger Amis? Oder auch von Europäern, die "Genmais" an ihre Tiere verfüttern?

     

    Oder ist diese "Studie" vielleicht doch Nonsens?

  • V
    Von "Herstellerangaben"

    zu sprechen, wie ein Schreiber hier, wenn Angaben von Züchtern von Labortieren gemeint sind, zeigt schon einiges über die Ansichten zu Lebewesen. Züchter="Hersteller" eines Tieres- ekelhafte Wortwahl!

     

    Bioladenketten ernsthaft mit Ihrem Werbeetat finanziell einem PR- Budget eines Chemiemultis wie Monsanto entgegenzustellen einiges über den Realitätssinn.

     

    Und die signifikante Häufung von Krebs im Alter als vernachlässigbar, da es sich um Labortiere handelt, zeugt ebenfalls weder von Lebensweisheit noch von naturwissenschaftlichen Kenntnissen, auch wenn es keine nachgewiesene 1:1- Übertragbarkeit auf den Menschen gibt.

     

    Die Menschenversuche, die genauer wären, macht Monsanto im Großen, nur daß da die Verschleierung der statistischen Zuortbarkeit von Krankheiten im Vordergrund steht, wie bei der Atomindustrie.

     

     

     

     

     

     

    Zu den Laborratten in DIESEM Versuch:

     

    Die hier z.T. getroffen Aussagen nehme ich nicht als Aussagen von Tierschützern ernst.

    Denn der Mensch ist auch ein Säugetier.

     

     

    Ich finde auch, dass der ganze Mist unnötig ist:

     

    Genmanipulation an Lebens- und Futtermitteln verbieten, fertig mit Tierversuchen zu diesem Thema.

     

    Aber da die Firmen Monsanto (wie auch Bayer, BASF, Nestlé) ständig neuen Schadens- Krankheits- und Krebserregenden Mist als Lebensmittel oder zur Behandlung von Lebensmitteln genehmigt bekommen oder einfach in Verkehr bringen, ist es mir lieber, jemand hat mit dem Einsatz von Labortieren Erfolg dagegen als niemand.

     

    Meine Kinder sollen nicht an die Stelle der Laborratten treten, deren Einsatz ich übrigens auch soweit wie möglich überflüssig zu machen versuche.

     

    Versuche für Kosmetika, Livestylemedikamente und unnötige, dazu schädliche Profitbooster wie genmanipulierte Pflanzen sollen natürlich verboten werden, dafür setze ich mich auch ein.

     

    Aber sich auf diesem Weg vor die Karre der Gentechindustrie spannen zu lassen, das nehme ich nicht als ehrliche Aussage eines Tierschützers ab.

     

    Das ist entweder dumm, übertrieben im ersten Entsetzen, manchmal auch bewusster Versuch, einen Keil zwischen Menschen zu treiben, die sich für die Natur einsetzen.

  • MG
    manfred Gerber

    Es ist schon lange kein Geheimnis mehr, dass Monsanto mit der Unterstützung der Busch's den größten Menschenversuch der Geschichte am amerikanischen Volk durchgeführt hat. Die üblicherweise strenge Aufsichtsbehörde der USA wurde in Sachen Bewertung von Gentech-Risiken ausgeschaltet. Es würde mich nicht wundern, wenn Monsanto bei internen Studien ähnliche Ergebnisse erzielte, diese aber geheim gehalten hat. So verhält es sich auch mit den Weisheiten zur Gesundheitsschädlichkeit von Round-up.

    Erst jetzt erfährt man, dass deutsche Ministerien über diesen Fakt bereits vor 10 Jahren informiert wurden, aber entsprechende Unterlagen leider im Papierkorb statt auf den Schreibtisch landeten. Selbst schuld, wer diesen und anderen Giftmischern in Industrie und Verwaltung vertraut hat.

  • D
    Danke

    für den Artikel, in dem auch die frechen Sand-in- die-Augen-Streu-Fragen der Gentechindustrie schon beantwortet werden.

     

    Trotzdem werden sich hier natürlich die Vertreter der Gentechlobby wieder zu Wort melden, mit zig Links zu Sandmännchengeschichten und Horrorgeschichten über giftige Kartoffeln ohne Gentechnik,

    um das Thema für Laien so unübersichtlich wie möglich zu machen.

     

    Da ist einfach zu viel Geld zu verdienen, um bei der Sache und bei der Wahrheit zu bleiben.

     

    Schön wäre auch ein fundierter Artikel in der taz über die rechtlichen und die Marktauswirkungen Auswirkungen der Gentechnik in der Landwirtschaft.

  • R
    RattenFreundin

    Ich kritisiere diese Wissenschaftler, weil sie wehrlose Tiere für ihre Forschung missbraucht haben. Unabhängig eines wie auch immer gewertetn Erfolges ist das unethisch, Tierversuche gehören verboten.

  • FL
    Frank Lehmann

    Ich finde Ihre Bildunterschrift absolut unangebracht. Die Zustände, in denen Labortiere leben, geben nicht den geringsten Anlaß zu einer positiven Darstellung.

  • C
    Christian

    "Wer uns nun kritisiert, ist mit der Gentechlobby verbunden" So redet doch kein Wissenschaftler. Es ist mal sicher, dass das Feld total lobbydurchseucht ist, aber wer sich so zu immunisieren sucht, ist bei mir unten durch.

  • A
    Arthur

    In den Veden steht bei den geheimen Yoga Übungen für Mönche, u.a. der Hinweis, keine entartete Nahrung zu sich zu nehmen: Hühner mit 3Beinen,2Köpfen oder Äpfel ohne Kerne,usw.."Was innen, ist auch außen".

     

    Wenn ich da allein an die Gentomaten denke, der ganze Ketch-up(mit was?) ,Orangen usw.

     

    Muss man sich das so vorstellen: Du nimmst Süssstoff(3S sind sowieso zu meiden), suggerierst dem Körper Zucker, der wird mit seinen Säuren und Enzymen tätig, und?, kommt kein Zucker, fängt er an den Körper, auf Grund seines Irrtums anzugreifen, später stellt er dann die Produktion ein.

    Rest könnt ihr denken. In beiden Fällen.

  • AV
    Allie Vandt

    Tierversuche sind abzulehnen.

    Unter anderem, da Ergebnisse nicht auf andere Spezies (Nutztiere wie Boviden oder auch den Menschen) übertragen werden können.

     

    Nichtsdestotrotz ist schön, dass jemand mal versucht, wissenschaftliche Ergebnisse gegen die Gentechnologie zu generieren.

  • NH
    n. h.

    Mal sehen wann der herr seralini einen Unfall hat.

  • C
    c_c_chaos

    Die hier wiedergegebenen Entgegnungen Séralinis betreffen erstens nicht alle gegen die Studie vorgebrachten Kritikpunkte und sind zweitens nicht besonders überzeugend.

     

    Betrachten wir beispielsweise das Argument, eine "Krebsstudie mit 50 Ratten" sei zu teuer. Dies wird im Artikel als Rechtfertigung für die geringe Größe der Kontrollgruppe(n) dargestellt (übrigens gab es eigentlich zwei Kontrollgruppen á 10 Ratten: je eine Gruppe mit männlichen und eine mit weiblichen Ratten, wie bei allen anderen Gruppen auch).

     

    Dieses Argument ist aber völlig unplausibel: Die diskutierte Studie wurde mit insgesamt 200 Ratten durchgeführt. Die geringe Größe der Kontrollgruppe ist nicht der insgesamt geringen Anzahl von Ratten geschuldet, sondern der Aufteilung der Ratten in 20 verschiedene Gruppen (10 verschiedene Futterbedingungen, je 2 Geschlechter), von denen nur zwei Kontrollgruppen waren.

     

    Die große Zahl betrachteter Gruppen ist auch unabhängig von der kleinen Kontrollgruppe aus statistischen Gründen problematisch, da häufiger zufällige Korrelationen auftreten.

     

    Jedenfalls:

    Was hätte die Autor_innen der Studie daran gehindert, eine Kontrollgruppe von 100 oder auch nur 50 Ratten vorzusehen? Die Kosten waren es ganz offensichtlich nicht, sondern ein auch aus statistischen Gründen nicht zweckmäßiges Studiendesign.

     

    Ausführliche Kritik an der Studie findet sich z.B. hier:

    http://www.newscientist.com/article/dn22287-study-linking-gm-crops-and-cancer-questioned.html?DCMP=OTC-rss&nsref=online-news

    http://scienceblogs.com/insolence/2012/09/24/bad-science-on-gmos-it-reminds-me-of-the-antivaccine-movement/

  • D
    deniz

    Besten, das bringt vll. mal ein bisschen Schwung gegen die Sache von Monsanto!!! Weiter so ;)

  • L
    luetzgendorff

    Nicht "Gentech-Befürworter bemängeln", sondern unabhängige Wissenschaftler. Warum keine Frage nach den Verflechtungen Seralinis zu Anti-Gentech-NGOs, Bioladenketten und zur Pharmaindustrie, die homöopathische Mittelchen zur Entgiftung von GMO-und Herbizid-Vergiftung herstellt? Ist das etwa keine Lobby??

    Und die Kritik richtet sich nicht gegen die Verwendung des Rattenstamms, sondern gegen die Dauer der Verwendung. Zwei Jahre ist praktisch das gesamte Lebensalter und bis dahin entwickeln etwa 72% dieser Tiere im Schnitt einen oder mehrere Tumore (lt. Herstellerangaben). Und warum keine Fragen zur selektiven Auswahl der Daten? Schaut man sich nämlich die Einzelgruppen an, dann waren die Männchen mit viel Roundup im Trinkwasser gesünder als die Kontrollen und die mit Höchstdosis an GMO-Mais auch. Sollte man dann nicht folgern, dass Roundup ins Trinkwasser gehört und viel GMO ins Müsli? Und warum nicht mal die Frage, ob jetzt nicht auch alle Medikamentenstudien der letzten zehn Jahre in den USA wiederholt werden müssen, weil die Laborratten dort seit über 10 Jahren GMO-Futter bekommen?

     

    Sollte die taz nicht auch mal kritisch fragen, ob ein so schlechte Studie und ein so offensichtlich Lobby-gesteuerter Ansatz nicht dem Anliegen der Gentechnik-Gegner schadet? Oder geht es gar nicht um kritischen und unabhängigen Journalismus, sondern um parteiischen "Bewegungs"-Journalismus?

  • BM
    böser mensch

    Hier der link zum Abstract:

    http://www.ncbi.nlm.nih.gov/sites/entrez?Db=pubmed&Cmd=Retrieve&list_uids=22999595&dopt=abstractplus

     

    Die Studie selbst habe ich noch nicht gefunden. wird aber in den nächsten tagen kommen.

    Dann wird es interessant zu lesen was von der Studie zu halten ist.

     

    Auch wenn ich vermute dass 10 Tiere wenig sind. Ich finde es aber schade, dass die ganze diskussion ins polemische abdriftet „Wer uns nun kritisiert, ist mit der Biotechnologie-Lobby verbunden."

    Das sorgt dafür das Séralini schnell als Ideologe abgetan werden kann und der Fokus von den Ergebnisen weg geht.

  • S
    SalaManda

    Tolle Sache !

    Da müssen zig Ratten qualvoll sterben und n ganzer Haufen Geld ausgegeben werden, damit wir irgendwas Systematisches auf Papier bringen, um wiederum zu zeigen, dass Essen aus dem Labor nicht gut ist.

     

    Mein Bauch ist da, wo das Essen erstmal landet, und der sagt mir ganz klar, dass ich natürliches Essen will.

    Profitmaximierung oder High Tech kann ich weder verdauen noch irgendwie verwerten. Leckern Mais im Süppchen oder gegrillt schon.

    Und den bitte BIO, also einfach normal in der Natur gewachsen und unverändert.

     

    Lebewesen mit menschlicher Struktur sollten sich nicht anmaßen, die Natur perfekter machen zu wollen, als sie ist. Alles strebt nach Gleichgewicht und wenn wir das künstlich verändern, dann gibt es immer auf der anderen Seite Aus- und Nebenwirkungen. Wir sind zu klein und unwissend, um all das absehen zu können.

    In einem Laborversuch wird ja auch nur auf 'Krebs' oder spezifische andere Veränderungen getestet (und das kostet sehr viel), aber was ist mit all den Dingen, auf die gar nicht getestet wird und von denen wir (noch) gar nichts wissen?

  • U
    Urgestein

    "RoundUp" ist die Bezeichnung für die zivile Nutzung der Nachfolgeprodukte von "Agent Orange", welches ja auch schon von Monsantos für den Vietnamkrieg produziert wurde. Die Produktionsprozesse sind nahezu identisch, die "Verunreinigung" mit Furanen und Dioxinen wird aus Kostengründen auch beim Pestizid billigend in Kauf genommen, die Produktionsstätten sind es ebenfalls. Die Fabriken, in denen früher das Entlaubungsmittel hergestellt wurde, produzieren heute das "Pflanzenschutz"mittel.

     

    Aber einkeimblättrige Pflanzen wie Mais sind, was polychlorierte Dibenzodioxine und Dibenzofurane angeht zum Glück ja relativ unempfindlich.

     

    Wer die Prise "cynicism made by Monsantos" findet, darf sie behalten.