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Kommentar Pro-Erdogan-DemoInstrumentalisierte Migranten

Pascal Beucker
Kommentar von Pascal Beucker

Nicht nur die Erdogan-Gegner, sondern auch dessen Unterstützer gehen in der Bundesrepublik auf die Straße. Das ist befremdlich.

W as sich im Düsseldorfer Rheinpark abgespielt hat, war eine Machtdemonstration. Der türkische Premier Recep Tayyip Erdogan hat seine Anhänger in Deutschland gerufen, und mehr sind gekommen als noch unlängst in Köln gegen ihn demonstriert haben.

So bitter die Erkenntnis auch sein mag: Der Rückhalt für den selbstherrlichen neoosmanischen Pascha ist auch unter den Auslandstürken immer noch enorm. Das ist das Bild, das die Veranstalter von der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt aus in die Türkei senden wollten – und leider auch senden konnten.

So befremdlich der überbordende Personenkult sein mag, der bei zahlreichen Demonstranten zu besichtigen war: Dass nicht nur die Erdogan-Gegner, sondern auch dessen Unterstützer in der Bundesrepublik auf die Straße gehen, ist selbstverständlich völlig legitim. Aber nicht nur der große Hass auf die türkische Demokratiebewegung, der sich auf dem Platz artikulierte, erschreckt.

Anja Krüger
Pascal Beucker

ist NRW-Korrespondent der taz.

Für die in Düsseldorf Versammelten sind die Protestierenden vom Gezi-Park nicht zum Symbol für die große Sehnsucht nach einer freiheitlich-demokratischen und humanistischen Gesellschaft geworden, sondern geben nur Anlass für absurde Verschwörungstheorien über böse ausländische Mächte, die die Türkei zerstören wollten.

Von der gestrigen Großkundgebung geht aber noch aus einem anderen Grund ein fatales Signal aus. Es ging der Union Europäisch-Türkischer Demokraten (UETD), die das Massenereignis organisiert hat, weder im Vorfeld noch auf der Kundgebung selbst auch nur eine Sekunde darum, die Öffentlichkeit in der Bundesrepublik zu erreichen. Was sich nicht nur daran zeigte, dass die Veranstaltung ausschließlich in türkischer Sprache stattfand. Der UETD ging es einzig und allein um die Wirkung in der Türkei.

In ihrer Satzung gibt die UETD vor, sie sei „parteipolitisch und weltanschaulich neutral“. Auch behauptet sie, für die Integration der in Deutschland lebenden Menschen mit türkischer Zuwanderungsgeschichte einzutreten. Doch das ist eine Camouflage und eine Lüge. Seit Jahren dient die UETD der AK-Partei bei ihren Versuchen, die Auslandstürken für ihre politischen Ziele einzuspannen, als eine Art 5. Kolonne. Der Verein hilft der islamistischen Partei, sie als Claqueure und Stimmvieh zu missbrauchen.

So organisierte die UETD Erdogans umstrittene Auftritte 2008 in Köln und 2011 in Düsseldorf, wie sie jetzt zur Düsseldorfer Jubelveranstaltung mobilisierte. Wem es derart offensichtlich um die Instrumentalisierung der türkeistämmigen Migranten für die innenpolitischen Interessen der AK-Partei in der Türkei geht, der schadet nicht nur der Integration, sondern ist ihr erklärter Gegner. Deswegen war die gestrige Machtdemonstration nicht nur ein schlechtes Signal für die Demonstranten auf dem Taksimplatz.

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Pascal Beucker
Inlandsredakteur
Jahrgang 1966. Arbeitet seit 2014 als Redakteur im Inlandsressort und gehört dem Parlamentsbüro der taz an. Zuvor fünfzehn Jahre taz-Korrespondent in Nordrhein-Westfalen. Seit 2018 im Vorstand der taz-Genossenschaft. Sein neues Buch "Pazifismus - ein Irrweg?" ist gerade im Kohlhammer Verlag erschienen.
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69 Kommentare

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  • ED
    Ein Deutscher

    >>Nein, wir sind auch nicht wegen irgend welchen Aufrufen nach Düsseldorf gefahren- sondern aus Überzeugung! Ja, stellen Sie sich vor, wir haben auch eine eigene Meinung!!!

  • YY
    Yonca Yalaz

    Ihr Artikel ist eine Unverschämtheit ohne Gleichen! Nein, wir sind keine Stimmviehe! Nein, wir sind auch nicht wegen irgend welchen Aufrufen nach Düsseldorf gefahren- sondern aus Überzeugung! Ja, stellen Sie sich vor, wir haben auch eine eigene Meinung!!! Ihr falsche Darstellung von uns, den Erdogan Befürworten, lassen uns immer stärker und immer mehr werden! Danke dafür! Wir haben auch alle von Korruptionen bei den Medien gehört- Das erklärt mir auch Ihre Haltung!

  • S
    Sores

    Nach diesen antisemitischen, faschistischen Massenprotest ist es unumgänglich DITIB und UETD als das einzustufen was sie sind und diese vom Verfassungsschutz überwachen zu lassen. Alle Unterstützung für, und Kooperation mit Ditib-Vereinen ist einzustellen.

     

    Kann ja wohl nicht wahr sein, dass hierzulande 25.000 Nazi-Schreihälse "Tod Israel" und "Verfluchtes Israel" in der Düsseldorfer Innenstadt krakelen. Jetzt ist mal Reaktion hier angesagt. Politiker müssen endlich Verantwortung übernehmen für das, was dort passiert ist.

     

    Hier ist kein Unterschied zu den torfen NPD Nationalsozialisten mehr erkennbar. Nazis RAUS !!!

  • M
    mehrdad

    alle verteidiger erdogans müssen hier erklären wie sie dazu stehen, dass 25.000 kehlen völlig ohne zusammenhang zu gezi-park "israel sei verflucht" gebrüllt haben.

     

    hätten das 25 neonazis getan, sässen sie schon (zurecht) längst auf der anklagebank.

     

    aber radikale muslime dürfen in deutschland ja sogar "tot den juden" brüllen, ohne dass ihnen irgend eine gefahr droht.

  • IG
    Internationaler Gerichtshof

    Nur einige Fragen:-können Sie sich vorstellen, daß Merkel Anhänger, SPD- oder Grünen-Anhänger etc. zu Tausenden in der Türkei demonstrieren dürfen? Würden dann wir von einer Christenphobie sprechen?Den AKP-Anhängern paßt es so zu sprechen, damit sie den Andersdenkenden ein schlechtes Gewissen einreden können.

    Diese Art von Islam, was a la Mursi oder auch von Erdogan vorgelebt wird, ist ein faschistoider Islam. Die jüngsten Ausschreitungen zeigen, wie friedlich islamistische Demonstranten sind, sie gehen mit Macheten auf Andersdenke los in Ägypten und Türkei.

    Auch HItler wurde demokratisch gewählt. Dies ist kein Persilschein sich über das Gesetz zu stellen und diktatorisch zu regieren und durch Gesetzesänderungen sich Legitimität anzueignen und dem Volk vorzugaukeln.

    Laut Forbes Magazine ist Erdogan der 8reichste Mann der Welt, wie gelingt das denn einem ehemaligen Arbeiter und späteren Beamten? Wo sind die Gezi-Park-Anhänger, die in der Moschee Alkohol getrunken und Sex getrieben haben sollen? Anscheinend wird immer noch an dem Film gedreht.Erdogan ist ein Demagoge und hat HItler zum Vorbild. Auch Hitler hat damals an das deutsche Volk Kohle verteilt und bekam Sympathien des Volkes, Erdogan machte es mit Nudeln und Kohle. Mit Betrug erreichte er ein vorgetäuschtes Wahlergebnis von 50%. Dieser Wahlbetrug wurde von Rechtsanwälten dokumentiert.

    Die deutsche Regierung ist selber Schuld daran, daß sich die Erdogan-Anhänger hier wie eine Krebsgeschwulst vermehren. Unter dem Deckmantel von e.V. , eingetragenen Vereinen, ob sog Elternvereine o.ä. sahnen sie öffentliche Gelder ab. In Moscheen gehen in der Dunkelheit fanatische, islamistische Gotteskrieger ein und aus.

    Erdogan, Mursi und solche Faschisten benutzen den Islam für ihre Zwecke. Sehr traurig für die islamistische Welt.

  • C
    Chandrika

    von Muhi:

     

    Mein Fazit aus der Berichterstattung der internationalen Medien:

     

    4. Die Türkei hat die Legitimität in DE/EU Angelegenheiten einzumischen und mit den Demonstranten zu solidarisieren (und kann dafür Top-Politiker nach DE/EU senden)

    ****************************************************

     

    Das machen die doch schon am laufenden Band.

    Nahezu täglich kann man neue Forderungen der hier lebenden Türken vernehmen. Unterstützt werden sie dabei von Politikern aus der Türkei, die eigens dazu hier anreisen und die Community auf ihr Türkentum einschwören.

     

    Mit dem persönlichen Einbringen in die deutsche Gesellschaft halten sie sich hingegen diskret zurück.

  • K
    Kourosh

    Eine einzige Frage an die Erdogan-Befürworter:

     

    Wenn er alles richtig gemacht hat/macht, in der Türkei nahezu alles optimal ist, seitdem er das Land führt, möchte ich wirklich wissen, warum Ihr noch im Ausland lebt? Warum seid Ihr nicht in Eurer Heimat, wo alles blüht und gedeiht - Gott Erdogan sei Dank?

     

    Im Ausland die Fahnen schwingen und ein Loblied auf den heiligen Erdogan und seine tolle Politik anstimmen, mit Verlaub, diese Logik erschließt sich mir nicht.

  • K
    Klammeraffe

    Herr Klose, oder abgekürzt AK,

     

    ihr Demokratieverständnis nährt sich an Mehrheiten. Islamophobie ist Ihr Argument für alles. Wenn Ihre Vorhaben nicht gelingen, sind die anderen Schuld die Sie nicht unterstützen. Das ist, was Sie gelernt haben. Sie sind auch nicht bereit zu einem Dialog, sie möchten kein Gespräch. Sie fundieren Ihre Ansichten mit Zitaten und lernen nicht Ihre Ansichten mit den Zitaten zu ändern. Urteile können wahr oder falsch sein, für Sie ist aber entweder alles demokratisch oder undemokratisch, islamisch oder islamfeindlich. Ägypten ist nun was genau, eine Mustervorlage wie es nicht geht oder wie es zu sein hat? Rückhalt versuchen Sie in dem zu finden, was Sie Glaube nennen, indes können Sie nicht einmal mehr Unterscheiden ob ein Land, eine Religion, ein Staat oder nur Sie persönlich gemeint sind. Mein Herr, ordnen Sie bitte Ihre Gedanken und Gefühle. Sie beleidigen ansonsten die Intelligenz der Menschen.

  • I
    Ismail

    Leider muss ich sagen, dass es einige Punkte gibt, denen ich als Pro-Erdogan zustimmen muss. Zu aller erst sei gesagt, dass ich auch bei der Demo war und aus Stuttgart angereist bin (Busse wurden von der UETD gesponsert).

    Beispielsweise die Punkte über die UETD kann ich 100%ig zustimmen. Dazu habe ich beispielsweise direkt vom Vorstandsvorsitzenden von UETD Stuttgart gehört, dass die UETD mit Unterstützung der AKP und der türkischen Regierung läuft. Und dass sie Parteiübergreifen sind etc. sei nur "offiziell".

     

    Aber leider muss ich sagen, dass ich den meisten Punkten nicht zustimmen kann.

    Die Gründe sind hier in einigen Kommentaren schon gesagt wurden.

  • FK
    Fahri Kisla

    Lieber Hr. Bücker,

     

    am 07.07.2013 waren nicht nur Anhänger Ministerpräsident Erdogans unterwegs, ich habe persönlich gesehen das MHP-Mitglieder und andere Parteien die AKP unterstütz haben. Es ging nicht da um Macht zu zeigen wie Sie das Schildern, sondern die in Düsseldorf versammelten Menschen wollten zeigen das die Regierung (Polizei) in Istanbul richtig gehandelt hat. Weil die in der Türkei alles verbrannten was zu verbrennen war oder vernichteten alles was sie vorgefunden haben und das würde kein einzige Staat dulden was in Istanbul gemacht wurde. Leider wurde es hier bei uns in Medien anders übertragen als die Wahrheit. Ich habe selber erlebt, das am Sonntag Friedlich in Düsseldorf die Demo abgelaufen ist wenn das auch in der Türkei die Gegner Ministerpräsident Erdogan so friedlich und mit der Genehmigung von der Stadt Istanbul passieren würde, würde auch keiner was gegen eine Demo in Istanbul haben und sich aufregen, oder Einsatz der Polizei erleben und das wird auch mehrmals vom Sicherheitskräften gesagt, das sie keine Sachbeschädigung sehen möchten und die Haupt befahrene Strasse zu räumen. Leider wird es vom Gegnern der AKP nicht eingehalten, das sie tun immer was verboten ist. Ministerpräsident Erdogan ist mit mehr als 50% der Stimmen als Ministerpräsident gewählt worden mehr möchte ich nicht sagen, das sagt schon alles für die jenigen die Demokratie verstehen.

  • M
    Muhi

    Mein Fazit aus der Berichterstattung der internationalen Medien:

     

    1. Die EU hat endlich die Gelegenheit der Türkei den EU Beitritt endgültig abzusagen!

     

    2. In Zukunft haben DE/EU Demonstranten das Recht, Ihre Meinung durch besetzen von öffentlichen Plätzen, Plünderung von Läden, durch zerstören von private und öffentlichen Autos/Busse, durch erstellen von Barrikaden, durch plakatieren von öffentlichen Gebäuden, kundzugeben.

     

    3. Falls DE/EU Bürger durch Wasserwerfer, Pfeffergas in ihrer Meinungsäußerung durch die Polizei behindert werden, können Sie Ihr Recht auf freie Meinungsäußerung einklagen und die Türkei als Beispiel nennen.

     

    4. Die Türkei hat die Legitimität in DE/EU Angelegenheiten einzumischen und mit den Demonstranten zu solidarisieren (und kann dafür Top-Politiker nach DE/EU senden)

     

    5. Türkei darf sowohl finanziell als auch medial mit den DE/EU Demonstranten kooperieren und gegen die demokratisch gewählte Partei oder Regierung international meinungsbildend agieren.

     

    Habe ich etwas vergessen ...?

     

    Dadurch hat jeder im Namen der Demokratisierung viel mehr Rechte. Diese neue Legitimität eröffnet allen Bürgern und Staaten vielfältige Möglichkeiten seine Meinung zu äußern. Die Kreativität ist Euch überlassen.

  • MW
    Michael Werner Nickel

    Die UETD ist ein gemeinnütziger Verein. Das heißt, jede Spende wird mit 20 Prozent aus der Staatskasse über die Steuererklärungen rückvergütet. Für dieses Privileg muss eine Überparteilichkeit gewährleistet sein. Auch steht in der Satzung, dass man "deutsch-türkische Verständigung" voran bringen will. Mit solchen - rein türkischen - Veranstaltungen bricht man eigentlich die Satzung - oder?

  • M
    malwieder

    Die Demo war aber deutlich bescheidener als die der Aleviten vor einer Woche. Gut so!

    Im Übrigen ist die Unterstützung der AKP in der Türkei zur Zeit deutlich unter 50%. Das hat einen einfachen Grund: bis zur Auflösung der Zwänge der kemalistischen Zwangsideologie und ihres "deep state" hat die gebildete Mittelschicht die AKP unterstützt. Jetzt, wo sich zeigt, dass diese das gleiche Programm hat wie Mursi in Ägypten, also eine islamistische Zwangsideologie den Menschen aufherrschen möchte, ist diese Unterstützung weggebrochen. Erdogen "überzeugt" deshalb vornehmlich durch leicht widerlegbare Lügen und krasse Demagogie. Die Aussage eines Regierungsmitglieds "Erst Gott, dann die Nation" ist, wenn man es auf die Goldwaage legt, auch in der Türkei natürlich verfassungsfeindlich. In einem Rechtsstaat, der die Türkei nur noch zum Teil ist, hätte das Folgen. Glaubensfreiheit (was die Leute in ihrem Privatleben auslebnen) hat nun mal nichts mit dem öffentlichen Leben zu tun. Und wer 2013 die osmanische Periode romantisch überhöht sollte bitte seine Umgebung mit seinem Minderwertigkeitskomplex bitte nicht länger behelligen.

  • E
    esen

    Wie armselig die Deutsche presse mal wieder ist.

    Nichts von dem was gesagt worden ist wiedergeben...

    tja wie eben der Osmane sagt....jetzt erst recht

  • M
    malwieder

    @Der Osmane

    Erst recht Erdogan? Der Herr ist ein notorischer Lügner (Reyhanli: es waren seine Leute; angeblich Alkohol in der Moschee: der Imam, der die Wahrheit sagte, wurde suspendiert) und ein Mann, der als Regierungschef duldet dass in seinem Land die gültigen Gesetze in der Region Siirt, woher seine Frau stammt, nicht angewandt werden, damit er die Stimmen eines notorischen Kinferfi...s bekommt.

    Ein wichtiges Zeichen ist aber, dass die Aleviten, Gegner von Herrn E., die eindrucksvoll viel machtvollere Demonstration eine Woche vorher hatten. Das richtige Signal!

    Leute mit dem Geld Anderer zur Unterstützung herankarren zu lassen macht nicht mal mehr in der Türkei Eindruck, wie das Beispiel Melih Gökceks in Ankara unlängst zeigte. Erdogan, der die gleiche Politik verfolgt wie Mursi, steht vor Problemen. Gut so.

  • J
    JoNo

    Schöne Sache.

     

    Hier demonstrieren Türken für Erdogan und gegen Deutschland.

     

    Keiner knüppelt sie nieder.

    Es wird nicht mit Tränengas geschossen.

    Niemand wird verhaftet.

     

    Deutschland behandelt die Türken besser, als die Türkei selbst.

     

    Das sollte den Türken mal zu denken geben...

  • H
    Harry

    "mehr sind gekommen als noch unlängst in Köln gegen ihn demonstriert haben."

     

    Da ist Herr Beucker aber schlecht informiert. Zwar gibt es, wie üblich bei größeren veranstaltungen, starke Schwankungen bei den Angaben der Teilnehmer, doch alle Teilnehmer-Angaben der Pro-Erdogan Veranstaltung in Düsseldorf (17.000 bis 25.000) waren deutlich unter den angegebenen Teilnehmerzahlen der Kundgebung gegen Erdogan in Köln (30.000 bis 80.000).

  • I
    Ingo

    Es freut mich, daß die Taz das nicht als "Multikulti" beklatscht sondern die Motive kritisiert. Eine derlei differenzierte Sichtweise ist hier viel zu selten. Darum bitte mehr in diese Richtung.

  • A
    aurorua

    Erdogan wird als das große Wirtschaftswundergenie gefeiert. Lächerlich! Dieser ISLAM-FASCHIST kam lediglich zur rechten Zeit. Mittels des türkischen Schul, Ausbildungs und Universitätssystems, von dem Frauen i.d.R. ausgeschlossen sind, wäre die Türkei in hundert Jahren noch ein Entwicklungsland.

    Gepuscht wurde dieser ökonomische Aufschwung doch vornehmlich auf Kosten des deutschen und westeuropäischen Steuerzahlers, welche die Ausbildungen und Studien dieser Türkeiheimkehrer finanziert haben.

  • K
    Kimme

    Warum wurde Erdogan nicht schon längst ein Auftrittsverbot in Deutschland erteilt? Der Mann nutzt seine Auftritte hier doch immer nur, um nationalistische Propaganda zu betreiben.

  • T
    tarres

    Eine Frage: Wo blieb die Gegendemo? Deutschlinge, Türklinge, Antiextremismuslinge hätten gemeinsam klarmachen können, dass sie Erdogan&Groupies nicht mögen, weder hier noch in der Türkei.

     

    Schade um die Chance. Es hätte was sein können, denn zu sowas gehe ich hin - wenns nicht zu weit weg ist.

  • J
    Jeremias

    Die Revolte um den Gezi-Park empfinde ich als gerechte Antwort auf die Einmischungen Erdogans in Syrien.

    Hier hat Erdogan signalisiert, daß Revolten gegen ein Regime seine Billigung findet. Daß eine Revolte gegen ihn möglich ist, damit hat er nicht gerechnet.

    Ich fand es gerecht, daß Erdogan jene Arznei nun schlucken muß, die er Assad zugedacht hatte.

  • F
    Firat

    Gute Informationen aus 1er Hand von Dr. Lale Akgün:

     

    Heute war ich auf der Kundgebung der Erdogan Anhänger in Düsseldorf, um zu sehen, was dort lief. Hier ein Kurzbericht:

     

    1. Auch wenn es hieß, die Kundgebung sei von der UETD (Union der europäischen Türken in Deutschland) -einer AKP-Organisation organisiert, erzählten uns die Menschen, sie seien von den DITIB Gemeinden organisiert und auf die Kundgebung geschickt worden. Das wundert mich nicht, denn DITIB ist in Deutschland mit über 900 Moscheevereinen organisiert und in der Türkei ganz nah an der Politik.. DITIB ist eine Tochterorganisation der DIYANET, der staatlichen Religionsbehörde und DIYANET ist direkt dem Ministerpräsidenten unterstellt. Die Rolle von DITIB bei der heutigen Kundgebung sollte man deswegen nicht unerwähnt lassen, da DITIB hier in Deutschland als Gesprächspartner der Bundes -und der Landesregierungen auftritt.

     

    Der Partner auf der türkischen Seite muss die AKP, Bezirk Istanbul, gewesen sein, denn die Leute trugen Fahnen mit dem AKP Emblem und der Aufschrift Bezirk Istanbul mit sich. Türkische Fahnen für alle und Kopftücher mit türkischen Fahnen für die Frauen gab es umsonst.

     

    2. Die Inhalte der Reden unterschieden sich nicht von denen in der Türkei, "wir sind Opfer der Intrigen des Westens, der Press; die anderen können unseren Erfolg nicht ertragen., usw...". Die wirklichen Opfer, die Demonstranten wurden zu Tätern gemacht, die der Regierung und der Partei schaden wollen.

     

    3. Schlimm fand ich die Plakate, die die Teilnehmer der Kundgebung mit sich trugen, einige Bilder, die ich gemacht habe, werde ich veröffentlichen; Polemik und Bösartigkeit auf der ganzen Linie. Dazu kamen zwischendurch Sprechchöre mit "Nieder mit Israel!" (siehe mein Statement von Freitag; die antisemitischen Pamphlete, die Verschwörungstheorien fallen anscheinend nicht vom Himmel!)

     

    4. Der Personenkult, der um Erdogan getrieben wird, hat ein Ausmaß erreicht, das demokratische Vorstellungen sprengt! Er wird als der größte Führer aller Zeiten angepriesen, ein politisches Genie. Und auf den Slogan der Demonstranten "Überall ist Taksim, überall ist Widerstand" antworten die Anhänger von Erdogan mit "Überall ist Tayyip Erdogan!"

     

    Mein Fazit: der türkische Konflikt ist in Deutschland nicht nur präsent, sie berührt auch ganz entschieden die deutsche Innenpolitik.

  • F
    Firat

    Irgendwann wird die Türkei "islamophober" sein als die deutschen Dumpfbacken hierzulande. Die AKP kriegt das schon hin.

  • N
    Neo

    Hach ist das Herrlich, wie der Anti-Erdogan-Pöbel plötzlich das große Muffensausen bekommt und sich mit den wildesten Thesen wie "Islamfaschismus", "Antidemokraten" und "5. Kolonne" echauffiert, da die Pro-Erdogan und Pro-Demokratie Bewegung immer mehr Zulauf findet, je mehr die verlogene Demokratieheuchelei der Parkbesetzer und ihrer westlichen Finanziers zu Tage tritt.

     

    Nachdem sogar die Taz, wie das Beispiel Ägypten und Türkei zeigt, zu Militärstiefelleckern verkommen ist und die Gezi-Militärfaschisten ebenfalls mehrheitlich nach Militärfaschismus und -Putsch schreien, bin ich zutiefst beruhigt, dass heute mehr als 80 000 Demokraten aus Europa und auch aus allen gesellschaftlichen Schichten, in Düsseldorf zusammengekommen sind, um für Demokratie und gegen Militärfaschismus der türkischen Betonkemalisten und -Faschisten mit höchstens 10% jedoch medien- und kapitalstarken Anteil in der Türkei, zu demonstrieren.

    Und wieder einmal liegt die AKP nach den neuesten Umfragen mit über 50% Zustimmung klar vorne mit weiter steigender Tendenz. Die Mehrheit der Türken sind nunmal nicht blöd und erkennen bestens die verdeckten Zusammenhänge und Putschstrategien.

    Übrigens liebe Betonkemalisten, ihr seid mit eurem exzessiven Personenkult und eurer militärfaschistischen Ideologie (selbsternannte Soldaten Atatürks!) um den lupenreinen Diktator Atatürk, der mit seinen Soldaten mehr als 30 000 Menschen in Dersim massakrierte, weil diese nur ihre Religion ausleben wollten.

  • IN
    Ihr NameSemih

    Was macht Sie so sicher, dass die Gezipark Protestbewegung eine demokratische ist und nicht wie augenscheinlich von der Mehrheit der Türken (in der Türkei sowie im Ausland) als eine von außen gelenkte Antiregierungsbewegung erkannt wird. Das eigentlich absurde ist aus meiner Sicht die fast schon selbstverständliche Verharmlosung der vermeintlichen "Verschwörungstheorien", wie selbsternannte Demokratiewächter gerne die Kritik an der bis ins kleinste Detail geplanten und koordinierten Gezipark Proteste abtun. Wenn man an einer differenzierten Demokratiedebatte in Bezug auf die Türkei interessiert ist sollte man zur Kenntnis nehmen dass unter der AKP-Regierung in den letzten 10 Jahren:

    - kurdisch-stämmige Minderheiten mehr Rechte haben

    - die Religionsfreiheit ausgeweitet wurde (auch für Christen und Anhänger verschiedenster Religionen)

    - keine politischen Parteien geschlossen wurden

    - der Einfluss und die Einmischung des Militärs in die Politik signifikant abgenommen hat

     

    Es ist legitim zu sagen, dass man kein Sympathisant der parteipolitischen Ausrichtung der AKP ist. Es sollte jedoch nicht Ihr Anspruch sein indifferenzierte Pauschalurteile zu fällen in Bezug auf die Demokratisierung der Türkei. Vor allem in Anbetracht der Skandale während der Aufdeckung der NSU-Morde sehe ich genug Verbesserungspotenzial im eigenen Lande ehe man Defizite in weiter Ferne sucht.

  • B
    Basil

    Es ist einfach erstaunlich wie sehr Türken es in der Türkei wie im Ausland schaffen sich als Opfer darzustellen - schlimmer noch: zu sehen, wenn es das ist was sie wirklich denken.

  • M
    Marco

    Ich sage das ohne "Schadenfreude":

     

    Uch bin mal gespannt, wie lange es noch dauert, bis auch die sog. "Linken" es endlich raffen, daß nicht die sog. "Rechten" ihre Gegner sind (die zu jeder funktionierenden Demokratie dazugehörten wie die rechte Hand zur linken), sondern der von ihnen eingeschleppte Islam.

     

    Und der ist viel "extremistischer", "intoleranter", "orthodoxer", "erzkonservativer", "ewiggestriger", "rückwärtsgewandter", "unfreier", "fortschrittsfeindlicher" als alles, was die überhaupt kennen (von Frauen-/Schwulenfeindlichkeit und Antisemitismus nicht zu reden).

     

    Ich glaube aber, daß sich das in den nächsten 5-10 Jahren auch in den Köpfen der sog. "Linken" festsetzen wird, daß wir da ein echtes Problem haben, das uns bald über den Kopf wachsen wird. Spätestens, wenn es anfängt, die "Freiheitsrechte" der Linken einzuschränken, werden sie (hoffentlich endlich) aufwachen...

  • SK
    sevcan keskin

    Instrumentalisierte Migranten? was für ein Titel. Ist Taz das Geld ausgegangen und nun beginnt sie auch auflagenorientiert und hetzerisch zu berichten. Es waren alles Menschen, die von der UETD einzeln gezwungen worden sind, an der Großdemo teilzunehmen, na klar doch. Ach ja instrumentalisiert, wie geht denn das, erklären Sie mir das mal. Die waren für was dort und wurden für welche Zwecke genutzt, war da eine Diskrepanz eine oppurtinistische Haltung. Wirklich dummer Titel und ich würde die Taz im Gegensatz zu meinem Vor-Kommentator als die Bild-Zeitung der Sozialisten bezeichnen, die bei bester Gelegenheit ihren Islamhass rauskramen.

  • K
    Klausemause

    Ja unsere dringend benötigten Fachkräfte... Sie bereichern uns immer wieder aufs Neue.

     

    Ich hab mir diese Demo persönlich anschauen müssen - ich war entzückt! Da hat man wirklich ganz eindrücklich erleben dürfen wie dolle demokratisch, wie westlich und wie modern diese MitbürgerInnen sind.

     

    Eine echte Bereicherung - mehr davon!

  • CM
    Carsten Mabank

    @Alfred Klose

    Normalerweise sind es Leute wie Sie, die in linken Medien, wie der taz ihren islamophilen Anwandlungen freien Lauf lassen: Islam bedeutet Frieden, moderate Taliban, Einzelfall, hat nichts mit dem Islam zu tun, der Westen und die rassistische Gesellschaft sind an allem Schuld.

     

    Seit es aber nicht mehr nur mitdenkende Europäer sind, die sich gegen eine Islamisierung (Oh Gott das böse Wort) wehren, sondern auch ausländische Linke, ist die ganze linke Presselandschaft offenbar noch verwirrter als vorher. Das Doppeldenk beginnt zu versagen. Kurzschluss droht.

    Wenn dann auch noch der auserkorene große Satan, die USA, Islamisten unterstützen, die gerne mal Christen dahinmeucheln, und der farbige Hoffnungsschimmer in Form von President Obama ein Kriegstreiber, Drohnenkiller und Freundesausspionierer ist, dann muss das zu noch mehr Verwirrungen unter Linken führen.

     

    Als Nicht-Linker bleibt mir das zum Glück erspart. Für mich bleibt alles beim alten. Nur heisst Raider jetzt eben Twix.

  • AE
    Alfred E. Neumann

    Lieber Herr Klose,

     

    haben Sie Bilder der Demo gesehen? Ein einziger Osmanen-Wahn-Kitsch. Bis hin zu Transparenten wie "Heute Europa - morgen die Welt. Ohne die Türkei hat es keinen Wert". Wenn so was fatale Assoziationen auslöst, dann ist das nicht irgendeiner herbeifantasierten Islmophobie geschuldet, noch es es Türkenbashing.

     

    Da aber Sie offenbar darauf stehen, sind Sie wohl Ditib-AKP-Türke. Dann stehen Sie doch einfach dazu.

  • M
    mete

    Wieder falsch meldungen ich war persöhnlich da und kann sagen das da 60 tausend vielleicht sogar 100 tausend menschen da warwn und in deutschland wird wieder islamphobie betrieben , eigentlich traurig wir sind fur demokratie und fur freie wahlen und respekt vor dem volksentscheid der bevolkerung und gerade deutschland und deutsche medien berichten so einseitig das mann darunter nur eins verstehen kann das nur in anderen länder nur westliche interessen wichtig ist und somit minderheiten regieren gegen mehrheit hauptsache westliche interessen sollen bewahrt werden , das soll demokratie sein dann ist die demokratie verständnis aber sehr komisch , danach wundert ihr euch wenn mann mistrauisch gegen westen , sehr wunderluch das die türken euch deutsche eine lehrunterricht in demokratie gibt

  • GM
    Gloria Mundi

    Zwei echte Kommentare in 8 Stunden.

     

    Etwas peinlich.

  • T
    toddi

    Es ist ein offenes Geheimnis das der islamistische Rollback gegen die kemalistische Türkei maßgeblich durch die Unterstützung durch "grünes" Kapital Europas und ganz speziell Deutschlands erst ermöglicht wurde.

    Sehr interessant und dabei stets proklamiert die "Menschenrechte" gemeint war/ist damit aber meist ausschließlich die Religionsfreiheit also diese die meint (anderen) vorzuschreiben was sie glauben dürfen und wie sie es zu repräsentieren haben. Die politische und gesellschaftliche Legitimität solcher und ähnlicher Organisationen wäre dringend zu prüfen und ist in Frage zu stellen. Die Auseinandersetzung mit dem (sunnitischen) Islamismus ist nach Libyen, Syrien, VAE, Taksim und Tahrplatz nun auch auf Deutschlands Straßen angekommen, es gilt daraus endlich Konsequenzen zu ziehen. Die deutlich fortschrittlicheren bzw. moderateren Aleviten bzw. Schiiten sollten uns in diesem Kampf Partner sein...

    nein, nicht Deutschland(s Bevölkerung) hat Snowden eine "Abfuhr" erteilt, sie wurde durch ihre angeblichen gewählten Repräsentanten wiedermal im Kadavergehorsam gegen über ihren amerikanischen Befehlsgebern (den wir ja eigentlich, für was eigentlich??? Dankbar sein sollen) verraten und verkauft. Eine der schlimmsten Arten der Korruption ist denn wohl die politische ...

  • H
    Herbergsvater

    Lieber Herr Klose.

     

    jetzt hat die TAZ einmal einen richtig guten Kommentar und er gefällt ihnen nicht. Nur was daran ist islamophob ? ( Dieses Wort hat übrigens Chomeini erfunden )

     

    Was an den obrigen Aussagen sind den Unwahr ?

     

    Auf den Fotos ist zu sehen :

    “Heute Europa Morgen die Welt” – sowas muessten sich mal Deutsche erlauben zu propagieren.

    Ist das aber nicht irgendwie kaputt, zu Hause verbietet er alle Demonstrationen gegen ihn und hier will er, dass für ihn demonstriert wird?

  • AK
    Andre Kempel

    @Alfred Klose

     

    Was sie hier Schreiben ist - mit allem Respekt - ein Schmarn ....

     

    Da werden Europäische Türken zusammengeruffen um einen Islamisierer und Antidemokratem - genau Antidemokraten - zu huldigen der sein Volk Prügeln und Gasen lässt wenn es nicht Spurrt wie es soll ....und sie Sprechen von Rausholen einer Keule ??? hallo gehts noch .. die TAZ bringt es in dem Gut Geschreibenen Artikel auf den Punkt es geht nur um die Agitation von Türken die Stolz auf ihr Land sind und zu Blind um zu verstehen was dort abgeht !!

     

    Ich Wünsche dem Türkischen Volk das es sich nicht in ein Islamistisches Korset zwängen lässt und weiterhin auf den Wegen der Freiheit wandelt - so wie es sein sollte - dann klappt es auch mit Europa .. aber nicht so wie Herr Erdogan sich das vorstellt denn Europa sind viele Länder und Kulturen die Türkei währe nur eine davon - eas Herrn Erdogan in seinem Größenwahn nicht Reicht !!

  • S
    Sybille

    Endlich hat es sogar die TAZ kapiert.

  • M
    mediterrane

    Die fünten Kolonnen des Westens sind sind die aufgestahechten Minderheiten in den islamischen Staaten.

    Für die verlangst der Westen Minderheitenrechte, aber die muslimischen Minderheiten im Westen würde man am liebste durch den Fleischwolf drehen.

    Weil das aber nicht (mehr) so ohne weiteres geht, werden die gegeneinander aufgehetzt. Suniten gegen Aleviten, Kurden gegen Türken, Kemalisten gegen Konservative, etc.

    Teile und Herrsche, das haben die Engländer schon damals in Indien gemacht.

  • M
    mediterrane

    Das ist freie Meinungsäußerung, auch wenn die das als bitter empfinden. Die türkische Demokratiebewegung war schon 2002, aus dieser Bewegung ging Ministerpräsident Erdogan hervor, seit dem 3 mal, und jedes mal mit noch mehr Stimmen. Wir lassen uns nicht einschüchtern, auch nicht Mediengewalt.

    Es ist große Unverschämtheit wenn deutsche Medien und Politiker, die vor zwei Tagen einen demokratie- und volksfeindlichen Putsch, nicht verurteilt haben, sich heute zum Demokratie-Lehrer aufschwingen. Haben Sie den gar kein Anstand?

  • F
    fuhayo

    Ich musste laut loslachen als ich diesen Kommentar gelesen habe.

     

    Die Türken in Deutschland haben halt gezeigt zu wem sie mehrheitlich halten.

    Obs den Deutschen passt oder nicht.

     

    Kümmern sie sich lieber darum das die Merkel Regierung wußte das die Nsa uns alle ausspioniert.

  • S
    Semih

    Was macht Sie so sicher, dass die Gezipark Protestbewegung eine demokratische ist und nicht wie augenscheinlich von der Mehrheit der Türken (in der Türkei sowie im Ausland) als eine von außen gelenkte Antiregierungsbewegung erkannt wird. Das eigentlich absurde ist aus meiner Sicht die fast schon selbstverständliche Verharmlosung der vermeintlichen "Verschwörungstheorien", wie selbsternannte Demokratiewächter gerne die Kritik an der bis ins kleinste Detail geplanten und koordinierten Gezipark Proteste abtun. Wenn man an einer differenzierten Demokratiedebatte in Bezug auf die Türkei interessiert ist sollte man zur Kenntnis nehmen dass unter der AKP-Regierung in den letzten 10 Jahren:

    - kurdisch-stämmige Minderheiten mehr Rechte haben

    - die Religionsfreiheit ausgeweitet wurde

    - keine politischen Parteien geschlossen wurden

    - der Einfluss und die Einmischung des Militärs in die Politik signifikant abgenommen hat

     

    Es ist legitim kein Sympathisant der parteipolitischen Ausrichtung der AKP zu sein. Es sollte jedoch nicht Ihr Anspruch sein indifferenzierte Pauschalurteile zu fällen.

  • TL
    Timo Lenker

    oh man, das soll objektive Berichterstattung sein? Das passt wiedermal zu Ihnen Hr.Gorodezky...

  • U
    Unplugged

    Spannend, wenn die Veranstaltung in Türkisch erfolgte, dass der Autor dies zum Eigennutz instrumentalisiert und den Phobien und seiner Fantasie freien Lauf lässt und sich auskotzt geprägt durch den Komplex keine Ahnung darüber zu haben, was dort stattgefunden hat---Das Motto des Treffens war: "Respekt vor der Demokratie".

     

    Es gab soweit ich es durch Social Media verfolgen konnte Plakate auf Deutsch, wie: " Null Toleranz GEGEN Doppelmoral der deutschen Medien und Politiker" oder "Angela, Cem, Guido, Claudia: Kümmert euch um die NSU-Mordserie statt der Türkei" oder "Kenan Kolat spricht nicht für ALLE Türken"...etc...

     

    Da hätte man als Muttersprachler noch einiges mitnehmen können, anstatt eine Geschichte zu stricken :D

  • T
    Tobi

    "Die türkische Regierungspartei AKP soll die Kosten für die aus ganz Deutschland, den Niederlanden und sogar aus Österreich angereisten Busse sowie für die Verpflegung der Kundgebungsteilnehmer bezahlt haben" ... Dazu der Druck der Verbände.

     

    Übrigens macht mich die Verstrickungen der AKP mit der dt. Parteienlandschaft auch nachdenklich. So ist bspw. Polenz vom Auswärtigen Amt in den einschlägigen FB-Gruppen aktiv. Einige Mitglieder von Grünen ua. sind auch nicht so koscher. Dazu kommt die Zusammenarbeit mit BIG-Partei ua. Integrationsräte, Verbände, Kulturvereine usw. sind Tummelplatz der Erdoganiten.

     

    Wär mal Zeit auch im hiesigen Gefilde auszumisten. Zusätzlich, was ihr TAZler verschweigt, sind die Verschwörungstheorien der AKP hart antisemitisch.

     

    www.hurriyetdailynews.com/jewish-diaspora-behind-gezi-protests-turkish-deputy-prime-minister-says.aspx?pageID=238&nID=49858&NewsCatID=338#.UdKNNDV85tM.twitter

  • I
    ion

    Es war bereits Anfang 2011 mehr als verwunderlich, dass die Bundesregierung zuließ, dass Pascha R. T. Erdogan in Düsseldorf seine polarisierende Polit-Propaganda vor Zehntausenden in D lebenden Türken, Anhängern ab-feuern, -feiern durfte; Inzwischen dürfte es aus naheliegenden Gründen auch den Grünen (abgesehen von C. Roth) dämmern, dass es keine doppelte Staatsbürgerschaft für Türken in D geben darf – jedenfalls nicht, solange die Türkei nicht Vollmitglied der EU wäre!

    Im Übrigen sollten öffentliche Veranstaltungen in D, wie die der "Union Europäisch-Türkischer Demokraten", m.M.n. grundsätzlich nur in deutscher Sprache abgehalten werden dürfen, zumal die Teilnehmenden ja wohl der hiesigen Verkehrssprache mächtig sein müssten. Jeder in D lebende Bürger hat das Recht ‘barrierefrei’ zu erfahren, was da abläuft; in diesem Sinne auch Dank an die taz für den Artikel.

     

    #unterirdisch

    Findet sich ein Kreativer, der den Dorthe-Schlager für Pascha Erdogan, die Türkei umschreiben, adaptieren würde? Verdacht auf Sommerhit 2013.

    «Dorthe - Wärst du doch in Düsseldorf geblieben»

    https://www.youtube.com/watch?v=cqOUIPN52B8

  • AD
    Aydin D.

    Alfred Klose aka Maksut Maksuti aka AKP-Cheerleader und Errdogan-Fanatiker? Identische postings in SZ und FAZ wie hier. Und dann noch den Anti-Faschisten Remarque zitieren, einfach erbärmlich!

     

     

    http://www.sueddeutsche.de/politik/solidaritaet-mit-tuerkischem-ministerpraesidenten-tausende-erdogan-anhaenger-demonstrieren-in-duesseldorf-1.1714827

     

     

    http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/europa/tuerkei/tuerkei-polizei-setzt-wieder-traenengas-gegen-demonstranten-ein-12273990-l1.html#

  • T
    Tarkan

    Warum können einige verstehen, dass die Türken in Deutschland Ihr Land lieben können. Warum bleibt dieses Recht, nämlich Türkei zu unterstützen, ihnen verwehrt!!??

     

    Der Premierminister hat die Türkei auf Vordermann gebracht, und diese Menschenmenge ist sein Verdienst!!!

  • RS
    Roberta S.

    laut eines Radiosenders aus NRW wurde diese Veranstaltung von der AKP organisiert, sie hat die Busse und Verpflegung gestellt und Demonstrierwillige aus dem ganzen Land und dem nahen Ausland hinbefördert. Düsseldorf ist ja eine schöne Stadt und angesichts des guten Wetters war die Zahl der Demonstranten (zwischen 14000 und 20000)eher bescheiden.

    Auch in den Foren wird fleißig Werbung für Erdogan gemacht und Verschwörungstheorien verbreitet.(Erdogan ist ein Held kann dann schon mal lesen)

     

    hallo Herr Klose, jetzt lese ich Ihren Kommentar zum 3. mal, (unter unterschiedlichen Namen)

  • D
    dillinger

    @Alfred Klose

     

    Alfred Klose ist nicht etwa ein Pseudonym von Daniel Bax, oder?

  • DO
    Der Osmane

    Oh das tut uns aber leid das euch das nicht so passt:) Erdogan? JETZT ERST RECHT!!!

  • D
    D.J.

    Wäre ich nicht Teil dieser seltsamen Spezies Mensch, würde ich amüsiert beobachten, wie hartnäckig sich solche Kinderkrankheiten wie Religion und Pubertätsstörungen wie Nationalismus halten.

    Linke Migrationsideale sind zweifellos eine schöne Sache; das einzige, was Linke häufig aber nicht wahrhaben wollen, ist eben jene genannte Hartnäckigkeit. Hilfskonstrukt daher: "Wir" sind schuld, wenn es mit der Integration nicht klappt (was durchaus auch schon mal sein kann, aber arg verkürzt ist).

    Integration klappt nur ohne den besch... Nationalismus - das betrifft wahrlich nicht nur eine "Seite".

     

    @Alfred Klose,

     

    nun, offensichtlich haben Sie die Artikel zu den genannten Themen in der taz nicht gelesen, sonst würden Sie nicht solche Behauptungen aufstellen.

  • G
    Gunter

    Es kann einfach nicht angehen, das Türken die religiösen Probleme und gewalttätigen Konflikte in ihrem Land hier in Deutschland austragen, Punkt!

  • A
    ata

    Lieber Autor,

     

    dieser Satz: "So befremdlich der überbordende Personenkult sein mag, der bei zahlreichen Demonstranten zu besichtigen war" zeigt, dass Sie sich mit der Materie nicht wirklich auseinander gesetzt haben, sondern lediglich auf den "Erdogan der Böse Diktator"-Zug aufgesprungen sind.

    Denn das was die Kemalisten mit Atatürk veranstalten ist kein Personenkult sondern Anbetung.

     

    Der aller grösste Teil der Türken steht hinter Erdogan und seiner Politik. Macht er alles richtig? NEIN. Aber dafür gibt es Wahlen!!

  • F
    FloP

    "...und mehr sind gekommen als noch unlängst in Köln gegen ihn demonstriert haben."

    Dumm gelaufen, Herr Beucker. Vielleicht sollte man dann doch ein Ereignis erst einmal abwarten, bevor man es kommentiert. Überall sonst spricht man von 14-20 Tsd. heute in D´dorf. Nur der Herr Beucker weiß, dass es über 40.000 waren (um die Kölner Zahlen zu überflügeln). Oder hat er sich etwa auf die Angaben der erwarteten Teilnehmer verlassen, wie sie die Veranstalter vorab herausposaunt haben? Tss, Tss, das wäre aber nicht grade seriöser Journalismus...

  • G
    Georg

    Dämmerts?

  • A
    avicenna

    Die Vorkommnisse in der Türkei wurden von den westlichen Medien falsch gelesen.Ähnlich wie der arabischer Frühling falsch gelesen wurde.Wenn mann anfängt den Prozess lediglich mit den aktuellen Vorkommnissen zu erklären wird man auch keine Chance haben die Wahrheit zu sehen. Man muss an den Anfang des 20.Jahrhunderts gehen und die Gründung der nationalen Staaten sowie die Gründung der Türkischen Republik genauer ansehen. Entgegen den Annahmen und der Berichterstattung sind die Mengen von Gezipark zu etwa 15% aus demokratischen und "grünen" Motiven auf die Strassen gegangen. Der Rest ist an einem Sturz von der legitimen Regierung interessiert.Es ist ein Kampf der zwischen der kemalistischen ELITE (der Gründer der Türk.Republik) sowie zwischen einer aufstrebenden neuen Klasse in der Türkei. Es ist bedauerlich und sicherlich nicht nur ein ZUfall, dass die Befriedung des Kurden-Problems der Türkei von den westlichen Medien komplett stillgeschwiegen werden.

    Ich war in Türkei und habe die Plakate der GEZI-Demonstranten gesehen. Es wurde öfter ein Militärputsch als der Stopp vom Fällen der Bäume gefordert.

     

    Habe die TAZ nicht oft gelesen aber den Bericht finde ich mehr als ungelungen.

  • R
    Ratze

    Als Türke distanziere ich mich hiermit ausdrücklich von diesen Erdogan Fans.Ich hoffe es werden alle Rechtsstaatlichen Mittel angewendet um diese Islamfaschisten aus der BRD zu befördern.Ich habe einzig und alleine die türkische Staatsbürgerschaft,auf diese habe ich auch meinen Fahneneid abgelegt.Für die doppelte Staatsbürgerschaft habe ich nullkommanull Verständnis.Im übrigen sieht man ja was diese Islamfaschisten anrichten wenn die Bevölkerung Ihnen schutzlos ausgeliefert ist.Nicht nur in AFG und Ägypten auch im Iran und eigentlich allen vom Islam geprägten Ländern.Auch die Türkei zählt jetzt dazu.Ich rate keinem in der Türkei ein anderes Glaubensbekenntnis abzulegen.Die sind akut bedroht.

  • T
    tim

    das wirklich befremdliche hier, ist, dass der autor von in deutschland lebenden vermeintlichen akp-wählern als "stimmvieh" schreibt. das ist nicht nur befremdlich, es ist mehr noch höchst verachtenswert. und ich frage mich, was das hier zu suchen hat.

  • I
    Ivulkansturm

    @von Alfred Klose

    Schaden für das Ansehen des Islam und der Türkei verursachen die Erdogan-Fans, die für das autoritäre Regime in der Türkei demonstrieren und nicht die Berichterstattung darüber. Positiv für das Ansehen der Türkei waren hingegen der Gemi-Park-Proteste, an denen auch gläubige Moslems teilnahmen

  • V
    vulkansturm

    Von welcher Demo schreiben Sie denn da. Die Demo der Erdogan-Fans fand heute in Düsseldorf statt und nicht gestern. Statt der von den Veranstaltern erwarteten 50.000 Teilnehmer kamen nur 17-20.000. Trotz guter Organisation und Hunderten von Bussen mit denen die autoritär gesinnten Anhänger des neuen türkischen Übervaters herbei gekarrt wurden. An der Demo in Köln gegen Erdogan nahmen doppelt soviel Menschen teil, nämlich 30. bis 40.000. Es bleibt das Geheimnis des Autors, wieso er die Düsseldorfer Demo von der Teilnehmerzahl als größer empfand. Vielleicht ist es nur das Erschrecken darüber, wie viele autoritäre Charakter unter uns leben. Gespenstig war diese Demonstrantion der Anti-Demokraten sicher Nur in dieser Hinsicht übertraf sie die Demo in Köln

  • B
    Bouleazero

    5. Kolonne? diesen platten Vorwurf hat man schon lange nicht mehr gehört. Gibts keine inhaltlichen Argumente?

    Abgesehen davon habe ich lange keinen Artikel gelesen, der so viele Rechtschreibfehler enthielt.

  • F
    Fritz

    Worte wie "immer noch" und "Hass" wie, dass die Demonstranten zum Erstaunen des Autors nicht die "deutsche" Oeffentlichzkeit erreichen wollen, zeigen nur dass er nicht im Geringsten verstanden hat, was Tuerken in Deutschland heisst. Dass sie in Deutschland sind, ist eher nur ein Zufall. Deutschland ist fuer sie sozusagen nur eine schoene Wiese, auf die sie ihre Kaelber getrieben haben, mehr aber auch nicht. Bei aller Liebe bleiben sie Tuerken, woran auch keinerlei doppelte Staatsbuergerschaft und so weiter etwas aendern kann. Das ist auch gut so. Die beruehmte Parallelgesellschaft ist nur ein Horror fuer Kleingeister.

  • A
    adda

    hier wäre ein wunderbarer startpunkt für eine recherche, wie genau die auslandstürken von dieser union erreicht werden. lesen die alle die selbe zeitung? wie erreicht man eine ganze gemeinschaft in einem fremden land, was ist der prozess, wo liegt der gemeinsame nenner, vor allem aber: was ist das gemeinsame interesse?

    wenn das gemeinsame interesse erst einmal ausfindig gemacht worden ist, ist es zeit hier alternativen anzubieten.

  • M
    MariaLory

    Stimmt. Ich frage mich, wie es in anderen europäischen Metropolen aussieht.

  • A
    Alex

    Gehen die Türken gegen Erdogan auf die Straße, dann geschieht dieses aus freien Stücken und ist beachtenswert. Die "Pro Erdogan" Leute aber sind Klatschvieh und instrumentalisiert. Das ist die selbe vereinfachende Logik mit der auch die Erdogan Anhänger den Demonstranten im Gezi-Park begegnen. Iran, Ägypten, Türkei, es ist immer wieder das gleiche, so lange die jungen, gebildeten, liberalen Demonstranten nicht die Nöte der armen, ländlichen Bevölkerung verstehen lernen und nur an sich selbst denken, werden sie keinen Erfolg haben.

  • G
    goeki72

    "enorm" ist der ruckhalt bei den migranten bestimmt nicht

    dafur dass dieses "meeting" von erdogan kontrollierten medienlandschaft

    gepusht wurde (mehrere spots stundlich zur hauptsendezeit) war es echt mickrig

    trotz transferservice

    sicher ist ein bestimmter konservativer teil fur erdogan aber seien sie sich

    sicher auch diese menschen haben angehorige/freunde die die ganze

    wahrheit ans licht bringen

    seine beliebtheit hat er den "kontrollierten" medien zu verdanken

    ich wurde mir gerne einen bericht von der taz wunschen

    sendungen werden zum teil in der werbepause abgerochen

  • AG
    Anton Gorodezky

    Bilder wie diese sind vor allem ein Argument gegen die doppelte Staatsbürgerschaft und damit doppeltes Wahlrecht in Deutschland und der Türkei. Ich wäre in dieser Angelegenheit wesentlich entspannter, wenn politische Kräfte in der Türkei nicht so offensichtlich versuchen würden, in Deutschland eine fünfte Kolonne zu installieren.

     

    Solange das aber der Fall ist, sollte man es verhindern, dass diese fünfte Kolonne sowohl in der Türkei als auch in Deutschland diese türkische Truppe mit Wählerstimmen unterstützen kann.

  • AK
    Alfred Klose

    Im Westen nichts Neues, um es mit Remarque zu sagen, wieder mal erscheint in der TAZ ein Artikel, der wie eine islamophobe, Türkei-bashende Hasspredigt klingt. Sobald es gegen den Islam und speziell die Türkei geht, wird die grobe Keule rausgeholt, da hofft man dann sogar auf ein Militärputsch als "demokratische Notwehrmassnahme" a la Ägypten. Dieses Verhalten, dieses Messen mit zweierlei Mass ist Standard in westlichen Medien, speziell in der TAZ, der Bild-Zeitung für Elitäre.