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Kolumne Der KampfradlerMöge Ihnen ein Licht aufgehen!

Gereon Asmuth
Kolumne
von Gereon Asmuth

Der Verkehrsminister will endlich Akku-Lampen an Rädern legalisieren. Das ist toll? Eigentlich ja. Doch ein Detail offenbart den Gesetzestext als weltfremden Irrsinn.

Hauptsache hell? Von wegen. Bild: dpa

L ieber Peter Ramsauer,

fast, ja fast möchte man vom Fahrradsattel springen und Ihnen, lieber Herr Verkehrsminister, um den Hals fallen. Denn nächste Woche, das haben Sie gerade verkündet, soll auf eine Initiative Ihres Ministeriums hin doch tatsächlich der Bundesrat beschließen, dass Fahrräder künftig auch mit akkubetriebenen Lampen beleuchtet werden dürfen.

Was?, werden zwar viele Radler fragen, Das ist bisher verboten? Und wer bei einer Polizeikontrolle statt eines fest installierten Dynamos nur abnehmbare Lampen am Rad hatte, der musste bisher tatsächlich 15 Euro Bußgeld zahlen?

Ja, stimmt. Genauso absurd wäre es, wenn Fußgängen nur erlaubt wäre, Regenschirme zu benutzen, aber keine Regenjacken. Aber jetzt – kaum 100 Jahre nach Erfindung der Taschenlampe – darf man sein Rad auch elektrisch beleuchten und alles wird gut.

Alles? Leider nein. Denn ein entscheidendes Detail auf Seite 7 der 48. Verordnung zur Änderung straßenverkehrsrechtlichen Vorschriften (PDF) verrät, dass Sie leider immer noch nichts von der Welt der Radfahrer verstanden haben. Da heißt es in schönstem Behördendeutsch: Über eine Anzeige muss dem Fahrer die Kapazität sinnfällig angezeigt werden.

Bild: Amélie Losier
Gereon Asmuth

ist Co-Leiter des Ressorts taz.eins.

Mit anderen Worten: Nur eine Lampe, die anzeigt, wie voll der Akku noch ist, genügt dem Gesetz. Und Leuchten, die mit nichtwiederaufladebaren Batterien betrieben werden, können so hell sein, wie sie wollen. Verboten bleiben sie trotzdem. Die wunderbaren Dispute bei der nächsten Polizeikontrolle mag man sich schon jetzt kaum vorstellen.

Es geht also gar nicht darum, die überall vorhandenen Allerweltselektroblingblings zu legalisieren. Nein, wer gesetzestreu leuchten will, muss sich erstmal eine neue Lampe kaufen. Da fragt man sich nicht nur, welche Lampenherstellerlobby Ihnen diesen Floh ins Ohr gesetzt hat. Da erkennt man auch gleich: diesen Unsinn kann nur jemand fabriziert haben, der in seinem Alltag nie auf dem Sattel sitzt.

Denn Praktiker wissen längst: vor dem Verlassen des Hauses muss man sich jedes Mal fragen, wo man denn nun schon wieder die Fahrradlampen hingelegt hat. Und wenn man sie gefunden hat, prüft man auch schnell mal, ob sie noch funktionieren. Klare Regel: helles Licht, alles prima. Schwaches Licht, ja geht noch – ist schließlich immer noch besser als der olle Dynamo, der bei Regen und an roten Ampeln eh nie funktioniert. Und gar kein Licht: Batterie wechseln. Oder eine andere Lampe suchen.

Kurz gesagt, lieber Herr Ramsauer: Radfahrer sind nicht doof. Jedenfalls nicht so doof, wie dieser angebliche Fortschritt aus Ihrem Haus. Diesen Quatsch können Sie sich hinter die Sonnenblende Ihres Dienst-BMWs klemmen.

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Gereon Asmuth
Ressortleiter taz-Regie
Leiter des Regie-Ressorts, das die zentrale Planung der taz-Themen für Online und Print koordiniert. Seit 1995 bei der taz als Autor, CvD und ab 2005 Leiter der Berlin-Redaktion. 2012 bis 2019 Leiter der taz.eins-Redaktion, die die ersten fünf Seiten der gedruckten taz produziert. Hat in Bochum, Berlin und Barcelona Wirtschaft, Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation und ein wenig Kunst studiert. Mehr unter gereonasmuth.de. Twitter: @gereonas Mastodon: @gereonas@social.anoxinon.de Foto: Anke Phoebe Peters
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72 Kommentare

 / 
  • DR
    Dark Rader(In)

    Danke, lese ich gen Feierabend. Spannung!

     

    Ich hatte seit letzter Woche ein schlechtes Gewissen. Manche Kommentare hacke ich zu schnell in Tastaturen. Neben peinlichen Fehler der Orthografie enthalten sie dann Wertungen, die ich so nicht meinte. Das meine ich: Johannes Gernert ist ein genialer Autor aus meiner Sicht. Etliche Szenen seiner Texte kann ich noch heute wieder in Erinnerung rufen. Wie die mit dem "Bleibt bloß zu" an die Adresse von aussteigenden AutofahrerInnen. Von ihm hängt sogar ein Zitat bei mir in einem Zimmer. Das, nach dem das World Wide Web Aufmerksamkeit auf sich zieht, um sie danach zu zerstreuen. So wie bei mir jetzt.

     

    Bis zur nächsten taz.

     

    P.S. Ich Sicherheits-Radfahrer spüre schon jetzt eine aufkommende Angst vor dem nächsten Winter. Warum gibt es keine stabilen Winter-(Drei-)Radreifen! Egal, jetzt wirklich tschüss.

  • GA
    Gereon Asmuth

    @Dark Rader

    Danke für das Lob. Warum ich mich dennoch als Kampfradler sehen muss, habe ich kürzlich in diesem Text aufgeschrieben: http://www.taz.de/!117188/

     

    Grüße aus der taz,

    Gereon Asmuth

  • MR
    Martin Reimer

    Die Gestzteshütter haben endlich erkannt das dieser Billig blingbling eher eine Gefahr ist, und meist nur als Handschuhfachbeleuchtung im Auto etwas bringt. Außerdem sollten die Lampenhersteller angehalten werden nur Stvzo gerechte Beleuchtung herzustellen siehe Busch + Müller, das ist Deutsche Qualität, mit der man auch bei Nacht wie am Tag sehen kann.

  • DR
    Dark Rader

    An den Kolumnist: Sehen Sie sich als Kampfradler? Das steht über der Kolumne, ich Sie mir aber beim besten Willen nicht als Kampfradler vorstellen.

     

    Ich sah Videos mit Ihnen zu Veranstaltungen und auf TV Berlin. Ich habe gefühlte einhundert Mal Ihr Foto, das mit dem Lächeln, in meiner Zeitung gesehen. Sie wirken auf mich klug und sachlich. Nicht so wie das Selbstbildnis, das Johannes Gernert von sich als Kampfradler gezeigt hat. Das geht doch gar nicht!

  • V
    vic

    Herr Schmidt Georg, lachen sie sich ruhig schlapp.

    Das ist ein Thema für Radfahrende.

    Nix für SUV-Fans.

    Weiterhin viel Spaß bei der WELT.

  • R
    Raffzahn

    Hmm, und wo ist jetzt das Problem mit der Kapazitaetsanzeige? Baterien geben auf die gleiche Weise wie Akkus kund, wieviel noch drinnensteckt: ueber die Spannung - ansonsten wuerde ja wohl kein Baterietester funktionieren, oder? Also kann so eine Anzeige auch wunderbar bei Wegwerfbaterien (Ihgitt) verwendet werden. Wir reden hier von einem Pfennigartikel (Materialwert fuer eine Anzeige zwischen 7 und 12 Cent - Elektronik eingeschlossen) der die Verkehrssicherheit durchaus verbessern kann.

     

    Wenn man schon schimpfen will, dann sollte man auch vorher nachdenken, oder jemand fragen der Ahnung hat, sonst ist nur peinlich und schadet allen.

  • I
    icke

    "von 182 räder:

    ich fahre nur u- und s-bahn und empfinde nichts als verachtung für rad- und autofahrer. helmpflict für beide fraktionen sofort."

     

    Die meisten Verletzten sind doch aber die Fußgänger. Wenn Autofahrer also einen Helm brauchen, ist für Fußgänger ein voll gedämpfte Ganzkörperschutz inkl. Integralhelm Pflicht. Auch wegen der Gefahren und so.

     

    ;)

  • SG
    Schmidt Georg

    ich lach mich schepp, wenn man hier dei Anzahl der Kommentare sieht, wegen so eines Schwachsinns, das erinnert mich an eine WELT Meldung, Filter für Kamine in den Wohnungen, innerhalb kurzer Zeit gabs 278 Meldungen, unbegreiflcih, dass sich bei so einem Thema, das höchstens mittlere Verwaltungsebene ist, die höchsten politischen Kreise einschalten!

  • K
    kasor

    >>Über eine Anzeige muss dem Fahrer die Kapazität sinnfällig angezeigt werden

     

    Soll das wirklich so im Gesetzestext stehen? Die elektrische Kapazität gibt doch nur die Fähigkeit eines Bauteils an, elektrische Ladungen zu speichern. "Sinnvoll" wäre doch eine Anzeige über die noch verfügbare elektrische Ladung.

    Mir würde da allerdings reichen: helles licht = ausreichend / schwaches Licht = wird mal wieder Zeit.

     

    Aber gut, mein Rad (und auch meine zukünftigen) verfügt über einen Nabendynamo mit Standleuchte. Allerdings kenne ich da nicht die Kapazität des Kondensators. Hoffe bei der nächsten Polizeikontrolle werde ich nicht danach gefragt.

  • A
    AntonErdnusscreme

    Wie ?

    Da wird einem Legislativorgan empfohlen, Anforderungen an Art und Umfang der Fahrradbeleuchtung zu stellen ? Die Optionen erweitern sich, es darf aber immer noch nicht jeder sein Fahrrad beleuchten, wie er will ? Das ist ja furchtbar ! Und wie Herr Asmuth völlig richtig vermutet, eine Verschwörung der Lampenlobby. Der aus Bielefeld.

  • AD
    aus dem Verkehr ziehen

    Ich kann es kaum erwarten, dass Bundeskanzlerin Dr. Merkel diesem Verkehrsminister öffentlich den Rücken stärkt.

  • 1R
    182 räder

    ich fahre nur u- und s-bahn und empfinde nichts als verachtung für rad- und autofahrer. helmpflict für beide fraktionen sofort.

  • MS
    Michael Schmidt

    Nach meiner Vermutung ist Ramsauer unsere Geheimwaffe gegen die NSA! Bestimmt gab es drei Terabyte ministeriale Kommunikationsdaten, die auch noch übersetzt werden mußten...

     

    Hey guy's - we'll win! And don't mention the bomb...

  • JK
    Jean Kühl

    Mist!

    Ich wollte gerade mein Rad Licht mit Glühwürmchen ausstatten.

    100% Bio, vom freilaufenden Anbau, wiederverwertbar.

     

    Züchte auch eine rote Variante für hinten.

    Jugend forscht.

    Ramsauer soll sich mild geben.

     

    Wenn es klappt, steht er als Held da.

    Beim Ökolyrikpreis.

  • QA
    "sinnfällig angezeigt"

    Eigentlich ist doch, rein juristisch gesehen, mit der Methode

     

    "helles Licht, alles prima. Schwaches Licht, ja geht noch, gar kein Licht: Batterie wechseln"

     

    die Kapazität bereits durchaus "sinnfällig angezeigt", oder etwa nicht? ;)

  • HL
    Herr Lich

    Verordnungsquatsch hin oder her - in München, also da, wo die Polizei gefesselte Frauen misshandelt, gehen die grünen Männchen eigentlich ganz vernünftig mit den Radlern um. Will meinen: Fixieidioten werden aus dem Verkehr gezogen, Leute, die im Dunklen auf der falschen Straßenseite ohne Licht über rote Ampeln fahren, auch. Wegen meiner nicht zugelassenen LED-Leuchten hat noch kein einziger Polizist was zu mir gesagt.

    Eine andere Art von Licht ist für mein Fahrrad auch gar nicht möglich - es steht regelmäßig tagelang am Hauptbahnhof, und da werden genauso regelmäßig Scheinwerfer zerhauen, Kabel abgerissen etc.

  • B
    BvW

    @P.U. Bär in erster Linie, mit Verzeihung für die Zweckverfremdung der Leserbrieffunktion zum Forum, aber mir schien dieser Hinweis ganz angebracht.

     

    Es gibt in meinen Augen keinen Grund, aus Sicherheitsgründen herkömmliche Batterien zu verwenden, weil Akkus zu unzuverlässig sind. Ich habe mich selbst jahrelang drüber geärgert, dass die Dinger so gut wie nie ihre angebliche Kapazität erreicht haben oder nach einem halben Jahr schon hinüber waren, bzw. bestenfalls für die Fernbedienung taugten, wenn man sie nicht wöchentlich laden wollte.

     

    Es sind aber weniger die Akkus, sondern die katastrophal schlechten Ladegeräte, die üblicherweise verkauft werden, die zum rapiden Verfall der Kapazitäten herkömmlicher Akkus führen. Ein gutes Ladegerät sollte einen einstellbaren Ladestrom und die Möglichkeit zu mehrfach wiederholten Auf- und Entladevorgängen (mit Messung der realen Kapazität dabei) haben, besser noch die Option zum Break In, also zum sanften Überladen, um die unterschiedlichen Kapazitäten innerhalb der Akkuzellen auszugleichen. So etwas kostet um die 30/40 € und ist eine Investition, die sich beim sonst anfallenden Akkuverschleiß unglaublich schnell rechnet.

     

    Meiner Ansicht nach sollten andere Ladegeräte aus dem Verkehr gezogen werden, weil sie mit hemmungslos zu großen Ladeströmen oder schlechter Vollladeerkennung nichts weiter tun, als das Wirtschaftswachstum der Akkuhersteller anzukurbeln.

     

    Weitaus empfehlenswerter aber noch bzw. am besten in Kombination mit einem solchen Ladegerät sind die Sanyo-Eneloop-Akkus. Die lassen sich wirklich extrem schnell laden, halten die Ladung ewig fast ohne Verlust, liefern trotz nominell geringerer Kapazitäten viel länger Saft, weil die Spannung erst viel später zusammenbricht als bei herkömmlichen Akkus, funktionieren auch bei Kälte und Hitze viel besser und zeigen bei mir nach momentan etwa anderthalb Jahren Dauerbetrieb – auch im Temperaturmesser an der Außenwand) noch überhaupt keinen Kapazitätsverlust – sprich: Die Dinger scheinen das zu liefern, was die Akkuhersteller seit Ewigkeiten versprechen, ohne dass man im Praxisbetrieb jemals wirklich einen Akku hätte 1000 mal aufladen und dann auch noch sinnvoll nutzen können.

     

    Es gibt auch andere Hersteller mit ähnlichen Akkus, wobei die mit ähnlichen Daten auwartenden Sonys aber mit viel geringeren Strömen geladen werden sollen –zumindest die, die ich mir mal zugelegt habe. Laden also viel länger als die max. 2,5 h für einen restlos entladenen Eneloop. Dazu kann vermutlich das Elektronik-Fachgeschäft um die Ecke genauere Infos liefern.

  • GA
    Gereon Asmuth

    @Torsten, @Anne, @Simon Wehr und diverse andere.

     

    Ich habe nicht nur schon Fahrräder mit Nabendynamo gesehen, ich fahre sogar selber eins. Die sind meiner Meinung nach tatsächlich die - für mich - beste Art ein Rad zu beleuchten, auch wenn ich aus eigener Erfahrung weiß, dass selbst die gern mal ausfallen (und das obwohl keine Anzeige mich vorgewarnt habe). Dennoch käme ich nie auf die Idee, die doch recht teuren Nabendynamos alle vorschreiben zu wollen. Ich habe auch nichts dagegen, dass Radler sich Lampen mit Batteriestandanzeige zulegen wollen. Wer's braucht, gerne! Unsinng aber finde ich, dass es dem Verkehrsminister offensichtlich nicht darum geht, maximal viele Radfahrer mit funktionierendem Licht fahren zu lassen, sondern dass uns Radlern ein technischer Standard vorgeschrieben wird, der vor allem den Herstellern dient. Mag ja sein, dass künftig mehr Radler mit Akkustandsanzeiger rumfahren. Dass dann ihr Licht tatsächlich funktioniert, dafür müssen sie so oder so weiterhin selbst sorgen.

     

    Grüße aus der taz,

    Gereon Asmuth

  • LH
    Luna Heller-Schein

    Hurra, eine Gesetzesänderung!

    Hatte bereits im Radio von der geplanten Änderung gehört und war ganz angetan - doch nun das Kleingedruckte...

    Ich möchte schon seit langem ein bestimmtes Hollandrad aus den Niederlanden mein Eigen nennen, doch leider hat dieses Modell keinen Dynamo, sondern vorne und hinten Retroscheinwerfer mit Batterien - Das wäre auch nach neuer Regelung nicht erlaubt. Dabei könnte es so einfach sein: Polizei sieht Fahrrad mit Licht - alles OK; FAhrrad fahrt ohne Licht - tatütata.

    Übrigens: viele Holländer radeln auch nur mit einer Rücktrittbremse - was in Deutschland ebenfalls nicht erlaubt ist. Vielleicht sollte man sich erst mal in den Ländern umschauen, in denen das Radfahren etwas Alttägliches ist, und nicht eine Freizeitbeschäftigung!

  • W
    wrnro

    Sagt mal, wo wohnt ihr den alle, in Villingen-Schwenningen, wo die Fahrradschlösser aus Spinnweben sind?

     

    Ich würde mir ja gern mal eine 200Watt-dynamoakkubetriebene-festmontierte-vorschriftsgemässe-mit eingesungenemBatterieladestand-Anlage für mein Rad leisten.

     

    Aber leider wohnt man in der Grossstadt, und da wird sowas gern mal wiederholt im eigenen Hinterhof vom Rad geschraubt, abgezwickt usw. Bei geschätzten Kosten incl. Einbau von 100-aufwärtsunendlich pro Anlage überlegt man sich dann doch, ob man sich diesmal nicht die LED-Version kauft, die man dann "angeberisch auf den Tisch legt".

    (Ich kann sie ja auch tief in meine Hosentaschen tun - ‘Ist das Dein Fahhradlicht, oder freust Du Dich so mich zu sehen'")

     

    Mich beschleicht manchmal das Gefühl, die ganzen belehrenden Besserwisser aus der Fahrradhightechfraktion haben eine abschliessbare Fahrradgarage auf dem Land, direkt neben dem Carport für den Zweitwagen. Sorry, Leute, wir kommen nicht zusammen.

     

    Aber wisst ihr was? Es ist auch egal. Polizisten finden es in der Stadt recht löblich, wenn man eigentlich doch recht anständig, rücksichtsvoll und irgendwie beleuchtet rumfährt. Mich hat deswegen noch nie, nie einer auch nur angesprochen.

  • CS
    Christoph S

    Die Vorschrift

    "Über eine Anzeige muss dem Fahrer die Kapazität sinnfällig angezeigt werden [...]Eine exakte Vorgabe ist erst nach Notifizierung durch die EU möglich."

    ist (vorläufig) belanglos; schließlich ist auf jedem Akku die Kapazität aufgedruckt. Zur Not kann ich ja noch "Nennkapazität (CN): 4,1 Ah" aufs Gehäuse schreiben...

     

    Auch über (noch) mehr "Blinkies" und "Blender" (rotationssymmetrische Reflektoren) muss man sich wenig Gedanken machen; wie heute schon für Rennräder unter 11 kg werden auch zukünftig nur zugelassene Akkuleuchten (auch heute schon an Wellenlinie und K-Nummer erkennbar) legal sein.

  • K
    KlausK

    Und für so was braucht man einen Verkehrsminister?

     

    Was faktisch verbotenerweise schon millionenfach praktiziert wird nun legitim.

     

    Und was ist mit den roten Blinkern? Blinken dürfen bislang nur Warnlichtlein, die am Fahrer, Helm, usw. befestigt sind und nicht am Rad. Kommt da vor der Wahl noch eine Erlaubnis?

    Herr Ramsauer, es gibt no a bisserl zu tun.

  • J
    JadotA

    Er wäre schön, wenn Ramsauer auch eine Kontrollampe hätte,

    um seine Kapazitäten zu messen. Falls vorhanden.

     

    Ich glaube, bei ihm ist die Dynamo schwach und der Akku leer.

     

    Diese Ulk Regelung kommt eher vom heizbaren Ledersitzhirn als vom Biosattelverstand.

     

    28.06.13 JadotA 2

    Ramsauer ist süß.

    Dieser pedalgeniale Minister fliegt auf Schwachstrom und Biosattel.

  • MM
    Michl Mond

    "Aber jetzt – kaum 100 Jahre nach Erfindung der Taschenlampe – darf man sein Rad auch elektrisch beleuchten und alles wird gut."

     

    Um in der Diktion des Autors zu bleiben: So einen Quatsch kann nur schreiben wer Dynamos für esoterische Machwerke hält.

  • DN
    Dr. No

    Jaaahaaa, super, Akkuleuchten für alle! Denn was dieses Land, ach was, dieser Planet vor allen Dingen braucht, sind schließlich noch mehr vollkommen überflüssige Stromfresser!

     

    Ist ja auch viel cooler, die Dinger alle paar Tage an die Steckdose anzuschließen als sich mit gefühlt Nullkommaacht Prozent mehr Energieaufwand per Nabendynamo abzustrampeln. Und es ist ja vor allem sauviel cooler, beim Eintreffen im Café/der Kneipe/der Party erstmal seine schicke Akkuleuchte demonstrativ auf den Tisch zu legen, um allen zu signalisieren, was für ein doller Hardcoreradfahrerökohecht man doch ist. Oder gerne wäre.

  • GV
    Gutes Vorbild für Kinder

    JedeR von uns sollte ein gutes Vorbild für Kinder sein. Eigentlich sollten das alle mal überdenken. Denn wenn ihre Kids dann aus der Tür gehen, ein Abenteuer auf den Straßen sollten sie lieber nicht wagen, aber wenn das ihnen vorgelebt wurde, wie können sie dann sicher fahren. Manchmal denke ich, wie kann Mann nur so blöde sein und unbedingt über ROT fahren und dann auch noch mit einem Kind im Fahrradsitz, das selbstverständlich keinen Helm trägt. Igitt, schämen sollen die sich, mit ihrer Manie ständig jung und sexy sein zu müssen. Die sind einfach nur doof. Naja und Licht nicht zu haben, gefährdet auch wieder Kids, die sitzen nämlich im Auto mit drin, der Radfahrer traumatisiert sie, wenn es zu einem Unfall kommt. Aber da hier im Lande ja genug Drogen zur Verfügung stehen, können die ja dann als Erwachsene ihre Furcht betäuben. Ihr seid so jämmerlich, ihr Krampffahrer!

  • F
    Frage

    Es gibt schon seit langem aufladbare Lampen für vorne.

    Diese besitzen eine installierte kurbel (1 minute kurbeln, eine Stunde Licht),sadass man unterwegs aufladen kann. Das Handicap: Sie sind etwas groß.Was ist mit dem Rücklicht? Normalerweise halten diese Batterien sehr lange- oder müssen die jetzt auch aufladbar sein. Oder Batterien für's Rücklicht mitnehmen?

  • W
    Werner

    Jetzt muss man aber auch mal Theorie und Praxis unterscheiden. Ich fahre seit über zehn Jahren mit batteriebetriebener Beleuchtung, wurde aber noch nie von einem Polizeibeamten beanstandet.

  • K
    Korintenkacker

    Das ist doch sicher verfassungswidrig, weil es gegen den Gleichheitsgrundsatz verstößt: Autos haben ja auch keine "Batteriestandanzeige", Mofas, Motorräder etc. auch nicht. Da müsste man doch gleich mal .....

  • T
    Torsten

    Der Author hat warscheinlich noch nie ein Fahrrad mit Nabendynamo und LED Lampen gesehen, geschweige denn gefahren. Da wird das Licht eimal eingeschaltet und säubert man ab und an mal die Lampen... DAS ist praktisch.

  • P
    P.U.Baer

    Oh nein, und ich dachte schon, es wäre mal etwas wirklich bahnbrechend vernüftiges für Fahrradfahrer beschlossen worden. Nur Akkus? Keine Trockenbatterien? Meine Erfahrung mit Akkus in diversen Elektrogeräten ist leider, daß sie trotz bester Ladegeräte, nach einiger Zeit nicht mehr zuverlässig viel Kapazität haben. Da ich beruflich bei einem Gerät echte Sicherheit brauche, kaufe ich mir dann doch AA-Trockenbatterien (Mignon) und die angebrauchten Restbatterien setze ich in der Folge bei allen anderen Geräten ein. (Andere Geräte werde entsprechend stets für AA-Batterien angeschafft.)

     

    Es würde nach dem neusten Gesetz also nicht reichen, eine hell leuchtende Batterielampe mitzunehmen, die bei Bedarf sofort durch mitgeführte Ersatzbatterien ODER im Bedarfsfalle an jeder Tankstelle erhältliche Ersatzbatterien problemlos mit neuer Energie versorgt werden könnte?

     

    Das Verkehrsministerium sollte ehrlicherweise in Autoministerium umbenannt werden....

     

    Danke taz. für diese Kritik!

  • A
    Aufdemschlauchsteher

    Hmm, man mag die Pflicht einer Kapazitätsanzeige ja durchaus als weit von der Realität entfernt kritisieren. Aber der Argumentation des Autors kann ich beim besten Willen nicht folgen.

     

    1. Wiederaufladbare Batterien sind per Definition Akkus

     

    2. LED-Lampen leuchten normalerweise mit der vollen Lichtstärke bis ganz zum Ende.

     

    Oder hab ich die Ironie verpasst?

  • A
    Anne

    Lieber Gereon,

    leider scheint ein sehr großer Teil der Radfahrer wohl doch ziemlich doof zu sein, denn dieser Teil fährt gänzlich ohne Licht. es scheint also durchaus sinnvoll, für Batterielampen eine Kapazitätsanzeige zu fordern. Diese Lampen gibt es zu durchaus erschwinglichen Preisen schon seit vielen Jahren und wer nicht zu den "doofen" Radfahrern gehört, hat eh schon lange eine am Fahrrad. Wirklich doof ist nämlich nur, wer keinen funktionierenden Dynamo hat und sich nicht um eine vernünftige Beleuchtung kümmert, am besten mit der Faulheit vorgeschobenen Argumenten.

    Wünsche gute Fahrt und dass sich pseudolinke Bessergutmenschen irgendwann einmal einfach freuen können, wenn etwas besser wird und nicht aus einem kleinen Haar in der Suppe, das von den meisten eh nicht bemerkt wird, einen Elefanten aus Tofu machen!

  • 3
    365-Radler

    Es gibt durchaus gute Gründe gegen diese Blinkedinger. Erstens, weil sie eben blinken (können, und zu oft auf Blinkbetrieb gestellt werden). Folge: man sieht zwar, DASS da vorn was fährt, kann aber die Geschwindigkeit und Richtung schlecht einschätzen. Insofern kann das Blinklicht allerhöchsten Zusatz sein; wenn allerdings alle ein Blinklicht haben sieht man vor lauter Blinken gar nichts mehr, insofern wäre es besser, ganz darauf zu verzichten.

     

    Zweitens gehen die Dinger gern mal in der Tasche an, Folge: was moregns noch strahlend leuchtete, ist abends, wenn es gebraucht wird, nur noch ein matter Abglanz.

    Ganz zu schweigen davon, wenn man das teil eben gar nicht findet und ohne losmuß.

     

    Das einzige, was wirklich Sinn macht, ist ein Nabendynamo. Da muß man dann nur noch für den Fall der Fälle eine Ersatzglühlampe dabeihaben. Da die Dinger leider nicht ganz billig sind, sollte eine Neuauflage des "Wachstumsbeschleunigungsgesetzes" Nabendynamos für alle spendieren (kostet sogar nur maximal 1/5 der Abwrackprämie).

  • E
    Ewo

    Asmuth - die Fahrräder werden doch schon seit 100 Jahren elektrisch beleuchtet.

     

    In Zukunft nehme ich zwei Smartphones, eines mit einer Taschenlampen APP vorne und eines mit roten Bildschirm hinten.

  • M
    migra

    Naja, es werden eben nicht immer 15€ abkassiert. Die Polizei hat auch bisher oft ein Auge zugedrückt und war ja schon froh, wenn überhaupt irgendwas am Drahtesel leuchtet.

  • N
    Nobody

    Nette Mischung aus Arroganz, "Doofheit" (sehen Sie es bitte als Zitat), Ignoranz und Weltfremdheit.

     

    Auch wenn Radfahrer nicht "doofer" als der Rest der Menschheit sind, sie sind auch Menschen. Und Menschen handeln gerne nicht wirklich rational. Genauso wie heute viele Radfahrer wissentlich mit defektem Dynamolicht radeln, weil es ihnen vollkommen egal ist, genauso wird es mit "Akkulicht" sein. Im Zweifelsfall wird es egal sein, ob kein Strom da ist, es wird trotzdem geradelt.

    Und ohne "sinnfällige Anzeige der Kapazität" wird halt quasi jeder die Ausrede benutzen, dass die Lampe vorhin noch wunderbar geschienen hätte.

    Und kaum ein Polizist wird wohl einen Radler anhalten, dessen Licht funktioniert (wenn er sich sonst nichts zu schulden kommen lässt). Also wer heute (verbotswidrig) schon solche Lampen ohne Anzeige mit Batterien oder mit Akkus einsetzt, der wird auch in Zukunft da kein moralisches haben und viel seltener ein juristisches Problem bekommen.

    Halten Sie eigentlich viele der normalen Radfahrer für so "doof" (Zitat), von der Dynamopflicht nichts gewusst zu haben? Obwohl dies schon seit Jahrzehnten diskutiert und angeprangert wird?

     

    Möge auch Ihnen das eine oder andere Licht mal aufgehen.

  • A
    Axel

    Also erstens, wird kein Polizist dieser Welt schauen, ob da nun Akkus oder Batterien eingelegt sind und zweitens sollte man vor dem Meckern erst mal die Begründung lesen:

     

    Zwar verpflichtet das Gesetz über das Inverkehrbringen, die Rücknahme und

    die umweltverträgliche Entsorgung von Batterien und Akkumulatoren vom

    25. Juni 2009 die Hersteller und Vertreiber von Batterien, dass der Endverbraucher Batterien über ein Rücknahmesystem zurückgeben kann, jedoch

    ist aufgrund der Rücklaufquoten von nicht mehr nutzbaren in den Haushalten

    anfallenden Batterien (ca. 43 Prozent der in Verkehr gebrachten Neubatterien

    (Stand 2011)) davon auszugehen, dass ein Großteil der nicht mehr nutzbaren

    Batterien nach wie vor über den Hausmüll entsorgt werden. In Hinblick auf

    Umweltschutzaspekte erscheint somit die Forderung wiederaufladbarer

    Energiespeicher für die Fahrradbeleuchtung als angemessen.

     

    Aber es stimmt schon, dass man sich den Quatsch auch hätte sparen können :)

  • I
    Irmi

    Sag ich doch, Politiker sind Realitäts fremd. Sie sitzen auf ihren hohen Gehältern, wissen nicht was es bedeutet mit so wenig Geld wie ein Rentner oder Hartz IVler, oder die Leute mit Niedrigstlöhnen auskommen müssen und der Staat, wenn er was tut, nur halbherzig handelt.

     

    Für Politiker sind Mieten von 1.000 € eine Kleinigkeit bei ihren Gehältern und Nebeneinkünften, ihre Kinder gehen im Bundestag in einen Kindergarten nur für Politiker Kinder und das zahlt natürlich auch der Steuerzahler. Die Politiker Kinder haben da natürlich ganz anders geschultes Personal. Die Kinder der Politiker gehen auf Elite Schulen und werden ganz anders gefördert als "normale" Kinder. Politiker haben von Steuergeldern die neuesten und teuersten Autos, müssen nicht zum TÜV oder diesen zahlen, sie zahlen keine Steuer und Versicherung, geschweige Benzin, nutzen aber dennoch die Straßen und den Fahrer jedes einzelnen Politikers zahlen wir auch. Sie fliegen permanent in der Welt herum (Umweltschutz ein Thema?? sicher nicht) auch das auf Staatskosten, ja selbst den Flieger zahlt der Steuerzahler.

     

    Und dennoch fällt den Politikern immer was ein, wo man den Bürger abzocken kann, erfindet immer neue Gesetze, erhöht immer wieder die Strafsätze um viel Geld in die Staatskassen zu bekommen, oder Sonderabgaben wie einen Soli. Und wenn gar nichts mehr geht, weil der Staat zu viele Schulden macht um die Eurozone und Banken zu retten, erhöht man die Mehrwertsteuer, wie jetzt geplant auch für Lebensmittel 19 % MWST. abzukassieren.

     

    Wie der Staat mit seinen Bürgern umgeht, wohlgemerkt das einfache, nicht beamtete Volk, kann es nur abwärts gehen. Die Bürger verlieren immer mehr an Lebensfreude und Lebensqualität, man empfindet den sog. Wirtschaftsboom als Lüge, weil die Rentner, Hartz IVler, Niedriglohnarbeiter 1 € Jobber daran einfach nicht mehr teilhaben können, weil ein Staat das so bestimmt.

     

    Möge uns ein Licht aufgehen und wählen die richtigen Leute, die noch für das einfache Volk etwas tun.

  • M
    MTK

    Diesmal kann ich dem Kampfradler-Kollegen nicht zustimmen:

     

    - LED-Lampen enthalten i.d.R. eine Konstantstromquelle. Die werden nicht erkennbar schwächer, wenn der Akku entleert wird. Erst wenn der Akku zu leer ist, dann gehen sie deutlich erkennbar aus...

     

    - Ich finde es auch gut, dass Wegwerf-Batterien nicht erlaubt sind. Irgendein Schlaumeier hätte sonst bestimmt superbillige Einweg-Leuchten erfunden, die man nach Benutzung komplett wegwirft.

     

    - Radfahrer sind auch nicht alle intelligent und so. Da gibt es z.B. diejenigen, die mit einem nervigen Blinklicht durch die Landschaft fahren. Wenn ich hinter so einem herradle, macht mich das ganz kirre. Außerdem erschwert das dämliche Rumgeblinke den anderen die korrekte Einschätzung der Entfernung. Bringt m.M. nach keinen Sicherheitsgewinn, sondern ist nur was für Wichtigtuer.

    Ganz toll sind auch die Helden, die ihr Licht wie ein Bergarbeiter am Kopf haben. Die schauen entgegenkommenden Radlern auch gerne mal ins Gesicht. Dass das saumäßig blendet, können sie sich anscheinend nicht vorstellen.

     

    Auch wenn's mir schwerfällt: Ich muss dem Entwurf aus dem Bundes(auto)verkehrsministerium voll zustimmen.

  • EK
    eine Kerze für den Verkehrsminister

    Vielleicht gehört Herr Ramsauer zu jenen Kampfrasern, die zuerst ein Streichholz benutzen, um das Licht des Autos zu kontrollieren.

     

    Verkehrspolik wird in Deutschland von den hellsten Köpfen betrieben!

  • L
    lui

    eine leuchte die zeigt, ob der batterien voll sind hat jede lampe.

    schalter ein und helles licht: batterie voll

    schalter ein und schlechtes licht: batterie schwach

    schalter ein und kein licht: batterie leer.

    ansonsten: mein handyakku zeigt auch immer voll an und ist im nächsten moment leer. ist eben alt. erkennt man aber nicht an der anzeige. schade eigentlich.

  • AB
    Al Bank

    Ich traue es mich fast nicht zu sagen: Ich finde den Ansatz mit der Akku-Anzeige gar nicht soooo blöd und aus der Luft gegriffen, denn selbst eine beim Test leuchtende Lampe kann doch ein paar Minuten später an der nächsten Kreuzung funzelig werden, oder nicht? - Ich freue mich dann, wenn die Akkuanzeige mich vorwarnt. Wenn sie das aber tut, weil der Ramsauer es will, dann ist das natürlich grundsätzlich zu verurteilen...

  • V
    vic

    Ich hab`s gleich nicht geglaubt. Das wäre einfach zu vernünftig gewesen für Ramsauers Verhältnisse.

  • C
    chrysophylax

    Tja, das entscheidende Detail, das sich der Herr Ramsauer in seinem BMW da wünscht, ist gar nicht mal so doof. Bei der ollen Glühbirnenfunzel kann man in der Tat durch einfaches einschalten an der Helligkeit der Birne feststellen, wie voll noch der Energiespeicher ist.

     

    Aber ausnahmsweise schaut der Gesetzgeber mal in die Zukunft und stellt fest, dass irgendwie heute niemand mehr mit Glühbirnen leuchtet. Und moderne LED-Lampen haben alle eine Konstantstromregelung, die so lange Energie aus dem Akku zieht, bis dieser leer ist. Bei gleichbleibender Helligkeit. Und dann macht es "plöpp", und man steht im Dunkeln. Besitzer von LED-Taschenlampen kennen das.

     

    Und wie soll ich sagen: Da ist eine Akkufüllstandsanzeige eine ziemlich sinnvolle Sache.

     

    Wobei ich von den Stecklampen trotzdem so grad gar nix halte - man stelle sich vor, etwas ähnliches gäbe es bei Autos. Man könnte die Beleuchtung an- und abstecken, und wenn man morgens meint, man wäre abends früh genug zu Hause und könne die Lampen zu Hause lassen: Ja, dann ließe bestimmt auch jeder Autofahrer sein Auto stehen, wenn es doch mal später und dunkel wird. Genauso wie bestimmt jeder Radfahrer brav sein Fahrrad stehen lässt, wenn es abends ungeplant später wird und die Leuchten zu Hause auf dem Flurschränkchen liegen. Von daher: Ich finde eine dynamobetriebene Beleuchtungsanlage, die fest installiert ist, eine EXTREM sinnvolle Vorschrift. Und gute Nabendynamos kosten heute wirklich nicht mehr die Welt....

  • BD
    bayern drei

    Jo mei, genau so ist es.

     

    Oft dreht sich die Welt ja schneller, als ein bayrischer Dumpfminister denken kann. Und wenn er das merkt, macht er schnell ein Gesetz, das die Welt das gar nicht darf. Der Polizeikassierer reibt sich die Hände und der Radfahrer fragt sich: Wo leben wir eigentlich ?

     

    Überall wo die bayrischen CSU-Minister Aigner, Friedrich und Ramsauer von der Realität berührt werden, wirken sie mit ihren obrigkeitsstaatlichen Ideologien wie aus der Zeit gefallene Pfingstochsen mit weiß-blauem Kopfschmuck. Der geistige Jet-Lag des Bayern-Trios zur Neuzeit beträgt gefühlte 2000 Jahre und kann nicht mit Schminke und schnellen Autos gecovert werden.

  • S
    Sondermann

    Lieber Gereon Asmuth,

     

    vielleicht haben wir etwas gemeinsam: Auch ich verstehe mich quasi als Kampfradler.

     

    Und Sie haben schon recht: Warum sollte es uns ein klassischer Autominister einfach machen, wenn es auch bürokratisch-kompliziert geht? Was will der Betonkopf von der Isar eigentlich? Vielleicht macht er uns LED-HiTech-Lampen zur Auflage, weil er deren Hersteller mitverdienen lassen will, wie Sie sagen.

     

    Aber ich glaube eher: Er hat einfach Angst vor dem Neuen. Kann sich nicht vorstellen, dass wir Radler das Beleuchtungs-Equipment selbstverantwortlich regeln können. Da lobe ich mir doch meinen neuartigen Dynamo: Der ist erlaubt - und regensicher. Er leuchtet und leuchtet und leuchtet, komme von oben da runter was wolle...

     

    Herzliche Grüße aus dem Bergischen Land!

    Ihr Sondermann

  • AB
    Arne Babenhauserheide

    Ich habe eine Anzeige auf meiner Lampe: Einfach anmachen. Wenn sie zu wenig Ladung hat, ist sie schwächer.

     

    Zum Nachprüfen mal kurz den Ersatzakku aus der Radtasche holen und einstecken.

  • GF
    Guido F

    Eine vernünftige Anzeige macht bei einer akku- oder batteriebetriebenen Lampe schon Sinn. Da die Lichtstärke des Frontscheinwerfers im Kernausleuchtungsbereich in 10 Metern Entfernung mindestens 10 Lux betragen muss, würd' ich mich auch nicht unbedingt auf die Regel "schwaches Licht, ja geht noch" verlassen. Mal ganz davon abgesehen, dass man so auch schnell mal im Dunkeln steht, sollte eine Tour länger dauern als geplant.

     

    Ich fahre täglich mit dem Rad und bin schon vor Jahren auf einen Nabendynamo umgestiegen. Der funktioniert bei jedem Wetter hervorragend und ist in Kombination mit entsprechenden Leuchten, die mittels integrierter Kondensatoren auch über eine Standlichtfunktion verfügen, wohl die beste Beleuchtungseinrichtung für's Fahrrad.

     

    Natürlich hätte man auch Lampen zulassen können, die mit ganz normalen Batterien betrieben werden. Allerdings ist diese Gesetzesänderung wohl tatsächlich dem Wunsch der Fahrradindustrie geschuldet, Fahrräder zukünftig mit einer Akkueinheit ausrüsten zu können, die es nicht nur ermöglicht die Beleuchtung zu betreiben, sondern auch andere Verbraucher wie z.B. Handy, Navigationssystem oder Radio speisen kann. Diese Akkueinheit soll dann wiederum über einen Nabendynamo geladen werden.

     

    Neue Lampen müssten sich die meisten in jedem Fall zulegen - auch wenn batteriebetriebene zugelassen würden - weil insgesamt nur solche Komponenten betrieben werden dürfen, die vom Kraftfahrt-Bundesamt zugelassen wurden und ein entsprechendes Prüfzeichen mit Zulassungsnummer besitzen.

  • P
    prometheus

    guter artikel und gesetzentwurfsrecherche : neue lampen braucht das land - das freut die industrie, das macht politik möglich - dafür liest man gern die TAZ (samstags)

    mir fehlt eigentlich nur der verweis auf die seit einigen jahren eingeführten "nabendynamos" , die mit kaum spürbarem kraftaufwand, bei regen und schnee nicht durchdrehend, geräuschlos arbeiten - und mehr lichtschein als die allermeisten aufsteckblingblings leisten...mit denen mann/frau zwar irgendwie gesehen wird, aber nicht wirklich die strecke vor sich erkennen kann. wie Äste,schlaglöcher,stacheltiere, glasscherben oder gar mitmenschen. diese situationen gibt es in jedem radlerleben, in schlechter beleuchteten seitenstrassen, in den grünanlagen, im dorfe oder auf tour...

    aufsteckbare Akkulampen leisten dies nur zu einem vergleichbarem anschaffungspreis ! So what - lieber die schnelle+billigere lösung ohne wirkliche sicht - das kommt mir eh, wie öfters, wie eine schnelle konsumlösung und pseudolegal dazu, vor. dieser gesetzesentwurf legalisiert den angewandten unfug - und eröffnet lediglich eine neue überflüssige marktnische !

  • L
    leser

    Warum verpflichtet man den Radfahrer nicht einfach dazu, einen Satz Ersatzbatterien dabei zu haben?

  • N
    Nico

    „der olle Dynamo, der bei Regen und an roten Ampeln eh nie funktioniert“

     

    Nabendynamos und Standlichtfunktionen sind ja schließlich auch eine wahnsinnig neue Erfindung…

  • TR
    the real günni

    darf ich diesen brief mitunterzeichnen?

  • C
    chargesheimer

    Herzlichen Dank für diesen Kommentar, manche sagen "Ein Schwein erkennt das andere am Gang" und so erkennt ein Radfahrer den anderen daran, was er übers Radfahren zu erzählen hat!

    Was ich mir überlege, ob die Akkulampenhersteller für Fahrräder jetzt auch schon ein Lobbybüro im Verkehrsministerium haben, oder ob diese wahnsinnige Idee mit der Akkuanzeige auf deren eigenen Mist gewachsen ist?!?

    Wir werden es wohl nie erfahren. Meine Radfahrpraxis hat bisher gezeigt, dass der Polizei andere Dinge wichtiger waren als zu überprüfen, ob neben meinem Akku auch der Dynamo korrekt lief. Hoffentlich bleibt das so. Wie bescheuert muss man sich als Polizist fühlen, wenn er den Ladezustand am Akku überprüfen soll...

  • SW
    Simon Wehr

    Lieber Herr Asmuth,

    Ich weiß seit über 30 Jahren, was ein Fahrrad ist. Eine elektrische Fahrrad-Beleuchtung war mein Leben lang vorgeschrieben und üblich.

     

    Es gibt gute Gründe, über Herrn Ramsauer zu lästern und vom Radfahren versteht er wirklich nichts. Aber eines muss ich aus eigener Erfahrung anmerken: Akkulampen sind scheiße! Ständig verliert man sie, sie werden geklaut, oder der Akku macht auf dem Rückweg vom Kino schlapp, weil es kalt ist.

     

    Ich habe an meinem Rad einen einigermaßen modernen Nabendynamo. Der macht keine Geräusche, der ist beim Fahren kaum zu spüren und der funktioniert. Immer! Jeder, der ein StVo-zulässiges Zweirad bewegt, also kein superleichtes Hipster-Fixie, kann die paar Gramm Gewicht locker verschmerzen, die diese Technik mit sich bringt. Außerdem geht im Tunnel automatisch das Licht an, und danach wieder aus. Im November fahre ich ganztags mit Licht. Mit Akkulicht würde ich das wohl nicht machen. Mit einem Standard-Seitenläuferdynamo wäre das unvorstellbar!

     

    Eigentlich sollten Nabendynamos Pflicht sein für Stadt-/Straßenräder!

  • JK
    Jean Kühl

    Bis jetzt gab es zwei Fraktionen:

    1) Blender

    2) Armleuchter

     

    Der Ökosinister verkörpert beide unter seinem Schutzhelm:

    die Blender-Armleuchter mit Kontrolle.

     

    D.h. die Kapazitäten seiner Erleuchtung können kontrolliert werden,

    falls er etwaige Reserve und Kapazitäten noch hat.

     

    Bald müßte die Biosattelpflicht kommen.

  • G
    Georg

    Dankbar und froh müssen wir sein, daß wir Zeit und Muße haben uns mit deratigen Problemen eingehend zu beschäftigen.

  • R
    Radler

    Meine Fahrradlampe projeziert den Zustand des Akkus sogar für alle Verkehrsteilnehmer deutlich sichtbar auf die Straße! Reicht das nicht?

  • SM
    Stephan Mirwalt

    Viel wichtiger wäre es, eine Nummernschildpflicht für Radfahrer einzuführen, damit die vielen Verkehrsübetretungen endlich geahndet werden können.

     

    Ich selbst fahre auch nur mit dem Auto und empfinde Radfahrern gegenüber nichts als Verachtung.

  • J
    JadotA

    Pure Verleumdung!

     

    Ich habe mit meinen eigenen Privataugen bei youtube gesehen, wie Ramsauer den ersten Arbeitstag mit Rad antrat.

    Er parkte es direkt vor dem Amt und der Sattel sah erleichtert aus.

    Der Radler auch, aber aus anderen Gründen.

     

    Zu sagen, sehr geehrter Gereon Asmuth, daß der Minister nix vom Fahrrad versteht, ist schlicht falsch.

    Man sieht ganz klar, daß er ein typischer Radfahrer ist.

  • MM
    Matthias Mader

    Lieber Herr Asmuth,

     

    nach einer anderen Logik könnte man auch denken: Akkus einzusetzen, die als Müll irgendwann zum Problem werden, hat keinen Sinn, wenn der Mensch mit seiner Leibeskraft die Energie für das Licht über einen Dynamo selbst herstellen kann. Deshalb teile ich Ihre Euphorie nicht.

     

    Mit freundlichen Grüßen

    Matthias Mader

  • SM
    Stephan Mirwalt

    Gute Kolumne. Klar ist doch, dass Ramsauer vom ADAC geschmiert wird.

     

    Polizeikontrollen kann man ja einfach aus dem Weg fahren. Wenn die nicht gerade mit Fahrrädern oder Motorrädern unterwegs sind, können die eh nichts machen.

     

    Ich fahre auch nur mit dem Fahrrad und empfinde gegenüber den Autofahrern nichts als Verachtung.

  • HS
    h s

    Non sequitur

     

    Gerade wer oefter mal Akkubeleuchtung verwendet weiss, dass die Helligkeit beim kurzen Einschalten nichts darueber aussagt, ob man damit mehr als 10min ausreichend sichtbares Licht hat. Eine einigermassen sinnvolle Anzeige ist da mE durchaus ein zu fordernder Mindeststandard. Man will nicht jeden Schrott zulassen, und das ist auch gut so.

     

    Der Autor sollte sich uebrigens fragen, ob er sich der zZt gueltigen Zulassungsvorausetzungen fuer Batterieleuchten (formal nur fuer Rennraeder bis 11kg zulaessig) bewusst ist.

  • M
    made95

    So ganz weltfremd finde ich die Verordnung nicht, ich fahre seit Jahren täglich Rad, Akkulampen mit Batteriestandsanzeige gibt es schon mehrere Jahre in allen Preisklassen im Fachhandel und wiederaufladbare Lampen sind für die Umwelt m.E. auch besser. Aktuell nutzen Beamten in der Praxis ihren Ermessensspielraum bei der Strafmaßfestsetzung, i.d.R. wird mündlich verwarnt und im Wiederholungsfall gibt's ein Bußgeld. Übrigens ist das auch sinnvoll bei den zahlreichen Radfahren die entweder nur mit eIm bisschen oder gar keinem Licht herumfahren und für sich selbst und andere eine latente Gefahr im Straßenverkehr darstellen.

  • K
    Kampfradlerin

    Typisch deutsch. Dümmer gehts immer. Und der ADFC, dieser zahnlose Anbiederungsverein plädiert ja auch gern für beknackte Dynamos, die beim geringsten Niederschlag ihren Geist aufgeben (ja, auch die teuren Nordlicht-Dynamos verrecken bei Regen). Aber es ist ja soo viel sicherer mit Dynamo zu fahren. Diese Schwachmatendiskussion ist unerträglich. Herrn Ramsauer und anderen Vollpfosten möchte man nur noch raten, ihre Köpfe doch mal in ihre Ä... zu stecken und nachzuschauen, ob da vielleicht n bisschen Gehirn zu finden ist. Und wem's da zu dunkel ist, kann ja ne Taschenlampe oder n batteriebetriebenes Fahhradlicht zu Hilfe nehmen. Ich fahre jedenfalls weiter mit der Beleuchtung, die mich noch nie im Stich gelassen hat: batteriebetriebene Front- und Rückleuchte OHNE Ladeanzeige, die kein Mensch braucht, der noch alle Gehirnzellen beisammen hat.

  • HB
    H. Boderius

    Moin, Moin aus dem Norden!

     

    Das versteh ich jetzt nicht so ganz. Auch wenn ich den Herrn Ramsauer nun wirklich nicht besonders toll finde, sehe ich nicht, wo dies ein Fehler sein sollte. Warum sollte eine sinnfällige Anzeige nicht eine einfache LED sein können, die den Akkuladezustand anzeigt? Und diese LED gab es bei jeder der von mir in den letzten Jahren erworbenen Fahrradlampen. Sei es nun für 4,95€ bis zu 14,95€ bei den üblichen Discountern!

     

    Vielleicht mögen Sie mich aufklären, wo im Gesetzesentwurf steht, dass es sich um eine digitale Anzeige mit Skala handeln muss.

     

    Mit freundlichen Grüßen

    H. Boderius

  • L
    Lars

    Ja, das ist ja mal wieder typisch Politiker - will da doch tatsächlich einer per Gesetz dafür sorgen, dass man seine Lampe mit Akkus betreibt und nicht mit Wegwerfbatterien! Dabei sind die doch das Beste was man nehmen kann! Versteh gar nicht, wie man da allen Ernstes steuernd eingreifen kann und freien Bürgern Wiederaufladbare aufzwingt. Was kommt als nächstes!? Flaschgenpfand?

  • F
    Fehlertäufel

    80 Jahre nach Erfindung des Nabendynamos (die inzwischen tatsächlich leichtgängig sind) und dank des Einsatzes von doppel-Ader-Kabeln ist die Verwendung von Akkus oder gar Batterien an einem Alltags-Fiets ja wohl Technik von vorgestern. In den 90er Jahren des letzten Jh. hätte man das noch anders bewerten können. Dringlicher wäre es aktuell noch, die maximal zulässige Spannung einer Velo-Lichtmaschine (6V) zu erhöhen.

    Battterie/Akku-Leuchten sind immer dann leer, wenn man das Licht am nötigsten braucht (§67 Murphy Law).

    Für einige Sporträder ist die Batterie/Akkufunzel trotzdem geeignet, also her mit der Gesetzesänderung und dann wir warten mit unseren Enkeln auf die nächste.

  • R
    Ronald

    Hallo,

     

    wenn Sie die Begründung der Bundesratsvorlage lesen werden Sie unter anderem feststellen, warum man eine Akkupflicht bei der Fahrradbeleuchtung gewählt hat:

     

    Man will einfach weg von den Einwegbatterien. Sie sind im Zeichen von Akkus, die geladen verlustfrei gelagert werden können, einfach nicht mehr Stand der Technik. Einwegbatterien sind einfach ein umweltbelastendes Artefakt aus vergangenen Tagen

     

    Nur 41 % der verkauften Einwegbatterien gelangen über Rücknahmesysteme zurück. Der Rest verschwindet im Hausmüll.

     

    Ich finde das vernünftig...

     

    Man trägt also mit

  • M
    muschelschubser

    Ach übrigens: inzwischen gibt es Nabendynamos, die beim Fahren nicht nerven, man muß nicht darauf achten ob der Akku geladen ist und man fährt auch tagsüber mit Licht. Soll auch viel sicherer sein :-)

  • M
    mawa

    Bereits jetzt sind in Deutschland nur Batterielampen mit Ladestandsanzeige zugelassen (für den Gebrauch an leichten Rennrädern). Insofern kann von Irrsinn oder Lobbyismus keine Rede sein, nur von Konsequenz.

    Wer heute noch ein Rad mit einem billigen Seitenläuferdynamo, Lampen ohne Standlicht (und am besten noch einpoliger Elektrik) fährt, so dass er/sie "bei Regen und an roten Ampeln" kein Licht hat, dem/der ist ohnehin nicht zu helfen. Moderne Nabendynamos gibt es seit 1995 und Standlichtlampen schon mindestens genauso lange.

  • P
    Peat

    Schwachsinnige Vorschriften sind ja wahrhaft in Deutschland nichts Neues, naja... Aber gab es denn wirklich schon Strafzettel für Radler, die mit vollen Batterien bei Dunkelheit unterwegs waren, nur weil die Batterien nicht aufladbar waren? Ich glaube einfach nicht, dass es so beschränkte Polizisten geben soll.