Flüchtlingsunterkünfte in Deutschland: Trotz Kälte in Zelten
Allein in den Unterkünften der Bundesländer sind rund 42.000 Flüchtlinge in nicht winterfesten Zelten untergebracht. Hessen hat den größten Anteil.
Vor besonders großen Herausforderungen steht demnach Hessen. Dort wohnten nach Angaben des hessischen Integrationsministeriums rund 6.900 von 18.000 Flüchtlingen in Zelten – im Verhältnis zur Gesamtzahl der Flüchtlinge ist dies der höchste Anteil aller Bundesländer.
In Rheinland-Pfalz lebe laut dem dortigen Integrationsministerium rund ein Drittel der Flüchtlinge in Zelten: 3.200 von 9.650. Das Land Nordrhein-Westfalen bringe etwa 15.000 Flüchtlinge in Zelten, Leichtbauzelten und Leichtbauhallen unter, teilte die zuständige Bezirksregierung Arnsberg mit. In Hamburg seien nach Angaben der Senatsverwaltung für Inneres rund 4.000 der 30.000 Flüchtlinge in Zelten untergebracht. In Bayern seien hingegen laut den zuständigen Bezirksregierungen nur rund 1.300 der 45.000 Flüchtlinge in Zelten untergebracht. Im Saarland und Thüringen wohnten nach Angaben der Bundesländer keine Flüchtlinge in Zelten.
Insgesamt befänden sich den Angaben in den Einrichtungen der Bundesländer rund 305.000 Flüchtlinge. Davon leben laut Die Welt rund 42.000 in Zelten. Hinzu kämen Zelte der Kommunen, über deren Anzahl die Bundesländer keine Angaben machen konnten. So habe allein die Stadt Essen 800 weitere Flüchtlinge in zeltähnlichen Bauten einquartiert.
In Freiburg im Breisgau werde eine Zuspitzung der Lage befürchtet. In etwa vier Wochen müssten Flüchtlinge wohl auch in beheizten Zelten untergebracht werden, teilte der baden-württembergische Stadtkreis mit.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Internationaler Strafgerichtshof
Ein Haftbefehl und seine Folgen
Krieg in der Ukraine
Geschenk mit Eskalation
Umgang mit der AfD
Sollen wir AfD-Stimmen im Blatt wiedergeben?
Krieg in der Ukraine
Kein Frieden mit Putin
Warnung vor „bestimmten Quartieren“
Eine alarmistische Debatte in Berlin
Nan Goldin in Neuer Nationalgalerie
Claudia Roth entsetzt über Proteste