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Eurokrise als ChanceWir wollen die Krise!

Wirtschaftskrise, Schulden, Rettungsschirm. Warum das alte System retten, wenn in Zukunft alles besser werden könnte? Ein Pamphlet für den Systemwechsel.

Wenn alles für den Arsch ist, hilft nur noch ein neuer Anstrich. Bild: photocase

Hoch das Herz, nieder mit der Angst! Wir werden sie lieben, die Krise. Wir wollen die Krise. Uns ist langweilig! Wir wollen die totale Eskalation. Wir haben keine Lust mehr auf Rettungsschirme und Rettungsschirme und noch mehr Rettungsschirme. Das ewige "Immer weiter so" widert uns an. Wir wollen die Zerstörung, den Systemwechsel, den ultimativen Neuanfang.

Vor der Zerstörung sollten wir uns alle noch maßlos verschulden, Wohnungen, Häuser und Gold kaufen. In unseren Verträgen steht natürlich nichts von irgendeinem Inflationsausgleich. Und wenn die Hyperinflation dann kommt, sind wir mit einem Schlag alle unsere Schulden los. Somit würde die Krise, ganz ohne Revolution, für mehr soziale Gerechtigkeit sorgen.

Die Zerstörung ist notwendig, damit etwas Neues entstehen kann. Warum sollten wir das alte System retten? Arbeitslosigkeit, globale Armut, Hunger, Umweltzerstörung, Finanzhaie, steigende Mieten, Hedgefonds, ungerechte Verteilung von Einkommen und Vermögen und so weiter und so fort. Weg damit! Systemwandel! Wir brauchen neue Regeln, eine andere Politik, ein gerechteres globales soziales Miteinander. Wir wollen gleiche Lebenschancen für alle!

Die Geldentwertung würde zu neuen Formen des Tauschmarktes führen. Die Banknoten wären nur noch wertloses Papier. Die emotionale Kälte des Monetarismus würde durch zwischenmenschliche Tauschbeziehungen ersetzt werden. Biete Kartoffeln gegen Haarfrisur, kaufe Zigaretten für Klamotten, tausche ein Klavierkonzert für die Erstausgabe von Thomas Manns "Buddenbrooks".

Bild: taz

Diese und andere Geschichten lesen Sie in der sonntaz vom 10./11. Dezember 2011 – ab Sonnabend zusammen mit der taz am Kiosk oder am eKiosk auf taz.de. Die sonntaz kommt auch zu Ihnen nach Hause: per Wochenendabo. Und für Fans und Freunde: facebook.com/sonntaz.

Wir müssten verhandeln, wieder miteinander reden, kreativ sein. Außerdem hat die Geschichte gezeigt - siehe etwa den Zusammenbruch des Finanzsystems in Argentinien -, dass jede Krise zu neuen Formen der Solidarität führt. Man möchte und darf wieder ganz unmittelbar seine Nachbarn oder Verwandten unterstützen. Die Wohnung oder das Essen wird geteilt, man hilft sich, kommt sich nahe, fühlt sich gemocht und anerkannt.

Raus aus dem stahlharten Gehäuse der Moderne, hinein in das fantasievolle Chaos. Die Krise würde die Langeweile zerstören. Niemand könnte sich mehr die Langeweile leisten. Wir müssten unsere Ärsche endlich von der Fernsehcouch erheben und neue Lebensstrategien entwickeln, um zu überleben.

Weg mit der Angstkultur, her mit dem wahren Leben

Und diese gottverdammte Sinn- und Identitätssuche wäre auch beendet. Jeder würde von einer existenziellen Wucht getroffen werden, die ihm oder ihr den Sinn des Lebens direkt ins Gesicht schreien würde. Das wäre auch das Ende von diesem allerdümmsten Satz auf Gottes Erden: "Ach, wir leiden ja auf so hohem Niveau."

Ist das System erst einmal ruiniert, dann lebt es sich ganz ungeniert. Die Krise würde unser aller Leben wieder spannend und abenteuerreich machen. Adieu, Mittelmäßigkeit - tschüss, Versicherungsmentalität - auf Nimmerwiedersehen, Angstkultur.

Die Krise toleriert keine Mittelmäßigkeit, die Krise bedarf der Extreme. Die Fesseln der versklavenden Selbstzufriedenheit wären gesprengt, es würde zu einer ungeheuren Freisetzung von schöpferischer Energie kommen. Wir würden uns alle wieder lebendig fühlen, ja lebendig.

Der Wechsel wird uns inspirieren. Wir werden ungeahnte Kräfte in uns wahrnehmen. Unsere geistige Beweglichkeit würde uns überraschen. Wir würden brutal, herzlich, niederträchtig, solidarisch und kaltblütig sein. Echte Gefühle, wahres Leben. Keine Gerede mehr von virtuellen Realitäten.

Das Sein würde uns rufen, und wir würden uns fragen, weshalb wir vorher nur solche Waschlappen waren. Wir würden gestärkt aus der Krise hervorgehen. Die Krise ist die Chance, endlich allen zu zeigen, was in uns steckt.

Hoch das Herz, nieder mit der Angst! Wir werden sie lieben, die Krise. Wir wollen die Krise. Wir wollen Veränderung! Uns ist langweilig! Wir haben keine Lust mehr auf dieses stumpfsinnige "Immer weiter so!"

Fühle dich umarmt, du wunderschöne Weltwirtschaftskrise! Zerstöre unsere Banken, zerstöre unser Geld, zerstöre unser Wirtschaftssystem, zerstöre unser sinnloses Dasein! Komm, Krise, und mach unser Leben wieder interessant!

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79 Kommentare

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  • G
    Gregor

    Ja, meine Konten sind leer, weil ich dieses "arrogante Pack" nicht mehr ausstehen kann mit den fadenscheinigen Argumenten... Das ist nichts anderes als Selbstverteidigung und einer späteren Neuverahandlung der Verträge.

     

    "Niemand" glaubt an eine klassenlosen Geschellschaft, doch wenn die Wirtschaft die Politk schon verkauft hat und wegen des "Zinses" Wachstumszwang schon bald jede freie Minute ökonomisiert wird, ist das unmenschlich. Zudem zerstören wir durch den SINNENTLEERTEN Konsumzwang mit radikalen Produktionszyklen unsere Umwelt.

     

    ICH mag NICHT mehr tatenlos weg(zu)sehen!

     

    Nach dem Motto weniger ist mehr oder wies die Merkel meinte - mehr Brutto durch weniger Netto!

     

    Lösung: eine Demokratisierung der Wirtschaft und vor allem des Finanzsystems!

     

    Monetative.de / inwo.ch!

  • G
    Gregor

    Ja, meine Konten sind leer, weil ich dieses "arrogante Pack" nicht mehr ausstehen kann mit den fadenscheinigen Argumenten... Das ist nichts anderes als Selbstverteidigung und einer späteren Neuverahandlung der Verträge.

     

    "Niemand" glaubt an eine klassenlosen Geschellschaft, doch wenn die Wirtschaft die Politk schon verkauft hat und wegen des "Zinses" Wachstumszwang schon bald jede freie Minute ökonomisiert wird, ist das unmenschlich. Zudem zerstören wir durch den SINNENTLEERTEN Konsumzwang mit radikalen Produktionszyklen unsere Umwelt.

     

    ICH mag NICHT mehr tatenlos weg(zu)sehen!

     

    Nach dem Motto weniger ist mehr oder wies die Merkel meinte - mehr Brutto durch weniger Netto!

     

    Lösung: eine Demokratisierung der Wirtschaft und vor allem des Finanzsystems!

     

    Monetative.de / inwo.ch!

  • K
    Kasperl

    Herrlich erfrischender Artikel - endlich jemand der in die Tiefe blickt.

  • H
    Heike

    Lieber Alem,

    wie alt sind Sie ? Nach Ihrem Text zu urteilen, ca. 20-25 Jahre.

    Außerdem scheinen Sie ein furchtbar langweiliges Leben zu haben.

    Dies kann man aber nicht allen Menschen unterstellen.

     

    Natürlich hätte der Zusammenbruch auch für mich etwas Positives: Ich könnte endlich der nervigen Tretmühle meines Jobs entfliehen.

     

    Doch ich würde dieses lieber weiterhin in Kauf nehmen, als mich und meine Familie dem Zusammenbruch auszusetzen, denn das wird nicht so romantisch, wie Sie sich das vorstellen.

     

    Es hat numal nicht jeder tolle Tauschwaren anzubieten.

     

    Was ist mit den Alten und Kranken? In der Krise ist sich jeder selber der Nächste. Viele Schwache würden zu Grunde gehen.

     

    Bye bye schöne neue Welt

  • P
    peacepro

    @Peter: "Wenn der Mensch allerdings so friedliebend und empathisch wäre wie sie meinen, würde sich das Prinzip "teile und herrsche" jedoch nicht seit Jahrtausenden bewähren."

    Hier spielen die Religionen eine entscheidende Rolle. Gott ist männlich, also steht er über dem Weiblichen. Somit gibt es eine Trennung zwischen Mann und Frau, die offensichtlich auch besteht. Nur fühlt eine Frau Wut, Zorn, Angst, Freude, Glück anders, als es ein Mann tut?

    Spürt ein Amerikaner, ein Iraker, ein Europäer, ein Asiate, ein Afrikaner etc. andere Gefühle als ich?

    Kann ein Tier Angst und Freude empfinden?

    Betrachte ich die Welt emotional statt rational, ist alles eins.

     

    "Zudem rechnen Sie damit, dass Menschen immer rational agieren und über den gleichen geistigen Horizont verfügen wie Sie. Meiner Meinung nach trifft das auch einen Großteil der Menschen nicht zu."

    Aus meiner Sicht geht es weniger um Intelligenz als viel mehr um Bewusst sein.

     

    "Ein bisschen klingen Sie wie Scientology, wobei ich Ihnen natürlich nichts unterstellen will."

    Wer eigenständig denken kann braucht weder Kirche noch Sekte.

  • M
    Mareike

    Lieber Alem,

     

    ich finde deinen Artikel genial! Ich habe mich so gefreut, dass das mal jemand laut sagt - DANKE! Wie lange wollen wir noch am Alten festhalten, wenn doch schon seit Ewigkeiten offensichtlich ist, dass es nichts mehr taugt?!

     

    Hier noch mein Lieblingszitat (von Georg Christoph Lichtenberg) - passt perfekt:

     

    Es ist nicht gesagt,

    dass es besser wird,

    wenn es anders wird,

    wenn es aber besser werden soll,

    muss es anders werden.

     

    Viele Grüße an alle Utopisten und Phantasten - ich bin auf jeden Fall eine und stehe dazu!

  • M
    Mareike

    Lieber Alem,

     

    ich finde deinen Artikel genial! Ich habe mich so gefreut, dass das mal jemand laut sagt - DANKE! Wie lange wollen wir noch am Alten festhalten, wenn doch schon seit Ewigkeiten offensichtlich ist, dass es nichts mehr taugt?!

     

    Hier noch mein Lieblingszitat (von Georg Christoph Lichtenberg) - passt perfekt:

     

    Es ist nicht gesagt,

    dass es besser wird,

    wenn es anders wird,

    wenn es aber besser werden soll,

    muss es anders werden.

     

    Viele Grüße an alle Utopisten und Phantasten - ich bin auf jeden Fall eine und stehe dazu!

  • C
    che

    als ich über die überschrift hinaus war, kam mir das kalte … naja. das ist genau die angepasste taz-schreibe, auf die ich seit jahr und tag verzichten kann, weil sie in ihrer selbstgefälligen art der ironischen' distanziertheit nur ein bürgerliches 'man müsste mal…' produziert und sich hier in einer revolutionsromantik ergeht, die absolut realitätsfern und nach den ereignissen DER LETZTEN JAHRE in ihrer unbedarftheit nur noch lächerlich ist. ZYNISCH ist allenfalls die wirkweise auf den leser.

     

    dazu ist der artikel voll mit füllsätzen, die sich auch noch wiederholen. stilmittel? nee nich ehrlich.

    dieses sog. 'pamphlet' ist höchstens eine unfreiwillige satire, eine dumm-geschwätzige glosse.

     

    denn nicht die langeweile ist das problem… es ist ein menschenverachtendes system, das über leichen geht!! … und es zu verändern, wird kein sonntags-spaziergang nach einer durchtanzten berliner nacht!

  • WL
    wegen Langeweile

    Provokante Artikel sind ja gut um zu sehen welche Blickwinkel es so gibt und welche Argumente gebracht werden.

    Aber Langeweile? Das dürfte niemandem als Grund gelten, Staatenverbunde, welche nationalstaatliche Alleingänge im Zaum halten sollen, wie die EU oder die UNO aufzugeben.

    "Die Fesseln der versklavenden Selbstzufriedenheit" kann man schlecht mit einer Heilversprechung auflösen. Die Welt ist zu kompliziert. Natürlich würde eine Krise alle Leidenden irgentwie zusammenführen und somit Solidarität gegen etwas identifizierbar böses auslösen. Nur wer sich vorher auf die Krise gefreut hat steht ja eigentlich auf der bösen Seite.

    Die eigentliche Krise ist meiner Meinung nach sowieso schon da und sollte Identifikation stiften können.

    Der Sozialstaat an sich kämpft gerade ums nackte Überleben. Wie kann einem da langweilig sein. Bedingungsloses Grundeinkommen, wer soll sowas denn umsetzen, wenn nicht ein wirtschaftlich gesunder Staat. Aber lieber erstmal Geld für Pflege oder sowas. In Pflegeheimen ist Langeweile nämlich ernsthaft ein Problem.

    Obama und Occupy kämpfen für Solidarität in den USA. Was für ein Beispiel wäre eine gescheiterte EU für die?

    "Ungeahnte Kräfte" sollten wir entfachen indem wir dem Geiz den Kampf ansagen und fair konsumieren. Noch haben wir die Möglichkeit das Geld was wir haben so zu tauschen, dass Tauschpartner nicht ausgebeutet werden. Ethisch zu investieren ist unsere Verantwortung, da unser Reichtum eher der Ausbeutung entstammt. Ich kann ja zusätzlich für ein gutes Gespräch einen Obdachlosen zum Essen einladen. Das wird aber keinem chinesischen Arbeitnehmer helfen. Nur ein starker Wirtschaftsraum Europa hat das Privileg, die Pflicht und die Kraft Kinderarbeit zu verbannen.

    Wenn eine starke Bürgergesellschaft, die über starke Gesellschaften wie Attac, Greenpeace und so, politische Entscheidungen mitbestimmen kann und Korruption, Lobbyismus und Machtmissbrauch entgegentreten kann, wem ist dann langweilig?

    Und was ist damit, wenn die Krise gewinnt?

  • OW
    occupy, what?

    Piraten, die europäischen Plünderern südamerikanisches Gold und Silber abjagen, sind natürlich keine Piraten. Somit sind Okkupisten in einem immer noch besetzten Land wie Amerika völlig überflüssig. Nur das Diebesgut was in Europa ankam ist interessant, denn ohne es hätte es keine Fugger und damit keine Banken gegeben. Auch der ganze europäische Reichtum beruht letztlich auf der Akkumulation gestohlenen indianischen Eigentums; ohne Kartoffeln würde es euch alle gar nicht geben.

  • E
    enrico

    Erstaunlich, dass anscheinend nur ein winziger Bruchteil der taz-Leser begreift welcher Natur dieser Artikel ist. Dabei ist die selbstironische Bezeichnung als "Pamphlet" kaum misszuverstehen.

     

    Aus Wikipedia:

    "Ein Pamphlet oder Schmähschrift ist eine Schrift, in der sich jemand engagiert, überspitzt und polemisch zu einem wissenschaftlichen, religiösen oder politischen Thema äußert. Die sachliche Argumentation tritt dabei in den Hintergrund; die leidenschaftliche Parteinahme gegen eine Sache hingegen überwiegt bei der Argumentation."

     

    gruß, enrico

  • T
    tscheh

    "Komm, Krise, und mach unser Leben wieder interessant!" - "Mögest du in interessanten Zeiten leben" ist bekanntermaßen ein Fluch. Diese Phantasie ist verständlich, führt uns aber zu Sozialdarwinismus.

     

    Ja, ich hoffe auch sehr, daß das als hinterfotzige Provokation oder Satire gedacht ist.

  • K
    Kosta

    Das Chaos kann neue Wege ermöglichen. Das müssen aber nicht die vom Autor gewünschten sein. Wer so eine Ordnung nach dem Chaos will, muss genau wissen was er will. Sein Lebenssinn muss schon vor dem Chaos ihr bzw. ihm ins Gesicht geschrien haben.

  • S
    Sascha

    Daumen hoch, gefällt mir!

     

    Ein Systemchrash muss doch nicht gleich bedeutend sein, dass dann gar nichts mehr geht.....

     

    Fakt ist: Das jetzige System liegt im sterben, weil die Gier mal wieder zu groß war. Und wenn die Dummheit der Menschen wieder zu groß ist und wieder so ein "Führer" an die Macht kommt oder die Menschen nichts besseres zu tun haben, als sich gegenseitig zu zerfleischen, dann hat die Menschheit halt nichts anderes verdient, als in einem letzten großen Krieg ausgerottet zu werden! Dann war die Menschheit halt nur ein Stück Abschaum in der Evolution!

  • A
    Alexander

    > Die Krise toleriert keine Mittelmäßigkeit, die Krise bedarf der Extreme. Die Fesseln der versklavenden Selbstzufriedenheit wären gesprengt, es würde zu einer ungeheuren Freisetzung von schöpferischer Energie kommen. Wir würden uns alle wieder lebendig fühlen, ja lebendig. <

     

    Genau darauf spekulieren die Rechtsradikalen auch. Wir wären alle gut beraten, uns für das "worst case scenario" eines endgültigen crash` frühzeitig Gedanken über die Modalitäten eines möglichst gerechten und damit friedlichen Übergangs zu einem Neuanfang zu machen.

  • S
    sxurtes

    Ich bin begeistert darüber wozu die Interviews mit den Occupisten diesen Verfasser inspirieren konnten... :-)

  • R
    Ruedi

    Wow, endlich mal Mainstream-Medium mit einer Meinung, welche es auf den Punkt bringt!

  • I
    ilmtalkelly

    Vermögend sind wir nicht einig und hungernd schon garnicht. Unsere Angst nährt die Ausbeutung in Friedenszeit wie die Kriege nach dem Schwund. Es wird keinen friedlichen Rückzug aus dem überdrehten Hamsterrad geben und wir werden uns nicht in Armut in den Armen liegen.

    Ein Zusammenbruch bedeutet infernales Chaos, diktatorische Not-Politik und ethisch- moralischen Verfall. Die Romantisierung einiger Kommentatoren verstehe ich als Gedanke der Abrechnung mit dem herschenden System, doch die Geschichte lehrt uns etwas anderes. Das Lumpenproletariat steht schon bereit und die Linken sind zu schwach.

  • P
    Peter

    @peacepro: Ich lebe nicht in Angst, ich mache mir allerdings auch keine Illusionen.

     

    Sie haben Recht, die Herrschenden versuchen bewusst Angst zu schüren und zu streuen, um die "Untergebenen" besser kontrollieren zu können. Wenn der Mensch allerdings so friedliebend und empathisch wäre wie sie meinen, würde sich das Prinzip "teile und herrsche" jedoch nicht seit Jahrtausenden bewähren.

     

    Zudem rechnen Sie damit, dass Menschen immer rational agieren und über den gleichen geistigen Horizont verfügen wie Sie. Meiner Meinung nach trifft das auch einen Großteil der Menschen nicht zu.

     

    Ein bisschen klingen Sie wie Scientology, wobei ich Ihnen natürlich nichts unterstellen will.

  • P
    peacepro

    @ Peter: Wo leben Sie bitte, auf der Insel der Glückseligkeit?

    Vermutlich lebe ich im gleichen Deutschland wie Sie.

    Was hätte ein anderer Mensch davon mir Schläge anzudrohen?

    Welches Verhalten will er damit bei mir erreichen?

     

    Schätze mal, Sie haben das ganze "Ich droh Dir jetzt mal"-Spiel bzw. "Terror"-Spiel noch nicht ganz zu Ende gedacht.

     

    Wenn Sie ein erwachsener Mensch sind, dann wird Sie kein Mensch einschüchtern können.

    Sind Sie jedoch eine kleine verletzte Kinderseele in einem erwachsenen Körper, dann werden Sie sich sehr wohl einschüchtern lassen. Dies nutzen nicht nur dunkle Gestalten im öffentlichen Nahverkehr aus, sondern auch die Medien, die Pharma-, die Sicherheits- und die Versicherungsindustrie sowie die Politik und die Justiz.

     

    Jede Herrschaftsstruktur basiert auf dem Grundsatz divide et impera (teile und herrsche).

    Daher muss der Mythos vom bösen Mitmensch in den Köpfen der Menschen aufrecht erhalten werden, damit unser gewalttätiges Gesellschaftssystem weiterbestehen kann.

     

    Und solange Sie sich der Empathie und Selbstempathie verschließen, werden Sie in Angst vor Ihren Mitmenschen leben.

  • JC
    Johnny Cynic

    Wie süss, die John Seymour-Romantik der 70er global umsetzen zu wollen.

    Die Palaverdemokratie der "occupy"-"Bewegung" mit ihrer intrinsischen Konsensfindung ist weder ein soziales noch ein ökonomisches Modell.

  • K
    kto

    @ von sagbar:

    "Ich wette, das sollte Satire sein. Oder etwa nicht?"

     

    Keineswegs - es ist längst Realität, wenn auch nicht unbedingt in unseren Breiten. Aber das kommt noch.

     

    "Modern Greeks Return To Ancient System Of Barter"

     

    In the Greek village of Volos, fisherman Christos Xegandakis jokes bitterly that times have gotten so tough that he may have to start swapping his fish for other goods. Others in Volos have already turned to barter systems, both formal and informal, in order to make ends meet...

     

    http://www.npr.org/2011/11/29/142908549/modern-greeks-return-to-ancient-system-of-barter

     

    Autor Grabovac malt die Zukunft in einem Punkt wohl zu idyllisch: "Tauschhandel tritt wenn überhaupt nur zwischen absoluten Fremden oder potentiellen Feinden auf" (Wikipedia).

  • T
    T.V.

    "Romantik" schrieb hier wer. Romantik ist eine reale Utopie. Krisen dienen im besten Fall als Katharsis, warum also nicht auch diese? Wir haben die Chance soviel Romantik wahr werden zu lassen, wie uns möglich ist.

    Ist jetzt vielleicht kryptisch ausgedrückt. Eigentlich wollte ich nur danke sagen. Was 'ihr' Krise nennt, erhöht meine Lebenszeit, sonst platzt Freidenkern und anderen in der Zeit des Neoliberalismus doch schlicht der Kopf.

  • P
    powerzwerg

    Ob es wohl nicht möglich ist bestehende Strukturen zu wahren, wenn man schon Verbindungen geknüpft hat?

  • M
    marta

    Chaos vor der Schopefung! Wunderbar! Aber ich wuenschte, das Wort “Langeweile” waere in diesem Artikel nicht erschienen, denn die Diskussion geht doch um Gerechtigkeit, Fuersorge, Freiheit und Frieden, um eine Gelegenheit, den kleinen, uebriggebliebenen Grad von Liberte, Fraternite und Egalite wieder zu vergroessern, bevor noch mehr Menschen der Gier geopfert werden. Diejenigen, die endlich von Alternativmedien ueber den Stand der Dinge aufgeklaert sind, wissen, dass es Zeit ist, Veraenderungen zu schaffen. Eine Bewegung, die globale Freiheit, Gerechtigkeit und Frieden zum Ziel hat, ist jetzt hier. Schliessen wir uns an!

     

    Um auf einige Bemerkungen einzugehen: Mit Nachkriegszeiten kann man das nicht vergleichen, denn noch nie hat es eine globale Bewegung dieser Art gegeben. Auch kann man Menschen nicht mit Schimpansen (eingeborener Gier und Gewalt) vergleichen. Die Bonobos, mit denen wir genauso verwandt sind, "make Love not War", wenn sie auf eine fremde Kolonie stossen! Negatives Denken abstellen und daran glauben, dass wir dabei sind, einen evolutionaeren, Bewusstseins-Quantumssprung zu machen, der die Menschlichkeit in den Vordergrund hebt. Es ist Zeit, abzulegen, was nationale und globale Ungerechtigkeit verewigt, was Millionen von Menschen in erfunden “Kriegen gegen den Terror” toetet, um deren Land auszubeuten. Vielleicht wird dies Opfer erfordern, aber es ist auch durchaus moeglich, dass mit Menschlichkeit, Frieden und sauberer Energie sogar ein besseres Leben fuer alle schaffen koennen.

     

    Millionen von Menschen wissen nur, was die Media verbreitet und denken deshalb, dass das System doch "gar nicht so schlecht" und rettungswuerdig ist. Es ist schon alleine nicht rettungswuerdig, weil wir belogen werden, weil es nicht mehr die Menschheit vertritt, sondern nur die extrem Reichen, weil diejenigen, die sich fuer Wahrheit und Menschlichkeit einsetzen, ohne Prozess im Gefaegnis sitzen, weil Gesetze vorbereitet werden, die Dissidenten fuer unbestimmte Zeit oder fuer immer festhalten sollen, weil tausende von Gefaengnisse gebaut werden, obwohl laut Statistik die Kriminalitaet zurueckgegangen ist, weil friedliche Demonstranten blutig geschlagen und festgenommen werden, weil hunderttausende ermordet werden, um dasselbe System zu erhalten. Die Lage kann sich nur verbessern!

  • A
    Anti-Anarchist!

    Also weder finde ich den Artikel inhaltlich überzeugend bzw. besonders stringent. Wieso sollte die Inflation derart rasant steigen? Wieso ist Geld plötzlich böse? Will ich wirklich meine Reise gegen ein Shampoo tauschen?

    Und ansonsten ist es auch mehr Schaumschlägerei als visionär...

    Nein danke, liebe TAZ, da lese ich doch lieber Artikel in der FAZ!

  • S
    scavi

    Die Krise muss ein Ende haben ,wer das Leben will bekommt das Leben und die Krise,für alle anderen lebe der Fortschritt.

  • A
    Anonym

    Es müßte jedem Menschen so wie er es sich wünscht gehen:Man müßte denjenigen,die die Krise wollen,das Geld abnehmen damit sie ihr so vielgeliebtes Leben haben und denen,die keine Krise wollen,sondern lieber im Fortschritt leben wollen das Geld geben.Auf Das "Leben" kann man verzichten,aber nicht auf Wohlstand.Und wer gerne alles,wie früher hätte, zerrüttet und zerstört,wird nach Afrika gebracht.Den Menschen die so etwas wollen,geht es viel zu gut und sie haben nicht aus der Vergangenheit gelernt.

  • BJ
    butler james

    Ich hab keine Lust mehr diesem inflationären System ewig die Reformen zu bezahlen, nur weil mal wieder ne Bank zuviel spekuliert hat.

    Ich sage euch, holt euer Geld von den Banken, dann geht auch der Lobby das Geld so langsam aber sicher aus. Die rudern doch schon...

    Jämmerliche 9% Eigenkapital, so sieht ne "sichere" Bank heute aus und nimmt man ihnen die weg, nimmt man ihnen auch die Macht weg.

    Diese ganze Lobby wird von unserem Geld bezahlt, das angeblich auf unserem Konto ruht. Aber in Wirklichkeit arbeiten die Banken damit. Damit finanzieren sie Regierungen die gegen uns Menschen arbeiten.

    Dieses ganze Lügengebäude bricht ohne unser Geld zusammen. Unser privates Geld ist keine Reserve der Regierung, es ist der einzige Stimmzettel der wirklich ne Wirkung hat.

  • EK
    ein kommentator

    Haha. Ihr meint, das "System" bricht zusammen, weil EU und USA den Bach runtergehen? Wie egozentrisch ist das denn?

  • F
    Freddi

    Der Artikel schaeumt fast ueber vor Romantik. Die Beschwoerung der positiven und negativen Kraefte des Menschen kann einem fast Angst machen, zu sehr erinnert die Rhetorik an die Wortwahl der Nationalsozialisten.

     

    Auch ich wuensche mit mehr Initiative, Kreativitaet, Empathie und Naehe der Menschen. Doch das ist auch ohne Not und Chaos moeglich. Man kann auch in guten Zeiten menschlich handeln. Und um damit nicht alleine zu bleiben, sollte man positives Handeln praktizieren und propagieren. Nicht Not und Chaos.

  • T
    Tim

    Der Tenor dieses Artikel ist erschreckenderweise ganz genau der selbe wie der zahlreicher Artikel und Proklamationen die vor beinahe einhundert Jahren geschrieben wurden - und den ersten Weltkrieg herbeisehnten. Genau wie hier, als reinigende Krisis, um sich der ganzen Dekadenz der Moderne zu entledigen.

     

    Nicht dass der Autor einen Krieg herbeisehnen würde, aber man sollte sich eingedenk der Geschichte dessen bewusst sein, dass ein solcher Zusammenbruch eben nicht nur die positiven Seiten des menschlichen Daseins zum Vorschein bringen wird, sondern mit Sicherheit auch sehr, sehr häßliche.

  • JK
    Juergen K.

    Die Reichen wollen reich bleiben, das steht fest.

     

    Dafür geben sie ja ihr Geld.

    Damit ihr Geld gesichert wird.

     

    Es ist gesichert.

     

    Gut, die Realwirtschaft hat kleinere Probleme.

    Wie kann man das verbinden?

     

    Ein System muss her. Jetzt ist es da.

     

    An irgenwem wird entweder gespart oder er zahlt die Inflation.

     

    Ob das der merkt, dessen Geld gesichert ist ?

     

    Oder der, der keines hat, je haben wird.

     

    Ja, diese werden es sein.

    Die, die ohnehin in den Fussgängerzonen stehen, in den Schlangen der Suppenküchen.

     

    Dafür sollen sie sich bedanken - wie vorher auch.

    Denn diese sind Deutschland.

     

    Sie tun etwas für Deutschland.

    Sie zahlen Mehrwertsteuer. Inflation. Grundgebühr.

    10 Euro beim Arzt.

     

    Das tun die Reichen nicht,

    nicht in diesem Verhältnis.

     

    Und das Geld zahlt schon ger nicht seine Krankenversicherung.

     

    Gerad mal einen Kredit hat es sich selbst gegeben, das Geld.

     

    Und wenn wird es wundern,

    wenn es das von der Steuer absetzt?

  • V
    vic

    Geil- Wann solls los gehen?

    Hasta la victoria siempre!

  • S
    sagbar

    Ich wette, das sollte Satire sein. Oder etwa nicht?

    Wie hyper-neoliberal dieses Geschreibe ist - das wäre politische Kunst.

    Ich befürchte aber, dass der Autor/die Autorin und die TAZ das ernst meinen.

     

    Nichts gegen Übertreibungen und Visionen von Untergängen und Revolutionen - aber fundierter sollten sie dann doch sein

     

    meint

     

    sagbar

  • S
    Senior

    Zusammenbruch des Finanzsystems in Argentinien -, dass jede Krise zu neuen Formen der Solidarität führt.

     

    Dann schauen Sie sich mal in Argentinien 10 Jahre danach um. Wir haben immer noch eine Währung.

     

    Und Tauschhandel, sehe ich hier nicht. Hier gibt es alles nur gegen Cash. Mit dem Dollarschein in der Hand bekommt man sogar Rabatt. Mit der Landeswährung (Peso) nicht.

     

    Und die Schulden durch Inflation eleminieren, nun der Trick klappt auch nicht, da vorher alles in Dollar umgerechnet wird, denn bei 20 % bis 30 % im Jahr bleibt einem auch nichts anderes übrig.

  • P
    Peter

    Es ist ja nicht zu fassen wie viel weltfremde Traumtänzer es hier gibt.

     

    @peacepro: Auf dem Weg in eine emphatische Gesellschaft? Wo leben Sie bitte, auf der Insel der Glückseligkeit? Laufen Sie mal nachts durch die Randbezirke einer Großstadt oder fahren Sie einfach öfter mal mit dem öffentlichen Nahverkehr und erzählen den Leuten dort mal was von Empathie. Die Hälfte wird ihnen wahrscheinlich Schläge androhen, weil sie meinen sie hätten sie beleidigt.

     

    @Wüsti: Ja, das wird ein toller Neuanfang wenn erstmal alle Banken gecrasht sind! Wer erinnert sich nicht gerne an die Zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts zurück, wo sich die Menschen nach dem Zusammenbruch der Weltwirtschaft vor lauter Liebe in die Arme gefallen sind und kurz darauf in den Dreißigern der Weltfrieden ausgerufen wurde...

     

    Leute, lasst die Finger von den Drogen!

  • MA
    Mr. Anonym

    Ich finde es gerade zu erschreckend, wie viele naive Köpfe diesen Artikel beloben und beglückwünschen. Das das System reformiert werden muss steht ja fest, aber so?? Niemals würde das funktionieren ohne Tote. Wie ein leser vorher schon angemerkt hat, ein sehr positives Menschenbild. leider ist der Mensch nicht gut und immer hilfsbereit. Erst rech nicht, wenn er um seinen eigenen Arsch kämpfen muss um zu überleben. Der Artikel gleicht einem Aufruf zur Anarchie. Die Krise mit offenen Armen empfangen. Ja super und was denken die restliche Europäer, die Asiaten und erst recht die Amerikaner... die machen da doch nicht so einfach mit. Meiner Meinung nach ist dieser Artikel purer Populismus und Hetzte gegen das System und Regierung. Zugegeben die Regierung ist nicht gearde der Hingucker und auch ich habe Probleme mit ihrem Krisenmangement.

    Typisch deutsche, wir haben das beste sozial System, eine starke Wirtschaft und gut ausgebildete Arbeitskräfte und Denker, aber nein das reicht ja nicht. Wir wollen das alles wegschmeißen, weil wir irgendetwas brauchen worüber wir uns aufregen können.Nach dem Motto: wir sind generell daggegen! Ich finde es gerade zu angenehm, wenn die Jugend von heute nicht so politisch überangagiert ist und nicht direkt über einen Systemzusammenbruch nachdenkt. Bleibt mal ruhig! lautet mein Motto zur Finanzkrise in Europa.

    Wir können über ein neues System nachdenken, wenn der Euro zusammengebrochen ist, was ja höchstwahrscheinlich bald sein wird. Dann können wir über eine Neuregelung der EU nachdenken, mit neuen Verträgen zu Schulden, Finanzwesen, Bankensystem und so weiter. Vielleicht kommen sogar dann Länder wie England und die Schweiz mit ins Boot. Aber doch keine komplett Neuregelung. Wieso sollten wir das Gute was wir haben wegschmeißen und gegen Neuerungen ersetzen deren Folgen und Konsequenzen wir gar nicht kennen.

    MfG Jan

  • K
    Kapi-tal

    jetzt sollte gleich eine Diskussion über das wie soll´s denn gehen einsetzen. Unser größtes Manko ist doch die Untätigkeit, sonst hätten wir doch die Ausbeuter-Kaste längst dahin geleitet wo sie hingehört. In´s Nirvana.

  • E
    Eva

    Mon dieu,

     

    man glaubt es kaum, es gibt noch ´Gleichgesinnte, sprich anders denkende.

    Auch wenn nicht alles Zucker wäre in so einer Krise, haben wir kleinen Leute diese Pseduorettungen auf unsere Kosten doch redlich satt. Von der Vetternwirtschaft ganz zu schweigen.

  • D
    DerUlf

    Eines vergisst der Genosse Revoluzzer in seinem Artikelchen. In jeder Krise hab nicht etwa alle das gleiche, nein es gab auch immer Krisengewinner und Verlierer. Interessanterweise waren oft Reiche die Krisengewinner, da sie auser viel Geld auch viel andere Besitztümer hatten.

    Nun ich denk mal in dem Artikel steckt viel Ironie, aber dennoch solte angemerkt werden, dass Krisen (gerade existenzielle) idR nie zu Ausgleich und Nächstenliebe führen. Eher zu Gewalt und blanken Überlebenskampg. Nun ich bin bereit, kommt nur her

    (^_^)

  • U
    Uncas

    oh ja, und bitte mit Sahne, äh, taz...

     

    Ist dem Autor sein Marmeladenartikel runtergefallen, als die ausladende Chefmieze vorübergeweht ist?

  • D
    Dresden01

    Tieforscher waren entsetzt als sie erstmal filmten, wie Schimpansen in freier Wildbahn plötzlich eine andere Gruppe Schimpansen angriffen und ihre "Gegner" einfach so... ohne Grund erschlugen... Ich war nicht entsetzt... (irgendwo müssen wir es ja her haben)

  • H
    hanumann

    so ein dummer artikel erscheint in der taz? zerstören aus langeweile? „die emotionale Kälte des Monetarismus würde durch zwischenmenschliche Tauschbeziehungen ersetzt werden. Biete Kartoffeln gegen Haarfrisur...“. haha, wie bekloppt ist das denn? mir wird schlecht von diesem „soziale gerechtigkeits geseier“, das heißt nur, ich will was haben, ohne das ich dafür „unmenschlich kalt“ arbeiten muss. verschenkt erstmal „sozial gerecht“ EUER persönliches iphones an den nächstbesten odachlosen, ihr spinner, und mal sehen wie viel besser dann alles wird...

  • A
    aha?

    müsst ihr euren laden dicht machen?

    oder was geht ab?

  • T
    tiuexpress

    Ich will Kühe!

  • E
    einer

    Danke für diese frische Perspektive!

     

    Allerdings:

     

    "[...] Hyperinflation [...] für mehr soziale Gerechtigkeit sorgen."

     

    Das ist ein sehr verbreiteter Trugschluss. Im Gegenteil: Sich "[...] maßlos verschulden, Wohnungen, Häuser und Gold kaufen." ... kann man als armer Schlucker nicht, das ist das Privileg Wohhabender.

     

    Geld ist was für arme Leute, Reiche haben Schulden und Kapital (Land, Immobilien, Firmenbeteiligungen, ...).

     

    Von Inflation profitiert am meisten wer über Produktionsmittel verfügt, danach der Handel. Alle die über langfristige Verträge gebunden gegen Geld Leistungen erbringen (Arbeitnehemer) oder erbracht haben (Rentner) sind die Verlierer.

  • MT
    Markus Termin

    "Der Artikel erinnert mich an die Kriegsbegeisterung von 1914. Der Krieg sollte Deutschland bzw. Frankreich etc. innerlich erneuern, dem Leben wieder Sinn geben, die moralischen Kräfte der Menschen mobilisieren ...

     

    Es kam dann erschreckend anders und wurde zum Albtraum."

     

    Are true, Loewe50!

  • R
    ricbor

    Das ist saugut. Ich hab gleich mal meine Pumpguns auf Funktion geprüft, 5000 Schuß bei Amazon gebont und harre der Versprechungen auf einen interessanten Neuanfang.

  • EB
    Eric Blair

    Einfach nur cool der Artikel auf den ich solange schon gewartet habe. Was für eine wunderbare, neue kreative Utopie entsteht. Raus aus dieser verblödenden Political Correctness die nur Ungleichheit fördert, weg mit einem maroden System, weg mit dem Kapitalismus für immer!!! Viva la Revolucion!!

  • PM
    Peter Mankovisz

    Liebe taz, Armut scheint ja was ganz Feines zu sein. Wer kein Geld hat, muss sich ja auch um nichts Sorgen machen und hat folglich ein ganz wunderbares Leben. Schaut man in gewisse Regionen Afrikas, sieht man dort nur glückliche Menschen, die nicht die Bürde von Bonds und Renditen zu tragen haben. Wo kein Vermögen, da auch keine Vermögensverwaltung.

     

    Vielleicht stirbt man dann an der eigenen Armut, aber dafür kommt man in den Himmel. Weil man ja kein blöder Kapitalist gewesen ist zu Lebzeiten. Geil, taz. Ich gehe dann mal sterben - arm, aber in Würde.

  • C
    Chesterfield

    Ich bin wieder Währung!

  • P
    peacepro

    Wirklich ein sehr gelungener und mutiger TAZ-Artikel.

    Wir sind auf dem Weg in eine empathische Gesellschaft. Daher werden wir ganz automatisch für einander sorgen. Und da das bestehende Finanz-, Rechts-, Gesellschafts-, Erziehungs- und Gesundheitssystem alles andere als empathisch ist, wird es zwangsläufig durch die Krise untergehen bzw. erneuert.

    Anstatt sich vor der Krise zu fürchten einfach darauf freuen.

    Es sind bereits genügend Menschen da, die die "Schwachen" auffangen und unterstützen werden.

  • JC
    Johnny Cynic

    Jawoll, ich bin dabei!

    Dann muss ich nicht mehr 34% meines Einkommens an den Staat abgeben und damit professionelle Fernseherbewacher, dauerschwangere Vereinsmatratzen und unnützes Rentnerpack alimentieren.

    Geld wird abgeschafft und der Tauschhandel eingeführt? Klasse, für mein Produkt bekomme ich alles, vielleicht bekommt sogar der nun wirklich brotlose weil nur mit heißer Luft bezahlte taz-Journalist von mir eine milde Gabe wenn ich gerade in Laune bin.

    Sich in Immobilienwerte retten! Super Idee, die wehrlosen Altmieter kann man auch als Linker "entmieten".

    Ach ja, und nach dem entlehnten Motto "oben bleiben" wird sich eine russengleiche Oligarchie etablieren. Die Unterschicht braucht man nur noch zum malochen, melken und als unerschöpfliches Reservoir für Lakeien und Gespielinnen.

    Wie, was, das sei erbarmungsloser Sozialdarvinismus? Für eine bessere Welt müssen Opfer gebracht werden und wer sich nicht behaupten kann verliert nun mal alles.

    Nun mal Klartext, ich liebe sinnentleerte Visionen naturalistischer Stuhlkreissoziologen. Die sind so putzig in ihrer Naivität und dem kindlichen Quengeln nach dem großen Armageddon und der "schönen neuen Welt" danach. Das klingt nach den Zeugen Jehovas? Ja, genau so hört sich das an!

  • R
    rugero

    Humorvoller und guter Artikel. Aber der Neustart wird in Friedenszeit nicht gelingen, weil niemand freiwillig sein bißchen Sicherheit aufgibt. Früher gab es in Europa alle paar Jahrzehnte Kriege. Danach lag alles in Schutt und Asche. Aus den Trümmern heraus wurden mit Innovationswillen und Tatkraft neue Systeme geschaffen. Nach denen dann für einige Zeoit alles besser funktionierte.

     

    Allerdings will ich nun wirklich keinen Krieg herbeireden.

  • UD
    und dem Chaos...

    ...würde ein 1933 folgen und auf dem Blut der gefühlt Anderen/Schwachen etc. würde eine neue starke, gewalt und hasserfüllte Ordnung hervorgehen...

    siehe 1929...

  • W
    Wüsti

    Tag für Tag,Woche für Woche Monat für Monat und Jahr für Jahr nur ein Hauptthema " KRISE " Staats-Finanz oder Wirtschaftskrise... Nein wir wollen sie nicht mehr,lasst uns neu beginnen, es wird sich gut anfühlen.

  • V
    Valentin

    Vor allem an "heinzl":

    Ja, das wollen wir. Und beschleunigen können wir das ganze, indem wir Widerstand leisten gemäß GG §20 Abs.4, der schon lange vonnöten wäre.

     

    Hier steht es, wie es gehen könnte (vor allem auch für "Peter"):

     

    http://www.wissensmanufaktur.net/plan-b

  • P
    Psycho667

    Der Dativ ist dem Genetiv sein Tod...

  • MN
    Mein Name

    Mal wieder ein griff ins Klo beim Wählen des Bildes und der Bildunterschrift. Mit Graffiti ist alles im Arsch?

    Gegen Graffiti hilft nur: neustreichen?

     

    Die Bildredaktion der TAZ scheint nichts mit den Artikeln zu tun haben, andauernd zu guten Artikeln z.B. zu Nazis das DPA-Klischeefoto der Springerstiefel...

  • L
    Lombart

    Hatte mich schon von der TAZ verabschiedet,aber diese Kurve werde ich weiter beobachten.

  • R
    Rolf

    Spricht mir so richtig aus der Seele auf zu neuen Lebensufern, dem ganzen Leben wieder leben einhauchen. Denn dieser Geiz ist alles andere als Geil

  • M
    Mallord

    S O L A S S T U N S B E G I N N E N !

     

    Super Artikel TAZ!

  • D
    Dino

    Lieber Herr Grabovac, das hört sich erstmal alles ganz toll an und die Starken unter uns würden die Situation meistern und sich eine neue Existenz aufbauen. Die Frage ist nur, was wird aus den Schwachen?

     

    Woher bekommen z.B. die AIDS-Kranken plötzlich ihre Lebenswichtigen Medikamente, wenn das ganze Gesundheitssystem kollabiert ist und die Produktionen stillstehen?

     

    Was wird aus der 87-jährigen Frau Schmidt, die keine Angehörigen mehr hat, bisher im Altenheim gepflegt wurde und ohne fremde Hilfe noch nicht mal zur Toilette gehen kann?

     

    Wer verhindert, dass nicht auf einmal eine Gruppe von 10 ausgehungerten Menschen in meinem Wohnzimmer steht und mir für einen Laib Brot und ein wenig Dosenfleisch den Schädel einschlägt.

     

    So viele Ungerechtigkeiten unser bisheriges System auch mit sich bringt, einen kompletten Zusammenbruch würden viele nicht überleben und dass danach alles besser wird, daran glaube ich nicht. Es liegt in der Natur des Menschen habgierig zu sein und egoistisch. Wenn es hart auf hart kommt würden viele ihren Nächsten eher umbringen anstatt ihm zu helfen. Die Veränderung muss von Innen kommen. Warten wir mal die nächsten Wahlen ab. Sollte sich bis dahin die Krise noch weiter zuspitzen, werden sicherlich immer mehr Menschen mit der bisherigen Politk nicht mehr einverstanden sein. Neue Parteien werden aus dem Boden sprießen und die politische Landschaft umkrempeln. Das ist zumindest meine Hoffnung. Ich hab nämlich auch keine Lust mehr auf diese vom Geld und Wachstum (fehl)geleitete Gesellschaft!

  • D
    Dirk

    Vielen Dank,

     

    toller Artikel der einem in vielen Punkten aus der Seele spricht. So macht Taz lesen Spaß!

     

    Wir wollen die Krise!

  • HS
    Hans Streck

    Ich hab auch kein Bock mehr auf Systemretten auf Teufel komm raus. Aber die Versicherungsmentalität liegt nicht im Kapitalismus sondern in der Kultur. Und wenn's den meisten schlechter geht, sich der Wohlstand verabschiedet, dann wird die Masse sich ihn wieder holen - im Chaos. Und wenn ich mir die 80 Prozent da draussen anschaue, dann will ich das nicht. Die wollen nämlich dann ne ganz andere Ordnung. Die entsteht aber nur aus dem Chaos heraus.

  • L
    Loewe50

    Der Artikel erinnert mich an die Kriegsbegeisterung von 1914. Der Krieg sollte Deutschland bzw. Frankreich etc. innerlich erneuern, dem Leben wieder Sinn geben, die moralischen Kräfte der Menschen mobilisieren ...

     

    Es kam dann erschreckend anders und wurde zum Albtraum.

     

    Ich nehme an, die hier beschworene Krise würde auch die Bösartigkeit, die in uns Menschen steckt, potenzieren und zum politischen Ausdruck bringen.

  • P
    Peter

    Ihr positives Menschenbild in allen Ehren aber hat sich mit den unzähligen Krisen und Kriegen der Menschheitsgeschichte jemals etwas an dem Umstand geändert, dass es den einen gut geht und den anderen schlecht? Das die einen oben schwimmen und die anderen ertrinken? Das die einen sich das meiste zu nehmen und die anderen nur die Reste abfassen?

     

    Der Mensch ist wie er ist. Auch nach der Krise.

  • H
    heinzl

    Und den Systemwechsel feiern wir dann in Lummerland! Was wird denn in der TAZ-Redaktion geraucht, bevor Ihr solche Artikel raushaut?

    Sollen wir wirklich alles, was Generationen erarbeitet haben an die Wand fahren lassen, damit ein paar Späthippies von einer gerechten Gesellschaft träumen können?

  • BV
    BRD verbieten

    BRD ist eine terroristische Organisation, weil sie Verbrennungsmotoren erlaubt.

  • HS
    Hans-Heinrich Seelig

    Wie schöpferisch waren für uns doch die Nachkriegsjahre im Chaos unter der Militärregierung:

    Selbstversorung mit Gemüse und Kartoffeln im Trümmergarten, Enten und Hühner im Stall,ausreichend Holz zum Heizen aus Trümmern, Mäntel aus Stofflicken, Notbeleuchtung aus Trockenbatterien, Weihnachtskerzen aus Schranklampen, Feueranzünder aus Klinkensteckern mit Benzindocht, Gasanzünder mit Niederspannungsfunken, Zeitungsschnipsel als Klopapier, mit dem Fahrrad (selbst aufgearbeitet) in die Innenstadt geradelt usw. usw.

     

    Hans-Heinrich Seelig

  • PP
    paule puhmann

    Nichts mehr hinzuzufügen!

    Nicer Artikel!!!

  • DL
    das Lob

    Wow! Bin wirklich positiv überrascht, seit langem mal wieder ein mutig geschriebener und taz-würdiger Artikel. Die Berichterstattung hier zur Occupy-Bewegung, insbesondere zu Frankfurt, war ja leider alles andere als kompetent, geschweige denn kritisch.

     

    Und hey, nichts anderes als in diesem Text beschrieben wollen die DemokratieBewegungen, die momentan überall auf der Welt - Gott sei Dank - immer mehr an Zuspruch gewinnen. Weiter so, taz!!

  • T
    Timo

    Danke für den Artikel! Wenn ich das auch nur immer so sehen könnte... Der Faschismus, der immer schon vor der Tür steht, kann das Ganze dann ziemlich unangenehm werden lassen.

  • H
    Hans

    Du sprichst mir aus der Seele!

     

    Aber ich stimme meine(r/m/s) VorrednerIn "suswe" zu. Das Chaos muss nicht immer kreativ sein, es kann auch unheimlich zerstörerisch sein.

     

    Meine Empfehlung lautet:

    -bildet Gemeinschaften mit überlebenswichtigen Fähigkeiten (Ackerbau, Textilherstellung, Bauarbeit, etc.)

    -bildet euch vor und aus

    -kauft euch Überlebenswichtiges Material (Saatgut, Kleidung, Proviant, Zelte, Batterien + energiesparsame Geräte, Radio, Werkzeug, etc.)

     

    Und dann hofft...

  • A
    aha

    Und dabei hab ich mir gerade einen neuen Fernseher gekauft.

  • G
    Gallier

    Der Autor dieses Artikels scheint einen ausgesprochenen Sinn für Humor zu haben; aber so absurd sind seine Vorschläge nicht.

    Nur: Die Politklasse Europas versucht alles, um das bestehende System zu retten; schliesslich nutzt es den vielen Wohlhabenden und Systemprofiteuren. Man sieht ja, wie die Politiker - oft im Auftrag der Wirtschafslobbys - verzweifelt versuchen, das jetzige Herrschaftssystem aufrecht zu erhalten, koste es, was es wolle - im wahrsten Sinn des Wortes.

    Nur das Volk kann dies ändern. Aber wird es die Courage dazu haben?

  • S
    suswe

    Wow. Im Prinzip ist die Aussicht toll. Dumm nur, dass Menschen durch die dabei mögliche Verelendung nicht zwangsläufig kreativ, gerecht und dynamisch werden.

    Hoffen wir auf die wirklich verändernden Folgen des sowieso unausweichlichen Umbruchs.

  • W
    Wanderer

    So ist es