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Energieförderung in der EUTechnokraten füttern Atomlobby

Im neuen Haushalt will die EU-Kommission die Atomenergie mit 1,3 Milliarden Euro fördern. Für Windenergie bleiben nur 24 Millionen übrig. Kritiker sind entsetzt.

Illustration des geplanten Fusionsreaktors Iter, der im südfranzösischen Cadarache gebaut werden soll. Bild: dpa

BRÜSSEL taz | Im kommenden Jahr erhält die Atomindustrie wieder Rekordsummen aus dem EU-Haushalt. Nach Berechnungen des Europäischen Verbandes für Windenergie bekommt der Nuklearsektor mindestens 1,3 Milliarden Euro aus dem Budget für 2012, das die EU-Abgeordneten am Donnerstag verabschieden wollen.

Alle anderen Technologien erhalten demnach nur knapp 355 Millionen Euro. Darunter fallen auch die alten Energieformen Kohle und Gas. Für die Windenergie bleiben dann gerade noch 24 Millionen Euro übrig.

"Der lange Trend in der Europäischen Kommission, die Atomindustrie auf Kosten der anderen Energieformen zu fördern, erreicht mit dem Budget für 2012 einen Höhepunkt. Das können nur europäische Technokraten verzapfen", sagt der Vorsitzende des Europäischen Windenergie-Verbandes, Christian Kjaer.

Schon 2008 hat die Internationalen Energiebehörde (IEA) die Europäische Union kritisiert, weil schon damals 40 Prozent aller Forschungsgelder in die Kernfusion flossen. Statt sich nach der Empfehlung zu richten, die Gelder besser zu verteilen, bekommt die Atomindustrie im kommenden Jahr nach bisherigem Verhandlungsstand sogar 80 Prozent der EU-Mittel. "Die Mitgliedstaaten und das Europäische Parlament dürfen das auf keinen Fall akzeptieren. Es widerspricht jeder vernünftigen Energiepolitik", sagt Christian Kjaer.

Völlig falsche Schwerpunktsetzung

Auch die grüne Abgeordnete im Europäischen Parlament, Helga Trüpel, hält diese Verteilung der Fördergelder für ein "Missverhältnis": "Es ist eine völlig falsche Schwerpunktsetzung. Aber es gibt im Parlament noch immer keine Mehrheit gegen Atom. Vor allem Frankreich macht da einen ungeheuren Druck", sagt die Parlamentarierin.

Der größte Teil der Gelder fließt in den Forschungsreaktor Iter, in dem Wissenschaftler versuchen, eine Kernfusion zu erreichen. Die Mehrheit der Mitgliedstaaten und der EU-Abgeordneten unterstützt dieses Projekt, und sie haben sich darauf geeinigt, es aus dem Haushalt herauszunehmen und extra zu finanzieren. Das bedeutet, dass mindestens 50 Millionen Euro Forschungsgelder, die ursprünglich für andere Projekte vorgesehen waren, nun in dem Reaktor verschwinden werden.

"Ich halte es nicht für klug - gerade jetzt in der Krise -, so viel Geld in ein Projekt zu stecken, dessen Erfolg nicht garantiert ist. Wir müssten Programme fördern, die kurzfristig Wirtschaftswachstum und Arbeitsplätze bringen", sagt Helga Trüpel, die die Haushaltsverhandlungen für die Grünen verfolgt. Wie genau die Verteilung letztendlich ausfallen wird, ist noch offen. In Brüssel laufen die Verhandlungen noch.

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40 Kommentare

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  • N
    nahab001

    @ Sabine und alle anderen, die hier vornehmlich versuchen Fusion von der Atomkraft zu trennen:

    Es handelt sich um KERN ENERGIE, mit allen Problemen, benoetigtem Know-how und Resourcen wie die Atomkraft; wer liefert die (und verdient an den) Teile(n), wer sitzt der Forschung, dem Betrieb und der Finanzierung vor? Wer wuerde die Kraftwerke betreiben? Macht Eure Hausaufgaben!

  • S
    Sabine

    Wenn dieser Artikel Atomkraft mit Fusionskraft gleichsetzen will, betreibt er auf jeden Fall kurzfristige Öffentlichkeitsarbeit für die Betreiber der Kernspaltungs-Energiebetreiber und gegen deren Gegner.

     

    Vielleicht wird ja noch eine besser Recherchierte Version dieses Artikels in der Taz Veröffentlicht. Das würde mich auf jedan Fall und anhand der Anzahl der Leserkommentare, wohl auch viele Andere Menschen erfreuen.

     

    Der/Die AutorIn ist hier in ein größeres Fettnäpchen getreten und hat dem Ansehen der Taz geschadet.

  • V
    vic

    Geil, Die europäische Atomunion baut die eigene Wasserstoffbombe.

    Achso, sowas macht ja nur der Iran...

  • V
    vic

    Nennt mir einen Grund, weshalb Deutschland so dringend in dieser AU bleiben sollte.

  • W
    Willi

    Der Artikel ist so nicht ganz korrekt. Richtigerweise muss es heißen: "Dummköpfe sind entsetzt."

  • I
    imation

    von Kaboom:

     

    "Und es sind dann auch noch meist die gleichen Leute, die einserseits auf abstruse Hirngespiste wie die Kernfusion setzen, und gleichzeitig die real proserierendste Branche in diesem Land, die EEG, mit inzeischen über 350.000 Arbeitspätzen äusserst kritisch sehen. "

     

    Wo sollen diese ganzen tollen Arbeitsplätze denn sein?

    Momentan werden in Europa doch Arbeitsplätze in der Solarbranche abgebaut weil in China etc wesentlich billiger produziert werden kann.

    Mit dem EEG werden ganz massiv Firmen in China subventioniert.

    Und ob die Umweltfreundlich arbeite bezweifle ich mal.

     

    Und mal aus ökologischer Sicht:

    Ein paar Fusionskraftwerke inEuropa sind mir wesentlich lieber, als quadratkilometerweise zugespargelte Landschaften und Hektar von Wald der für Solaranlage umgelegt wird.

     

    Und was den Zeitrahmen angeht:

    Seid Ewigkeiten wird an künstlicher Intelligenz und Gliedmassen geforscht.

    Und nur weil es da auch nicht besser vorangeht kommt auch keine auf die Idee das geschnitzte Holzhände und -füße die bessere Alternative währen.

  • U
    Urgestein

    Wozu Milliarden und Abermilliarden zum Fenster rausblasen für ein überflüssiges, schmutziges und riskantes Projekt wie die Kernfusion? Die Sonne ist der beste Fusionsreaktor in diesem Sonnensystem und sie liefert jeden einzelnen Tag etwa 1000mal mehr Energie als die gesamte Menschheit in dieser Zeit verbraucht. Die Gewinnung von Energie ist heute technisch kein Problem mehr, auch Speicherfragen sind praktisch gelöst.

     

    Warum wird dennoch am teuren Schwachsinn "Kernfusion" festgehalten?

     

    - Weil über zentrale Reaktoren das Energiegewinnungsmonopol gewahrt bleibt. Und dieses Monopol bedeutet MACHT und GELD.

     

    - Weil, genau wie bei der Atomkraft, hinter der zivilen Nutzung eine militärische Komponente steht.

     

    - Weil eine kleine handvoll Wissenschaftler dringend ihr eitles Ego bedienen müssen und noch einen Nobelpreis umgehängt bekommen wollen, auch wenn es die Menschheit insgesamt nicht voranbringt. Eher dem Abgrund einen weiteren Schritt näher.

  • DL
    der lentz

    Gäähn

    solange noch nichtmal die formeln existieren für ein magnetfeld das einspeisung und abfuhr erlauben bleibt iter ein dampfkochtopf und sucht nach dem weg zur dampfmaschiene, sprich einem einstein oder eher zweistein der das berechnet.

    danach kann man anfangen zu planen wie ein reaktor der das kann aussehen muss.

    aber solange die basis nicht vorhanden ist...

    das ding ist halt ein sehr teurer versuchsaufbau.

    natürlich habe ich nichts gegen forschung und die förderung von wissenschaft ist eine feine sache zumahl an dieser stelle wenigstens mal nicht die primitive teilchenphysik zum zuge kommen sollte, die können da nähmlich gar nicht helfen.

    EE ist erforscht und funktioniert also braucht das sie das geld nicht so dringend.

    da ist eher das problem das zu wenig gebaut wird.

  • S
    sven

    ich empfehle das leserkommentar von Klaus Mang

  • J
    Jonas

    Wir sehen: Der Autor hat wenig Ahnung von wissenschaftlicher Arbeit und Prinzipien. Und dann noch zu zitieren : "Wir müssten Programme fördern, die kurzfristig Wirtschaftswachstum und Arbeitsplätze bringen" das ist unglaublich. Das kann schon allein stehen und alles entkräftigen. Sie entkräftigt sich geradezu selbst .

  • N
    näppisch

    @Paul

    weil bei Kernfusion nämlich so viel Endlagermüll anfällt, stimmts?

    man, kennst du dich aus...

  • M
    Michael

    @Anshara:

     

    Von wegen "Physikhausaufgaben" ... klar, wenn man mit "Physik"-Scheuklappen da drauf guckt, dann unterscheiden sich Fusion und Spaltung ... (es gibt aber übrigens auch Gemeinsamkeiten, etwa was den Anfall radioaktiver Stoffe im laufenden Prozeß betrifft).

     

    Aber das ist doch nicht der Punkt: Den Horizont etwas weiter gesehen, ähneln sich Kernfusion und Kernspaltung sehr. Beides sind zentralistische Großtechnologien aus der Spätzeit der Industrialisierung und des Kalten Krieges. Es sind in etwa die selben Firmen und die selben Strukturen, welche die Ressourcen aggregieren und davon profitieren.

    Kernfusion ist der Traum der großen warmen, unerschöpflichen Versorgungsquelle (Mama?), welcher sich, wenn er mal Wirklichkeit wird, 1:1 in die bestehenden Strukturen integrieren lassen würde.

    Kernfusion ist wie Kernenergie die Idee einer strukturellen und entwicklungspsychologischen Konstanz: Nicht Veränderung, Wandel, Zukunft, Entwicklung, Unabhängigkeit. Entwicklungsverweigerung und Konservation des Bestehenden im Gewand einer "Hochtechnologie".

  • K
    Kai

    Ob Kernfusion irgendwann mal funkitioniert steht in den Sternen. Trotzdem, ich würde gerne mal wissen wieviel in Projete investiert wird, die dazu dienen Strom zu speichern. Die würden übrigens auch der Kernkraft in Frankreich zu gute kommen, denn die Kernkraftwerke prodden Nachts genau so viel Strom wie am Tag... Das wäre auch bei einem funktionierenden sauberen und wirtschaftlichen Fusionsreaktor der Fall, oder kann der bei Bedarf auf Knopfdruck angestellt werden???

     

    Das würde nicht nur zukünftige, sondern auch heutige Probleme auf einen Schlag zwar nicht lösen, aber zumindest lösbarer machen... Aber egal, alles fürs Atom, nix für den Geist!

  • P
    Paul

    zu näppischs "baut eure lächerlichen windmühlen doch auf eigene kosten - am besten in euren vorgärten!"

    gerne dann bau du aber deine giftigen Atomendlager in deinem vorgarten und auf deine kosten...schon mal drüber nachgedacht??

  • U
    Ulfi

    Das die Taz eher wissenschaftsfeindlich ist und zuweilen im Gegenteil zur Esoterik neigt ist schon lange bekannt.

     

    Aber zu fordern, langfristige Projekte zugunsten von kurzfristiger Wahlvolksbefriedung hintenanzustellen setzt dem ganzen eindeutig die Krone auf :). Ist ja fast, wie neue Kohlekraftwerke zu bauen anstatt zu versuchen, langfristig Energie zu sparen :)

     

    Und so flüchtet die Taz aus Angst vor der einen Lobbygruppe direkt in die geöffneten Arme der anderen. Ob ihr das gut tut?

  • R
    rolff

    Unter diesen Umständen ist es auch weiter wichtig gegen Atomkraft zu protestieren.

    Wir trauen Euch allen nicht!

  • N
    näppisch

    wie schön wäre die welt bloß ohne die taz und ihre notorische unwissenheit...

    ist es nicht vielmehr ein "krasses missverhältnis", dass das rotgrüne kampfblatt - wie immer superkritisch - ausschließlich grüne und und windenergielobbyisten zitiert?

    ich frage mich, ob diese ganzen reaktionären steinzeitfreunde und kernfusionsgegner überhaupt auch nur annähernd einen blassen schimmer von dieser technologie haben, oder aber nur einen beisreflex gegen alles, was mit a- anfängt und -tom aufhört.

    baut eure lächerlichen windmühlen doch auf eigene kosten - am besten in euren vorgärten!

  • A
    animaion

    Das Problem an der Kernfusion ist doch leider nur das man es seit 50 Jahren nicht zum laufen bekommt. Und aus heutiger sicht ist das ein Enormer Zeitraum. Der Vergleich mit den Höhlen-Leben hinkt hier ganz gewaltig.

  • M
    Michael

    Ich würde sagen: Das ist der Oettinger-Effekt ...

  • KM
    Klaus Mang

    Bereits in den 50-er Jahren haben diese superschlauen Forscher der Atomlobbyisten zugesichert, man können "innerhalb von 30 Jahren" einen Kernfusionsreaktor realisieren und für diese hohlen Versprechungen Milliarden Steuergelder aus den Staatskassen abgezogen (die bei der Forschung und Weiterentwicklung alternativer Energieerzeugung in den letzten Jahren fehlten, was sich heute böse rächt).

     

    Die Herren Wissenschaftler haben nicht nur 30 Jahre lang einen Fehlschlag nach dem anderen abgeliefert, sondern präsentieren uns heute (satte 60 Jahre später!) wieder die alte Leier, dass wohl ein ERSTER Kernfusionsreaktor wahrscheinlich in weiteren 50 Jahren in Betrieb gehen könnte...die Betonung liegt auf "wahrscheinlich". Und dabei handelt es sich dann faktisch um die Version 1.0 (welche bekantermaßen allesamt noch Kinderkrankheiten und Problem haben, bis sie irgendwann mal in Version 6.0 ausgereift wären).

     

    Also nochmal zum Mitschreiben:

    1. Fusionsreaktoren sind immer noch in der Entwicklung, ob sie jemals wirtschaftlich(!) betrieben werden können, ist weiterhin äußerst fraglich!

    2. Auch bei Kernfusions-Reaktoren fällt strahlender Müll an, zwar nicht so aggressiv, wie von klassischen AKWs, dafür aber mit höherem Volumen, da regelmäßig der gesamte Reaktorraum erneuert werden muss, da den ständigen Beschuss mit hochenergetischer Strahlung kein Material der Welt lange aushält.

     

    Alle 3 Jahre (minimum) wäre also ein Komplett-Austausch des gesamten Reaktor-Innenraums notwendig, was extrem teuer ist und den Reaktor auch beim Thema laufende Kosten zu einem schlechten Witz macht.

     

    Der Reaktor produziert also auch regelmäßig strahlenden Sondernmüll, der wieder aufwändig (und teuer) gelagert werden muss und auch wieder Transporte quer durchs Land notwendig macht.

     

    Und wer von den Fusionsfreunden für diesen Möchtegern-Vielleicht-Irgendwann-Reaktor ist, sollte gleichzeitig wissen, dass man dadurch auch das Problem der Kernwaffenverbreitung verschlimmert, da zahlreiche Produkte beim Betrieb eines Fusionsreaktors auch für den Bau von Atomwaffen geeignet sind.

     

    Und für so einen Mist hat man bisher schon 7,2 Milliarden Euro vernichtet. Überlegt mal, was wir mit 7,2 Millarden Euro im Bereich alternative Energiequellen oder Energieeffizienz gewaltiges verändert und verbessert hätten - und vor allem gibt es alternative Energieerzeugung, die heute schon nutzbar und real ist und kein feuchter Traum wie dieses Hirngespinst!

  • K
    kerl

    Kernfusion ist doch keine Atomkraft!

     

    Der Artikel ist ganz schön voreingenommener unreflektierter Käse. Es wird suggeriert, dass die Atomindustrie für ihren konventionellen Atomstrom das Geld bekäme. Also wirklich...

  • P
    petra

    Das Problem ist doch dass die Anti AKW Bewegung viel zu nationalistisch handelt. Sie hätte schon seid Jahren sich mehr als EU Bürger fühlen und verhalten sollen. Dazu gehört auch mal in Frankreich Verantwortung zu zeigen und Protest zu schieben oder in Polen das neue AKW, was an der Ostsee gebaut werden soll mit Protest in Polen zu verhindern. Diese demonstriererei in Gorleben mit Lagerfeuer und Eventcharakter bringt nichts neues mehr, sondern nur noch Kosten für einen Staatsapparat und seine Bürger, die sich eh schon von der Atomkraft verabschiedet haben.

  • TS
    Tobias Streim

    Die Kernfusion wird seit 50 Jahren als nicht mehr weit entfernte Möglichkeit verkauft.

     

    Inzwischen sind in diese zentralistische Großtechnologie Milliarden an Euro geflossen.

     

    Mit einem Zehntel dieser Summen währen wir heute weltweit der Realität einer auf Wind und Sonne basierenden dezentralen Enerieversorgung erheblich näher.

     

    Selbst Projekte wie Desertec hätte man, inkli. der neuen europäischen Gleichstromtrassen mit diesen Summen inzwischen bauen können.

  • N
    name

    Ich muss Imation rechtgeben: Kernfusion ist ein anderer Ansatz als Kernspaltung! Im Gegensatz zur herkoemmlichen Atomenergie gibt es dort keinen ueber Jahrtausende strahlenden Abfall. Das Projekt Kernfusion duempelt aber leider wegen mangelnder Finanzierung seit Jahrzehnten vor sich hin. Es waere schoen, wenn die genaue Verteilung der Gelder in diesem Artikel besser aufgeschluesselt waere.

  • H
    Hansi

    Die ganzen Kernfusionssachen sind sicher vom Standpunkt der Grundlagenforschung her wichtig. Wenn man aber behauptet, die würde man wegen Energieerzeugung fördern, dann ist das nur eine verdeckte ABM-Maßnahme für Physiker.

     

    Ich nehme jede Wette an, dass es in den kommenden 30 Jahren weltweit nicht ein kommerziell betriebenen Kernfusionsreaktor geben wird, also mindestens 500 MW und im Betrieb wirtschaftlich (Bau kann meinetwegen komplett staatlich gefördert sein).

     

    Bei Bedarf erhöhe ich die 30 Jahre auch gerne noch mal um 10 oder 20...

  • A
    Anshara

    Ich stimme Imation zu:

    Bitte unbedingt Physikhausaufgaben machen und zwischen Kernspaltung und Kernfusion unterscheiden!

    Wenigstens bei Wikipedia nachlesen..

  • F
    Fusionista

    Man sollte eigentlich froh sein, dass überhaupt mal irgendjemand auch Projekte fördert die langfristig angelegt, teuer und visionär sind. Wie z.B. den Fusionsreaktor "Iter"!

    Dabei geht es doch um etwas völlig anderes als herkömmliche Kernkraft und keinesfalls um ein Taschengeld für die "Atomlobby". Allein das Energiegewinnung aus Fusionsreaktoren und den konventionellen Kern-Spaltungsreaktoren einfach unter "Atom_blahblah" zusammengefasst wird ist schon völliger Quatsch.

    Das nervt, dass selbst in etablierten Medien Begriffe wie "Atom", "Strahlung", "Chemie", "natürlich" etc. absolut sinnfrei benutzt werden.

     

    Ich jedenfalls würde meine Steuergelder viel lieber für ein grundlegend neues und spannendes Forschungfeld der Energiegewinnung hergeben, als für bereits etablierte Technologien.

  • A
    Atomensch

    Vorweg: Ja, ich finde kommerzielle Nutzung der Kernspaltung zur Energieerzeugung auch Scheisse.. gut, dass das aufhört.

     

    Wenn man aber früher jemandem, der "Atomgegner" nebenbei - im Guten - (z.B. auf einer Demo, wo auch ICH dabei war) gesagt hat, dass die Verkürzung auf "Atom" völlig missverständlich ist, da Atome überall sind u.s.w.. da hieß es nur, es sei ja wohl klar, was gemeint ist.

     

    Bei diesem Artikel zeigt sich mal wieder, dass wohl NICHT klar ist, was gemeint ist.

     

    Und es zeigt sich, das Haarspaltung nichts mit Kernspalterei zu tun hat.

  • K
    Kaboom

    @imation.

    ROTFL, diese Art der Technikgläubigkeit von manchem ist echt niedlich.

    Und es sind dann auch noch meist die gleichen Leute, die einserseits auf abstruse Hirngespiste wie die Kernfusion setzen, und gleichzeitig die real proserierendste Branche in diesem Land, die EEG, mit inzeischen über 350.000 Arbeitspätzen äusserst kritisch sehen.

  • RN
    Raoul Naumann

    Wer ein bisschen besser recherchiert, findet schnell heraus, dass die bisherige atomindustrie nichts mit ITER zu tun hat. es handelt sich um eine ganz andere technik mit ganz anderen ingenieurstechnischen herausforderungen und werkstoffen. ein funktionierender ITER wäe das aus für kernkraftwerke und das absolute ende für die atomlobby.

    schade dass der taz auf dem naturwissenschaftlichem sektor der überblick fehlt. es wurde schon mehrfach sehr negativ über kernfusion berichtet, positive leserkommentare zu dem thema werden nicht beachtet. sehr schade, kernfusion könnte tatsächlich eine lösung für die zukunftsfragen sein.

  • P
    Peter

    Nur die Halbe Wahrheit!

     

    Man addiere bitte zu den "nur" 24 Millionen für die Windkraft die europaweiten Subventionen bei der Einspeisungsvergütung dazu.

     

    Ohne diese würde nämlich bis heute kein einziges Windrad in der EU stehen!

     

    Zudem: Im Gegensatz zu Wind und Solarenergie ist die Atomenergie bereits heute technisch in der Lage, flächendeckend und rund um die Uhr Strom zu Liefern. Ein technologischer Stand, der bei Wind und Solar noch in den Sternen steht. Schlimmer noch: es gibt noch überhaupt keine Konzepte, wie Europa an bei kalten, bewölkten Winterwetter mit wenig Wind für eine Woche ohne Kohle, Gas und Atomstrom überhaupt Saft bekommt.

     

    Und ja, ich bin der EU dankbar, dass sie ihre Gelder in Projekte steckt, die mich gerade in Zeiten der Krise und auch morgen, übermorgen und in 20 Jahren noch zuverlässig mit Strom versorgen!

     

    Alle Kritiker sollten jetzt im Winter bei sich zu hause zufällig über den Tag verteilt etwa 3mal für je 1 Stunde die Sicherungen rausdrehen - dann wären sie wirklich "entsetzt"!

  • GZ
    Graf Zahl

    Ich stimme imation zu.

     

    Kernfusionsforschung hat tatsächlich einen langen Zeithorizont und ist teuer, aber auf lange Sicht dürfte Energieerzeugung durch Fusion sinnvoll und unverzichtbar sein.

     

    Über Verteilung von Forschungsgeldern kann man immer streiten, aber hier simpel von "Füttern der Atomlobby" zu reden zeugt von mehr Ressentiment als Sachkenntnis.

  • A
    Atomschnecke

    Das ITER-Projekt ist ein sehr wichtiges Vorhaben, an dem viele Länder beteiligt sind. Es muß weitergehen. Und frankreich hat da vollkommen recht.

     

    Der Erfolg der landschaftsverschandelnden Windrädchen-Lobbypolitik ist dagegen mehr als fraglich. Außerdem kann man sich offshore so schlecht anketten.

  • B
    Bloub

    Die Autorin des Artikels mach offensichtlich keinen Unterschied zwischen Energiegewinnung durch Kernspaltung und solcher durch Kernfusion. Das ist sehr bedauerlich haben die Methoden doch nicht viel gemein, außer das sie beide mit "Atomen" arbeiten. Gerade mit hinsicht auf den radioaktiven Abfall unterscheiden sich Kernfusion/Kernspaltung deutlich, so ist eine Kernfusion theoretisch (praktisch, wie die Energiegewinnung zur Zeit noch nicht) ohne jeglichen Radioaktiven Abfall möglich.

     

    Kritik an der Aufteilung des Haushalts ist ja in Ordnung. Auch das soviel Geld in die Fusionstechnik geflossen ist ohne das dabei bisher auch nur eine einzige kilowatt Stunde Energie ins Netz gespeist wurde darf und muss kritisiert werden.

    Aber das stumpfe gleichsetzen von Fusion und Spaltung als ATOM ist nicht in Ordnung.

  • PS
    Peter S.

    Das gleiche Zitat:"Ich halte es nicht für klug - gerade jetzt in der Krise -, so viel Geld in ein Projekt zu stecken, dessen Erfolg nicht garantiert ist." sagt Helga Trüpel

    Wenn dies Dame damit den PV- und Windmühlenwahn, also die sog. "Energiewnde" in Deutschland meint, könnte ich ihr zustimmen:-).

  • A
    Anon

    Und irgendwo im Text fällt dann sogar das Wort "Kernfusion". Das hat nichts mit Atomkraft zu tun, jedenfalls nicht so, wie man es gemeinhin versteht. Darauf sollte man besser eingehen, anstatt so zu tun, als würden Reaktoren wie in Fukushima erforscht.

  • TK
    Techno krat

    Wer Fördergelder braucht, kann nicht selber laufen.

    Freie regierungsfreie Crowd-Projekte wären wichtiger. Wer die Fördertöpfe verwaltet, wissen wir doch.

     

    Selbstversorgung wird immer näher. Statt 500 Euro für Trittins-Wechselrichter würde ich die Gelder in 12V/24V/230Volt-Mischbetriebsgeräte investieren und per Fußbodenleisten 12V/5V-Strukturen im Haus verteilen. Leider schaffen die Asiaten nicht zwei Stecker-Standards dafür. Also hat jedes blöde Gerät sein eigenes Netzteil und die eine Hälfte hat 5 Volt und die andere Hälfte 12 Volt aber die Stecker sind alle unterschiedlich. "Super". "Danke".

    Man müsste Miele, Siemens und die anderen über den Premium-Markt (50 Euro pro Gerät ist krass Premium) für Camping/Caravan/Schiffe/LKW dazu bringen, Mixgeräte herauszubringen. Die Spül/Waschmaschine läuft dann halt wenn die Sonne scheint. Ist im Urlaub oder Unterwegs doch auch egal.

    Wieso gibts keine Rohre um meinen Gefrier/Kühlschrank im Winter von draussen kühlen zu lassen während jeder doofe Wäschetrockner einen Aussenanschluss hat ? Dann braucht der Kühlschrank nur noch das Licht (und Temperatur-Messung) Strom. Sowas bauen Engländer an einen Nachmittag. Hier wird man abgemahnt und die Strombehörde kommt vermutlich vorbei.

     

    Crowding würde sowas liefern und viele Rentner würden besser und energie-Effizienter im Schrebergarten leben als ihre Kinder in der überteuerten Großstadt. Leider gibts keine Crowd-Server wo man Ideen verkünden kann, die dann andere gerne umsetzen können.

    Wer der Erdölmafia den Hahn abdrehen will, sollte beim eigenen Steckernetzteil anfangen. Trittin hat bis heute keine Verordnung, das alle Netzteile einen echten Ausschalter haben müssen. Es gibt genug grüne Minister die den Vorteil vorrechnen und es in die Ausschreibungen reintun können das Schalter-geräte 5 Euro teurer sein dürfen. Barroso unterschreibt das dann weil das Internet ihn und seine Kollegen motiviert.

    Der Markt bewegt das Spiel. Die Pflanzen haben die Tiere erfunden weil sie den produzierten Sauerstoff verbraucht haben mussten. Das RWE wird E-autos pushen weil sie ihre überflüssigen Terrawatts loswerden wollen.

    Selbstversorgung ist ein wahrer Weg.

    Grüne und Piraten sind natürlich leider dagegen. Also findet man keine Handwerker die den Kühlschrank mit draussen verbinden sondern lieber die illegalen Bauschaum-Fenster verbauen weil die Grünen mal wieder die Qualitäts-Kontrolle in ihrem Fenster-Gesetz vergessen haben.

  • N
    N.D.

    Bei aller Liebe für die Anti-Atombewegung, die ich vorbehaltlos seit Jahren unterstütze: Die Kernfusion ist _DIE_ Technologie, die die Energieprobleme der Menschheit auf einen Schlag lösen könnte.

     

    Der ITER ist eines der wichtigsten und visionärsten Projekte der Welt und es ist nicht nur angemessen sondern absolut notwendig, das Ding zu finanzieren.

  • A
    anonymouse

    die eu fördert atomkraft und die grünen argumentieren mit arbeitsplätzen?

  • I
    imation

    "Ich halte es nicht für klug - gerade jetzt in der Krise -, so viel Geld in ein Projekt zu stecken, dessen Erfolg nicht garantiert ist." sagt Helga Trüpel

     

    Wenn es diese Meinung früher schon gegeben und sie sich durchgesetzt hätte würden wir heute noch in Höhlen leben.

     

    PS: Das Kernfusion mit heutiger Kernenergie nicht viel gemein hat ist bei den "Kritikern" auch noch nicht angekommen.

    Die sind bestimmt nur deshalb dagegen weil es "irgendwas mit Atom" ist.