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Der sonntaz-StreitIst der Strom-Blackout Panikmache?

Die Energiekonzerne bangen um ihre konventionellen Kraftwerke – und prognostizieren einen Engpass. Gehen jetzt die Lichter aus?

Dunkel war's, der Mond schien helle / das Handy war zum Glück zur Stelle. Bild: dpa / Christian Burkert

Allein die Vorstellung eines Stromausfalls löst Unbehagen aus. Romantisch ist das in den seltensten Fällen und meistens auch nur kurz. Spätestens wenn bei Kerzenschein der Kühlschrankinhalt auf den Balkon umziehen muss, wird es ärgerlich. Um ihre Stromerzeugung selbst in der Hand zu haben, produzieren bereits sechs Prozent der Deutschen ihren Strom selbst. Es werden Windmühlen gebaut, in Biogasanlagen investiert und Solarpanele auf die Dächer gepackt.

Die Stromerzeuger trifft das, aber noch mehr trifft sie die Energiewende. Die fossilen Brenn- und Kernbrennstoffe sollen weg, stattdessen wird auf erneuerbare Energien – also Wind, Wasser und Sonne gesetzt. Es geht um Klimaschutz und Effizienz.

Viele konventionelle Kraftwerke sollen schließen, weil sie schlicht nicht mehr gebraucht werden, denn aus erneuerbaren Energien wird bereits genügend Strom gewonnen. Für die Konzerne hat das Folgen. RWE etwa erzeugt mehr als die Hälfte seines Stroms in Kohlekraftwerken. Durch den andauernden Ökostrom-Boom sind die konventionellen Kraftwerke immer seltener am Netz. Die Gewinne brechen weg, in den nächsten zwei Jahren sollen 6.750 Stellen gestrichen und die ausgedienten Kraftwerke stillgelegt werden.

Die Schließung eines Kraftwerks muss bei der Bundesnetzagentur beantragt werden. Derzeit liegen Anträge zur Schließung von 28 Kraftwerken vor. Fünf dieser Anlagen können nicht abgeschaltet werden, da sie als systemrelevant eingestuft wurden. Eine gewisse Anzahl an konventionellen Kraftwerken muss erhalten bleiben, falls die Sonne mal nicht scheint oder kein Wind weht. Dafür wollen die Konzerne Subventionen.

Der RWE-Chef Peter Terium warnte vor kurzem in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung vor Engpässen in der Stromversorgung und vor möglichen Blackouts in Europa. Ein Sprecher des Berliner Bundeswirtschaftsministeriums sieht das anders: Die Versorgung mit Strom in Deutschland sei sicher. Greenpeace führt die Debatte wieder zum Ursprung zurück und erinnert daran, dass die Abschaltung der konventionellen Kraftwerke kein Problem, sondern das Ziel der Energiewende sei.

TAZ AM WOCHENENDE

Die Antworten auf den sonntaz-Streit lesen Sie am 23./24. November 2013 in der taz.am wochenende. Mit großen Reportagen, spannenden Geschichten und den entscheidenden kleinen Nebensachen. Mit dem, was aus der Woche bleibt und dem, was in der nächsten kommt. Am Kiosk, eKiosk oder gleich im praktischen Wochenendabo. Und für Fans und Freunde: facebook.com/sonntaz

Schüren die Energiekonzerne die Angst vor einem Blackout, um Subventionen zu erreichen? Wollen sie davon ablenken, dass eine fehlgeleitete Konzernstrategie jetzt vor allem die Mitarbeiter trifft? Oder kann das Licht wirklich plötzlich ausgehen?

Diskutieren Sie mit! Die sonntaz wählt unter den interessantesten Kommentaren einen oder zwei aus und veröffentlicht sie in der sonntaz vom 23./24. November. Der Kommentar sollte etwa 900 Zeichen umfassen und mit dem Namen, Alter, einem Foto und der E-Mail-Adresse der Autorin oder des Autors versehen sein. Oder schicken Sie uns bis Mittwoch, 20. November, eine Mail an: streit@taz.de

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3 Kommentare

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  • Deutschland ist der größte Stromexporteur Europas, die Lichter gehen nicht bei uns zu hause aus, sondern bei den 4 großen Strommafiakonzernen, und da vor haben die Angst..., Energiewende verschlafen,

  • I
    ion

    Parbleu! Frau Hödl, wie sollen gemeine taz-LeserInnen darauf substantiierte Leserkommentare abgeben? Ich fasse es nicht, ein Aufruf zum billigen Gossip!

  • R
    Ruhender

    Das haben Sie beim Abschalten der AKW auch behauptet, daß die Lichter in Deutschland ausgehen. Kann man doch gar nicht ernst nehmen, was die da labern.