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Demo von Juden und MuslimenGemeinsam für Beschneidung

In Berlin demonstrieren Juden und Muslime für das Recht auf freie Religionsausübung. Auch Wolfgang Thierse (SPD) solidarisiert sich.

Entschlossenes und eindeutiges Statement: Plakat auf der Beschneidungsdemo in Berlin. Bild: dpa

BERLIN taz | Es ist ein ungewöhnlicher Moment: Auf dem Bebelplatz in der Berliner Mitte haben gestern jüdische und muslimische Organisation gegen ein Beschneidungsverbot und für Religionsfreiheit demonstriert – nicht getrennt, sondern gemeinsam. Rund 300 Personen sind dem Aufruf gefolgt.

Unter ihnen war auch Özgür Özata. „Es ist meine erste politische Rede, die ich heute halte“, sagte der 35-jährige Muslim, der als Literaturagent in Berlin arbeitet. Das Kölner Urteil, das Beschneidungen an Jungen als Körperverletzung wertete, hat ihn erzürnt, ebenso wie viele Juden.

Levi Salomon, ein Jude, hatte Özata über Facebook gefragt, ob er nicht auch ein paar Worte sprechen mag. Einen wirklichen Austausch zwischen beiden Religionsgemeinschaften gebe es noch zu selten, so Özata. „Aber ich spüre die Bereitschaft dazu.“

Applaus für Entschlossenheit

Ihren Unmut über die Beschneidungsdebatte taten alle Redner kund. Der orthodoxe Berliner Rabbiner Yitshak Ehrenberg hielt einen Brief des Staatsanwaltes hoch, den er wegen seines Bekenntnisses zur Beschneidung bekommen habe. „Wir machen weiter. Das ist der Grund für die Strafanzeige“, so Ehrenberg. „Ich werde es noch einmal sagen: Wir machen weiter.“ Im Publikum erntete er mit der Entschlossenheit Applaus.

Vorschläge, auf die Beschneidung von älteren Säuglingen zu verzichten, um sie zu einem späteren Zeitpunkt selbst über den Eingriff entscheiden zu lassen, wies Ehrenberg energisch zurück: Das widerspräche der Tradition des Judentums und sei „aus Religionssicht noch schlimmer als physische Vernichtung“.

Auch Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse (SPD), der spontan auf der Kundgebung sprach, warnte davor, religiöse Rituale gesetzlich einzuschränken: „Soll es üblich werden, dass der Staat definiert, was zum Kern einer Religionsgemeinschaft gehört?“

Ein Bundesgesetz soll her

Kämpferisch zeigte sich auch Kenan Kolat, der Vorsitzende der Türkischen Gemeinde in Deutschland: „Niemand wird die Beschneidung in Deutschland stoppen können.“ Immer wieder wurde die Forderung nach einem Bundesgesetz laut, das Rechtssicherheit schaffen soll. Kritisiert wurde in dem Zusammenhang die Übergangslösung des Landes Berlin.

Nach den Plänen des Justizsenators Thomas Heilmann (CDU) soll der Eingriff unter anderem dann straffrei bleiben, wenn Eltern ihre „religiöse Motivation“ nachweisen. Lala Süsskind, Vorsitzende des Jüdischen Forums für Demokratie und gegen Antisemitismus, hält diese Bedingung für absurd: Wie solle der Nachweis erfolgen, fragte sie. „Sehe ich jüdisch aus? Sehe ich muslimisch aus?“

Eine gemeinsame Kundgebung von Juden und Muslimen ist nicht selbstverständlich. Nachdem ein Berliner Rabbiner kürzlich von offenbar arabischstämmigen Jugendlichen angegriffen wurde, hatte sich der Ton zwischen den Religionen verschärft. Der Zentralrat der Juden forderte Muslime auf, mehr gegen Antisemitismus in ihren Reihen zu tun. „Die Debatte über Antisemitismus unter Muslimen müssen wir aufgreifen“, sicherte Kolat gestern zu.

Rededebütant Özata konnte der Beschneidungsdebatte denn auch ein Gutes abgewinnen: „Dass wir, Juden, Muslime und Nichtgläubige, hier zusammengekommen sind“, sei positiv.

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73 Kommentare

 / 
  • MS
    Michael Schmidt

    Ist Beschneidung nicht Gotteslästerung?

    Bedeutet es doch, dass Gottes / Allahs Werk nicht vollkommen sei und korrigiert werden muss?

    Dürfen sich die Menschen diesen 'Verbesserungseingriff' erlauben?

  • MF
    Markus Freidenker

    Die Bundesregierung sollte auch mal darüber nachdenken,

    ob man nicht "den Aufruf oder die Anstiftung zu vorsätzlicher Körperverletzung an Schutzbefohlenen" unter Strafe stellen könnte.

     

    Dies könnte auch dazu führen, dass die Debatte nicht von wenigen Hitzköpfen immer wieder aufs neue angefeuert wird und dann eventuell aus dem Ruder läuft.

     

    Bei der Debatte gab es leider immer wieder solche, die die Vertreter für die Kinderrechte als Antisemiten bezeichneten (vielleicht aus Hilflosigkeit, wiel ihnen die Argumente ausgegangen waren).

  • M
    ModernerMensch

    "Vorschläge, auf die Beschneidung von älteren Säuglingen zu verzichten, um sie zu einem späteren Zeitpunkt selbst über den Eingriff entscheiden zu lassen, wies Ehrenberg energisch zurück: Das widerspräche der Tradition des Judentums und sei „aus Religionssicht noch schlimmer als physische Vernichtung“."

    Eine Behauptung, die nur der Debatte dient.

    Jude ist man, wenn die Mutter Jüdin ist.

    Niemand ist ein schlechterer Jude, wenn er sich später freiwillig dazu entschließt.

    Eine moderne Religion sollte kein Problem damit haben, im Einklang mit den Menschenrechten zu stehen.

    Eine Zwangsbeschneidung tut das, indem die Rechte des Babys in den Artikeln 1 bis 3 verletzt werden.

    Dabei wäre es so einfach die Beschneidung unter Beachtung unserer rechtsstaatlichen Grundsätze durchzuführen.

  • R
    rofelix

    @mehrdad

     

    "--massen sie sich nicht an, den juden zu sagen, was sie zu glauben und zutun haben und was nicht.--"

     

    Ich masse mir an, baby- und kindes-genitalbeschneidung bei jungen genauso als genitalverstümmelung zu ächten und verbieten zu wollen, wie bei mädchen, völlig unabhängig davon, welche befindlichkeiten das bei drittbeteiligten auslöst und ob es religiöse gefühle verletzt.

     

    ich fände es an der zeit es auf den wirklichen punkt zu bringen und dann bitte auch klar auszusprechen.

     

    "Gott" hat es so gewollt und es steht , zumal nichtjuden schlicht nicht zu, "gottes wort" in frage zu stellen. Punkt.

     

    Damit sollte dann auch jedem klar werden, das politische und humanitäre rechtsfragen-debatten scheindebatten bleiben müssen, denn egal mit welcher argumentation man gottesgläubigen rational auch kommen will, "gottes wort und wille" bleibt dem des menschen immer überlegen.

     

    Wirklich verflixt, denn so sehr ich sowohl den gläubigen juden als auch den muslimen zugestehen möchte, sich doch bitte beschneiden zu lassen und sich darin nicht behindert zu sehen, so wenig gilt das für kinder, die diese entscheidung gar nicht für sich treffen könnten.

     

    Sich gegen "gottes wort" zu stellen, ist fast in jeder religion recht gefährlich. Um so erleichterter bin ich, das selbst gläubige juden den mut finden sich gegen diese alten rituale auszusprechen, und gott anders begenen wollen als mit beschneidung am glied.

     

    Auch in einer pluralistischen gesellschaft muß es freiheits-grenzen geben, denn der meinung sein dem anderen den kopf einschlagen zu dürfen, reicht nicht um sich damit auf verbriefte meinungsfreiheit berufen zu können.

    Geschmacklosigkeiten, parodien, provokationen, blasphemien, ect., die keinen strafrelevanten gesetze verletzen, muss so eine gesellschaft jedoch aushalten können.

     

    Ich habe gar kein interesse daran, z.b. muslimen eine mohamed-karikatur vor die nase zu halten. Ich verlange aber in einer gg- und verfassungsgeschützten demokratischen gesellschaft, es machen zu können, ohne deshalb um leib und leben fürchten zu müssen. Für mich ausnahmsweise auch mal etwas positives, hat der papst seine anzeige gegen die titanik zurückgezogen, und selbst ein medejew will pussy riot wieder auf freien füssen sehen.

     

    Ich will nicht in einer gesellschaft leben müssen, in der "gottes wort" mehr wiegt als der gesunde menschenverstand und menschenrechte von kindern. Vor allem möchte ich keine angst haben müssen, meine ablehnende meinung und haltung zu religionen und riten demonstrieren zu können, ohne von "gottesgläubigen" dafür gejagt zu werden.

     

    Hatte ich schon erwähnt das Global Survey of Circumcision Harm (GSCH)USA, Sloweniens Ombudsmann für Menschenrechte, ScienceNordic.- Dänemark, die Finnen Partei, 2011 Hollandische Ärzte Kampagne, Federal HR Bill 2400 USA und selbst Israel diese angeblich deutsche beschneidungsdebatte schon viel länger führen und sich ebenfalls klar gegen diesen ritus stark machen?

  • R
    rofelix

    @mehrdad

     

    "--massen sie sich nicht an, den juden zu sagen, was sie zu glauben und zutun haben und was nicht.--"

     

    Ich masse mir an, baby- und kindes-genitalbeschneidung bei jungen genauso als genitalverstümmelung zu ächten und verbieten zu wollen, wie bei mädchen, völlig unabhängig davon, welche befindlichkeiten das bei drittbeteiligten auslöst und ob es religiöse gefühle verletzt.

     

    ich fände es an der zeit es auf den wirklichen punkt zu bringen und dann bitte auch klar auszusprechen.

     

    "Gott" hat es so gewollt und es steht , zumal nichtjuden schlicht nicht zu, "gottes wort" in frage zu stellen. Punkt.

     

    Damit sollte dann auch jedem klar werden, das politische und humanitäre rechtsfragen-debatten scheindebatten bleiben müssen, denn egal mit welcher argumentation man gottesgläubigen rational auch kommen will, "gottes wort und wille" bleibt dem des menschen immer überlegen.

     

    Wirklich verflixt, denn so sehr ich sowohl den gläubigen juden als auch den muslimen zugestehen möchte, sich doch bitte beschneiden zu lassen und sich darin nicht behindert zu sehen, so wenig gilt das für kinder, die diese entscheidung gar nicht für sich treffen könnten.

     

    Sich gegen "gottes wort" zu stellen, ist fast in jeder religion recht gefährlich. Um so erleichterter bin ich, das selbst gläubige juden den mut finden sich gegen diese alten rituale auszusprechen, und gott anders begenen wollen als mit beschneidung am glied.

     

    Auch in einer pluralistischen gesellschaft muß es freiheits-grenzen geben, denn der meinung sein dem anderen den kopf einschlagen zu dürfen, reicht nicht um sich damit auf verbriefte meinungsfreiheit berufen zu können.

    Geschmacklosigkeiten, parodien, provokationen, blasphemien, ect., die keinen strafrelevanten gesetze verletzen, muss so eine gesellschaft jedoch aushalten können.

     

    Ich habe gar kein interesse daran, z.b. muslimen eine mohamed-karikatur vor die nase zu halten. Ich verlange aber in einer gg- und verfassungsgeschützten demokratischen gesellschaft, es machen zu können, ohne deshalb um leib und leben fürchten zu müssen. Für mich ausnahmsweise auch mal etwas positives, hat der papst seine anzeige gegen die titanik zurückgezogen, und selbst ein medejew will pussy riot wieder auf freien füssen sehen.

     

    Ich will nicht in einer gesellschaft leben müssen, in der "gottes wort" mehr wiegt als der gesunde menschenverstand und menschenrechte von kindern. Vor allem möchte ich keine angst haben müssen, meine ablehnende meinung und haltung zu religionen und riten demonstrieren zu können, ohne von "gottesgläubigen" dafür gejagt zu werden.

     

    Hatte ich schon erwähnt das Global Survey of Circumcision Harm (GSCH)USA, Sloweniens Ombudsmann für Menschenrechte, ScienceNordic.- Dänemark, die Finnen Partei, 2011 Hollandische Ärzte Kampagne, Federal HR Bill 2400 USA und selbst Israel diese angeblich deutsche beschneidungsdebatte schon viel länger führen und sich ebenfalls klar gegen diesen ritus stark machen?

  • R
    rofelix

    Global Survey of Circumcision Harm (GSCH) wurde z. b. nicht von deutschland im Juni 2011 ins Leben gerufen, sondern in der USA

     

    11. März 2012 , Slowenien Ombudsmann für Menschenrechte: Männliche Beschneidung verletzt die Menschenrechte.

     

    7. März 2012, Finnen Partei schlägt vor die Beschneidung zu verbieten.

     

    14. September 2011 Hollandische Ärzte Kampagne gegen "riskanten und schmerzhaften" Beschneidung von Jungen.

     

    14. November 2011 ScienceNordic.- Dänemark: Beschnittene Männer haben mehr Schwierigkeiten beim Orgasmus, und ihre weiblichen Partner erleben mehr vaginale Schmerzen und eine minderwertige Sexualleben, zeigt eine neue Studie.

     

    2011.09.30 Federal HR Bill 2400 USA : fordert die verfassungsrechtliche Garantie, den gleichen Schutz, dass Jungen und Mädchen gleichermaßen und auf gleichem Niveau beim Schutz vor Genitalverstümmelung zu bewerten sind.

     

    Isreal lehnte das beschneidungsverbot mit der begründung ab, nicht das einzige land sein zu können, das es verbietet.

     

    Es gibt überhaupt keinen anlass sich an anderen ländern zu orientieren. Unser gg und unsere verfassung ist verteidigungswürdig und politische, bzw. gesetzgeberische änderungen in dessen rahmen jederzeit möglich.

     

    Selbst ich bin noch "nachkriegs-geschädigter" und 1984 unter dem "heimkehrer-gesetz" , aus politischer ddr-haft in der bundesrepublik willkommen geheissen worden. Als anerkannter verfolgter der sed-diktatur, steht mir auch eine entschädigungs"rente" zu.

    Ohne dieses drecks dritte reich und der verbrecherherrschaft der nazis, hätte es weder mauer noch ddr gegeben und auch mir wäre dieses schicksal als versuchskaninchen eines gescheiterten fehlexperimentes, mit tarn-namen sozialismus, erspart geblieben.

     

    Man spricht weltweit von 60 millionen toten im zweiten weltkrieg. Darunter alleine 20 millionen tote russen, weil man auf dem rückzug alles ermordete und vernichtete was nur ging, die gesammte elite, führung, intellektuelle und intelligenz der polen, und schon zuvor systematisch der ausrottungsversuch aller juden europas, von denen 6 millionen ermordet und bis zur vernichtung ausgebeutet wurden. Sozialdemokraten, linke, kommunisten, homosexuelle, roma und sinti, widerstand, behinderte, farbige, standen alle mit auf der vernichtungsliste. Slaven waren grundsätzlich "untermenschen" und wie kriegsgefangene als arbeitssklaven einzusetzen.

     

    Gerade aber die juden haben aus völlig nachvollziehbaren gründen ein ganz besonderes traumata "erlebt", denn nicht nur das sie sich eben noch überall als deutsche mitmenschen und deutsches volk verdient gemacht haben, spielte ihre gesinnung, ob links oder rechts, religiös oder nicht, eben noch im ersten weltkrieg ausgezeichnet ect., keinerlei rolle mehr.

     

    Nicht kriegsgegner, feinde oder regimegegner wurden systematisch und familienweise aus dem deutschen alltag in die vernichtungslager geschickt, sondern nachbarn, freunde, bekannte, lehrer, chefs, mitbevölkerung, kinder, babys, omas, alle.

    Das wir deutschen da als volk weggesehen, es zum teil bejubelt und profitiert haben, und diesem verbrecher bis zum schluss die stange hielten, möchte ich ihm nicht verzeihen, und steht mir auch einfach nicht zu.

     

    Wenn es allerdings noch immer dieses volk wäre, würde ich deutschland verlassen und mich hier sicher nicht heimisch fühlen. Die nazi waren ( sind) gesinnungsverbrecher, die die macht hatten ein ganzes volk zu verführen. Nicht deutscher sein, sondern diese nazi-gesinnung zu haben, macht einen mitschuldig.

  • M
    mehrdad

    @ROFL:

     

    massen sie sich nicht an, den juden zu sagen, was sie zu glauben und zutun haben und was nicht.

     

    wer jude ist und was für juden wichtig ist, das bestimmen weltweit und auch in deutschland immernoch die juden selbst und nicht eiferer wie sie.

     

    und die überwältigende mehrheit der jüdischen weltbevölkerung ist nunmal der ansicht, dass die beschneidung mit 8 tagen für das judentum essenziell ist und sogar am shabbat durchgeführt werden darf.

     

    es wäre eine schande für deutschland, wenn dieses land, das schonmal fast 65% der jüdischen bevölkerung weltweit ausgerottet hat, mal wieder einen sonderweg geht in sachen judenbehandlung und das erste "zivilisierte" land auf der ganzen welt wäre, wo juden die religionsausübung unmöglich gemacht würde.

     

    damit würde sich deutschland auf eine stufe mit abschaum wie saudi- arabien&co. stellen.

  • R
    rofelix

    @mehrdad

     

    "--es geht doch nicht um paar "fanatiker", sondern um die überwältigende mehrheit der juden weltweit, die beschneidung befürwortet."

     

    Anders als bei der weltweiten ächtung der genitalverstümmelung an mädchen und frauen, geht es hier doch auch nicht darum einem juden oder moslem die bescheidung an sich verbieten lassen zu wollen.

    Jude ist er z.b. schon durch die geburt einer jüdischen mutter. Ob er es aber auch in seinem glauben und seinem bekenntnis zu gott ist, sich religiös dann auch zum jüdischen glauben durch eine beschneidung zu bekennen, kann und darf er nur selbst entscheiden.

     

    "--ich halte ja auch nur nüchtern fest, was das für konsequenzen für juden hätte."

     

    Ebenfalls nüchtern gesehen, gäbe es in zukunft weniger beschnittene juden, weil die freiwilligkeit dieses ritual an sich zu wollen, sehr viele davon abhalten wird, es selbst an sich machen zu lassen.

    Niemand würde diesen unterschied allerdigs bemerken, so das einem jüdisch-gläubiges leben nichts im wege stünde.

     

    "muslime könnten wie gesagt damit leben, weil die beschneidung für sie nur empfehlung ist und kein vorschrift.--"

     

    Das wort des propheten ist für muslime genauso vorschrift, und trotzdem müssen die arabisch-stämmigen muslime nun auf die traditionelle genitalverstümmelung bei mädchen verzichten. im koran gibt es sätze, die den propheten die mädchenbeschneidung befürworten lassen. Von jungenbeschneidung steht da kein wort, nur das der prophet mit 99 jahren beschnitten war.

     

    Aber eben auch in der ersten torah stand religionswissenschaftlich belegt, kein wort von einer baby-beschneidung. Diese wurde erst nachträglich dazu geschrieben.

     

    "--gläubige juden hingegen hätten, sollte das verbot kommen, in deutschland keine zukunft mehr."

     

    Weil die jungen in den familien bis zur mündigkeit unbeschnitten dann in IHREN AUGEN keine vollwertigen juden sind? Das sehen doch aber die betroffenen kinder nicht so, sondern einschliesslich die zur fürsorgepflicht angehaltenen eltern. Vor allem ist es doch nicht irreversibel, so wie ein ungefragtes beschneiden es nun mal ist und bleibt.

     

    "--und auch wenn es in 2 skandinavische länder bestrebungen gibt, die beschneidung zu verbieten, so wäre ausgerechnet deutschland--"

     

    Lieber mehrdad, lese und staune. Der erste prozess gegen eine allgemeine baby-beschneidung wurde exakt mit dem argument abgelehnt, das man doch nicht das einzige und erste land sein kann, die das verbieten. Wo das war? In ISRAEL !! Da diese argumentation nun wegfällt, wären es schon mal vier länder, einschliesslich israel !

  • R
    rofelix

    @Birgit Michelangela

     

    das "autsch, mit den Händen vorm Gesicht" habe ich für "Leckeres Schamlippen-Gericht" doch angekündigt, nachdem ihnen der vergleich von baby-beschneidung und tintenfischringen auf dem teller, leider eben nicht "autsch, mit den Händen vorm Gesicht" war.

     

    "--Noch dazu jetzt, wo er Ihnen großmütig seine Hand reichen wollte, um Sie aus Ihrem Sumpf heraus auf Höhe seiner eigenen humanen Gesinnung zu ziehen -"

     

    Das ist natürlich eine schwerwiegende anschuldigung, vorsicht, humanist. Es fällt mir allerdings schwer mich dagegen zur wehr setzen zu wollen.

     

    Nein, sie müssen sich wahrlich nicht erst für die genitalbeschneidung an männlichen babys stark machen, um sich als "im Kreise der Kinder- und Menschheitsfeinde" zu outen, das gelingt schon so ganz gut.

  • BM
    Birgit Michelangela

    @ mehrdad

     

    Willkommen bei uns, im Kreise der Kinder- und Menschheitsfeinde!

     

    Aber mal ganz im Ernst: Sie sollten aufpassen, sich mit dem rofl-felix nicht allzu arg anzulegen. Noch dazu jetzt, wo er Ihnen großmütig seine Hand reichen wollte, um Sie aus Ihrem Sumpf heraus auf Höhe seiner eigenen humanen Gesinnung zu ziehen - so ähnlich wie auf dem Fresko von Michelangelo.

     

    Der Rofl, müssen Sie wissen, ist nämlich ein Dichter: ein deutscher Geistesfürst, der heute sein Haupt erhebt und seinen erhabenen Blick auf die Pipis seiner fremdländischen Nachbarskinder richtet.

     

    Wenn jemand wie ich Sie andernorts haut, weil Sie mal wieder schamlos Kriegshetze betreiben, dann tut es nur ein paar Tage weh, und dann isses wieder gut.

     

    Aber fürchten Sie den Zorn des Rofl! Denn der sperrt Sie ein in seine singenden Flammen, so wie ehemals Dante. Und da werden sie dann noch in Jahrtausenden brennen, wenn man Kinderquälerinnen wie mich schon längst vergessen hat. Solange, wie sich die Menschheit an die Werke des Rofl erinnern wird.

     

    Mich schaudert bei dem Gedanken, welche Strafe uns "Beschneidungsbefürworter" dort erwartet. Ich kann nur hoffen, dass der Rofl seiner Phantasie hier nicht wieder allzu freien Lauf lässt. Sonst werden Leute wie ich dort, wie sagte es der Rofl in seinen erhabenen Worten? "Leckeres Schamlippen-Gericht" essen müssen ...

     

    Nochmals autsch, mit den Händen vorm Gesicht. Ne, ehrlich: so ein erbärmliches, skurriles Lumpenpack aber auch!

     

    "Die grosse einsatzbereitschaft der beschneidungsgegner lässt doch den verdacht aufkommen, dass unter viele von ihnen eine 'jetzt haben wir die juden' stimmung vorhanden ist."

     

    Zumindest hierin kann ich Ihnen mal erleichtert zustimmen. Machen Sie sich ein Lesezeichen, denn so schnell hören Sie das nicht wieder von mir. Und halten Sie an solchen Momenten der Einsicht fest, dann sind Sie auf dem richtigen Weg ... Liebe Grüße ;-)

  • M
    mehrdad

    es geht doch nicht um paar "fanatiker", sondern um die überwältigende mehrheit der juden weltweit, die beschneidung befürwortet.

     

    ich halte ja auch nur nüchtern fest, was das für konsequenzen für juden hätte.

     

    muslime könnten wie gesagt damit leben, weil die beschneidung für sie nur empfehlung ist und kein vorschrift.

     

    gläubige juden hingegen hätten, sollte das verbot kommen, in deutschland keine zukunft mehr.

     

    und auch wenn es in 2 skandinavische länder bestrebungen gibt, die beschneidung zu verbieten, so wäre ausgerechnet deutschland das erste land, wo den juden die beschneidung nicht erlaubt wäre.

     

    ich halte nur sachlich fest, dass dies das ende des judentum in deutschland wäre.

     

    meine frage mal an die runde:

     

    warum regt sich niemand über rauchende und trinkende schwangere auf? warum dieser eifer und hyperventilation, wenn es um juden geht?

  • L
    Lobbykratur

    Ginge es nur um Muslime, hätte man ihnen längst die Beschneidung gesetzlich verboten!

     

    Weil aber auch Juden die Beschneidung wollen, suchen Politiker (wie schon öfter) nach Mitteln und Wegen um unsere Gesetze doch noch hinzubiegen.

    Um die Staatsraison der Lobbykratie zu erhalten gibt es keine Volksabstimmung.

  • R
    rofelix

    @mehrdad

     

    mehr als die hand zu reichen und zu sagen, lasst uns gemeinsam gegen diesen kinderrechts- und körperverletzenden ritus kämpfen, kann ich nicht tun, um zu zeigen das es mir nicht gegen, sondern für menschen geht.

    Du lässt uns das an unseren kindern machen, oder du bist unser feind, lässt mir allerdings keinerlei chance das gegenteil zu zeigen.

     

    Und noch mal, wenn es auf selber stufe verboten wird wie die mädchenbeschneidung, machen sich hier lebende eltern, völlig egal ob juden, moslems oder lustschnippler, auch strafbar, wenn sie es im ausland ihren kindern antun. Als erstes muß es dann die abschaffung der verjährungsfrist geben, damit betroffene auch noch nach jahren wegen unfreiwilliger körperverletzung klage einreichen können.

    Als jemand der sich auf die religion beruft, müsstest du WISSEN das URSPRÜNGLICH NICHTS von beschneidung in der torah stand. Das sind fakten aus der religionswissenschaft.

    Ebensowenig steht etwas von kindesbeschneidung im koran, allerdings von der pflicht mädchen zu beschneiden, nimmt man den propheten wörtlich.

     

    Immer mehr juden und auch rabbiner sprechen sich gegen diese praxis aus. Das beweist das man auch ohne baby-beschneidung ohne wenn und aber als gläubiger jude leben kann. Wenn fanatiker das anders sehen, nenne ich sie extremisten und die sollten in unserer pluralen gesellschaft keine sonderrechte bekommen.

  • B
    Beschneidungssperrvertrag

    Daß die Religionsgemeinschaften den Zeitpunkt der Beschneidung selbst festlegen wollen, kann ich ja grad noch verstehen. Aber OHNE BETÄUBUNG?? Das geht ja wohl zu weit!

    Der Rabbiner Yitshak Ehrenberg meint aber das widerspräche der Tradition des Judentums und sei „aus Religionssicht NOCH SCHLIMMER ALS PHYSISCHE VERNICHTUNG“.

    Holla!

     

    Dann käme ja das Beschneidungsverbot einer Massenvernichtungswaffe gleich!

  • M
    mehrdad

    @rofl:

     

    "So gut wie niemand nimmt diese beschneidungsdebatte zum anlass und vorwand, judentum oder moslemisches leben in deutschland an sich in frage zu stellen."

     

    genau dies wird geschehen und nicht aus spass weisen juden in deutschland darauf hin.

     

    ein verbot würde die muslime nicht so arg treffen, aber für die juden ihr wichtigstes ritual unmöglich machen.

     

    muslime können betäuben lassen oder mit 4-5 jährige kinder zu beschneidung ausreisen, aber juden können mit 8 tage alte babies nichts dergleichen machen.

     

    die grosse einsatzbereitschaft der beschneidungsgegner lässt doch den verdacht aufkommen, dass unter viele von ihnen eine "jetzt haben wir die juden" stimmung vorhanden ist.

     

    diesen leuten geht es nicht um's kindeswohl, weil keiner von ihnen z.b. verlangt, dass man schwangere frauen oder mütter, die rauchen&trinken, averklagt oder ihnen die kinder wegnimmt.

     

    die hyperverntilation der deutschen (es ist weitgehend eine deutsche debatte) ähnelt der erregtheit, bei der "menschenrechtler" sich um israel "kümmern", während ihnen völkermorde paar km weiter am arsch vorbei gehen.

  • R
    rofelix

    @Birgit Puksch

     

    Interessante reaktion und "gegenargumentation".

    "Zwar alles richtig was der typ da behauptet, aber guck mal was der für klamotten trägt"?

     

    Als unbetroffene frau kann man sich über eine baby- und kindesbeschneidung sicher lustig machen, obwohl sicher selbst ihnen der vergleich mit einem "leckeren schamlippen-gericht" eine dumme geschmacklosigkeit wäre.

     

    Eine unfreiwillige beschneidung ist ein verbrechen und täte man es mir gegen meinen willen an, hätte der beschneider das letzte mal an jemanden hand angelegt.

    Was jemand freiwillig mit sich macht, sollte größtenteils seine sache sein. Diese freiheit hört aber da auf, wo andere unfreiwillig in mitleidenschaft gezogen werden.

     

    Ein leben lang gezwungener maßen mit dem gefühl zu leben, als hätte man vergleichsweise drei kondome zusammen übergezogen, ist alles andere als ein harmloser eingriff in das sexual- und gefühlsleben eines menschen.

  • R
    rofelix

    @Birgit Puksch

     

    "Führ Euch alle hinters Licht,

    schreibe Rotz, als wärs Gedicht:

    dort, wo niemals Sonne scheint,

    hat sich Wort mit Wort vereint."

     

    Wissen wir doch, nur hätte wohl kaum jemand mit so einer selbstkritik von dir gerechnet, mutig.

  • BP
    Birgit Puksch

    @ rofelix (10.09.2012 13:42 Uhr)

     

    Und ich dachte, aus denen macht man Bio-Sprit, oder verkauft sie nach Deutschland als Tintenfischringe. Aber ein begnadeter Dichter wie Sie wird es wohl auch hier besser wissen ...

     

    Autsch!

  • R
    rofelix

    § 1631 Abs.(2) Kinder haben ein Recht auf gewaltfreie Erziehung. Körperliche Bestrafungen, seelische Verletzungen und andere entwürdigende Maßnahmen sind unzulässig. Die elterliche Sorge ist ein dem Interesse des minderjährigen Kindes dienendes gesetzliches Schutzverhältnis. Sie stellt ein durch Pflichten gebundenes, gegenüber jedermann wirkendes (?absolutes?) Recht dar. Im Vordergrund steht hierbei die elterliche Verantwortung und damit der Pflichtcharakter. Die elterliche Sorge legt Befugnisse des Sorgerechtsinhabers gegenüber dem Kind selbst fest (?positive Funktion?). Die positive Funktion der elterliche Sorge beinhaltet aber keinesfalls das Recht mit dem Kind nach Willkür zu schalten. § 5 regelt die Religionsmündigkeit: Nach Vollendung des vierzehnten Lebensjahrs steht dem Kinde die Entscheidung darüber zu, zu welchem religiösen Bekenntnis es sich halten will. Hier wird der Konflikt zwischen Religionsfreiheit und Erziehungsrecht der Eltern einerseits und der Religionsfreiheit des Kindes andererseits aufgelöst. Mit Eintritt der Religionsmündigkeit kann das Kind demnach ohne Mitwirkung der Eltern die oben genannten Rechtshandlungen vornehmen. Ich möchte hier mal ganz davon absehen, das es sich bei dem beschneidungsritual um die beschneidung des geschlechts- und sexualorganes handelt. Gehen wir mal theoretisch davon aus, es handelte sich z.b "nur" um ein abgeschnittenes ohrläppchen. Wie aber kann ein religionsmündiger noch frei entscheiden, ob er zu der religion und diesem religiösen bekenntnisszeichen steht, oder eben auch nicht? Sicher steht es einem jüdisch oder moslemisch erzogenem kind immer noch frei, sich mit 14 zu einem anderen oder gar keinem glauben bekennen zu können, aber die vollzogene beschneidung bleibt ohne eine einwilligung ein lebenslange körperliche versehrtheit. Genau diese irreversibilität hat das kölner gericht zu seinem urteil bewogen. Man nimmt einem menschen, ohne medizinische notwendigkeit, irreversibel die entscheidungsfreiheit über seinen unversehrten körper. Mir geht das urteil noch immer nicht weit genug, denn auch der betäubungslose grausame schmerz, und überhaupt ein eingriff am sexual- und geschlechtsorgan eines kindes, ist nach meinem rechtsempfinden ein verbrechen.

  • R
    rofelix

    Bemerkens- und lobenswert für deutschland finde ich, dass man trotz der sehr vielen anschuldigungen und unterstellungen den man den beschneidungsgegnern macht, auch bei denen klar herauslesen kann, das sie sich gegen antisemitismus, rassismus und fremdenfeindlichkeit aussprechen. So gut wie niemand nimmt diese beschneidungsdebatte zum anlass und vorwand, judentum oder moslemisches leben in deutschland an sich in frage zu stellen. Die fürsprache zum freien individualitätsrecht, in der gemeinsamen anerkennung der grundrechte und juristischen gesetzgebung, ist auch für deutschland etwas sehr neues und lobenswertes. Toleranz und individualfreiheit ist auch jüngst-geschichtlich nicht gerade ein aushängeschild für deutschland gewesen. Das hat sich heute auch gesetzgeberisch grundlegend geändert, denn z.b. mit homo-ehen sind wir vorreiter. Kinderrechte, frauenwahlrecht, führerschein für frauen, arbeitsrecht ohne einwilligung des ehemanns, entkriminalisierung von homosexualität, erzieherisches züchtigungsverbot, vergewaltigungsverbot in der ehe, um nur einige beispiele zu nennen, sind alles erst jüngs-erworbene rechte. Den ebenfalls fast beispiellosen beschluss des atomausstiegs und der energieumrüstung auf regenerative energiegewinnung, zähle ich lobend mit dazu. Die nun so häufig gemachten vorwürfe und unterstellungen, eine beschneidungsablehnung an kindern hätte etwas mit der ablehnung an juden und moslems zu tun, hätte man wahrscheinlich sogar zutreffend in den fünfziger jahren den deutschen vorhalten können, heute ist das einfach unsinn. Gerade menschen und organisationen die sich beruflich für die rechte der schwachen stark machen, wie der ärztebund und der kinderschutzbund, kann man schwerlich religionsfeindlichkeit vorhalten, weil sie sich klar gegen diese kinderbeschneidung stark machen. Auch ich finde es problematisch das es da nun gerade die juden und moslems betrifft, was aber am rechtsschutz vor körperlicher unversehrtheit gerade an kindern nichts ändern kann.

  • R
    rofelix

    Genitalverstümmelung bei mädchen.

    Bei dieser genitalamputation, die einleuchtend, für die betroffenen sehr viel gravierender ist als eine vorhautamputation, sollte man doch davon ausgehen, das es von den frauen selbst als dankbare befreiung gesehen wird. Irrtum, denn tatsächlich waren die debatten um ein verbot gerade von den betroffenen frauen selbst, so gut wie identisch mit der, die die betroffenen vorhautbeschnittenen heute führen. Sie waren und sind gegen dieses verbot, denn es verbietet ihnen ein bekenntniss zur ihrer religionsgemeinschaft und deren gott, zählt für sie selbst zum kosmetischen schönheitsideal und macht sie unbeschnitten zu aussenseiterin, die so niemand heiratet. Rassismusvorwürfe, anti-religions-vorwürfe, diskriminirungsvorwürfe, kulturzerstörungsvorhaltungen, sind nicht nur mit den heutigen vorwürfen zum beschneidungsverbot identisch, sie wogen eben auch das recht auf körperliche unversehrtheit nicht auf und die beschneidung von mädchen wurde mit recht trotz allem AUSNAHMSLOS verboten. Dazu zählt ebenfalls die "milde sunna", die vom einstechen und ritzen der klitorisvorhaut, bis zur klitorisvorhautreduktion reicht. Diese ist mit einer vorhautbeschneidung von jungen auch anatomisch weitgehend vergleichbar, obwohl bei der klitorisvorhaut sehr viel weniger empfindsame nerven zerstört werden, als beim männlichen glied. Die "milde sunna" zur genitalverstümmelung zu zählen und zu verbieten, die vorhautbeschneidung am sexual- und geschlechtsorgan eines jungen aber zu legalisieren, wäre männerdiskriminierend und mit nichts zu rechtfertigen. Beides zulassen, oder beides verbieten. Das urteil dazu ist bei mädchen beschlossen und bei jungs nur nachzuholen.

  • R
    rofelix

    @Birgit Puksch

     

    "-Führ Euch alle hinters Licht,

    schreibe Rotz, als wärs Gedicht:

    dort, wo niemals Sonne scheint,

    hat sich Wort mit Wort vereint."

     

    Mit diesem selbstkritischen outing hätten wohl die wenigsten gerechnet. Mutig.

  • VO
    V. Ohneland

    'Plötzliches' Interesse? Keineswegs.

     

    Meiner Meinung nach ist diese Entwicklung zwangsläufig. Nach den Diskussionen in den letzten Jahren, um Genitalverstümmelung bei Mädchen, um Genital"korrekturen" bei Säuglingen und Kleinkindern mit nicht-eindeutigem Geschlecht, und vor dem Hintergrund, dass selbst in den USA die Beschneidung aus vermeintlich "hygienischen" Gründen stark zurückgeht, ist es sozusagen eine nachholende Entwicklung, dass uns jetzt so langsam mal dämmert, dass man an den Geschlechtsteilen von Kindern ohne echten medizinischen Grund einfach nicht rumschnippeln sollte. Das hat erst einmal herzlich wenig mit dem Islam oder dem Judentum zu tun. Warum hier Ausnahmen machen? Aus religiösen Gründen den Geltungsbereich des Grundgesetzes einschränken? Nein, danke.

  • M
    mehrdad

    es ist das gute recht der juden, dagegen zu demonstrieren, dass ihnen das religiöse leben in deutschland faktisch unmöglich gemacht wird und sie zu ausreise gezwungen werden.

     

    nichts anderes ist ein beschneidungsverbot für die juden in deutschland.

     

    und wer als deutscher "verständnis" dafür aufbringt, dass muslime wegen karrikaturen fast den dritten weltkrieg beginnen, menschen töten und botschaften anzünden, der muss auch für die friendliche proteste der juden verständnis aufbringen.

     

    keine angst. juden reagieren zivilisiert und besonnen auf kritik oder gar hetze. die sprengen sich nicht in die luft, was vieleicht schade ist. die psyche der deutschen zeigt nämlich:

     

    je gewaltätiger eine gruppe, desto entgegenkommender und beschwichtigender benehmen sich deutsche dieser gruppe gegenüber.

     

    im gegensatz dazu beweisen deutsche unglaublich viel "gratismut", wenn sie gegen gruppen hetzen, von denen sie ganz genau wissen, dass das gefährlichste was zurückkommt, presseerklärungen und friedliche proteste sind.

     

    wenn eifrige beschneidungsgegner billige propaganda verwenden, indem sie z.b. die jüdische beschneidung mit kindesmissbrauch oder mädchenbeschneidung vergleichen, dann dürfen sie sich nicht wundern, wenn die jüdischen opfer der "plötzlichen deutschen interesse am schutz jüdischer kinder vor dem judentum" auch polemisch antworten.

  • BP
    Birgit Puksch

    @ rofelix

     

    (Jetzt hab ich's doch noch zu Ende geträumt - guten Morgen!)

     

    Führ Euch alle hinters Licht,

    schreibe Rotz, als wärs Gedicht:

    dort, wo niemals Sonne scheint,

    hat sich Wort mit Wort vereint.

  • BP
    Birgit Puksch

    @ D.J.: "Aber Hauptsache, es geht Ihnen jetzt besser, Sie gute, edle Frau."

     

    Ja, ein klein wenig schon - jetzt, wo ich weiß, dass die Botschaft bei ihrem verdienten Adressaten angekommen ist ... ;-)

  • DB
    Detlef Bosau

    Das "Vorhaut nein danke!" Plakat ist der absolute Gipfel der Geschmacklosigkeit und eine Unverschämtheit.

     

    Nun, ich habe mir ein Video der "Veranstaltung" angesehen - um es auf den Punkt zu bringen und auf die Gefahr hin, daß Sie mich zensieren: Es gibt offenbar einen Unterschied zwischen einem Rechtsstaat und einem Judenstaat - und worin ich leben möchte, ist klar.

     

    Ich habe in einer Mail Bundestagsvizepräsident zum Rücktritt aufgefordert.

     

    Hier wird Gesundheit und ein unverstümmelter Körper zur Krankheit erklärt, es wird dafür demonstriert, einen gesunden Menschen krank zu machen.

     

    Es werden einklagbare Grundrechte, und damit der Rechtsstaat, aufgegeben. Ich habe Herrn Thierse geschrieben, daß er genau gegen die Rechte demonstriert hat, die ihm die Einheit gebracht haben.

     

    Um ganz offen zu sein: Wenn sich jüdische Catwezles, die in dieser Form selbst in Israel niemand ernst nimmt, aufführen, als wären sie geradewegs aus dem "Stürmer", dem "Völkischen Beobachter" oder "Der Ewige Jude" gefallen,dann dürfen sie sich über eine steigende Beliebtheit der Juden in Deutschland nicht wundern.

     

    Vor einigen Wochen schon hat uns Bundespräsidentkanzler Yona Metzger (sein Subsitutenpaar Gauck/Merkel weste gerade ab) in der Bundespressekonferenz wissen lassen, was Exzellenz zu promulgieren geruhte. Und jetzt das hier. Wildgewordene Extremisten tröten mit dem Schofar durch die Gegend und bezeichnen genitale Integrität als schlimmer als körperliche Vernichtung, dazu ein Bundestagsvizepräsident, der die Grundrechte mit Füßen tritt und dann noch als Gipfel ein Polzist, der eigentlich u.a. Kinder schützen sollte, mit Kippa und "vorhautfeindlichen Uniformaccessoires", wenn ich mich recht einnere.

     

    Ich möchte derartige Entgleisungen nicht noch einmal erleben. Wir brauchen ein klares Verbot von religiösen Beschneidungen bei unmündigen Jungen - und wenn Juden und Muslime dann meinen, gehen zu müssen, werde ich sie nicht aufhalten.

     

    Ich sage es noch einmal: Ich möchte in einem Rechtsstaat leben. Und nicht in einem Judenstaat. Rabbi Ehrenberg und Bundestagsvizepräsident Thierse haben den Unterschied gestern deutlich gemacht.

     

    Das mag sich jetzt beleidigend anhören? Fragen Sie mal, wie unsagbar beleidigt ich mich fühle. Man hat gestern alles, aber auch wirklich alles, kaputtgetrampelt, woran ich je geglaubt habe.

  • A
    AntiFunt

    Schade, lieber Zensor, dass du Befürwortern von weiblicher Genitalverstümmelung nicht den gleichen Raum einräumst wie den Feinden unversehrter männlicher Genitalien.

    Hier nochmal mein Kommentar von vorhin, vielleicht kannst du dich ja diesmal überwinden.

     

    "Klitoris? Nein danke!"

     

    Aber ich kanns verstehen, so ein Satz wäre ja schliesslich frauenfeindlich, ganz im Gegensatz zur kulturell wünschenswerten Amputation der Vorhaut.

  • KB
    Karin Bryant

    Langsam ist es mal an der Zeit die Beschneidungs Befürworter daran zu erinnern

    dass das GG unsere Verfassung ist und auch für juedische und muslimische Mitbürger

    gilt.Die Bundesrepublik D ist keine gesetzfreie Zone oder ein LAnd in dem sich jeder,je nach Lust und Laune aussucht welches Gesetz ihm/ihr ins Konzept passt und zu ver-langen dass religiöse Rituale ,die ganz offensichtlich das Recht von Kindern auf Körper-

    liche Unversehrtheit verletzen ,akzeptiert werden ....

    So mag das in Israel oder islamischen Laendern sein aber in D steht das GG über der

    Religion und das muss respektiert werden.

    Ausgerechnet die 2 Religionen die sich sonst immer auf das GG berufen,fordern nun dass es für sie ausgesetzt wird.Meiner ERachtens zeigt dass einen Mangel an Respekt für deutsche Gesetze und das ist nicht akzeptierbar.

  • P
    pinetop

    Religionsfreiheit bedarf der Erläuterung. Es wird mehrheitlich angenommen, dass ein Kollektiv - hier eine Religionsgemeinschaft - mit Freiheitsrechten ausgestattet wird. Freiheitsrechte dienen aber dem Individuum. D. h. von vollständiger Religionsfreiheit kann man nur sprechen, wenn kein Mensch - und dazu gehören ja auch Kinder - in eine Religion hineingezwungen wird.

  • R
    rofelix

    Da sitz ich nun und greif ins leere,

    phantomlust, als ob da noch was wäre.

    Als kleinkind spielte ich gern dran,

    die finger weg da, hieß es dann.

     

    War es so schlimm,dieses gefühl

    die strafe dafür mein gebrüll?

    Nun fühlt's sich wirklich anders an,

    bin ich nur so ein richtiger mann?

     

    Der gott ist es, der das so will,

    drum bin ich lieber artig still ?

    Mir fehlt da was, seht ihr das nicht,

    das muß so sein, sagt das gericht?

     

    Sagt's nicht, na dann ist's gut,

    sonst packt mich noch die blanke wut.

    Ihr habt mir einfach was genommen,

    und wollt nun auch noch recht bekommen.

     

    Nun wach ich auf, noch alles dran

    ein böser traum der mir da kam.

    Bin unversehrt und will es bleiben,

    auch kinder würden so entscheiden.

  • R
    rofelix

    Baby-vorhäute.

    Unter anderem wird wohlweißlich verschwiegen, das baby-vorhäute ein begehrter "rohstoff" auf dem kosmetik- und medizin-markt sind. Da auch die amerikaner immer weniger babys beschneiden lassen, ist der preis für baby-vorhäute stark gestiegen. Eine einzige vorhaut ist schon mehrere hundert dollar "wert".

  • D
    D.J.

    @Birgit Puksch:

     

    "gegen die Spacken, Unmenschen und Widerlinge dieser Welt sitzen: zum Beispiel gegen den ganzen Zirkus Sarrazini, der jetzt wieder mal frech das schmutzige, braune Maul aufreißen und die Öffentlichkeit verpesten durfte."

     

    Wusste gar nicht, dass der Gottseibeiuns sich zur Beschneidung geäußert hätte. Aber Hauptsache, es geht Ihnen jetzt besser, Sie gute, edle Frau.

  • F
    freies-denken

    Das Kind hat ein Recht auf körperliche Unversehrtheit. Religionen sollten bei Körperverletzung am Kind nicht unterstützt werden! Die Traditionen sollten überdacht überarbeitet

    an die aktuelle Zeit angepasst werden und nicht die Zeit an die Steinzeit fixieren.

  • C
    Ceres

    @Arne

     

    Wirklich richtig wichtig im Judentum ist die Abstammung von einer jüdischen Mutter, da das Judentum an sich über eben jene weiter gegeben wird.

    An und für sich beruft sich zwar die Tradition des Beschneidens auf Abraham und dem Bund mit Gott aber in der Genesis steht auch, dass alles Gesinde und alle daheim Geborenen und alle Erkauften beschnitten werden sollen. Abraham war 99 als er beschnitten wurde, sein Sohn Ismael war 13 und ich bezweifle das alle gekauften Sklaven Babys waren.

    Es steht dort zwar der Achte Tag nach der Geburt aber die Beschneidung kann problemlos auch später vorgenommen werden.

  • DD
    dem der auszog das Fürchten zu lernen

    "...Alle glaubten an den unsichtbaren gleichen Manitu.

    Doch der Streit darüber, wie er aussah, ließ sie nie in Ruh.

    Jene malten ihn ganz weiß, andre schwarz oder gar rot.

    Und von Zeit zu Zeit da schlugen sie sich deshalb einfach tot..." (F.J. Degenhardt - In den guten alten Zeiten)

    Man möchte es nicht für möglich halten! Jahr und Tag sind die Religiosen der unterschiedlichen Couleur damit beschäftigt sich gegenseitig das Leben zur Hölle oder einander gleich den Garaus zu machen. Mischt sich aber der Staat mal in ihre Wahnsysteme ein, ja dann sind sie sich plötzlich einig und vergessen dabei sogar mal kurz ihrem Nachbarn die Dachlatte über den Schädel zu ziehen.

    Ich schlage vor gleich auch noch die christliche Kindstaufe zu verbieten, wegen Verstoßes gegen das grundgesetzlich verbriefte Recht auf Religionsfreiheit (also auch auf Nonreligiösität)und Selbstbestimmung. Dann hätten wir sie endlich: die große Versöhnungsparty von Juden,Moslems und Christen auf den Straßen des Landes. Alle brüderlich vereint angesichts eines gemeinsamen neuen Feindbildes: DER BÖSE BÖSE STAAT.

    Was hier durchscheint ist einerseits die Einfältigkeit von Menschen die unbedingt ein Feindbild brauchen um sich selbst als "gut" definieren zu können und andererseits der uralte Konflikt zwischen weltlichen und religiösen Potentaten um nichts anderes als die Macht im Lande.

    "Und so hocken wir bei Neumond an der Zwischenkieferwand.

    Wo im letzten Jahre noch das Päärchen Brennesseln stand.

    (...) Und wir träumen von den Zeiten und dem Land,

    wo man überall und jederzeit genug zu Fressen fand.

    Unsre Stammesmutter streichelt unser Jüngstes mit den Zeh'n,

    manchmal seufzt sie: O ihr Brutgenossen war das früher schön:

    In den guten alten Zeiten. In den guten alten Zei-hei-ten." (F.J.Degenhardt)

    Wann und wo findet dies irrwitzige Rollback in längst versunken geglaubte dunkle Zeiten eigentlich seinen Schlußpunkt?

    Das Mittelalter läßt schön unromantisch grüßen!

  • K
    Kimme

    „...Das widerspräche der Tradition des Judentums und sei „aus Religionssicht noch schlimmer als physische Vernichtung.“

    Tut mir leid aber so etwas dämliches habe ich selten gehört. Damit wird versucht, ein Beschneidungsverbot bzw. die Vorschrift eine Beschneidung nur von einem qualifizierten Arzt durchführen zu lassen, in die Nähe des Holocaust zu stellen. Besonders letztere Alternative schränkt die jeweiligen relegionsgruppen in der Ausübung ihrer Religion nicht ein. Zumal es mir nicht bekannt ist, dass im Koran die Beschneidung vorgeschrieben ist und Moses und Abraham als bekannteste Vertreter ihres Glaubesn auch nicht beschnitten waren.

    In Richtung von Grünen Beschneidungsbeführwortern: Auch die BEschneidung vopn jungen Frauen hat im Islam eine lange Tradition. Sollte man diese in Deutschland auf Grund religiöser Tolleranz auch einführen?

  • B
    Boiteltoifel

    Bislang interessiert mich die ganze Beschneidungsdebatte herzlich wenig. Wenn aber nun der gemeinsame Feind zu einer Vereinigung von Juden und Moslems führt, ist das ja mal ein positiver Aspekt...

  • MF
    Markus Freidenker

    Es ist erschreckend, mit welcher Vehemenz eine Minderheit ein Recht auf Baby-Quälen und -Verstümmeln einfordert.

    Und es ist schade, dass diese Menschen sich nicht in die kindliche Psyche hineinversetzen wollen, welche in einem Alter von 8 Tagen von einem imaginären Gott bestimmt noch nichts wissen will, aber eine vorsätzliche Körperverletzung mit aller Härte spürt.

     

    Es ist doch keine große Einschränkung der Religionsfreiheit, wenn Gläubige mit 18 Jahren eigenverantwortlich zu einer Beschneidung einwilligen können.

     

    Einige Juden haben auch schon das Ritual "Brit Schalom" bei Kindern eingeführt, um auf das blutige Ritual "Brit Milah" zu verzichten.

     

    Und von deutschen Politikern fordern diese Menschen ein Gesetz, welches wahrscheinlich gegen das deutsche Grundgesetz verstößt, und dementsprechend vom Bundesverfassungsgericht wieder einkassiert wird.

    Schade ist dabei, dass einige Politiker das Grundgesetz nicht gegen diese Angriffe verteidigen wollen oder können und sich für angebliche Rechte dieser Minderheit einsetzen.

     

    Für mich ist es schwer verständlich, warum Religionen sich nicht weiterentwickeln wollen.

    Was vor zig-tausend Jahren einmal richtig war, muss doch nicht zwangsläufig heute auch noch richtig sein.

    Im Namen der Religion wurden ja auch mal Hexen verbrannt.

     

    Nach den Missbrauchsfällen in der katholischen Kirche sollte doch gefordert werden, dass Geistliche an den Geschlechtsteilen von Minderjährigen nichts zu suchen haben.

  • DV
    Dr.Bernd Vowinkel

    Die rituelle Körperverletzung von Minderjährigen ist ein eklatanter Verstoss gegen die Menschenrechte, die UN-Kinderrechtskonvention und gegen Art.2 des Grundgesetzes. Sie ist ein Relikt des Mittelalters bzw. der Bronzezeit. Daneben wird mit dieser Praxis die Religionsfreiheit derMinderjährigen irreversibel verletzt. Das Erziehungsrecht der Eltern kann unter keinen Umständen eine medizinisch nicht indizierte Körperverletzung rechtfertigen.

     

    Religiöse Rituale, die zur Verstümmelung von Minderjährigen führen, gehören auf den Müllhaufen der Geschichte.

  • HR
    Hans Reimann
  • WK
    Wolfgang Klosterhalfen

    Wolfgang Thierse sagte wörtlich:

     

    „Soll es üblich werden, dass der Staat definiert, was zum Kern der Identität einer Religionsgesellschaft gehört und was nicht? Wollen wir das zulassen? Darüber, ob Beschneidungen Kern jüdischer und muslimischer Identität ist, darüber müssen Juden und Muslime streiten, und gewiss auch die Zivilgesellschaft kann darüber streiten. Dieser Debatte wird man nicht aus dem Weg gehen können. Aber dass auf Anregung eines Landrichters der Staat definiert, das gehöre nicht mehr dazu, deswegen können wir es verbieten oder radikal einschränken, das halte ich nicht für zulässig.“

     

    Thierse baut einen Strohmann auf. Das Landgericht Köln hat zwar zum Nachdenken angeregt, aber nicht darüber befunden, was zum Kern jüdischer oder muslimischer Identität gehört. (Für die meisten Juden in Deutschland gehört übrigens die Beschneidung nicht zur Identität.) Sondern es hat geurteilt, dass es sich bei der religiös motivierten Beschneidung um eine Straftat handelt. Dass diese Straftat zum Glauben vieler Juden und Muslime gehört, und das Urteil bei den Befürwortern der Beschneidung Kummer, Angst und Zorn hervorgerufen hat, ändert nichts an diesem Tatbestand. Es gibt kein Recht auf Körperverletzung an Kindern aus religiösen Gründen. Sollten wir ein entsprechendes Gesetz bekommen, hoffe ich, dass das BVG es wieder einkassiert. Wir leben nicht mehr in der Bronzezeit, sondern im 21. Jahrhundert.

  • F
    fra_galgario

    Der orthodoxe Berliner Rabbiner Yitshak Ehrenberg:

     

    [spätere Beschneidung] widerspräche der Tradition des Judentums und sei 'aus Religionssicht noch schlimmer als physische Vernichtung'.

     

    Zwischen einer solchen schon fast psychopathischen Äußerung und einem aufgeklärten Religionsverständnis des 21. Jahrhunderts scheinen mir keine Brücken möglich. Mann kann sich nur mit allem Nachdruck dafür einsetzen, dass derartige geistige Verirrungen hier nicht an Boden gewinnen.

  • B
    Blödsinn

    Ich finde diese Debatte völlig blödsinnig. Wir leben hier in einem sekularen und demokratischen Staat, da ist es völlig normal, dass Kindesmisshandlung verhindert werden muss. Medizinisch ist dieser Eingriff völliger Blödsinn und verursacht beim Kind nur Schmerzen. Warum nicht einfach warten bis das Kind selbst entscheiden kann mit 14 oder 16. Mir ist es dabei total egal welche Gründe es für Kindesmisshandlung gibt, ob Muslim, Jude oder Spaghetti-Monster, es gibt keine Rechtfertigung dafür. Genauso wie es bei Mädchen keine Rechtfertigung zur Beschneidung, so gibt es sie für Jungen auch nicht. Für mich kommt die Würde zuerst und dann erst die Religion.

  • G
    Goi

    Wenn die Demonstranten und der Zentralrat der Juden Respekt für ihre Position einfordern, dann ist das normal in einer Diskussion.

     

    Aber Achtung! Im Internet gibt es eine Seite http://www.nocirc.de/myths_and_lies2.html, welche zwar NOCIRC.de heißt (siehe: http://www.nocirc.org/ oder http://de.wikipedia.org/wiki/National_Organization_of_Circumcision_Information_Resource_Centers ), wie die 1985 in den USA gegründet beschneidungskritische Gruppe National Organisation of Circumcision Information Resource Center, aber die Inhalte von Beschneidungsbefürwortern darstellt. Die Quelle der Inhalte stammt von der Gilgal Society in London. Gilgal heißt der Ort, an dem die Juden vor dem Einzug in Kanaan beschnitten wurden. (Josua 5, 8+9)

     

    Man verbreitet seine Meinung nicht unter dem Deckmantel einer gegnerischen Organisation. Daran erkennt man die perfide Form der Desinformation einiger Beschneidungsbefürworter.

     

    Meines Erachtens erzielt man so keine respektvolle Diskussion.

  • J
    Josef Švejk

    "„aus Religionssicht noch schlimmer als physische Vernichtung“. "

     

    Na, der Knüppel war ja mal wieder deutlich.

     

    Interessant, daß die taz sich mit solchen Leuten abgibt.

    (Wie wär das wohl, wenn die Katholiken beschneiden würden? Was läßt man von deren "Religionssicht" durchgehen?)

  • BS
    Burkàno Schariánie

    Die existentielle Grundlage zweier der vielen Religionen auf dieser Welt scheint am Pillermann zu hängen.

    Das immerhin hat diese Debatte deutlich gemacht.

  • T
    tommy

    „Dass wir, Juden, Muslime und Nichtgläubige, hier zusammengekommen sind“, sei positiv."

     

    Komisch, von Nichtgläubigen habe ich in dem Artikel gar nichts gelesen - nur von chronisch beleidigten Juden und Muslimen sowie dem Katholiken Thierse, der ja auch in seiner eigenen Partei Laizisten jede Organisation verweigert. Frömmler unter sich.

    Bin zwar selbst eigentlich gegen ein Beschneidungsverbot, aber die hysterische Verweigerung jeder rationalen Diskussion von seiten der Befürworter wirft auf diese kein gutes Licht.

  • R
    rofelix

    "--und sei „aus Religionssicht noch schlimmer als physische Vernichtung“.

     

    Um dieser "vernichtung", die aus religiöser sicht schlimmer als ein töten wollen sein soll, zu entgehen, wäre es dann auch nur notwehr, beschneidungsgegner wie mich "unschädlich" zu machen?

     

    Organisationen wie Kahal, die gruppe Ben Schalem, JAC „Jews against Circumcision“ und intact america., sehen das völlig anders. Die hälfte der jüdischen männlichen bevölkerung in den skandinavischen ländern ist unbeschnitten, in israel, englan und amerkia kämpfen juden und rabbiner seit jahren gegen diese kinderbeschneidung und schlagen symbolische ersatzzeromonien vor.

     

    Der JAC geht da noch viel drastischer vor und benutzt eine wortwahl, die nicht-juden sofort in eine antisemitische ecke stellen würde.

    JAC stellt sich mit folgenen worten vor: "Wir sind eine Gruppe von gebildeten und aufgeklärten Juden, die in der barbarischen, primitiven, und verstümmelnden Praxis der Beschneidung, keinen Platz im modernen Judentum sieht."

     

    Nicht nur ich, der seine vorhautgefühle und den schutz der empfindlichen eichel sehr zu schätzen weiß, sondern auch meine eltern können sehr froh sein, mir das nie angetan zu haben. Ich hatte ein sehr inniges und liebevolles verhältnis mit meinen eltern, aber alleine die vorstellung, es hätte den bruch, unbändige wut und eine lebenslange anklage zur folge gehabt.

    Ich kann nicht davon ausgehen, das es nur mir alleine damit so ginge, sondern das kein kind sich dafür freiwillig hergeben würde. 14 jahre sollen die eltern die chance bekommen, ihr kind religiös zu erziehen und es dem mündigen dann selbst überlassen, ob er diesen irreversiblen eingriff als glaubenszugehörigkeitszeichen will. Das ist religionsFREIHEIT.

  • P
    PETER

    "das wäre schlimmer als die physische vernichtung.."

     

    ja,die beschneidung ist die strickleiter der othodoxie

    auf der, wie sie ihren religionsmitgliedern weiß machen will,der einzige weg zu ihrem gott führen kann.andere wege seien nicht gleichwertig oder gar besser...da wäre eine physische vernichtung nicht so schlimm...genau so hab ich mir das vorgestellt....

     

    und das soll hier nun beibehalten werden...

    das ist doch wohl nicht das non plus ultra

    jüdischer geistigkeit oder?

    das ist doch nur geistlich oder?

  • D
    Demokratie

    Mann kann nur immer wieder betonen, dass

     

    die Deutsche Gesellschaft für Kinderchirurgie),

     

    der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte ,

     

    Die Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendmedizin

     

    600 führende Juristen und Mediziner Deutschlands

     

    Und nicht zuletzt die absolute Mehrheit der Bevölkerung

     

    für das Urteil und gegen die Pläne der Bundesregierung ausgesprochen haben.

     

    Das wird alles ignoriert.

  • L
    LJW

    Das war ja mal eine tolle Großdemo(WDR, NDR und Deutschlandfunk-Nachrichten). Stellt sich die Frage, wann eine Demo klein zu nennen ist bzw warum ARD-Radiosender Reklame für religiöse Fanatiker machen.

    Es wäre auch interessant zu erfahren warum sich die Evangelen da rangeschmissen haben. Offenbar wollen sie ihren letzten Rest an Glaubwürdigkeit verlieren und eine Sekte der Beliebigkeit werden; jedenfalls sind sie auf dem besten Weg dahin.

    Jedenfalls war die Demo sehr erhellend, denn sie hat gezeigt, dass die meisten Juden und Muslime nicht so verblendet sind dem Beschneidungsurteil eine existenzielle Bedeutung für ihren Glauben abzugewinnen.

  • EF
    eberhard freitag

    herrn thierse möchte man fragen,ob die existeniellen grundrechte für kinder keine oder nur nach dem willen der eltern geltung haben sollen.

    will uns herr thieres glauben machen religionen hätten irgendwelche sonderechte die anderen weltanschaungen nicht zu kommen? will er uns etwa weiß machen ein

    ritual sei auch dann richtig wenn eine körperverletzung juristisch konstatiert wurde,weil es ja ein sehr altes ritual sei und man sich nicht bis zur einwilligungsfähigkeit der jungen mit 14 jahren gedulden will..? will man uns sagen die kritik an "religiösen notwendigkeiten" wäre unzulässig und

    eine säkularisierte justiz müsse sich irren,weil man seiner orthodoxen sichtweise nicht ändern will.?

    ob herr thierse antiautoritärer sozi ist?

    selbst die religionsmündigkeit der jungen mit 14 garantiert nicht,dass nicht psychologischer druck ausgeübt werden könnte.das wäre mit der volljährigkeit anders.

    so gesehen ist der vorschlag norwegens der humanere und trägt der ritualisiertenbeschneidung mit einer symbolischen geste rechnung.

    fest steht ,dass das die kinder zurecht vor derartigen eingriffen anderer bewahrt werden.

    das ist nun mal aufgabe der staatlichen justiz...die wahrung der rechte der individuen gegen übergriffe...und für kinder besagt

    das un-übereinkommen zu den kinderschutzrechten...

    eben diesen schutz.also mal rechtskundig machen.

    bevor man rudimentäre rituale gut heißt oder meint die welt müsse sich nach der religiösen orthodoxie richten..!

  • MT
    Major Tom

    „Soll es üblich werden, dass der Staat definiert, was zum Kern einer Religionsgemeinschaft gehört?“

     

    Nein, Herr Thierse, andersherum ist es richtig: der Staat definiert den Rahmen, in dem alle Religionen friedlich miteinander in einem Land leben können. Unser GG ist dafür ein gutes Beispiel.

     

    Blutrache, Witwenverbrennung, und Menschenopfer z.B. sind verboten, auch wenn sie zum Kern einer Religion gehören sollten.

     

    Auch sind über Jahrhunderte lieb gewonnene kulturelle Errungenschaften wie z.B. die deutsche Ohrfeige mittlerweile verboten.

     

    Und die irreparable Verletzung von Kleinkindern soll erlaubt werden?

     

    Nein, gleiches Recht für alle!

  • EF
    eberhard freitag

    herrn thierse möchte man fragen,ob die existeniellen grundrechte für kinder keine oder nur nach dem willen der eltern geltung haben sollen.

    will uns herr thieres glauben machen religionen hätten irgendwelche sonderechte die anderen weltanschaungen nicht zu kommen? will er uns etwa weiß machen ein

    ritual sei auch dann richtig wenn eine körperverletzung juristisch konstatiert wurde,weil es ja ein sehr altes ritual sei und man sich nicht bis zur einwilligungsfähigkeit der jungen mit 14 jahren gedulden will..? will man uns sagen die kritik an "religiösen notwendigkeiten" wäre unzulässig und

    eine säkularisierte justiz müsse sich irren,weil man seiner orthodoxen sichtweise nicht ändern will.?

    ob herr thierse antiautoritärer sozi ist?

    selbst die religionsmündigkeit der jungen mit 14 garantiert nicht,dass nicht psychologischer druck ausgeübt werden könnte.das wäre mit der volljährigkeit anders.

    so gesehen ist der vorschlag norwegens der humanere und trägt der ritualisiertenbeschneidung mit einer symbolischen geste rechnung.

    fest steht ,dass das die kinder zurecht vor derartigen eingriffen anderer bewahrt werden.

    das ist nun mal aufgabe der staatlichen justiz...die wahrung der rechte der individuen gegen übergriffe...und für kinder besagt

    das un-übereinkommen zu den kinderschutzrechten...

    eben diesen schutz.also mal rechtskundig machen.

    bevor man rudimentäre rituale gut heißt oder meint die welt müsse sich nach der religiösen orthodoxie richten..!

  • P
    pierre

    bei den Mayas wurde das Herz bei lebendigem Leibe herausgerissen aus religiösen Gründen

  • N
    Nassauer

    Die müssen einen sehr schniepelfixierten "Gott" haben.

  • P
    Pete

    „Niemand wird die Beschneidung in Deutschland stoppen können.“ war da wohl zu hören! Die meisten Deutschen Bürger betrachten dies jedoch als Körperverletzung an Minderjährigen! Zeitgleich kam es bei einer Kurdenversammlung in Mannheim zu zahlreicher Gewalt. Wenn das zu weitergeht heißt es irgendwann: Niemand wird die Gewalt in Deutschland von Migranten mehr stoppen können !? Damit machen sich Muselemen und Andere religiöse Fanatiker in Deutschland vor allem unbeliebt!

  • A
    apus

    Schade, daß sich Anhänger der verschiedenen Konfessionen ausgerechnet in dem Punkt einig sind, wehrlosen Jungs am Pimmel rumzuschnippeln.

  • A
    Arne

    "Rededebütant Özata konnte der Beschneidungsdebatte denn auch ein Gutes abgewinnen: „Dass wir, Juden, Muslime und Nichtgläubige, hier zusammengekommen sind“, sei positiv."

    Entweder waren keine Angehörige christlicher Glaubensgemeinschaften anwesend oder die fallen alle unter "Nichtgläubige"? Thierse ist katholisch, also offenbar aus islamischer Sicht "nichtgläubig".

     

    @ceres:

    Genesis 17 schreibt den achten Tag vor, an dem ein männlicher Säugling beschnitten werden muss, damit er den Bund mit Gott eingehen kann.

  • JS
    Jörg Schneider

    Artikel 2, Abs. 2, Grundgesetz: Jeder hat das Recht (...) körperliche Unversehrtheit.

     

    Eindeutiger geht es wohl nicht!

     

    Prügeln von Schülern durch Lehrer war auch bis in die 60er Jahre ein "gute Tradition". Dann hat mal einer ins Grundgesetz geschaut, gleiche Stelle, und ... das geht ja gar nicht!

     

    Und nun stellen wir fest, dass die so lange akzeptierte "Religionsausübung" ... auch gar nicht geht!

  • EM
    Erzengel Michael

    Die Beschneidung ist und bleibt die Straftat der Körperverletzung.

    Die Religionsgemeinschaften sollten sich überlegen ob

    ihr Gott will dass in seinem Namen Straftaten begangen werden.

  • BP
    Birgit Puksch

    Bitte nicht missverstehen - aber da kann man diesmal ja eigentlich froh sein, dass es auch die Juden mitgetroffen hat.

     

    Denn ginge es nur die Muslime, dann hätten alle offenen sowie die verdeckten Nazis ("politically incorrect") schon seit langem und bis auf Weiteres freie Schussbahn.

     

    Und so ist da wenigstens noch ein letzter Rest bundesrepublikanische Beißhemmung mit drin.

     

    Und vielleicht hat die Sache noch ein weiteres Gutes: Solche Diskurse bewirken, dass die intelligenten und anständigen Menschen auf allen Seiten realisieren, dass sie letztlich immer im gleichen Boot gegen die Spacken, Unmenschen und Widerlinge dieser Welt sitzen: zum Beispiel gegen den ganzen Zirkus Sarrazini, der jetzt wieder mal frech das schmutzige, braune Maul aufreißen und die Öffentlichkeit verpesten durfte.

     

    Und dass all die Fahnen und Flaggen, hinter denen man uns ständig sammeln und gegeneinander ausspielen will, am Ende doch nur bunte, wertlose Fetzen sind. Gerade dann, wenn sie für Religionen stehen: denn der, der hinter ihnen steht, ist mit Sicherheit kein blinder, fanatischer Parteigänger.

  • VL
    vergessene Liebe

    Meine Güte !

    Dies "Recht auf freie Religionsausübung" bedingt doch dass die Menschen- die dies "Recht" im Rahmen der FDGO als mündige und `Selbstentscheidende´ Wesen wahrnehmen können..

    Und bedingt so auch die `rechtliche Möglichkeit´ - nicht von diesem Recht gebrauch zu machen...

    Es erscheint als ob das Dilemma der - von Hannah Arendt strapazierten- Idee der `NATALITÄT´, mit den Konsequenzen sozialer Verschiedenheiten eine Rolle spielt!

    Wobei die Natalität- Hier: Als religionsgeschichtlicher/sozialer Hintergrund- rechtlich `superior zur FDGO´ wird.

  • TF
    Toleranz für alle-außer Frauen und Kinder

    Was ist mit den Traditionen der nun zu hundertausenden nach Europa drängenden Schwarzafrikaner? Voodooo u.ä. haben da so einige "Traditionen". Jetzt seid mal nicht so, ein kleines Menschen-Opfer eines Albinos ist in manchen Teilen Afrikas fester Bestandteil der "Religion". "Hexenverbrennung" auch. Multikulti lehrt uns doch ganz klar: Alles ist gleichwertig und alles zusammengemixt gibt so richtig "bunt". Frauenrechte habt ihr schon aufgegeben. Jetzt Kinderechte. Menschenrechte folgen. Wer das nicht will ist ein diskriminierender Nazirassist. Sonst müsste man ja über Konsequenzen nachdenken, die eine Rückkehr ganzer Gruppen in ihre Heimat, pardon ganzer gruppen deutscher Staatsbürger mit noch nicht Passbesitz bzw. Mihigru, zur Folge hätten. Puh, zum Glück gibt es ja niemanden mehr, der das zur Abstimmung bei wahlen gibt. demokratie ist gefährlich. Die Sarrazin-Vernichtung hat als Warnung gewirkt. Hoffentlich taucht kein Zweiter oder gar ein zweiter Wählbarer auf. Das wäre schrecklich, außer für Frauen, Kinder und Humanisten.

  • T
    Thorben

    Auf wie viel muss die Zahl der in Deutschland lebenden Muslime angewachsen sein, damit die Steinigungen durchsetzen? Nö, das ist nichts anderes.

    Inzwischen werden ja schon im "Ausland" geschlosssene Merhfachehen anerkannt...soll heißen, dafür gelöhnt, weil Ehepartnerinnen alle nachziehen dürfen zum Zwecke der Zusammenführung....

  • S
    Shmuel

    Die Aussage dieses verknöcherten Rabbiners ist unerträglich und ist in ihrer Dogmatik ähnlich der von fundamentalistischen Evangelikalen und Muslimen. Wer das Verbot der Beschneidung von Säuglingen für noch schlimmer als die physische Vernichtung von Juden hält, ist ein Zyniker, der nichts aus der Geschichte gelernt hat und dem das Selbstbestimmungsrecht von Kindern/Jugendlichen nichts wert ist. Wieso soll denn eine freiwillige Beschneidung in einem Alter, in dem Jugendliche selbst beurteilen können, ob sie diese wollen oder nicht, der Untergang des Judentums sein?

    Hat der Rabbiner vielleicht Angst davor, dass sich zu einer späteren Zeit doch viele jüdische Jugendliche nicht beschneiden ließen, weil ihnen die Vorhaut doch wichtiger ist als ihm und weil dies so wie inzwischen viele andere jüdische Jugendliche nicht mehr machen lassen, weil ihnen ihre Eltern die freie Wahl gelassen haben so wie meine Eltern, die deswegen keine schlechteren Juden sind - im Gegenteil.

  • J
    Jens

    Meine Nudel gehört mir!

    Warum es zur freien Religionsausübung gehören soll einem anderen Gewalt anzutun will sich mir nicht erschließen.

    Eine christliche Taufe ist zum Glück nur ein symbolischer Akt, da hab ich als ehemaliger Zwangs-Katholik wohl Glück gehabt.

  • B
    Bob

    "Auch Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse (SPD), der spontan auf der Kundgebung sprach, warnte davor, religiöse Rituale gesetzlich einzuschränken: „Soll es üblich werden, dass der Staat definiert, was zum Kern einer Religionsgemeinschaft gehört"

     

     

    Ich weiß schon warum ich der nächsten Wahl fern bleiben werde wenn man sieht wieviele, auch namenhafte Politiker, vor den Religionsgemeinschaften einknicken und eine Körperverletzung an Kindern/Babys legaliseiren wollen. Somit das Grundgesetz über Bord werfen und für eine Gruppe umbiegen wollen...man schaut hoffnungsvoll auf das Rückgrat des Verfassungsgericht, dass sie in dieser eigentlich eindeutigen Sache (legalisierung einer Körperverletzung an kleinen Kinder/Babys wäre ohne die Religion im hintergrund kein Thema..) endlich Mut beweist....

  • P
    PeterWolf

    "Das widerspräche der Tradition des Judentums und sei „aus Religionssicht noch schlimmer als physische Vernichtung“."

     

    Da bin ich wohl mein Leben lang belogen worden.

    Bis heute ging ich davon aus, das die industrielle Vernichtung durch Gaskammern etc. das schlimmste war. Dabei hätte es zur Ausrottung der Juden ja angeblich gereicht, deren Beschneidung gesetzlich auf ein einwilligungsfähiges Alter zu verschieben.

    Dann wären die Vernichtungslager (aus Nazisicht) ja völlig überflüssig gewesen.

    Das praktische an dieser perversen Behauptung ist, das die Toten ihm nicht mehr widersprechen können.

    Was für eine erschütternder Irrsinn.

  • D
    D.J.

    "und sei „aus Religionssicht noch schlimmer als physische Vernichtung“."

     

    Auch wenn ich gegen ein Beschneidungsverbot bin (das wäre die völlige Verkehrung der Reihenfolge - zuerst [selbst-]Aufklärung in die Hirne) - solche Beiträge lese ich mit Entsetzen und bestärken mich in meinem Erschrecken über das Verdummungspotential von Religionen.

  • O
    Ozkan

    "auf die Beschneidung von älteren Säuglingen zu verzichten"

     

    aha- acht tage alt ist also ein "älterer" säugling??? wann ist er dann jung?

     

    so ein quatsch.

     

    bin selber unentschlossen aber solche schiefen formulierungen treiben mich in richtung beschneidungsgegner...

  • C
    Ceres

    „...Das widerspräche der Tradition des Judentums und sei „aus Religionssicht noch schlimmer als physische Vernichtung“. ...“

     

    Wie soll ich denn diesen Ausdruck verstehen? Nach meinen Kenntnisstand ist es kein Problem die Beschneidung erst im 14 Lebensjahr zu vollziehen. Nur hier in Deutschland ist dies auf einmal ein unüberbrückliches Hindernis.

     

    Und auch Politiker sollte bei einer Gesetzesinitiative vorsichtig sein. Nicht das man nacher noch mehr erlaubt als Ursprünglich gewollt.