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Debatte Bürgerkrieg in SyrienReden wir mit Assad!

Kommentar von Michael Lüders

Baschar al-Assad ist ein furchtbarer Verbrecher, aber wir müssen mit ihm verhandeln. Die Alternative lautet: noch mehr Krieg.

Mehr als 100.000 Syrer wurden bereits getötet. Mit jedem Tag, der verstreicht, kommen neue hinzu Bild: reuters

W er ist verantwortlich für den Chemiewaffeneinsatz in Syrien mit Hunderten Toten? Das Regime in Damaskus, wie westliche Regierungen glauben? Oder die Rebellen, wie Moskau und Teheran behaupten, die engsten Verbündeten Assads?

Die Antwort auf diese Frage könnte entscheiden, ob eine westliche Militärintervention erfolgt. Vor gut einem Jahr hatte US-Präsident Barack Obama erklärt, der Einsatz von Chemiewaffen durch das Regime in Damaskus sei eine „rote Linie“. Würde sie überschritten, würden die USA „handeln“, in den Bürgerkrieg eingreifen.

Nicht weniger als die Glaubwürdigkeit amerikanischer Außenpolitik stünde auf dem Spiel, sollte Obama seinen klaren Worten keine Taten folgen lassen – für den Fall, dass Assad tatsächlich der Urheber des Giftgasangriffs wäre.

Auch wenn dem Regime jede Grausamkeit und Skrupellosigkeit zuzutrauen ist, kann es eigentlich nicht so dumm sein, durch den Einsatz von Chemiewaffen eine Militärintervention und damit den eigenen Sturz zu provozieren. Umso weniger, als die Regimetruppen gegenüber den Aufständischen längst die Oberhand gewonnen haben.

In arabischen Medien kursieren sehr unterschiedliche Bewertungen. So meldet die saudische Zeitung Al-Scharq unter Berufung auf die Freie Syrische Armee, dass eine Eliteeinheit des Regimes, angeführt vom Bruder des Präsidenten, Mahir al-Assad, gegen den Widerstand des zuständigen Kommandanten Chemiewaffen entwendet und zum Einsatz gebracht haben soll.

Michael Lüders

Mahir hat den Kommandanten demzufolge erschossen und eigenmächtig Giftgas eingesetzt. Das mag erklären, warum das Regime zunächst gezögert hat, Chemiewaffeninspektoren Proben am Ort des Geschehens nehmen zu lassen.

Washingtons Dilemma

Die israelische Zeitung Ha’aretz verweist auf die oppositionelle syrische Internetseite al-Hakika, die schon vor zwei Wochen von Chemiewaffenschmuggel aus der Türkei berichtet habe. Laut al-Hakika hätten Rebellen den Giftgasangriff durchgeführt, um eine Militärintervention herbeizuführen.

Vermutlich wird die Wahrheit nie ans Tageslicht kommen. Sie wäre viel zu gefährlich. Längst ist der syrische Bürgerkrieg ein Stellvertreterkrieg geworden: hier der Westen, die Türkei und die Golfstaaten, die sich auf die Seite der Aufständischen gestellt haben, vor allem um den wachsenden Einfluss Irans zurückzudrängen – dort Moskau, Teheran und Peking, die an Assad festhalten, um den Einfluss des Westens in der Region nicht größer werden zu lassen. Wie viele Syrer dabei sterben, ist unerheblich, solange nicht wenigstens einer der beiden Seiten der geopolitische Einsatz zu riskant wird.

Genau darin liegt Washingtons Dilemma. Man hat sich dort wie auch in Europa zu früh gegen Assad und für die Aufständischen entschieden, ohne sie allerdings militärisch unterstützen zu wollen. Nun geben Dschihadisten und Al-Qaida-Kämpfer den Ton an, längst nicht mehr die Gemäßigten. Würde Assad gestürzt, kämen diese Steinzeitkrieger an die Macht, zumindest vorübergehend und in Teilen des Landes. Sie verstehen sich auf Tod und Zerstörung, nicht aber auf Politik.

Vor allem London und Paris halten dennoch unbeirrt an ihrer Illusion von „gemäßigten Rebellen“ fest, die Syrien irgendwie in Richtung Demokratie befördern sollen. Zu diesem Zweck werden undurchsichtige Oppositionsgruppen mit Sitz in Istanbul oder Doha unterstützt, die in Syrien nicht über den geringsten Einfluss verfügen.

Ein Militärschlag wäre eine Kriegserklärung an Moskau

Natürlich wäre Washington mühelos in der Lage, die militärische Infrastruktur des Assad-Regimes in Schutt und Asche zu legen. Das aber wäre fast eine Kriegserklärung an Moskau und vor allem an Teheran. Was dann?

Machen wir uns nichts vor: Ein demokratisches, friedliches Syrien wird es auf absehbare Zeit nicht geben. Die ethnischen und religiösen Konflikte haben sich als stärker erwiesen als die Bereitschaft vor allem ärmerer Sunniten, für ein freies Syrien ohne Assad zu kämpfen und zu sterben.

Hass und Rachegefühle bestimmen mittlerweile den Bürgerkrieg, jenseits aller Geopolitik. Vor die Wahl gestellt zwischen Pest und Cholera, zwischen Regime und al-Qaida, haben sich viele Syrer für Assad entschieden. Das ist einer der Gründe für den Siegeszug seiner Armee.

Assad ist ein furchtbarer Verbrecher, aber er wird an der Macht bleiben – vorerst. Reden wir mit ihm. Verhandeln wir mit ihm. Mit ihm und mit Moskau, auch mit Teheran. Hier die Guten, da die Bösen – diese Gleichung geht leider nicht auf. Die Alternative wäre Krieg und noch mehr Krieg, bis hin zum Flächenbrand.

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24 Kommentare

 / 
  • Über die Seite 'al-Haqiqa' schreibt ein Autor der Ha’aretz:

    http://spectator.org/archives/2012/04/23/nizar-nayouf-al-haqiqa-and-syr

     

    Matthias Küntzel schreibt auf publikative.org über Michael Lüders:

    http://www.publikative.org/2012/07/04/michael-luders-und-die-reichen-new-yorker-juden/

  • AU
    Andreas Urstadt

    ps

     

    Ich hatte den Artikel nicht ganz gelesen, da alles, was die taz bislang brachte Unsinn war. Und das alles las ich. Das hier ist besser.

     

    Anmerk: Assad ist nicht der groesste Verbrecher. Er war in der Zwickmuehle als es los ging, ob er ueberhaupt das Vertrauen des Militaers hatte. Die Entwicklung waere anfangs vermeidbar gewesen. Assad haette sehen muessen, dass diejenigen, die anfangs protestierten eben keine Terroristen waren (vgl mal Erdogans Vokabular gegen Baum u Parkschuetzer...). Assad brauchte das Vertrauen des Militaers, das er dann staendig in Schutz nahm. Die haetten ihn feuern koennen.

     

    Den Anfang kann man laengst vergessen.

     

    Ansonsten gingen meine Kommentare nahe an Lueders, bischen besser vielleicht. Da ich die Tabus nicht mitmache.

  • "Assad ist ein furchtbarer Verbrecher!" - so, wie Obama, Cameron oder dieser französische Obama, dessen Namen ich vergessen habe? Vergessen wir nicht: Assad war so vertrauenswürdig, daß er für die USA foltern durfte...

  • "Assad ist ein furchtbarer Verbrecher" - so wie Obama, Cameron oder dieser französische Obama, dessen Namen ich bereits vergessen habe? Die USA haben dort sogar foltern lassen - im US-Interesse.

    Herbert Steffes

  • H
    habe

    Herr Lüders gehört ja zu den angenehmerern Kommentatoren, aber auch er kann sich der politisch korrekten Hetze gegen Syrien nicht entziehen. Ich kann nicht sehen, dass Assad ein furchtbarer Verbrecher ist, zumindest nicht furchtbarer als die Kriegstreiber in Westeuropa, den USA und der Türkei

  • M
    Mike

    Ich habe große Zweifel an dieser ganzen Sache, denn seit Donnerstag/Freitag verhärtet sich wie durch Zufall die Position der USA, UK und dann Frankreichs - alles läuft plötzlich auf einen Krieg bzw. ein Bombardement Syriens durch diese Mächte hinaus. Dabei scheint diesen Staaten die Haltung Rußlands egal zu sein - eine gefährliche Haltung, jedenfalls in meinen Augen. Und dann die Frage, was wollen diese Staaten konkret erreichen: Assad stürzen, eine Demokratie errichten, einen neune islamistischen Staat nach Modell Erdogan? Vielleicht haben sie keine Idee, aber ein Ziel: Assad entmachten/entwaffnen? Das wäre reichlich wenig für die Dimensionen, die hier ins Feld geführt werden. Bei mir bleiben große Zweifel, ob man dem Bürger nicht wieder ein faules Ei auftischt, wie im Irak. In Syrien gibt es jetzt schon genug tote Menschen. Und Assad ist absolut nicht alleine, er hat auch viele Anhänger.

  • GS
    Günter Scholmanns

    test

  • E
    Einer

    Oh, je. Noch so ein Experte.

    Die Tatsache, das al-Nusra dort überhaupt eine Rolle spielt ist eine direkte Folge unserer Kopf-in-den-Sand-Politik. Die jetzt zum Anlaß zu nehmen, Assad & Co nicht nur mit Massenmord durchkommen zu lassen, sondern sogar noch zum kleineren Übel zu erklären und sich deshalb mit ihnen verbünden zu wollen ist erbärmlich.

    Zusammen mit der westlichen Haltung zu Ägypten läßt sich das zusammenfassen zu: "Wertes Arabisches Volk, irgendwie ist es uns doch lieber, ihr lebt unterdrückt, alles andere ist uns zu unübersichtlich".

     

    Vielleicht bin ich aber auch nur furchtbar altmodisch und diese ganzen Werte sind einfach mega-out und Merkel wird eh nächstes Jahr mit NSA-Segen Europa-Kanzlerin auf Lebenszeit und macht das schon und jeder kümmert sich dann halt um Seins.

    • B
      berlinerin37
      @Einer:

      Dir wäre also lieber, militärisch einzugreifen, auch wenn es bedeutet, dass auch Iran und Russland das als Kriegserklärung auffassen und ihrerseits mitzumischen?

       

      Es ist noch nicht bewiesen, dass es Assad war.

       

      aus dem Artikel oben:

       

      "Die israelische Zeitung Ha’aretz verweist auf die oppositionelle syrische Internetseite al-Hakika, die schon vor zwei Wochen von Chemiewaffenschmuggel aus der Türkei berichtet habe. Laut al-Hakika hätten Rebellen den Giftgasangriff durchgeführt, um eine Militärintervention herbeizuführen."

       

       

      "Natürlich wäre Washington mühelos in der Lage, die militärische Infrastruktur des Assad-Regimes in Schutt und Asche zu legen. Das aber wäre fast eine Kriegserklärung an Moskau und vor allem an Teheran. Was dann?"

       

      Wenn jetzt ein Angriff auf Syrien kommt, wird die Sache eskalieren, womöglich sogar global!

       

      Und wenn der Bündnisfall ausgerufen wird, ist nicht ausgeschlossen, dass auch wir mitmachen müssen und Frau Merkel hatte vor der knesset israels sicherheit als nicht verhandelbar erklärt.

       

      siehe Youtube: Merkel vor der Knasset.

       

      Und Israel würde sicher auch involviert, oder greift sogar selber an.

    • GS
      Günter Scholmanns
      @Einer:

      Da Sie mit Ihrer Expertenaussage: "UNSERE Kopf-in-den-Sand-Politik" doch wohl mehr Ihren eigenen Kopf mit ansprechen, will z. B. ich mich mal nicht gemeint fühlen.

      Aber dennoch, ihr steiler Aufruf: "Assad & Co nicht mit Massenmord durchkommen zu lassen" ist eine in keiner Hinsicht ernst zu nehmende Floskel, da sie von Ihnen mit keinerlei persönlich inhaltlichen Argumenten, vollkommen sinnleer daher gehaucht kommt.

      Da geben sich hier andere Leserbriefschreiber aber mehr authentische Eigenmühe, eine lebhaftere Diskussion in Gang zu halten.

      Schon Ihr Abfälligkeitston „Oh, je. Noch so ein Experte“ macht deutlich, dass Sie keine Diskussion, sondern wohl eher eine dumpfe Diffamierung von Teilen der Kriegsgegner los werden wollen?

  • N
    Nietzsche

    Endlich mal ein Autor, der die Lage vor Ort so analysiert, wie sie ist: komplett chaotisch.

     

    Krieg? Und dann? Und gegen wen? Assad, dem Massenmörder oder der Al-Quaida?

     

    Verhandlung um Frieden zu schaffen ist die einzige Alternative!

  • K
    Kaboom

    Assad ist nicht das Problem, Assad ist nicht der Ansprechpartner. Die realen Verantwortlichen sitzen in Moskau. Putin ist derjenige, der Assad eine Carte blanche zum Töten gegeben hat. Solange Putin uneingeschränkt hinter Assad steht, wird Assad weiter morden. Entsprechend muss der Hebel in Moskau angesetzt werden, und nicht in Damaskus.

  • http://www.ynetnews.com/articles/0,7340,L-4422170,00.html

     

    31 palästinenser wurden in damaskus vergast. wie wenig es den sogenannten pro-pallys hier im forum wirklich um die palästinensern geht und wie sehr es ihnen darum geht, gegen juden und israel zu hetzen, ist daran zu erkennen, dass ihnen diese 31 von arabern vergaste palästinenser am a... vorbeigehen, sowie die tausende palästinenser, die seit 1 jahr im libanon und syrien getötet wurden.

     

    aber wehe israel erschiesst einen hamas raketenterroristen. dann hyperventilieren die ganzen "kritischen stimmen" hier.

     

    ja, mit assad muss man reden. eine gemässigte opposition gibt es in syrien genausowenig wie es eine "facebook-generation revolution" in der arabischen welt gegeben hat.

     

    assad ist zwar ein massenmörder und schlächter, aber dennoch eine bekannte grösse. was die suicidal islamisten aus syrien machen werden wird viel schlimmer als assad sein.

    • GS
      Günter Scholmanns
      @mehrdad beiramzadeh:

      Hallo Mehrdad Beiramzadeh. Ihren Kommentar finde ich in Bezug auf die politpsychologische Haltung, die man Assad gegenüber doch bitte einnehmen solle,ganz respektabel.Aber schon erscheint wieder,auch bei Ihnen,das Problem ob man Ihnen Ehrlichkeit zutrauen darf: Denn was Sie da an reichlich faschistoider Tonfallweise, unter Herbeizerrung der tatsächlich für sich bestehenden,schrecklichen Palästinenserschicksale,mit hineingehagelt haben,nämlich so abschätzig menschenverachtend über uns Frieden bewahren wollenden,meinetwegen gleichwohl heftig werdenden "kritischen Stimmen", klingt wie die Absicht,eine dumpf-massive Verschlechterung des Stimmungsbildes herbei führen zu wollen, zwischen ehrlich Besorgten und eiskalt Unbesorgten, die nach dem Motto „Alles egal, hau rein in den Laden“ alles kaputt machen wollen.

  • AU
    Andreas Urstadt

    "Wer" ist tunnel vision.

     

    Von Rebellen kontrollierte Orte bedeutet: jeder wird erschossen, der eine andere Meinung aeussert, jeder wird erhaengt oder enthauptet, der Friedensaktivist ist. Weiter werden Gesetze und Ansichten von Islamisten angewendet. Das heisst auch Tod fuer "moralische" Vergehen usw.

     

    Wer das Pech hat in einem Rebellenort zu wohnen lebt unter Dauerterror, von dort waere es ueberhaupt nicht weit, dass Unschuldige wie beim 9/11 als Maertyrer eingesetzt wurden um Maechte gegen Assad zu mobilisieren.

     

    Weiter ist es Vollbloedheit auf Obamas verniedlichende Kriegsrhetorik reinzufallen und seine rote Linie. Jeder Schuss ueberschteitet eine rote Linie, was ueberhaupt keiner mehr peilt. Die Medien haemmerten Obamas Rote Linie wie bloede taeglich ein.

     

    Es gibt unzaehlige Kriegsschauplaetze in Syrien. Einen rausgreifen ist unserioes und konstruiert.

     

    "Wer" ist ueberhaupt nicht mehr die Frage.

     

    Deutschland flippte bei 30 Terroristen voellig aus mit Rufen nach Vergeltung, Sippenhaft und Ruebe ab. In Syrien stehen zigtausende "heilige Krieger". Haette Deutschland Gas eingesetzt wenn bspw ganz Augsburg der RAF gehoert haette? Und nicht nur Augsburg. Bspw auch Hamburg. UK oder USA wuerden bei sich ueberhaupt keine Tabus mehr kennen. Die wuerden jede Waffe einsetzen.

  • Das das mit dem miteinander reden bisher nicht geklappt hat, kann man jeder Seite zuschreiben und auch den ausländischen Kräften die da mitmischen.

    Zu viele Köche verderben halt den Brei.

  • nur mit Assad reden? wieso die andere Seite ausschliessen? Ein sehr einseitiges Vorgehen.

  • Es kursieren genügend Bilder, Videos und Berichte im Internet die eindeutig beweisen, dass die Anschläge mit C-Waffen nicht von den Regierungstruppen durchgeführt wurden. Ob es nun die FSA selber oder eine andere Gruppe gewaltbereiter Rebellen war, ist noch unklar. Man findet selbst Videos von Rebellen, welche die Wirksamkeit der Chemikalien an Tieren testen.

    Liveleak lässt grüßen. Vielleicht sollten die "etablierten" Medien, nicht nur die Reuters Meldungen kopieren, sondern echten investigativen Journalismus betrieben.

    Außerdem ist schon lange bekannt, dass die Türkei extra Schiffe nach Libyen schicken lassen hat um dort die "Al-Kaida" Söldner nach Syrien zu holen. Gottseidank musste Assad nicht, bis jetzt zumindest, das gleiche unwürdige Schicksal wie Ghadaffi tragen. Dieser wurde übrigens bei der Wahl von Amnesty International zum Human Rights Hero des Jahres 2011 gewählt (postmortem).Die Umfrage wurde natürlich vor Beendigung von der Seite genommen. So funktioniert unsere Demokratie. Desinfo und Gehirnwäsche überall. Alles für das Öl! Alles für die Banken! Alles für die Wirtschaft!

  • T
    treibsand

    Zitat: "Assad ist ein furchtbarer Verbrecher"

     

    Hat der schlaue Kommentator dafür Beweise? Was soll diese Dämonisierung auf Springerniveau?

     

    Was soll das tendenziöse In-einem-Atemzug-nennen Assad, Moskau, "auch mit Teheran".

     

    Hier die Guten, da die Bösen - diese (Un)Gleichung ginge nicht auf. Sagt Herr Lüders. Und teilt doch fein säuberlich ein. So beginnt Heuchelei.

  • JI
    JK Inc

    Man muss eigentlich auf jeden Fall intervenieren, oder dies zumindestens Androhen.

     

    1. Option: Assads Truppen sind verantwortlich. Wenn man nicht inteveniert, zeigt man der Welt: Er Einsatz von Giftgas ist zwar verboten, nur hat ein Verstoß dagegen keine Konsequenzen.

     

    2. Option: Die Rebellen waren es. Assads Truppen haben die Kontrolle über die Giftgasvorräte verlohren und skrupelose Fanatiker haben Zugriff auf die Vorräte, Trägersysteme und das nötige Wissen um das Gas effektiv einzusetzten. Damit könnte man einen Terroranschlag verüben, der den 11. September komplett in den Schatten stellt. Darf man also nicht zulassen.

     

    Nach meiner persönlichen Einschätzung spricht allerdings einiges gegen die 2. Option unter anderem wäre es komplett unsinnig, sich selbst damit zu beschießen: Wenn man einen sofortigen Militärschlag des Westens erreichen wollte, wäre es naheliegend auf Israel oder die Türkei zu schießen. Praktischerweise würde von dem Flugkörper nichts übrig bleiben - Luftabwehr... vom Gas allerdings schon.

  • VL
    vergessene Liebe

    Wieso heisst es im Artikel, dass "Assad ein fürchterlicher Verbrecher" ist ?

    Das Assad Regime hat doch nur versucht, den syrischen ZIVILSTAAT funktionsfähig zu erhalten... Gegen die Horden der- von westlichen Ideen von Macht und `PseudoFreiheit´- verführten sogenannten Rebellen...

     

    Syrien erscheint mehr als Opfer westlicher und russisch- chinesischer globaler MachtInteressen. Assads `Ziviler Staat´ Syriens existiert immer noch...

    Und inzwischen regieren nur noch Hass und Schrecklichkeit des Krieges in Syrien...

    Fähigkeit zu Demokratie westlicher Idee ist im Lager der Rebellen, als im Lager Assads - nicht zu finden ! Harmonie und Frieden in Syrien heute ist offensichtlich nur zu finden in historischer sozialer HierarchieKultur- und nicht in Demokratie! Moderne Aufklärung verbleibt ZukunftsVision für Syrien!

  • GS
    Günter Scholmanns

    "Nun geben Dschihadisten und Al-Qaida-Kämpfer den Ton an, längst nicht mehr die Gemäßigten." So ist also ihr Beobachterergebnis. Okay! Aber ist es denn nicht so, dass gerade diesen sogenannten und vom Westen immer wieder so hofierten "Gemäßigten" nicht zu trauen ist? Und zu was diese sogenannten Gemäßigten- die immer wieder mal von vereinzelten Berichterstattern, als auch sowas wie eine heterogene Mischung zum Teil unheimlicher Leute, uns Zeitungslesern so beschrieben wurden-alles bereit sind, um endlich westliche Militärs an ihre Seite zu holen? „Dschihadisten und Al-Qaida-Kämpfer“ haben doch wiederholt bewiesen, keinerlei ethischen Probleme vorm Westen verbergen zu müssen und die gräulichsten Anschläge auf die Menschlichkeit mit hartgesottestem Achselzucken oder sogar metaphysischen Kampfhymnen sofort eingeräumt bzw. geprahlt. Die würden doch bei von ihnen durchgeführten Giftgasangriffen, sofort ihre neue schreckliche Kampfstärke bejohlen und ihre diesbezüglichen neuen Einschüchterungsqualitäten sofort verbalisieren. Hier wird man doch, als zur Zustimmung zur Kriegshilfe aufgeforderter, eigentlich lieber friedliebend bleiben wollender Bürger, doch mißtrauisch an so einer Psychologie der Informationslage! Also: Obwohl ich Ihre Beobachterqualitäten und nüchterne Wahrheitsausstrahlung zu schätzen weiß, kann ich Ihrem Bericht an der Stelle eben nicht so ganz folgen, wo Sie es in der Darstellung so anklingen lassen, als wären die früheren oder -wie auch immer vielleicht-späteren Gemäßigten, die eigentlich moralisch bessere Wahl gewesen. Gerade die könnten für diese Verschlimmerung der Saat des Bösen, dem Westen eine moralische Attitüde vorspielen.

  • S
    Sonntag

    Und welches Verbrechen war es? Warum hat der Kommentator Schaum vor dem Mund? Oder unterstellt er den den Lesern? Die Oeffentlichkeit ist von der Propaganda relativ unberuehrt, nur Journalisten scheinen ihr zum Opfer gefallen zu sein.