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„Bravo“ wirbt für BundeswehrAbenteurer in Uniform

Das Jugendmagazin „Bravo“ hilft der Bundeswehr bei der Rekruten- und Imagewerbung. Von der harten Einsatzrealität findet sich keine Spur.

Informationen über Risiken einer möglichen späteren Tätigkeit bei der Bundeswehr: Nö. Bild: screenshot bravo.de

„Action, Adrenalin, Abenteuer! Die Herausforderung deines Lebens wartet auf dich! Bundeswehr-Adventure Camps 2012“ – mit diesem Slogan wirbt die deutsche Armee aktuell in einem Video auf dem YouTube-Kanal der Bravo, des bekanntesten deutschen Jugendmagazins. Auch auf den Websites von Bravo und Bravo Sport wird für die zwei „Adventure Camps“, Bundeswehr-Ferienlager bei der Luftwaffe auf Sardinien und den Gebirgsjägern in den Berchtesgadener Alpen, geworben.

„Liebst du das Abenteuer? Suchst du die Herausforderung? Bist du topfit?“, werden die jungen Leser dort gefragt. Die Bundeswehr verspricht bei den Camps im Oktober „krasse Wasserwettkämpfe“, „crazy Strandspiele“ und „Lagerfeuer-Partys“ an einer „coolen Bundeswehrhütte“ – „Und das Beste daran: für den Spaß musst du absolut nichts bezahlen!“ Von der harten Einsatzrealität und Informationen über Risiken einer möglichen späteren Tätigkeit bei der Bundeswehr: keine Spur.

Kinderrechtler finden die Armeewerbung auf den Internetauftritten der Bravo auch aus folgenden Gründen inakzeptabel: „Die Bundeswehr sollte sich bei ihrer Nachwuchswerbung auf Erwachsene beschränken und nicht Kinder und Jugendliche locken, die leicht beeinflussbar sind und kaum einschätzen können, was eine Verpflichtung und die damit verbundenen Auslandseinsätze für sie bedeuten können – schon gar nicht, wenn sie darüber nicht informiert werden“, so Ralf Willinger, Referent für Kinderrechte bei terre des hommes Deutschland. Für ihn ist es zudem unverständlich, dass die Bravo als eines der größten deutschen Jugendmedien diese einseitige Bundeswehrwerbung bei ihren jungen Lesern unterstützt.

Spiele, Party, kostenlos

Die Kernzielgruppe der Bravo-Website gibt die herausgebende Bauer Media Group mit Teenagern im Alter von 12 bis 19 Jahren an. Den Werbenden wird ein „positiver Imagetransfer durch die hohe Markenbekanntheit der Bravo“, hohe Glaubwürdigkeit und Akzeptanz in der Zielgruppe sowie ein passendes redaktionelles Umfeld für die eigene Marke geboten.

Katrin Hienzsch, PR-Referentin der Bauer Media Group, sieht in der Armee-Werbung kein Problem: „Weshalb sollte die Bundeswehr als Teil unserer demokratischen Gesellschaft nicht in Bravo werben?“ Sie verteidigt die Kooperation mit der Armee, die immerhin seit einem Jahr auf freiwillige Wehrdienstleistende angewiesen sei: „Darüber hinaus ist die Bundeswehr ein interessanter Arbeitgeber und bildet in verschiedenen Berufszweigen aus.“

„Abgefuckte Propaganda“

Doch nicht alle Kinder und Jugendliche scheinen sich von der fetzigen Armeewerbung begeistern zu lassen. In den Kommentarspalten auf dem Bravo-YouTube-Kanal finden sich zu der Bundeswehrwerbung auch kritische Töne: „Kriegshetze jetzt schon bei der Bravo? Armes Deutschland! Die Propagandamaschinerie der Bundeswehr geht mir so auf den Sack!“ Ein anderer schreibt: „Verpisst euch mit dieser abgefuckten Propaganda, und dann noch irgendwelchen Jugendlichen sowas versuchen schmackhaft zu machen, einfach widerlich!“

Die Kinderrechtler von terre des hommes haben mittlerweile eine Onlinepetition eingerichtet, mit der die Unterzeichner gegen die „Bundeswehr-Adventure Camps“ protestieren können. Adressaten sind die Bauer Media Group und das Bundesverteidigungsministerium. Der Appell: Man möge doch künftig bitte darauf verzichten, in Kinder- und Jugendmedien „irreführende Werbeaktionen für die Bundeswehr durchzuführen, die die Gefahren des Soldatenberufs verharmlosen.“

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51 Kommentare

 / 
  • G
    Gast

    Das wirklich traurige an Deutschland ist doch der Hass gegen die eigene Armee. Niemand zwingt irgendjemand an einen Camp teilzunehmen, noch müssen die teilnehmenden sich bei der BW verpflichten. Es ist sogar eine tolle "Schnuppermöglichkeit" für alle, die sich den Soldatenberuf vorstellen könnten. Was ist das für ein Land, das nicht mal hinter seinen Soldaten steht? Und was soll aus diesen Land werden?

  • A
    Anonym

    Was ist daran so schlimm? Sie werben ja nicht mit der wirklichen Tätigkeit als Soldat, sondern lediglich für die Teilnahem in Camps. Da liegt ein großer Unterschied: als ob, jeder der bei sonem Camp teilnimmt, gleich so beeinflussbar ist und Soldat wird!!! Und wenn? Es muss auch Soldaten geben, ganz einfach... Und die Entscheidung, ob oder nicht, das liegt bei jedem selbst. Das ist genauso wie andere Werbung... Wenn ich ne Shampoo Werbung seh, heißt das ja nicht, dass ich jetzt manipuliert wurde und mir das Shampoo kaufe; nein, ich kann mich immer noch dagegen entscheiden!!! Redet die Bundeswehr nicht so schlecht; klar bin ich gegen den Krieg, aber im Ernstfall müssen wir Soldaten haben und ein guter Arbeitgeber ist die Bundeswehr allemal. Immer erst mal nachdenken vor Kritik

  • GK
    Großer Kommunikator

    Widerliche Werbekampagne? Die BW macht PR - wie bei den meisten Unternehmen auch, wird das Unangenehme verschwiegen. Wobei...wissen wir das so genau, was in diesen Camps erzählt oder nicht erzählt wird? Eigentlich ja nicht. Wer mit 18 oder später zur BW geht, weiß in etwa, was ihm blüht. Diese jungen Menschen absolvieren erst mal den Grundwehrdienst und spätestens dann merken sie, was Sache ist.

  • Z
    Zaidi

    "Zwischen uniformiert und uninformiert ist nur ein Buchstabe unterschied." Das Känguru

  • B
    BerndJoel

    Wenn die Kids mal wieder nerven ...

  • K
    kante77

    Wer sich darüber aufregt, das die Bundeswehr in ihrer Werbung den Soldatenberuf beschönigt, soll sich mal andere Berufsfelder anschauen. Denken Sie, das ein Jugendlicher sich für einen Pflegeberuf entscheiden würde, wenn er Bilder von fäkalienbeschmierten Rentnern sehen würde? Würde sich ein Jugendlicher für einen Beruf als Rettungssanitäter bewerben, wenn er Bilder von abgetrennten Körperteilen und verbrannten Menschen sehen würde?

    Wir akzeptieren es, das Kinder zur Jugendfeuerwehr gehen, obwohl dieser Beruf auch gefährlich ist und man schrecklich entstellte Opfer aus Wracks schneiden muss...

    Wer jetzt allerdings dazu anmerken möchte, das die Bundeswehr eine Armee ist und Kriege führt, sollte sich seiner eigenen Verantwortung allerdings bewusst werden. Die Einsätze der BW werden durch den Bundestag entschieden und der wird schliesslich von uns allen gewählt. Die Verantwortung über evtl Einsätze liegt also bei uns Wählern...

  • R
    Robbsy

    @Ymmit

     

    Wir brauchen doch neue Mitglieder. Die noch Machthabenden haben doch extreme Angst davor, dass sich in nächster Zeit auf der Seite des Volkes etwas tut. Mit diesem Müll der da fabriziert wird. Wenn der Großteil der Leute merkt, dass hier gerade eine EU-diktatur als vorläufer der Weltherrschaft installiert werden soll, dann ist hier Achterbahn. - Warum wurden denn Bundeswehreinsätze im Inland erlaubt. Pah, ekelhaft. Die glauben doch tatsächlich das deutsche gegen deutsche kämpfen. Das funktioniert nur, wenn wir jetzt die Jugendlichen völlig Hirnwaschen in solchen Hirnwäschecamps - als ob die Schule da nicht schon reichen würde. Wenn ich mir die Propagandaschulbücher schon ansehe bekomme ich das kotzen.

     

    Liebe Grüße

    Robbsy

  • AT
    Alfred Tetzlaff

    Ob das Jungvolk aus prekären Verhältnissen in den Berchtesgardener Alpen auch mal nen Tagesausflug zum Kehlsteinhaus machen wird?

    Wir wissen es nicht....

     

    "MIT X-DIARIES ZUM HINDUKUSCH!" ....*lol*

  • H
    Hannes

    Das klingt doch fast wie bei den Stasi-Kinderferienlager damals in der DDR. Davon gibts übrigens auch einen interessanten Propagandafilm: http://geschichtspuls.de/youtube-video-ddr-stasi-kinder-ferienlager-1977-art1489

  • CK
    c. kangaroo

    Erschreckend!

    Die Hitlerjugend hat den Kindern und Jugendlichen auch Spaß gemacht.. und sie an ein System herangeführt, welches sie unkritisch angenommen haben.

    Ich will es jetzt nicht damit verglichen wissen, aber ein ungutes Bauchgefühl habe ich allemal.

    Kinder und Jugendliche mit Spiel, Spaß und Action an den Dienst an der Waffe heranzuführen halte ich zumindest für höchst fragwürdig und hochgradig bedenklich. Dies würde ich auch der Bundeswehr ins Stammbuch schreiben wollen.

    mfG

    Charly

  • S
    Sarina

    @Volker Birk:

    Schon ist er laut, der Ruf nach der "Normalisierung" des Verhältnisses zur Armee.

     

    - Genau das! Selbst der (not my) Bundespräsident will uns ja vorschreiben, uns gefälligst wieder an den Anblick kriegsversehrter Menschen zu gewöhnen, alles ganz normal, ne. Krieg als Mittel der Politik wird wieder salonfähig gemacht, ein paar wenige Profiteure reiben sich die Hände.

     

    http://www.guardian.co.uk/world/2012/sep/18/germany-military-modernise-foreign-intervention

     

     

    @andreas:

    wo soll die bundeswehr denn sonst jugendliche anwerben?

     

    - Gar nicht! Was haben Jugendliche bei der Armee verloren?

  • Y
    Ymmit

    Ich bin an der Stelle mal ganz ketzerisch und würde dafür appelieren die Bundeswehr als solches abzuschaffen. Ich meine, wofür brauchen wir sie?

    Es gibt weit und breit keine Supermacht, die uns mit einem militärischen Einmarsch bedroht, unsere Nachbarstaaten sind allesamt an multilaterale Verträge gebunden (na gut, mit der Ausnahme der Schweiz, aber ernsthaft, wer fürchtet einen Angriff der schweizer Armee?), und ich denke nicht das sie diese brechen möchten und weder Terror noch Piraterie lässt sich scheinbar mit einer Armee effektiv bekämpfen (wie wärs wenn wir es mal mit echter Aufbauhife probieren?).

     

    Es würde doch völlig reichen, wenn wir nen paar Reservisten, eine Blaskapelle und eine Spezialeinheiten für Auslandsbesuche o.ä. bereithalten würden.

     

    Und grade als Deutschland (auch grade wegen unserer Vergangenheit) sollten wir uns das leisten können ...

  • H
    Helene

    ...nicht Kinder und Jugendliche locken, die leicht beeinflussbar sind und kaum einschätzen können.....

    Das ist die Zielgruppe für die sogar manche ein politisches Wahlrecht fordern.

  • K
    Klarkopf

    Einfach nur widerlich was Bravo da bietet.Die Dartstellung erinnert an die Hitlerjugend, da wurde auch mit Abenteuer und Lagerfeuerromatik geworben und die Wirklichkeit des Krieges wurde ausgeblendet. Es ist schon bedenklich wenn sich die Deutsche Armee mit dem gleichen Schema wirbt wie zu NS-Zeiten. Die Deutsche Armee ist mehr als fraglich geworden seit sie keine Verteidigungsarmee mehr ist. Und noch was der Hindu-Kusch ist nicht Deutschland oder Deutsches Gebiet nicht einmal Grenze. Leute bleibt wachsam

  • S
    smorgasbroed

    So ist das, wenn man eine Berufsarmee hat. Dann wird, wie bei jedem anderen Beruf auch, Recruiting betrieben und bei der Job Description weggelassen, gelogen und geschönt und der Rest dem "common sense" überlassen ... wem will man da jetzt was vorwerfen?

     

    Ich neige dazu dem "plebs" Dummheit, den Pazifisten Naivität und dem Rest Realitätsferne.

  • R
    Robert

    voll krass, Alter: Bravo verteidigt die deutsche Freiheit am Hindukusch: Luftwaffe wirft stat Bomben Dr. Sommers Aufklärung über Afghanistan ab.

  • J
    Jaz

    Sex ist nur während der dienstzeit verboten und zwischen allen raengen möglich, bitte Standardwerk "unter Soldatinnen" dazu lesen bzw im taz Archiv.

  • N
    Normalo

    Zugegeben, diese Veranstaltungen haben mit dem Alltag der Bundeswehr nicht viel zu tun. Aber sollen sie zu den Events lieber ein paar Taliban zur Showeinlage mit Sprengfallen und Kalaschnikows einladen? D wäre sicher realistischer, aber die Polizei wirbt ja auch nicht Darstellung von Verkehrsunfällen oder der Nachstellung eines Kapitalverbrechens. Lassen wir also lieber die Kirche im Dorf stehen und freuen uns, dass jeder selber entscheiden kann, ob er/sie da hin möchte, im Gegensatz zur ehem. DDR, wo der Wehrunterricht verpflichtend war.

  • F
    FaktenStattFiktion

    Es ist ein gutes Gefühl, nicht einmal zu wissen, wie man mit einer Schusswaffe umzugehen hat. Es ist ein gutes Gefühl, Pazifist zu sein wenn ein anderer in Uniform für Frieden und Sicherheit sorgt - sei es in einer Polizei- oder Bundeswehruniform.

     

    Denn wir sind eine feige und verlogene Gesellschaft und schimpfen lieber über jene, welche buchstäblich für uns das Leben riskieren. Deshalb sind wir auch über ein Jugendcamp der Bundeswehr ebenso entsetzt wie wir uns darüber freuen, einen türkischen Intensivstraftäter 14 Jahre nach dessen Abschiebung wieder in das Land zu holen.

     

    Denn der wird weder unsere Land verteidigen oder in Afghanistan Schulen für Mädchen beschützen, noch im Polizeidienst seinen Kopf in Doppelschichten für uns hinhalten.

     

    Wir sind feige und verlogen. Wir sind Deutschland.

  • L
    Levi

    Hätte die BRAVO erwähnt, dass Sex zwischen KameradenInnen laut ZVO verboten ist, also kein Kuscheln oder ein Quicki auf dem Alarmposten, würde die Begeisterung für das Camp schnell sinken.

  • H
    hopfen

    @rich:

     

    Die Bundeswehr wird doch vom Bund finanziert. Wenn der für solche Sachen Geld hat soll er sich mal um die armen Kinder kümmern ohne dass sie zugleich für die Bundeswehr rekrutiert werden.

  • H
    Hans

    @zev

    Ihre Argumentation ist zwar vordergründig richtig, doch müssen sie bedenken, dass noch weitere gesellschaftspsychologische Effekte darauf wirken. Ähnlich wie in Amerika gehen besonders wirtschaftlich benachteiligte zur Armee (und natürlich ein paar reiche Militar- und National-Spinner). Dieses Angebot sorgt dafür, dass eine Familie mit wenig Geld, die sich Urlaub für ihre Kinder nicht leisten kann, mehrmals darüber nachdenkt, auch wenn sie ggf. nicht so d'accord mit der Bundeswehr geht, sie trotzdem hinzuschicken, damit die Kinder auch mal Urlaub haben. Und es will doch bitte keiner bestreiten, dass das Feriencamp der subtilen Anwerbung und Indoktrination dienen soll. Die Bundeswehr macht sowas nicht aus Altruismus, sondern aus Nachwuchssorgen.

     

    @Thomas Sch.

    Das ich nicht lache. Sie glauben auch an "Vorwärtsverteidigung" und "Unsere Freiheit wird am Hindukush verteidigt". Der Bundeswehreinsatz im Inneren dient auch nur der Abwehr immenser Katastrophen? Deutschland braucht keine Armee um sich zu verteidigen. Keiner würde es wagen Deutschland anzugreifen, weil wir viel zu viel wirtschaftliche Macht besitzen.

     

    @FaktenStattFiktion

    Ich empfehle Ihnen die Kommentarseite von Welt-online oder der jungen Freiheit.

     

    @Peter

    Ja, das erschüttert mich auch. Die ALGII-Sätze können sie nicht auf ein vom BVerfG gefordertes Maß anheben, aber kostenlosen Spaß im Bundeswehrcamp. Aber als Steuerzahler in diesem Land weiß ich ja eh, dass es nicht für sinnvolles ausgegeben wird.

     

    @emaN rhI

    Bei Ihrem Kommentar muss ich unweigerlich hieran denken:

    http://www.youtube.com/watch?v=kHmvkRoEowc

     

    @rich

    Ich möchte ausdrücklich NICHT, dass die Bundeswehr sich um MEINE Kinder kümmert, wir sind doch hier nicht im alten Preussen??? WTF???

  • K
    Konfusius

    Erinnert mich sehr an Starship Troopers.

    Gutes Buch. Um zu sehen wie man es nicht macht.

  • VB
    Volker Birk

    Nicht alle Mörder sind Soldaten.

     

    Schon ist er laut, der Ruf nach der "Normalisierung" des Verhältnisses zur Armee. Aber die Bundeswehr ist nichts Normales. Sie wurde nachträglich im kalten Krieg als Ausnahme hinzugefügt. Das Argument war die Landesverteidigung gegen den "Feind", den Russen.

     

    Mit der heutigen Bundeswehr hat das nicht mehr viel zu tun. Unverholen soll sie umgebaut werden zu einer Truppe von Berufsmördern, die man zur Durchsetzung von wirtschaftlichen Interessen von ein paar reichen Leuten braucht.

     

    Das alte Spiel des Mordens und Sterbens für das Geld soll auch in Deutschland wieder aufgenommen werden. Die Propaganda-Maschine läuft.

     

    Sterbt tapfer für mich! Ihr bekommt auch einen Blechorden und ein buntes Tuch um den Sarg. Das wird ein tolles Abenteuer! Weihnachten sind wir wieder aus Afghanistan zurück!

  • S
    Swilly

    @ Thomas Sch.

     

    "Hallo, die Bundeswehr ist schließlich nicht die Reichswehr. Die Bundeswehr ist lt. GG eine reine Verteidigungsarmee"

     

    lol der war gut. Lt. Grundgesetz... Und die Realität? Balkan, Somalia, Mittelmeer, Afghanistan! Reine Verteidigungsarmee, na ja is klar!

     

    In den 80ern regte man sich im Westen noch über die NVA und die Militarisierung in den Schulen der DDR auf.

     

    Wo ist jetzt der Unterschied zur Bundeswehr?

     

    Stimmt, die NVA war nie im Balkan, vor Somalia, im Mittelmeer, oder in Afghanistan im Einsatz.

  • CS
    @Carolina Susina

    @Carolina Susina:

     

    "Man kann es auch (sehr treffend wie ich meine) so ausdrücken: "ich bin nix - ich kann nix - gib mir eine Uniform!!""

     

    Ja, so kenne ich die Typen, die freiwillig früher schon länger zur Bundeswehr gegangen sind, auch.

     

    Treffender Kommentar!

     

    Ergänzend könnte noch hinzugefügt werden: "...-gib mir eine Uniform und eine Waffe!!"

  • P
    peter

    .....reklame für den nächsten krieg!

  • EL
    Ekkehard Lentz

    Die Petition an die Bravo-Redaktion und den "Verteidigungsminister" sollte breit unterstützt werden::

     

    "Sehr geehrter Herr Verteidigungsminister Dr. Thomas de Maizière,

    sehr geehrter Herr Alexander Gernandt,

     

    die Bundeswehr wirbt gemeinsam mit der Zeitschrift Bravo bei Jugendlichen für eine Teilnahme am "BW-Adventure Camp". In einem Werbespot wird Kindern und Jugendlichen mit Begriffen wie "Fun", "crazy Strandspiele" und "coole Partys" suggeriert, dass es sich bei der Bundeswehr um einen Abenteuer-Ausflug handelt. Dass Soldaten bei Kriegseinsätzen mit hohen Risiken rechnen und dabei unter Umständen Menschen töten müssen, wird nicht thematisiert. Diese irreführende Reklame in Jugendmedien verstößt gegen die Grundsätze der Kinderrechtskonvention, wie das Verbot der Anwerbung von Minderjährigen. Besonders unerträglich ist, dass die Zeitschrift Bravo damit ihre sehr junge Zielgruppe ab zehn Jahren anspricht. Ich unterstütze die Aktion von terre des hommes und fordere Sie auf:

     

    Bitte sorgen Sie dafür, dass die Bundeswehr keine sogenannten Adventure Camps für Minderjährige anbietet.

     

    Bitte verzichten Sie künftig darauf, in Kinder- und Jugendmedien irreführende Werbeaktionen für die Bundeswehr durchzuführen, die die Gefahren des Soldatenberufs verharmlosen."

     

     

    > Diese Petition kann auf der Website von terre des hommes online unterzeichnet werden. Unterstützen Sie die E-Mail an die Bravo-Redaktion und den Verteidigungsminister.

     

    > http://www.tdh.de/

     

    > http://www.tdh.de/nc/was-wir-tun/arbeitsfelder/krieg-und-flucht/was-sie-tun-koennen/protestaktion-gegen-militaerwerbung/protest-gegen-militaerwerbung-bei-minderjaehrigen.html

  • M
    MeinName

    In immer mehr politischen Bereichen sind mittlerweile Entwicklungen zu beobachten, die noch vor zwei Jahrzehnten undenkbar gewesen wären:

    Arbeitslose werden mehr oder minder offen von Spitzenpolitikern/Regierungsmitgliedern als Sozialschmarotzer denunziert, man führt fragwürdige Kriege, der Bundespräsident diffamiert Kritiker solcher Einsätze als egoistische Hedonisten und die BRAVO macht (im Einklang mit Till Schweigers neuem Film) bei Minderjährigen unverhohlen Werbung für den Dienst bei der Bundeswehr. Und wie man in manchen Kommentaren hier beobachten kann, finden viele Leute Letzteres offenbar schon völlig normal.

     

    Ich bin noch keine 40 Jahre alt und weit davon entfernt die politischen Verhältnisse der jüngeren Vergangenheit zu verklären aber wenn ich sehe, wohin die Entwicklung in relativ kurzer Zeit gegangen ist, graut es mir vor den kommenden Jahrzehnten.

  • R
    rich

    kaum macht ein militärscher verein mal was für die jugend bzw. fängt mal an, kommen gleich wieder alle und schreien. besser als wenn die kinder auf der straße rumgammeln und irgenteine scheiße bauen. außerdem hat das mitmachen in solchen camps ja mal garnichts mit der späteren berufswahl zu tun. eventuell sind einige kinder nach solch einem besuch in einem camp schneller bei der bundeswehr als andere, allerdings ist jedem militär angehörigem wohl klar das er auch durchaus beschossen werden kann. außerdem hätten dann einige fette kleine kinder eine weitere alternative zu den diäten deren eltern, die eh nichts bringen und bei einem kind schon garnicht. und wer hier von wegen "steuergelden" das heulen bekommt, so bin ich froh das der kram für unsere fetten kinder ausgegeben wird und nicht irgenteinem dicken banker in den hals geschoben wird, denn rausgeballert wird die kohle doch so wie so. wer so naiv ist zu glauben das würde irgentwann aufhören wenn sich alles gebessert hat lebt nicht in der gegenwart. merkt ihr nicht das es nicht lohnt ständig das negative anzukreiden? keine idee ist perfekt aber sie ist oftmals besser als der vorherige zustand. und wenn ich höre das lehrerstellen abgebaut werden sollen dann frage ich mich doch sehr wer sich überhaupt noch um unsere jugend kümmern soll?

  • H
    Hobosapiens

    Warum verlinkt Ihr das Video der BW/Bravo, aber nicht die Internet-petition???

  • ER
    emaN rhI

    Wenn die Gefahren erwähnt würden, wär's euch auch nicht recht.

     

    Diese Haltung gegenüber unserer Armee und unseren Soldaten find ich absolut zum Kotzen.

  • MS
    Markus Stehr

    Der Kommentarbereich und die Bewertung ist bei dem YT-Video abgeschaltet worden.

    Zu viel Scheißsturm geerntet? :3

     

    Bin zwar nicht immer einer Meinung mit dem was hier aus der taz-Redaktion kommt, aber mit dieser Aktion wird die Bundeswehr als Hip und Toll beworben.

    Tut mir leid, das Soldatenleben ist weder Hip noch Toll.

  • ST
    Sim The Rim

    Fehlt nur noch, dass Bayer bald mit dem großen "Aspirin-Adventure-Camp" ankommt - in dem die kleinsten schon früh beigebracht bekommen, bei welchem wehwehchen sie welche Weichmacher schlucken müssen...

  • K
    Karin

    Ist doch klar. Der Staat braucht Kanonenfutter.Menschen wurden immer schon belogen.

  • A
    andreas

    wo soll die bundeswehr denn sonst jugendliche anwerben? bei solch einem camp kommen sie auch wahrscheinlich mit ernsthafteren echten soldaten ins gespräch.

     

    und ganz ehrlich, wer es mit ggf. 16 (hauptschule) nicht versteht, dass in seiner/ihrer verpflichtungserklärung steht, dass er/sie sich freiwillig meldet jederzeit in einsätze eingezogen werden zu können, obwohl er/sie genau das vielleicht nicht will, dem- oder derjenigen ist doch auch so kaum noch zu helfen. aber ich glaube lesen zu können ist schon mindestanforderung für freiwillig dienende.

     

    unter 18jährige dürfen im übrigen nicht für einsätze herangezogen werden.

  • CS
    Carolina Susina

    Man kann es auch (sehr treffend wie ich meine) so ausdrücken: "ich bin nix - ich kann nix - gib mir eine Uniform!!" Das ist ja leider die Lebensrealität vieler, die durch unser Schulsystem zu hirnlosen Arbeitssklaven erzogen wurden.

     

    Echte Helden hingegen sind diejenigen, die mit viel Mühe die vielen kleinen Dinge tun, die das Leben lebenswert machen, diejenigen, die was wissen und was können!

  • W
    waffengegner

    die bundeswehr ist schon lange keine reine verteitigungseinheit so ein stuss. jugendlichen und kindern das kriegspielen schmackhaft zu machen ist krank. so zu tun als sei eine armee ein lustiger haufen der nur party macht ist krimminell. bei den soldaten geht es in der esszenz um töten oder getötet werden um nichts anderes.

  • B
    bismarckhering

    Erinnert an "Starship Troopers"...

     

    "Would you like to know more?"

     

    Es ist bald wieder soweit.

     

    b.

  • G
    Gerd

    Vorschlag zur Güte: Werbung für die Bundeswehr in Jugendmagazinen ja - aber mit realistischen Fotos und Texten - in Zusammenarbeit mit dem Volksbund Dt. Kriegsgräberfürsorge?

  • BS
    bundis sind mörder

    für jeden, der immer noch behauptet, dass die bundeswehr eine verteidigungsarmee ist, will ich nur kurz auf die von oberst klein befehligte bombadierung zweier tanklaster verweisen. diese hatte 142 tote und verletzt zur folge, darunter viele kinder!! übrigens der folgenschwerste angriff der gesamten isaf truppe überhaupt.

  • D
    Daniel

    Die Forderungen der TAZ sind absolut berechtigt.

     

    Ebenso muss natürlich auch Werbung für Lebensmittel die potentiellen Folgen zeigen, Fettleibigkeit, Übelkeit, Unverträglichkeit.

    Und wenn jemand Werbung für "Kennenlern-Portale" schaltet, dann aber nur, wenn auf die Möglichkeit der Vergewaltigung hingewiesen wird.

     

    Kurzum: Alle Werbung muss verboten werden und durch "ausgewogene Hinweise" ersetzt werden.

  • N
    neubau

    "Soldaten verfolge ich seit vielen Jahren mit einem begründeten Misstrauen. Wer nicht alles versucht, dem Soldatwerden zu entgehen, muss zu Hause Feinde haben." (Dieter Hildebrandt *1926)

     

    Es ist ein gutes Gefühl, nicht einmal zu wissen, wie man mit einer Schusswaffe umzugehen hat. Es ist ein gutes Gefühl, Pazifist zu sein - das müsste endlich wieder in der Mitte der Gesellschaft verankert werden. Krieg ist niemals eine Lösung. In keinem Fall.

    Aber Werbekampagnen wie diese haben dazu geführt, dass "bei schlimmen Verstößen gegen *insert Menschenrechte, Handelswege here*" die Bundeswehr eingesetzt werden kann, ohne dass die Bevölkerung daran Anstoß nimmt und der Bundespräsident von der "Akzeptanz in der Bevölkerung" spricht, die man stärken müsse.

    Wer im Krieg stirbt, dem widerfährt dabei doch einzig und allein etwas, womit er in der Erfüllung seiner Arbeitsaufgaben rechnen musste.

  • P
    Peter

    Für diese widerliche Werbekampagne des 1./2. Arbeitsmarktes zahlt auch noch ein jeder Steuerzahler. Sind die Werbegelder Verfassungskonform?

     

    In einigen Schulen gab es Anwesenheitspflicht für die Auftritte der Bundeswehr.

    Der Deutsche Arbeitsmarkt, wie in Süditalien, Mafia- kriminell oder Militär- 1./2. Arbeitsmarkt.

     

    Warum nimmt die Bw keine Olympioniken wenn schon der durchschnittliche Schüler adipös ist?

    "10 Jahre Community treff.bundeswehr.de – ein Grund zum Feiern und um richtig Gas zu geben. Höhepunkt im Jubiläumsjahr: die „Bw-Adventure Camps 2012“! "

     

    Sofern die zukünftigen Soldaten keine Helden: Besttote Besttöter, werden die Folgekosten sozialisiert. Ausser man heißt Joseph Dwyer.

     

    http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/17/020/1702026.pdf

    "14. Welche Kosten sind seit 2002 für die Nachversorgung von traumatisierten

    und verletzten Soldatinnen und Soldaten

    a) im Rahmen von ISAF entstanden (bitte aufgeschlüsselt nach Jahren),

    b) im Rahmen von OEF entstanden (bitte aufgeschlüsselt nach Jahren)?

     

    "Die Abrechnungsprogramme der Bundeswehr für medizinische Leistungen sind aus Gründen des Datenschutzes absichtlich so konfiguriert, dass eine Diagnoseabfrage mit Einsatzbezug oder anderen ähnlichen Kriterien nicht möglich ist.

    Insbesondere bei seltenen Diagnosen oder Vorfällen wäre andernfalls eine Zuordnung von Diagnosen, Therapien und Namen möglich und außerhalb der von den Patienten freigegebenen Rahmen missbräuchlich nutzbar."

     

    Wenn die Politik versagt.

  • F
    FaktenStattFiktion

    Einfach nur krank. Während jugendliche "Intensivtäter" aus Familien mit "Migrationshintergrund" vom Sozialamt um die halbe Welt chauffiert werden für irgendwelche Erziehungstrips bietet die Bundeswehr unverbindlich und kostenlos ein Camp für Kindern an, welche eben mal nicht zum körperlich / seelischen / geistigen Prekariat gehören.

     

    Und was blökt die taz? Kommentare von Youtube! Diese Kommentare haben beim Appeasement bei dem Mohammed Film nicht den Eingang in die taz gefunden.

  • TS
    Thomas Sch.

    Hallo, die Bundeswehr ist schließlich nicht die Reichswehr. Die Bundeswehr ist lt. GG eine reine Verteidigungsarmee. Warum sollen Kinder nicht lernen dürfen können, was in der BW los ist, wozu sie da ist und was sie macht ? Die BW ist doch keine Nazi-Truppe. Und daß der Soldat nötigenfalls sein Leben riskiert, sollte doch bereits einem Neunjährigen klar sein. Also hier von Militarisierung zu sprechen, ist doch wohl voll daneben. Wenn jetzt jemand fordern würde, militärischen Drill in Kindergärten einzuführen oder paramilitärische Übungen nach der Schule einzuführen, ja dann würde ich einstimmen und von einer bitte zu verhindernden Militarisierung des Kinderlebens sprechen. Aber das, was hier passiert, ist doch nichts weiter als Werbung für einen anerkannten Beruf des Staatsbürgers in Uniform.

  • R
    reblek

    Verwundert das wirklich jemanden? Werbung lügt - und sonst gar nichts.

  • CS
    Carolina Susina

    Es ist schon schlimm genug, die Kriegerdenkmäler in Deutschland zu sehen, mit denen die Toten der beiden Weltkriege verhöhnt werden. Mitnichten sind die "für's Vaterland" einen Heldentod gestorben. Die "Vaterländer" in ganz Europa haben gehungert und gefroren während diese armen Irren, im Wahn sie seien "Helden" sich gegenseitig die Schädel einschlugen, anstatt zu arbeiten, zu lieben und zu leben.

    Und jetzt sollen auf diese widerliche Weise schon wieder junge Leute verführt werden, anderen den Schädel einzuschlagen. Es ist beileibe kein "Abenteuer" Arme und Beine zu verlieren,als Kriegskrüppel an Leib und Seele heimzukommen oder auch andere Menschen umzubringen oder selbst elendiglich zu verrecken. Wer Abenteuer sucht und für das Gute streiten und die Demokratie verteidigen will, der findet direkt vor seiner Haustür wahrlich genug zu tun!!

  • M
    Mart

    Von der Bravo erwartet man ja nix Anderes.

    Schlimmer finde ich da die Aktionen vom "Spiesser", der so gerne als intelligentes Magazin von und für Jugendliche daherkommen will, aber gern auch mal einen oberflächlichsten Erlebnisbericht über den Probetag einer 19-jährigen bei den tarngrünen Vollhorsten ins Blatt hievt. Zum Dank spendiert die Marketingabteilung der Bundeswehr dann auch oft und gerne Rekrutierungsanzeigen - gerne auch mal mit einem Afghanistanszenario als Bildmotiv.

  • V
    vic

    Nicht mehr lange und es gibt im Überraschungsei ein kleines, cooles Bundewehrgimmick. Voll krass ey.

  • Z
    zev

    Man kann sich auch über die Fliege an der Wand aufregen. Wem es nicht passt, der soll halt seine Kinder nicht hinschicken. Es gehört in den Verantwortungsbereich der Eltern zu entscheiden, ob es für ihre Kinder positiv oder negativ ist.