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Autoren und Künstler zum Urheberrecht„Wir sind die Urheber“

Charlotte Roche, Martin Walser, Sven Regener: 100 Autoren und Künstler haben sich in einer Erklärung „gegen den Diebstahl geistigen Eigentums“ im Netz ausgesprochen.

Viele prominente Gesichter unterstützen die Erklärung. Bild: Screenshot: Die Zeit

BERLIN dpa | Nächste Runde im Streit ums Urheberrecht: Mehr als 100 prominente Autoren und Künstler sind am Donnerstag mit einem Aufruf an die Öffentlichkeit gegangen, in dem sie eine Stärkung des Urheberrechts fordern. Die 100 Erstunterzeichner wenden sich indirekt gegen Initiativen aus mehreren Parteien, das Urheberrecht an die veränderten Bedingungen im Netz anzupassen. Insbesondere der Aufstieg der Piratenpartei hat das lange Zeit kaum beachtete Thema ins Zentrum öffentlicher Beachtung gerückt.

Die Erklärung bezeichnet das Urheberrecht als „historische Errungenschaft bürgerlicher Freiheit“ und als „materielle Basis für individuelles geistiges Schaffen“. Sie richtet sich gegen das Argument, dass es einen Interessengegensatz zwischen den eigentlichen Urhebern kreativer Werke und den sogenannten Verwertern gibt, also etwa Verlage, Plattenfirmen und Verwertungsgesellschaften wie die Gema. Einige Netzaktivisten haben erklärt, dass sich die Urheber im Internet direkt an ihr Publikum wenden und an den Verwertern vorbei Geld verdienen könnten.

Zu den Erstunterzeichnern gehören die Schriftsteller Daniel Kehlmann, Charlotte Roche, Julia Franck, Uwe Tellkamp, Martin Walser und Günter Wallraff sowie Künstler wie der Schauspieler Mario Adorf. Auch der Musiker und Schriftsteller Sven Regener unterschrieb – er hatte die Debatte im März mit einer heftigen Polemik in Fahrt gebracht. Danach wandten sich 51 Drehbuch-Autoren der Krimi-Reihe „Tatort“ an die „liebe Netzgemeinde“ und warfen dieser vor, eine „Umsonstkultur“ im Internet in den Rang eines Grundrechts erheben zu wollen. Die Kritik richtete sich insbesondere auch gegen die Piratenpartei, die bei den letzten Wahlen wiederholt erfolgreich war.

Der Urheberrechtsexperte bei den Berliner Piraten, Christopher Lauer, erklärte zu der neuen Künstler-Initiative auf Twitter: „Egal wie viel Unverständnis man für die Aktion in der Zeit hat: Wir müssen das ernst nehmen. Es bedarf einer Handreichung.“ Jan Engelmann vom Wikimedia-Verein schrieb ebenfalls auf Twitter: „Verwerter denken Urheberrecht als Verbotsrecht, wir suchen Anreize für kreatives Schaffen, rege Nutzung und Beteiligung.“

Frank Rieger vom Chaos Computer Club (CCC) twitterte: „Liebe Urheber, ist Euch schonmal aufgefallen, daß das Apple/Amazon/Google-Oligopol primär das Versagen eurer geliebten Verwerter ist?“ Im Blog netzpolitik.org schrieb Leonhard Dobusch, der Aufruf in der Zeit versuche, „eine Einheitsfront zwischen Urhebern und Verwertern zu suggerieren“, beweise aber nur, „dass ebendiese Front am Bröckeln ist“.

Ebenfalls am Donnerstag veröffentlichte die Verwertungsgesellschaft Wort (VG Wort) ein Positionspapier, in dem verlangt wird, auch in der digitalen Welt an dem System von Urheber- und Verwertungsrechten festzuhalten. „Kaum ein Nutzer kann sich heute noch darüber beschweren, dass ihm Bücher, Musik oder Filme nicht in digitaler Form einfach und bezahlbar angeboten würden“, erklärte die Organisation, die im Interesse von Autoren, Journalisten und Verlagen Verwertungsrechte wahrnimmt.

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50 Kommentare

 / 
  • DM
    Dirk Moebius

    @Joe Voelker:

    Wer Urheberschaft nur an der erfolgreichen Kapitalisierung misst, der sieht Kunst auch nur als eine kommerzielle Veranstaltung. Das ist die natuerliche Sicht des Verwerters, des Verkaeufers, des Spekulanten – aber nicht unbedingt die natuerliche Sicht des Musikers, des Malers, des Autors.

  • B
    Blubb

    Ochman, wieder willenlose Instrumente der "Verwerter" die sich melden.

     

    Die sollten vielleicht mal versuchen zu verstehen wie die Piraten die Gesetze ändern wollen.

     

    Aber im Moment wird ja jeder Versuch diese Idee zu erklären nieder gebrüllt.

     

    Die Piraten haben eine gute Idee, die man mit der nötigen Diskussionskultur vielleicht in eine für ALLE Seiten vorteilhafte Bahn führen könnte.

     

    Die "Verwerter" denken sie verlieren viel Geld, drängen ihre Künstler sie negativ zu äussern und diese Lemminge folgen (höchstwahrscheinlich) ohne eigene Meinung.

     

    Die Idee scheint noch nicht ausgereift zu sein, die Gegenargumentation ist aber bisher erbärmlich.

  • L
    LeO

    @ Me Myself, lassen Sie doch bitte etwas von Ihrem Wissen auf mich herunter tropfen. Vielleicht kapieren ja dann auch andere endlich mal was. Aber bitte kommen Sie nicht mit dem Bücherei- oder Tape- Argument. Wenn sie ganz ehrlich sind, fanden Sie das nämlich auch eher arm… Im Übrigen, auch wenn es schwer fällt zu glauben, es gibt eine Welt außerhalb des Internets.

  • L
    LeO

    @Mein Geld: Eine Lösung für Ihr Problem wäre zum Beispiel ein Plattenladen, dort kann man in den Tonträger rein hören, sich eine Meinung bilden und dann kaufen. Glauben Sie mir, das tut gar nicht weh. Und wollen Sie mir ernsthaft erzählen, dass Sie Ton- oder Bildträger sich vorher kopieren, an sehen oder hören und später kaufen? Das fällt mir schwer zu glauben, denn es ist ja Ihr Geld. Und um Ihrer Logik mal zu folgen, muss ein Künstler einfach mal auch ein guter Kaufmann sein. Ansonsten hat er einfach Pech, weil sonst seine Kunst Ihr Geld nicht verdient hat?

     

    Und überhaupt, alles was ich hier zur ach so offensichtlichen Win- Win- Situation lese, geht davon aus, dass Kunst- und Kultur schön frei verfügbar sein soll. Wenn es aber um die Bezahlung der Künstler geht, wird schön unkonkret über „andere Verwertungsmodelle“ schwadroniert, am besten soll sich da mal die Politik drum kümmern. Das ist echt großartig.

  • R
    RiverTam

    @ Joe: Ja genau!

    Aus dem Grund finde ich insbesondere deren Gejammer völlig daneben. Im Grunde ist doch alles, was auf den Öffentlich-Rechtlichen läuft, schon vorfinanziert, damit sollten auch die Urheberrechte "abgegolten" sein.

    Und wenn ich mir angucke, was für ein Schrott für die 7 Milliarden im Jahr produziert wird, und welche Schätze Öffentlich- rechtliche in anderen Ländern mit einem wesentlich kleineren Budget finanzieren, dann frage ich mich, ob die Typen nicht unter einem handfesten Realitätsverlust leiden.

  • B
    B.G.

    Die GEMA und diese Unterzeichner des Schreibens bemühen sich kleinlich und demonstrativ an ihrem alten Modell festzuhalten.

    Die Welt hat sich aber gewandelt. Ich sage nicht,dass die "Gegenseite" einen 100% einwandfreien Vorschlag hat. Aber bei neuen Konzepten gibt es immer verschiedene Parteien.

    Die,die mit dem alten Konzept gut daran verdienen,keine Probleme haben. Die mit Überpanik auf neues reagieren,die keine Veränderung wollen.

    Oder die,die radikal etwas neues vorschlagen. Die sich auch icht mit dem alten Konzept über Wasser halten können.

    Eine Mischung aus beidem führt zu einer guten Lösung. Aber das wird noch dauern.

  • DM
    Dirk Moebius

    Lieber Joe Völker,

     

    Du machst (wie die Lostreter dieser neuen Kampagne) einen Fehler: Du verknuepfst die Idee des Urheberrechts mit dem Willen zur kommerziellen Verwertung.

    Natuerlichkann man ueber Amateurmusik, -lyrik, -prosa, -fotografie, ueber Liebhaber und Dilettanten, denken, was man will. Aber sie von vornherein auszugrenzen, das ergibt keinen Sinn. Wir alle sind Urheber, nicht nur die 2%, die sich von Verwertungsgesellschaften vertreten lassen.

     

    Es waere schoen, wenn es nicht nur das permanente Geschrei "Das Urheberreht muss mit *allen* Mitteln verteidigt werden" gaebe, sondern auch auf der Seite der Wohlstandsbewahrer mal ein kleines bisschen Nachdenken, ob wirklich alles so bleiben muss. Warum, zum Beispiel, darf ich das alte Foto, das meinen Grossvater zeigt, nicht ins Netz stellen? Weil der Fotograf, der es angefertigt hat, vermutlich noch keine siebzig Jahre tot ist, ich aber keine Ahnung habe, wie ich seine Erben auch nur finden sollte.

  • H
    Horst

    Die Filmindustrie lernt's nie.

    Ich wollte mir aus Brasilien DVDs mitbringen, um die Sprache zu lernen. Beim ersten Versuch war ich noch darauf herin gefallen, was ich merkte, als mir zu Hause ein Gerät mitteilte, dass die DVDs auf meinem Gerät nicht abspielbar wären.

    Dieses Mal war ich schlauer: Die Raubkopien von der Straße funktionieren wunderbar und ohne viel Firlefanz.

    Solange die Verbraucher auch auf diese Weise verar...t werden ...

    ... werden sie sich entsprechend ihre Meinung dazu bilden.

  • L
    lName_leider_vergessen

    @von Arne:

    " Ich hoffe, die TAZ hat überprüft, ob sie diesen Aufruf von den 100 Promis zitieren durfte ohne die Urheberrechte der Unterzeichner zu verletzen."

    Das hoffe ich auch. Ich denke mal, diese netten Künstler werden jetzt gegen ihren Willen (wie es in dem Artikel steht) etwas von dem Geld abbekommen, was ich diesen Monat freiwillig und in der Summe selbst festgelegt an die Taz zahle.

     

    Im übrigen: Kopieren ist kein Phänomen des Internets. Sondern das ganze Leben beruht auf Kopieren. Die gesamte Evolution, alles Leben was sich entwickelt beruht auf Kopieren. Kopieren ist so ein elementares Grundprinzip, wenn ich z.B. nur eine Sekunde an die Evolution denke, und was das ist, dann weiss ich einfach aus meinem Biologieunterricht und dem was ich danach gelernt habe: Das Grundprinzip ist Kopieren. Und dabei immer (mal) wieder anders, in einer neuen Reihenfolge arrangieren von den kopierten Teilen. Man sollte mal Kinder fragen, ob sie eigentlich Lizenzgebühren an ihre Eltern zahlen. Schliesslich sind zum allergrössten Teil schon physisch ein 50-50-Mix von ihren Eltern. Und Physisch: Alles was wir lernen ist kopieren. ein Baby will vom allerersten Tag an dauernd seine Umwelt kopieren... (man nennt das auch "lernen" ... manche Zeitschriften haben die Kopierfreudigkeit unseres Gehirns und die ganzen Lernerfolge, die wir deshalb feiern dürfen auch schon als "Wunder des Lebens" usw. bezeichnet.)

    Kopieren ist nicht kriminell, sondern das Gegenteil: Es ist ein absolut universelles, dem gesamten Leben innewohnendes Prinzip. Menschen sind die Ersten Lebewesen, die meinen: Du willst du Kopieren dürfen, du willst das machen was ich auch mache? Nichts da, erst zahlst du!

     

    LG,

    Katrin

     

     

    PS: Es wird natürlich mehr als Zeit für das Bedingungslose Grundeinkommen! Allein schon: Weil einerseits sollen die Menschenrechte bedingungslos für jeden gelten. Andererseits gibt es Geld nur gegen Bedingungs-erfüllung. Das Prinzip, was man in unserer Heutigen Welt braucht, um das verstehen zu können, nennt sich nach meinem Verstandsvermögen und Georg Orwells Kreativität "Doppeldenk".

    (Darf ich diese sehr kreative und sehr sinnvolle Wortschöpfung, an der ich durchaus eine gewisse, in Bezug auf "1984" sogar sehr hohe Eigenart, finde, eigentlich kopieren? Nur weil ich sie gut finde - und ohne zu bezahlen? Ich meine, Orwell ist doch noch nicht 70 Jahre tot, oder gelten in Großbritanien andere Fristen, und deshalb darf ich das?)

  • WO
    wütendes Opferlamm

    Ich hab vor drei Wochen einen Film im Kino gesehen (schön brav Eintritt bezahlt - ich mag das Kino) und in der letzten Woche für exakt denselben Film eine Abmahnung über 800 Euro ins Haus bekommen. Den Film hatte ich nie auf dem Rechner oder sonstwas, drei Tage Stress hatte ich trotzdem. Und musste am Ende feststellen, dass ich 'ne Unterlassungserklärung unterzeichnen muß, die mich ein Leben lang bei Strafe von etwa 5000 Euro bindet, um das Risiko eines teuren Gerichtsverfahrens zu umgehen. Obwohl ich nix getan hab.

     

    Vielen Dank deutsches Recht, vielen Dank Verwerter. Die "Autoren und Künstler" sind bestenfalls uninformiert, schlimmstenfalls bösartig und machen mich echt wütend. Bauern auf dem Schachbrett der Macht.

  • SE
    So ein ... !!!

    Das ist die Krone der Frechheit!!!!

     

    Die Urheber wollen sich nicht in Abhängigkeit von Menschen begeben, die bereit sind, sie vorab dafür zu bezahlen, dass sie z.B. Bücher schreiben.

     

    Sie wollen das bitte umgekehrt. Nähmlich dass ihre Leser von ihrem Gutwillen abhängig sind, dass sie das Buch zufälligerweise zu einem Preis bezahlen können, der noch in ihrem Budget liegt. Ein Mensch der sich erdreistet, ein Buch von ihnen lesen zu wollen, oder einen Artikel oder einen Film sehen zu wollen, hat natürlich entweder auch privilegierter Urheber zu sein - oder sich in die Abhängigkeit seines Mäzen - in hochmoderner Sprache nennt man so etwas Ausbeuterisches auch Arbeitgeber - dafür zu begeben.

     

    Aber sie würden niemals...

    Sie wollen dafür dafür genau bestimmmen, aussprechen, wieviel Kultur, Bildung oder Wissen andere Menschen in ihrem Leben geniessen dürfen. Je weniger Einkommen jemand gerade zufällig hat, desto weniger Kultur und Bildung hat er deshalb auch selbst verdient.

     

    Vielleicht sollte man mal die Ärmeren Zeitgenossen nahmens Künstler fragen. Oder die, die sich noch an ihre Anfangszeit erinnern können. Oder vielleicht die, die sich noch erinnern könnne, dass sie mal kein Geld hatten, Bücher zu lesen, Filme zu sehen, Zeitung zu lesen - und in der Pampa lebten, wo es in der Regel keine gutsortierte Bibliothek gibt. Möglicherweise waren sie dann sehr froh, wenn sie kostenlos so etwas illegales und verachtenswertes, wie z.B. Bücher und Zeitschriften von Freunden ausleihen oder gar gemeinsam lesen tun durften. Und möglicherweise hatte dieser Profit damals irgendetwas damit zu tun, dass sie irgendwann selbst durch Urheberschaft ihr Geld verdienen konnten.

    Oder ich hoffe, sie haben mit ihren Freunden damals Schuldverträge geschlossen. Und die Freunde haben diese Einnahmen dann hoffentlich an die VG Wort abgeführt.

     

    Die VG Wort sagt, dass die Dinge heute schon wunderbar "bezahlbar" wären. Ich kenne Leute, die mit einem Einkommen unterhalb von Hartz IV auskommen müssen. Davon ist an Kultur, Wissen oder Bildung einfach NICHTS bezahlbar.

    Wenn ich jedoch Google bin oder Amazon, dann ist für mich alles bezahlbar. D.h. wir erhöhen die Preise und verstärken das Urheberrecht, dann ist doch klar: Desto mehr kann es im Internet bald nur noch 2 Anbieter geben: Google und Amazon.

     

    Bibliotheken, z.B. Universitätsbibliotheken haben meines wissens nach heute schon grosse Probleme, z.B. Lizenzen für Fachzeitschriften zu bezahlen. D.h. selbst diese Grossen Anbieter, die ja nun wahrlich, im Gegensatz zu Google oder Amazon jetzt schon (im gegensatz zu früher, als sie die ganzen Zeitschriften noch in Printform vorrätig hatten) nicht allen offen stehen, werden - wenn es noch teurer wird - ausfallen. (oder es gibt Steuererhöhungen für alle, um die erstarkten Einnahmen weniger zu erhöhen.)

    Wenn dagegen die Dinge sowieso kostenlos verfügbar sind, kann JEDER unabhängig von seinem Einkommen, sie für sein Geschäftsmodell oder wenigstens für seine persönliche Fortbildung und eigene Ideen, die zu einem Geschäftsmodell werden können, verwenden. Das Interesse von Google und Amazon an Dingen, die einfach jeder verwenden kann, dürfte vergleichsweise annähernd 0 sein. Man stelle sich z.B. mal vor, jemand erfindet einen neuen Suchmechanismus, der besser ist als der von Google. Google wird wahrscheinlich grosses Interesse daran haben, die Lizenz daran ALLEIN zu besitzen. Google kann locker Millionen oder wahrscheinlich auch Milliarden Euro dafür bieten. Und brauch danach keinen Cent mehr dafür zu investieren, dieses Ding umzusetzen, weil: ihr veralteter Suchallgorithmus bleibt weiterhin der mit weitem abstand beste verfügbare auf dem Markt.

     

    Würde man dagegen diesen Suchallgorthmus frei ins Netz stellen, hätte Google, selbst wenn sie den neuen Allgorythmus am schnellsten umsetzen können, bald Konkurenz.

     

    Vielleicht sollte man mal z.B. die Autoren fragen, die i.d.R. Bücher nur aus reinem Alltruismus und Spass an der Freude schreiben. Und die dann selbstverständlich Strafe (so empfinde ich das, weil was soll das sonst sein?) zahlen müssen, wenn sie wegen ihrem verabscheuungswürdigen Alltruismus auf die schädliche Idee kommen, ihre eigenen Bücher anderen Menschen vorlesen zu wollen.

     

    Entschuldigung, wenn ich das selbe immer wieder schreibe, aber ich rege mich immer wieder auf.

    Und: Bibliotheken zahlen im Moment pro Ausleihe an die VG Wort. D.h. jeder Steuerzahler zahlt den Verdienst von Bestseller-Autoren. Dagegen: Für den Verdienst von Sachbuchautoren zahlt er fast nichts, weil die Ausleihe von Sachbüchern im Vergleich z.B. von "Biss-Romanen" gering ist. Insbesondere, Sachbücher, die sehr tiefgreifend oder umfassend behandeln, d.h. besonders teuer sind, werden kaum ausgeliehen, da Sachbücher (OK - jenseits von : Weihnachtsbasteln mit Kindern und Schöner Wohnen oder "Die schönsten Sommergärten - einfach selbst gemacht") nur für ein Spezialpublikum interessant sind.

     

    Übrigens: Soweit ich weiss: Autoren dieser Art von Sachbüchern verdienen soweit ich weiss, meisstens nichts - und schreiben - trotzdem.

     

    Ausserdem finde ich es schade: Wenn ich irgendwo ein Problem sehe, zu dessen Lösung ich einfach und unbürokratisch beitragen kann, tue ich das gerne. D.h. ich gebe eigentlich gerne z.B. von mir geschätzten Autoren Geld, wenn sie sonst akuten Mangel haben - aber nur, solange ich "weiss": Wenn der Mangel vorbei ist, handeln sie aus Überzeugung fraglos genauso.

  • Z
    Zeitenwechsel

    Nach dem Aufbruch in das Zeitalter der Wissensallmende wird sich dank Internet auch im künstlerischen Bereich eine Allmendekultur entwickeln. Dies wird durch 100 Unterschriften sicher nicht aufgehalten. Gestalten wir lieber den Wandel, z.B. mit einladenden Vergütungssystemen auf Spendenbasis.

  • SG
    Sven Geggus

    Was mich bei dieser ganzen Diskussion furchtbar aufregt ist die Behauptung, dass es ohne Bezahlung keine Kunst gäbe.

     

    Alleine die Existenz von freier Software beweist, dass das Gegenteil der Fall ist. Hier hilft das Urheberrecht sogar mit, dass bei der Weiterverbreitung die Offenheit erzwungen wird.

     

    Sven

  • M
    mrfrosty

    @Vorp: das ist wirklich der sinnvollste kommentar, den ich seit langem zu der ganzen debatte gehört habe. nuff respekt. (das ist übrigens tatsächlich ernst gemeint, schlimm das ich mir wirklich die ironie-frage stelle)

  • EF
    Elvis für alle

    Frau Roche und die Vermessung der Banknoten

  • K
    kun

    @Unsanft:

     

    > Der nächste Coup der Musikindustrie:

    > http://www.heise.de/tp/artikel/36/36517/1.html

    > Ob sich die Künstler dagegen auch lautstark wehren werden?

     

    Jaja, und diese Pappnasen lassen sich vor der Karren der Konzerne spannen, wie kann man nur so blöd sein.

     

    Und tun die "Künstler" auch noch als wären sie alleine davon betroffen, schon mal drüber nachgedacht was Computernerds den lieben langen Tag so produzieren ?

  • H
    Henkson

    Frau Roche als "Autorin" darf sich auch nennen? Aja...

  • AM
    Anders M

    Lieber MeMyself,

    Vielleicht sollten Sie sich auch mal mit dem Thema auseinandersetzen bevor sie sowas rausposaunen.

    Was am Teilen so falsch sei? Wenn Künstler per se nichts mehr daran verdienen dass leute ihre Kunst konsumieren: alles!

     

    Und das Totschlagargument jeder der der eigenen Meinung widerspricht einfach "es nicht versteht", ist der Gipfel der Lächerlichkeit. Sie sagen nicht was "es" denn genau sei. Dass sie aus prinzip recht haben? Oder dass Künstler einfach die Klappe zu halten haben wenn sie ausgebeutet werden? Oder dass mangelnde Löhne anderer Berufe dazu berechtigen Künstler auszubeiten?

     

    Wenn es einem nur um das eigene Geld geht und darum es nicht ausgeben zu müssen für dinge die man haben will, dann sollte man auch den arsch in der hose haben das zuzugeben.

  • MM
    Me Myself

    Manche lernen es nie. Die Leute, die da unterschrieben haben leider vieles nicht kapiert. Aber sie suchen eine Bühne. Aber wie wäre es, sich erst mal schlau zu machen bevor man sich aus dem Fenster lehnt bzw. auf den Sockel stellt? Einfach nur peinlich.

    Was ihr sogenannten Urheber ist denn falsch am Tauschen?

    Ist ein Buch auszuleihen auch schon kriminell? Nach dem Motto wer lesen will muss kaufen? Ich habe früher schon Platten gekauft, für Freunde davon Kopien auf Cassetten gemacht, oder auch mal eine Platte bei Freunden ausgeliehen und die dann auf Casstte kopiert. So what?

    Habt ihr verstanden, dass ein Grundprinzip des Internets, Kopien sind? Was habe ich auf meinem Rechner, wenn ich eine Internetseite aufrufe? Richtig, eine Kopie davon!

    Also wie schon erwähnt, erstmal schlau machen und nachdenken. Danach kommt das Unterschreiben dieses Pamphlets sicher nicht mehr in Frage.

    In diesem Sinne: Herr schmeiss Hirn vom Himmel!

  • H
    hklpf

    Berthold Seliger hat im Freitag eine ausführliche gegenposition formuliert: http://www.freitag.de/kultur/1219-schneiden-wir-den-kuchen-neu-an?searchterm=seliger

  • MN
    Mein Name

    Werd ich das toll finden, wenn die "Künstler werden ausgebeutet und sollten mehr verdienen!"-Debatte endlich mal auf den Rest der Gesellschaft sich überträgt und die Erwerbsbevölkerng in D und EU mal mitkriegt, dass es kaum einer von ihnen einen wirklich gerechen Lohn bekommt (für die ersten 7 der 10 Einkommensdezile dürfte das in EU allgemein so gelten). Und dann machen alle zusammen hübsch was dagegen, anstatt das jeder sein eigenes, kleines Süppchen kocht und dabei denkt: "Hach, ich muss der einzige sein, der solche Probleme hat!".

     

    Bis dahin werde ich einfach über solche Aktionen wie in Handelsblatt etc. lachen.

     

    Finde die Debatte teilweise übrigens erschreckend unkreativ.

  • JV
    Joe Völker

    Viele der Kommentare zeugen von einer geradezu beleidigenden Missachtung der Urheber — und wenig Fachwissen. Die GEMA ist das genaue Gegenteil eines Buyout-Vertrags, sondern vielmehr eine basisdemokratisch organisierte Interessenvertretung der Komponisten.

    Eine "Abstimmung mit den Füßen" im Internet? Gerne. Wer die Musik nicht bezahlen will, soll sie auch nicht hören.

    Kopieren im Internet ist nicht üblich, sondern illegal.

    Filesharing ist nicht mit Diebstahl gleichzusetzen. Das ist richtig. Der unglückliche Begriff "Diebstahl geistigen Eigentums" bedeutet vielmehr Betrug, das Erschleichen einer Nutzung auf die man kein Recht hat mit kriminellen Methoden. Ähnlich wie man sich ohne Eintrittskarte ins Konzert schmuggelt. Das ist auch kein Diebstahl.

     

    Offenbar lieben auch die Musikpiraten Musik. Würden sie sonst hohe Strafen riskieren, um sie zu ergaunern? Du liebst Musik, weil sie Dich anspricht, bewegt, emotional rührt, vielleicht sogar zu Tränen. Oder Dich Lachen macht, wenn es Dir schlecht geht.

    Als Musikschaffender stelle ich mir die Frage:

     

    "Wie kann man einerseits Musik lieben, und andererseits

    denjenigen, die sie erdacht haben, ihr Herzblut vergossen haben, ihr Innerstes nach außen kehren,

    so dermaßen ans Schienbein treten?"

     

    Das konnte mir noch keiner beantworten.

  • JV
    Joe Völker

    Viele der Kommentare zeugen von einer geradezu beleidigenden Missachtung der Urheber — und wenig Fachwissen. Die GEMA ist das genaue Gegenteil eines Buyout-Vertrags, sondern vielmehr eine basisdemokratisch organisierte Interessenvertretung der Komponisten.

    Eine "Abstimmung mit den Füßen" im Internet? Gerne. Wer die Musik nicht bezahlen will, soll sie auch nicht hören.

    Kopieren im Internet ist nicht üblich, sondern illegal.

    Filesharing ist nicht mit Diebstahl gleichzusetzen. Das ist richtig. Der unglückliche Begriff "Diebstahl geistigen Eigentums" bedeutet vielmehr Betrug, das Erschleichen einer Nutzung auf die man kein Recht hat mit kriminellen Methoden. Ähnlich wie man sich ohne Eintrittskarte ins Konzert schmuggelt. Das ist auch kein Diebstahl.

     

    Offenbar lieben auch die Musikpiraten Musik. Würden sie sonst hohe Strafen riskieren, um sie zu ergaunern? Du liebst Musik, weil sie Dich anspricht, bewegt, emotional rührt, vielleicht sogar zu Tränen. Oder Dich Lachen macht, wenn es Dir schlecht geht.

    Als Musikschaffender stelle ich mir die Frage:

     

    "Wie kann man einerseits Musik lieben, und andererseits

    denjenigen, die sie erdacht haben, ihr Herzblut vergossen haben, ihr Innerstes nach außen kehren,

    so dermaßen ans Schienbein treten?"

     

    Das konnte mir noch keiner beantworten.

  • R
    ralle

    bislang war ich auch der meinung, dass es sich um diebstahl handelt. aber jetzt, da charlotte roche unterzeichnet hat, gebe ich meine haltung auf.

  • S
    Stefan

    Und um es mal mit den Worten von Sven Regener zu sagen: Man pinkelt uns zahlenden Kunden ins Gesicht, wenn wir Geld für digitale Werke ausgeben, die sich nur auf ganz bestimmten Geräten installieren lassen, und wenn der Anbieter mal keinen Bock mehr hat und den DRM-Server abstellt, kann man die gekaufte Datei getrost in den Gulli treten. Ist ja nicht so, als wäre das noch nie passiert! Das ist schlicht und

    ergreifend Geldverbrennung. Für uns Kunden. Für den Anbieter ein schlaues Geschäft. Aber nicht jeder ist so dumm dafür bereitwillig den Geldbeutel aufzumachen.

     

    Und von den Damen und Herren, die aus Mitteln die von jedem Haushalt erpresst ... ich wollte sagen, eingezogen werden, entlohnt werden und sich dann darüber mockieren wenn das was mit diesen Geldern produziert wurde als Allgemeingut angesehen wird, von diesen Damen und Herren möchte ich überhaupt nicht anfangen. Die sollten froh sein, wenn sich

    ihre Werke außerhalb der Sendezeit noch weiterverbreiten.

  • S
    Stefan

    Frau Roche als Urheber zu bezeichnen ist ok, aber als Künstler, das ist vermessen :-)

     

    Meiner Ansicht nach beleben die Urheber die Mißverständnisse der Musikindustrie wieder, die erst sehr spät erkannt hat, daß man Geld nur erwirtschaften kann, wenn man etwas anbietet, was der potentielle Käufer auch erwerben möchte. Das haben die Urheber, die hier auf die Tränendrüse drücken noch nicht so richtig verstanden.

     

    Im Unterschied zu früher, sind viele Werke (Musik, Filme, Bücher, ...) heutzutage leicht zu digitalisieren und damit ohne weiteren Aufwand (Material! Zeit!) beliebig oft zu duplizieren. Hat dem Käufer früher das Angebot nicht gepaßt, blieb das Zeug eben wie Blei im Regal liegen. Hat ja nicht jeder zuhause eine Druckerpresse stehen. Heute genügt es, wenn sich einer mal die Arbeit macht das Machwerk (irgendwie muß ich hier an Fr. Roche denken) auf den Scanner zu legen und durch das OCR zu jagen, schon hat man ein eBook, das flugs über die ganze Welt verteilt ist. Was früher einer Verteilungs- und Verwertungsindustrie bedurfte, geht heute im Kinderzimmer.

     

    Und deswegen ist heute der Griff zur Kopie auch so leicht - für den Konsumenten. Kaufen mag er nicht, weil er keinen echten Gegenwert zu seinem Geld sieht (komisch, ich muß hier schon wieder an Fr. Roche denken) und da man in den Medien ständig damit konfrontiert wird, möchte man aber doch mal reinkucken. "Kein Problem, da geh' ich mal googeln."

     

    Insofern, liebe Urheber, hört einfach zu was die Leute haben möchten, versucht nicht immer aus euren zahlenden Kunden den Esel zu machen (DRM!), und gebt ihnen ein gutes Gefühl, wenn sie zahlen statt kopieren.

     

    Erst gestern las ich, daß sich die Filmindustrie in den USA mit den Vermarktern darauf geeinigt hat, auf DVDs und Blurays noch mehr Raubkopiehinweise vor den Film zu schrauben. Super, damit wird eine "Raubkopie" nur noch interessanter, denn da muß ich mir den Mist nicht ansehen. Gebt lieber einen kurzen Vorspann von 10 Sekunden dran: "Vielen Dank, daß Sie unser Werk mit Ihrem Geld möglich gemacht haben." Da würde man sich als Käufer gleich positiv berührt fühlen, mit dem ganzen Raubkopier- und GEZ-Scheiß wünscht man sich eigentlich nur, man hätte besser eine Raubkopie runtergeladen.

  • A
    Arne

    Ob sich diese 100 Unterzeichner jemals selbst eine DVD gekauft haben mit Filmen? Sieht irgendwie nicht so aus. Wer das macht, darf erstmal lesen, dass er ein Krimineller ist, wenn er Filme kopiert (Das freut natürlich denjenigen, der gerade 20 € oder mehr für eine DVD gezahlt hat), dann darf er sich manchmal Ewigkeiten blöde Vorschaus von Filmen anschauen, die er nie kaufen würde und die man nicht vorspulen kann und anschlie0end zum dritten oder vierten Male die Sprache wählen (Das erste Mal hatte er sie nur gewählt, damit man denjenigen, der eine DVD käuflich korrekt erwirbt, auch in der richtigen Sprache als Kriminellen beschimpfen kann), um anschließend festzustellen, dass diese Industrie sogar zu blöd ist, eine einheitliche Lautstärke für ihre DVDs festzulegen und er entweder nix versteht oder ihm die Ohren wegfliegen, wenn die Lautstärke noch von der letzten DVD eingestellt war.

    Klasse, dafür gebe ich gerne Geld aus.

    Btw: Welche urheberrechtlichen Ansprüche kann eigentlich ein darstellender Künstler wie Mario Adorf geltend machen? Der zitiert doch dauernd nur als Schauspieler offenbar urheberrechtlich geschützte Texte, der muss dafür zahlen. Bzw. darf, er will das ja wohl. Ich hoffe, die TAZ hat überprüft, ob sie diesen Aufruf von den 100 Promis zitieren durfte ohne die Urheberrechte der Unterzeichner zu verletzen.

    Und selbstverständlich sollen die nicht umsonst arbeiten (Die Generation "Praktikum und 1-Euro-Job" hat für diesen Wunsch vollstes Verständnis und entsinnt sich der großen Solidarität der Unterzeichnenen mit ihnen.), sie sollen angemessen bezahlt werden. Unter den genannten ist niemand, der imo mehr verdienen sollte als eine Aldi-Kassiererin, die den ganzen Tag schuftet für ihr Geld. Evtl. sollten wir mal ein bedingungsloses Grundeinkommen für kreative Künstler einführen. Das Duschschnittseinkommen in der BRD liegt zur Zeit bei 1400 € monatlich.

  • MG
    Mein Geld

    Ich sehe es wie Olaf

    Es ist mein Geld welches die Künstler haben wollen,ich bin der Kunde. Ich lasse mich als Kunde nicht gerne mit drakonischen Strafen bedrohen, wenn ich das Produkt welches ich erwerben möchte vorher ausgiebig testen möchte.

    Überzeugt mich und ich kaufe sehr gerne. Ich lasse mich aber nicht wie einen Verbrecher behandeln, weil ich vorher komplett hören möchte was ich kaufe.

    Vielleicht möchte ich mir eine Fernsehserie die ich im TV verpasste nochmals zum Teil sehen bevor ich sie kaufe und kaufe dann alle Staffeln als DVD, wie jüngst geschehen.

     

    Klar kann der Händler seine Tür verrriegeln und verrammeln, weil er Angst vor Diebstahl hat, aber auch verkaufen kann er dann nichts. Es wird auch nicht viel besser wenn 2 schwere Jungs den Eingang bewachen, wer geht das schon gerne einkaufen.

     

    Ihr Künstler macht eure Gedanken frei und seid kreativ in den Ideen wie ihr am besten eure Produkte in einer WinWin Situation unter die Leute bringt. Das ist der Weg...

  • M
    Matthias

    @joe: Ja, schon, allerdings reichen denen die 9Milliarden jährlich nicht, in diesem Selbstbedienungsladen.

     

    Ich kann die Künstler nicht verstehen. Die erhalten doch maximal 1% von dem was deren Kunst einbringt und der Rest wandert an dritte, die dank dem digitalen Zeitalter überhaupt nichts mehr machen müssen. MP3s muss man nicht in Geschäfte bringen und aufwändig transportieren und herstellen. Das geht alles automatisiert und dank der zahlreichen Plattformen kann man auf die Verwerter doch komplett verzichten.

     

    Das Ergibt für mich nur dann einen Sinn, wenn diese Künstler offenbar auch noch ihre Enkel mit der Arbeit von vor 40 Jahren versorgen wollen, ohne neue Kunst zu erstellen.

     

    Dann kann man sich zB. mal die MP3-Downloads und die CD Versionen anschauen. Da ist es nicht selten so, dass eine 320kbit MP3 mehr kostet als die CD. CDs sind dazu auch noch schlecht für die Umwelt.

     

    MP3s für 10cent pro Stück und ohne DRM, dann denke ich doch gar nicht mehr drüber nach ob sich das lohnt. FLAC Dateien dann halt für 30cent.

     

    Aber wie schon beschrieben, das Problem ist, dass da eine Milliardenschwere Industrie sitzt und mitverdienen will, die allerdings nicht mehr benötigt wird um die Musik in die Geschäfte zu bringen.

     

    Und diese "Künstler" lassen sich von denen auch noch instrumentalisieren. Vermutlich wurden einige von denen sogar dazu genötigt und sie merken es nicht mal

  • HL
    Herr Lehmann

    Längst überfälliger Schritt, bin gespannt ob die Urhberrechtsabschaffer auch so viele Stimmen auf sich vereinigen können...

     

    Es ist doch auch von dieser Seite Interessenpolitik, wenn (Lebens-)Künstler, die es noch nicht an die Fleischtöpfe des Urheberrechts geschafft haben, dessen Abschaffung fordern um sich mit einer Kulturflatrate gegenzufinanzieren. DIeser Verteilungskonflikt dürfte auch ruhig mal offen thematisiert werden...

  • U
    Unsanft

    Der nächste Coup der Musikindustrie:

     

    http://www.heise.de/tp/artikel/36/36517/1.html

     

    Ob sich die Künstler dagegen auch lautstark wehren werden?

  • S
    sommer

    Bis jetzt konnte mir noch keiner erklären, wie ein Autor ohne die Verlage an einen Lektor kommt, woher er die Erfahrung nehmen soll, den Druck und Vertrieb seiner Bücher zu organisieren - ja es, gibt noch Leute, die Bücher in Papierform vorziehen - und von was er in der Zeit, während er sein Buch fertigstellt (Stichwort: Vorschuss), leben soll.

     

    Auch epubs brauchen Vertriebswege, youtube ist da wenig hilfreich.

  • S
    stroeminen

    Da kann man sich dann wieder einmal Namen derer rauspicken, deren Werke man ab sofort nicht mehr haben muss...

    Es ist schade, dass vermeintliche "Indie"-Künstler mit solchen Aktionen nur belegen, dass sie alles, nur nicht unabhängig sind. Roche, Regener und co. hängen eben im goldenen CD-Zeitalter fest, und das ist mit VIVA2 dereinst glorreich untergegangen.

  • W
    Walter

    @Lara Croft:

     

    "Bei der Gelegenheit könnten auch gleich mal höhere Honorare für freie JournalistInnen und AutorInnen gegenüber den Verlagen/den Medien eingefordert werden. - Wer nicht super berühmt ist, kann von den lächerlichen Honoraren gar nicht leben."

     

    Sie haben da was nicht verstanden:

     

    "Der in diesem Zusammenhang behauptete Interessengegensatz zwischen Urhebern und "Verwertern" entwirft ein abwegiges Bild unserer Arbeitsrealität."

     

    Sagen die super berühmten Autoren des Aufrufs.

  • S
    Simon

    Ich habe mir den Brief durchgelesen und finde seinen geringen Umfang erstaunlich. Letztendlich steht da nur, dass das Urheberrecht erhalten bleiben soll und Verwerter und Urheber quasi Eins sind. Darüber hinaus soll der "Schutz des Urheberrechts" gestärkt werden.

     

    Ich frage mich, ob die AutorInnen des Briefs wissen, was stärkerer Schutz des Urheberrechts in den Augen ihrer Verwerter sowie konservativer Politiker bedeutet: Überwachungsstaat.

     

    Der Brief leugnet in meinen Augen die vielen Probleme, die die heutige Verfolgung sogenannter Urheberrechtsverletzungen mit sich bringt. Außerdem wird wieder übergangen, dass zum einen Verwerter und Urheber nicht das gleiche sind. Warum werden zum Beispiel Urheberrechte nicht von den Urhebern sondern von dubiosen Anwälten verfochten?

    Zum anderen wird übergangen, dass es niemandem um eine Abschaffung des Urheberrechts geht, sondern um neue Formen der Entlohnung von KünstlerInnen, die sich zwar auch an der Menge der verteilten Kunstwerke richtet, aber eben nicht pro Stück erfolgt.

  • E
    Eisvogel

    Leute wie Tokio Hotel kriegen fette Deals die sie zu Millionären machen. Denen kann youtube egal sein.

     

    Junge Künstler mit Energie für Selbstvermarktung, deren Schaffen auch ohne Internet keinen fetten Deal gelandet hätte, können sich über youtube freuen.

     

    Bleiben Leute die ein künstlerisches Nischenprodukt ziemlich gut und aufwändig machen. Die kriegen weder fette Deals noch bleibt viel Kraft für Selbstvermarktung, und die Klicks reichen mangels Mainstream nicht zum Leben. Für diese Leute (die sich da zu Wort melden) ist gratis Kultur in der Tat ein riesen Problem. Und ich würde es auch schlimm finden wenn es künftig nur noch Tokio Hotel und Halbdilettanten gibt.

  • T
    Thomas

    Wirklich Die ZEIT macht Stimmung gegen etwas was sie nicht versteht??? Wo gibt es denn sowas? Achja...Springer Presse...ob die nun direkt dazu gehören oder in China fällt n Sack Reis um..

     

    Eigentlich werden die Verrwerter bestraft dafr das Sie es nicht hinbekommen Ihre Musik genauso wie Ihre CDs in den Läden Online anzubieten, zu einem faieren Preis...wenn ich keine CD mit Druck und Hülle kaufe, warum soll ich dann das gleiche blechen wie in nem CD-Laden? Außerdem kann man kaum Musik online kaufen (ja, ja iTunes) wenn man nicht son Knebelshit will.

     

    Also wenn kein Markt geschaffen wird von denen die die Inhalte haben, wird einer geschaffen wo alles 4free ist, selber Schuld!!!

  • R
    Retropaffer

    Die ganz großen und bekannten Künstler können sich sicher aufregen, andererseits nagen die sicher nicht am Hungertod. Die kleineren Künstler sollten froh sein über die kostenlose Werbung und Verbreitung Ihrer geistigen Ergüsse. Sonst würde die, außer ein paar Insidern, kein Mensch kennen. Kaufen wird das trotzdem niemand, dann lieber drauf verzichten!

    Das Internet bringt nun mal diese Dinge mit sich und die Künstler haben dadurch sicher icht nur Nachteile, im Gegenteil.

     

    MfG

  • H
    Horst

    Ich gestehe!

     

    Ich habe für Freunde und Freundinnen früher Mixtapes hergestellt.

     

    Ich bin (laut Gesetzeslage) ein Verbrecher!

     

    ...

  • RM
    Ret Marut

    Das mit dem Urheberrecht ist ja gut und schön. Warum aber meinen z.B. Musiker für ihre geistigen Ergüsse höhere Ansprüche geltend machen zu können, als andere Kopfarbeiter.

    Wenn ich als Erfinder heute einen Geistesblitz in ein patentierbares Produkt umsetze, dann bekomme ich dafür einen Schutz von 15 Jahren. Aber nicht mal automatisch, sondern ich muß mir die Anmeldung eines Patentes erstmal leisten können und dann noch jedes Jahr Nachzahlen, sonst ist der Schutz futsch.

    Warum meinen diese Künstler, ihre geistige Arbeit wäre was besseres: 70 Jahre Urheberrechtsschutz und nicht mal in Vorkasse gehen, um den Schutz überhaupt zu bekommen.

    Wer einen solchen elitären Schutzanspruch anmeldet, also zu erkennen gibt, dass er/sie was besseres sind, darf sich nicht wundern, wenn sich das Mitleid in engen Grenzen hält, wenn's nicht so klappt (Technik sei Dank).

  • YT
    yours truly

    Ich bin für eine Ausweitung des Urheberrechts. Es sollten alle Handwerker, Dienstleister, Minijobber, Hausfrauen und sonstige Angestellte in den Genuss ihrer Rechte kommen.

     

    Tische werden nur allzu oft kopiert.

    Frisuren nachgeahmt und zitiert.

    Heute darf sich jeder motorisierte Affe Pizzataxi nennen.

    Jede Autobahn sieht gleich aus, überall wird das gleiche Muster gepflastert.

    Der Fortschritt wird durch sich ewig wiederholende Kopien ausgebremst.

     

    Radiorotationen sollte verboten werden.

    Zeitungen sollten nur noch exklusiv Storys bringen dürfen.

    Schluss mit den Einheitsmedien.

    Weg mit den Kopien - lasst Originale Leben !!!

     

    Mit Copyleft Grüßen,

    yt

  • DS
    der Spamvermeidung-Baum

    Ich gebe gerne Geld für zeitraubende Dinge aus. Bücher, Comics, Filme, Videospiele... ich kaufe sogar oft mehr, als ich zu konsumieren Zeit übrig habe.

     

    Die 100 Nasen da habe ich aber mal von meiner Liste gestrichen. Die bekommen von mir kein Geld mehr, so sehr ich manche von denen schätze. Irgendwann ist auch mal gut.

  • V
    Vorp

    Bei der abschaffung des Urheberrechts geht es ganz direkt auch um die Abschaffung des Urhebers. Und den benötigt Kunst auch nur, um kommerziell verwertbar zu sein. Für die Freiheit der Kunst muss der Urheber verschwinden. Und das funktioniert nicht, indem man deklariert "Der Autor ist tot!" sondern, "Der Autor bekommt kein Geld!". Abschaffung des Urheberrechts bedeutet, der Urheber hat, als Urheber, kein Existenzrecht mehr. Weshalb die Abschaffung des Urheberrechts nur eine Seite der Medaille ist, mit dem bedingungslosen Grundeinkommen auf der anderen Seite. Erst das bedingungslose Grundeinkommen deklariert nämlich nicht nur "Jeder Mensch hat das Recht auf Leben!" sondern "Jeder Mensch bekommt das nötige Geld zum Leben". Das bedingungslose Grundeinkommen bedeutet, dass man per se und überhaupt ein Existenzrecht hat, und nicht erst in der speziellen Funktion des "Leistungsträgers". Die Urheber müssen heutzutage Urheber sein, um überhaupt sein zu können, und kommen damit in Konflikt, dass Urheber nicht mehr gebraucht werden.

  • O
    Olaf

    Ich kann nicht nachvollziehen warum sich die Leute ins eigene Fleisch schneiden.

    Selbstverständlich haben sie jedes Recht ihre Werke in komplett Buy-out-Verträgen einem Verwerter zu übergeben und sich so ihren Unterhalt zu verdienen.

    Nur, und das meine ich mit ins eigene Fleisch schneiden, diese Verwerter schaffen für mich keine Möglichkeit das was ich gerne möchte in der Form und Zeit zur Verfügung zu stellen wie ich es, als derjenige der die ganze Kette aus Verwerten und Urhebern unterhalten soll, gerne haben möchte.

     

    ganz einfach: Ich habe das Geld, ihr wollt es. Ich stimme ab mit meinem Geld.

    Versucht das mal mit dem Kundengedanken an die Verwerter weiterzugeben damit auch ich wieder Geld in die Kanäle stecke die ihr euch vorstellt.

    Der Vertrieb und die Methoden der Verwerter sind nicht im Kundeninteresse und darum verweigere ich mich.

     

    Willkommen im Internet wo das umschiffen von Fehlern durch ausweichen der defekten Stelle essentielle schon Bestandteil der Infrastruktur ist.

  • LC
    lara croft

    Ich wundere mich, dass die Unterschriftenaktion der AutorInnen und KünstlerInnen erst jetzt kommt.

     

    Aber gut, dass sie nun da ist!

     

    Die anderen Parteien sollten der Piratenpartei sehr gern in den Bereichen Bürgerbeteiligung und Transparenz hinterherlaufen, aber nicht im Bereich Urheberrecht/Nutzungsrecht(nicht)vergütung.

     

    Bei der Gelegenheit könnten auch gleich mal höhere Honorare für freie JournalistInnen und AutorInnen gegenüber den Verlagen/den Medien eingefordert werden. - Wer nicht super berühmt ist, kann von den lächerlichen Honoraren gar nicht leben.

     

    - Siehe auch bei der taz !

     

    Geistige Arbeit ist u.a. dort Billigstarbeit, ja Tagelöhner-Dumpingarbeit.

  • T
    Thomas

    Es ist sehr traurig, dass es eine solche Debatte geben muss:

    Wenn jemand ins Geschäft geht, bezahlt er für die Dinge, die er mitnehmen will.

    Auf der andern Seite gibt es viele Menschen, die im Internet Inhalte runterladen ohne sich zu fragen, ob Sie dafür bezahlen müssen oder nicht: die Inhalte stehen da, also darf sich bedient werden

    Dabei interessiert esdiese Menschen nicht, ob die Inhalte zu Recht angeboten werden oder nicht:

    Wer die Haustür nicht abschließt ist selbst dran schuld, wenn er bestohlen wird und sein Eigentum später auf dem Rödelmarkt angeboten wird; Dieb und Hehler trifft keine Schuld!? Das kann ja wohl nicht wahr sein

  • Y
    yeah

    WIR HABEN BEREITS DIE KOSTENLOSKULTUR!!

     

    Heute ist es einfacher, schneller und bequemer ein Musikstück aus dem Internet herutnerzuladen als es im CD-Laden zu kaufen.

     

    Noch dazu ist es kostenlos und das Risiko erwischt zu werden ist praktisch 0

     

    Dieser "Schwarzmarkt" ist inzwischen größer als das legale Geschäft.

     

    Die Verbraucher und die Piratenpartei wollen den Urhebern (vor allem unbekannteren) die Möglichkeit geben wieder mehr Geld zu verdienen. Dazu muss

    #1 Das kopieren wie es im Internet üblich ist legal werden (Aufgabe der Politik)

    #2 Ein anderes Vergütungsmodel gefunden werden, z.b. die Kulturflatrate (Aufgabe der Verwerterindustrie, Umsetzung zusammen mit der Politik)

     

    Das ist eine Win-Win Situation, ich verstehe nicht wie man das nicht begreifen kann...

  • X
    xxx

    Ohne jemals selbst im illegalen Bereich Files geshared zu haben: Filsharing ist nicht mit Diebstahl gleichzusetzen!

    Das ist doch mittlerweile bekannt, durch das Sharen wird nichts entwendet!

    Klar sollen Künstler von ihrer Kunst leben können, aber solch drakonische Strafen, wie derzeit bei Urheberrechtsverletzungen drohen, sind nicht angemessen. Zumindest eine wirksame (!) Deckelung der Anwaltskosten im Abmahnfall auf ein nicht existenzbedrohendes Maß sollte doch gesetzlich umgesetzt werden können. Zum Vergleich: Schwarzfahren kostet 40 Euro. Oder: eine Verpflichtung zu einer vorherigen Verwarnung, erst dann, bei weiteren Verstößen oder wenn z.B. ein urheberrechtlich geschütztes Bild nicht entfernt wird, kostenpflichtige Abmahnungen. Vor allem im Hinblick darauf, dass viele urheberrechtsverletzungen von Minderjährigen oder aus Unwissenheit begangen werden.

  • J
    joe

    Wird der Tatort nicht ohnehin mit GEZ Geldern finanziert...?!

  • U
    Umsonstkultur

    Die übliche tägliche Flennerei.