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Angriff auf Berliner Rabbiner„Leider sind es meist Migranten“

Gewalt gegen Juden gehe oft von jugendlichen Migranten aus, sagt Anetta Kahane von der Amadeu Antonio Stiftung. Dennoch sei dies ein gesamtdeutsches Problem.

In Großstädten häufen sich Angriffe auf Juden: Rabbiner in Berlin. Bild: dpa

BERLIN dpa | Die Amadeu Antonio Stiftung hat nach dem brutalen Überfall auf einen Rabbiner in Berlin vor zunehmender Gewalt gegen Juden gewarnt. „Es gibt in letzter Zeit mehr körperliche Attacken gegen Juden als in den vergangenen Jahren – vor allem in Ballungsgebieten und Großstädten“, sagte die Stiftungsvorsitzende Anetta Kahane. „Und leider sind es meist junge Migranten.“ Antisemitische Schmierereien und Beschimpfungen sowie Sachbeschädigungen kämen dagegen eher von Rechtsextremen oder aus der Mitte der Gesellschaft. Diese machten die Mehrzahl der antisemitischen Fälle aus.

Am Dienstag war ein 53-Jähriger Rabbiner vor den Augen seiner Tochter von Jugendlichen geschlagen und antisemitisch beleidigt worden. Die Polizei vermutet, dass die Täter arabische Wurzeln haben. Ein israelischer Regierungssprecher verurteilt den Angriff scharf. Israel hoffe, dass Deutschland die Verantwortlichen vor Gericht bringe, sagte der Sprecher Paul Hirschson weiter.

Nach Kahanes Ansicht zeigt sich der Antisemitismus in Deutschland derzeit recht aggressiv. Dazu habe etwa die Beschneidungsdebatte beigetragen. In der Regel würden selten Rechtsextreme gegen Juden gewalttätig. „Das hat damit zu tun, dass Nazis in Gegenden dominant sind, wo es wenig jüdisches Leben gibt.“

Die Gewalt gehe eher von jungen Migranten aus. Vor allem der Nahost-Konflikt trage zur Ideologisierung der Jugendlichen bei. „Viele arabische Jugendliche sehen sich als Opfer Israels und pflegen einen Israel-Hass. Sie identifizieren Israel mit allem Jüdischen.“ Hinzu komme, dass Konflikte in manchen ausländischen Gemeinschaften mit körperlicher Gewalt gelöst würden.

„Die deutsche Gesellschaft darf sich nun aber nicht zurücklehnen und sagen: Das waren wieder einmal die Migranten, nicht wir“, betonte Kahane. Es gebe derzeit eine starke Selbstentlastungstendenz – etwa in Anbetracht der Morde der Neonazi-Terrorzelle NSU. Die Expertin warnte davor, nun so zu tun, als sei der Vorfall ein Problem der Anderen. „Schuldzuweisungen bringen nichts. Wir müssen uns mit dem Problem Antisemitismus als Gesellschaft auseinandersetzen – und dazu gehören auch Migranten.“

Die Amadeu Antonio Stiftung kämpft seit 1998 gegen Rassismus, Rechtsextremismus und Antisemitismus. Unter anderem registriert sie entsprechende Übergriffe, die in offiziellen Statistiken oft nicht auftauchen.

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44 Kommentare

 / 
  • T
    tom

    ist es nicht verrückt? 70 Jahre nach dem holocaust werden jüdische mitbürger wieder beschimpft, geschlagen und eingeschüchtert? und ist es nicht tragisch dass ausgerechnet berlin mit einer linken führung und der multikulturellen betonung ihrer politik so etwas wieder möglich macht? nicht nur rechtsextreme können sich wieder einmal an juden austoben, jetzt kommen ihnen auch noch arabischstämmige mitbürger zur hilfe. wenn es nicht so schlimm wäre, dann könnte man noch von einer komödie sprechen.

    und tatsächlich gibt es hier noch leute die nix besseres zu tun haben, als die täter zu entlasten und die politik israels als rechtfertigung für sowas herzunehmen. Fazit: mangelnde Empathie ist keine frage von rechts oder links.

  • T
    tim

    @ D.J.

     

    Nach so einem inhaltsfreien Kommentar noch von seriöser Religionskritik zu reden, das ist wirklich erheiternd. Im übrigen ist der Begriff "Religioten" überaus beleidigend und passt perfekt! in das Bild, das ich von Ihnen habe. Danke für diese eifrige Bestätigung.

  • S
    Susanne

    @Die bösen Migranten

     

    VerPIsse dich hier, du kranker KommentarTROLL. Dein dummes Gelaber und deine PI-Verfolgungsangst will hier keiner lesen. Nur Beleidigungen, was anderes kannst nicht, du Opfer.

  • D
    D.J.

    @tim,

     

    PI? Verhärmte Spinner ohne Humor. Ich dagegen finde viele Linke überaus lustig und unterhaltsam. Wie kleine Kinder, wenn man ihnen Widerworte gibt. Stampf, Stampf. Verbindet sie mit vielen Religioten. Mein kleiner Neffe war früher so. Inzwischen ist er älter und wir verstehen uns trotz zahlreicher politischer Differenzen sehr gut. Er gehört nämlich einer seltener gewordenen Spezies an: Ein intelligenter Linker.

     

    Zum Thema: Anstrengend finde ich die ständig in Foren auftauchende Behauptung, die islamischen Verbände würden sich nicht distanzieren (nicht nur in diesem Fall). Dabei würde schon 5 Sekunden googeln oft das Gegenteil zeigen. So etwas hat nichts mit seriöser Religionskritik zu tun - die ich für absolut notwendig halte -, sondern dikreditiert sie eher.

  • T
    tim

    @ Clemenz M.

     

    Ich bin sehr neugierig. Bitte geben Sie mir doch ein bis zwei Verweise für diese Studien. Wer hat die wo veröffentlicht?

    Ich empfehle Ihnen vorab schon mal von Frau Rommelspacher "Anerkennung und Ausgrenzung". In diesem wegweisenden Werk werden ganz klar die strukturellen Rassismen und Ausgrenzungen der hiesigen Gesellschaft an Menschen mit Migrationshintergrund deutlich - obwohl nach 1945 ebenfalls ein nicht ungehöriger Teil der deutschen Bevölkerung selbst flüchtlinge aus dem vormaligen Großdeutschland waren, diese nicht willkommen geheißen worden und sich ebenfalls eine große spaltung im Land zeigte, die nur (oberflächlich) durch das Wirtschaftswunder der 50er und 60er Jahre gekittet werden konnte. Hier werden Studien aufgezählt, die genau diese Mechanismen von Ausgrenzung und sich-zurück-ziehen offenbar werden lassen. Ich kann also Ihre Worte nur als spießbürgerlichen, rechtsgerichteten Deutungsversuch betrachten. Zu mehr reicht es ob der dünnen Argumentation von vornherein nicht. und D.J. ist sowieso bei taz.de bekannt mit seinen PI-Verschwörungstheorien und erregt bei mir zumeist nur noch ein müdes Lächeln oder Mitleid.

  • I
    Interpretator

    Täglich werden in Berlin dutzende Menschen von arabischstämmigen Intensivtäter ausgeraubt, angegriffen, verletzt, gedemütigt, von sexueller Belästigung oder Schlimmerem mal ganz abgesehen. Das ist wohl schon so normal, dass es niemanden mehr interessiert. Es sei denn, ein Rabbi wird verprügelt. Dann kriecht die Katze hinterm Ofen hervor. Wir haben ein riesiges Problem mit einer relativ kleinen, aber schwerkriminellen Gruppe von diesen "Jugendlichen", die das friedliche Zusammenleben in unserem Land und das Image von Muslimen allgemein schwer schädigt. Das ist das eigentliche Problem, und das muss gelöst werden, und zwar möglichst schnell.

     

    @Doitscher: Also, ich kann Araber ziemlich leicht von Nazis unterscheiden, auch wenn sie in ihren Parolen durchaus ähnlich sein können.

  • S
    suswe

    Leider ist es nicht so, dass die Erfahrung von Diskriminierung fehlerfrei macht.

    Darüber muss diskutiert werden, auch ohne nur den Fehler beim deutschen Entlastungsbedürfnis zu suchen.

  • D
    D.J.

    @Clemens M.,

     

    nehmen Sie es dem "Die bösen Migranten" nicht persönlich - der schreibt immer so. Ich denke, es ist ein schwerwiegenderes Problem als ein harmloses Tourette-Syndrom. Sicher ein sehr, sehr einsamer Mensch.

  • D
    Doitscher

    Was soll denn die Vorverurteilung? Es heißt doch eindeutig: VERMUTLCH Araber. Vemrtlich heißt, dass es auch andere, nämlich Nazis gewesen sein können. Von daher verstehe ich die Aufregung nicht. Ersteinmal abwarten. Oder ist es einfacher, Minderheiten zu dikreditieren?

  • DB
    Die bösen Migranten

    @Clemes M.

     

    Sorry, aber ich verstehe Ihr PI-Gesülze nicht.

    Könnten Sie bitte einmal erläutern, was Sie mit Ihrer Agitation, die man ja schon zur Genüge von der Internet-SA des Stefan H. aus Bergisch-Gladbach kennt, zum Ausdruck bringen wollen?

    Haben Ihre "Studien" gezeigt, dass diese Migrantentäter trotz vom deutschen Volk bezahlten Studium und hochbezahlten Arztberuf gerne Juden jagen, so wie es Ihre kahlgeschorenen Fußtruppen tun, die der deutschen Orthografie nicht mächtig sind und auf dem Bau arbeiten, wenn sie nicht gerade Migranten und Juden anzünden?

     

    Bringen Sie es doch bitte mal auf den Punkt, taz.de wird Sie schon nicht zensieren - das tut es nie bei PI-Nazis und anderem rechtsradikalen Internet-Gesindel.

  • SS
    Sofa Surfer

    Der Focus der Amadeu Antonio Stiftung ist nun mal auf rechte Gewalt gerichtet.

    Denn Amadeu Antonio haben nun mal rechte Schläger ermordet und keine arabischstämmigen Jugendliche.

    Das solltet ihr Bildungsbürger eigentlich wissen.

  • CM
    Clemes M.

    @von Die bösen Migranten: "Schließlich sind die meisten von ihnen ja auch die Verlierer in dieser Gesellschaft und stehen auf der untersten Stufe der sozialen Leiter."

     

    Eigenartig diese immer wiederkehrende Irrtümer, die gebetsmühlenartig wiederholt werden:

     

    Studien zu Migration belegen, dass diejenigen am ehesten ausgegrenzt werden, die die Sprache nicht können und wenig Bildung haben. Natürlich ahben Kindetr, die in Familien aufwachsen, in denen auf Bildung wenig Wert gelegt wird, nicht dafür gesorgt wird, dass die Kinder Deutsch und andere lebenswichtige Dinge lernen, schlechtere Chancen: Wie soll das auch anders sein.

     

    Wen Eltern ihren Part nicht übernehmen, keine Hilfe wollen, kann die Umgebung auch wenig ausrichten. Man nimmt Menschen ihre Würde, wenn man sie nicht als im Rahmen ihrer Möglichkeiten eigenverantwortlich betrachtet sondern als arme Opfer, denen man jedwedes destuktives Verhalten nachsehen muss. Im Gegenteil - damit lässt man sie wirklich im Stich, die Opferkarte hat noch niemanden weitergebracht.

  • B
    Brandt

    Die taz Redaktion braucht eine Aufsichtsperson. Jedesmal wenn ein Journalist "Migrant" , "arabischstämmig" oder "Moslem" schreibt, soll er bei der Aufsichtsperson nachfragen, ob er sich nicht präziser ausdrücken könnte.

     

    Der Begriff "Migrant" meint Menschen mit Wanderungsvergangenheit. Er umfaßt internationale Migranten als auch Binnen-Migranten.

     

    Das Adjektiv "arabischstämmig" bezieht sich auf einer ganzen Reihe von arabischen Diktaturen und Königreichen in Nordafrika und Nahost. Der arabische Sozialismus und Nationalismus möchte Palästina in ein neues Staatsgebilde aufgehen lassen. Die erklärten Feinde dieser Politik sind die arabischen Königreiche, weil sie damit ihre Privilegien verlören. Das Adjektiv "arabischstämmig" sagt gar nichts über die politische Einstellung zu Palästina und Israel.

     

    Die "Moslems" gibt es nicht, weil es sich um eine Ansammlung an Sekten handelt. Beim Christentum gibt es große dominante Konfessionen mit zentralisierten Verwaltungsapparaten.

     

    Verwenden Sie journalistische Praktiken wie z.B. "Alim T." um Täter zu bezeichnen.

     

    Durch Ihre verräterische Sprache sind Sie mit verantwortlich für xenophobe Gewalt, weil Sie eine Medien-Wirklichkeit erschaffen.

  • LE
    Ludger Eich

    Interessant, wie viele sich an dem Wort "leider" abarbeiten, als ob jetzt endlich offensichtlich werden würde, dass Deutsche ja doch nicht so böse sind.

    Ist es nicht scheißegal, wer Menschen wegen einer Religion angreift? Ist es nicht schlimm genug, dass sowas überhaupt geschieht? Nein, man muss erstmal wieder betonen, dass man ja selber das Opfer ist und nicht dieser arme Mann und seine Tochter, die sicherlich beide noch eine Weile brauchen werden, um dieses Ereignis zu verarbeiten. Deutsche haben noch allzu häufig die alten Vorurteile gegen Juden im Kopf. Das ist schlimm genug. Und nur, weil es in diesem Fall arabischstämmige Deutsche waren, ist das keine Entlastung für Deutsche.

    Gute Besserung an die Opfer!

  • B
    Bachsau

    Wir müssen endlich mal differenzieren. Zwischen den Juden als Anhänger einer Religion, und Israel bzw. dessen Regierung, mit ihrer Kriegstreiberei und Verdrängungspolitik.

     

    Vor allem muss es möglich sein, Juden zu respektieren, die israelische Politik jedoch abzulehnen.

  • V
    Vorurteil

    @Benjamin

     

    Als wenn hier lebende Palästinenser per se darauf erpicht wären jüdische Rabbis zu verprügeln und sich dabei auch noch im Recht zu fühlen - ganz großer Schwachsinn!

  • J
    Jana

    "Gewalt gegen Juden gehe oft von jugendlichen Migranten aus"

     

    Was für Migranten? Ich war letztens in einer Synagoge, da waren gefühlt 90% Migranten, alles Juden aus Russland.

     

    Und zum "leider!!! sind es meist Migranten", natürlich würde es die taz gut finden wenn es Deutsche sind, dann würden wohl ein paar mehr Artikel zum Thema erscheinen und nicht nur unter Leben -> Alltag. Aber anderseits, dorthin passt es ja, der Judenhass ist ja Alltag........

  • H
    Helga

    Lustiger Beitrag - das "leider" ist ja wirklich herrlich, denn es kann ja nicht sein, was nicht sein darf. Nicht böse Nazis, sondern die von der taz so geliebten Ausländer verprügeln Juden in Deutschland! Na so was aber auch! Das geht doch nicht! Wo kommen wir denn da hin! Was soll die taz denn bitte schön jetzt den ganzen Tag über schreiben, wenn die Nazis keinen mehr verprügeln?

    Ich freue mich schon auf den nächsten taz-Kommentar zum Thema - da wird der ultra-rechte Islamisten-Freund Daniel Bax schon was Lustiges zum Thema "Nazis sind böse, Juden sind unser Untergang, aber Islamisten sind super!!!" schreiben!

  • CI
    Clara Ingelheim

    Sprache ist tückisch und verräterisch.

     

    "leider" - ein Wort, und schon ist alles enttarnt.

  • T
    tim

    widerlicher haufen. die kerle, die alte leute angreifen und die geifernde meute, die hier gegen muslime hetzt.

  • T
    Thorben

    Und, Herr Gauck, stellen Sie sich denen auch in den Weg?

  • JS
    Jan Sobiesky

    @von Benjamin:

     

    Hat man bei Ihnen das Oberstübchen mit Turbine durchgelüftet? Was heißt "Flüchtlinge aus Palästina revanchieren sich"? Wofür und an wem? Was haeben die Beteiligten, die in Berlin wohnen, mit Palästina zu tun? oder wollen sie einem Stellvertreterkrieg das Wort reden?

    Mein Bekannter hat von einem Moslem ein Messer in den Bauch bekommen. Darf ich mir nach Ihrer Logik dann zur Revanche den nächsbesten Moslem hernehmen?

  • HW
    Helmut Walter Schmidt

    Dieses "Leider" ist schon ein Offenbarungseid. Da spricht der tiefe Hass auf alles Deutsche. Sie hätte sich ja so gefreut wenn ein strammer Neo-Nazi den Rabiner verprügelt hätte, aber so... . Ist es halt immernoch ein "gesamtdeutsches Problem". Daran sieht man doch, dass es dieser Stiftung gar nicht um den Kampf gegen Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit geht. Das wären ja mal ehrbare Anliegen. Es geht ihnen allein darum Deutschland zu vernichten. Der Rabbi ist da nur Mittel zum Zweck im Propagandakrieg. Solange er von Deutschen verprügelt wird, versteht sich.

  • P
    poopinger

    Das sollte aber wirklich heissen "Zum Glueck sind es meistens junge Migranten". Waer ja noch schoener, wenn des Deutsche waeren.

     

    Uebrigens wuerd ich auch gern mal wissen, wie sich diese Massen an deutschen NeoNazis in Gebieten mit wenig juedischem Leben (O-Ton Artikel) so kennzeichnen und was die so machen? Stechschrittfussballen?

    Oder ist man heutzutage schon Nazi wenn man in ner Gegend mit wenig juedischem Leben lebt?

  • DB
    Die bösen Migranten

    Es ist doch völlig logisch, dass die meisten Täter Migranten sind. Schließlich sind die meisten von ihnen ja auch die Verlierer in dieser Gesellschaft und stehen auf der untersten Stufe der sozialen Leiter.

     

    Das heißt jedoch nicht, dass die wohlhabenden PI-Neonazis keine Hand an Juden legen werden, wenn sie (wieder) die Macht in diesem Land ergreifen.

     

    Spätestens dann werden sich Migranten und Juden wieder in Lagern wiedersehen. Alles schon mal geschehen.

  • P
    pali

    @Benjamin

    Und wie hilft es diesen, wenn Sie einen Rabbiner zusammenschlagen ? Und warum diesen ? Vielleicht ist er ein Gegner der Siedlungspolitik.

    Schadet es nicht eher ?

    Auge um Auge, Zahn um Zahn hat doch noch nie funktioniert. Es verlängert den Konflikt bloß.

  • K
    Kady

    Was heißt denn hier bitte "revanchieren sich"?

    Ich bin Muslimin und es wäre eine Beleidigung an meiner Person, wenn man mich fragen würde, ob ich das in Ordnung fände was diese Jugendlichen getan haben. Sowas macht mich wütend.

    Weil es ein Konflikt im Nahenosten zwischen Palästinenser und Israelis gibt, bedeutet das Erstens nicht, dass ich hier in Deutschland (oder sonst wo) einen Rabbiner oder Juden allgemein verprüglen oder diskriminieren darf, zweitens bedeutet dies auch nicht, dass ich Juden hasse. Solche Jugendliche, haben keine Erziehung, keine Vorbilder und machen sich mit diesem Verhalten zum Abschaum der Gesellschaft.

  • D
    D.J.

    @Benjamin:

     

    "Solange Israelis Palästinenser unterdrücken und drangsalieren ist alles OK. Aber wehe einige Flüchtlinge aus Palästina revanchieren sich..."

     

    1. Woher wissen Sie, dass es Palästinenser waren?

    2. Hat der Rabbiner Palästinenser drangsaliert?

     

    Zum Glück entlarvt sich die Dummheit der Antisemiten immer wieder selbst.

     

    @Marek:

     

    "Gibt es Zahlen?

    Ohne diese wirken die Äußerungen dann eher wieder rassistisch gegenüber arabischen Migranten."

     

    Ich wette, es geht Ihnen nicht wirklich um Zahlen, sondern um den üblichen Reflex: beschwichtigen, verharmlosen, relativieren. Ist keine ungewöhnliche Haltung, wenn man aggressiver Irrationalität gegenübersteht. Jedoch nicht konstruktiv.

  • J
    Julian87

    Den Hass gibt es auch umgekehrt.

    Ich hatte einige jüdische Freunde und deren Hass auf Nordafrikaner war haarsträubend.

     

    Es ist ein Hass der leider auf Gegeseitigkeit beruht.

    Ich denke der Zionismus ist daran nicht ganz unschuldig.

     

    Der europäische Antisemitismus war einseitig. Ich würde ihn nicht mit dem Konflikt zwischen Juden und Arabern vergleichen.

  • D
    dorian

    sag mal benjamin, woher weisst du dass es sich bei den 5 jugendlichen um palästinenser handelt? vielleicht waren es auch türken oder yemeniten oder vielleicht auch nur arabisch stämmige kids die in wedding geboren wurden. und selbst wenn es palästineische araber waren, legitimiert das einen angriff auf einen alten mann und ein kleines kind, welchem mit dem tod gedroht wird?

     

    die zivilisatorische schicht bei so leuten wie dir ist offensichtlich extra dünn.

  • D
    DerKritiker

    "Leider sind es meist Migranten"

     

    Hmmm eine nicht ganz "einfache" Aussage. Wäre es besser, wenn a) Deutsche durch antisemitische Gewalttaten auffallen würden oder b) Migranten, denen ja aus bestimmten gesellschaftlichen Kreisen der Ruf des Kriminellen anlastet, auf Gewalt lieber verzichten sollen, weil ihr Ruf so schlecht ist?

     

    @ Wolfgang Banse

     

    Das ist aber schade... In welchem Land würden Sie sich denn, aufgrund gesamteuropäischer und somit auch jüdisch-christlicher Geschichte, denn wohler fühlen?

  • DH
    Der Heinz

    Was sagen denn jetzt die Nazis dazu? Dürfte schwer werden, da eine Position zu beziehen.

  • C
    Carsten

    Ich wusste es doch: »Migranten« ist im Politneusprech gleichbedeutend mit Türken und Arabern. Italiener, Polen, Spanier und Vietnamesen zählen also nicht.

  • B
    Benjamin

    Solange Israelis Palästinenser unterdrücken und drangsalieren ist alles OK. Aber wehe einige Flüchtlinge aus Palästina revanchieren sich...

  • E
    e.a.

    Also als Muslim verurteile ich solche Angriffe scharf. Absolut sinnlose, dümmliche Gewalt gegen irgendjemanden hilft niemanden, sondern verschärft bestehende Probleme nur.

  • I
    imation

    "Gewalt gegen Juden gehe oft von jugendlichen Migranten aus, ..."

     

    Komisch das hier alle in einen Topf geworfen werden.

    Dabei währe es neu das Gewalt gegen Juden von jugendlichen Migranten aus Vietnam, Mosambik oder Portugal ausgeht.

    Aber negatives über die Anhänger der "Religon des Friedens" zu berichten ist ja nicht angesagt.

  • WB
    Wolfgang Banse

    Jüdisches leben in Deutschland ist noch keine Normalität

    Auch im Jahr 2012 ist es noch keine Normalität,dass jüdische Menschen,Mitmenschen unbehindert und unbehindert in Deutschland leben können.

    Synagogen,Schulen,Kitas ect. werden durch hausinterne Sicherheitsräfte und durch Polizistinnen undPolizisten bewacht,aus Sicherheistgründen.

    Der erneute Übergriff auf einen jüdischen Gelehrten(Rabbiner) in der Bundesrepublik-Deutschland zeigt,dass jüdische Menschen,Mitmenschen in einem Staat leben,wo es einen latenten Antisemitismus,eine Judenfeindlichkeit gibt.

    Dies ist nicht mein Land,so beschtrieb es die Autorin Lea Fleischmann.Recht hat sie.Auch für mich ist dies nicht mein Land,in dem ich gerne wohne.,zuhause bin.

    In der Stadt der Täter,der Mittäter,wo es eine wannsee Konferenz gab,gibt es nach wie vor Vorurteile,Urteile was Menschen jüdischen Glaubens anbetrifft.

    Gebt acht auf einander,zeigt Zivilcourage,sagt NEIN

    zum Antisemitismus und zur Judenfeindlichkeit.

    Ein Wort der Bundeskanzlerin und des amtierenden Bundespräasidenten ist überreif,im Bezug auf die soziale Stellung von jüdischen Menschen,Mitmenschen in Deutschland.

    Ein friedliches Miteinander in einer multikulturellen Gesellschaft wie es die Bundesrepublik-Deutschland ist,wo niemand mehr unter dem anderen leiden muss,dies sollte Ziel dieser Gesellschaft sein.

  • T
    Teermaschine

    eher mäßig oder doch stark?

     

    "Es gebe derzeit eine starke Selbstentlastungstendenz – etwa in Anbetracht der Morde der Neonazi-Terrorzelle NSU."

    Auch wenn die taz gerne und ausgiebig mit der sogenannten "Expertin" kuschelt, darf taz denn doch ab und wann mal kritisch hinterfragen:" Wie kommst Du darauf (so von Kissen zu Kissen gefragt)? Gibt es dazu so etwas wie belastbare Zahlen oder Fakten? Erklären sich judenfeindliche Übergriffe in Antwerpen oder Brüssel auch gesamtdeutsch?"

  • M
    Marek

    Mit "meist" und "oft kommt man hier dann auch nicht wirklich weiter. Gibt es Zahlen?

     

    Ohne diese wirken die Äußerungen dann eher wieder rassistisch gegenüber arabischen Migranten.

     

    Wenn der Nahost-Konflikt bereits als einer der Gründe identifiziert wurde, wäre eine einheitlichere Stimme der jüdischen Institutionen wünschenswert.

    Stattdessen wird Judith Butler vom Zentralrat der Juden "Israelhass" vorgeworfen.

  • U
    Ute

    Vielleicht mal Grund für all jene, die aus allen möglichen Richtungen versuchen, Israel und Juden gleichzusetzen,

    zu betrachten, was sie damit anrichten?

     

    Man kann sich nicht auf eine Solidarität mit Israel berufen, die sich aus Verantwortung für gegenüber europäischen Juden begangene Verbrechen ergebe, um dadurch im Nah-Ost-Konflikt zu schweigen oder Unrecht zu stützen.

  • A
    Alex

    "leider [!!!] sind es meist Migranten"

     

    Wie soll ich das verstehen? Ich bin Deutscher und meine Vorfahren - von beiden Seiten - lebten seit mindestens 1637 im heutigen Gebiet der BRD. Soll ich jetzt einen Juden suchen und ihn verprügeln oder deswegen Samstag vor der Synagoge warten?

  • B
    breuer

    Bitte beleidigen sie nicht alle Migranten, sondern differenzieren sie: es handelt sich um moslemische Migranten. Auch wenn es schwer fällt einzusehen: Es ist vornehmlich diese Gruppe, die kriminell und haßerfüllt gegenüber Juden, Homosexuellen und "Ungläubigen" in Erscheinung tritt.

  • P
    Pete

    „Und leider sind es meist junge Migranten.“ wie war und dann ist es ein gesamt deutsches Problem ? Wie wäre es wenn wir so vielen Migranten wie möglich die Rückkehr in ihre Heimatländer ermöglichen, wenn sie mit einer freien und friedliebenden Demokratie wie in Deutschland nichts anfangen können. Da unten können sie dann soviel ihrem Haß nachgehen wie sie wollen. Naiv zu glauben man könnte Leute die religiös fanatisiert sind, irgendwie friedlicher machen ? Blödsinn!

  • C
    Carolus

    Wieso "Leider"? Weil Stasi-Anetta dann wieder in einer Talkshow eingeladen würde, wo sie wieder ihre Geschichten vom häßlichen Deutschen erzählen kann, wofür sich arabischstämmige Jugendliche "leider" in ihrem Weltbild nicht genau so gut anbieten, da für sie die Abstammung der Täter stets im Vordergrund steht und nicht die eigentliche antisemitische Tat? Herje.