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Kommentar Genpflanze Goldener ReisBesser als Pillen

Jost Maurin
Kommentar von Jost Maurin

Der Goldene Reis ist eine gentechnisch veränderte Pflanze. Sie ist enorm nützlich. Umweltschützer sollten ihren Widerstand aufgeben.

Goldener Reis, weißer Reis. Viel Vitamin A, wenig Vitamin A. Bild: dpa

D er Goldene Reis ist für Gentechnikgegner ein schwieriges Thema: Denn die gentechnisch veränderte Pflanze liefert viel mehr Vitamin A als konventioneller Reis. So kann er dazu beitragen, Erblindungen und Todesfälle durch Mangelernährung in Entwicklungsländern zu verhindern. Er ist eine Gentech-Pflanze – und trotzdem nützlich.

Der Goldene Reis könnte vielen von Vitamin-A-Mangel Betroffenen helfen, die auf absehbare Zeit nicht durch Alternativen wie Pillen oder Ernährungsberatung erreicht werden. Der Reis muss nur einmal verteilt werden, dann können ihn die Bauern selbst vermehren. Das ist nachhaltiger, als ständig Tabletten in entlegene Gebiete zu transportieren.

Angebliche Gesundheitsgefahren konnten bisher nicht belegt werden. Diskutiert wird aber über ein Allergierisiko. Doch will man ernsthaft verzichten, jemanden vor dem Tod zu retten, weil eventuell eine Allergie droht?

Umweltschützer sollten ihren prinzipiellen Widerstand gegen den Reis aufgeben. Stattdessen sind angemessene Tests nötig – und bei entsprechendem Ergebnis die Zulassung durch die Behörden.

Aber der Reis wird von der Industrie missbraucht – um Pflanzen durchzusetzen, die nur den Konzernen, nicht der Gesundheit nutzen. Die resistent gegen Ackergifte und Insekten sind. Die Bauern nicht benötigen, wenn sie regelmäßig die Pflanzenarten auf ihren Feldern wechseln. Die zu mehr Chemie auf dem Acker, im Wasser und in der Natur führen.

Gegen diese Pflanzen müssen Gentechnikgegner weiter kämpfen – aber nicht gegen den Goldenen Reis. Sonst bieten sie Monsanto und den anderen Gentech-Konzernen eine Angriffsfläche. Denn die Aktivisten wären sonst mitverantwortlich dafür, dass Kinder nicht vor Erblindung und Tod bewahrt werden.

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Jost Maurin
Redakteur für Wirtschaft und Umwelt
Jahrgang 1974. Er schreibt vor allem zu Ernährungsfragen – etwa über Agrarpolitik, Gentechnik, Pestizide, Verbraucherschutz und die Lebensmittelindustrie. 2022 nominiert für den Deutschen Reporter:innen-Preis 2022 in der Kategorie Essay, 2018, 2017 und 2014 Journalistenpreis "Grüne Reportage". 2015 "Bester Zweiter" beim Deutschen Journalistenpreis. 2013 nominiert für den "Langen Atem". Bevor er zur taz kam, war er Redakteur bei der Nachrichtenagentur Reuters und Volontär bei der Süddeutschen Zeitung.
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17 Kommentare

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  • Es ist wirklich enttäuschend, lieber Herr Maurin, dass Sie zu so einem unreflektierten Schluss kommen. Derzeit werden Nahrungsmittel für etwa 11 Milliarden Menschen produziert, was durch Vermeidung von Nachernte- und Lagerverlusten, sowie durch Veränderungen des Konsumverhaltens noch wesentlich steigerbar wäre. Es gibt kein Land der Erde welches sich nicht selbst und adäquat ernähren könnte. Die Frage ist doch vielmehr, ob dies gewollt ist. Lebensmittel werden gezielt vernichtet um Marktpreise stabil zu halten. Subventioniert wird jene Form der Landwirtschaft, die den größten Schaden anrichtet, anstatt jene die zur Erhaltung und Verbesserung des Bodens, der Landschaft, des Wassers und der Luft beiträgt.

    Das Misstrauen in einen Großkonzern, der daran beteiligt war ein Getreide genetisch so zu manipulieren, dass "viel mehr Vitamin A" darin enthalten sein soll, ist berechtigt. Zumal es einige tausend Reissorten gibt worunter einzelne auch den "Golden Rice" in der Menge des Vitamin A übertreffen. Zudem bedarf es eines Fettes, um es dem Körper überhaupt zugänglich zu machen. Für eine ausreichende Menge Vitamin A kann ebenso gesundes Gemüse und Obst kultiviert werden, welches traditionell wesentlicher Bestandteil kleinbäuerlicher Nahrungsmittelproduktion ist. Die DGE empfiehlt beispielsweise eine abwechslungsreiche Ernährung mit reichlich Obst, Gemüse und Getreide.

    Warum werden wohl Gegner des Industrieproduktes als Passivtäter diffamiert und ihre Vorschläge einfach ignoriert? Konzerne sind daran interessiert Kapital zu mehren. Ich bezweifle nicht einmal das die Absichten einzelner, an der Idee und Verwirklichung des "Golden Rice" Beteiligter, durchaus guter und ehrlicher Natur gewesen sind, nur der Ansatz an sich ist bereits fragwürdig und hier wurde eine ganze Menge Geld verpulvert, welches schon vor Jahrzehnten richtig eingebracht, vielen Menschen das Augenlicht erhalten und das Leben gerettet hätte.

  • Es gibt natürlichen Reis der viel mehr Vitamin A enthält als Golden Rice

     

    Ich bin wirklich erschrocken, wie Jost Maurin glauben kann, Golden Rice könne eine Lösung sein. Und das, obwohl er doch selbst ein Interview mit Vandana Shiva geführt hat, oder? Es gibt natürlichen Vitamin-A-Reis, der deutlich viel mehr Vitamin A enthält als der gezüchtete und z.B im Garten „Navdanya“ von Vandana Shiva kultiviert wird.

     

    Vandana Shiva hat mal gesagt „ Golden Rice ist kein Mittel gegen Blindheit, sondern eines der Blindheit.“ Ist die Lösung des Problems der Mangelernährung, Vitamin A durch Reis bzw. Reis mit Vitamin A zu geben? Haben Mangelernährte überhaupt genug Fett in ihrer Nahrung um Vitamin A aufnehmen zu können? Ist es sinnvoll die Menschen weiter zu einseitiger Ernährung zu verdammen? Im Golden Rice ist ein Narzissen-Gen; warum sollen Menschen das essen müssen? Haben sie die Möglichkeit, Gemüse zu kaufen oder anzubauen? Dürfen sie ihr Saatgut nachbauen? Was für einen Reis dürfen sie anbauen? Die Welthandelsorganisation (oder irgendetwas der Konsumdiktatur) hat vorgeschrieben, dass Indien, sein Programm, Reis an Arme zu verteilen nicht ausweiten darf. Ich vermute, für Golden Rice würde davon eine Ausnahme gemacht werden, denn hier können Konzerne ja wieder verdienen. Sobald der Reisbauer, mit seinem Anbau über eine gewisse Einkommensgrenze gelangt, kann Syngenta Patentansprüchen geltend machen und zuschlagen, damit Arme auch ja arm bleiben.

     

    Die Situation, dass 8 Millionen Kinder starben, weil Golden Rice verhindert wurde, ist doch eine künstlich so herbeigeführte. Die Konzerne haben sich den Mangel zurechtgezimmert, um dann eine scheinbare Lösung anzubieten. Aber warum eine so risikoreiche und fragwürdige Lösung wie die Gentechnik wählen, zumal es einige andere Lösungen gibt? Und warum die Konzerne den Mangel so zurechtzimmern lassen?

  • Ähm - vielleicht einfach ungeschälten Reis verwenden??

  • Schade, wenn ein möglicherweise gutgemeinter Artikel den Eindruck von PR erweckt. Zumal er mit der Unterstellung als Fazit arbeitet, Gentec Gegner_innen trügen Mitschuld am Tod von Kindern. Die Argumentationsschiene, Gentech löse die Hungerprobleme der Welt wird von der Agroindustrie als millionenschwere whitewash Propaganda benutzt, während sie tatsächlich hierfür mitverantwortlich ist. Das kleinbäuerliche Familien mangelernährt sind und verhungern liegt u.a. an deren Vertreibung von ihrem fruchtbaren Boden durch Landgrabbing, Nahrungsmittelspekulation, Lobbypolitik oder Abhängigkeit von von globalen Konzernen bezüglich Saatgut. Zu der Behauptung, das golden Saatgut sei für die Bauern frei: die Freigabe sollte nur unter bestimmten Umständen an Bäuer_innen unter einer bestimmten Einkommensgrenze erfolgen. Hierzu erklärten sich allerdings nicht alle der damit verbundenen 70 Patentinhaber_innen bereit. Der Reis bedarf industrieller Düngemittel und Pestizide. Diese müssen von den Bäuer_innen von den Konzernen gekauft werden. Zum Vitamin A Mangel: es geht hier um den Markt für polierten Reis. Nicht polierter, oder Vollkornreis enthält in seiner Aleuronschicht genügend Vitamin A. Unterernährung bringt eine generell herabgesetzte Vitaminaufnahme und ein generelles Defizit an Nährstoffen mit sich. Das ist nur zu lösen, wenn die bäuerlichen Familien in der Lage sind, wieder für ihre Ernährungssouveränität zu sorgen, also über ihr Land zu verfügen und bewährte lokale Sorten anzubauen. Das sieht der Weltagrarreport als Lösung für die Nahrungskrisen der Zukunft. Nicht Gentec, die nach neuen Absatzmärkten schielt.

  • Golden Rice ist mit Patenten behaftet und damit grundsätzlich absolut ungeeignet, um in der dritten Welt Probleme zu lösen. Bereits jetzt werden tausende Tote durch patentgeschützte Industriepflanzen erzeugt (Indien). Patente haben nichts verloren im Zusammenhang mit landwirtschaftlichen Produkten.

     

    Die Lösung für den Welthunger ist nicht patentiertes Industrie-Saatgut, sondern die Förderung der Pflege und Vermehrung traditionellen Saatgutes durch unabhängige Bauern vor Ort. Zu diesem Ergebnis kommt auch der Weltagrarbericht, http://www.weltagrarbericht.de/

     

    Patente auf Saatgut global zu etablieren ist das wichtigste Ziel der Agrarkonzerne und es werden gigantische Ressourcen in die Durchsetzung dieser extrem gefährlichen Idee investiert. Ist das alte Saatgut verschwunden, können die Konzerne und Ihre Regierungen die Bedingungen diktieren. Es gibt bereits enorme Verluste traditionellen Saatgutes, diese Schäden sind irreversibel, über tausende von Jahren gezüchtete Sorten, für viele Generationen das wichtigste, was sie hatten, sind weg, für immer.

     

    Industrie-Saatgut vernichtet uraltes, potentes Saatgut in einer unglaublichen Massivität. Das wichtigste Erbe seit der Kultivierung der ersten Äcker wird in nur wenigen Jahren vernichtet, weil internationale Agrarkonzerne ihr lebensgefährdendes Geschäftsmodell global durchsetzen wollen.

     

    Es tobt immer noch ein Krieg um die Durchsetzung der Patentierbarkeit von Saatgut, meist hinter geschlossenen Türen. Dieses Thema ist für die Konzerne und die Zukunft der Menschheit enorm wichtig. Die perfiden Welt-Rettungs-Kampagnen sind Nebelkerzen und reine Gehirnwäsche, die Probleme lassen sich ohne patentiertes GMO-Saatgut lösen. Wir brauchen kein patentiertes GMO-Industrie-Saatgut, erst recht nichts hat es verloren in Hungergebieten. Menschenverachtend ist es, andere Arten der Hilfe zu verweigern, um GMO-Reis durchzusetzen.

  • Es wird der goldene mit dem weißen Reis verglichen. Doch ähnlich wie bei Kartoffeln und Tomaten, gibt es auch bei Reis unzählige natürliche Sorten. Es gibt alleine über 2.000 Tomatensorten, zählen Sie mal im Supermarkt nach... Für den Handel und den Weltmarkt werden meist nur wenige Sorten angebaut, so ist es auch beim Reis. Sind denn schon alle natürlichen Sorten, die seit Jahrhunderten an das jeweilige örtliche Klima angepasst sind auf ihren Nährstoffgehalt untersucht worden? Vielleicht gibt es ja eine Sorte, mit besonders viel Vitamin A - Was bräuchte es dann Gensorten, bei denen man sich von einem Konzern abhängig macht und die Langzeitwirkungen durch den Verzehr unbekannt sind? Braucht es die Millionen-Dollar-teure Genforschung, die sich durch den (möglichst weltweiten) Verkauf der Produkte refinanzieren muss?

     

    Vor kurzem habe ich die Doku "Der Gen-Food Wahnsinn" gesehen. Wenn da nur die Hälfte stimmt, wären die von Gennahrung ausgelösten Allergien sehr schädlich. In Ihrem Artikel liest sich der Hinweis auf mögliche Allergien ein wenig wie, ach, was soll das bißchen Niesen beim Heuschnupfen... In Amerika enthalten viele verarbeitete Lebensmittel Gen-Zutaten und wenn man es recht bedenkt: Die Amerikaner haben ehemals sichere Lebensmittel gegen ein Langzeit-Experiment eingetauscht.

     

    Eine Rezension der Doku "Der Gen-Food Wahnsinn" habe ich in meinem Blog veröffentlicht: http://www.brehl-backt.de/gentechnik-lebensmittel-mit-nebenwirkung/

  • Ein weiteres Beispiel, dass der Ökowahn abermillionen Menschenleben fordert: http://www.welt.de/politik/article3611631/Verteufeltes-DDT-koennte-Malaria-Tote-verhindern.html

    • @petkrueg:

      Das sind Sie aber der 'Welt'-Propaganga auf dem Leim gegangen:

      Zitat aus der Welt:"Es gibt ein Mittel, mit dem man auf bestem Wege war, der Seuche (Malaria) weltweit den Garaus zu machen: Dichlordiphenyltrichlorethan, kurz DDT.... Zu Unrecht erfolgte der Bann von DDT, wie Forscher heute wissen. Doch einmal auf dem Index, immer auf dem Index."

       

      Aber:

      "Im Laufe der Zeit wurde festgestellt, dass DDT und einige seiner Abbauprodukte hormonähnliche Wirkungen zeigen ... DDT geriet unter Verdacht, beim Menschen Krebs auslösen zu können. Aus diesen Gründen wurde die Verwendung von DDT von den meisten westlichen Industrieländern in den 1970er-Jahren verboten. In Ländern, die die Stockholmer Konvention aus dem Jahr 2004 ratifiziert haben, ist die Herstellung und Verwendung von DDT nur noch zur Bekämpfung von krankheitsübertragenden Insekten, insbesondere den Überträgern der Malaria zulässig." (Wikipedia)

       

      Fragen???

      • @Anna Bell:

        PETKRUEG hat Recht. Und die Welt hat Recht, mit ihrem Kommentar zu DDT. Wir müssen uns einfach damit abfinden, dass es in anderen Ländern andere Probleme gibt und unsere mitteleuropäischen Ansichten kein Allheilmittel für den Rest der Welt sind. Die Menschen in den Ländern kommen gar nicht dazu an Krebs zu sterben, weil sie jung an Malaria sterben. Falls Ihnen das näher geht: Der österreichische Dokumentarfilmer und Regisseur Michael Glawogger im 23. April dieses Jahres in Liberia an den Folgen von Malaria - mit 54 Jahren!

        • @Susanne Günther:

          Upps, dieser Satz kein Verb, sorry. Nochmal: Der österreichische Dokumentarfilmer und Regisseur Michael Glawogger starb am 23. April dieses Jahres in Liberia an den Folgen von Malaria - mit 54 Jahren!

  • Wo sind denn die Studien die belegen, dass die gewünschte Wirkung auch tatsächlich eintritt. In der Regel braucht man ja immer eine anerkannte Studie wenn solche "Medikamente" benutzt werden sollen. Die Lebensmittelindustrie ist schon länger dabei, nicht erst seit es den herrlichen probiozischen Joghurt gibt, ihre Erzeugnisse als gesundheitserhaltend darzustellen. Jede gesunde Ernährung ist gesund. Man sollte den armen Bauern von denen in dem Artikel die rede ist, Möglichkeiten und Hilfen geben, damit sie ihre Kinder mit allem versorgen können damit diese sich gesund entwickeln. Aber zu solchen einfachen aber praktischen Gedanken sind die Spiesser wie Herr Maurin nicht fähig. Die Konservativen können halt immer nur Abhängigkeiten schaffen.

    • Jost Maurin , Autor des Artikels, Redakteur für Wirtschaft und Umwelt
      @serbmem:

      Studien:

      Tang G, Qin J, Dolnikowski GG, Russell RM, Grusak MA. 2009. Golden Rice is an effective source of vitamin A. American Journal of Clinical Nutrition 89:1776–83.

      Researchers determine that Golden Rice is an effective source of vitamin A. American Society for Nutrition. June 2009.

      Tang, Guangwen. 2010. Bioconversion of dietary provitamin A carotenoids to vitamin A in Humans. American Journal of Clinical Nutrition 91 (suppl): 1468S-73S.

      Tang G, Hu Y, Yin S, Wang Y, Dallal GE, Grusak MA and Russell RM. 2012. Beta carotene in Golden Rice is as good as beta carotene in oil at providing vitamin A to children. American Journal of Clinical Nutrition 96:3 658-664.

       

      Andere Lösungen des Vitamin-A-Problems und der Goldene Reis schließen sich ja nicht aus. Der Reis könnte Aufklärung, Nährstoffzusätze etc. ergänzen. Wenn sich dadurch nur ein Mensch zusätzlich retten ließe, fände ich das dringend nötig.

      • @Jost Maurin:

        zu den Studien: Diese riefen erheblichen Widerstand in der Fachwelt hervor, u.a. wegen Unwissenschaftlichkeit und dem Verstoß gegen den ethischen Code von Nürnberg, der nach der Nazidiktatur eingeführt wurde, um wissenschaftliche Experimente, besonders an Kindern, zu verhindern. http://www.i-sis.org.uk/SPUCTGM.php außerdem stelle der Reis ein trojanisches Pferd dar: http://www.gmfreecymru.org/news/Press_Notice14mar2009.htm

        3 an den Studien beteiligte Wissenschaftler wurden wegen verschiedener Verstöße entlassen: http://www.scidev.net/global/biotechnology/news/golden-rice-trial-triggers-sackings-investigation.html

        • Jost Maurin , Autor des Artikels, Redakteur für Wirtschaft und Umwelt
          @Jens Ristedt:

          Nur gegen einen Teil der Studien wurde diese Kritik erhoben. Und sie ist auch sehr umstritten.

           

          Trojanisches Pferd: Ja, steht ja auch im Kommentar. Aber deshalb auf ein Mittel verzichten, Menschenleben zu retten? Man muss differenzieren zwischen dem Goldenen Reis und NK603 &Co.

      • @Jost Maurin:

        nun ja die bessere versorgung mit vitamin a mag funktionieren, aber allein die verdrängung von lokalen reissorten durch diesen "guten" reis hätte möglicherweise einen verlust von diversität zur folge, der jetzt evtl. noch nicht auffällt, aber sollte es einmal eine neue reiskrankheit geben, das klima sich für den reis ungünstiger entwickeln, etc. wäre die möglichkeit gegeben, das es zu einem viel größeren ernteausfall kommt ungleich höher.

        frei nach diesem vergleich aus den indianerfilmen einen halm kannst du knicken, aber viele halme zusammen nicht.

        man kann eben nicht von dem reis reden, es gibt unzählige varianten und es wäre blanker wahnsinn diese alle durch einen reis ersetzen zu wollen...

        • Jost Maurin , Autor des Artikels, Redakteur für Wirtschaft und Umwelt
          @nutzer:

          Der Goldene Reis ist nicht widerstandsfähiger gegen Pestizide oder Umwelteinflüsse als normaler Reis. Also dürfte er nicht stärker Reissorten verdrängen, als das andere herkömmliche Sorten tun.