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Anschlag auf Berliner Mahnmal"Akt von Homophobie"

Nach dem Anschlag auf das Mahnmal für verfolgte Homosexuelle ermittelt der Staatsschutz. Der Lesben- und Schwulenverband ruft zu einer Kundgebung auf.

Unbekannte haben das Sichtfenster der Betonstele zerschlagen, durch das eine Kuss-Szene zweier Männer zu sehen ist. Bild: dpa

BERLIN ddp/taz Nach dem Anschlag auf das Mahnmal für die während des Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen in Berlin-Tiergarten hat der Staatsschutz die Ermittlungen übernommen. Ein politischer Hintergrund der Tat werde nicht ausgeschlossen, sagte ein Polizeisprecher am Montag. Zum Stand der Ermittlungen aber machte er keine Angaben. Für den Abend hatte der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) zu einer Kundgebung aus Protest gegen den Anschlag aufgerufen.

Das erst im Mai eingeweihte Mahnmal war am Wochenende von Unbekannten schwer beschädigt worden. Von außen nimmt das Mahnmal für verfolgte Homosexuelle die Form des auf der anderen Seite der Straße stehenden Holocaust-Mahnmals auf. Es ist ein einzelner, windschiefer Betonquader, in den man hineinsehen kann. Drinnen läuft ein Video in Endlosschleife, das ein sich küssendes homosexuelles Paar zeigt. Das Sichtfenster wurde nun unter anderem zertrümmert.

Eine solche Tat sei Ausdruck von großer Intoleranz und Menschenverachtung, sagte Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU). Über die strafrechtliche Verfolgung und verbesserte Sicherheitsmaßnahmen hinaus sei die Gesellschaft aufgerufen, sich "für mehr Toleranz und Respekt vor der Würde des Anderen" zu engagieren. Die Beseitigung der Schäden wird nach Angaben Neumanns "schnellstmöglich" erfolgen.

Von einem "Akt von Intoleranz und Homophobie" sprach der Regierende Bürgermeister Berlins, Klaus Wowereit (SPD). Dass der Anschlag eindeutig gegen Homosexuelle gerichtet sei, lasse sich jetzt schon sagen. Auch Vertreter der anderen Parteien verurteilten den Anschlag. Die Schändung des Mahnmals zeige, dass die Homophobie in der Gesellschaft stärker bekämpft werden müsse, sagte die Sprecherin für gleichgeschlechtliche Lebensweisen der Fraktion der Linken im Bundestag, Barbara Höll. Der Parlamentarische Geschäftsführer der Grünen, Volker Beck, forderte alle Parteien zur Verurteilung homophober Gewalt auf. Die Verurteilung von Gewalt gegen Homosexuelle müsse genauso selbstverständlich sein wie die Verurteilung rassistischer oder antisemitischer Gewaltakte, sagte Beck.

Die authentischesten Worte indes fand der 95-jährige Rudolf Brazda. Nach heutigem Erkenntnisstand ist er der letzte noch lebende Zeitzeuge, der aufgrund seiner Homosexualität jahrelang in NS-Konzentrationslagern war. "Dieser Anschlag ist schrecklich. So etwas heute, nach all dem Leid und Grauen, das wir erleben mussten", sagte er. "Die Menschen lernen offenbar nicht dazu. Weil sie es nicht akzeptieren wollen, dass es Menschen gibt, die von Natur aus anders sind als sie."

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39 Kommentare

 / 
  • EA
    Euklides Al-Biruni

    Ich hab mal den Spruch gehört: "Fundamentalisten sind Dummköpfe, überall." Da ist was Wahres dran.

     

    Bei ein oder zwei Kommentaren hier kommt mir übrigens die Tatsache in den Sinn, dass rechte Paramilitärs in Südamerika diverse Massaker verübt haben, die sie ihren Gegnern in die Schuhe geschoben haben, um ihrem Ruf öffentlich zu schaden (womit ich nicht bestreite, dass z.B. auch umgekehrt z.B. "maoistische" u.a. Gruppen fragwürdige Dinge getan haben). Was das hier soll? Nun: Bei 1 oder 2 Kommentaren kommen mir Zweifel, ob sie tatsächlich von Muslimen und/oder Personen mit familiären Wurzeln in islamisch geprägten Ländern verfasst sind - wie es offenbar den Anschein haben soll, oder vielleicht von ganz anderen Leuten. Ist hier nicht entscheidend, sollte aber als Möglichkeit - auch bei zukünftigen Beiträgen oder sogar Anschlägen... mitbedacht werden.

     

    p.s. ich hab mal einen "christlichen" Nordamerikaner getroffen, der sich - so sagte er -vor Schwulen u. Lesben geekelt hat, was ihm ja ganz privat erlaubt sein mag, der aber "solche Sodom-und-Gomorrha-Krankheiten" streng bestrafen lassen wollte. Solche "Christen" gibt es bis heute (noch) sehr viele, weltweit, hat er mir versichert. Naja, wir werden ihre Meinung tolerieren, so lange sie nicht versuchen, sie jemandem irgendwie aufzuzwingen (inklusive 'ihrer' Kinder ...!).

  • K
    kvwupp

    @Martin

     

    Also mir fällt dazu der Satz ein: Wo man Bücher verbrennt....

     

    Wenn ein Denkmal zerstört wird, weil jemand (wer es auch immer war, steht ja noch nicht fest) sich daran stört, dass dort an ermordete Homosexuelle erinnert wird und weil man dort, bei genauem Hinsehen ein Video mit zwei sich küssenden Männern sehen kann, dann frage ich mich, was macht derjenige/diejenigen denn, wenn sie z.B. ein homosexuelles Paar sehen und die Gelegenheit gerade günstig erscheint es "denen mal so richtig zu zeigen"?

     

    Also, wer ein Symbol angreift und zerstört, macht das meist, weil am liebsten auch diejenigen verletzen/angreifen/töten will, für die dieses Symbol steht.

  • RG
    Rene Gartenschläger

    ("Zum Thema Mehrheit und Minderheit: Das ist in Berlin nur noch eine Frage der Zeit. Die Mehrheit der in Berlin geborenen Kinder sind bereits Muslime.")

     

    2007 hatten in Berlin von den Kindern von 0 bis 6 Jahren 42 Prozent einen Migrationshintergrund, davon sind aber natürlich nicht mal die Hälfte Muslime, weil viele Zugewanderte, zu denen übrigens auch Aussiedler zählen, aus christlichen Ländern stammen. So ein Unsinn, wie hier behauptet wird, sollte doch rechtsgerichteten Foren wie "Politically Incorrect" vorbehalten bleiben.

  • M
    Martin

    Es ist unerträglich, wie Politiker und andere Wichtigtuer solch eine Chance mißbrauchen, um sich Beifall zu erhaschen und künstlich aufzuregen.

     

    Es ist völlig fehl am Platz wegen einer einzelnen Tat von einzelnen gleich wieder über die ganze Gesellschaft zu jammern.

     

    Ja, es gibt noch zu viel Intoleranz gegen Schwule. Aber das hat dennoch mit einem einzelnen Akt von homophobem Vandalismus nichts zu tun. Seriös wäre es, die Gesamtheit schwulenfeindlicher Übergriffe und deren Entwicklung zu betrachten.

     

    Achja, jede einzelne verbale Beleidigung gegenüber einem Homosexuellen halte ich für schlimmer als die Beschädigung einer Sache. Aber ersteres geschieht wohl täglich tausendfach und ergibt halt keine Story.

  • K
    kvwupp

    @ Huemeyra

     

    Zwischen seinem Glauben leben und andern Menschen ein Leben nach ihren Bedürfnissen nicht zu gönnen, ja sie dafür zu verfolgen oder töten, liegen Welten. So wie Du es formulierst, kann ich nur annehmen für Dich bedeutet es: Alle, die nicht so sein wollen wie Muslime es für richtig halten, sollen sich in Acht nehmen, denn sie werden - in Deinen Augen zurecht - eines Tages dafür bestraft. Mir scheint, bei der Unterrichtseinheit zu universellen Menschenrechten hast Du gerade gefehlt.

     

    Was hindert einen Moslem daran, so zu leben, wie er glaubt, dass der Koran es vorschreibt, wenn ein Denkmal für während der NS-Zeit ermordete und verfolgte Homosexuelle existiert? Wenn Paraden zum CSD existieren, wenn eine Regenbogenfahne an einem Haus hängt, wenn zwei Männer oder zwei Frauen sich küssen?

     

    Ehrlich gesagt: Wenn Dir unsere zumindest in Ansätzen liberalere Gesellschaft nicht passt, dann kannst Du - von mir aus gerne - Dich in Länder begeben, in denen Du mit Deinen Ansichten gerne gesehen bist. Das gilt nebenbei bemerkt auch für Deutsche, die im Prinzip genauso denken.

     

    Ein jeder Mensch hat das Recht, nach seinen Bedürfnissen zu leben, das schließt den Respekt vor den Bedürfnissen anderer Menschen ein. Du forderst Respekt ausschließlich für die Bedürfnisse von einer ganz bestimmten Gruppe von Muslimen (denn es sind nicht alle so). Das geht nicht. Respekt ist keine Einbahnstraße.

     

    Im übrigen gilt hier in der BRD das GG und die UNO-Menschenrechtskonvention . . . und das ist auch gut so.

     

    Vielleicht sollte man über Kurse nach holländischem Vorbild nachdenken, soweit ich weiß war es in den Niederlanden lange üblich Einwanderern in Integrationskursen Videos mit sich küssenden Männern und Strandszenen mit Frauen im Bikini u.ä. zu zeigen, mit der Begründung, wer hier in Holland dauerhaft leben will, muß das aushalten können.

     

    Ich finde: Wer in der BRD leben will, muß ein Denkmal für ermordet und verfolgte Homosexuelle mit einer Kußszene aushalten können, genauso wie z.B. das Holocaust-Denkmal.

  • H
    Huemeyra

    19.08.2008 12:31 Uhr:

    Von Mr.Garrison:

     

    "Heute willst Du uns das Schwulendenkmal verbieten.

    Morgen die Love Parade und die Regenbogenflagge.

    Übermorgen global und präventiv Demokratie und Menschenrechte?

    Frauenwahlrecht und erst Recht Homo-Ehe könnten ja Mehrdads religiöse Gefühle verletzen...

    Und die Mehrheit hat sich gefälligst der islamischen Minderheit anzupassen.."

     

    Genau so, Mr. Garrison. Die dauerhafte Provokation der muslimischen Mitbürger muss endlich ein Ende haben. Niemand darf wegen seines Glaubens benachteiligt werden. Die Berliner Muslime fordern endlich die Freiheit, ihre Religion zu leben. Da sollten dich gerade die Homosexuellen ein wenig Toleranz zeigen.

     

    Zum Thema Mehrheit und Minderheit: Das ist in Berlin nur noch eine Frage der Zeit. Die Mehrheit der in Berlin geborenen Kinder sind bereits Muslime. Wenn Du also erst das Votum einer demokratischen Mehrheit braucgst, dann musst Du nur noch ein paar Jahre warten.

  • BW
    Bark Wind

    @ Mehrdad S: Ein Denkmal für Menschen, die verfolgt und ermordet wurden, weil sie homophil waren, ist also eine Nicht-Rücksichtnahme DEINER Interpretation! von Islam, also Deiner Weltanschauung.

     

    Umgekehrt ist aber Deine Weltanschauung eine Nicht-Rücksichtnahme der Weltanschaung derer, die so ein Mahnmal richtig, ja notwendig finden.

     

    Ein gutes Beispiel, dass "Toleranz" als rein formales Kriterium an Grenzen stößt, wo Inhalte unvereinbar sind. Für solche Fälle gibt es - aus guten Gründen - solche Dinge wie die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte der UNO vom 12.10.1948, auch das deutsche Grundgesetz u.s.w.

     

    Wenn Dir zumindest das Letztgenannte nicht gefällt, solltest Du vielleicht auswandern, allerdings haben sich meines Wissens ALLE Staaten der Welt bis heute verpflichtet, sich an das erstgenannte Dokument zu halten (obwohl auch alle in vieler Weise dagegen verstoßen - bzw. es so interpretieren, dass es ihnen passt ...)

     

    Übrigens sind Menschenrechte dieser Art, inklusive Toleranz von Homophilie, NICHT gnuin "westlich"! Das dies so sei, meinen v.a. westlich wie anti-westliche Ethnozentriker. Menschliche Werte werden immer zufällig irgendwo 'mal mehr oder 'mal weniger geachtet. Zurzeit im "Westen" vielleicht mehr als anderswo, aber sie sind universell! und deshalb als Grundlage geeignet, um in oben beschriebenen Konfliktfällen zu entscheiden (auch wenn es oft weniger eindeutig ist wie in diesem Fall).

  • IN
    Ihr Name kvwupp

    @Mehrdad S.

     

    Wenn Dir ein Mahnmal für während der NS-Zeit ermordete und verfolgte Homosexuelle nicht gefällt: Sieh doch einfach nicht hin!

    Rücksichtnahme für Intoleranz zu fordern, ist eine Frechheit!

    Sollte man Deiner Ansicht nach vielleicht auch besser auf das Holocaustmahnmal verzichtet haben, weil das ja auch die Gefühle von Muslimen stören könnte?

    Im Übrigen: Rücksichtnahme ist keine Einbahnstraße. Du lebst hier, in dieser Gesellschaft.

    Auch wenn mir hier in der BRD so einiges nicht passt, aber bei solchen Kommentaren weiß ich wieder, warum ich doch froh bin, hier zu leben.

  • M
    Mr.Garrison

    @Mehrdad:

     

    Heute willst Du uns das Schwulendenkmal verbieten.

     

    Morgen die Love Parade und die Regenbogenflagge.

     

    Übermorgen global und präventiv Demokratie und Menschenrechte?

     

    Frauenwahlrecht und erst Recht Homo-Ehe könnten ja Mehrdads religiöse Gefühle verletzen...

     

    Und die Mehrheit hat sich gefälligst der islamischen Minderheit anzupassen..

     

    Der queere Lifestyle ist auch ein genuin westlicher Lifestyle.

  • K
    Klarsicht

    Die periphere Standortwahl gerade dieses Mahnmals läd ja dazu ein, unbeobachtet seiner Weltanschauung in Form dumpfer Gewalt Ausdruck zu geben! Auf dem Holocaust-Mahnmal kann man spassig turnen und inmitten der Stehlen tolle Fotos machen... Das schwule Mahnmal sollte mehr ins Blickfeld rücken!

  • MS
    Mehrdad S.

    Auch wenn ich den Anschlag nicht billige; in einer Stadt wie Berlin, mit einem so hohen Anteil an Muslimen sollte man auf diese Religion Rücksicht nehmen und solche Mahnmale nicht mehr zulassen.

     

    Zu einer weltoffenen Stadt geöhrt auch der Resepekt vor unserer Religion!

  • RW
    Robert Wegener

    So traurig es auch ist: Man muss den Täter auch im homophoben islamischen Bereich suchen. Die Taz berichtete vor einiger Zeit über einen Artikel in einem arabischen "Stürmer" über Homosexuelle, in dem diese als Bakterien usw. bezeichnet worden sind. Wie war das doch: Wehret den Anfängen? Die immer weiter zunehmenden Angriffe islamistischer Jugendlicher auf Homosexuelle zeigen, welche zusätzlichen Täter- und Opfergruppen wir in unserer multiethnischen Gesellschaft haben.

  • IN
    Ihr Name kvwupp

    Ihren Kommentar hier eingeben

     

    Gut, dass wenigstens die taz etwas ausführlicher berichtet, in anderen Zeitungen (SZ, FR, Zeit) wird in der Online-Ausgabe so gut wie gar nicht darüber berichtet. Aber bei den Leserinnen und Lesern der taz bedeutet das ja auch "Eulen nach Athen tragen". Dabei hätten es andere viel nötiger.

  • EA
    Euklides Al-Biruni

    Ich hab mal den Spruch gehört: "Fundamentalisten sind Dummköpfe, überall." Da ist was Wahres dran.

     

    Bei ein oder zwei Kommentaren hier kommt mir übrigens die Tatsache in den Sinn, dass rechte Paramilitärs in Südamerika diverse Massaker verübt haben, die sie ihren Gegnern in die Schuhe geschoben haben, um ihrem Ruf öffentlich zu schaden (womit ich nicht bestreite, dass z.B. auch umgekehrt z.B. "maoistische" u.a. Gruppen fragwürdige Dinge getan haben). Was das hier soll? Nun: Bei 1 oder 2 Kommentaren kommen mir Zweifel, ob sie tatsächlich von Muslimen und/oder Personen mit familiären Wurzeln in islamisch geprägten Ländern verfasst sind - wie es offenbar den Anschein haben soll, oder vielleicht von ganz anderen Leuten. Ist hier nicht entscheidend, sollte aber als Möglichkeit - auch bei zukünftigen Beiträgen oder sogar Anschlägen... mitbedacht werden.

     

    p.s. ich hab mal einen "christlichen" Nordamerikaner getroffen, der sich - so sagte er -vor Schwulen u. Lesben geekelt hat, was ihm ja ganz privat erlaubt sein mag, der aber "solche Sodom-und-Gomorrha-Krankheiten" streng bestrafen lassen wollte. Solche "Christen" gibt es bis heute (noch) sehr viele, weltweit, hat er mir versichert. Naja, wir werden ihre Meinung tolerieren, so lange sie nicht versuchen, sie jemandem irgendwie aufzuzwingen (inklusive 'ihrer' Kinder ...!).

  • K
    kvwupp

    @Martin

     

    Also mir fällt dazu der Satz ein: Wo man Bücher verbrennt....

     

    Wenn ein Denkmal zerstört wird, weil jemand (wer es auch immer war, steht ja noch nicht fest) sich daran stört, dass dort an ermordete Homosexuelle erinnert wird und weil man dort, bei genauem Hinsehen ein Video mit zwei sich küssenden Männern sehen kann, dann frage ich mich, was macht derjenige/diejenigen denn, wenn sie z.B. ein homosexuelles Paar sehen und die Gelegenheit gerade günstig erscheint es "denen mal so richtig zu zeigen"?

     

    Also, wer ein Symbol angreift und zerstört, macht das meist, weil am liebsten auch diejenigen verletzen/angreifen/töten will, für die dieses Symbol steht.

  • RG
    Rene Gartenschläger

    ("Zum Thema Mehrheit und Minderheit: Das ist in Berlin nur noch eine Frage der Zeit. Die Mehrheit der in Berlin geborenen Kinder sind bereits Muslime.")

     

    2007 hatten in Berlin von den Kindern von 0 bis 6 Jahren 42 Prozent einen Migrationshintergrund, davon sind aber natürlich nicht mal die Hälfte Muslime, weil viele Zugewanderte, zu denen übrigens auch Aussiedler zählen, aus christlichen Ländern stammen. So ein Unsinn, wie hier behauptet wird, sollte doch rechtsgerichteten Foren wie "Politically Incorrect" vorbehalten bleiben.

  • M
    Martin

    Es ist unerträglich, wie Politiker und andere Wichtigtuer solch eine Chance mißbrauchen, um sich Beifall zu erhaschen und künstlich aufzuregen.

     

    Es ist völlig fehl am Platz wegen einer einzelnen Tat von einzelnen gleich wieder über die ganze Gesellschaft zu jammern.

     

    Ja, es gibt noch zu viel Intoleranz gegen Schwule. Aber das hat dennoch mit einem einzelnen Akt von homophobem Vandalismus nichts zu tun. Seriös wäre es, die Gesamtheit schwulenfeindlicher Übergriffe und deren Entwicklung zu betrachten.

     

    Achja, jede einzelne verbale Beleidigung gegenüber einem Homosexuellen halte ich für schlimmer als die Beschädigung einer Sache. Aber ersteres geschieht wohl täglich tausendfach und ergibt halt keine Story.

  • K
    kvwupp

    @ Huemeyra

     

    Zwischen seinem Glauben leben und andern Menschen ein Leben nach ihren Bedürfnissen nicht zu gönnen, ja sie dafür zu verfolgen oder töten, liegen Welten. So wie Du es formulierst, kann ich nur annehmen für Dich bedeutet es: Alle, die nicht so sein wollen wie Muslime es für richtig halten, sollen sich in Acht nehmen, denn sie werden - in Deinen Augen zurecht - eines Tages dafür bestraft. Mir scheint, bei der Unterrichtseinheit zu universellen Menschenrechten hast Du gerade gefehlt.

     

    Was hindert einen Moslem daran, so zu leben, wie er glaubt, dass der Koran es vorschreibt, wenn ein Denkmal für während der NS-Zeit ermordete und verfolgte Homosexuelle existiert? Wenn Paraden zum CSD existieren, wenn eine Regenbogenfahne an einem Haus hängt, wenn zwei Männer oder zwei Frauen sich küssen?

     

    Ehrlich gesagt: Wenn Dir unsere zumindest in Ansätzen liberalere Gesellschaft nicht passt, dann kannst Du - von mir aus gerne - Dich in Länder begeben, in denen Du mit Deinen Ansichten gerne gesehen bist. Das gilt nebenbei bemerkt auch für Deutsche, die im Prinzip genauso denken.

     

    Ein jeder Mensch hat das Recht, nach seinen Bedürfnissen zu leben, das schließt den Respekt vor den Bedürfnissen anderer Menschen ein. Du forderst Respekt ausschließlich für die Bedürfnisse von einer ganz bestimmten Gruppe von Muslimen (denn es sind nicht alle so). Das geht nicht. Respekt ist keine Einbahnstraße.

     

    Im übrigen gilt hier in der BRD das GG und die UNO-Menschenrechtskonvention . . . und das ist auch gut so.

     

    Vielleicht sollte man über Kurse nach holländischem Vorbild nachdenken, soweit ich weiß war es in den Niederlanden lange üblich Einwanderern in Integrationskursen Videos mit sich küssenden Männern und Strandszenen mit Frauen im Bikini u.ä. zu zeigen, mit der Begründung, wer hier in Holland dauerhaft leben will, muß das aushalten können.

     

    Ich finde: Wer in der BRD leben will, muß ein Denkmal für ermordet und verfolgte Homosexuelle mit einer Kußszene aushalten können, genauso wie z.B. das Holocaust-Denkmal.

  • H
    Huemeyra

    19.08.2008 12:31 Uhr:

    Von Mr.Garrison:

     

    "Heute willst Du uns das Schwulendenkmal verbieten.

    Morgen die Love Parade und die Regenbogenflagge.

    Übermorgen global und präventiv Demokratie und Menschenrechte?

    Frauenwahlrecht und erst Recht Homo-Ehe könnten ja Mehrdads religiöse Gefühle verletzen...

    Und die Mehrheit hat sich gefälligst der islamischen Minderheit anzupassen.."

     

    Genau so, Mr. Garrison. Die dauerhafte Provokation der muslimischen Mitbürger muss endlich ein Ende haben. Niemand darf wegen seines Glaubens benachteiligt werden. Die Berliner Muslime fordern endlich die Freiheit, ihre Religion zu leben. Da sollten dich gerade die Homosexuellen ein wenig Toleranz zeigen.

     

    Zum Thema Mehrheit und Minderheit: Das ist in Berlin nur noch eine Frage der Zeit. Die Mehrheit der in Berlin geborenen Kinder sind bereits Muslime. Wenn Du also erst das Votum einer demokratischen Mehrheit braucgst, dann musst Du nur noch ein paar Jahre warten.

  • BW
    Bark Wind

    @ Mehrdad S: Ein Denkmal für Menschen, die verfolgt und ermordet wurden, weil sie homophil waren, ist also eine Nicht-Rücksichtnahme DEINER Interpretation! von Islam, also Deiner Weltanschauung.

     

    Umgekehrt ist aber Deine Weltanschauung eine Nicht-Rücksichtnahme der Weltanschaung derer, die so ein Mahnmal richtig, ja notwendig finden.

     

    Ein gutes Beispiel, dass "Toleranz" als rein formales Kriterium an Grenzen stößt, wo Inhalte unvereinbar sind. Für solche Fälle gibt es - aus guten Gründen - solche Dinge wie die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte der UNO vom 12.10.1948, auch das deutsche Grundgesetz u.s.w.

     

    Wenn Dir zumindest das Letztgenannte nicht gefällt, solltest Du vielleicht auswandern, allerdings haben sich meines Wissens ALLE Staaten der Welt bis heute verpflichtet, sich an das erstgenannte Dokument zu halten (obwohl auch alle in vieler Weise dagegen verstoßen - bzw. es so interpretieren, dass es ihnen passt ...)

     

    Übrigens sind Menschenrechte dieser Art, inklusive Toleranz von Homophilie, NICHT gnuin "westlich"! Das dies so sei, meinen v.a. westlich wie anti-westliche Ethnozentriker. Menschliche Werte werden immer zufällig irgendwo 'mal mehr oder 'mal weniger geachtet. Zurzeit im "Westen" vielleicht mehr als anderswo, aber sie sind universell! und deshalb als Grundlage geeignet, um in oben beschriebenen Konfliktfällen zu entscheiden (auch wenn es oft weniger eindeutig ist wie in diesem Fall).

  • IN
    Ihr Name kvwupp

    @Mehrdad S.

     

    Wenn Dir ein Mahnmal für während der NS-Zeit ermordete und verfolgte Homosexuelle nicht gefällt: Sieh doch einfach nicht hin!

    Rücksichtnahme für Intoleranz zu fordern, ist eine Frechheit!

    Sollte man Deiner Ansicht nach vielleicht auch besser auf das Holocaustmahnmal verzichtet haben, weil das ja auch die Gefühle von Muslimen stören könnte?

    Im Übrigen: Rücksichtnahme ist keine Einbahnstraße. Du lebst hier, in dieser Gesellschaft.

    Auch wenn mir hier in der BRD so einiges nicht passt, aber bei solchen Kommentaren weiß ich wieder, warum ich doch froh bin, hier zu leben.

  • M
    Mr.Garrison

    @Mehrdad:

     

    Heute willst Du uns das Schwulendenkmal verbieten.

     

    Morgen die Love Parade und die Regenbogenflagge.

     

    Übermorgen global und präventiv Demokratie und Menschenrechte?

     

    Frauenwahlrecht und erst Recht Homo-Ehe könnten ja Mehrdads religiöse Gefühle verletzen...

     

    Und die Mehrheit hat sich gefälligst der islamischen Minderheit anzupassen..

     

    Der queere Lifestyle ist auch ein genuin westlicher Lifestyle.

  • K
    Klarsicht

    Die periphere Standortwahl gerade dieses Mahnmals läd ja dazu ein, unbeobachtet seiner Weltanschauung in Form dumpfer Gewalt Ausdruck zu geben! Auf dem Holocaust-Mahnmal kann man spassig turnen und inmitten der Stehlen tolle Fotos machen... Das schwule Mahnmal sollte mehr ins Blickfeld rücken!

  • MS
    Mehrdad S.

    Auch wenn ich den Anschlag nicht billige; in einer Stadt wie Berlin, mit einem so hohen Anteil an Muslimen sollte man auf diese Religion Rücksicht nehmen und solche Mahnmale nicht mehr zulassen.

     

    Zu einer weltoffenen Stadt geöhrt auch der Resepekt vor unserer Religion!

  • RW
    Robert Wegener

    So traurig es auch ist: Man muss den Täter auch im homophoben islamischen Bereich suchen. Die Taz berichtete vor einiger Zeit über einen Artikel in einem arabischen "Stürmer" über Homosexuelle, in dem diese als Bakterien usw. bezeichnet worden sind. Wie war das doch: Wehret den Anfängen? Die immer weiter zunehmenden Angriffe islamistischer Jugendlicher auf Homosexuelle zeigen, welche zusätzlichen Täter- und Opfergruppen wir in unserer multiethnischen Gesellschaft haben.

  • IN
    Ihr Name kvwupp

    Ihren Kommentar hier eingeben

     

    Gut, dass wenigstens die taz etwas ausführlicher berichtet, in anderen Zeitungen (SZ, FR, Zeit) wird in der Online-Ausgabe so gut wie gar nicht darüber berichtet. Aber bei den Leserinnen und Lesern der taz bedeutet das ja auch "Eulen nach Athen tragen". Dabei hätten es andere viel nötiger.

  • EA
    Euklides Al-Biruni

    Ich hab mal den Spruch gehört: "Fundamentalisten sind Dummköpfe, überall." Da ist was Wahres dran.

     

    Bei ein oder zwei Kommentaren hier kommt mir übrigens die Tatsache in den Sinn, dass rechte Paramilitärs in Südamerika diverse Massaker verübt haben, die sie ihren Gegnern in die Schuhe geschoben haben, um ihrem Ruf öffentlich zu schaden (womit ich nicht bestreite, dass z.B. auch umgekehrt z.B. "maoistische" u.a. Gruppen fragwürdige Dinge getan haben). Was das hier soll? Nun: Bei 1 oder 2 Kommentaren kommen mir Zweifel, ob sie tatsächlich von Muslimen und/oder Personen mit familiären Wurzeln in islamisch geprägten Ländern verfasst sind - wie es offenbar den Anschein haben soll, oder vielleicht von ganz anderen Leuten. Ist hier nicht entscheidend, sollte aber als Möglichkeit - auch bei zukünftigen Beiträgen oder sogar Anschlägen... mitbedacht werden.

     

    p.s. ich hab mal einen "christlichen" Nordamerikaner getroffen, der sich - so sagte er -vor Schwulen u. Lesben geekelt hat, was ihm ja ganz privat erlaubt sein mag, der aber "solche Sodom-und-Gomorrha-Krankheiten" streng bestrafen lassen wollte. Solche "Christen" gibt es bis heute (noch) sehr viele, weltweit, hat er mir versichert. Naja, wir werden ihre Meinung tolerieren, so lange sie nicht versuchen, sie jemandem irgendwie aufzuzwingen (inklusive 'ihrer' Kinder ...!).

  • K
    kvwupp

    @Martin

     

    Also mir fällt dazu der Satz ein: Wo man Bücher verbrennt....

     

    Wenn ein Denkmal zerstört wird, weil jemand (wer es auch immer war, steht ja noch nicht fest) sich daran stört, dass dort an ermordete Homosexuelle erinnert wird und weil man dort, bei genauem Hinsehen ein Video mit zwei sich küssenden Männern sehen kann, dann frage ich mich, was macht derjenige/diejenigen denn, wenn sie z.B. ein homosexuelles Paar sehen und die Gelegenheit gerade günstig erscheint es "denen mal so richtig zu zeigen"?

     

    Also, wer ein Symbol angreift und zerstört, macht das meist, weil am liebsten auch diejenigen verletzen/angreifen/töten will, für die dieses Symbol steht.

  • RG
    Rene Gartenschläger

    ("Zum Thema Mehrheit und Minderheit: Das ist in Berlin nur noch eine Frage der Zeit. Die Mehrheit der in Berlin geborenen Kinder sind bereits Muslime.")

     

    2007 hatten in Berlin von den Kindern von 0 bis 6 Jahren 42 Prozent einen Migrationshintergrund, davon sind aber natürlich nicht mal die Hälfte Muslime, weil viele Zugewanderte, zu denen übrigens auch Aussiedler zählen, aus christlichen Ländern stammen. So ein Unsinn, wie hier behauptet wird, sollte doch rechtsgerichteten Foren wie "Politically Incorrect" vorbehalten bleiben.

  • M
    Martin

    Es ist unerträglich, wie Politiker und andere Wichtigtuer solch eine Chance mißbrauchen, um sich Beifall zu erhaschen und künstlich aufzuregen.

     

    Es ist völlig fehl am Platz wegen einer einzelnen Tat von einzelnen gleich wieder über die ganze Gesellschaft zu jammern.

     

    Ja, es gibt noch zu viel Intoleranz gegen Schwule. Aber das hat dennoch mit einem einzelnen Akt von homophobem Vandalismus nichts zu tun. Seriös wäre es, die Gesamtheit schwulenfeindlicher Übergriffe und deren Entwicklung zu betrachten.

     

    Achja, jede einzelne verbale Beleidigung gegenüber einem Homosexuellen halte ich für schlimmer als die Beschädigung einer Sache. Aber ersteres geschieht wohl täglich tausendfach und ergibt halt keine Story.

  • K
    kvwupp

    @ Huemeyra

     

    Zwischen seinem Glauben leben und andern Menschen ein Leben nach ihren Bedürfnissen nicht zu gönnen, ja sie dafür zu verfolgen oder töten, liegen Welten. So wie Du es formulierst, kann ich nur annehmen für Dich bedeutet es: Alle, die nicht so sein wollen wie Muslime es für richtig halten, sollen sich in Acht nehmen, denn sie werden - in Deinen Augen zurecht - eines Tages dafür bestraft. Mir scheint, bei der Unterrichtseinheit zu universellen Menschenrechten hast Du gerade gefehlt.

     

    Was hindert einen Moslem daran, so zu leben, wie er glaubt, dass der Koran es vorschreibt, wenn ein Denkmal für während der NS-Zeit ermordete und verfolgte Homosexuelle existiert? Wenn Paraden zum CSD existieren, wenn eine Regenbogenfahne an einem Haus hängt, wenn zwei Männer oder zwei Frauen sich küssen?

     

    Ehrlich gesagt: Wenn Dir unsere zumindest in Ansätzen liberalere Gesellschaft nicht passt, dann kannst Du - von mir aus gerne - Dich in Länder begeben, in denen Du mit Deinen Ansichten gerne gesehen bist. Das gilt nebenbei bemerkt auch für Deutsche, die im Prinzip genauso denken.

     

    Ein jeder Mensch hat das Recht, nach seinen Bedürfnissen zu leben, das schließt den Respekt vor den Bedürfnissen anderer Menschen ein. Du forderst Respekt ausschließlich für die Bedürfnisse von einer ganz bestimmten Gruppe von Muslimen (denn es sind nicht alle so). Das geht nicht. Respekt ist keine Einbahnstraße.

     

    Im übrigen gilt hier in der BRD das GG und die UNO-Menschenrechtskonvention . . . und das ist auch gut so.

     

    Vielleicht sollte man über Kurse nach holländischem Vorbild nachdenken, soweit ich weiß war es in den Niederlanden lange üblich Einwanderern in Integrationskursen Videos mit sich küssenden Männern und Strandszenen mit Frauen im Bikini u.ä. zu zeigen, mit der Begründung, wer hier in Holland dauerhaft leben will, muß das aushalten können.

     

    Ich finde: Wer in der BRD leben will, muß ein Denkmal für ermordet und verfolgte Homosexuelle mit einer Kußszene aushalten können, genauso wie z.B. das Holocaust-Denkmal.

  • H
    Huemeyra

    19.08.2008 12:31 Uhr:

    Von Mr.Garrison:

     

    "Heute willst Du uns das Schwulendenkmal verbieten.

    Morgen die Love Parade und die Regenbogenflagge.

    Übermorgen global und präventiv Demokratie und Menschenrechte?

    Frauenwahlrecht und erst Recht Homo-Ehe könnten ja Mehrdads religiöse Gefühle verletzen...

    Und die Mehrheit hat sich gefälligst der islamischen Minderheit anzupassen.."

     

    Genau so, Mr. Garrison. Die dauerhafte Provokation der muslimischen Mitbürger muss endlich ein Ende haben. Niemand darf wegen seines Glaubens benachteiligt werden. Die Berliner Muslime fordern endlich die Freiheit, ihre Religion zu leben. Da sollten dich gerade die Homosexuellen ein wenig Toleranz zeigen.

     

    Zum Thema Mehrheit und Minderheit: Das ist in Berlin nur noch eine Frage der Zeit. Die Mehrheit der in Berlin geborenen Kinder sind bereits Muslime. Wenn Du also erst das Votum einer demokratischen Mehrheit braucgst, dann musst Du nur noch ein paar Jahre warten.

  • BW
    Bark Wind

    @ Mehrdad S: Ein Denkmal für Menschen, die verfolgt und ermordet wurden, weil sie homophil waren, ist also eine Nicht-Rücksichtnahme DEINER Interpretation! von Islam, also Deiner Weltanschauung.

     

    Umgekehrt ist aber Deine Weltanschauung eine Nicht-Rücksichtnahme der Weltanschaung derer, die so ein Mahnmal richtig, ja notwendig finden.

     

    Ein gutes Beispiel, dass "Toleranz" als rein formales Kriterium an Grenzen stößt, wo Inhalte unvereinbar sind. Für solche Fälle gibt es - aus guten Gründen - solche Dinge wie die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte der UNO vom 12.10.1948, auch das deutsche Grundgesetz u.s.w.

     

    Wenn Dir zumindest das Letztgenannte nicht gefällt, solltest Du vielleicht auswandern, allerdings haben sich meines Wissens ALLE Staaten der Welt bis heute verpflichtet, sich an das erstgenannte Dokument zu halten (obwohl auch alle in vieler Weise dagegen verstoßen - bzw. es so interpretieren, dass es ihnen passt ...)

     

    Übrigens sind Menschenrechte dieser Art, inklusive Toleranz von Homophilie, NICHT gnuin "westlich"! Das dies so sei, meinen v.a. westlich wie anti-westliche Ethnozentriker. Menschliche Werte werden immer zufällig irgendwo 'mal mehr oder 'mal weniger geachtet. Zurzeit im "Westen" vielleicht mehr als anderswo, aber sie sind universell! und deshalb als Grundlage geeignet, um in oben beschriebenen Konfliktfällen zu entscheiden (auch wenn es oft weniger eindeutig ist wie in diesem Fall).

  • IN
    Ihr Name kvwupp

    @Mehrdad S.

     

    Wenn Dir ein Mahnmal für während der NS-Zeit ermordete und verfolgte Homosexuelle nicht gefällt: Sieh doch einfach nicht hin!

    Rücksichtnahme für Intoleranz zu fordern, ist eine Frechheit!

    Sollte man Deiner Ansicht nach vielleicht auch besser auf das Holocaustmahnmal verzichtet haben, weil das ja auch die Gefühle von Muslimen stören könnte?

    Im Übrigen: Rücksichtnahme ist keine Einbahnstraße. Du lebst hier, in dieser Gesellschaft.

    Auch wenn mir hier in der BRD so einiges nicht passt, aber bei solchen Kommentaren weiß ich wieder, warum ich doch froh bin, hier zu leben.

  • M
    Mr.Garrison

    @Mehrdad:

     

    Heute willst Du uns das Schwulendenkmal verbieten.

     

    Morgen die Love Parade und die Regenbogenflagge.

     

    Übermorgen global und präventiv Demokratie und Menschenrechte?

     

    Frauenwahlrecht und erst Recht Homo-Ehe könnten ja Mehrdads religiöse Gefühle verletzen...

     

    Und die Mehrheit hat sich gefälligst der islamischen Minderheit anzupassen..

     

    Der queere Lifestyle ist auch ein genuin westlicher Lifestyle.

  • K
    Klarsicht

    Die periphere Standortwahl gerade dieses Mahnmals läd ja dazu ein, unbeobachtet seiner Weltanschauung in Form dumpfer Gewalt Ausdruck zu geben! Auf dem Holocaust-Mahnmal kann man spassig turnen und inmitten der Stehlen tolle Fotos machen... Das schwule Mahnmal sollte mehr ins Blickfeld rücken!

  • MS
    Mehrdad S.

    Auch wenn ich den Anschlag nicht billige; in einer Stadt wie Berlin, mit einem so hohen Anteil an Muslimen sollte man auf diese Religion Rücksicht nehmen und solche Mahnmale nicht mehr zulassen.

     

    Zu einer weltoffenen Stadt geöhrt auch der Resepekt vor unserer Religion!

  • RW
    Robert Wegener

    So traurig es auch ist: Man muss den Täter auch im homophoben islamischen Bereich suchen. Die Taz berichtete vor einiger Zeit über einen Artikel in einem arabischen "Stürmer" über Homosexuelle, in dem diese als Bakterien usw. bezeichnet worden sind. Wie war das doch: Wehret den Anfängen? Die immer weiter zunehmenden Angriffe islamistischer Jugendlicher auf Homosexuelle zeigen, welche zusätzlichen Täter- und Opfergruppen wir in unserer multiethnischen Gesellschaft haben.

  • IN
    Ihr Name kvwupp

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    Gut, dass wenigstens die taz etwas ausführlicher berichtet, in anderen Zeitungen (SZ, FR, Zeit) wird in der Online-Ausgabe so gut wie gar nicht darüber berichtet. Aber bei den Leserinnen und Lesern der taz bedeutet das ja auch "Eulen nach Athen tragen". Dabei hätten es andere viel nötiger.