Folter und Festnahmen in Brasilien: VW hat mit Militärdiktatur kooperiert
Laut einer Studie hat Volkswagen von 1964 bis 1985 mit Militärs in Brasilien zusammengearbeitet. Der Autobauer wollte sich ein günstiges Marktumfeld sichern.
Volkswagen habe die Militärdiktatur bis Ende der 1970er Jahre „uneingeschränkt gebilligt“, heißt es in dem Bericht. Das Unternehmen habe sich dadurch ein günstiges Marktumfeld sichern wollen. Die Jahre der Militärdiktatur waren auch für Volkswagen wirtschaftlich erfolgreich. Rund 28.000 Mitarbeiter beschäftigte der Autobauer in seinem Werk in São Bernardo do Campo in der Nähe von São Paulo zu dieser Zeit.
1969 habe die Zusammenarbeit des Werkschutzes mit der Geheimpolizei begonnen, heißt es weiter. „Die Informationen des Werkschutzes über die Funde illegaler Flugblätter und Zeitungen halfen der Politischen Polizei, Informationen über kommunistische Aktivitäten bei VW zu gewinnen und den Kreis der Verdächtigen einzugrenzen.“
Zahlreiche oppositionelle Arbeiter wurden aufgrund dieser Informationen verhaftet und gefoltert. Der bekannteste Arbeiter ist Ex-Präsident Luiz Inácio Lula da Silva, der zu dieser Zeit Gewerkschaftsführer war. Auch Lula wurde vom Werkschutz observiert, diese Informationen führten dann zu seiner Verhaftung.
Opfer hatten bereits vor zwei Jahren Zivilklage gegen das Unternehmen eingereicht. Zwölf ehemalige Mitarbeiter waren laut Klageschrift festgenommen und gefoltert worden. Dutzende Mitarbeiter seien auf schwarzen Listen geführt worden. Sie demonstrierten am Donnerstag während der Vorstellung der Studie vor dem Werktor.
Volkswagen do Brasil ist seit 1953 in dem südamerikanischen Land aktiv und dort der größte Autobauer. Auf dem Gelände des Werks in São Bernardo do Campo wurde eine Gedenktafel für die Opfer des Regimes enthüllt.
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