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20 Jahre Pogrom in Lichtenhagen„Rostock ist ein Trauma“

Seit dem Pogrom von Rostock beschäftigt sich Kien Ngi Ha mit Rassismus. Der Politologe untersucht rassistische Gewalt und das Trauma der Vietnamesen in Deutschland.

„Hemmungslose Entladung rassistischer Gewalt“: Pogrom-Teilnehmer vor dem Asylsuchendenheim. Bild: dapd
Daniel Bax
Daniel Bax
Interview von Daniel Bax und Daniel Bax

taz: Herr Ha, das Pogrom von Rostock-Lichtenhagen jährt sich jetzt zum 20. Mal. Wie haben Sie es damals erlebt?

Kien Nghi Ha: Ich war zwanzig Jahre alt und hatte in Berlin gerade mein Politikstudium aufgenommen. Rostock hat bei mir zu einer verstärkten Auseinandersetzung mit Rassismus geführt, die bis heute einen Schwerpunkt meiner Arbeit bildet.

Wird Rostock von der deutsch-vietnamesischen Community als Einschnitt gesehen – so wie die Brandanschläge von Mölln und Solingen von vielen Deutschtürken?

Wer als asiatischer Deutscher die hemmungslose Entladung von rassistischer Gewalt erlebte, die sich gegen vietnamesisch aussehende Menschen richtete, den konnte das nicht kalt lassen – auch wenn man zu einer Gruppe gehört, die dankbar war, als Boat People aufgenommen worden zu sein, was für viele eine Rettung und gesellschaftlichen Aufstieg bedeutete.

Erinnern sich Vietnamesen im Westen anders an die Ereignisse als die Vietnamesen im Osten?

Bild: privat
Im Interview: KIEN NGHI HA

40, ist Politik- und Kulturwissenschaftler in Berlin. In Hanoi geboren, kam er im Alter von sieben Jahren mit seinen Eltern nach Deutschland. Gerade ist sein Buch „Asiatische Deutsche. Vietnamesische Diaspora and Beyond“ im Verlag Assoziation A erschienen.

Ja, sehr. Bis heute bestehen aufseiten der ehemaligen Boat People im Westen starke Vorbehalte gegen die vietnamesische Community im Osten. Die Mehrheit der Vietnamesen im Westen hat sich eingeredet, man sei gut integriert, während man die Vietnamesen im Osten mit Zigarettenhandel, Schleuserbanden und Kriminalität in Verbindung brachte und sie selbst für ihre Misere verantwortlich machte.

Man hat damit die Schuldzuweisungen der Mehrheitsgesellschaft übernommen. Die vietnamesische Community im Osten wiederum ist durch Rostock stark traumatisiert worden, was es ihnen erschwert hat, zu einer eigenen Stimme zu finden.

Die Vietnamesen im Osten gehörten zu den größten Verlierern der Einheit?

Ja, denn die Vertragsarbeiter wurden als Allererste entlassen. Dabei waren viele Vietnamesen aufgrund ihrer Ausbildung sogar überqualifiziert für die Jobs, die sie in der DDR ausführen mussten. Nach der Wende wurde ihr Aufenthaltsrecht an strenge Auflagen gebunden: Nur wer über einen eigenen Arbeitsplatz verfügte und nicht von sozialen Transferleistungen abhängig war, konnte eines bekommen. Damit hat man viele in die Zwangsselbständigkeit getrieben, denn die Wirtschaftslage in der Ex-DDR war ja dramatisch.

Heute gelten Vietnamesen als sehr integriert, weil sie im Bildungsbereich überdurchschnittlich gut abschneiden, und werden deshalb gern als Vorbild hingestellt. Zu Recht?

Ja, die vietnamesischen Migranten gelten als Modellminorität. Diese Sichtweise hat sich aber erst in den letzten Jahren durchgesetzt. Das zeigt, wie wandelbar solche Bilder sind. Davor hat man sich für die Vietnamesen im Westen schlichtweg überhaupt nicht interessiert – und die ostdeutschen Vietnamesen galten als ungebetene Gäste, die Probleme verursachten, weshalb man sie so schnell wie möglich abschieben wollte. Deshalb wurde 1995 ja auch das Rückführungsabkommen geschlossen, wonach 40.000 Vietnamesen Deutschland verlassen sollten.

Werden Asiaten denn nicht mit positiveren Klischees bedacht als andere Gruppen?

Mag sein. Es ist aber eine Fiktion, zu glauben, Vietnamesen seien deshalb besonders wenig von Rassismus betroffen. Man ist weniger davon betroffen, wenn man einen bestimmten sozialen Status erlangt hat, sich unterordnet und unsichtbar macht. Aber Alltagsrassismus macht auch vor Vietnamesen nicht Halt.

Wie reagiert man darauf?

Die Haltung bei vielen ist: Wenn wir uns politisch passiv und freundlich verhalten, dann bieten wir keine Angriffsfläche. Das ist eine kulturelle Überlebensstrategie, die in vielen Familien weitergegeben wird. Doch alle Bemühungen und eine erfolgreiche Bildungskarriere garantieren nicht, dass man als vollwertiger Teil dieser Gesellschaft akzeptiert wird und nicht immer wieder an gläserne Decken stößt.

Von vietnamesischen Organisationen wird da leider keine offensive Auseinandersetzung eingefordert, das vermisse ich. Andere Gruppen sind da selbstbewusster – und nur so kann man auf Medien und Politik einwirken.

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16 Kommentare

 / 
  • M
    MorgenLeserin

    @ nicht-lügen

     

    Abgesehen davon, dass die Formulierungen "wild campierende" Sinti und Roma und auch das sprechen von einer "Schuldkultur" relativ deutlich machen, aus welcher Ecke dieser Kommentar kommen könnte, ist es auch einfach falsch, dass VietnamesInnen nicht explizit Ziel der Angriffe waren (und angesichts der Bilder auch wirklich zynisch).

    Der Polizeichef von Rostock, Siegfried Kordus, berichtete bereits im März 1992 von in Umlauf gebrachten Karten mit der Aufschrift: "Vitschis werden erdrosselt", unterzeichnet mit "Ausländervernichtung - Kommando Wolf"

     

    Mich hat das Interview sehr gefreut, weil der Umgang und auch die Kontroversen der oft als homogene "Opfergruppe" gedachten vietnamesischen Community ins Bewusstsein gerückt werden. Das ist nämlich etwas, das im Mehrheitsdiskurs heute wie vor 20 Jahren keinen besonders prominenten Platz findet, stattdessen werden - heute wie damals - all diejenigen befragt, die nichts unternommen haben oder schlimmer, die, die klatschten und jubelten (ob hörbar oder nur innerlich).

  • T
    tommy

    @Brandt:

     

    den Begriff der "Mehrheitsgesellschaft" habe ich aus dem Interview übernommen, er wird von Herrn Ha verwendet. Ich würde Ihnen insofern zustimmen, als es eine monolithische Mehrheitsgesellschaft wohl tatsächlich nicht gibt - Herr Ha konstruiert sie meines Erachtens nach mit der Absicht, ihr die Schuld für alle Fehlentwicklungen zuzuweisen, unter denen aus Vietnam stammende Personen in Deutschland leiden (das habe ich am Beispiel der Abneigung ehemaliger boat people gegen Ost-Vietnamesen aufzuzeigen versucht - Herr Ha zieht hier nicht einmal in Betracht, dass hier auch andere Faktoren wie politische Einstellung, also in diesem Fall Haltung gegenüber dem vietnamesischen Kommunismus eine Rolle spielen könnten; nein, verantwortlich sind natürlich die Vorurteile der "Mehrheitsgesellschaft"). Sicher gibt es legitime Interessen von Einwanderergruppen, bei Leuten wie Herrn Ha, die ihre eigene Herkunftsgeschichte zum Beruf machen und das Ganze dann noch mit "postcolonial studies" unterfüttern, hat das nur in meinen Augen oft eine unangenehme Tendenz zur Dämonisierung aller nicht-migrantischen Deutschen/Europäer.

    Ihr Loblied auf die wirtschaftlichen Vorteile von Migration überzeugt mich nicht (es gibt zweifellos Migrantengruppen, die für ihre Aufnähmeländer wirtschaftlich eher eine Last sind als ein Gewinn), aber ich habe gegenwärtig weder Zeit noch Lust, mich damit eingehend auseinanderzusetzen.

     

    @gesche: Entspannen Sie sich. Viele meiner Kommentare werden auch nicht veröffentlicht (auch solche, die eher unpolitisch sind). Liegt vielleicht nicht nur an "Zensur", sondern auch an veralteter Technik und mangelnder Ordnung bei der taz (hoffe das wird jetzt nicht zensiert!)?

  • G
    gesche

    @demokröte: lesen sie doch was ich geschrieben habe. die taz zensiert immer mal wieder harmlose kommentare von mir, die gründe kenne ich nicht. daraus folgere ich, dass die taz durchaus die kommentare "moderiert". nur frage ich mich, nach welchen prinzipien, wenn zugleich rechte und sexistische positionen umstandslos durchgehen.

     

    linksextremistin wär ich gern, aber die halten sich inzwischen von blättern wie der taz wohl eher fern.

  • B
    Brandt

    Die "Mehrheitsgesellschaft" gibt es in der BRD nicht, sondern die "Mehrheitsgesellschaft" spaltet sich in Milieus auf ohne Kontakt zueinander - genauso wenig wie es die Minderheiten gibt.

     

    Zitat:

     

    "Gruselig, dass auch eine Einwanderergruppe, die im Allgemeinen nicht mit Problemen verbunden wird, ressentimentgeladene Ethno-Aktivisten wie Herrn Ha hervorbringt. Ein gutes Argument gegen übermäßige Einwanderung im Allgemeinen, nicht nur aus dem gegenwärtig so vielgescholtenen islamischen Bereich."

     

    Es handelt sich nicht um Ressentiments. Die Entlassungen der Vertragsarbeiter und der Gang in die Zwangsselbständgigkeit ist tatsächlich passiert. Migranten werden tatsächlich als Konjunkturpuffer verwendet. Das ist keine Einbildung.

     

    Diskriminierung auf dem Wohnungsmarkt, Arbeitsmarkt und in den Erziehungsinstitutionen sind mit Labor und Feldexperimenten nachgewiesen worden. Mit dem Begriff Ressentiments kann man das nicht verharmlosen.

     

    Die Beweggründe für Migration von seiten der Aufnahmestaaten sind im allgemeinen positive Stimulierung des Wirtschaftswachstum und grössere Erwerbstätigen Basis für die Altersvorsorge.

     

    Für die Sendeländer geht es um Rücküberweisungen zum Boosten des Konsums, Ausbau des Mikrokreditwesens und Investitionen in Humankapital und Immobilien.

     

    Dabei muss man sich vor Augen halten, dass etwa 3% der internationalen Migranten ein das drittgrösste GDP in der Welt erwirtschaften. Mit Handels-Liberalisierung und Finanzmarkt-Deregulierung sind solche weltwirtschaftlichen Effekte nicht zu erreichen. Bei so vielen Vorteilen für die Weltwirtschaft sollen Migranten auch sagen, woran sie leiden.

  • H
    Huch

    @ nicht-lügen:

     

    "Das ist eine geschichtliche LÜGE. Es waren wild campierende Roma und Sinti, gegen die die Krawalle gingen. Das da auch Vietnamesen wohnten war eher Zufall."

    Warum gingen die Krawalle weiter nachdem die rumänischen Asylbewerber schon längst evakuiert waren? Und was konnten sie dafür, dass aus einem Kriegsgebiet flohen und in der ZAST kein bisschen Platz mehr war? Wohin hätten sie denn gehen sollen ohne Hab und Gut? Warum nahmen es die Zuschauer und Akteure in Kauf, dass hunderte Menschen (zufällig Vietnamesen?) verbrannt wären?

    Und selbst wenn sich die Rassisten "nur" gegen die Roma und Sinti gerichtet hätten, wäre es schon schlimm genug gewesen um die "Schuldkultur-Lichtenhagen" zu "etablieren".

     

    Huch hab ich was gesagt?

  • T
    tommy

    @spin:

     

    Haben Sie auch Argumente oder sind Sie nicht zu mehr als den üblichen moralisierenden Verurteilungsspielchen fähig? Jemanden wie Sarrazin mögen Sie persönlich ja abscheulich finden, Ihre Gleichsetzung von Sarrazin (der ein Buch geschrieben hat, dessen Aussagen Sie kritikwürdig finden können, das aber nicht gegen die geltende Rechtsordnung verstößt) mit dem "Prügelmob" von Rostock-Lichtenhagen, der sich schwerer Straftaten bis hin zu versuchtem Mord schuldig gemacht hat, ist aber nicht gerade überzeugend.

    Und Herr Ha ein Intellektueller? Tut mir leid, aber jemand, dessen "wissenschaftliche" Produktion sich im Umfeld der heute allgegenwärtigen "postcolonial studies"-Unfug bewegt (wo Europäer auf alle Zeiten Unterdrücker sind, alle anderen auf ewig Unterdrückte), ist für mich nur jemand, der es geschafft hat, sein eigenes identitätspolitisches Ressentiment zum Beruf zu machen. Im Grunde eine außerordentlich privilegierte Position.

  • D
    demokröte

    @gesche

     

    Die taz sieht sich offenbar der Meinungsfreiheit als TEil der Demokratie mehr verpflichtet, als antidemokratischen Linksextremisten wie ihnen, die wie in der DDR,SU oder Nordkorea alle ihnen nicht genehmen Meinungen zensiert oder gar verfolgen. Da kann man dann schlecht gegen das Pussyroitverfahren sein.

  • K
    kotsch

    @ nicht-lügen:

    Waren Sie dabei oder woher verfügen Sie über solches Wissen? Aus TV-Aufnahmen wird deutlich, dass ein Wohnheim mit deutlich sichtbar asiatischen Bewohnern abgefackelt wurde. Was soll also Ihr dummes Gequatsche?

  • PM
    Prinzessin Manfred

    "Als letze Woche der Mauerbau sich jährte hat das keinen und schon garnicht in der Taz gejuckt. Gehts heir wieder um Opfer erster Klasse (naziopfer)und Opfer 3 Klasse (Kommunistenopfer) [... etc.]"

     

    Oder geht es vielleicht um immer noch aktuelle Probleme? Und denkt "die taz" vielleicht, dass die Gefahren und Probleme durch Rassismus gerade "etwas" dringender sind, als die Gefahr, dass wieder eine innerdeutsche Mauer errichtet wird?

  • S
    Selektiv

    Selektive Berichterstattung. Die höhere Gewalt geht von Migranten gegen Deutsche aus.

  • N
    nicht-lügen

    "die sich gegen vietnamesisch aussehende Menschen richtete"

     

    Das ist eine geschichtliche LÜGE. Es waren wild campierende Roma und Sinti, gegen die die Krawalle gingen. Das da auch Vietnamesen wohnten war eher Zufall.

     

    Aber als Kulturwissenschaftler ist ihm natürlich an der Etablierung einer "Schuldkultur-Lichtenhagen" gelegen, wo man gern die Fakten etwas "optimiert" um so an die großen "Gegen Rechts"-Fördertöpfe zu kommen. Das Vorbild der Stasi-Kahane und ihrer AA-Stiftung läd zur Nachahmung ein.

  • G
    gesche

    angesichts von Kommentaren wie dem von tommy wundere ich mich echt, was hier durchgelassen wird.

    insbesondere im vergleich dazu, was von mir schon _nicht_ durchgelassen wurde.

    scheinbar hat man bei der taz mit rechts und sexistisch inzwischen weiter keine großen probleme mehr. oder sitzen inzwischen schon die trolle selbst an der kommentar-freischaltung?

     

    -> bin gespannt, ob diese kritik durchgelassen wird.

  • S
    spin

    wer liest, wie dieses sehr gute interview mit einem intellektuellen, der offenbar den rassistischen alltag (nicht nur) in diesem land sehr gut kennt, kommentiert wird, der lernt viel über den resonanzraum der claquere von rostock, der bis heute nachhallt. wenn hier von einer "Einwanderergruppe, die im Allgemeinen nicht mit Problemen verbunden wird", von "Ethno-Aktivisten" oder "guten Argumenten gegen übermäßige Einwanderung im Allgemeinen" gesprochen wird, werden die deutschen zustände sichtbar, die sarrazin und den prügelmob hervorbringen.

  • WR
    Weiße Rose

    Der Kampf in Deutschland gegen Nazi-Totschläger und andere Rassisten jeder Couleur ist in erster Linie im Verantwortungsbereich der Deutschen selbst.

    Es ist das Vermächtnis aus der Nazi-Diktatur.

    Wir Nachkriegsgeborenen tragen keine Verantwortung für die schrecklichen Verbrechen von 1933 bis 1945, sehr wohl aber dafür, dass so etwas nie wieder passiert!

  • M
    Martin

    Was mich wundert bei aller Abscheu vor diesen Vorgängen, warum geistern die jetzt wieder duch die Medien. Als letze Woche der Mauerbau sich jährte hat das keinen und schon garnicht in der Taz gejuckt. Gehts heir wieder um Opfer erster Klasse (naziopfer)und Opfer 3 Klasse (Kommunistenopfer) so einen Artikel hätte ich mir letze Woche von der Taz zum Thema des Mauerbaues und der Mauertoten gewünscht dann würde dieser hier nicht so einen schalen Beigeschmack haben.

  • T
    tommy

    "Ja, sehr. Bis heute bestehen aufseiten der ehemaligen Boat People im Westen starke Vorbehalte gegen die vietnamesische Community im Osten. Die Mehrheit der Vietnamesen im Westen hat sich eingeredet, man sei gut integriert, während man die Vietnamesen im Osten mit Zigarettenhandel, Schleuserbanden und Kriminalität in Verbindung brachte und sie selbst für ihre Misere verantwortlich machte.

    Man hat damit die Schuldzuwesungen der Mehrheitsgesellschaft übernommen."

     

    Vielleicht haben die ehemaligen boat people auch Vorbehalte gegen Ost-Vietnamesen, weil letztere ja offenbar Personen sind, die sich mit dem kommunistischen Regime in Vietnam arrangiert, es vielleicht sogar unerstützt hatten, jedenfalls nicht fliehen mussten?

    Aber es ist natürlich einfacher, wie immer der bösen "Mehrheitsgesellschaft" die Schuld zu geben. Gruselig, dass auch eine Einwanderergruppe, die im Allgemeinen nicht mit Problemen verbunden wird, ressentimentgeladene Ethno-Aktivisten wie Herrn Ha hervorbringt. Ein gutes Argument gegen übermäßige Einwanderung im Allgemeinen, nicht nur aus dem gegenwärtig so vielgescholtenen islamischen Bereich.