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Palästinensische Kinder im israelischen KnastSteinewerfer vor Gericht

Jeden Freitag Steine: auf Soldaten, Autos, Panzer. Dann kommt der Knast - für bis zu 700 palästinensische Kinder und Jugendliche. Verurteilt wird nach Militärrecht.

Palästinensische Jugendliche gehen mit Steinwürfen gegen einen israelischen Stützpunkt bei Ramallah vor. Bild: dapd

RAMALLAH taz | Mohammed wirft seinen schmächtigen Körper hin und her, das Gesicht verzogen vor Schmerz und Wut. Der Griff des Soldaten sitzt fest, Mohammed kämpft noch einige Sekunden verbissen weiter, dann hat ihm der Soldat den Arm um die Kehle gelegt - Mohammed gibt auf.

Resigniert lässt sich der 14-jährige Palästinenser mit anderen Verhafteten abtransportieren, während Soldaten Tränengas in die Menge schießen. Mohammed war auf einer der Demonstrationen, die im Westjordanland mindestens jeden Freitag nach dem Mittagsgebet stattfinden.

Demonstrationen gegen die israelische Besatzung, die Beschlagnahmung palästinensischer Grundstücke und Häuser durch die israelische Regierung oder - wie in diesem Fall - Demonstrationen gegen die israelische Mauer, die seit 2003 um das Westjordanland gebaut wird.

Mohammed kommt aus dem Städtchen Beit Ummar nördlich von Hebron. Mit seinen 14 Jahren ist er auf den wöchentlichen Demos nicht einmal der Jüngste. Wie die Großen läuft er mit und ruft Parolen. Vielleicht hat er, wie die anderen Jungen, die israelischen Soldaten auch provoziert, sie angegrinst und ihnen irgendetwas zugerufen.

Steine geworfen habe er aber nicht, beteuert Mohammed. Wegen Steinewerfens saß er aber im Gefängnis. Es ist der häufigste Grund für die Verhaftung minderjähriger Palästinenser durch das israelische Militär. Laut einem aktuellen Bericht der Menschenrechtsorganisation BTselem wurden über 830 Kinder und Jugendliche aus den palästinensischen Gebieten seit 2005 verhaftet und angeklagt, Steine auf Israelis geworfen zu haben.

20 Monate Gefängnis

93 Prozent von ihnen wurden zu Gefängnisstrafen von bis zu 20 Monaten verurteilt. Laut der Kinderrechtsorganisation Defence for Children International (DCI) werden insgesamt rund 700 palästinensische Minderjährige pro Jahr in israelischen Gefängnissen inhaftiert.

Steine werfende Jugendliche sind auf Bildern und Videos rund um den Nahostkonflikt allgegenwärtig. Sie werfen auf Soldaten, Zivilisten, Autos und Panzer. Für viele von ihnen ist es eine Form des politischen Widerstands. Für manche auch nur ein Ventil, um Frust und Aggressionen abzulassen.

Doch Steinewerfen ist keine arabische Erfindung, gerade in den von Israel besetzten palästinensischen Gebieten werfen auch israelische Jugendliche bisweilen Steine auf Palästinenser oder auf israelische Soldaten und Polizisten. Und hier wird das Dilemma deutlich. Zwar werden auch Israelis zur Rechenschaft gezogen, wenn sie Gewalt anwenden, doch die Rechtsprechung sieht anders aus, je nachdem, welchem Volk der junge Steinewerfer angehört.

Erhebliche Unterschiede

"Israelische Kinder sind unsere Nachbarn in den Siedlungen des Westjordanlandes. Wenn sie Steine auf Soldaten werfen, kommen sie vor das Zivilgericht. Wenn palästinensische Kinder an der gleichen Stelle Steine auf die gleichen Soldaten werfen, kommen sie vor das Militärgericht", bringt Iyad Misk, Anwalt bei DCI in Ramallah, das Problem auf den Punkt. Das israelische Zivilgericht hält sich an die UN-Kinderrechtskonvention, die Israel 1991 wie die meisten anderen Staaten der Welt unterzeichnet hat.

Das israelische Militärgericht hält sich jedoch nicht an diese international anerkannten Kinderrechte. Erhebliche Unterschiede in der Behandlung der Gefangenen gehen damit einher. Ein israelischer Jugendlicher vor dem Zivilgericht gilt beispielsweise erst mit 18 Jahren als erwachsen, ein Palästinenser wird vor einem Militärgericht schon mit 16 als Erwachsener verurteilt.

Das Urteil, das dabei über einen palästinensischen Jugendlichen gefällt wird, richtet sich nach dem Alter zum Zeitpunkt der Verurteilung, nicht danach, in welchem Alter er das Verbrechen begangen hat.

"Das ist gegen jedes legale System der Welt", so Iyad Misk. Ein weiterer Unterschied: Ein Israeli muss innerhalb von 24 Stunden vor einen Richter stehen, ein Palästinenser erst innerhalb von acht Tagen. Das bedeutet häufig eine Woche in Ungewissheit für die Jugendlichen, aber auch für ihre Familien.

Verhaftet wird in der Nacht

Kontakt zwischen Eltern und Kindern ist generell selten, auch wenn ein Minderjähriger über mehrere Wochen in Haft ist. Drei Monate lang durfte der 14-jährige Mohammed seine Familie nicht sehen, obwohl nach der UN-Kinderrechtskonvention jedes Kind in Haft ein Recht auf Familienbesuch hat.

Die Verhaftung und das Verhör sind nach Erfahrung von DCI und der Prisoners Society in Bethlehem die gefährlichsten Situationen für die Jugendlichen. Verhaftungen finden häufig mitten in der Nacht statt: In der Regel umstellen mehrere Soldaten ein Haus, stürmen es und verhaften den vermeintlichen Steinewerfer, ohne dass die Eltern den Jugendlichen begleiten dürfen.

"Zehn Tage nachdem ich Steine auf die Soldaten geworfen hatte, kamen sie morgens um fünf Uhr zu uns nach Hause. Sie haben die Tür mit einer Granate aufgesprengt. Sie haben uns geschlagen", berichtet Ahmed Samra aus Ramallah, der drei Jahre in israelischer Haft war. "Normalerweise weckt dich deine Familie, diesmal waren es 20 Soldaten, die unser Haus umstellt hatten", hat auch Sajjad Awad aus Beit Ummar erlebt.

"Blut im Gesicht"

Folter und Gewalt sind nach israelischem Recht ebenso verboten wie in den meisten anderen Ländern. Laut Abu Mohammed von der Prisoners Society in Bethlehem sieht die Realität anders aus: "Wir haben Zeugenaussagen von Anwälten, die ihre Mandanten mit Blut im Gesicht und gebrochenen Händen im Gefängnis vorfanden - in 20 Prozent der Fälle wird Gewalt angewandt."

Laut DCI berichten sogar 90 Prozent der Jugendlichen von Gewalt oder Drohungen, 5 Prozent auch von der Androhung sexueller Gewalt. "Normalerweise gestehen die meisten Kinder nach einer Stunde bei einer solchen Behandlung selbst Vergehen, die sie gar nicht begangen haben", berichtet Iyad Misk. So ging es Ahmad Samra.

"Ich habe ein Geständnis unterzeichnet, dass ich Molotowcocktails geworfen habe. Sie zwingen dich einfach dazu. Ich war in einem winzigen Raum allein und hatte Angst. Da hab ich es unterschrieben", sagt der magere 20-Jährige, der während seiner Haft 25 Kilo abgenommen hat.

Verurteilt ohne Verteidiger

Ein Anwalt ist bei diesen Verhören selten dabei. "Es ist schwer, Besuche im Gefängnis genehmigt zu bekommen. Daher kommt es häufig vor, dass Kinder keinen Verteidiger haben", sagt Iyad Misk resigniert. Auch das sei ein klarer Verstoß gegen die UN-Kinderrechtskonvention.

Ein weiterer Grund dafür, dass Jugendliche auch Verbrechen gestehen, die sie nicht begangen haben, ist die Dauer der Untersuchungshaft. Nach der Militärrechtsprechung darf sie bis zu sechs Monate dauern - nach israelischem Recht sind es nur dreißig Tage.

"Eine Entlassung auf Kaution wird in 95 Prozent der Fälle verweigert", schätzt Misk. So sind die jungen Angeklagten oft schon während des Prozesses mehrere Wochen in Haft. "Wir sind keine Anwälte, wir sind Händler", sagt Misk hilflos.

Unschuldsvermutung abgeschafft

"Wer Steinewerfen gesteht, bekommt zwei bis drei Monate. Unser Interesse ist das Beste für das Kind. Deswegen sind wir gezwungen, das Kind zum Gestehen zu motivieren, weil es dann kürzer in Haft kommt." So würden die Jugendlichen schon vor der Verurteilung wie Verbrecher behandelt.

"Nach unserer Erfahrung bei DCI ist jeder schuldig, bis die Unschuld bewiesen ist", sagt Iyad Misk. Auch das ist ein Verstoß gegen Artikel 40 der UN-Kinderrechtskonvention, nachdem jeder Angeklagte "bis zum gesetzlichen Nachweis der Schuld als unschuldig zu gelten" hat.

Seelische Schäden

Ob Untersuchungshaft oder nicht, die Zeit im Gefängnis hinterlässt bei den Jugendlichen körperliche und viel häufiger noch seelische Schäden. "Ich wache jetzt jede Nacht um die Zeit auf, als sie mich verhaftet haben", erzählt der 17-jährige Moneer Maaruf und Sajjad berichtet: "Ich hab immer noch Angst. Einmal kamen Soldaten in unser Viertel, da rief ich meine Mutter an, sie soll nach Hause kommen, sie holen mich wieder."

Iyad Misk entschuldigt nicht das Verhalten der Jugendlichen. Steine sind auch Waffen und Steine werfende Jugendliche können gefährlich sein. Was er anprangert, sind die Behandlung der Jugendlichen und die fehlende Alternative zur Haftstrafe. 93 Prozent der Kinder und Jugendlichen, die seit 2005 wegen Steinewerfens verurteilt worden waren, kamen dafür bis zu 20 Monate ins Gefängnis.

Nach der UN-Kinderrechtskonvention darf Freiheitsstrafe "bei einem Kind im Einklang mit dem Gesetz nur als letztes Mittel und für die kürzeste angemessene Zeit angewendet werden". Zwar hat Israel die Kinderrechtskonvention unterzeichnet, sie scheint allerdings nur für israelische Jugendliche, nicht aber für junge Palästinenser zu gelten. "Es müsste gleiches Recht für alle geben", fordert Misk, "es gibt keine Alternative zu gleichberechtigtem Zusammenleben."

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31 Kommentare

 / 
  • Z
    zsazsa

    @Frei vom ...

     

    bitte blöken Sie hier doch nicht solch einen propagandistischen Schmarrn nach. Seien Sie doch mal so klug und setzen sich mit der Realität auseinander:

     

    http://taz.de/Aus-Le-Monde-diplomatique/!79565/

     

    ist druckfrisch!

     

    Sie glauben doch wohl nicht im ernst, dass Palästinenser gegen Palästinenser vorgehen würden? Was glauben Sie, wie lange das von Ihnen und israel. Propagandamedien behauptete Vertrauen von "übergelaufenen" Palästinensern in die Demokratie Israels anhalten würde, wenn Sie in den palästinensischen Gebieten zum Einsatz kämen? Zumal de facto stetig immer mehr jüdische Israelis eben genau jenen Glauben in die Wertegemeinschaft ihres Landes verlieren?

     

    Sie tricksen mit Behauptungen, die jeder Grundlage entbehren.

  • DP
    Daniel Preissler

    @frei von...

    leider hast du nicht verstanden, dass es hier nicht um "junge arabische Israelis" (!) ging. Groß-Israel ist nämlich nocht nichtrealisiert d;-)

    Nein, im Ernst, der Text behandelt die besetzten Gebiete, die nichtmal die israelische Reg. als Israel bezeichnet.

    Gruß, dp

  • FV
    Frei vom Terror

    Nun,wenn diese Kinder älter werden, sind sie zum Glück auch klüger: Immer mehr jugendliche und junge arabische Israelis wollen freiwillig bei der Israelischen Verteidigungsarmee (IDF / ZaHal) bzw. beim israelischen Geheimdienst Mossad dienen - und so einen aktiven Beitrag zur Verteidigung des demokratischen und jüdischen Staates Israel leisten.

     

    Neu an dieser Entwicklung ist, das zwischenzeitlich Tausende von Arabern in den arabischen Staaten des Nahen Osten ebenfalls Israel unterstützen wollen. "Israel heute" berichtet:

     

    Trotz des weitverbreiteten Hasses gegen Israel erzeugten die Volksaufstände in der arabisch-moslemischen Welt ein neues Phänomen: Hunderte Araber wollen dem Judenstaat helfen und kundtun, dass sie sich zu Israel hingezogen fühlen. Dank des „Arabischen Frühlings“ erkennen immer mehr Ägypter, Syrier, Jordanier und Irakis, wie gut und gerecht Israel ist. Zu dieser Einschätzung gelangten sie angesichts der totalitären Gesellschaften, in denen sie aufgewachsen sind. Den meisten wurde seit Kindertagen eingeimpft, Israel sei ein blutdürstiges Monster. So gibt es also ein neues Kuriosum im Nahen Osten. Tausende Araber reichen bei israelischen Behörden Anträge auf Immigration ein. Meist begehren sie lediglich Asyl, aber manche bekunden ihren Willen, in der israelischen Armee oder im Mossad zu dienen. Einige von ihnen geben sogar an, jüdische Wurzeln zu haben. Israels Außenministerium verriet der Tageszeitung Jediot Ahronot, dass es sich bei einigen Antragstellern sogar um Prominente aus den Reihen arabischer Regierungen und politischer Organisationen handele. „Ihr seid der einzige Staat in der Region, der persönliche Freiheit gewährt."

     

    Viele arabische Israelis unterstützen Armee und Geheimdienste, auch weil sie die Pläne der korrupten Abbas-Clique ablehnen, aus dem Selbstbedienungsladen "PA" einen Kunststaat "Palästina" zu kreiieren, der nur als Terrorherd, antidemokratische Unterdrückungsstaat und Selbstbedienungseinrichtung für die Funktionäre angesehen wird.

  • F
    Franzl

    Danke für diesen realistischen Zustandbericht aus den von Israel besetzten Gebieten!

  • E
    end.the.occupation

    >> Auch kommt es vereinzelt immer wieder zu (im Falle Israels meist relativ unblutigen) Menschenrechtsverletzungen

     

    Eine sehr amüsante Behauptung für einen Kolonialstaat, dessen alleiniges Ziel darin besteht die einheimische palästinensische Bevölkerung zu vertreiben, um sich deren Besitz anzueignen.

     

    Hier nur eine Facette der 'vereinzelten' ethnischen Säuberungspolitik Israels aus haaretz:

     

    Israel admits it covertly canceled residency status of 140,000 Palestinians

    http://www.haaretz.com/print-edition/news/israel-admits-it-covertly-canceled-residency-status-of-140-000-palestinians-1.360935

     

    Ansonsten - siehe das 'palestinian centre for human right' unter 'weekly reports'. Dort kann man 'vereinzelt' - Woche für Woche unter den weekly reports nachlesen, was in der einzigen Demokratie des Nahen Ostens der Normalfall ist: Terror gegen Zivilisten.

  • Z
    Zionist

    "Wenn Menschen für ein und dasselbe Vergehen unterschiedlich bestraft werden, und zwar allein nach dem Kriterium ihrer unterschiedlichen Volkszugehörigkeit, dann nennt man das Rassenjustiz"

     

    Das wird so im zwar Artikel suggeriert, ist aber Unsinn. Es handelt sich hier weder um "Rassejustiz" noch um Apartheit, sondern schlicht und einfach um Besatzungs- bzw. Militärrecht. Für israelische Staatsbürger gilt natürlich das Zivilrecht, ob sie nun arabisch, jüdisch oder sonstwas sind.

    Israel hat das Westjordanland besetzt und nicht annektiert, darum haben die Menschen dort auch keinen israelischen Pass, so einfach ist das.

    Natürlich bringt so eine Besatzung so einige "Unannehmlichkeiten" für die Bevölkerung mit sich(jetzt mal sehr Vorsichtig ausgedrückt).

    Auch kommt es vereinzelt immer wieder zu (im Falle Israels meist relativ unblutigen) Menschenrechtsverletzungen, wie in jedem bewaffneten Konflikt.

    Nur sollte man eines immer Bedenken: Israel hat in den letzten 20 Jahren sehr weitreichende Angebote zur sofortigen Beendigung der Besatzung gemacht, die aber alle von den Palästinensern abgelehnt wurden.

    ( z.B. Camp David 2000:

    http://berlin.mfa.gov.il/mfm/Data/5573.pdf )

    Diese Tatasache wird beim freudigen Israel-bashing immer gerne vergessen.

  • H
    Harald

    Diese Landfriedenbrecher kommen nach einem Verfahren in ein Gefängnis nach europäischen Standards, wo sie nicht der Menschenrechte ledig sind. Wie würden wohl die Glaubensbrüder anderer Staaten mit solchen Leuten umgehen, von deren Gefängnissen erst gar nicht zu reden?

     

    Wie immer werden an Israel Ansprüche wie an keinen anderen Staat gestellt. Vielmehr wird Israel gerne und oft, von permanent menschrechtsverletzenden muslimischen Herrschern und anderen Diktaturen und Tyrannen in der UN-GA, mit Resolutionen 'verurteilt'.

     

    In Europa mag die antisemitische, einseitige palästinensische Propaganda gut ankommen. In Israel wissen die Menschen, was sie davon zu halten haben.

     

    Hier eine kleine Übersicht von Staatschefs, die Israel in der UN verurteilen. Auch bekannt als "Die schlimmsten lebenden Diktatoren der Welt":

     

    Ahmadinedschad, Omar al-Baschir, Kim Jong Il, Thein Sein, Asif Ali Zardari, Joseph Kabila, Robert Mugabe, Islam Karimow, Seyed Ali Khamanei, Teodoro Obiang Nguema, Alexander Lukaschenko, Faure Gnassingbé, Isaias Afworki usw.usw.usw.

     

    Hinzukommen die sogenannten Hybride Staaten wie Türkei, Irak, China, Russland usw.

     

    Insgesamt stellen die Nicht-Demokratien in der UN die Mehrheit, mit derer sie sich regelmäßig an Israel abarbeiten.

  • A
    AntiPod

    Einige Kommentare hier sind echt befremdlich...

     

    Fest steht doch, dass dieser Kreislauf der Gewalt und Gegengewalt bisher nichts konstruktives zustande gebracht hat, oder?

    Was ich in dieser ganzen Berichterei vermisse ist mal ein Konzept, wie man diesem Teufelskreis entrinnen kann?

     

    Das geht natürlich nur über einen Frieden und Aussöhnung und das diese möglich ist, haben Deutschland und Frankreich, die alten "Erbfeinde" bereits bewiesen. Es gibt keinen ernst zu nehmenden Grund, warum dies zwischen "Israelis" und Palästinensern nicht möglich sein sollte, wenn... ja wenn der Frieden dereinst kommt.

     

    Die militärisch stärkere Seite müsste hierzu jedoch zunächst einmal einlenken und überhaupt Frieden anstreben. Dies ist jedoch nicht zu erkennen. Es scheint, als wolle Netanjahu die Politik des endlosen Krieges einfach weiterführen und er findet immer wieder Finanziers, die ihn dabei unterstützen, sei es der US- oder der Deutsche Steuerzahler.

    Zwei können keinen Frieden schließen, wenn einer nicht will. Die Palästinenser können sich nicht effektiv wehren, denn Steine und Kassam-Raketen sind zwar mittel des Widerstands, aber keine Waffen um den Gegner zu bezwingen. Vor die Wahl gestellt, entweder kampflos vernichtet oder vertrieben zu werden, oder sich wenigstens zu wehren, kann man die Palästinenser menschlich betrachtet verstehen.

    Auch wenn dies natürlich keine Gewalttaten rechtfertigt - verstehen bedeutet nicht "gutheißen".

     

    Effektiv Macht ausüben kann hier nur Israel, da es über die exekutive Kapazität verfügt, seinen Willen immer und überall in den besetzten Gebieten, wie bsw. Ost-Jerusalem, durchzusetzen.

    Die logische, ja zwangsläufige Konsequenz aus dieser einseitigen Ist-Situation ist nunmal, dass es nicht auf die Palästinenser ankommt, was Frieden betrifft, sondern auf Israel.

     

    Wie es mit seiner Macht umgeht entscheidet über Krieg und Frieden und nicht steinewerfende Kinder.

     

    Netanjahu hat entschieden, dass es keinen Palästinenserstaat geben soll - gut, auch eine Lösung:

    Dann muss er die besetzten Gebiete lediglich noch formell annektieren und den Palästinensern volle Bürgerrechte einräumen, da zumindest er ja Israel für so etwas wie eine Demokratie hält.

    Dann kann es Frieden geben. Die jetzige Politik hat nur zum Ziel, den Konflikt am laufen zu halten.

    Das sollte spätestens seit diesem Jahr jedem klar sein.

  • B
    bla

    "Haben UN-Beschlüsse, Menschenrechte Israel (wenn sie betroffen waren) je mals interessiert?"

    NEIN - Denn Israel ist KEINE Demokratie, während die Nachbarstaaten allesamt höchst demokratisch sind und sich für UN-Beschlüsse und Menschenrechte sehr interessieren! Überhaupt scheinen die Weltverschwörer es nicht nötig zu haben nen Furz zu geben auf Menschenrechte und Demokratie denn sie beherrschen die MEDIEN auf der GANZEN Welt! Auch in Deutschland. Deswegen wird Israel auch immer so 'positiv' dargestellt, während die armen, armen Palästinenser immer als die 'Bösen' vorgestellt werden.

    Werfen sie mal mit Steinen auf Deutsche Polizisten und lassen sich dann erwischen. Die lassen sie nach einer Cola und einer Curry-Wurst sofort wieder frei! Immerhin haben wir einen Rechtsstaat, da werden Verbrechen nicht geahndet.

  • C
    Christine

    Wenn ich zynisch wäre, würde ich jetzt sagen, solange die Kinder im israelischen Gefängnis sind können werder die Hamas noch die Fatah als Krieger benutzen. Bei anderen Konflikten sieht man das Problem der benutzten Kinder zumindest auch mal von der Seite an, die diese Kinder vorschieben und indoktrinieren und mißbrauchen. Ach so, das geschieht ja für die heilige Sache. Wußte gar nicht, daß die Taz sich auch im heiligen Krieg befindet.

  • VD
    vielen dank für den bericht!

    mein mann ist als jugendlicher (13 j.) von israel. soldaten als steinewerfer beschuldigt, geschnappt worden, auf dem polizeirevier wurde er geschlagen, verhöhnt und in isolationshaft gesteckt. die arme wurden ihm hinter den rücken gefesselt und eine dicke decke mit ameisen wurde um seinen nackten körper gewickelt. gefoltert wurde natürlich ohne richterlichen beschluss, denn die war im ach so allen nationen moralisch überlegenen israel offiziell immer verboten. liegt ein vierteljahrhundert zurück und zeitigt folgen bis heute.

    allerdings ging die rechnung nicht ganz auf - einen antisemiten konnten die neuen h***menschen nicht aus ihm machen.

  • S
    severloh

    Wenn Menschen für ein und dasselbe Vergehen unterschiedlich bestraft werden, und zwar allein nach dem Kriterium ihrer unterschiedlichen Volkszugehörigkeit, dann nennt man das Rassenjustiz. Dass nun ausgerechnet Israel moralisch so tief gesunken ist, ist eine traurige Ironie der Geschichte.

  • IN
    Ihr Namedf

    Die Mißhandlung erzeugt doch nur größeren Haß, die machen sich doch ihre feinde selber!

  • L
    LoulouW

    Wenn Kinder im Arabischen TV stolz erklären, dass sie, wenn sie einmal groß sind Selbstmordattentäter sein wollen, die so viele Juden wie möglich töten werden, dann muss man die kleinen Steinwerfer ernst nehmen. Anerzogenem Hass kommt man nur durch Maßregelung bei und vielleicht verhindert die Haft des steinewerfenden Kindes dann auch den zukünftigen Selbstmordanschlag.

  • E
    end.the.occupation

    Der erste Nahost-Artikel seit Urzeiten, der es wert wäre bezahlt zu werden.

     

    Das israelische Militärgerichtsystem - in dem die Beweislast beim Angeklagten liegt - ist Bestandteil des kolonialen Terrorapparats, um die palästinensische Gesellschaft zu zerstören und zur Emigration zu zwingen.

     

    Siehe auch den Vortrag von Dr. Roni Hammermann, 'machsom watch': 'SCHULDIG – Unfaire Gerichtsverfahren vor israelischen Militärgerichten'

     

    http://publicsolidarity.de/2010/5/13/roni-hammermann-am-7-mai-2010-in-berlin

  • PL
    Peter Lustig

    An Name1:

    Nein. Das bedeutet, dass Sie nach dem Militaerrecht des Landes verurteilt werden!

  • W
    Webmarxist

    Die Steine werden nicht nur von den Palästinensern geworfen, auch die Israelis werfen Steine. Nur mit den Unterschied dass Sie vor vor ein Zivilgericht kommen und die palästinensischen Minderjährigen vor ein Militärgericht. Wenn dann müssen beide Völker vor ein Zivilgericht und nicht nur die Israelis. Iyad Misk sagt dazu "Es müsste gleiches Recht für alle gelten", dafür bin ich auch.

  • M
    max

    die "einzige demokratie im nahen osten" macht ihrem namen immer wieder alle ehre. leider ist sie nur für diejenigen eine demokratie, die ihre staatsbürger sind (zumindest für die meisten). für diejenigen, die sie völkerrechtswidrig unterdrückt ist israel eine besatzungsmacht und führt sich auch genau so auf. kann man das verteidigen? aber immer, wie man hier in der kommentarspalte sieht.

    immer wenn man denkt, das niveau der argumentation ist nicht mehr absenkbar, kommt irgendein selbsterklärter israelverteidiger (für den sich wahrscheinlich die meisten israelis schämen würden) und versucht auch noch die idiotischsten auswüchse israelischer besatzungspolitik zu rechtfertigen. besonders schön ist, dass leute wie "harald" oder "jan" garnicht darauf eingehen, dass hier eine unterschiedliche rechtliche behandlung der gleichen taten vorgenommen wird, sondern auf die "keine gnade"-pauke hauen, aber natürlich nur gegen die palästinenser.

  • S
    Scharlie

    Nachdem die USA und Deutschland Israel (damals zu Recht) aufgerüstet haben, gilt für die israelische Regierung jetzt das Recht des Stärkeren. Dazu gehören mal spitz formuliert: Landdiebstahl, Wasserdiebstahl, Menschenrechte, was ist das denn? Exportbeschränkungen für Palästina, Piraterie in internationalen Hoheitsgewässern, usw.

    Religiöser ultradoxer Fanatismus (egal welche oder Sektiererei)haben noch nie zu friedlichem Miteinander geschweige denn Toleranz geführt. Eines Tages werden die jüdischen Einwohner Israels es bedauern, dieser und vergangenen rechten Regierungen freie Hand gelassen zu haben. Dabei gibt es in der Bevölkerung genügend positive Ansätze für ein friedliches Miteinander mit den Palästinensern.

  • AW
    Alina W.

    Ich muss immer die IDF bewundern, dass sie sich, Angesichts dieses sinnlosen Hasses der Araber, immer noch zivilisiert benimmt und versucht zivile Opfer zu vermeiden. Stellt Euch nur vor, junge Juden würden einen arabischen Soldaten mit Steinen bewerfen, diese würden doch ohne mit der Wimper zu zucken massakrieren und die taz würde selbstverständlich die alleinige Schuld den Juden geben.

    Nicht vor allzu langen Zeit haben junge Araber eine ganze jüdische Familie massakriert, drunter ein Baby.

  • S
    Stefan

    Vorweg: Steine sind tötliche Waffen, wie jüngst ein Vorfall gezeigt hat, der anfänlich nur als Verkehrsunfall gewertet wurde und seinen Weg nicht bis in die Nachrichten geschafft hat. Die Opfer waren ein Familienvater und sein kleines Kind!

     

    Bei der Aufzählung aller vermeintlichen Ungerechtigkeiten sollte vielleicht am Rande erwähnt werden, dass es die Araber (incl. der später erst definierten Palästinenser) waren, die Israel den Krieg erklärten. Der Vernichtungswunsch ist weiterhin in vielen arabischen Herzen verankert.

    Dieser Krieg dauert bis heute an. Israel befindet sich also aktuell immernoch im Kriegszustand! Das ist doch kein Kindergeburtstag.

     

    Was bitte wäre die Alternative zur Bestrafung der Kinder? Hat jemand mal daran gedacht die Eltern, Lehrer, Imame und Politiker zu bestrafen, die diese Kinder aufhetzen und zu Märtyrern erziehen?

    Die Kinder werden genau für die Erzeugung dieser Bilder eingesetzt und auch zur harmlosen Einleitung

    von Terroranschlägen.

     

    Was soll also diese Heuchelei mit Zitaten von "Opfern" des Militärs und internationalen NGOs?

    Judenmord ist KEIN Menschenrecht!

  • DP
    Daniel Preissler

    @Ihr Name1

    Es ging um die besetzten Gebiete, Ihr Vergleich mit "irgendwo" hätte sich bei genauem Lesen erübrigt.

     

    @Jan

    Richtig, auch Steine können verletzen und manchmal sogar töten. Darum ging es aber nicht, sondern darum, das diese Verletzungs- oder eben Tötungsgefahr AN SELBER STELLE zivilrechtlich beurteilt wird, wenn es sich um Israelis handelt, militärrechtlich, wenn es Palästinenser sind (mit Erwachsenenstrafrecht ab 16, wie im Text stand).

    Das ist Apartheid und mehr als bedauerlich.

  • IN
    Ihr Name1

    Bedeutet das, wenn ich irgendwo ausländische Grenzsoldaten mit Steinen bewerfe und diese mich verhaften, ich nach deutschem Recht verurteilt werden? Wohl kaum..

  • KR
    Karl Ranseier

    Ich bin mal gspannt, was die Israel-Verteidiger unter den Kommentatoren zu diesem Artikel zu sagen haben...

  • J
    Jan

    Steine auf Menschen werfen, die töten oder verletzen können, das ist kein Bagatelldelikt mehr, somit ist das Vorgehen der israelischen Behörden richtig. Ich kann aber die arabischen Eltern nicht verstehen, den es offenbar vollkommen egal ist was ihre Kinder machen und was mit ihnen passiert, solche Eltern sind eine Schande.

  • UM
    Ulli Müller

    Haben UN-Beschlüsse, Menschenrechte Israel (wenn sie betroffen waren) je mals interessiert?

    Man muss jeden (auch noch so kleinen) Friedensansatz oder Friedensinitiative in Israel unterstützen!

  • P
    peterman

    Klingt nach einer Anleitung unter dem Motto: Wie züchte ich künftige Terroristen! Aber vielleicht geht´s ja gerade darum?

  • P
    peterman

    Klingt nach einer Anleitung unter dem Motto: Wie züchte ich künftige Terroristen! Aber vielleicht geht´s ja gerade darum?

  • H
    Harald

    "Ob Untersuchungshaft oder nicht, die Zeit im Gefängnis hinterlässt bei den Jugendlichen körperliche und viel häufiger noch seelische Schäden."

     

    Klar, wer von klein auf zum gesunden Hass und zu gottgewollten Terroranschlägen auf seinen Nachbarn erzogen wird und plötzlich feststellen muss, daß seine Taten Konsequenzen nach sich ziehen, erleidet einen Schock.

     

    Natürlich kann Bestrafung kein Mittel für Gewalt sein. In Deutschen Großstädten z.B. haben sich freiwillige Gesprächsangebote für jugendliche Clan-Intensivtäter doch bestens bewährt, nicht?

     

    Übrigens, war da nicht was mit jenem Gilad Schalit, der vor fünf Jahren, als Zwanzigjähriger, im Gaza verschwand? Der seither in irgendeinem Isolationskerker vermodert, ohne daß das Internationale Rote Kreuz oder sonst wer ihn besuchen kann?

  • B
    Bernd

    >Mohammed war auf einer der Demonstrationen, die im Westjordanland mindestens jeden Freitag nach dem Mittagsgebet

     

    Man kann eigentlich aufhören weiter zu lesen. Konsequent wäre diejenigen einzusperren, die die Jugendlichen zur Gewalt anstiften. Dann wäre aber das Geschrei viel zu gross

  • NM
    NO MERCY

    Finde ich vorbildlich von Israel. Kein Mitleid mit den "Palästinenser". Dieses Tätervolk verdient die härtesten Strafen die es gibt!