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Esoterik und Hokuspokus als BusinessSchrecklich sympathische Scharlatane

Auf den Naturheiltagen in Fürth wird gependelt, entgiftet und an Engelsenergie geschraubt. Was sind das für Leute, die mit Esoterik ihr Geld verdienen?

Hübsche Heilsteine. Natürlich findet man sie auch auf der Messe in Fürth (Symbolbild) Foto: SOCIAL.CUT/Unsplash

Fürth taz | Hans Denterlein ist ein gutes Beispiel für einen Unternehmer neuen Typs. Der Mann mit den aquamarinblauen Haaren, hinten lang, an den Seiten kurz geschoren, ist, wie man sich denken könnte, Friseur. Auf Wunsch bietet er aber mehr als Schneiden und Frisieren, er schiebt seinen Kunden auch eine Kamera mit UV-Licht und Vergrößerungsglas über die Kopfhaut. Auf einem Laptopbildschirm sieht er dann: Das schaut nicht gut aus – alles verstopft und da, an den Haarwurzeln, orange leuch­tende Punkte. „Das kommt von der Niere“, weiß Denterlein.

Denterlein, der sich „Hansi“ nennt, ist nicht nur Friseur, sondern auch energetischer Heilarbeiter. Wenn er auf der Kopfhaut beispielsweise Anzeichen dafür entdeckt, dass sich Darmbakterien im Ungleichgewicht befinden, dann gerät das Thema Shampoo an sein Limit. Dann ist es Zeit für Fogo Sagrado, was sich nur im ersten Moment nach Zumba anhört, weil es eigentlich eine energetische Heilmethode unter Zuhilfenahme von Geistern ist.

Nichts Neues für die anderen, die an diesem Wochenende gemeinsam mit Denterlein und Kollegen in der Stadthalle Fürth im Rahmen der 6. Naturheiltage ausstellen. Was der Name nicht verrät, aber eigentlich klar ist: Eine Messe dieser Art findet weniger für medizinisch relevante Kräuterhexen als für allerlei Hokuspokus statt. Denterlein also Fogo Sagrado, Energietypologie und Psycho-Physiognomie bei Brix Waltraud. Chakra-Scan, Engelbilder, Aurafotos, vitalisiertes Wasser, Bye-bye Cellulite, ihre persönliche Seelenmusik, Gesund­beten, Engel-Energie-Fühlen und, darf nicht fehlen, eine enorme Palette an Heilsteinen … Alles da.

Bei Sonja Gumze, sie hat ihren Stand ganz hinten links, gibt es in nur zehn Minuten für 25 Euro eine Quantenfeldreinigung. Nie gehört? Das liegt daran, dass Gumze diese neue, noch bessere Methode der Psychohygiene selbst erfunden hat. Eine Monopolistin. Schon mit acht Jahren habe sie ihre Hellsichtigkeit entdeckt, eine Gabe und eine Bürde für die freundliche Frau mit dem Lockenkopf: „Stellen Sie sich vor, ein Freund sagt, ich will jetzt im Februar nach Sri Lanka fahren und ich hoffe, ich lerne dort jemand kennen. Und Sie wissen, er lernt die Frau seines Lebens kennen. Wie fühlen Sie sich dann?“

Ideologien zusammenwerfen

In der Pubertät hätten die Menschen Angst vor ihr gehabt. Heute lebt Gumze von ihrer angeblichen Befähigung und, das sagt sie ganz offen, sie lebt gut davon, am Starnberger See. Auch für Gumze gilt: Sie hat sich und was sie tut erfunden als eine Kombination von etwas neu Klingendem mit altbekanntem New-Age-Esoterik-Instrumentarium.

Hans Denterlein, energetischer Heilarbeiter. Heilmethode: Fogo Sagrado. Die Farbe Blau ist für ihn ein gewisser Zustand Foto: Andreas Thamm

In ihrem Fall ist das das Pendel. Das kreist über eingeschweißten Karten, auf denen sich Netze aus regenbogenbunten Linien befinden. Zack, hier bleibt es stehen, das heißt, sie muss dorthin blättern und weiter pendeln. Gumze pendelt sich die Wegbeschreibung zu dem Ordner im Bewusstsein ihres Gegenübers, wo das Problem sitzt: „Was ich geil dran finde“, erklärt sie, pendelnd, „ich frage nicht nach dem Problem, sondern nach der Lösung. Durch die Drehung des Pendels gebe ich den Löschauftrag.“ In der Regel stammen die Probleme aus früheren Leben, da kann schon mal was durcheinandergeraten.

Es ist leichter, Heilung zu verkaufen, wenn die Krankheit so diffus ist, dass eigentlich jeder darunter leidet

Auch das ist ein altbewährtes Prinzip in der Szene: Was man sich aus spirituell-religiösen Rezepturen jeder Art leihen kann, wird gern verwendet und mit anderen Inhaltsstoffen zusammengeschmissen.

Petra Beate Heckel, am Stand nebenan, wirbt zwar mit enormen betenden Händen, fast Dürer-Style, in ihrem Mental-Institut bezieht man sich aber nicht nur auf Jesus, sondern ganz generell auf das „alte Heilwissen der Hochkulturen“. In den Topf dürfen auch Maya, Inka und Hopi mit rein. Gesundbeten habe also gar nichts mit Kirche zu tun, sagt sie: „Wenn ich meiner Niere, meiner Lunge, meinem Herz Aufmerksamkeit schenke, ist das wie ein Gebet. Und das ist Energie. Und es ist ja so, dass wir alle zu wenig Energie haben.“

Vertrau mir!

Energie ist der Schlüsselbegriff, auf den sich alle Angebote der Aussteller in Fürth einigen können, so unterschiedlich ihre Tinkturen, Symbole und überweltlichen Unterstützer auch sein mögen. Es muss etwas schwingen, in Schwingung gebracht werden, es muss weniger oder woanders schwingen. Zwar lebt der Mensch immer länger, zwar sind seine Arbeitsbedingungen und seine Ernährung – zumindest potenziell – gesünder denn je. Dafür stimmt jetzt was mit der Energie nicht. Es ist leichter, Heilung zu verkaufen, wenn die Krankheit so diffus ist, dass eigentlich jeder darunter leidet. Man muss nur mit absoluter Sicherheit davon sprechen.

Sonja Gumze, Hellseherin. Methode: Quantenfeldreinigung. Sie kann vom Pendeln gut leben, sagt sie Foto: Andreas Thamm

An der Ausdifferenzierung der Angebote, an den immer neuen, immer verschachtelteren Namen der Therapiemethoden erkennt man, wie es die Esoterik als Branche schafft, sich selbst zu erhalten. Ein bisschen Homöopathie plus Hellsehen, das reicht heute nicht mehr aus. Im besten Fall liefert jeder Anbieter, jede Anbieterin ihre eigene Schule gleich mit. Hinter den komplizierten Namen steht aber meist ein einfaches Weltbild und ein einfaches Versprechen: Vertrau mir, dann wird dir geholfen!

Wie groß dieser Markt genau ist, das lässt sich nur schwer sagen, denn die Grenzen sind fließend und der Anteil der Einzelunternehmer hoch. Das Institut für Zukunftsforschung hat die Branche mal auf 20 Milliarden Umsatz im Jahr geschätzt – Symptom einer gestressten Gesellschaft. Allerdings birgt das Angebot gleich neues Stresspotenzial, wie der Gang über die Naturheilmesse zeigt: Man muss das schließlich alles mal ausprobiert haben. Wenn der Heilstein um den Hals nicht reicht für die endgültige Balance der Schwingungen, sollte man vielleicht noch am Chakra oder der Engel­energie schrauben.

Eine kitschig-kindliche, magische Welt

Davon, dass die Esoterik mittlerweile nicht mehr nur ein Ü-40-Publikum, sondern auch die jüngere, hippe Instagram-Szene erreicht, dass vor allem junge Frauen auf Astrologie und Waldbaden schwören, ist in Fürth allerdings wenig zu spüren. Am Ende des Abends spielt der Panflötist Oscar Javelot seine „Heilenden Frequenzen“. Alles andere als hip – aber wenn’s hilft! Die Art von Spiritualität, die hier auf den Warentisch kommt, ermöglicht Zuflucht zurück in eine kitschig-kindliche, eine magische Welt. Je größer die realen Unsicherheiten werden, wenn die Welt von Aufrüstung, Polkappen und Terror spricht, desto attraktiver schillert dieser Ort der Eingeweihten.

Petra Beate Heckel, ganzheitlicher Coach. Methode: Gesundbeten. Das muss nicht christlich sein Foto: Andreas Thamm

„Entgiften“, sagt Friseur-Heiler Hansi Denterlein und das hört sich dann schon vergleichsweise vernünftig an. „Das wird das wichtigste Thema in den nächsten Jahren, Jahrzehnten. Wie schaffen wir es, uns zu reinigen?“ Moment, wie passt das zusammen mit der blauen Farbe in seinen Haaren? Denterlein lacht: „Das ist Lebensmittelfarbe. Blau ist für mich ein gewisser Zustand, ich fühle mich mit keiner anderen Farbe wohl. Da bin ich konservativ, ich färbe die jetzt seit 25 Jahren.“

Die Scharlatane unserer Zeit – sie sind ausnehmend sympathisch. Und leisten mit ihrer Psychologie plus X vielen einen gewissen Dienst. Niemand verlässt die Naturheiltage mit leeren Händen, auch nicht der offensichtlich skeptische Autor dieses Textes. Von Beate Schwarz, Coach in chinesischer Quantum-Methode, erhalte ich einen kleinen Zettel, auf dem „Energie“ steht. Von Petra Beate Heckel einen Psalm: Markus 11, 24: „Alles, um was ihr auch betet und bittet, glaubt, dass ihr es empfangen habt.“ Und von Sonja Gumze den Lebenstipp, am Morgen länger mit der Freundin zu kuscheln. Blöd, denke ich, denn am Morgen muss ich diesen Text einreichen.

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19 Kommentare

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  • Hallo @taz







    schon länger wollte ich mich für das Gespräch mit Ihnen Redakteur bei den „6. Naturheiltagen“ in Fürth bedanken. Ich habe seine Neugierde auf Neues gespürt und habe wirklich gerne mit Ihm gesprochen.

    Nach der Lektüre Ihres Artikels habe ich mich erst gewundert und fand es dann wirklich schade, dass die taz als renommierte Tageszeitung und der Redakteur so tradiert, tendenziös und voller Skeptizismus über das Thema berichten. Meiner Meinung nach, pendelten Sie in der Berichterstattung sehr zwischen den Extremen und haben mir einen Touch zu sehr Negatives in die Waagschale oder - sollte ich sagen – in die Klangschale geworfen?!

    Ich dachte die taz hat es nicht nötig mit reißerischen Überschriften zu arbeiten um ein höheres Ranking zu erhalten.

    Übrigens noch eine Randnotiz. Ich habe auch schon vor meinen Pendel-Kursen am Starnberger See gewohnt und bin mir sicher, dass der Wohnort wirklich am wenigsten zu einer objektiven Berichterstattung beiträgt. Aber nix für ungut wie wir so schön in Bayern sagen. Ich freue mich auf unseren nächsten Dialog.

    Auf bald, Sonja

  • "Was sind das für Leute, die mit Esoterik ihr Geld verdienen?"



    Ein wichtiger Artikel, der aber dieser Frage letztendlich dann leider doch zu wenig Aufmerksamkeit schenkt.



    Ich könnte hier aus meinem eigenen Erfahrungskreis sprechen und dabei feststsellen, dass die meisten der EsoterikjüngerInnen (in der Mehrzahl sind es Frauen) die ich kenne und die damit Geschäfte machen, Personen sind die selbst deutlich erkennbare psychische oder physische Verunsicherungen erlitten und nicht verarbeitet haben. Damit würde ich aber großen weiteren Anteilen des Personenkreises nicht gerecht werden:



    Ich denke dabei an Leute die ihre religiösen Bedürfnisse in diese Richtung verschoben haben und einfach nur helfend (im Sinne von christlicher Nächstenliebe) agieren möchten und im ungünstigsten Fall Höherwertigkeitsideen entwickeln.



    Ich denke aber auch an Leute aus Heil-Hilfsberufen, wie die Krankenschwester, die ErgotherapeutIn usw. sowie auch PädagogInnen im Behindertenbereich, die täglich in ihren Hilfs-und-Heil-Bemühungen an gewisse Grenzen stoßen welche sie helfend überschreiten möchten, um auch in ausssichtslosen Fällen heilend wirken zu können. Leute also, die sich mit der Vergänglichkeit menschlichen Lebens, oder der Begrenztheit der vorhandenen oder eigenen Kennnise oder Möglichkeiten nicht abfinden können; Im Grunde also den Einstieg in ihr Burn-Out-Syndrom nicht bemerken oder zu kompensieren versuchen, indem sie weit über ihre tatsächlichen Kenntnisse und Fähigkeiten hinaus agieren und sich in pseudowissenschaftlichen und paramedizinischen Ideen verrennen, die ja in Hülle und Fülle grassieren.



    Und dann wären da noch die gewissenlosen Geschäftemacher, die ihren Honig aus dem Leiden anderer saugen und schwerpunktmäßig das Angebot auf Esoterikmessen ausmachen.



    Empfehlenswerte Literatur dazu:



    "Die Psychoszene" von Colin Goldner, "Die Psychologie des Aberglaubens" von Stuart A. Vyse, "Übernatürlich? Natürlich" von Bruce M. Hood und "Schwarzbuch Esoterik" von Ursula Caberta.

    • @LittleRedRooster:

      Sie werfen jetzt aber eine Menge in einem Topf zusammen und diskreditieren ganze Berufszweige im sozialen und therapeutischen Bereich, die von Frauen dominiert werden.

      • @Rudolf Fissner:

        "(...) diskreditieren ganze Berufszweige im sozialen und therapeutischen Bereich(...)" (Fissner)



        Nachdem die taz meine erste Erwiderung unter den Tisch hat fallen lassen, versuchen wir's halt nochmal:



        Ihr Vorwurf geht ins Leere, Herr Fissner!



        Wenn ich die Auswüchse einzelner Aktiver in bestimmten Berufsgruppen anspreche, dann ist es gar nicht möglich die ganze Gruppe zu "diskreditierten". Diesen Schuh ziehe ich mir nicht an. Stattdessen sind Sie mal wieder in Ihrer eigenen Verallgemeinerungsfalle gelandet.



        Wenn Sie meinen Beitrag aufmerksam gelesen hätten, dann hätte Ihnen auffallen können dass ich sehr differenziert und sogar optisch abgegrenzt verschiedene Motivationsmuster von Einzelpersonen angesprochen habe. Ich bewege ich mich täglich in diesem Umfeld und weiß schon wovon ich berichte. Im Übrigen verweise ich auf die angegebene Fachliteratur.

  • Mich erinnert der, gerade unter uns "Linken" traditionelle, Haß gegen alles was irgendwie "anders" "nicht greifbar" "anthroposophisch"-eben esoterisch ist an den Fundamentalismus der IS Schergen. Im Moment entdeckt die experimentelle Quantenphysik kleine Teile davon. Aber vorher wird sie von der digitalen einheitsgesellschaft der Verdammnis anheim fallen. Eigentlich ein Grund für tiefste Scham. PS stellt Euch enfach vor, Saudi Arabien würde Esoterik mit Kopf ab sanktionieren.....

  • Da kann man eigentlich nur noch mit Altmeister Goethe sagen:



    "Es ist erbärmlich anzusehen, wie die Menschen nach Wundern schnappen, um nur in ihrem Unsinn und Aberglauben beharren zu dürfen, und um sich gegen die Ohnmacht des Menschenverstandes und der Vernunft wehren zu können."

  • 9G
    90118 (Profil gelöscht)

    das höchste ziel der menschlichen vervollkommnung ist das verkaufen.



    wie gewissenhaft dabei inhalt behandelt wird ist unabhängig vom gegenstand und spätestens seit einer kaffefiltertütenwerbung klar, die mit der aromapore.

    • @90118 (Profil gelöscht):

      "das höchste ziel der menschlichen vervollkommnung ist das verkaufen." (Ein Freund der Erde)



      ?????????? Im Ernst ???????????



      Die schlimmsten Schiffe der Seefahrt nannte man einst: "Seelenverkäufer".

  • Ehrlich gesagt glaube ich auch nicht



    dass diese Smartphone Generation noch Zugang zu diesem Wissen hat. Heute wäre ich auch sehr Vorsichtig.



    Heute ist es wohl mehr Technik wie



    Wissen.

  • Ist mir aber auch schietegal, ich bin nur verwundert weshalb sie sich so von der Pharmaindustrie (Nomen ist Omen) so instrumentalisieren lassen.



    Ist wohl der Job.



    D

  • 3. Hilf dir selbst dann hilft dir die Schöpfung. Ich glaube nicht an einen Gott oder eine Kirche. Alles was ich



    brauche habe ich mitbekommen. Ich habe es auch genutzt.



    Ich danke der Schöpfung für die Kraft



    die ich hatte meinen eigenen Weg zu gehen. Es tut mir leid um die Leute die nicht diese n Glauben an sich selbst Silberlinge verkaufen.

  • 2.Teil Psychischer Test der Belastbarkeit bei AAmt Wbg wegen Prüfung, bestanden.



    Hartz IV direkt nach der Prüfung 2001.



    Umzug nach Münnerstadt Panikattacken. 3. und 4. Kur, Traumatherapie. Es ist nur ein kleiner Ausschnitt dessen was mein Leben ausmacht. Was mich traurig macht ist



    das die jungen Menschen so wenig Vertrauen in ihre eigene Kraft haben.



    Heute bin ich 69 fahre jeden Tag 15-20 km. Im Sommer teilweise 50-60 am Tag.



    Ich würde mich garantiert nie auf die Pharma Industrie einlassen.

  • schon komisch: Es wird jeder Dreck verkauft. Pharmafirmen verhökern Michsäurebakterien für die Frau, Foodhersteller Trockenfrüchte für Kinder zu 390 Euro das Kilo, aber bei etwas das niemandem weh tut und genauso ein Palcebo sein kann wie ein "Bier zum Einschlafen" regen sich alle auf. DAS ist altes Framing seit JAhrhunderten. Wenn Spahn Fettabsaugung finanzieren will, möchte ichg bitte mit meinem Geld auf meine Gefahr hin von esoterischen Entwicklungen profitieren dürfen- oder auch nicht. Entscheidungsfreiheit, wo bist Du? im AfD keller?

    • 8G
      81331 (Profil gelöscht)
      @ophorus:

      ..."bei etwas das niemandem weh tut"?



      Wenn ich Krebspatienten irgendwelchen esoterischen Humbug verkaufe, dann tut es diesen Menschen, früher oder später, weh.

      • @81331 (Profil gelöscht):

        Ähh- es wird niemand gezwungen, im gegensatz zur Chemotherapie wo tatsächlich eine zeitweise Entmündigung zB von eltern bei Verweigerung möglich war und ist.



        Und eine Chemo tut RICHTIG weh- bei ebenso ungewissem Ausgang.



        Es ist eine Perversion, gegen Esoterik vorzugehen, gleichzeitig abe Sterbekliniken zu fordern, für die bei denen die "Medizin" versagt hat. Ich will nur die Freiheit, meine Behandlung selbst in der Hand halten zu dürfen

  • Das erste mal als mir ein Arzt sagte ich hätte Probleme mit meinem Herzen war ich



    33 das war 1983. Ischias Panikattacken , alles nicht so schlimm, die Ärzte waren da



    mals noch sehr offen für neue (alte) Heilmethoden.



    1996 mußte ich meinen Beruf aufgeben. Krankheitbedingt. 2 Jahre h .



    Zwischendurch für die Kindernothilfe, für die Bahn, für die Krankenkasse tätig.



    2001 Umschulung zur Ergotherapeut in. In den neu schen BDL. Mobbing, Stress pur .



    Herzrhytmusstörung Klinik Erfurt. Betablocker. Hatte ich schon 1986 wegen Glaukom nicht genommen Akupunktur im Klinikum Bad Neustadt bei einem chinesischen Arzt. Seitdem keine Beschwerden.

    • @Sofia Dütsch:

      Es gibt allerdings Studien, die darauf hinweisen, dass Akupunktur wirklich helfen kann. Das hat halt nichts mit Energieflüssen zu tun und wenn mich nicht alles täuscht, wäre es sogar relativ egal, wo genau man sich die Nadeln hinrammt.

      Bei der Akupunktur ist also auch viel Hokus Pokus dabei, aber zumindest von der Grundlage her kann es auch über einen Placebo-Effekt hinaus etwas bringen. Bei anderem Esoterik-Unsinn ist das nicht so.

  • Wir haben hierzulande ja theoretisch Religionsfreiheit, also darf jeder glauben was schön ist und glücklich macht. Oder Geld.

    Es gibt allerdings Individuen in dieser Szene, die den Ungläubigen unterstellen, "dass das alles Realität ist und man nur noch nicht in der Lage ist, das zu spüren...das werdet ihr noch lernen" oder ähnliche Missionierungen. Das geht mir dann gewaltig auf den Keks - aber anscheinend brauchen die das, um sich selbst zu bestärken, dass sie sprituell schon viel weiter sind als der normale Mensch.

    Aber anderserseits: wenn's hilft, dass diese Menschen auf diesem Weg zu besseren Menschen werden...sollen sie halt an Heilenergien, Engel und Erdschwingungen glauben. Den Schritt überspring ich einfach - man kann auch ohne Spiritualität gut sein.

    • @Mitch Miller:

      Das letzte was ich in meinem Leben tun würde; der Pharmaindustrie meine Gesundheit anzuvertrauen!



      Organspende in Anspruch zu nehmen.



      Ich habe 14 Jahre in der Pflege gear-



      beitet und gesehen und erfahren was deren Medikation anrichtet. Ich möchte in Würde bewußt gehen.