Trumps angebliche Affäre mit Pornostar: Schweigegeld aus eigener Tasche
Trumps Anwalt Michael Cohen hat zugegeben, Stormy Daniels 130.000 Dollar gezahlt zu haben. Der Präsident habe mit der Sache nichts zu tun, behauptet er.
„Die Zahlung an Frau Clifford war rechtmäßig“, sagte Cohen unter Nennung des echten Namens der Schauspielerin, Stephanie Clifford. In der Pornobranche ist sie als Stormy Daniels bekannt.
Das Wall Street Journal hatte im letzten Monat berichtet, dass Cohen die Zahlung von 130.000 Dollar im Oktober 2016 arrangierte, damit sie davon absah, ihre mutmaßliche sexuelle Begegnung mit Trump während des Präsidentenwahlkampfs öffentlich zu machen.
Eine Woche später druckte In Touch ein Interview, das die Zeitschrift 2011 mit Clifford geführt hatte. In Touch hatte es zunächst nicht veröffentlicht, nachdem Cohen der Zeitschrift mit einem Gerichtsverfahren gedroht hatte.
In dem Interview beschrieb Clifford eine einzelne sexuelle Begegnung mit Trump im Jahr 2006, als er frisch mit seiner dritten Frau Melania verheiratet war, und ihr Verhältnis in den folgenden Jahren. Die Zeitschrift hat sich nach eigenen Angaben Cliffords Aussagen von Freunden der Pornodarstellerin bestätigen lassen. Clifford habe auch einen Test mit einem Lügendetektor bestanden.
Cohen hatte die Medienberichte über Trumps Begegnung mit Clifford bisher stets als unwahr zurückgewiesen. Auch Clifford selbst bestreitet, je eine Liaison mit dem US-Präsidenten gehabt zu haben, wie sie in einer schriftlichen Erklärung Ende Januar mitteilte. Allerdings ließ Clifford bei einem Auftritt in der US-Fernsehshow „Jimmy Kimmel Live!“ des Senders ABC nach Trumps Rede zur Lage der Nation Zweifel an der Echtheit ihrer Unterschrift unter dieser Erklärung unaufgeräumt. Auf Kimmels Fragen nach der angeblichen Affäre reagierte sie überwiegend mit Schweigen oder Späßen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Anschlag in Magdeburg
Vorsicht mit psychopathologischen Deutungen
Kochen für die Familie
Gegessen wird, was auf den Tisch kommt
Insolventer Flugtaxi-Entwickler
Lilium findet doch noch Käufer
Lohneinbußen für Volkswagen-Manager
Der Witz des VW-Vorstands
Polizeigewalt gegen Geflüchtete
An der Hamburger Hafenkante sitzt die Dienstwaffe locker
US-Interessen in Grönland
Trump mal wieder auf Einkaufstour