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Gewalt gegen SchwuleJetzt reicht's langsam!

Am Christopher Street Day feiern Schwule auch die eigene, gewaltsame Revolte – doch Opfer von Gewalt sind sie noch immer. Zeit für einen neuen Aufstand?

Folsom Street Parade in San Francisco. Bild: blue - Lizenz: CC-BY

Ausgerechnet in der Berliner "Pride Week", also der Woche vor dem Christopher Street Day, wurden zwei Schwule im Stadtteil Treptow von jungen Männern angegriffen. Einer von ihnen wurde lebensgefährlich mit einem Messer verletzt. Auch während des schwullesbischen Stadtfestes kam es zu hässlichen Übergriffen. Zugleich werden an diesem Samstag wieder tausende von Schwulen, Lesben, Transgender und Transidenten ihre Parade abhalten. Bestaunt und fotografiert von neugierigen Bürgern. Noch vor zwanzig Jahren wurden sie bespuckt und mit Flaschen beworfen. Das darf man heute nicht mehr. Immerhin.

Der CSD war mal eine richtige Demonstration und keine große Feier mit schriller Maskerade und Bratwurst. Er erinnert an den ersten gewalttätigen Aufstand von Homosexuellen und anderen sexuellen Minderheiten gegen die Polizeiwillkür in der New Yorker Christopher Street im Stadtviertel Greenwich Village. Was dort in den frühen Morgenstunden des 28. Juni 1969 geschah, bildete den Auftakt zur modernen westlichen Nachkriegs-Schwulenbewegung.

Im Jahr 2010, und nicht erst seitdem, häufen sich nun wieder Meldungen aus vielen Ländern Europas, in denen Schwule, Lesben und Transgender Opfer von gewalttätigen Übergriffen werden. In Rom rief man nach einem Brandanschlag auf eine schwule Kneipe zum Sitzstreik auf, in Wien nach einer brutalen Attacke auf einen jungen Schwulen zu einem "Kiss-in". Die Liste ließe sich fortsetzen, ohne Bezug auf die finster-nationalistischen und rechtsradikalen Zustände in Osteuropa nehmen zu müssen.

Zeit für einen neuen Aufstand? Ein neues Stonewall?

Warum setzen sich die Schwulen eigentlich nicht mal wieder deutlicher zur Wehr, fragen wohlmeinende Linke, auch gerne im Kollegenkreis - womit sie der Minderheit zugleich die Verantwortung für ihr Opfersein zurücküberantworten.

Die Psychologin Melanie Steffens forscht an der Universität Jena unter anderem über die Lebenssituation von Schwulen und Lesben. Sie sagt: "Soziale Bewegungen, auch gewalttätige, formen sich am ehesten, wenn man den Eindruck hat, man könne strukturell etwas ändern. Wenn es einen identifizierten Feind gibt - die Polizei zum Beispiel, wie seinerzeit in Stonewall. Gewalt gegen Schwule wird aber eher als etwas Individuelles dargestellt - die Täter bleiben anonym, es sind immer andere, es wird von offizieller Seite bedauert, dass so etwas passiert. Diese ganze Darstellung ist nicht beförderlich, einen ,Aufstand' hervorzurufen."

Die Täter sind immer andere, auch wenn man auch ohne noch immer nicht erstellte Tiefenstudie weiß, wer sie sind: nämlich in der Regel junge, in der Adoleszenz befindliche Männer, die zugleich in prekären Verhältnissen leben. Man weiß eigentlich auch, dass es in Berlin häufig junge Männer mit Migrationshintergrund sind, das soll man aber nicht sagen - in der Realität ist allerdings in dem von Übergriffen geplagten Schwulenviertel Berlin-Schöneberg eine nicht mehr wegzudiskutierende Türkenfeindlichkeit entstanden.

Im Münchener Glockenbachviertel, das mit Berlin-Schöneberg vergleichbar ist, handelt es sich bei den Tätern meist um junge Männer mit Landhintergrund. Man könnte auch sagen: junge Dorftrottel aus Niederbayern, die ins Glockenbachviertel kommen, weil dies zur neuen Münchener Amüsiermeile geworden ist. Das soll man so wohl auch nicht sagen, auch wenn es wahr ist.

Können die Schwulen tatsächlich nur mit rosa Wattebäuschen werfen, wie man im Kreise der Täter - und darüber hinaus sicher auch - glaubt?

"Sie wehren sich, und sie wehren sich nicht", sagt der Diplom-Psychologe Christopher Knoll. Er leitet das Anti-Gewalt-Projekt von Sub, dem schwulen Kommunikations- und Kulturzentrum in München. Schwule hätten sich durchaus gewehrt, indem sie zum Beispiel in der Hoch-Zeit von Aids Überfalltelefone und Anti-Gewalt-Projekte wie das von Sub oder "Maneo" in Berlin gegründet hätten: Opferhilfe, Aufklärungsarbeit, Lobbyarbeit bei jener Polizei, die früher in Zeiten des Paragrafen 175 noch auf der anderen Seite gestanden hatte und nun verpflichtet ist, Schwule und Lesben vor Gewalt zu schützen. Doch Knoll stellt längst auch eine Entproblematisierung von Homosexualität fest: "Wowereit, von Beust - euch gehts doch gut, sagen die Leute. Auf der anderen Seite gibt es immer noch Gewalt, sogar mehr. Es ist eine Ungleichzeitigkeit. Es ist aber auch so, dass der Erfolg kollektiviert wurde, und das auf Kosten der der individuellen Probleme. Wer sich falsch anzieht oder sich am falschen Ort küsst, hat eine Anpassungsleistung nicht richtig erbracht."

Knoll kritisiert auch die Schwulen selbst: "Die Diskriminierung wird nicht thematisiert, um die Erzählung des Erfolges nicht zu gefährden. Man möchte zur Mehrheitsgesellschaft gehören, anstatt ein schriller Vogel zu sein. Man möchte einfach nicht wahrhaben, dass man eigentlich nur eine schöne Nische gefunden hat."

Dort, schön eingeschmiegt in die schrille, kreative, interessant eingerichtete und immer so lustige Nische sollen sie auch bleiben, die Homos. Wer sich aus ihr hinausbewegt, bekommt eine aufs Maul: Es wird nämlich auch nicht gerne gesehen, wenn Schwule plötzlich mächtig sind - als Bürgermeister, Parteivorsitzender, Außenminister zum Beispiel. Oder auch als Soldat, Polizist oder Fußballspieler.

Man hätte es schon lieber, wenn sie in jenen Friseurstuben verblieben, in denen man sie immer schon vermutet hat und wissen möchte.

Auch Christopher Knoll kann keine Solidarisierung mit den Schwulen erkennen: "Die bürgerliche Mittelschicht findet doch im Grunde ihres Herzens, dass Schwule ganz schön nerven, obwohl sie es doch gut haben." Und sein Resümee ist bitter: "Man kann Gewalt gegen uns ausüben und es interessiert niemanden. Das ist ein Skandal. Wenn es gleich viele Attacken gegen Juden oder Schwarze gäbe, dann wäre aber was los."

Wenn das stimmte, müsste sich die Regenbogen-Minderheit selbst wehren. Der Historiker Jens Dobler arbeitet unter anderem für das Schwule Museum in Berlin. Er sagt, dass man gar nicht genau wissen könne, wie oft sich Schwule schon gewehrt haben, weil das nicht dokumentiert ist. Historisch belegt sind die "Pink Panthers" aus New York, die seinerzeit mit Walkie-Talkies ausgerüstet und durch Selbstverteidigungskurse gestählt für Sicherheit in den Schwulenvierteln New Yorks sorgten. Dobler ärgert sich über die Frage, warum Schwule sich nicht wehren: "Das ist so, als ob man fragt, warum sich denn die Juden nicht gegen den Holocaust gewehrt haben."

Historisch betrachtet ist die Situation in Europa natürlich viel besser geworden. Aber hätte man sich vor zehn Jahren vorstellen können, dass Pfaffen wieder offen Hass gegen Schwule predigen und damit sogar in öffentlich-rechtliche Talkshows kommen? Die Fragestellung ist eigentlich: Wie können die erzielten Fortschritte gesichert und verteidigt werden?

Es gab in Europa schon einmal eine Minderheit, die versucht hat, sich anzupassen. Die es stets verstand, Nischen zu suchen - am Ende wurde sie doch zum Opfer. Ihre Selbstermächtigung trägt den Namen Israel. Man verfügt über Atombomben, und seitdem kann diese Minderheit nicht mehr mit Sympathie rechnen. Sie braucht aber auch kein fades Mitleid mehr.

Schwule haben aber weder eine Armee noch ein eigenes Land - und am Beispiel Israel kann man erahnen, dass man auch dann längerfristig keine Ruhe hat. Und was soll man nun tun, wenn man als Schwuler angegriffen wird?

Bastian Finke vom Berliner Anti-Gewalt-Projekt Maneo rät zu Besonnenheit: "Es hat sich gezeigt, dass viele Schwule aus Angst überreagieren, wenn sie auf der Straße angepöbelt oder bedroht werden. Ein aggressives ,Dann komm doch, wenn du ein Problem hast' ermutigt viele Täter, extrem gewalttätig zu werden. Sie drehen dann die Situation um und sagen, dass sie es waren, die bedroht wurden." Finke rät, sofort die Polizei zu verständigen - weil Gegengewalt niemals konstruktiv sei.

Bastian Finke leitete ein Anti-Gewalt-Projekt und bohrt seit Jahren dicke Bretter. Er tut gewiss das Richtige. Doch leider handelt es sich bei den Aggressoren oft nicht um junge Abiturienten, mit denen man sich beim Bier auf diskursive Höhen schrauben könnte. Es sind Leute, die ein Einsehen erst haben, wenn man ihnen eine verbrettert.

Handfesteren Rat bietet zum Beispiel Roman "Dickie" Stoyloff aus Mannheim. Er ist Karatetrainer und hat die "Gay Fighting Clubs" in Berlin, Wien und nun auch in Mannheim begründet. Zu ihm kommen Schwule und Lesben - aber auch andere -, die entweder bereits Opfer wurden oder sich vorsorglich schützen möchten. "Es kommen alle Altersgruppen, von 16 bis 60. Die Opfer kommen meist mit einem Grundgefühl großer Angst. Es geht dann darum, die Ohnmacht zu überwinden und das Selbstbewusstsein zu kräftigen." Es kommen meist keine Schwerverletzten zu ihm, sondern Menschen, die häufiger geschubst, angespuckt, geschlagen und getreten wurden.

Wie viele Tote sollen es denn bitte sein, bis ein "gesellschaftlicher Aufschrei" erfolgt? Am besten sind die Schwulen und Lesben noch immer gefahren, wenn sie ihr Schicksal selbst in die Hand genommen haben. Notfalls auch in die eigene Faust.

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56 Kommentare

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  • Warum kommen Lesben in diesen Artikel nicht vor? Sind die nicht homosexuell genug? Werden die nicht genug beleidigt, beschimpft, bespuckt und genötigt? 31 Mal fühlt sich der Autor genötigt, das Wort schwul zu verwenden (SEO für Profis?) und ich frage mich zum weiß-ich-nicht-wie-vielten-Mal, ob das für irgendwas notwendig ist oder einfach nur Faulheit?

  • G
    gelderlander

    @Hatem: Das mag schon sein, das sich das in Deinem Umfeld so herauskristalisiert, möglicherweise wohl auch, weil Du selbst Schwul bist?!

     

    Ich habe hier das totale Gegenteil erlebt, zum Beispiel das uns eine Familie aus dem Haus, Muslime, gegen die richtigen Toitschen, ständig besoffen, in Schutz nehmen.

     

    Es gibt überall auf der Welt solche und solche, das ist vollkommen normal. Deshalb jetzt ALLE Muslime zu Schwulenhassern zu verklären, halte ich für äusserst gefährlich, denn die Nazis unterstellten auch den Juden eine latente Gefährdung der Öffentlichkeit.

     

    Wir sollten lieber sehen, das der Dialog fortgesetzt wird und sich auch Dinge in Islamischen Staaten, ebenso wie in Christlichen Staaten, ändern.

     

    Wir dürfen uns nicht auf die billige und primitive Rhetorik der Nazis herablassen, denn das gab es schon einmal in Deutschland. Und Schwule Nazis gibt es reichlich!

     

    http://schwulleben.wordpress.com/2010/06/21/misverstandnisse-in-der-schwulenbewegung-ein-gesprach-mit-martin-dannecker/

  • H
    Hatem

    @gelderlander

     

    Woher ich weiß, worüber ich rede?

     

    Ganz einfach: Ich bin Araber und ich weiß, wie die meisten Muslime über Homosexuelle denken und reden. Da gibt es Abstufungen von Abscheu über "die sind krank" oder "Allah bestraft sie" bis hin zu Formulierungen die ich hier nicht wiedergeben möchte, weil sie zu drastisch sind.

     

    Aber man kann natürlich weiterhin behaupten, dass es das alles nicht gibt oder nur Propaganda wäre.

    Einfach mal Händchen haltend den Kottbusser Damm runterlaufen.... viel Erfolg!

  • BM
    Bernd Moerken

    Ich habe neulich einen ziemlichen Brocken von Kampfsportler kennengelernt, schwul, der wohl früher mit so 20-30 Jahren vor schwulen Läden herumhing und darauf wartete, dass ihn irgendjemand für wehrlos hielt und angriff.

    Er kloppte sich einfach gerne und den Erzählungen nach wohl auch recht erfolgreich.

     

    Moralisch mssbillige ich das natürlich irgendwie, aber ich glaube schon, dass es Schwulen und Lesben besser ginge, wenn wir - statistisch IMHO nachvollziehbar - nicht als bequeme Opfer gelten würden.

  • M
    Martin

    Selbst als Islamwissenschaftler, auch wenn man selber schwul oder lesbisch ist, kann man die Probleme, die beim Islam viel tiefgehender sind als beispielsweise beim Katholizismus, kaum ansprechen, ohne dass man jede Karriere-Chance beziehungsweise noch nicht mal einen Arbeitsplatz bekommt.

     

    Zum Glück gibt mittlerweile das eine oder andere kleine Netzwerk von islamkritischen Schwulen und Lesben, die in Bereich Islam und Migration an Unis arbeiten, damit man man nicht völlig verzweifelt.

     

    Die Dummheit und Ignoranz des gewöhnlichen Linken, der sofort reflexartig mit der Nazi- und Rassismus-Keule reagiert, wenn man die Probleme thematisieren will, macht eine Lösung der Probleme mittlerweile fast unmöglich.

     

    Wie will man Probleme lösen, wenn man nicht mal im wissenschaftlichen Bereich darüber arbeiten kann?

     

    Die Studie von Christian Pfeiffer zu Religion und Gewalt bei Jugendlichen zeigt, wie faktenresistent weite Teile des Establishments mittlerweile sind, wenn es um die Probleme mit dem Islam geht.

     

    Die ganze Situation ist eigentlich nur noch zum verzweifeln!

  • M
    Martin

    @ gelderlander

     

    Schon in den frühen 1990er hat man die Gefahr für Schwule, die von muslimischen Jugendlichen ausgeht, systematisch heruntergespielt.

     

    Einfach mal informell mit ein paar Schwulen in Schöneberg darüber reden!

     

    Heute ist das Tabu, darüber zu berichten in den Mainstream-Medien so gut wie umfassend. Auch schwule Portale wie queer.de machen da mit.

     

    Man opfert die Schwulen für eine Multikulti-Illusion, die schon lange gescheitert ist.

  • M
    Marti

    @ Chandrika:

     

    "Da bin ich ja richtig froh, daß zumindest in den multikulti Stadtteilen unserer Städte noch ein etwas freierer Geist weht und die Homosexuellen, ebenso wie in den islamischen Ländern unbehelligt bleiben."

     

    Auf welchem Planeten leben sie? In welchen muslimische dominierten Stadtteil in Deutschland muss man als offen Schwuler keine Angst haben?

     

    Selbst in der Türkei, das für Schwule noch das liberalste muslimische Land ist, wird es für Schwule immer schwieriger, sogar in Istanbul bleiben offen Schwule kaum noch unbehelligt.

  • D
    Dominik

    @Martin:

     

    Sie werden also "als "Rechter", "Rassist" und "Islamophobiker" beschimpft und zunehmend auch gemobbt."

     

    Ganz ehrlich, vollkommen zurecht. Ihr ganzer Beitrag strotzt nur so von rassistischem Gedankengut. Nachdenken und dadurch auf echte Ursachen für die Situation zu kommen liegt Ihnen definitiv fern. Aber dabei läuft man ja auch nur Gefahr, dass einem die eigene rechte Gesinnung vorgeführt wird. Also lieber im Bereich der Verallgemeinerungen und Vorurteile bleiben. Da ist es viel bequemer und man kann frei seinem Hass nachgehen.

     

    Wenn man aber doch mal anfängt nachzudenken und nicht einfach nur irgendwelche Bild Schlagzeilen nachplappert, könnte man recht schnell zu dem Schluss kommen, dass vielleicht nicht alle Muslime gleich sind? Dass wie bei jeder Bevölkerungsgruppe nur ein kleiner Teil Gewaltbereit ist. Und dass diese Gewaltbereiten aller Bevölkerungsgruppe vor allem ein niedriges Bildungsniveau, Armut und Perpektivlosigkeit gemeinsam haben?

     

    Aber wie gesagt, wer will sich seinen Rassismus schon durch eine differenzierte Betrachtung der Realität kaputt machen lassen.

  • C
    Catweazle

    Bravo! Hervorragender Artikel. Den letzten Satz sollte man sich mal merken und danach handeln!

  • S
    Shlomo

    Berlin ist leider die Hauptstadt der Gewalt gegen Schwule - in Hamburg und Köln kann man als Schwuler viel entspannter leben.

  • N
    Neo

    Der Artikel von Martin Reichert ist insgesamt, naja, nicht gerade ein journalistisches Highlight... mindestens an folgender Stelle hätte ich mir a bisserl mehr Reflexion und Differenzierung gewünscht:

    "Schwule haben aber weder eine Armee noch ein eigenes Land - und am Beispiel Israel kann man erahnen, dass man auch dann längerfristig keine Ruhe hat."

    Juden wurden und werden von idiotischen Antisemiten und ihren Staaten verfolgt und getötet, der STAAT Israel verfolgt und tötet seinerseits Menschen und findet DESHALB keine Ruhe.

    Ja, und noch ein Wort zu Erigius: Wenn es wahr ist, dass er die Bibel (auch in Hinblick auf Homosexualität) ernst nimmt, ist er schlichtweg ein Misanthrop und als solcher selbstverständlich nicht tolerant.

    Und Sebastian ist schwul, 23 und immer noch Mitglied in der katholischen Kirche... Leute, Leute, Ihr habt Nerven!

  • K
    Katinha

    Über Gewalt gegen Homosexuelle und Trans*menschen berichten, dabei aber so unverhohlene Rassismen raushauen - das geht gar nicht.

  • U
    Ulla

    Was sollen denn die Leute von Schwulen halten, wenn man Westerwelle hat? Der zerstört doch alles an Vertrauen und Respekt was in Jahren aufgebaut wurde.

     

    Ulla

  • E
    EulevordemSpiegel

    @Martin: Bitte mal Dein aktuelles Arrangement näher erklären, Deine Argumentation kann ich nicht nachvollziehen.

  • S
    Stef

    @thomas:

    heterosexismus --> http://de.wikipedia.org/wiki/Heterosexismus

  • HR
    Hyper Realität

    auch wenn es eigentlich bei diesem Thema unpassend ist, sich um Worte zu streiten ;) :

    homo bzw phobie o.ä. kommt nicht aus den Naturwissenschaften. Es sind griechische Wortstämme, die in alle Wissenschaften oder Nicht-Wissenschaften gebraucht werden. 'homo' bezieht sich hier auch nicht auf die gleiche sexuelle Orientierung, sondern auf das gleiche Geschlecht.

    Demnach ist Homophilie in diesem Sinne die Liebe unter Gleichgeschlechtlichen. Phobie bedeutet Angst...das finde ich einen sehr treffenden Ausdruck, denn aus Angst ensteht oft Feindseligkeit.

  • E
    erikius

    @svenni

    Deine Reaktion ist genau die, die ich meine - so ist ein gutes Auskommen unmöglich. Nicht im Ansatz die Beereitschaft, den anderen zu verstehen - nur contra.

     

    Ich bin froh, genug andere Schwule zu kennen, mit denen ich wunderbar auskomme, aber das hast Du bstimmt im Eifer des Gefechts überlesen...

     

    Ich gebe gerne zu, dass meine Optionen als Christ auf Grunde der Bibel sehr begrenzt sind, aber genauso verweise ich darauf, dass die Bibel lehrt, dass ich mich desahlb nicht als besser oder überlegener anderen gegenüber Menschen jeglicher Couleur fülen darf oder soll.

     

    Ich sage sogar, dass jeder Mensch, der einen schwulen Menschen als schlechter oder minderwertiger betrachtet (und genau das passiert leider auch und oft in evangikalen Kreisen) wenig über die Unantastbarkeit der Würde und des Wertes eines Menschen weiß.

     

    Lieber svenni, ich weiß nicht was Du genau erreichen möchtest, aber ich denke das diese Art von "Meinungsmache" wie ich sie jetzt noch näher erläutert habe deutlich mehr zu einem guten Zusammenleben geeignet ist als auf einer Maximalforderung deinerseits zu bestehen.

     

    Und ich denke auch nicht, dass auf Grund meiner "Meinungsmache" sich irgendwer aufgefordert fühlen kann, Schwule zu mobben, anzugreifen oder sonstwie zu beleidigen. Mehr "aufeinanderzugehen" kann ich in der Tat nicht bieten

  • M
    Micha

    Bislang passiert recht wenig, wenn Schwule angegriffen werden und die Täter- je nach Brutalität und Waffe- den Tod ihres Opfers billigend in Kauf nehmen. Tatsächlich hilft dem Einzelnen nur, im Vorfeld Verteidigungstechniken zu erlernen und die (natürliche) Hemmung abzubauen, jemandem richtig weh zu tun. Wenn´s drauf ankommt, zählt Reaktionsschnelligkeit. Die Dumpfbacken, die Homosexuelle als dankbare Projektionsfläche für eigene Minderwertigkeitskomplexe sehen, verstehen offenbar nur die Sprache der Gewalt.Ein Problem dabei ist die Feigheit der Täter: Sie greifen dann an, wenn sie in der zahlenmäßigen Übermacht sind und keine/wenig Gegenwehr zu erwarten haben.

  • U
    UweRietmöller

    Lieber Svenni,

     

    Deine Methode „Ersetzen Sie doch bitte ...“ wende ich schon lange an.

    Man kommt damit zu ganz erstaunlichen Ergebnissen.

     

    Nehmen wir nur mal die feministischen Hetz... nein ... Ausklärungsschriften.

    Einfach mal (in Gedanken reicht ja schon) ersetzen

    ‚Frau‘ mit ‚Arier‘ und

    ‚Mann‘ mit ‚Jude‘.

    Zum Beispiel hier http://www.frauenmediaturm.de/manifest.html

     

    Oder wie wäre es damit:

    Was ist ein Mann in Salzsäure? Ein gelöstes Problem.

    Ham wir jelacht.

    Was ist ein Türke ...

     

    Oder der hier:

    „Ist der Klimawandel geschlechtsneutral?“ (www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,517892,00.html)

    Ein innovative Fragestellung und eine großartige wissenschaftliche Antwort. Oder?

    Und nun ändern wir eine Kleinigkeit

    „Ist der Klimawandel rasseneutral?“

     

    Auf jeden Fall freue ich mich, dass nunmehr auch hier die Plausibilität der Aussagen so überprüft wird wie Du das hier beschrieben hast.

  • D
    DiversityAndEquality

    @Thomas:

     

    Wie man sieht, bist du wahnsinnig an der Lebenssituation von Schwulen und Lesben in dieser Gesellschaft interessiert.

     

    Der treffendste Begriff für das, was da passiert, ist Rassismus. Widerlichster, aggressivster Rassismus, den man sich gegenüber keiner anderen gesellschaftlichen Gruppe in dieser Form erlauben könnte!

     

    Heterosexismus trifft es auch nicht schlecht: Vom ersten Atemzug an jedem Menschen eine heterosexuelle Identität unterstellen und faktisch aufherrschen.

     

    Bezeichnenderweise ist DAS aber nicht Teil der aktuellen "Missbrauchsdebatte"!

  • K
    Kassandra

    Es ist ein Irrtum, zu glauben, ein schärferes Strafrecht könnte Gewalt entgegenwirken. Die meisten Kriminologen wissen das. So ist beim Vergleich von Bundesstaaten der USA, welche die Todesstrafe androhen, zu solchen, die dies nicht tun, kein signifikanter Unterschied in der Kriminalitätsstatistik feststellbar.

     

    Nein. Gewalt in dem Sinne, wie wir ihn hier diskutieren, ist meistens eine Folge gesellschaftlicher Misstände und kann nur beseitigt werden, indem man die Ursache bekämpft. Solange in dieser Welt keine Gerechtigkeit herrscht, wird es immer Gewalt, Hass und Totschlag geben. Die Gruppen, die angegriffen werden, sind nicht aufgrund spezifischer Eigenschaften, wie etwa das "schwul sein", die Opfer, sondern einfach weil sie "anders" sind als die jeweiligen Agressoren. Vorurteile spielen eine Rolle, aber im Grunde sind Vorurteile doch nur eine Vorstufe und damit Teil der Gewalt. Praktisch jede Eigenschaft kann dafür ausschlaggebend sein, Rasse, Sexualverhalten, Geschlecht, oder Sommersprossen im Gesicht.

     

    Wer wirklich etwas gegen die Gewalt unternehmen will, sollte sich von der Vorstellung entfernen, dass es Gewalt gegen bestimmte Gruppen zu bekämpfen gilt, denn der Gewalt ist es ziemlich scheiß egal, wer am Ende am Boden liegt. Wer Agressionen abbauen will, kann dies an jedem Menschen oder Tier gleichermaßen erreichen. Wenn der Agressor sich dabei auf eine bestimmte Gruppe spezialisiert, dann ist das NICHTS ANDERES als z.B. die Wahl eines Lieblingsessen oder die Treue zu einem bestimmten Fussballklub.

     

    Es gilt, die sozialen Wurzeln zu bekämpfen, eine gerechte und freie Welt für alle Menschen zu erschaffen, in der der Geist sich frei von allen Zwängen und (Existenz-)Ängsten entfalten kann. Dann wird auch eines Tages die Gewalt und werden auch die Vorurteile ganz plötzlich, auf magische Weise verschwunden sein.

  • E
    egf-cfc8

    Sehr geehrter Herr Reichert,

     

    ich kenn keinen Türken mit Abitur oder türkischen Studenten, der 'Schwule klatschen geht'.. vielleicht liegt der Zusammenhang dann doch woanders...wenn denn schon angemerkt wird, dass man es nicht mit Abiturienten zu tun hat... und der Israel Vergleich war bzw. ist unangemessen und lenkt zudem von dem ab, was ja eigentlich gesagt werden wollte:

    wehrt euch und zwar gewaltig!

     

    ps. und Westerwelle ist und bleibt ein Idiot, und das er schwul ist, ist dabei absolut irrelevant!

  • E
    elmo_ki

    @ Thomas:

     

    Die Begriffe sind nun mal sozialwissenschaftlicher und umgangssprachlicher Standard... Man könnte jetzt natürlich die Frage aufwerfen, ob das Festhalten an der binären Struktur "homo- / heterosexuell" den Kern der sexuellen Wahrheiten trifft, aber das ist hier wohl eher nicht Thema...

     

    @ Martin:

     

    Der Islam an sich ist genau so wenig die Wurzel allen Übels wie das Christentum. Ich kenne sowohl praktizierende Katholiken als auch Moslems, die kein Problem mit Homosexuellen haben. Das Problem ist, dass Menschen in unser System nicht so integriert sind, dass sie mit der postmodernen Pluralität zurande kommen. Wenn in Bayern die Bildungsfernen vom Land (also Deutsche und somit wahrscheinlich christlich geprägt sind) und in Berlin die Bildungsfernen die mit Migrationshintergrund sind, und beide dadurch Gruppen auffallen, indem sie aggressiv und gewalttätig gegen Schwule und Lesben vorgehen, dann liegt das Problem nicht in einer spezifischen Religion, auch wenn die Zugehörigkeit zu einer in bestimmten Regionen mit Aggression korreliert, sonder in der Bildungsferne und schlicht einfach an mangelnden demokratischen Tugenden.

     

     

    Wir brauche endlich Schulen, die sich dem Thema Diversity stellen. Das Thema Sexualität muss raus aus der "Wo kommen denn die Kinder her und Verhütungs"-Ecke. Das Thema Diversity, auch die sexuelle, ist ein Querrschnittsthema, dem sich (fast) alle Fächer stellen müssen. Und hierfür muss es Fortbildungen geben, damit die Lehrerinnen und Lehrer Methoden an die Hand bekommen, um sich hieran zu trauen. In Lehrerzimmern ist das Wort schwul sicher nicht in den Ausmaßen ein Schimpfwort wie auf dem Schulhof.

    Wir brauchen endlich eine politische Debatte darüber, ob sich dieser Staat noch länger leisten will, gleichgeschlechtliche Beziehungen noch länger zu diskriminieren. Wenn die CDU auf Bundesebene immer noch der Meinung ist, dass es für gleichgeschlechtliche Beziehungen zwar Respekt, aber keine Gleichberechtigung gibt, dann muss sie sich anhören, dass sie den Schlägern zuarbeitet. Wer sagt "Eure Art zu leben und zu lieben ist weniger Wert als der heterosexuelle Standard", gibt denen Argumente und Rechtfertigung, die meinen, sich gegen diese niederen Arten der Liebe "wehren zu müssen".

     

    Und wir brauchen mehr Schwule und Lesben sämtlicher Erscheinungsformen (hetero-like bis TomBoy-Lesbe und Tunte) die sowohl in Politik, Wirtschaft, Sport, Kultur und Medien selbstverständlich Karriere machen. Und das bitte nicht nur in denen ihnen zugestandenen Nischen. Quoten und Managing-Diversity könnten hier erste Maßnahmen sein, wenn man sie denn will.

     

    Und ich fasse mich jetzt mal an die eigene Nase und sage - Es reicht auch nicht, wenn man jammert, man muss auch was tun und sich engagieren, in welcher Form auch immer. Und sei es, "Nein" zu sagen, wenn mal wieder das Wort "schwul" am Arbeitsplatz, im Sportverein als Schimpfwort benutzt wird.

     

    Vielleicht rufe ich das nächste mal die wirklich die Polizei, wenn ich mir "Schwuchtel oder Scheiß-Schwuler" beleidigt werde. Dass mir das so wenig ausmacht, beleidigt zu werden, macht mich stutzig...

  • M
    Michael

    Mir fällt dazu ein, dass es hier an meiner Uni im AStA ein Frauen-Lesbenreferat gibt und ein Schwulenreferat. Und im Text steht, dass die Täter oft benachteiligte Männer sind ... Männerarbeit braucht die Gesellschaft also. Das ist miteinander verbunden. Es gibt viel Literatur dazu, aber immer noch zu wenig konkrete Projekte.

  • D
    Didi

    Gegen die Unterdrückung und Diskrimminierunng von Schwulen und Lesben hilft nur eine Reihe von Maßnahmen:

     

    Erweiterung des Artikels 3 GG um den Zusatz "sexuelle Identität"

     

    Verankerung des Hat Crime im Stgb

     

    Konsequente Gleichstellung der Ehe mit der Lebenspartnerschaft

     

    Konsequente Aufklärung und konsequenter Ethikunterricht, beginnend im Kindergarten, der verpflichtend sein muss, und fortgeführt an den Schulen

     

    Koedukation, auch im Sportunterricht, vor allem auch für Personen mit Migrationshintergrund

     

    Verbot der religösen Beeinflussung von Kindern und Jugendlichen durch inadäquat argumentierende Imame aber auch Priester (z. B. Bischof Overbeck in Essen).

     

    Schaffung gerechter Chancen und Ausbildungsmöglichkeiten gerade auch für Personen mit Migrationshintergrund.

     

    Verbot arrangierter Ehen mit automatischer Annulierung für den Fall des Bekanntwerdens des Arrangements und strafrechtlichen Konsequenzen für die Arrangeure.

  • G
    gelderlander

    @Martin: Bitte lesen; alles "Islamisten"?

     

    http://www.queer.de/detail.php?article_id=12332

    http://www.queer.de/detail.php?article_id=12315

    http://www.queer.de/detail.php?article_id=12324

    http://www.queer.de/detail.php?article_id=12214

    http://www.queer.de/detail.php?article_id=12198

    http://www.queer.de/detail.php?article_id=12323

    http://www.queer.de/detail.php?article_id=12099

    http://www.queer.de/detail.php?article_id=11915

    http://www.queer.de/detail.php?article_id=12325

    http://www.queer.de/detail.php?article_id=11812

    http://www.queer.de/detail.php?article_id=12318

    http://www.queer.de/detail.php?article_id=12314

    http://www.queer.de/detail.php?article_id=12240

     

    Übrigens: Der Gay Pride in Jerusalem wird Jahr für Jahr von Orthodoxen Ultrarechten Juden angegriffen. Auch Islamisten?

     

    Der Anschlag auf ein Schwulenzentrum in Tel Aviv wurde, so drücken sich zumindest Jüdische Schwule aus, von einem Ultraorthodoxen juden verübt. Vielleicht ein verkappter Islamist?

     

    In den Christlichen Ländern wurden Homosexuelle über Jahrhunderte verfolgt, die Regierung in Deutschland verweigert bis heute den Homosexuellen Opfern des Unrechtsparagraphen 175 jegliche Entschädigung. Auch alles Islamisten?

     

    Dann solltest Du vielleicht auch noch das lesen: http://antifaunited.wordpress.com/2008/07/08/der-mainstream-lasst-grusen/

     

    Vielleicht solltest auch Du als aufrechter "Kämpfer" ersteinmal da anfangen, wo der wirkliche Feind sitzt. Im übrigen ist die CDU nicht darum verlegen, uns Schwule gegen die Muslime auszuspielen: http://www.queer.de/detail.php?article_id=12087

     

    Ach, und ehe ich das vergesse: Die Muslime sind nicht unsere Feinde: http://www.queer.de/detail.php?article_id=12156

  • G
    gelderlander

    @Hatem:

     

    Woher beziehst Du diese Information?

     

    Gehen Schwulenhassende Deutsche nicht in der Gruppe los? Tragen Deutsche nie ein Messer oder andere Waffen bei sich?

     

    (Sarkasmus ein)Ach, ich vergas: Richtige Toitsche Herre Menschen sind ja Christen und die Christen haben nie die Homosexuellen verfolgt, das ist alles nur pöse Kommunistische Propaganda! (Sarkasmus aus)

     

    Wer so argumentiert wie Du befindet sich ausserhalb des GG und schürt mit seinen primitiven Hasstiraden nur noch mehr die innere Spaltung der Gesellschaft. Ich lebe im Pott und wurde noch nie von Muslimen angegriffen, im gegenteil.

     

    Und zum Thema Messer=Türke das hier noch: http://antifaschista.wordpress.com/2010/04/29/was-klischees-bewirken/

  • G
    gelderlander

    Ja, Gewalt gegen Schwule ist ein ernstzunehmendes Problem, die ich bereits am eigenen Leibe erleben durfte. Diese ging von Nazis aus.

     

    Leider schlagen daraus Rechtsextreme Kapital, da sie behaupten, Schwulenfeindliche Gewalt ginge nur von Muslimen aus und verbergen damit ihren Ausländerhass. http://genderqueer.de/gesellschaft/rassismus-siegessaule/

     

    Andererseits gibt es auch in der so genannten "Community" regelrechte Schlachten. Schaut man in die Foren, zum Beispiel gayromeo, so ist dort vielfach zu lesen:

     

     

    "keine Opas, Brille, Bauch" so sieht es nämlich in der Realität aus.

    Desweiteren gibt es noch den erbitterten Kampf einer kleinen Gruppe, sie nennen sich selbst "Dark Angel" und wollen die unreinen, also in diesem Falle die, die Sex ohne Kondome bevorzugen, aus der "Community" herausdrängen: http://antifaschista.wordpress.com/2009/05/21/gaycomunity-nur-ein-traum-nicht-die-realitat/

     

    Solange die Feindschaft da ist und bestimmte Gruppen innerhalb der schwulen Bewegung nicht zum schwulen Selbstverständnis gehören, sehe ich es nicht ein, diese zu unterstützen

  • C
    Chandrika

    Da bin ich ja richtig froh, daß zumindest in den multikulti Stadtteilen unserer Städte noch ein etwas freierer Geist weht und die Homosexuellen, ebenso wie in den islamischen Ländern unbehelligt bleiben.

    Da kann man sehen wie tolerant der Islam ist.

     

    Da sollte sich der autochthone Deutsche mal eine dicke Scheibe von abschneiden.

  • T
    Thomas

    Ich wills mal ins Bewusstsein steigen lassen, dass "Homophobie" ein Begriff aus der Naturwissenschaft ist (Chemie; Stoffe verhalten sich homophob oder homophil) und ich will mal fragen, wieso man die Einstellung zu Sexualitäten eigentlich mit Begriffen der Naturwissenschaft begreift?

     

    Denn eigentlich stimmt der Begriff nicht ganz. Homophilie würde bedeuten, nur dasselbe zu mögen (nur Homosexuelle zu mögen, da Homophilie "Zuneigung zum Selben" bedeutet), was nicht stimmt, da Homosexuelle auch Heterosexuelle mögen und sogar anziehend finden können (und es ist mehr als bloß eine Anziehung durch ein Geschlechtsorgan!)! Gleichzeitig ist Homophobie nicht ein Verhalten "gegen dasselbe", denn das hieße ja, dass die Homosexuellen sich selbst bekämpfen würden, wenn sie homophob sind ("gegen dasselbe zu sein" bedeutet für Heterosexuelle gegen Heterosexuelle zu sein). Das Anti-Verhalten oder der Widerstand gegen Homosexualität aus Sexualitäts Gründen (Heterosexualität als "Natur", "Wahrheit", usw.) müsste korrekter Weise eigentlich Heterophobie heißen, denn es wird etwas ANDERES (und nicht dasselbe!) abgelehnt. Die Frage ist aber, ob das nicht immer noch ein Begriff der Naturwissenschaft ist und ob man denn mal eben so einfach naturwissenschafltiche Begriffe bzw. Begriffe naturwissenschaftlicher Gesetzmäßigkeiten auf Menschen und menschliche Sexualität übertragen kann.

     

    Aber homophil und homophob sind eigentlich irrsinnige Begriffe.

  • M
    Martin

    Ich habe in den 80er und 90er Jahren in Berlin viel Zeit und Energie in die Schwulenbewegung gesteckt, in diversen Gruppen mitgearbeitet und mitorganisiert, bis ich irgendwann das Gefühl hatte, man hat erreicht, was man erreichen wollte.

     

    Heute kämpfe ich wieder, und zwar gegen die größte Gefahr, die heute unserer offenen Gesellschaft droht, den Islam.

     

    Dafür werde ich dann von alle denen, die sich irgendwie "links" und damit gut fühlen, als "Rechter", "Rassist" und "Islamophobiker" beschimpft und zunehmend auch gemobbt.

     

    Es ist ja auch so einfach, jeden, der nicht so recht ins links-grüne Weltbildbild passen will, fertig zu machen, wenn man die absolute kulturelle Hegemonie erreicht hat.

     

    Ich kriege zunehmend nur noch das Kotzen, wenn ich die neuen Links-Spießer mit ihren verlogenen Sprüchen höre, die sie für das Recht auf Burka und Mega-Moscheen loslassen, aber die Panik kriegen, wenn einer ihrer Sprösslinge vielleicht in eine Klasse mit vielen Muslimen kommt.

     

    Dass Teile des schwulen, medialen Establishments bei der allgemeinen Islamschönfärberei mitmachen, macht es nur noch ekelhafter.

  • S
    Svenni

    @erikius:

     

    "Genauso muss es in einer freien Gesellschft möglich sein, sich kritisch über Schwul-Sein zu äußern, ohne Hasstriaden zu ernten."

     

    Ersetzen Sie doch bitte Schwul-Sein mit Schwarz-Sein und wiederholen Sie ihren Satz, vielleicht begreifen Sie es dann. Es gibt am "Schwul-Sein" nichts zu kritisieren, weil man es sich eben nicht aussuchen kann. Schwulsein ist ein Zustand und keine "Option". Es gibt sicherlich vieles, was man an der schwulen Szene kritisieren kann (z.B. Oberflächlichkeit), aber diese Dinge beziehen sich auf das Verhalten.

     

    "...dass andere mit Ihrem Lebensentwurf nichts anfangen können, dass muss die schwule Gemeinde auch anfangen zu akzeptieren."

     

    Was bitte ist ein "schwuler Lebensentwurf"? Gibt es im Gegensatz dazu auch einen "heterosexuellen Lebensentwurf"? Ihre Sprache verrät, wessen Geistes Kind Sie sind, indem sie subtil das Wort "Entwurf" mit "Planung" in Verbindung bringen (einen Entwurf kann man ändern und ggf. verwerfen). Mein Leben kann ich aber nicht "verwerfen". Und ich habe auch keinen "Lebensentwurf", lasse mich lediglich von meinen Gefühlen leiten, so wie jeder andere Mensch auch. Und ich bin nicht bereit mein Leben lang einsam udn unglücklich zu sein, nur weil es einigen Ewiggestrigen nicht passt.

     

    "Es ist nämlich möglich über Meinungsunterschiede hinweg friedfertig und sogar freundschaftlich miteinander umzugehen."

     

    Was Sie beschreiben ist aber kein Meinungsunterschied, sondern schlicht und ergreifend Stimmungsmache. Das ist Ihnen hoffentlich jetzt bewusst geworden.

     

    "Ich oute mich an dieser Stelle als Christ, der die Bibel auch in Hinblick auf Homosexualität ernst nimmt..."

     

    si tacuisses, philosophus mansisses.

     

    "... nicht den anderen zwingen seine Sichtweise gutzuheißen."

     

    Homosexualität ist aber keine "Sichtweise".

  • D
    DiversityAndEquality

    Sehr guter Beitrag, @Sir Toby!

     

    Die Rechtsradikalen und Neonazis, die immer gleich auf der Bildfläche erscheinen, wenn sie meinen, die eine diskriminierte Gruppe (Schwule/Lesben) gegen die andere (Menschen nichtdeutscher Abstammung/Herkunft) gegeneinander ausspielen und daraus stimmungspolitisches Kapital schlagen zu können, sind die Letzten, von denen wir eine Lösung der hier diskutierten Probleme zu erwarten haben!

     

    So finden es auch 50% der deutschstämmigen Jugendlichen "ekelhaft", wenn zwei Männer sich auf der Straße küssen, die negativen Einstellungen haben unter Jugendlichen INSGESAMT im vergangenen Jahrzehnt wieder deutlich zugenommen (siehe u.a. Studien von Icon Kids & Youth oder Dr.-Sommer-Studie 2009 - nur 16% der männlichen und 36% der weiblichen Jugendlichen halten Homosexualität für etwas Normales!).

     

    Allein damit erledigen sich die rassistischen Parolen, die auch in diesem Thread sehr stark anklingen.

     

    Es sind immer noch deutsche (überwiegend "christliche") Politiker, die ein sozial spaltendes Bildungssystem aufrechterhalten, in dem Homosexualität nur in wenigen Bundesländern überhaupt ein verpflichtendes Thema in den Lehrplänen ist. Und wir brauchen ja kein Spezialthema Homosexualität, sondern vielmehr ein Mainstreaming von Fragen der sexuellen Vielfalt - fächer- und jahrgangsübergreifend.

     

    Es sind deutsche Politiker, die offenbar nicht von anderen EU-Ländern wie Großbritannien lernen wollen, in denen die Labour-Regierung alle ErzieherInnen, LehrerInnen und SchulleiterInnen dazu verpflichtet hat, jeden einzelnen Fall der homophoben Hassrede - und in den Worten manifestiert sich die Gewalt so massiv wie nirgendwo sonst - zu registrieren, aktiv zu bearbeiten und darüber Rechenschaft abzulegen! Diese Verpflichtung gilt übrigens erst ab dem Herbst - für rassistische und behindertenfeindliche Hassrede wurden diese Maßnahmen bereits vor einigen Jahren verpflichtend eingeführt.

     

    So und nur so sieht aktiver Schutz von Kindern und Jugendlichen vor der ganz alltäglichen, homophoben Gewalt aus! Ein viermal höheres Suizidrisiko unter homosexuellen Jugendlichen sollte Anlass genug dafür sein!

     

    Insgesamt ist Deutschland mit seiner beispiellosen Geschichte der Verfolgung und Unterdrückung bis hin zur gezielten Ermordung von Homosexuellen unter den Nazis im west-/nordeuropäischen Vergleich immer mehr Schlusslicht in Sachen Menschenrechten und Diskriminierungsschutz für Homosexuelle (und andere diskriminierte Gruppen).

     

    Die Lösung kann nicht sein, dass wir als Betroffene uns gegen die anderen Opfer dieser verfehlten, sozial spaltenden Politik ausspielen lassen, sondern dass wir gemeinsam dafür kämpfen, dass die Straflosigkeit von Hassverbreitung und -rede, die irgendwann in rohe Gewalt umschlägt, ein für allemal ein Ende hat!

     

    Hier muss das Erziehungs- und Bildungswesen endlich seiner Verpflichtung zum Schutz der Persönlichkeitsrechte, der Menschenwürde und der Gesundheit (!) ALLER Kinder und Jugendlichen gerecht werden.

     

    Mit hohlen Phrasen und Apellen an die "Zivilcourage" von christlichen Politikern, die im gleichen Atemzug homosexuelle Partnerschaften weiterhin als minderwertig behandeln oder sexuelle Vielfalt gezielt aus der Sexualaufklärung und dem Schulalltag ausgrenzen, ist dabei ganz sicher nicht getan. Nein, es muss von kleinauf ein effektiver und einklagbarer Schutz vor psychischer und struktureller Gewalt bestehen!

  • MJ
    Max Jetzt! ;)

    Durch einen guten (schwulen) Freund von mir entstand vor einigen Jahren die Idee Selbstverteidigung für Schwule anzubieten. Seitdem sind meine besten Kunden Männer, die bei mir in Privatstunden oder Kleingruppen lernen, wie man Situationen im Vorfeld meidet, deeskaliert oder im Zweifelsfall hart zuschlägt und schnell verschwindet.

     

    SEHR GEIL ist die Idee, dass es (junge bayrische) Hinterwäldler seien, welche die Größte Gefahr für Schwule darstellten. Seit Jahren sind es immer wieder die gleichen Geschichten die ich höre: Muslimische Männer und Jugendliche ziehen aus um auf Schwulenjagd zu gehen. Dabei sind sie völlig hemmungslos. Der mögliche Tod der Opfer wird einkalkuliert.

    Aus den Erfahrungen unserer Anti-Gewalt Kurse (Bewährungshilfe) kann ich das nur bestätigen: Die größten gewaltbereitesten Schwulenhasser sind Muslime. Mich kotzt die Multikultikorrektheit von einigen hier ziemlich an. Nennt die Dinge beim Namen wenn ihr wollt das sich was ändert.

     

    Und im übrigen: Lernt kämpfen! Das hat was mit Selbstverantwortung zu tun Jungs.

  • D
    David

    Ich finde ja eher, dass Gay Pride einfach auch seinen Teil dazu beiträgt, dass es nach vorne geht. Es mag zwar an Gewissen anderen Anteilen in der Bewegung mangeln, aber Gay Pride wirkt sich sicherlich nicht gegenteilig aus - würde dies eingestellt, so wäre der öffenlichkeitswirksamste Teil weg. Außerdem darf man nicht vergessen, dass die Leute auch einfach ein Recht auf Spaß haben und man die Leute nicht verpflichten kann, sich der Sache der Gemeinschaft anzunehmen, genauso wenig wie die Heteros verpflichtet sind, sich für alle anderen Belange einzusetzen.

     

    Das mit der Gewaltfreiheit für alle ist übrigens ein sehr guter Ansatz, finde ich...

  • ST
    Sir Toby

    Natürlich kann man die Menschenvernichtung der Nazis nicht mit den unorganisierten Übergriffen vergleichen, um die es hier geht. Tut der Autor aber auch gar nicht. Er vergleicht lediglich das Verhalten der unbeteiligten Zuschauer, die nicht eingreifen und richtet an sie (mich) die Frage, wann ich gewillt sei, aktiv Partei zu ergreifen. Das ist legitim. Und spricht mich als Heteroschöneberger an.

    Hier meine Antwort:

    Ich bin längst betroffen. Die Burschen, die Schwule angreifen, greifen auch mich an, wenn ich zur falschen Zeit am falschen Ort bin. Zugegeben - nicht so schnell. Und sie verhalten sich bisweilen gar nicht gut gegenüber meiner Freundin. Auch nicht schön.

    Und was mache ich dagegen?

    Nüscht.

    Was soll ich auch machen?

    Hoffen, daß ich die jeweilige Situation gut handhabe und alles ohne Beulen abgeht.

    Das wirkliche Problem werde ich nicht lösen: Ein Mangel an sozialverträglichen Werten. An Anstand. An Achtung und Selbstachtung. An Achtsamkeit.

    Das Problem ist kein schwullesbisches. Es ist ein gesamtgesellschaftliches. Die Leute mit den Federboas kriegen nur zuerst was auf die Fresse, weil die sozialunverträglich Gescheiterten sie am besten erkennen. Was mich betrifft, ich würde mir lieber eine Federboa um meinen heterosexuellen Hals legen, als es gut zu heißen, daß erst meine Nachbarn und dann ich verdroschen werden.

  • MB
    Mr. Bungle

    Mittlerweile muss man sich schon Gedanken machen wer so alles die taz liest. Aber vielleicht sind viele Leser einfach den "Grünen" Weg gegangen...Richtung rechts-konservativem Liberalismus. Dazu kommen sicherlich noch ein paar schwule, überangepasste Klemmschwestern die in Ihrem Verein, Gemeinde, Kirche, whatever..sich voll integriert fühlen. Nach dem Motto: "Wenn schon schwul - dann bitte beim ganzen Rest durchschnitt".

     

    Warum kann man Judenverfolgung, Zigeunerverfolgung und Schwulenverfolgung nicht gleich setzen??? Wie unterbelichtet muss man sein um das nicht zu begreifen. Ist die systematische Tötung von Juden schlimmer als die von Schwulen oder Sinti und Roma?? Viele einige anscheind schon.

     

    Immer wenn jemandem der Inhalt nicht passt kommt dieser dämlich Bildzeitungsvergleich - davon mal abgesehen das es ein Kommentar war und KEIN Artikel.

     

    Die Erfahrung von der in dem Artikel geschrieben wird - nämlich das die ganzend pseudo-linken und pseudo-liberalen Gutmenschen immer die Ole und Wowi Keule rausholen - nach dem Motto "euch gehts gut - haltet die Schnauze" - macht jeder Schwule eigentlich fast jeden Tag.

     

    Diese permanente Homophobie die hier in den Kommentaren aufblitze sobald der Inhalt irgendwie schwul ist überrascht mich immer noch.

     

    Bitte taz - weiter so - wo anders liest man so was leider sehr selten...und wie wichtig es ist solche Themen sich anzunehmen seht ihr ja an den Reaktionen eurer Leser. Da ist noch sehr viel an intellektueller Aufbauleistung zu vollbringen.

  • JS
    Jaque Spareau

    Einige Reaktionen auf diesen Bericht sprechen eine eigene Sprache: Wenn es Gewalt gegen Schwule und Lesben ist, ist es eben "einfach nur Gewalt" und muss verurteilt werden. Dabei wird vollkommen vergessen, dass oft gezielt Homosexuelle "geklatscht" werden. Was ich überhaupt nicht nachvollziehen kann ist, dass einige Leute versuchen das mit dem angeblichen schrillen und überdrehten Auftreten zu rechtfertigen. Macht es das besser? Ist es dann etwa okay? Diese Einstellung finde ich menschenverachtend.

     

    Man darf auch nicht vergessen, dass Homosexuelle nicht immer freiwillig in "ihrer Nische" leben, sondern dass man als homosexueller Mensch ganz automatisch in eine Ecke verfrachtet wird - das sind nicht immer negative Aspekte wie: schrill, überdreht, nervig, etc, sondern häufig auch Aspekte wie: kreativ, gutaussehend, vermögend, intelligent. Solange die sexuelle Ausrichtung mit dem Denken an bestimmte Eigenschaften einher geht, ist Homosexualität nicht gleichberechtigt, sondern eben nur eine Parallelgesellschaft, in der man sich bitte verkriechen solle.

     

    Ich würde mir wünschen, dass jeder Mensch mal für einen Tag in die Rolle eines anderen schlüpfen muss als Schwule, Juden, Frauen, Männer, Schwarze, Ausländer, wasimmer... - nur damit klar wird, wie absurd diese Konstrukte sind und wie sehr man unter der Intoleranz der anderen leiden muss!

  • MP
    miss patty

    "Man kann Gewalt gegen uns ausüben und es interessiert niemanden. Das ist ein Skandal. Wenn es gleich viele Attacken gegen Juden oder Schwarze gäbe, dann wäre aber was los."

     

    Das tragische ist, es werden mindestens genauso häufig Juden und Schwarze angegriffen, und los ist trotzdem nichts. Opferkonkurrenz ist hier wohl keine Lösung.

     

    Gewalt gegen Zivilcourage, Homosexualität, Andersreligiösität und sowieso Andersartigkeit kommt in letzter Zeit immer häufiger vor, und es brodelt etwas unter der Oberfläche, was ein paar kurze Jahre lang überkommen schien. Aber es ist noch mehr Potential hinzugekommen, nämlich die Machtlosigkeit an eigener beruflicher Perspektivlosigkeit und dem Neid auf vermeintlich besser gestellte Minderheiten. Dem kann neben guter Pädagogik nur ein gerechteres Sozialsystem entgegengesetzt werden, eine ehrliche Integrationspolitik ohne Polemik und eine ernsthafte Inhaftungnahme von Kamikazemanagern.

    Das ist natürlich nicht der Weisheit letzter Schluss, denn Vorurteile bleiben in den Köpfen. Aber ein satter Mensch kann auch ein zufriedenerer Mensch sein, der Feindbilder nicht braucht.

  • AM
    ALI MALI

    als schwuler türke kann ich nur bestätigen das es eine große abneigung gegen schwule unter vielen ausländern in deutschland gibt. allerdings sind es nicht nur türken sondern auch marokkaner, araber, osteuropäer, oder auch nazis.

     

    es sind junge leute die aus einem umfeld kommen in dem man sich nur als macho und gangster profilieren kann. wo es lustig ist schwule zu klatschen. ein schwuler ist in ihren augen nur ein looser.

     

    friseur, verkäufer bei H&M, koksende Saftschubse bei Lufthansa, aufgedrehter modefuzzi von der bread&butter,....

     

    schwule leben mehr und mehr im eigenen ghetto.

     

    klar ich pauschalisiere aber wenn schwule nur ihren hintern zeigen auf der pride und bunte federkostüme tragen dann braucht man sich nicht wundern das sie keiner ernst nimmt.

     

    man stelle sich nur eine weltwirtschaftskrise vor und dann die gaypride. das passt nicht, das findet keine unterstützung.

     

    die schwule gesellschaft wird mitlerweile von einer homomafia verwaltet um an das "pink money" zu kommen.

     

    zeit auch gegen sowas zu kämpfen!

     

    ich bin schwul, das ist gut so! kommt nicht mehr an!

     

    ich bin schwul, rettet meine demokratie und freiheit wird es bald heißen!

     

    in dem sinne, amen!

  • K
    Kurt

    Solange an den CSD Wettrennen mit Stöckelschuhen, Teilnehmer sich bis zur Unkenntlichkeit schminken und mit Federn aufhübschen, Kolonnen nackte Hintern vorgezeigt werden, wird der CSD auch nicht eine Meinung oder politisches Programm transportieren.

    Leider haben bei Homo/Lesbenverbänden Männer und Frauen das Sagen, die als links-ökologische Paradiesvögel bezeichnet werden können und selbst völlig losgelöst von den Alltagsproblemen von Lesben und Schwulen leben und arbeiten, das heisst sie leben das Leben einer elitären Avantgarde, reich und unabhängig, aber völlig unwissend von wahrscheinlich 99 % des Lebens von Schwulen und Lesben.

    Leider werden "solche" Vertreter noch immer ernannt, meist mit Druck von SPD und Grünen und der "Durchschnittsschwule/lesbe" versteht ihre Welt und Sprache nicht mehr.

  • HA
    Hans Ali

    "Da die meisten Täter in Berlin junge Männer mit Migrationshintergrund sind, hat sich eine Türkenfeindlichkeit breit gemacht."

    Lustig, dass damit auch die stigmatisiert werden, die selber auch Opfer solcher Taten sein können, und darüber hinaus noch mehr diskriminiert werden als weisse, deutsche Homosexuelle: Nämlich Lesben und Schwule mit Zuwanderungsgeschichte. Ich würde gerne sehen, wenn so ein "Gay Fighting Club" auch solche Homosexuelle aufnehmen würde. Darüber hinaus ist es amüsant zu sehen, dass weisse, deutsche Schwule und Lesben sehr oft lieber unter ihresgleichen verkehren als sich mit denen mit Zuwanderungsgeschichte "abzugeben".

  • S
    Sebastian

    Danke für diesen tollen Artikel. Es ist doch schlimm, dass es offenkundlich eine gewisse gesellschaftliche Akzeptanz für Homosexuellen-Hass gibt. Und ich kenne das selbst. Gute Bekannte und selbst Verwandte lassen zu meiner völligen Überraschung immer wieder solche Tendenzen durchscheinen: "Der Westerwelle kann ja vö...., wen er will aber muss er das unbedingt im Ausland zur Schau stellen." So nach dem Motte "Der kann ja meinetwegen schwul sein, er sollte es aber für sich behalten". Und viele ähnliche Äußerungen höre ich dauernd. Ich finde das unerträglich. Selbst in Sätzen wie "Die sind doch auch nur Menschen" oder "Die können doch nichts dafür" sehe ich ein Problem. Ja, um Himmels Willen, was sollen sie denn sonst sein und wofür sollen Sie nichts können? Dass sie so böse verfluchte Homos sind, oder was? Grausam, diese Art und Weise der Verbohrtheit. Und so Vereine wie die katholische Kirche (von wegen "Alle Menschen sind gleich") helfen, diese Denkweise zu verfestigen - ekelerregend. Ich muss dazusagen, dass ich selbst Katholik bin - NOCH! Aber nur, weil ich bislang zu faul war, mir die ganzen nötigen Unterlagen für den Austritt zusammenzusuchen und aufs Amt zu tappen.

    Ich hoffe, dass ich den Tag noch erleben darf, an dem Homosexuelle endlich gleichberechtigt und 100%ig akzeptiert sind. Leider bin ich trotz meines noch zarten Alters von 23 Jahren - es wäre also noch Zeit genug - eher skeptisch. Traurig!

  • K
    Katrin

    Die Frage, warum Juden sich nicht gegen den Holocaust gewehrt hätten, wurde ja durchaus auch von jüdischer Seite aufgeworfen, von Hannah Arendt zum Beispiel. Sie meinte, wenn ein paar Hundert Juden auf ihrem Weg ins Vernichtungslager nur einer Handvoll Deutschen begegnet sind, dann stelle sich schon die Frage, warum die denen nicht einfach nen Vogel gezeigt haben.

     

    Damals gab es die übertriebende Obrigkeitshörigkeit bei Juden vermutlich genau so wie bei allen anderen. Diese Erklärung greift heute wohl nicht so, schon gar nicht was den einzelnen homophoben Vorfall betrifft.

     

    Was es aer auch heutzutage in den seltensten Fällen und in den wenigsten Zusammenhängen gibt, ist ein ganz natürliches Empfinden dafür, was man sich gefallen lassen muss und was nicht. Der Klügere gibt so lange nach, bis es richtig schiefgeht. Oder bis er die Schnauze dermaßen voll hat, dass er total überreagiert.

    Es gibt tausende Zwischenstufen zwischen "brav ins Vernichtungslager marschieren" und "grundlos palästinensische Jugendliche abknallen". Sie werden nur kaum genutzt und erst recht nicht kultiviert.

  • D
    David

    Die meisten Täter sind Moslems das ist die Wahrheit, nur das passt nicht in die jubelnde Multikulti Stimmung der taz.

  • L
    Luftschloss

    „Noch vor zwanzig Jahren wurden sie bespuckt und mit Flaschen beworfen. Das darf man heute nicht mehr. Immerhin.“

     

    Das ist eine fadenscheinige Unterstellung.

     

    „Man weiß eigentlich auch, dass es in Berlin häufig junge Männer mit Migrationshintergrund sind“

     

    Das wird hier nur kurz angeschnitten, obwohl genau hier der Hase im Pfeffer liegt. Hinzu kommt noch das man die ständigen Übergriffe, sogar mit Messern (was Mordversuche sind!!!) gleichsetzt mit betrunkenen Niederbayern, welche zwar gut nerven und auch mal übertreiben, jedoch nicht im Ansatz mit solcher Gewalt gegen Schwule vorgehen wie jugendliche mit Migrationshintergrund.

    Die Kritik von kirchlicher Seite kann der Schwulenbewegung auch reichlich egal sein.

    Also, wieder mal verpasst die taz das Ziel, weil sie ja nicht ihrem Multikulti Klientel ans Bein pinkeln will.

  • I
    Ismael

    Juden und Schwule zu vergleichen ist einfach nur widerlich. Dieser "Vergleich" entbehrt jeglicher Grundlage? Hat die TAZ mal wieder die Zeilen nicht voll bekommen und musste sich etwas aus den Fingern saugen?

  • M
    Mässsig

    Hart Radikal,der letzte Absatzt z.b.

  • H
    HAGEN

    Wiederlich!!!

  • H
    Hans

    Toller Artikel, Respekt!

  • A
    Anne

    "Man kann Gewalt gegen uns ausüben und es interessiert niemanden. Das ist ein Skandal. Wenn es gleich viele Attacken gegen Juden oder Schwarze gäbe, dann wäre aber was los." ..tja, mein lieber Herr Koll, das gilt mittlerweile auch für junge Frauen, die mittlerweile bewusst bepöbelt und angegriffen werden, das gilt für ganz viele junge Männer, die nur aus **Bock** verprügeltoder abgestochen werden. Interessiert das jemanden? Es gab in Darmstadt gezielte Hatz auf Gymnasiasten usw.. Gewalt gegen Schwule reiht sich in eine ganze Latte von Gewalt gegen bestimmte andere Gruppen ein.

     

    Da gibts mittlerweile nur ein Mittel: Ein gesamtgesellschaftlicher Konsens zur Gewaltfreiheit - egal ob schwul, Frau oder Gymnasiast z.B..

  • H
    Hatem

    Selbstverteidigungskurse nutzten wenig. In Berlin sind die Angreifer meist junge Muslime, die sind in der Regel in Gruppen unterwegs und tragen außerdem meist Messer bei sich.

     

    Was nötig wäre:

     

    1. Auch SPD und Grüne müssen das Problem endlich offen diskutieren, anstatt es schönzureden, zu bagatellisieren oder ganz zu verschweigen, weil sie keine Wählerstimmen bei Muslimen verlieren wollen.

     

    2. Der Gesetzgeber sollte "Hate Crimes" als gesonderte Kategorie im Strafrecht verankern und Angriffe auf Schwule und Lesben (und andere Gewalttaten) härter bestrafen.

  • E
    erikius

    "Dobler ärgert sich über die Frage, warum Schwule sich nicht wehren: "Das ist so, als ob man fragt, warum sich denn die Juden nicht gegen den Holocaust gewehrt haben." "

    Was ist denn das für ein Vergleich? Also ob die Umstände unter denen Juden zu leiden hatten auch nur annährend die von Homsexuellen in unserer Gesellschaft vergleichen läßt. Wer hat den Dobler denn da gebissen?

    Aber er spricht etwas interessantes an, ein übertriebender Opferreflex der schwulen Gemeinde. In Deutschland werden ständig Menschen attackiert weil irgendjeamanden irgendetwas nicht paßt. Die Schwulen sind da nur eine Gruppe von vielen. Soll nicht heißen, das Gewalt zu entschuldigen wäre, es ist aber kein Alleinstellungsmerkmal der schwulen Gemeinde.

    Genauso muss es in einer freien Gesellschft möglich sein, sich kritisch über Schwul-Sein zu äußern, ohne Hasstriaden zu ernten.

    Ich glaube, wenn sich die schwule Gemeinde nicht so oft in den Vordergrund spielen würde, sondern sich selber als normal betrachten würde, wären die Diskussionen nur halb so aufgeregt. Sie wird es aber nie abschalten können, dass andere mit Ihrem Lebensentwurf nichts anfangen können, dass muss die schwule Gemeinde auch anfangen zu akzeptieren. Es ist nämlich möglich über Meinungsunterschiede hinweg friedfertig und sogar freundschaftlich miteinander umzugehen. Ich oute mich an dieser Stelle als Christ, der die Bibel auch in Hinblick auf Homosexualität ernst nimmt, dennoch hatte ich immer schwule Freunde. Wenn man sich nämlich ehrlich gegenübertritt ohne sich dabei über den anderen zu erheben (das gilt für beide Seiten)können wunderbare Freundschaften entstehen. Das ist im übrigen Toleranz (tolerare - erdulden, aushalten) - über Gegensätze hinwegsehen können und den Menschen trotz Unterschiede respektiern und annehmen können - nicht den anderen zwingen seine Sichtweise gutzuheißen.

  • A
    atypixx

    Manchmal ist weniger mehr und von nix kommt nix.

  • S
    Susili

    Liebe taz, jetzt reicht's aber langsam mal!

     

    Ein Vergleich zwischen Gewalttätigkeit gegen Homosexuelle und der Judenverfolgung im zweiten Weltkrieg??

    Dieses ständige Polarisieren zwischen Schwulen und Migranten, Jamaicanern und sonst noch wem grenzt langsam an BILDzeitungshafter Meinungsmache. Das nervt nicht nur genauso, sondern ist auch genauso gefährlich wie diese Zeitung! Journalismus sollte immer noch den Tatsachenbericht im Vordergrund seiner Tätigkeit sehen, alles andere ist für mich eine schlechte Zeitung.

    Dieser Bericht ist inhaltslos, abgesehen von der Meinung des Verfassers.

    Ich bin enttäuscht, in Zeiten wie diesen ist es nicht nötig eine Zeitung wie die taz mit polemischem Quatsch von weltfremden "Interlektuellenjournalisten" voll zu schreiben. Es passiert genug da draußen, auch Gewalt gegen Homosexuelle und auch darüber muss berichtet werden. Aber nicht so! Das ist keine journalistischer Artikel einer linksorientierten Tageszeitung, sondern einer linksorientierten BILDzeitung!

  • P
    Peter

    "Ausgerechnet in der Berliner "Pride Week", also der Woche vor dem Christopher Street Day, wurden zwei Schwule im Stadtteil Treptow von jungen Männern angegriffen."

     

    Nazis waren die Täter wohl nicht sonst hätte man es dazu geschrieben aber wer dann?

    Bei welcher Gruppe von Menschen verschweigt man die Täterbeschreibung hmmm...