piwik no script img

Massenproteste gegen KorruptionRumäniens Justizminister tritt zurück

Nach den heftigen Protesten in Rumänien tritt nun schon der zweite Minister zurück. Grund für die Wut der Bürger ist eine Lockerung des Korruptionsgesetzes.

Er hatte das neue Korruptionsgesetz vorangetrieben, jetzt tritt Florin Iordache zurück Foto: Octav Ganea / Inquam Photos/dpa

Bukarest afp | Die Massenproteste gegen die Regierung in Rumänien haben einen weiteren Minister zum Rücktritt bewegt: Justizminister Florin Iordache erklärte am Donnerstag in Bukarest den Verzicht auf sein Amt. „Ich habe mich entschieden, meinen Rücktritt anzubieten“, sagte er.

Iordache hatte das Dekret zur Lockerung der Anti-Korruptionsgesetze, das in Rumänien die größten Proteste seit dem Ende des Kommunismus ausgelöst hatte, maßgeblich vorangetrieben und immer wieder gegen Kritik verteidigt.

Ende Januar peitschte die Regierung das Dekret im Eilverfahren durch, am Wochenende nahm sie es in Reaktion auf die Proteste wieder zurück. Am Sonntag gingen landesweit etwa 500.000 Menschen gegen die Regierung auf die Straße.

Vergangene Woche war bereits der Handelsminister zurückgetreten. Er hatte erklärt, er könne der Regierung wegen des Dekrets aus Gewissensgründen nicht mehr angehören. Der Erlass hätte die Ahndung von Amtsmissbrauch und Korruption in Rumänien deutlich erschwert.

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!