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Menschenrechte auf der KrimMord, Folter und Vertreibungen

Ein neuer Menschenrechtsreport stellt fest: Vor allem Tataren sind auf der von Russland annektierten Krim Opfer von Repressionen.

Teil der Besatzungsmacht: Ein russischer Soldat gibt auf der Krim seine Stimme für die russische Parlamentswahl ab Foto: ap

Kiew taz | Sieben Morde, 15 Vermisste, 90 Fälle von illegaler Haft, 36 Fälle von Folter sowie eine gewaltsame Vertreibung von bis zu 60.000 Zivilisten. Die alarmierenden Zahlen stammen aus dem kürzlich veröffentlichten Bericht der Internationalen Partnerschaft für Menschenrechte (IPHR) zur Menschenrechtslage auf der Krim. Sie beziehen sich auf die Zeit seit der völkerrechtswidrigen Annexion der Halbinsel durch Russland im März 2014.

Die russischen Behörden auf der Krim gehen mit zunehmender Härte gegen alle vor, die mit der russischen Politik nicht einverstanden sind. Den meisten Repressionen sind laut IPHR die Vertreter der krimtatarischen Minderheit ausgesetzt.

Am 29. September hatte das oberste Gericht Russlands in letzter Instanz ein Urteil bestätigt, das die Medschlis, die Vertretung der Krimtataren, zur extremistischen Organisation erklärt und gleichzeitig verboten hatte. Nun kann ein Krimtatar wegen bloßer Mitgliedschaft in der Medschlis zu einer Haftstrafe von zwei bis sechs Jahren verurteilt werden.

„Diese Entscheidung ist ein weiterer Versuch, uns Krimtataren einzuschüchtern und uns von der Krim zu vertreiben“, kommentierte Gajana Yüksel, Mitglied der 33-köpfigen Medschlis gegenüber der taz. Gleichzeitig erklärte sie ihre „Verwunderung“ über das Schweigen Europas angesichts des Verbotes der Medschlis.

Verfahren gegen Umerow angestrengt

Von der ukrainischen Führung forderte Ilmi Umerow, stellvertretender Vorsitzender der Medschlis, den Status der Autonomen Republik Krim zu ändern. Aus der Autonomen Republik Krim müsse eine krimtatarische nationale Republik werden, so Umerow. Dies könnte die Diskriminierung der Krimtataren auf der Halbinsel stoppen, sagte Umerow dem Internet-Portal lb.ua.

Dass die Krim zur Ukraine gehört, steht für ihn außer Zweifel. Derzeit strengen die russischen Behörden gegen Umerow ein Verfahren an. Man wirft ihm vor, sich mehrfach für einen Abzug Russlands von der Krim ausgesprochen zu haben.

Seit Mitte September versteckt sich der linke Aktivist Sergej Vasiltschenko

Doch sind die Krimtataren nicht die einzigen Opfer von Repressionen. Seit Mitte September versteckt sich der linke Aktivist Sergej Vasiltschenko aus Jewpatoria. Ihm hatte man zuvor „wegen Fluchtgefahr“ beide Pässe – den russischen und den ukrainischen – abgenommen. Vasiltschenko wird beschuldigt, zum Boykott der vergangenen Parlamentswahlen in Russland aufgerufen zu haben.

Mit derselben Begründung wurde am Wahlabend, am 18. September, der Antifaschist und Anarchist Alexej Schestakowitsch in Simferopol verhaftet. Man verdächtige ihn des Drogenkonsums, hatten die Polizisten die Festnahme begründet. Bei der Polizei angekommen, hatte man dem Festgenommenen erklärt, man beschuldige ihn des Extremismus. Weggefährten von Alexej Schestakowitsch fürchten, dass man an diesem ein Exempel statuieren wolle.

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7 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • "Von der ukrainischen Führung forderte Ilmi Umerow, stellvertretender Vorsitzender der Medschlis, den Status der Autonomen Republik Krim zu ändern. Aus der Autonomen Republik Krim müsse eine krimtatarische nationale Republik werden, so Umerow. Dies könnte die Diskriminierung der Krimtataren auf der Halbinsel stoppen, sagte Umerow dem Internet-Portal lb.ua."







    Krimtatarische Nationale Republik? Was soll das werden? Die Herrschaft von 12% der Bevölkerung über den Rest?







    Da scheint jemand an Größenwahn zu leiden. Ein Verein, dessen stellvertretender Vorsitzender solche Forderungen stellt, wäre wohl auch in einem demokratischeren Staat als Russland ein Verbotskandidat.







    Nebenbei möchte ich mal wissen, wie eine Entscheidung der Kiewer Regierung zu solch einem Anliegen die Situation der Tataren auf der Krim verbessern soll. Sie wäre doch wohl eher ein guter Vorwand für Repressionen. Mal abgesehen davon, dass sie ukrainischen Nationalisten so etwas nur beschließen würden, wenn sie ganz sicher sind, dass es auf keinen Fall umgesetzt wird.







    [...]

     

    Kommentar gekürzt. Bitte bleiben Sie sachlich.

  • Internationalen Partnerschaft für Menschenrechte (IPHR) ?

    Nie gehört. Mal nach den "Unterstützern" sehen ...

     

    - National Endowment for Democracy (US-Regierung)

    - Europäische Kommission

    - Open Society Foundations (Soros)

    - Sida (schwedische Regierung)

     

    Also garantiert unvoreingenommen ...

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @jhwh:

      Auch Amnesty International hat zu Zeiten der Annektion schon über Folter auf der Krim berichtet. Aber das sind nach russischen Maßstäben ja auch ausländische Agenten. Garantiert voreingenommen! :D

  • In Deutschland gibt es für ähnliche Delikte bis zu drei Jahre.

    https://dejure.org/gesetze/StGB/85.html

     

    Eine Organisation die aus politischem Extremismus heraus Strommasten umsegt wird auch in Deutschland strafrechtlich verfolgt, z. B. die "sägenden Zellen".

     

    Das russische Strafrecht ist hier härter, aber grundsätzlich ähnlich wie in Deutschland.

  • Wann hören Sie endlich auf von einer völkerrechtswidrigen Annexion der Krim zu schreiben.

     

    Siehe die FAZ: http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/die-krim-und-das-voelkerrecht-kuehle-ironie-der-geschichte-12884464.html

     

    Oder Professor Schachtschneider: http://www.wissensmanufaktur.net/krim-zeitfragen

     

    Jedes Mal wenn ich diese haltlose Behauptung lese fällt die Glaubwürdigkeit des nachstehenden Artikels ins Bodenlose, was mit Propaganda beginnt, wird nicht urplötzlich in Objekivität und Wahrheit umschlagen.

     

    Eine kurze Recherche hat ergeben, dass die Internationalen Partnerschaft für Menschenrechte vor allem von der European Commission bezahlt wird was angesichts der massiven Anti Russland Haltung dieser Organisation der Glaubwürdigkeit nicht gerade hilft.

     

    Das diverse unbequeme Gruppen gerne als radikal bewertet werden, ist auch in Deutschland nicht unbekannt, siehe die Linke, die vom Verfassungsschutz beobachtet wird. Ob die Krimtataren tatsächlich radikal sind, oder von der russischen Propaganda nur so dargestellt werden, kann ich leider nicht beurteilen.

     

    Es ist sehr schade, dass der Artikel keine wirklichen Hintergrundinformationen beinhaltet, so dass man von dem Wahrheitsgehalt des dargestellten Sachverhaltes - der echt übel wäre - leider nicht überzeugt ist. Dabei weiß jeder, dass Russland alles andere als ein Unschuldslamm ist.