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Christian Zimmermann Foto: dpa

Christian Zimmermann

Ein Deutscher, der für Palästina startet? Oder ein Palästinenser, der deutsche Wurzeln hat? Einerlei, denn eine Staatsangehörigkeit Palästinas wird in Deutschland nicht anerkannt, sehr wohl aber vom IOC, der olympischen Institution: Also steigt er in Rio für diese Region aufs Pferd: Der 52-jährige Unternehmer ist Kölner und übt das Dressurreiten seit 2012 aus. Der Chef einer Kommunikationsfirma ist für die deutsche Équipe freilich nicht gut genug. Aber eine russische Dressurreiterin namens Diana Al Shaer fragte ihn einst, ob er sich vorstellen könne, für Palästina zu starten. „Wenn du für Deutschland startest, bist du einer von vielen. Uns könntest du aber helfen“, so der Vater der Russin. Zimmermann ist seither ganz auf palästinensischem Politsprech. So teilt er mit: „Wenn ich mit der Olympiateilnahme dazu beitrage, der Region und allen Menschen dort mehr Gehör zu verschaffen, dann ist das bereits ein Erfolg.“ Er möchte, beteuert er, „Palästina eine Stimme geben, seitdem jeder in Deutschland nur über Israel und den Holocaust spricht.“Jaris Lanzendörfer