„Wir haben es satt“-Demo in Berlin: Zehntausende für eine Agrarwende
In Berlin demonstrieren zehntausende Menschen für die Kennzeichnung von Milch- und Fleischprodukten und gegen Gentechnik und Freihandelsabkommen.
Die traditionelle Großdemonstration während der weltgrößten Agrarmesse, der Grünen Woche in Berlin, stand unter dem Motto „Wir haben es satt!“ Die teilnehmerstarke Veranstaltung fand bereits zum sechsten Mal statt. Dazu aufgerufen hatten rund 50 einzelne Umwelt- und Landwirtschaftsverbände. Darunter sind die Erzeugergemeinschaften Neuland und Demeter, die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft und das kirchliche Hilfswerk „Brot für die Welt“ sowie Umwelt- und globalisierungskritische Organisationen.
Zu den Forderungen gehören die Einführung einer Herkunftskennzeichnung für Fleisch- und Milchprodukte und ein Verbot des Einsatzes von Gentechnik in der Landwirtschaft. Zudem richtet sich der Protest gegen die Agrarindustrie und die geplanten Freihandelsabkommen TTIP und Ceta.
In dem Demonstrationsaufruf heißt es, die Landwirtschaft stehe am Scheideweg. Während Bundesregierung und Agrarindustrie auf steigende Exporte zu Dumpingpreisen setzten, würden Tierschutzstandards gesenkt und Bauern in Deutschland und weltweit ruiniert. Die Förderung von Agrarkonzernen müsse beendet und eine Qualitätsoffensive an die Stelle der einseitigen Exportorientierung treten. Auch müsse für einen gerechten Handel weltweit gesorgt werden.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
IStGH erlässt Haftbefehl gegen Netanjahu
Wanted wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen
Nahost-Konflikt
Alternative Narrative
Gespräche in Israel über Waffenruhe
Größere Chance auf Annexion als auf Frieden
+++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++
IStGH erlässt Haftbefehl gegen Netanjahu und Hamas-Anführer
Krieg in der Ukraine
USA will Ukraine Anti-Personen-Minen liefern
Pistorius wird nicht SPD-Kanzlerkandidat
Boris Pistorius wählt Olaf Scholz