piwik no script img

Bundeswehr-Einsatz in MaliRegierung will Kontingent aufstocken

Um Frankreich zu helfen, könnte die Bundesregierung bis zu 650 Soldaten nach Mali schicken. Bisher ist Deutschland dort an zwei Missionen beteiligt.

Gegenwärtig befinden sich insgesamt 209 deutsche Soldaten in Mali. Foto: dpa

Berlin dpa | Die Bundesregierung will bis zu 650 Soldaten zur Friedenssicherung ins westafrikanische Mali schicken. Damit soll auch Frankreich für den Kampf gegen die Terrororganisation Islamischer Staat entlastet werden, wie Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) am Mittwoch nach einer Sitzung des Bundestags-Verteidigungsausschusses in Berlin sagte.

Zudem soll der Bundeswehreinsatz zur Ausbildung der kurdischen Peschmerga-Kämpfer im Irak ausgeweitet werden. Daran sollen künftig bis zu 150 statt bisher 100 Soldaten teilnehmen können. Beiden Einsätzen muss der Bundestag noch zustimmen.

Bisher sind 200 Bundeswehrsoldaten an einer EU-Ausbildungsmission im relativ sicheren Süden Malis beteiligt. An der deutlich gefährlicheren UN-Mission zur Friedenssicherung im Norden des Wüstenstaates nehmen dagegen derzeit nur zehn deutsche Soldaten im Hauptquartier in der Hauptstadt Bamako teil. Künftig sollen bis zu 650 Soldaten zur Durchsetzung eines Friedensabkommens zwischen der malischen Regierung und Aufständischen im Norden beitragen.

Nordmali war vor drei Jahren vorübergehend von islamistischen Kämpfern erobert worden, die nur durch eine Intervention der ehemaligen Kolonialmacht Frankreichs zurückgedrängt werden konnten.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

1 Kommentar

 / 
Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • Kein Blut für "französisches" Uran! Energiewende?! Nur darum geht es in Mali, nämlich um den Schutz eines freien Zugangs zu den Uranminen, Uran, für französische Kernkraftwerke und dieses möglichst billig. Wer da quer läuft und faire Preise einfordert, der ist plötzlich Terrorist, auch wenn die TAZ-Redaktion den Umstand ignoriert und entsprechende Kommentare von mir zu diesem Thema in der Vergangenheit nicht freizugeben gewillt war.

    Schon allein das Wort "Militärberater" ist blanker Hohn.